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"Vorrichtung zum Changieren eines Fadens,
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nabesondere eines synthetischen Fadene"
Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zus Changieren eines Faden, insbesondere eines synthetischen
Fadens, der von einer Li.ferstelle zu einer drehbar gelagerten Spule auf einer Spulmaschine
sit hin- und herbewegtei Changierfadenführer geliefert wird.
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Vorrichtungen tun Changieren von Fäden der vorgenannten Art sind in
einer Vielzahl von Ausführungsformen, z. B. nach der DE-PS 23 02 095 bekannt. Bedingt
durch das beim Changieren des Fadens auf der Spule gebildete und bisher als notwendig
erachtete sogenannte Changierdreieck weisen die bekannten Vorrichtungen Nachteile
auf; insbesondere bewirkt ein Changierdreieck Fadenspannungsunterschiede durch Längenabweichungen
zwischen elnem ortsfesten Fadenführer einerseits und den verschiedenen Positionen
des Changierfadenführere während das Changierhube andererseits.
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Eine wünschenswerte stehende Anordnung der Spulen anstelle der üblichen
horizontalen Anordnung bei vertikale Fadenzulauf war sit Rücksicht hierauf bisher
nicht söglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zur Changieren
eines Fadens der eingange genannten Art zu schaffen.
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tei der die Nachteile der vorbekannten Linrichtungen vermieden werden,
insbesondere aber bei gleichzeitig cichersestelltem Faden iangenausgleich die bisher
erforderlichen sehr langen Fadenweg zwischen der letzten Liefer-telle und der Aufwicklung
des Faden.
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vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß im Fadenlauf
zwischen der Lieferstelle und des Changierfadenführer ein hin- und gherbewegter
Umlenkfadenführer, inobesondere ein Umlenkrolle oder ein Uslenketift angeordnet
ist, der vos Faden teilweise umachlungen wird und dessen Bewegung sit derjenigen
des Changierfadenführers synchronisiert und it Bezug auf den Fadenweg gleichgerichtet
ist.
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Bevorzugt wird der Faden dem Changi er faden führer in Richtung der
Changierbewegung, d.h. parallel zur Spannfutterachsetder Spulspindel zugeführt,
wobei der Faden den Unlenkfadenführer etwa um t80 umschlingt. ei einer derartigen
Ausführung werden die größten Vorteile und die besten Erfolge bei geringste Aufwand
erzielt.
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Bei einer solchen Ausführung wird der Umlenkfadenführer, der im wesentlichen
nach dem gleichen 3ewe6ungsgesetz wie der Changierfadenführer angetrieben werden
soll, etwa mit dem halben Hub des Changierfadenführers hin- und herbewegt. In einer
vorteilhaften Ausführungsfor. wird der Umlenkfadenführer geführt und in oder parallel
zur Changierachse des Changierfadenführers hin- und herbewegt.
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Alternativ kann der tJi.lenkfadenführer jedoch unter Zwischenschaltung
weiterer Ualenkrollen in einer unter einen beliebigen Winkel zur Bewegungsri chtung
des Changierfadenführers stehenden Ebene geführt und hin- und herbewegt werden.
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In einer veiteren, vorteilhaften und bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung ist vorgesehen, daß ein einziger Ualenktadenführer einer Mehrzahl individueller
Changierfadenführer zus Aufspulen einer Mehrzahl Fäden zugeordnet ist. Hierfür werden
üblicherweise mehrere Spulenhülsen hintereinander auf eine Spulapindel aufgespannt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß eine
dem Umlenkfadenführer oder der Umlenkrolle zur Hin- und Herbewegung zugeordnete
Kehrgewindewelle gleichachsig mit einer den bzw.
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die hin- und herbewegten Changierfadenführer antreibenden Kehrgewindewelle
vorgesehen ist.
