DE2941637C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur gleichzeitigen Trocknung
und Granulierung von Biomassen aus der Verhefung und Eiweiße
zur weiteren Verwertung in der Futter- und Lebensmittelindustrie
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei der Charakterisierung der bekannten technischen Lösungen
ist von der Problematik auszugehen, daß es sich um temperatur
empfindliche Lösungen und Suspensionen handelt, die gleich
zeitig getrocknet und granuliert werden sollen.
Bekannt sind Anlagen, die hochempfindliche Lösungen oder Sus
pensionen trocknen aber nicht granulieren bzw. nur mit Folge
einrichtungen oder granulieren bei einer aufwendigen qualitäts
mindernden Trocknung.
Bekannt sind Anlagen, die Instantprodukte gleichzeitig trocknen
und granulieren im sogenannten Fließbett-Trockner bzw. Wirbel
schicht-Sprüh-Granulator, W. Schnell "Trocknungstechnik"VDI-Z
109 (1967) Nr. 29 - Oktober (II). Die Wirbelschicht-Sprüh-
Granulatoren für Pulvertrocknung bzw. Instant-Produkte sind
zwar für die gleichzeitige Trocknung und Granulierung verwend
bar, jedoch für die Behandlung von Lösungen und Suspensionen
nicht geeignet, da lokale Überhitzungen nicht ausgeschlossen
werden können, die zu unerwünschten Qualitätsminderungen füh
ren. Da die Trocknung in kurzer Zeitdauer durchzuführen ist,
wurden außerdem große Luft- und Wärmemengen benötigt. Vor allem
der Wärmeverbrauch ist groß, was sowohl die Anlage als auch
die Betriebskosten steigert. Außerdem sind die nach dem Sprüh
trocknungsverfahren hergestellten Teilchen hohlkugelförmig und
haben eine geringe Schüttdichte. Vortrag: "Tage der dänischen
Wirtschaft in der DDR" IHZ Berlin, Oktober '78.
Wenn auch durch die DE-OS 21 25 945 die beschriebenen und
weitere Nachteile des Standes der Technik vermieden werden, wird
auch mit dieser Einrichtung eine gleichzeitige Trocknung und
Granulierung nicht erreicht. Zum anderen ist diese Einrichtung
nur zur Trocknung von Zucker, Keramik und Paraffin geeignet.
Es sind weiterhin Einrichtungen bekannt, bei denen Granulat
aus Flüssigprodukten mit Hilfe der Fließbettgranulation
hergestellt wird - FR-PS 12 58 497. Diese bekannte Vorrichtung
arbeitet jedoch bei ununterbrochenem Betrieb nicht zur vollen
Zufriedenheit, da durch Klumpenbildung und deren Anbackung im
unteren Teil des Trichters (Einspritzzone) häufig Verstopfun
gen auftreten. Außerdem stellen sich in der Einspritzzone der
zu granulierenden Masse Schwankungen der Teilchengeschwindig
keiten ein, was zu ungleichen Materialanlagerungen auf den
Trägerteilchen führt und damit zu einem großen Granulatspek
trum.
Mit der DE-OS 16 67 217 werden zwar die Nachteile, insbesondere
das Blockieren der Körnchenbewegung bzw. Verstopfen, vermie
den und ein verhältnismäßig gleich großes Agglomerat erzielt,
dennoch ist die Anlage nicht geeignet, Biomassen und Eiweiße
zu trocknen und zu granulieren. Der Anwendungsbereich der An
lage nach der vorstehenden OS betrifft das Granulieren von
Düngemitteln, pharmazeutischen Substanzen, Pestizide und an
deren Produkten, die bei höheren Temperaturen getrocknet wer
den können als es für den Anwendungsbereich der Erfindung mög
lich ist. Wie alle Fließbettgranulatoren hat auch die tech
nische Lösung der OS den Nachteil, daß auf Grund der kleinen
Partikeldurchmesser nur geringe Strömungsgeschwindigkeiten
realisiert werden können, wodurch bei gleichem Durchsatz
ein relativ großer Raumbedarf derartiger Anlagen notwendig
ist.
In der DE-AS 12 12 501 ist eine Vorrichtung zum Überziehen
einzelner in einem Gas schwebender suspendierter und im
Schwebezustand gehaltener Teilchen mit gelösten Überzugs
mitteln beschrieben.
