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Sortiervorrichtung für Gefäße, insbesondere Hohlglasgefäße
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Die Erfindung betrifft eine Sortiervorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 definierten Gattung.
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Sortiervorrichtungen dieser Art (DE-OS 26 42 893, US-PS 3 160 277)
finden insbesondere in Abflillanlsgen für Getränke, Kindernahrung, Konfitüren oder
dergleichen Anwendung. Ihre Aufgabe besteht darin, Gefäße einer vorgewählten Eigenschaft,
z.B. verschmutzte, verschlossene oder mit Fremdkörpern versehene, für einen nachfolgenden
Füllvorgang unbrauchbare Gefäße, auf einen Sammelteller zu leiten, Gefäße einer
anderen Eigenschaft dagegen, z.B.
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saubere, für einen nachfolgenden Füllvorgang geeignete Gefäße, auf
der Förderbahn zu belassen und zu einer Abfüllanlage oder dergleichen zu befördern.
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Bekannte Sortiervorrichtungen (DE-PS 2 206 054) enthalten als Steuerelemente
eine Anzahl von an einem Sternrad befestigten Stiften, bei deren Betätigung mit
Unterdruck arbeitende, ebenfalls am Sternrad vorgesehene Saugnäpfe eingeschaltet
werden, welche die erkannten ausgewählten Gefäße auf einen Sammelteller befördern.
Ähnlich arbeiten andere bekannte Sortiervorrichtungen (DE-AS 25 25 919, DE-OS 26
42 893), bei denen anstelle der Saugnäpfe steuerbare, an den Sternrädern befestigte
Greif er vorgesehen sind.
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Steuerbare Halteorgane in Form von Saugnäpfen und Greifern mschen
nicht nur komplizierte und aufwendige Steuerungssysteme erforderlich, sondern haben
auch eine beträchtliche Störanfälligkeit und einen hohen Verschleiß zur Folge, insbesondere
bei hohen Durchlaufgeschwindigkeiten von beispielsweise bis zu 40 000 Gefäßen pro
Stunde. Abgesehen davon ist die Anwendung von mit Unterdruck arbeitenden Saugnäpfen
unerwünscht, weil diese und die mit ihnen verbundenen Leitungen Schmutz- und Schaumpartikel
ansaugen und dabei schnell ver;chmutzen. Bei beiden bekannten
Arten
von Sortiermaschinen ist schließlich das UmrUsten auf einen anderen Gefäßtyp mit
hohem Aufwand verbunden, weil die Halteorgane, um einwandfrei arbeiten zu können,
der im Einzelfall verwendeten Gefäßform genau angepaßt sein und daher selbst dann
ausgewechselt werden müssen, wenn nur auf gleichartige Gefäße, z.B. Flaschen mit
unterschiedlichen Dimensionen, umgerUstet werden soll.
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Weiterhin sind bereits Sortiervorrichtungen bekannt, (vgl. Flaschenprüfmaschine
der Fa. T.I.Fords Ltd., Kempston, England, Baureihe 40C0), die anstelle der Vielzahl
von an den Sternrädern befestigten steuerbaren Halteorganen eine einzige, im Bereich
der Verzweigung angeordnete Auswähleinrichtung in Form einer steuerbaren Luftdüse
aufweisen. Mit derartigen Sortiervorrichtungen lassen sich nur vergleichsweise kleine
Arbeitsgeschwindigkeiten erzielen, weil einerseits Luftsteuerungen bei den erforderlichen
hohen Drucken relativ träge arbeiten und andererseits kein Sternrad oder dergleichen
zur Vereinzclug der Gefäße vorgesehen werden kann, was zur Folge hat, daß die Gefäße
gegen die beträchtlichen seitlichen Drücke aus dem kontinuierlichen Fluß aussortiert
werden müssen, die aufgrund des Fördervorgangs auf ihre Wandungen ausgeübt werden.
Außerdem sind Drucksteuerungen wie auch Unterdrucksteuerungen häufig unerwünscht,
da sie zusätzliche Druck- bzw. Saugquellen erforderlich machen.
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.chließlich ist bereits bekannt, Gefäße mit Hilfe von elektromagnetisch
gesteuerten, gegen die Gefäße stoßenden Schiebern oder Stößeln auszusortieren (vgl.