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Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen
9 und 10 angegeben.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Changieren eines
Fadens, insbesondere synthetischen Fadens, sind vorzugsweise darin zu sehen, daß
nunmehr - bei gleichzeitig sichergeatelltea
Fadenlängcnausglsich
- die Spulen in den Spulmaschinen nicht enr horizontal angeordnet werden müssen,
sondern in Anpassung an die anderen, üblicherweise in senkrechten Ebenen durchgeführten
Arbeitsgänge sich stehend anordnen lassen. Dies war bisher wegen des für erforderlich
gehaltenen Changierdreiecks nicht möglich und machte einen erhöhten Platzbedarf
für die Spulstellen und damit größere Maschinenteilungen nötig. Als weiterer Vorteil
ist bei dieser senkrecht stehenden Anordnung der Spulen der Fortfall der bisher
erforderlichen, sehr langen Fadenwege zwischen dem letzten Lieferwerk bzw. der letzten
Lieferstelle und der Aufwicklung des Fadens auf die Spulen und der Wegfall aufwendiger
Maßnahmen zur Vergleichaäßigung der Fadenspannung über die Länge des vhansierhubes
hervorsuheoen.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung des in der Zeichnung
scheiatisch dargestellten Ausführungsbeispiels.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Vorrichtung zum Changieren eines Fadens gemäß
der Erfindung für eine vertikal angeordnete Spulspindel in schematischer Darstellung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Antriebs des Umlenkfadenführers und mehrerer
Changi er fadenführer durch eine gemeinsame Kehrgewindewelle für eine Spulspindel
in Vertikalanordnung; Fig. 3 eine Spulvorrichtung gemäß Fig. 2 i Querschnitt.
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Wie aus der Zeichnung, die von einer Vielzahl von Arbeitsstellen nur
eine einzige Arbeitsstelle einer Spulmaschine scheoatisch zeigt, hervorgeht, wird
ein Faden 1 von einer nicht dargestellten Lieferstelle, beispielsweise über eine
mit konstanter Drehzahl angetriebene Licfergalette 2 an einer Spule 3 vorbei über
einen Umlenkfadenführer 4 beispielsweise eine Umlenkrolle geführt.
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Nach der 03lenkung um 180° wird der Faden 1 einem hin- und herbewegen
Changiarfadenführer 5 zugeführt, durch den der Faden 1 auf die Spule 3 verlegt wird.
Sowohl der Changierfadenführer 5 als auch die 'mlenkrolla 4 sind angetrinben und
über Je eine vorgegebeine Strecke 6, 7 hin- und herbewegt, und zwar ist ihre Bewegung
synchronisiert und mit Bezug auf den Fadenweg gleichgerichtet.
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Dabei virkt die zwischen Liefergalette 2 und Changierfadenführer 5
gebildete Fadenschleife gewissermaßen als Fadenapeicher, aus dem die erforderliche
Fadenlänge beim Aufwärtshub des Changierfadenrührers entnommen wird und der beim
Abwärtshub des Changierfadenführers die überschüssige Fadenlange aufnimmt, ohne
daß sich während des Changierhubs die Fadenspannung unzulässig ändert.
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Die Strecke. Über die die Umlenkrolle 4 bevorzugt in oder parallel
zur Changierebene bzw. parallel zur Achse der Spulspindel ständig hin- und herbewegt
ist, d.h. der Hub rr Umlenkrolle 4 ist gleich der Hälfte der Strecke 7, über die
der Changierfadenführer 5 hin-und herbewegt wird bzw. gleich dem halben rub des
Changierfadenführers 5.
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Die Spule 3, auf die der Faden 1 mittels des Changierfadenführers
5 aufgewickelt wird. ist auf einem vertikal angeordneten Spannfutter 8 aufgespannt,
welches drehbar gelagert ist und von eine. Motor 9 mit hoher Geschwindigkeit angetrieben
wird. Die erforderliche konstante Spannung das Fadens 7 und damit die erforderliche
konstante Umfangsgeschwindigkeit der Spule 3 wird beispielsweise in der Weise erreicht,
daß über eine Einrichtung 10 die Fadenspannung gemessen und anhand der ermittelten
Meßwerte im Vergleich zu den vorprograsniorten Sollwerten die Drehzahl des Motors
9 über Wandler 11 gesteuert wird.
