DE102007039518A1

DE102007039518A1 - Sichtender Granulieraustrag für Wirbelschicht - Granulationsapparate

Info

Publication number: DE102007039518A1
Application number: DE200710039518
Authority: DE
Inventors: Wilfried Pergande
Original assignee: PERGANDE GES fur IND ENTSTAUB; Pergande Gesellschaft fur Industrielle Entstaubungstechnik Mbh
Current assignee: PERGANDE GES fur IND ENTSTAUB; Pergande Gesellschaft fur Industrielle Entstaubungstechnik Mbh
Priority date: 2007-08-21
Filing date: 2007-08-21
Publication date: 2009-02-26

Abstract

Die Erfindung betrifft einen sichtenden Granulieraustrag für Wirbelschicht-Granulationsapparate, der ein Feinsichterrohr aufweist, das in einen Fertigproduktbehälter 2 mündet, wobei im Granulierbereich oberhalb des Feinsichterrohres ein Grobsichterrohr höhenverstellbar angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen sichtenden Granulieraustrag für Wirbelschicht-Granulationapparate.
Der Stand der Technik zur Wirbelschicht-Granulation ist weitgehend gekennzeichnet durch die Offenlegungsschrift DE 199 15 122 A1 sowie die Patentschriften DE 29 08 136 C2 , DE 29 41 637 C2 und EP 0 163 836 B1 .
Bei den in den drei letztgenannten Schriften vorgeschlagenen Lösungen erfolgt die Trennung der granulierten Partikel durch einfache Windsichtung mit dem Nachteil, dass eine einwandfreie Trennung des Produktes nicht erfolgen kann und eine Nachbehandlung durch Trennung von Fein-, Gut- und Grobgut über eine Siebanlage erfolgen muss.
In der Lösung gemäß der Offenlegungsschrift DE 199 15 122 A1 geschieht die Sichtung über einen so genannten Steigrohrsichter, dessen Abschluss ein Austragsorgan, z. B. eine Zellenradschleuse, darstellt. Dabei wird über einen sogenannten Rückwurfschacht das Feingut in den Granulatorraum zurück geworfen. Der Nachteil einer solchen Lösung liegt darin, dass dieser Rückwurfschacht fest in dem Granulierbereich installiert ist und somit der Produktkreislauf nicht geregelt werden kann.
Darüber hinaus besitzt der Rückwurfschacht vorzugsweise den gleichen Durchmesser wie der so genannte Steigrohrsichter. Hierdurch ergibt sich ein weiterer erheblicher Nachteil:
Der Granulatorzulauf zwischen Anströmboden und Rückwurfschacht befindet sich im Befestigungsbereich zwischen Steigrohrsichter und Anströmboden – also in einem Bereich, der weder vom Sekundär- als auch vom Primärgasstrom erreicht wird. Dadurch kann es zu Blockaden des Produktstromes kommen.
In der DE 199 15 122 A1 wird eine so genannten Austragshilfe vorgeschlagen, die mit einem gebündelten scharfen Luftstrahl in die Wirbelschicht geblasen.
Um die Nachteile der Lösungen des Standes der Technik zu vermeiden, besteht also die Aufgabe, einen sichtenden Granulieraustrag für Wirbelschicht-Granulationsapparate zu entwickeln, der eine zuverlässige Trennung von Fein-, Gut- und Grobgut ohne eine zusätzliche Siebanlage ermöglicht. Außerdem soll mit dem zu entwickelnden sichtenden Granulieraustrag eine Steuerung des Produktkreislaufes möglich sein. Schließlich besteht auch eine wesentliche Aufgabe bei der Schaffung eines neuen sichtenden Granulieraustrages darin, zukünftig Blockaden des Produktstromes zu vermeiden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen sichtenden Granulieraustrag für Wirbelschicht-Granulationapparate gelöst, der die Merkmale der Patentansprüche aufweist.
Dabei besteht das Wesen der Erfindung darin, dass durch das überraschend einfache Erfindungsmerkmal der beanspruchten Anordnung und Auslegung des Feinsichterrohres sowie die Ausgestaltung des Grobsicherrohres die umfassende Lösung der Erfindungsaufgabe möglich wird:
Ein Produktstau, wie er bei herkömmlichen Anlagen öfter vorkommt, ist durch die erfindungsgemäße Anordnung des Feinsichterrohrs mit seiner Einmündung in den geschlossenen Fertigproduktbehälter vorteilhafterweise nicht mehr möglich.
Durch die Möglichkeit, über den Fertigproduktbehälter einen geregelten Sekundärgasstrom so aufgegeben, dass im Feinsichterrohr eine Klassifizierung des Produktstromes sicher erfolgen kann, erfüllt sich die Aufgabe, eine zuverlässige Trennung von Fein-, Gut- und Grobgut ohne eine zusätzliche Siebanlage vorzunehmen.
Ein weiterer Aspekt des Wesens der Erfindung besteht darin, dass der Sekundärgasstrom im Feinsichterrohr nach Bedarf so geregelt werden kann, dass auch bei veränderlichen Gegebenheiten im Granulator, z. B. Partikeleigenschaftsänderung durch Feuchtigkeitsänderung, die vordefinierte Kornstruktur im Endprodukt erhalten bleibt.