Diese Erfindung bezieht sich jedoch ausschließlich auf einen
diskontinuierlichen Betrieb. Mit den für die Funktion dieser
Vorrichtung notwendigen Gasgeschwindigkeiten ist weder ein
klassierender Austrag noch ein kontinuierlicher Betrieb mög
lich.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, die Trocknung und Granu
lierung der Biomassen und Eiweiße unter Vermeidung thermischer
Schädigung des Produktes, bei niedrigem spezifischen energie-
und apparatetechnischem Aufwand mit großer Lagerstabilität
durchzuführen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage zu
schaffen, die es ermöglicht, Lösungen oder Suspensionen von
Biomassen oder Eiweiße in einem Wirbelschichttrockner zu
trocknen und zu granulieren. Dabei soll das Produkt staubfrei,
gekühlt, rieselfähig und von großer Schüttdichte sein. Die
Anlage muß diese Ergebnisse bei einem kontinuierlichen Betrieb
realisieren mit einer in Höhe des Anströmbodens vorgesehenen
Eindüsung der Lösungen bzw. Suspensionen, Staubteilchenabsonde
rung und regelbarer Luftzuführung und Granulatabführung sowie
Temperaturregelung.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Es gehört mit zu der Erfindung, daß der Vorlagebehälter als
Rührwerk ausgebildet, die Dosierpumpe als Druckgefäß fungiert
und der Fließbettapparat mit Kühl- und Trockenböden ausgestattet
ist.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden, dabei zeigt
Fig. 1 - ein Blockschema einer Granuliertrockenanlage;
Fig. 2 - ein Blockschema als weitere Variante einer Granulier
trockenanlage;
Fig. 3 - einen Wirbelschichttrockner.
Von einem als Rührwerk ausgebildeten Vorlagebehälter 1 werden
homogene Eiweißsuspensionen mit einer Feststoffkonzentration
von 15 Massenprozenten nach einer Verweilzeit über eine Do
sierpumpe 2, welche als Druckgefäß fungiert, durch die Düse
20 im Wirbelschichttrockner 2 auf die Oberfläche der im
fluidisierten Zustand befindlichen Feststoffgranulate, die
durch eine Zuführeinrichtung 19 in den Wirbelschichttrockner
zugeführt, verdüst. Nachdem die Feststoffgranulate einen vorbe
stimmten Durchmesser, beispielsweise 12 mm, erreicht haben,
fallen sie in einen klassierenden Abzug 14, dem im Gegenstrom
zu den austretenden Feststoffgranulaten Luft zugeführt wird.
Die Feststoffgranulate gelangen danach über die Zellenrad
schleuse 16 in einen Fließbettapparat 4, wo sie in zwei Kühl-
und Nachtrockenböden von 80°C auf 35°C gekühlt werden und
verlassen über eine weitere Zellenradschleuse 21 die Granulier
trockenanlage als Endprodukt. Das feinkörnige Material bzw.
leichtere Granulat wird durch den Luftstrom im Abzug 14 in die
Wirbelschicht zurückgeführt. Im Kreuzstrom gegen das Granulat
wird durch den Fließbettapparat 4 Luft gesaugt und über ein
Stellorgan 17 und ein Gebläse 5 dem Hauptluftstrom vor dem
dampfbeheizten Wärmeübertrager 8 zugesetzt. Aus der Umgebung
wird durch den Luftvorwärmer 7 Luft angesaugt, erwärmt und im
Gebläse 6, welches ebenfalls als Druckgefäß fungiert, verdichtet.
Die Luft aus dem Gebläse 6 und dem Fließbettapparat 4 wird einem
dampfbeheizten Wärmeübertrager 8 zugeführt und auf ca. 150°C
erwärmt. Nach dem Wärmeübertrager 8 wird der Hauptluftstrom
durch die Einstellung der Drosselorgane 10 und 11 in Teilströme
aufgeteilt, wobei der Sekundärluftstrom 15 in den zentralen
Abzug 14 und der Hauptluftstrom über den Gasverteilungsschuß,
Anströmboden 18 mit peripher veränderlichem Öffnungsverhältnis
in die Wirbelschicht strömt. Der Hauptluftstrom verläßt den
Wirbelschichtapparat 3 am Kopfende über einen Luftstutzen und
wird in einer Luftleitung einem Gebläse 13 zugeführt, verdichtet
und in den Naßentstauber 9 befördert. Im Naßentstauber 9 werden
die mitgeführten Staubpartikel durch das im Kreuzgegenstrom ge
führte Wasser aus der Luft ausgewaschen. Das austretende Wasser
wird über eine Pumpe 12 in den Luftvorwärmer 7 geführt und ab
gekühlt. Bevor der abgekühlte Kreislaufwasserstrom wieder in den
Naßentstauber 9 eintritt, wird ein Teilstrom als Abwasser abge
zweigt. Ein weiterer Teilstrom wird aus dem Naßentstauber 9 dem
Vorlagebehälter 1 zugeführt, während der Rest als Abwasser die
Anlage verläßt. Der Wirbelschichttrockner 3 nach Fig. 3 ist
im System der Granulattrockenanlage funktionell und anlagen
zweck gestaltet, wobei der Wirbelschichttrockner aus einem
unteren Gasverteilungsschuß mit einem Durchmesser D 4 besteht,
der über ein konisches Stück in einen Mittelschuß mit dem Durch
messer D 2 übergeht, wobei das Durchmesserverhältnis D zu D 2
vorzugsweise 1,75 beträgt. Im Mittelschuß D 2 ist ein an sich
bekannter konischer Anströmboden 18 mit radial nach außen größer
werdenden Öffnungswinkel angeordnet, der in der Mitte einen
zentralen Abzug 14 mit einem Durchmesser D 2 besitzt, wobei
das Durchmesserverhältnis D 2 zu D 3 1 bis 15, vorzugsweise
jedoch 6, beträgt. Im zentralen Abzug 14 ist eine Suspensions
zuführleitung 22 angeordnet, deren Außendurchmesser D 5 so ge
wählt wurde, daß D 3 - 6D 5 (mm) gilt und die Suspensions
zuführleitung 22 mindestens H 3 - 500 mm in den Abzug 14 hinein
ragt und in einer Höhe H 1 über dem Anströmboden 18 in einer
Druckdüse 20 endet, wobei der Winkel am Anströmboden 18 immer
kleiner als ein Zehntel der Höhe H 1 in Millimetern ist und die
Höhe H 2 zwischen dem oberen Ende des Anströmbodens 18 und dem
Beginn des oberen kegelstumpfförmigen Mittelschusses konstant
800 mm beträgt. Dem kegelstumpfförmigen Mittelschuß schließt sich
ein zylindrischer Schuß mit dem Durchmesser D 1 mit einem Durch
messerverhältnis von D 1 zu D 2 <1,5 an.