Füllstandskontrolliervorrichtungen, Type Gamma 100, der Fa. Friedrich Justus &
Co., Hamburg). Derartige Auswählvorrichtungen lassen sich Jedoch nur in Ausnahmefällen,
z.B. bcim Aussortieren von Blechdosen, einsetzen, weil sie suf Je des erkannte ausgewählte
Gefäß lediglich einen harten Stoß ausüben und daher weder eine kontrollierte Führung
der aussortierten Gefäße, noch die Anwendung von Sternrdern ermöglichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine störunanfällige, verechleißarme
und schnell arbeitende Sortiervorrichtung der eingangs bezeichneten Gattung zu schaffen,
die sich auf einfache Weise auf die im Einzelfall vorgesehenen Gefäßtypen umrUsten
läßt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 vorgesehen.
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Die Erfindung bringt zunächst den wesentlichen Vorteil mit sich, daß
die Gefäße mit Hilfe von Steuerelementen aus der normalen Förderbahn entfernt werden,
die durch das Steuerorgan nur um einen vergleichweise kleinen Auswahlhub bewegt
werden brauchen, der gerade ausreicht, um die ausgewählten Steuerelemente oder Teile
davon auf die Verdrängungsbahn auflaufen zu lassen. Die eigentliche Aussortierung
der Gefäße erfolgt dagegen nach dem AusY:ahlvorgang dadurch, daß die ausgewählten
Steuerelemente durch die feststehende Verdrängungsbahn in Form einer Kurve, Schiene
oder dergleichen um einen vergleichsweise großen Ausstoßhub verschoben werden, sich
dabei mit ihren äußeren Enden an die auszusortgerenhen Gefäße legen und die ausgewählten
Gefäße allmählich von der Förderbahn wegschieben.
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Dieses Wegschieben kann auf einem in Förderrichtung sehr langen Streckenabschnitt
erfolgen, so daß keime Gefahr besteht, daß die verschobenen Gefäße umkippen oder
von den Enden der Steuerelemente abgleiten, bevor sie völlig von der Förderbahn
entfernt sind. Trotz dieses relativ langsam erfolgenden Schiebevorgangs werden sehr
hohe Auswahlgenautgkeiten und Allswahlgeschwindigkeiten crzielt, weil em Auswahivorgang
nur die relativ leichten Steuerelemente beteiligt sind und diese nur über einen
im Vergleich zum Ausstoßhub sehr kleinen und daher sehr schnell durchführbaren Auswahlhub
bewegt werden brauchen.
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Die aussortierten Gefäße werden von den Steuerelementen zweckmäßig
auf eine parallel zur Förderbahn angeordnete
zweite Förderbahn geschoben,
die in derselben Höhe wie die erste Förderbahn angeordnet ist und synchron und mit
derselben Geschwindigkeit wie diese angetrieben sein kann.
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Hierdurch ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß sowohl die ausgewählten
Gefäße als auch die nicht ausgewählten Gefäße auf einer Förderbahn verbleiben und
von dieser dem im Einzelfall erwünschten Bestimmungszweck zugeführt werden können.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegenden
Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Sortiervorrichtung; Fig. 2 eine Vorderansicht
der Sortiervorrichtung nach Fig. 1; Fig. 3 bis 5 Schnitte durch die Sortiervorrichtung
nach Fig. 1 längs der Linien III-III, IV-IV und V-V; Fig. 6 ein Steuerelement der
Sortiervorrichtung nach Fig. 1 in perspektivischer Ansicht; und Fig. 7 eine alternative
AusfUhrungsform der Verdränungskurve der Sortiervorrichtung.
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Gemäß Fig. 1 ist auf einer nicht näher dargestellten, durch Gefäße
1 definierten Förderbahn 2 eine Vielzahl von Gefäßen in Richtung eines Pfeils P
hintereinander herlaufend geführt. Die Förderbahn 2 besteht beispielsweise aus einer
üblichen, in Richtung des Pfeils P bewegten Scharnierbandkette, auf der die Gefäße
1, z.B. Flaschen, stehend angeordnet sind.
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Die Sortiervorrichtung weist ein an der Eingangsseite der Förderbahn
2 angeordnetes automatisches Erkennungssystem 3 zum Erkennen ausgewählter Gefäße
auf. Die ausgewählten Gefäße 1 sind in der Regel durch eine bestimmte Eigenschaft,
z.B. ihre Brauchbarkeit oder Unbrauchbarkeit für einen nachfolgenden Füllvorgang,
gekennzeichnet.