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigt die zugehörige Zeichnung eine Prinzipdarstellung eines Apparates zur Granulation unter Verwendung des erfindungsgemäßen sichtenden Granulieraustrages.
Gemäß Figur weist ein beispielhaft für die Anwendung der Erfindung dargestellter Wirbelschicht-Granulationsapparat u. a. die Bestandteile Feinsichterrohr 1, Fertigproduktbehälter 2, Grobsichterrohr 3, Granulierraum 4, Partikelmessgerät 5, Strömungsgleichrichter 6 sowie Einspritzdüsen 9 auf. Ein Primärgasstrom 7 sowie ein Sekundärgasstrom 8 sind erforderlich für den Granulationsvorgang in der Wirbelschicht.
Gemäß der Erfindung weist der Wirbelschicht-Granulationsapparat ein Feinsichterrohr 1 im Granulatoraustrag auf, das im angeschlossenen Fertigproduktbehälter 2 mündet, so dass ein Produktstau zwischen einem Austragsorgan und dem Feinsichterrohr 1 ausgeschlossen ist. Je nach Bedarf kann das Feinsichterrohr als Zickzacksichter ausgeführt werden.
Über den Fertigproduktbehälter 2 wird ein geregelter Sekundärgasstrom 8 so auf den Wirbelschicht-Granulationsapparat aufgegeben, dass im Feinsichterrohr 1 eine Klassifizierung des Produktstromes sicher erfolgen kann.
Im Feinsichterrohr 1 kann nach Bedarf über ein Partikelmessgerät 5 der Sekundärgasstrom so geregelt werden, dass auch bei veränderlichen Gegebenheiten im Granulator, z. B. Partikeleigenschaftsänderung durch Feuchtigkeitsänderung, die vordefinierte Kornstruktur im Endprodukt erhalten bleibt.
Je nach Produkt ist das Feinsichterrohr 1 im unteren Bereich mit einem Strömungsgleichrichter 6 ausgerüstet.
Im Granulierbereich befindet sich oberhalb des Feinsichterrohres 1 ein Grobsichterrohr 3, dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser des Feinsichterrohres 1.
Das Grobsichterrohr 3 kann gemäß Detail 3.1. der Zeichnung auch konisch ausgebildet sein, wobei der untere Durchmesser des Grobsichterrohres 3 größer ist als der Durchmesser des Feinsichterrohres 1. Der untere Bereich des Grobsichterrohres 3 kann auch gemäß des Details 3.2. der Zeichnung kegelförmig aufgeweitet sein. Gemäß Detail 3.3. der Zeichnung kann der untere Bereich des Grobsichterrohres 3 auch so gestaltet sein, dass seine Aufweitung einem strömungstechnisch optimierten Einlauftrichter mit rotationsparaboloidischem Profil entspricht.
Weiterhin ist im gezeigten Ausführungsbeispiel das Grobsichterrohr 3 höhenverstellbar angeordnet, wodurch die Granulatorzirkulation vom Granulierraum 4 über das Grobsichterrohr 3 geregelt werden kann. Durch die Höhenverstellung des Grobsichterrohres 3 kann vorteilhaft direkt während der Produktionsphase auf den Granulatoraufbau Einfluss genommen werden.
Die Ausführung des Granulieraustrages kann für die verschiedensten Granulierverfahren wie Top-Spray-, Bottom-Spray oder Side-Spray eingesetzt werden, wobei die Einsprühung wahlweise über die entsprechenden Einspritzdüsen 9 vorgenommen werden kann.
Das beschriebene Beispiel zeigt eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung, ohne sie auf die dargestellten Merkmale zu begrenzen.
Mit der überraschend einfach zu realisierenden Lösung eines sichtenden Granulieraustrages für Wirbelschicht-Granulationsapparate gemäß der Erfindung sind die folgenden Vorteile verbunden:
Mit dem sichtenden Granulieraustrag für Wirbelschicht-Granulationsapparate lassen sich erstmals zuverlässige Trennungen von Fein-, Gut- und Grobgut ohne besondere Zusatzeinrichtungen vornehmen. Der sichtende Granulieraustrag kommt ohne zusätzliche Siebanlagen aus, ohne dass die Klassifikationsqualität leidet.
Die vorteilhafte Folge sind deutlich verringerter Aufwand und damit verminderte Kosten für die Granulationsanlagen, da die Erfindung mit sehr geringem Aufwand realisierbar ist und dennoch verbesserte Wirkungen hinsichtlich Produktklassifizierungsgüte und Gefahrenverminderung im Granulationsablauf gegenüber dem Stand der Technik nach sich zieht.
Ein zusätzlicher Vorteil besteht in der Möglichkeit, mit der Erfindung steuernd auf den Produktionsprozess einzuwirkenden und so diesen auf veränderte Prozessparameter zureagieren, mit der Folge einer kontinuierlich gesicherten Qualität des Endproduktes.