Claims (2)
1. Anlage zur kontinuierlichen gleichzeitigen Trocknung und
Granulierung von Biomassen aus der Verhefung und Eiweiße
in dem Zusammenwirken eines Wirbelschichttrockners, in dem
ein konischer Anströmboden mit einem nach außen größer
werdendem Öffnungsverhältnis angeordnet ist, mit einer Ein
düsung der Suspension bzw. Lösung vom Boden her über eine
Druckdüse mit einem zentral angeordneten Granulatabzug,
Zellenradschleuse und Fließbettapparat, mit einer Granulat
zuführeinrichtung sowie vorgeschalteten Drosselorganen für
den Luftstrom aus Wärmeübertrager, Gebläse und Pumpen mit
Vorlagebehälter und Dosierpumpe für die Suspension,
gekennzeichnet dadurch, daß der Wirbel
schichttrockner (3) aus einem unteren Gasverteilungsschuß
mit einem Durchmesser D 4 besteht, der einerseits über ein
Drosselorgan (10) mit einem Wärmeübertrager (8), Gebläse (6)
und Luftvorwärmer (7) sowie am Bodenausgang mittels einer
Zellenradschleuse (16) mit einem Fließbettapparat (4) ge
koppelt ist und andererseits über eine konvergierende Außen
wand in einen Mittelschuß mit einem Durchmesser D 2 übergeht,
wobei das Durchmesserverhältnis D 4 zu D 2 vorzugsweise 1,75
beträgt, in dem Mittelschuß ein zentraler klassierender Abzug
(14) angeordnet ist, der über eine Sekundärluftleitung (15)
und Drosselorgan (11) mit dem Wärmeübertrager (8) verbunden
ist, der klassierende Abzug (14) mit dem Durchmesser D 3
mit dem Durchmesserverhältnis D 2 zu D 3 von 2-15, vorzugs
weise 6 und in diesem eine Suspensionszuführungsleitung (22)
mit dem Durchmesser D 5 so angeordnet ist, daß D 2 - 6D 5
ergibt, vorzugsweise mit H 3 in den zentralen Abzug (14)
hineinragt und in der Höhe H 1 über dem Anströmboden (18)
endet, wobei der Neigungswinkel α ≦ 1/10 H 1 und die Höhe
H 2 zwischen dem oberen Rand des Anströmbodens (18) und dem
Anfang des kegelstumpfförmigen Mittelschusses konstant bleibt,
dem sich ein zylindrischer Schuß mit dem Durchmesser D 1 und
Durchmesserverhältnis D 1 zu D 2 <1,5 anschließt, an dessen
Kopfende im Luftstutzen angeordnet, mittels einer Luft
leitung mit einem Gebläse (13) und einem Naßentstauber (9)
und dieser wiederum mit dem Luftvorwärmer (7), der Pumpe
(12) und dem Vorlagebehälter (1) durch Ringleitungen ver
bunden ist.
2. Anlage zur gleichzeitigen Trocknung und Granulierung von
Biomassen und Eiweiße nach Punkt 1, gekenn
zeichnet dadurch, daß der Vorlagebehälter (1)
als Rührwerk ausgebildet, die Dosierpumpe (2) als Druck
gefäß fungiert und der Fließbettapparat (4) mit Kühl-
und Trockenböden ausgestattet ist.
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- 1979-10-13 DE DE19792941637 patent/DE2941637A1/de active Granted
- 1979-10-18 AT AT0680279A patent/AT370766B/de not_active IP Right Cessation
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