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Das Erkennungssystem kann irgendein bekanntes System zum Erkennen
von Folienresten an der Flaschenwandung, von Restbeständen an Flüssigkeit in den
Gefäßen, von Fremdkörpern am Boden der Gefäße, von Beschädigungen am Hals der Gefäße
oder dergleichen sein (z.B. DE-PS 1 432 363 oder DE-AS'en 17 57 494 und 22 53 445).
Auch mehrere derartige Erkennungssysteme können vorgesehen sein. Dem Erkennungssystem
kann außerdem in bekannter Weise ein Sternrad zugeordnet sein, das wenigstens eine
Sternradplatte mit taschenförmigen Ausnehmungen zur vorübergehenden Aufnahme der
Gefäße aufweist, wobei die Ausnehmungen dazu dienen, die aufeinander folgenden und
möglicherweise zwischen Je zwei benachbarten Gefäßen eingeklemmten Gefäße zu bef.bstanden,
zu vereinzeln und innerhalb des Erkennungssystems genau zu zentrieren. Anstelle
des Sternrads können auch andere, demselben Zweck dienende Einrichtungen, z.B. Förderschnecken,
vorgesehen sein.
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Die Sortiervorrichtung weist außerdem eine in Förderrichtung hinter
dem Erkennungssystem 3 und auf einer Seite der Förderbahn 2 angeordnete Ausstoßeinrichtung
4 auf, die dazu dient, alle vom Erkennungssystem 3 arkannten ausgewählten Gefäße
1 von der Förderbahn 2 zu entfernen und zu einem Sammelbehälter zu leiten oder einem
anderen erwünschten Zweck zuzuführen. Vorzugsweise werden alle für einen nachfolgenden
Füllvorgang nicht geeigneten Gefäße 1 von der Förderbahn 2 entfernt und auf eine
parallel und in gleicher Höhe zur Förderbahn 2 angeordnete zweite Förderbahn 5 geschoben,
obwohl die Förderbahn 2 auch dazu verwendet werden könnte, die unbrauchbaren Gefäße
1 auf einen Sarr;melteller zu überführen.
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Die erfindungsgemäße Förderbahn 5 ist auf der der Ausstoßeinrichtung
4 gegenüberliegenden Seite der Förderbahn 2 vorgesehen und besteht beispielsweise
ebenfalls aus einer üblichen Scharnierbandkette, die zweckmäßig, aber nicht notwendig,
mit derselben Geschwindigkeit wie die Scharnierbandkette der Förderbahn 2 angetrieben
ist. Die beiden Förderbahnen 2 und 5 sind dicht nebeneinander und so angeordnet,
daß die Gefäße auch bei Fördergeschwindigkeiten von 50 000 Flaschen pro Stunde und
mehr störungsfrei von der Förderbahn 2 auf die Förderbahn 5 geschoben werden können.
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Zum Verschieben der bekannten ausgewählten Gefäße 1 enthält die Ausstoßeinrichtung
4 eine Vielzahl von Steuerelementen 6, die beispielsweise aus stabförmigen Schiebern
bestehen, die in Je einer Schiebeführung 7 gelagert und in ihrer Längsrichtung verschiebbar
angeordnet sind.
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Die Schiebeführungen 7 sind, wie insbesondere in Fig. 2 angedeutet
ist, auf einem endlosen Transportmittel 8, z.B. einer Kette oder einem Riemen, befestigt,
das von zwei drehbaren Umlenkrädern 9 und 10 getragen ist und ständig nach Art einer
Endlosschleife angetrieben wird.
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Die Transportgeschwindigkeit des Antriebsmittels 8 in Richtung der
Bewegung der Gefäße entspricht genau der durch die Förderbahn 2 erzielten Fördergeschwindigkeit
für die Gefäße 1. Zur genauen Synchronisation der beiden Geschwindigkeiten ist beispielsweise
die Achse des in Transportrichtung vorderen Umlenkrads 9 fest mit der Achse eines
an einer entsprechenden Stelle der Förderbahn 2 vorgesehenen Rais verbunden, das
von der Scharnierbandkette der Förderbahn 2 angetrieben wird. Alternativ könnte
an der Stelle dieser Verbindung 9 eine gemeinsame Antriebseinrichtung für das Antriebsmittel
8 und die Förderbahn 2 vorgesehen sein.