1: Feinsichterrohr
2: Fertigproduktbehälter
3: Grobsichterrohr
4: Granulierraum
5: Partikelmessgerät
6: Strömungsgleichrichter
7: Primärgasstrom
8: Sekundärgasstrom
9: Einspritzdüsen

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 19915122 A1 [0002, 0004, 0006]
- DE 2908136 C2 [0002]
- DE 2941637 C2 [0002]
- EP 0163836 B1 [0002]

Claims

Sichtender Granulieraustrag für Wirbelschicht-Granulationsapparate, ein Feinsichterrohr (1) aufweisend, dass in einen Fertigproduktbehälter (2) mündet, wobei im Granulierbereich oberhalb des Feinsichterrohres (1) ein Grobsichterrohr (3) angeordnet ist.
Sichtender Granulieraustrag nach Anspruch 1, bei dem der Durchmesser des Grobsichterrohres (3) größer ist als der Durchmesser des Feinsichterrohres (1).
Sichtender Granulieraustrag nach Anspruch 1, bei dem das Grobsichterrohr (3) konisch ausgebildet ist, wobei der untere Durchmesser des Grobsichterrohres (3) größer ist als der Durchmesser des Feinsichterrohres (1).
Sichtender Granulieraustrag nach Anspruch 1, bei dem das Grobsichterrohr (3) höhenverstellbar angeordnet ist.
Sichtender Granulieraustrag nach Anspruch 1, bei dem das Feinsichterrohr (1) im unteren Bereich mit einem Strömungsgleichrichter (6) ausgerüstet ist.
Sichtender Granulieraustrag nach Anspruch 1, bei dem das Feinsichterrohr (1) mit einem Partikelmessgerät (5) ausgerüstet ist.