DE2941807C2

DE2941807C2 - Transparente Eisenoxide enthaltende Zubereitung für färberische Zwecke

Info

Publication number: DE2941807C2
Application number: DE19792941807
Authority: DE
Inventors: Hans 7022 Leinfelden Günther
Original assignee: BASF Farben und Fasern AG
Current assignee: BASF Farben und Fasern AG
Priority date: 1979-10-16
Filing date: 1979-10-16
Publication date: 1981-12-03
Also published as: DE2941807B1

Description

Pigmentzubereitungen werden seit langem in der Technik eingesetzt und stellen im Prinzip Mischungen aus Pigmenten und Trägerstoffen dar, wobei schwer dispergierbare Pigmente in den Trägerstoffen vordispergiert und in einen von dem Verarbeiter leicht handzuhabenden Verteilungszustand gebracht werden. Transparente Eisenoxide sind besonders schwer dispergierbar, und man hat daher bereits schon versucht, Zubereitungen von transparenten Eisenoxiden in leicht verteilbarer Form herzustellen. So sind solche Zubereitungen z. B. für die Verwendung in der Lackindustrie, in der die transparenten Eisenoxide für Autolackierungen häufig eingesetzt werden, bekannt. Neuerdings ist vorgeschlagen worden, transparente Eisenoxide auch zur Färbung von Kunststoffen einzusetzen, da sie in einer physiologisch unbedenklichen Form geliefert werden können und zudem infolge ihrer Undurchlässigkeit gegenüber ultraviolettem Licht weitere zusätzliche Vorteile bieten. Als besonders interessantes Gebiet der Kunststoffeinfärbung ist in diesem Zusammenhang die Färbung von Kunststoff-Flaschen zu nennen, deren Inhalt lichtempfindlich ist. Geeignete Zubereitungen von transparenten Eisenoxiden für die Ausfärbung von Kunslstoff-Flaschen, die nicht nur eine gute Verteilbarkeil des an sich schwer dispergierbaren transparenten Eisenoxids aufweisen, sondern gleichzeitig auch im Hinblick auf die Komponenten der Zubereitung physiologisch unbedenklich sind, waren bislang nicht bekannt. Aufgabe der vorliegenden Anmeldung war das Bestreben, diesem Mangel abzuhelfen und Zubereitungen von transparentem Eisenoxid zu entwickeln, die die immanenten transparenten Eisenoxide in einer sehr guten vordispergierten Form enthalten und in denen ein Trägerstoff bzw. weitere Komponenten enthalten sind, die physiologisch einwandfrei sind.

Die Anmelderin hat diese Aufgabe gelöst durch Entwicklung von transparente Eisenoxide enthaltenden Zubereitungen, die als Trägerstoff Polymerisate auf Methacrylatbasis mit einem Molekulargewicht von 100 000 bis 200 000 (vorzugsweise 100 000) und einen Polymerweichmacher, d. h. einen Ester von Polyalkoholen mit mehrfunktionellen Säuren enthalten. Beispiel-

haft werden hierzu ButandioI-1,4 und Pentaerythrit bzw. Adipinsäure und Phthalsäure genannt Das Molekulargewicht kann im Hinblick auf die wechselnde Zusammensetzung selbstverständlich schwanken; jedoch werden im allgemeinen bei Verwendung von Polymer-

Weichmachern mit einem Molekulargewicht von 1000 bis 2000 gute Ergebnisse erreicht Um in dem genannten Trägerstoff eine möglichst gute Dispergierung und gute koloristische Eigenschaften zu erreichen, hat die Anmelderin ein Verfahren entwickelt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß zur Herstellung der Zubereitung zunächst ein Vorkonzentrat aus dem transparenten Eisenoxid mit Polymerweichmacher und einem Netzmittel gefertigt wird, das danach mit dem genannten Polymerisat aus Methacrylat verdünnt und danach auf einem Extrusionsgerät granuliert wird. Das für das Vorkonzentrat eingesetzte Netzmittel ist vorteilhafterweise anionenaktiv, wie z. B. Laurylsulfat, aber auch nichtionogene Netzmittel, wie z. B. Ester von Fettsäuren mit alkoholische Gruppen enthaltenden Verbindungen.

Bei der Auswahl der Netzmittel werden bevorzugt

solche Produkte eingesetzt, die als physiologisch

unbedenklich verfügbar sind, wie z. B. Sorbitan-Monolaurat

Die verfahrensgemäße Herstellung des Vorkonzen-

trats erfolgt vorzugsweise auf einem Walzenstuhl. Die Verdünnung des Vorkonzentrats mit dem Methacrylat-Polymerisat wird vorzugsweise auf einem Schnellmischer durchgeführt Für die Extrusion kann mit besonders gutem Erfolg ein Doppelschnecken-Extruder verwendet werden.