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Die Steuerelemente 6 sind auf dem Transportmittel 8 so angeordnet,
daß sie senkrecht zur Transportrichtung und zweckmäßig in einer horizontalen Ebene
hin- und
herbewegt werden können. Jenes Steuerelement 6 weist gemäß
Fig. 1 und 6 wenigstens einen Fuß 11 auf, der in einem senkrecht zur Transportrichtung
angeordneten Führungsschlitz 12 der Schiebeftihrung 7 angeordnet ist. Die freien
Enden aller FUße 11 ragen aus den FUhrungsschlitzen 12 heraus und sind vertikal
nach oben bzw. unten gerichtet, solange sich die zugehörigen Schiebeführungen 7
auf dem oberen bzw. unteren Trum des Transportmittels 8 befinden.
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Oberhalb der Steuerelemente 6 ist eine ortsfeste Platte 13 angeordnet,
die mit Hilfe von Befestigungsstäben 14 an einem ortsfesten Teil der Sortiervorrichtung
befestigt und zweckmäßig horizontal angeordnet ist. Die in Fig. 1 in der Draufsicht
dargestellte Platte 13 weist einen durchgehenden Führungskanal 15 auf, der beispielsweise
aus einer geraden, in ler Platte 13 ausgebildeten und parallel zur Transportrichtung
der Steuerelemente 6 angeordneten Schlitzung oder Nut besteht. Die Platte 13 ist
außerdem so oberhalb des Transportmittels 8 angeordnet, daß die oberen Enden der
Füße 11 in den FUhrungskanal 15 ragen, solange dir zugehörigen Steuerelemente 6
auf dem oberen Trum des Trrnsportmittels 8 angeordnet sind. Im Bereich des Unlenl;rads
9 gleiten die freien Enden der Füße 11 aus dem Führungskanal 15 heraus. Nach dem
Rücktransport durch das untere Trum des Transportmittels und nach Erreichen des
Umlenkrads 10 werden die Füße 11 dann allmählich wieder in den Führungskanal 15
eingeführt.
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Die Platte 13 enthält außerdem eine Verdrängungsbadn 16, die beispielsweise
aus einem weiteren Führungskanal besteht, der an zwei Verzweigungsstellen 17 und
18 in den Führungskanl 15 miindet und von der in Transportrichtung der Steuerelemente
6 vorderen Verzweigung 17 aus zunächst allmählich in Richtung der Förderbahn 2 ansteigt.
Nach Erreichen eines Maximums, das einer Ausstoßstelle 19 entspricht, fällt die
etwa dreieckförmige Verdrängungsbahn
16 in der zur Förderbahn
2 entgegengesetzten Richtung bis zum Erreichen der in Transportrichtung hinteren
Verzweigung 18 ab. Zwischen den beiden Verzweigungen 17 und 18 erstreckt sich zur
UberbrUckung der Verdrängungsbahn 16 auch ein geradliniger Abschnitt des Führungskanals
15.
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Gemäß Fig. 1 ist im Bereich der Verzweigung 17 ein Steuerorgan 20
in Form eines Hubmagneten vorgesehen, der über eine gestrichelt dargestellte leitung
21 mit dem Erkennungssystem 3 verbunden ist. Das Stcuerorgan 20 dient dazu, die-Jenigen
Steuerelemente 6, die einem vom Erkennungssystem 3 erkannten ausgewählten Gefäß
1 zugeordnet sind, derart zu steuern, daß die zugehörigen FUße 11 im Bereich der
Verzweigung 17 aus dem durchgehenden Führungskanl 15 in eine Vorwahlstellung gehoben
und dann von der Verdrängungsbahn 16 übernommen werden, so daß sie beim Weitertransport
der Steuerelemente 6 von der Verdrängungsbahn 16 in Richtung der Förderbahn 2 vorgeschoben
werden. Diese Steuerung kann beispielsweise unter Verwendung eines Hubmagneten geschehen,
der einen auf die Steuerelemente 6 einwirkenden Stößel 22 und eine Riickholfeder
23 aufweist und den Steuerelementen im richtigen Zeitpunkt einen Bewegungsimpuls
in einer zur Transportrichtung senkrechten Richtung erteilt. Die vorderen Enden
der auf diese Weise mittels der Verdrängungsbahn 16 verschobenen Steuerele -mente
6 legen sich daher allmählich an Je ein mit derselben Geschwindigkeit gefördertes
Gefäß 1 an und verschieben dieses Gefäß entsprechend der Steigung der Verdrängungsbahn
16 allmählich senkrecht zur Förderrichtung und in Richtung der Förderbahn 5. An
der Ausstoßstelle 19 haben die Füße 11 das Maximum der Verdrängungsbahn 16 und daher
die Steuerelemente 6 das Ende ihres Vorwärts-bzw. Ausstoßhubs erreicht. Infolgedessen
sind die Dimensionen der genannten Teile so gewählt, daß die Gefäße 1 an der Ausstoßstelle
19 vollständig auf die Förderbahn 5 überführt sind und dann nicht mehr von der Förderbahn
2 oder den auf diesen stehenden Gefäßen 1 beeinflußt werden können.
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Die Fig. 3 bis 5 zeigen drei verschiedene Stellungen eines Steuerelements
6 und des zugehörigen Gefäßes 1. In Fig. 3 hat das Steuerelement 6 gerade die Verzweigung
17 erreicht und befindet sich daher im Einflußbereich des Steuerorgans 20. Fig.
4 zeigt dasselbe Steuerelement 6 etwa zu einem Zeitpunkt, zu dem es sich in der
Mitte des ansteigenden Teils der Verdrängungsbahn 16 befindet. Das vordere, vorzugsweise
mit einer der Gefäßform angepaßten Kappe 24 versehene Ende des Steuerelements 6
liegt dabei an dem zugehörigen Gefäß 1 an und hat dieses Gefäß ohne Änderung von
dessen aufrechter Stellung bereits zum Teil auf die Förderbahn 5 geschoben. Fig.
5 zeigt schließlich die Ausstoßstellung, in welcher das Steuerelement 6 das Ende
seines Vorwärtshubs erreicht und infolgedessen das zugehörige Gefäß 1 vollständig
auf die Förderbahn 5 überfUhrt hat.
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Alternativ zur Ausführungsform nach Fig. 1 kann desr durchgehende
Führungskanal 15 die aus Fig. 7 ersichtliche Form besitzen. Der Einfachheit halber
sind in Fig. 7 nur die Füße 11 der Steuerelemente 6 dargestellt. Ein Unterschied
zu Fig. 1 besteht darin, aß vor der Verzweigung 17 ein Abschnitt 25 des FUhrungs!
nals 15 mit einer Breite angeordnet ist, die mindestens dem Doppelten der Breite
der Füße 11 entspricht, während die Spitze 26 eines den Führungskanal 15 und die
Verdrängungskurve 16 bildenden Dreiecks 27 etwa in der Mittellinie zwischen den
beiden gegenüberliegenden Begrenzungswänden des Führungskanals 15 angeordnet ist.
Dadurch gelangen die an irgendeiner Stelle des Abschnitts 25 mittels des Steuerorgans
in die Vorwahlstellung verschobenen Füße 1 1, die in der Vorwahlstellung an der
in Fig. 7 oberen Begrenzungswand des Abschnitts 25 anliegen bzw. an dieser Begrenzungswand
entlanggleiten, im weiteren Verlauf auf die Oberseite der Spitze 26, so daß sie
in die Verdrängunasbahn 16 einlaufen, wohingegen die nicht verschobenen und daher
an der in Fig. 7 unteren Begrenzungswand des S.bschnitts 25 entlanggleitenden Füße
11
unter der Spitze 26 hindurchlaufen und weiterhin im Führungskanal
15 bleiben. Diese Ausführungsform eignet sich besonders auch für den Fall, daß mehrere
Erkennungssysteme vorgesehen sind, die Je ein eigenes Steuerorgan aufweisen, weil
in diesem Fall alle Steuerorgane im Bereich des Abschnitts 25 angeordnet werden
können, so daß alle von allen Erkennungssystemen ausgewählten Gefäße 1 bei Erreichen
der Verzweigung 17 bereits vorgewählt sind und dann mittels einer gemeinsamen Verdrängungsbahn
ausgestoßen werden können. Der Vorwahlzeitpunkt ist dabei also nicht auf die Zeitspanne
des Vorbeigangs eines Fußes 11 an der Verzweigung 17 beschränkt.