Wenn auch in Abhängigkeit von den spezifischen Eigenschaften des jeweils verwendeten transparenten Eisenoxids gewisse Schwankungen auftreten können, wird man verfahrensgemäß zu hervorragend verteilbaren Präparationen kommen bei einem Gehalt von ca. 20% transparentem Eisenoxid. Das Verhältnis von Polymerweichmacher zu dem Polymerisat auf Methacrylatsäurebasis kann ebenfalls in gewissen Grenzen variiert werden, wobei jedoch erfahrungsgemäß ein Verhältnis von 1 Teil Polymerweichmacher zu 6 Teilen des Polymerisats auf Methacrylatbasis im allgemeinen zu sehr guten Ergebnissen führt. Die Menge des für die Zubereitung des Vorkonzentrats eingesetzten Netzmittels liegt bei ca. 2 bis 3%, bezogen auf die

Gesamtzusammensetzung der Zubereitung.

Eisenoxide enthaltende Massen, die als Trägerstoff Polymerisate auf Methacrylatbasis enthalten, sind zwar durch die DE-PS 6 64 568 und die FR-PS 15 45 604 bekanntgeworden, jedoch dienen die dort genannten Polymerisate auf Methacrylatbasis beschriebenen Zusätze bei gleichzeitig möglichem Zusatz von Pigmenten der Variation der Eigenschaft, der Modifikation mit Bezug auf z. B. Härte, Wärmebeständigkeit und zur Abführung der Polymerisationswärme während der Herstellung. Abgesehen davon, daß sich der genannte Stand der Technik vom Anmeldungsgegenstand durch den Zusatz von Polymerweichmacher auf der Basis von Polyestern unterscheidet, konnte kein Hinweis darauf

entnommen werden, daß die erfindungsgemäBen Zubereitungen speziell fqr transparente Eisenoxide sich für färberische Zwecke hervorragend eignen.

Beispiel

Auf einem Dreiwalzenstuhl werden 60 Teile transparentes Eisenoxidrot mit 30 Teilen eines Polymerweichmachers auf der Basis von Adipinsäure mit einem Molekulargewicht von 1500 und 10 Teilen eines Sorbitanmonolaurats mit einer Verseifungszahl von 8 und einem HLB-Wert von 8,6 eingesetzt und auf eine Feinheit von ca. 6 μ gerieben. Die entstandene 60%ige Pigmentpaste wird danach in einem Schnellmischer (Typ Hentschel) mit einem Methacrylat-Polymerisat

und einem Molekulargewicht von ca, 100 000 auf einen PigmentgehaJt von 20% verdünnt. Die entstehende Zubereitung enthält nach dem Mischvorgang 20 Teile transparentes Eisenoxid, 10,00 Teile Polymerweichmacher, 3,34 Teile Netzmittel und 66,70 Teile des Methacrylat-Polymerisats. Soweit gewünscht, kann die angefallene Zubereitung auf einem Doppelschneckenextruder granuliert werden, wobei die Hauptmange des Pigments in einer Feinheit von kleiner als 5 μ innethalb des Granulats vorliegt Die entstandene Zubereitung von transparentem Eisenoxid kann in Kunststoffe leicht eingearbeitet werden und ist physiologisch unbedenklich.

Claims

Patentansprüche:

1. Transparente Eisenoxide enthaltende Zubereitungen, die als Trägerstoff Polymerisate auf Methacrylatbasis enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisate ein Molekulargewicht von 100 000 bis 200 000 aufweisen und einen Polymerweichmacher auf Basis von Estern von Polyalkoholen mit mehrfunktionellen Säuren enthalten.

2. Zubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisate auf Methacrylatbasis ein Molekulargewicht von vorzugsweise 100 000 und die Polymerweichmacher ein Molekulargewicht von vorzugsweise 1000 bis 2000 haben.

3. Zubereitungen nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Polymerweichmacher zu den Polymerisaten auf Methacrylatbasis wie 1 :6 ist

4. Verfahren zur Herstellung von transparente Eisenoxide enthaltende Zubereitungen gemäß Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß eine Vormischung von transparentem Eisenoxid aus einem Polymerweichmacher und einem Netzmittel in Form einer Paste hergestellt wird, die anschließend mit einem Polymerisat auf Methacrylatbasis verdünnt und gegebenenfalls granuliert wird.

5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Netzmittel Sorbitanmonolaurat verwendet wird.