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Sowohl die Ausführungsform nach Fig. 1 als auch die Ausführun.sform
nach Fig. 7 kann dazu benutzt werden, das Steuerorgan 20 unmittelbar dort anzuordnen,
wo die Erkennung stattfindet, selbst wenn die zu untersuchenden Gefäße dort mit
Hilfe von Sternrädern, Förderschnecken oder er anderen Elementen zentriert werden,
weil erfindungsgemäß das Ausstoßen der Gefäße aus ihrer Förderbahn mit Hilfe von
Steuer- bzw. Ausstoßelementen erfolgt, die mittels des Steuerorgans nur um einen
kleinen Auswahlhub verschoben werden. Der eigentliche Ausstoßhub wird dagegen mittels
einer ebenfalls auf die Steuerelemente wirkenden Verdrängungsbahn 16 durchgeführt,
die keine beweglichen Teile aufweisen und nicht steuerbar sein braucht. Dabei kann
einerseits der Vorwahlhub derart durchgeführt werden, daß die freien Enden der Steuerelemente
6 auch am Ende des Vorwahlhubs noch nicht an den Gefäßen anliegen, so daß das Steuerorgan
20 nur geringe Kräfte aufbringen braucht und daher äußerst schnell und funktionssicher
arbeiten kann. Andererseits läßt sich durch geeignete Formgebung der Verdrängungsbahn
16 oder durch Anwendung eines an sich beliebig langen Abschnitts 25 erreichen, daß
die freien Enden der Steuerelemente erst an einer weit hinter dem Steuerorgan 20
liegenden Stelle mit den zugekörigen, mit gleicher Geschwindigkeit in Förderrichtung
transportierten Gefäßen
in Ber<Ihrung kommen, ».h. mittels der
VerdrangungFbahn 16 und des Abschnitts 25 kann der Ort festgelegt werden, an dem
der Ausstoßhub für die Gefäße 1 beginnen soll. Dies wird dadurch erreicht, daß die
Steuerelemente 6 im Gegensatz zum Stand der Technik nicht nur festlegen, welches
Gefäß ausgewählt werden soll, sondern auch als aktive Ausstoßelemente ausgebildet
sind, die die ihnen zugeordneten Gefäße verschieben. Die Verdrängungskurve dient
debei primär als Abtastorgan, das die Stellung der vorbeilaufenden Füße 11 abtastet
und auf die vorgewählten Füße einwirkt, die übrigen Füße dagegen unbeeinflußt läßt.
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Ist es im Einzelfall nicht möglich, das Steuerorgan 20 unmittelbar
an derJenigen Stelle anzuordnen, an welcher die Erkennung erfolgt, darf das vom
Erkennungssystem 3 erzeugte Steuersignal dem Steuerorgan 20 nicht sofort, d.h. im
Moment der Erkennung, sondern erst nach einer dem Abstand des Steuerorgans 20 vom
Erkennungsort entsprechenden Zeitspanne zugeführt werden. Die erforderliche Verzögerung
des Steuersignals kann mit Hilfe von Schieberegistern (DE-OS 26 42 893) und anderen
bekannten Einrichtungen (DE-AS 25 25 919) bewirkt werden.
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Die Betriebsweise der beschriebenen Sortiervorrichtung ist zusammengefaßt
wie folgt: Die Gefäße 1 sind auf der Förderbahn 2 hintereinander herlaufend geführt.
Beim Vorbei gang am Erkennungssystem 3 werden sie mit Hilfe von Sternrädern oder
dergleichen zentriert, vereinzelt und auf Abstand gebracht. Gleichzeitig wird im
Erkennungssystem festgestellt, ob die durchgehenden Gefäße 1 aussortiert werden
sollen oder nicht. Soll ein Gefäß aussortiert werden, wird ein geeignetes Steuersignal
erzeugt. Dieses Steuersignal wird, wenn das Steuerorgan 20 am Ort der Erkennung
angeordnet ist, sofort, andernfalls verzögert dem Steuerorgan 20 zugeleitet, wodurch
clas dem untersuchten Gefäß zugeordnete Steuerelement 6 um eine kleine Strecke in
die Vorwahlstellung geschoben wird,
ohne daß dabei bereits auf
das ausgewählte Gefäß eingewirkt werden braucht. Beim Weitertransport dieses Gefäßes
bewegt sich das in der Vorwahlstellung befindliche Steuerelement 6 synchron und
mit gleicher Transportgeschwindigkeit mit und gelangt mit seinem Fuß 11 an einer
geeigneten Stelle in die Verdrängungsbahn 16. Dadurch wird das Steuerelement 6 in
Richtung der zugeordneten Gefäße vorgeschoben, bis es am Gefäß, vorzugsweise an
einem zylindrischen Teil desselben, anliegt und beim weiteren Transport das Gefäß
1 allmählich von der Förderbahn 2 auf die Förderbahn 5 schiebt, bis das Gefäß beim
Erreichen der Ausstoßstelle 19 völlig auf der Förderbahn 5 angeordnet ist. Das zugeordnete
Steuerelement 6 gelangt dann auf den absteigenden Abschnitt der Verdrängungsbahn
16 und von dort wieder in den Führungskanal 15, bis es über das untere Trum des
Transportmittels 8 zum Anfang des oberen Trums zurückgeführt und dort einem anderen
Gefäß zugeordnet wird.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Dies gilt insbesondere für das Steuerorgan 20. Beispielsweise könnte
anstelle des Hubmagneten ein Haftmagnet vorgesehen sein, der im Bereich der Verzweigung
17 oder des Abschnitts 25 in eine Begrenzungswand des Führungskanals 15 eingebaut
ist und an dem unter eins Federkraft stehende Steuerelemente derart vorbeigeführt
werden, daß deren Füße bei erregtem Haftmagnet im Führungskanal 15 verbleiben, bei
nicht erregtem Haftmagneten dagegen von der Federkraft in die Vorwahlstellung bewegt
werden, wobei als Haftmagnet auch ein von einer Spule umwickelt er Weicheisenpolschuh
eines Permanentmagneten vorgesehen sein kann. Die Steuerelemente 6 können auch aus
einseitig eingespannten Federstäben bestehen, die mittels der Hub- oder Haftmagnete
gegen oder durch ihre Federkräfte verschwenkt und dadurch von einem dem Führungskanal
15 entsprechenden Durchlaufkanal in eine der Verdrängungsbahn 16 entprechende Austriebsbahn
gelangen,
bis sie nach ihrem Einlaufen in die Austriebsbahn auf Schieber oder dergleichen
einwirken, die ihrerseits die ausgewählten Gefäße verschieben. Diese Ausführungsform
hätte den besoleren Vorteil, daß mittels der Steuerorgane 20 nur die verhältnismäßig
leichten Federstäbe ausgelenkt werden brauchten und daher mit vergleichsweise kleinen
Steuerorganen sehr große Arbeitsgeschwindigkeiten erzielt werden könnten. Außerdem
ließen sich bei dieser Ausführungsform die Federstäbe und die zwischen die Federstäbe
und die Gefäße geschalteten Schieber oder dergleichen mit Hilfe von Federn auf einfache
Weise so anordnen, daß zur Rückführung in die Ausgangslage keine festen Kurven wie
beispielsweise die absteigenden Abschnitte der Führungsbahn 16 benötigt würden und
die Magnete dennoch praktisch leistungslos arbeiten könnten.
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Auch die Anordnung mehrerer, in Förderrichtung hintereinander angeordneter
Steuerorgane, die von Je einem unterschiedlichen Erkennungssystem gesteuert werden
und denen Je eine oder auch dieselbe Verdrängungsbahn 16 zugeordnet ist, ist möglich.
Zur Erhöhung der Auswahlgeschwindigkeit wäre es schließlich auch denkbar, die Ausstoßelemente
6 in mehreren Ebenen übereinander anzuordnen und für Jede Ebene ein Steuerorgan
derart vorzusehen, daß aufeinanderfolgende Steuerelemente stets in unterschiedlichen
Ebenen angeordnet sind, wodurch sich eine Erhöhung der Schaltgeschwindigkeiten proportional
zur Zahl der Ebenen erzielen läßt.
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Anstelle elektromagnetischer Steuerorgane können auch andere, z.B.
elektropneumatische Steuerorgane vorgesehen werden. Denkbar wäre es auch, Jedem
Steuerelement ein eigenes, mit dem Steuerelement umlaufendes Steuerorgan zuzuordnen.
In diesem Falle mUßten allerdings die Steuersignale der Erkennungssysteme in der
richtigen Reihenfolge auf die verschiedenen Steuerorgane verteilt werden.
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Ferner können anstelle der verschiebbaren Steuer- bzw.
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Ausstoßelemente auch Elemente vorgesehen sein, die zumindest während
der Vorwahl lediglich verschwenkt oder gedreht werden. Abgesehen davon könnte die
Verdrängungsbahn 16 abweichend von Fig. 1 in einer anderen, z.B. in einer vertikalen
Fläche, angeordnet sein, sofern nur die mit Hilfe der Verdrängungsbahn erzeugte
Bewegung in eine Bewegung umgesetzt wird, die ein Entfernen der Gefäße 1 von derJenigen
Förderbahn gestattet, auf der sie an der Ausstoßeinrichtung vorbeilaufen.
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Weiterhin ist es nicht erforderlich, die von der Förderbahn 2 ausgestoßenen
Gefäße auf eine dieser parallel laufende und mit gleicher Geschwindigkeit angetriebene
För-1erbahn 5 zu schieben. Anstelle der Förderbahn 5 könnte ein Sarr.melteller oder
dergleichen vorgesehen sein. Andere Einrichtungen als die Förderbahn 5, insbesondere
solche, die in ihrer Geschwindigkeit nicht mit der Förderbahn 2 synchronisiert sind,
könnten allerdings den Nachteil mit sich bringen, daß die Flaschen bei hohen Fördergeschwindigkeiten
und bei hohen Relativgeschwindigkeiten zwischen den beiden Förderbahnen zum Umkippen
neigen oder gar von den zugeordneten Ausstoßelementen abgleiten, bevor sie vollständig
von der Förderbahn 2 entfernt sind.
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Hinsichtlich der Lagerung der Steuerlemente am Transportmittel 8 ist
nur zu beachten, daß die Steuerelemente in Richtung des Transports einen solchen
Abstand voneinander aufweisen, wie es dem mit Hilfe eines Sternrads, einer Förderschnecke
oder dergleichen hergestellten Gefäßabstand entspricht.
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Zur Erhöhung der Auswahlgenauigkeit kann es zweckmäßig sein, insbesondere
wenn der Abstand zwischen dem Ort der Vorwahl und dem Beginn der Verdrängungsbahn
relativ groß ist, Tblaßnghmen zu ergreifen, um ein Zurückbewegen bzw.
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Zurückprallen der ausgewählten Steuerelemente in die Ausgangsstellung
zu
verhindern, wie es beispielsweise im Falle starker Vibrationen der gesamten Einrichtung
möglich wäre. Zu diesem Zweck könnten die Steuerelemente oder zumindest deren Füße
aus einem geeigneten Metall hergestellt und in den Begrenzungswänden der Führungskanäle
Permanentmagnete angeordnet werden, an denen die Füße entlanggleiten und dadurch
sicher in der Vorwahlstellung bzw. in der Grundstellung gehalten werden.
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Zur Vermeidung von Rückstaus, die das einwandfreie Ausstoßen der Gefäße
behindern würden, sind unmittelbar hinter der Ausstoßeinrichtung 4 zweckmäßig an
sich bekannte Stauschalter vorgesehen.
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Die Verdrängungsbahn 16 kann an sich in beliebiger Weise ausgebildet
sein. Wichtig an ihr ist außerdem nur cier ansteigende Teil, der zur Verdrängung
der Steuerelemente führt, weil die Steuerelemente auch mit anderen Mitteln, z.B.
durch an den Steuerelementen befestigte Federn oder durch eine Rückholkurve in die
Ausgangsstellung zurückgeführt werden können, wobei die Rückholkurve kurz vor der-Jenigen
Stelle angeordnet sein kann, an welcher das erste Steuerorgan wirksam wird.
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Eine Umrüstung der erfindungsgemäßen Sortiervorrichtung auf andere
Gefäßtypen oder Gefäßgrößen bringt keine Probleme mit sich, da im wesentlichen nur
die zum Zentrieren der Gefäße im Erkennungssystem verwendeten Einrichtungen (Sternräder,
Förderschnecken usw.) angepaßt werden brauchen.
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Die Steuerelemente 6 können dagegen so ausgebildet werden, daß sie
für alle vorkommenden Typen und Größen verwendbar sind. Falls das Steuerorgan 20
nicht am Ort der Erkennung angeordnet ist, kann es beim Wechsel des Gefäßtyps oder
der Gefäßgröße auch erforderlich sein, das Steuerorgan und/oder die Verdrängungsbahn
16 bzw. die gesamte Platte 13 parallel zur Transportrichtung zu verschieben. Aus
diesem Grunde sind die Steuerorgane 20 und Platten 13 vorzugsweise
verschiebbar
gelagert und mit Einstellmarkierungen versehen, die den vorkommenden Gefäßtypen
bzw. Gefaßgrößen entsprechen und die im Einzelfall erforderliche Einstellung anzeigen.
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