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In übrigen wird bei wachsenden Spulendurchmesser ein konstanter Abstand
zwischen dem Changierfadenführer 5 und der Oberfläche dar mit dem Faden 7 bewickeltan
Spule 3 in bekannter Weise durch eine nicht dargestel'ta Abstandamessung, z. B.
durch eine Kontaktwalze, eingestellt.
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In Fig. 2 ist in schematischer Darstellurg der Antrieb von Changierfadenführer
5 und Umlenkrolle 4 in einer ähnlichen wpulvorrichtung gezeigt. Die Anordnung zeigt
Fig. 3 m Querschnitt.
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Bei dieser Spulvorrichtung handelt es sich um eine solhe mit vertikal
angeordneter Spulspindel in der mehrere Faden zugeführt, von eines gemeinsamen Ui.lenkfadenführer
4 umgelenkt und mittels diskreter Changierfadenführer 5, 5' auf nebeneinander auf
einer Spulspindel angeordnete Spulen 3, 3' aufgewickelt werden.
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Die von der Fadenlieferstelle zulaufenden Faden ', 1' werden in Analogis
zu Fig. 1 zu der die Fadenschleife bildenden gemeinsamen Umlenkrolle 4 geführt und
von dort u den hin- und hergehenden, im Abstand angeordneten Changierfadenführern
5, 5 geleitet. Aus Fig. 2 ist zu erkennen, daß sowohl der Lagerzapfen 13 der gemeinsasen
Umlenkrolle 4 als auch die Changierfadenführer 5, 5' in Kehrgewindenuten 14, 14',
15 und zugeordneten Geradführungen 16, 16' 17 zvangageführt und synchron hin- und
herbewegt sind. Dies wird auf die einfachste Weise dadurch erreicht, daX die Rehrgewindenuten
14, t4' und t5 auf vorzugsweise einer einzigen Kehrgewindewelle 18 in axialem Abstand
angeordnet sind. 3s ist aber auch möglich, daß zwei diskrete Kehrgewindewellen mit
unterschiedlichen Längen vorliegen, die formschlüssig gekuppelt und von einem gemeinsamen
Motor angetrieben sind.
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Aus fertigungstechnischen Gründen ist es dabei günstig, in der einen
Xehrgewindewelle die beiden Xehrgewindenuten 14 und 14' und in der anderen die Xehrgewindenut
15 für das Schiffchen des Umlenkfadenführers 4 einzuarbeiten. Entaprechend dem kürzaren
Hub der Umlenkrolle 4 gegenüber dem der Changierfadenführer 5, 3' sind auch die
Xehrgewindenuten 14 und 14' gegenüber 15 unterschiedlich steil ausgebildet, und
zwar so, daß die Ganghöhe der Kehrgewindenut 15 für den Antrieb der Umlenkrolle
4 - entsprechend der halben Jublänga -halb so groß ist. ebenfalls können Besonderheiten
dar Geometrie der Kehrgewindenut für die Herstellung exakter und kantengerader Wickelkörper
berücksichtigt werden. Bei der Zugnindelegung eines im
wesentlichen
gleichen Bewegungsgesetzes für Umlenkfadenführer 4 und Changierfadenführer 5, 5'
wird dabei ein exakt gleichbleibender Fadenspannungsverlauf in beiden Fäden 1, 1'
erzielt, da bei gleichainnigem, synchronisiertem Bewegungsverlauf von Umlenk- und
Changierfadenführer ein ständiger, exakter Fadenlängenausgleich vorliegt.
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.m /orliegenden Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist dem hin- und hergehenden
Changierfadenführer 5 noch ein als Nutwalze 19 mit entsprechenden Fadenführungenuten
20, 20' ausgebildeter unlaufender Fadenführer i: Achsabstand L nachgeordnet, wodurch
u. a. eine kurze Fadenschlepplänge 21 zwischen Fadenführer und Spulenoberflächa
erzielt wird. Die Kehrgewindeweile 18 und die Nutwalze 19 sind in an sich bekannter
Weise getrieblicn (Zahnraapaarung 23, 24) miteinander verbunden und von dem gleichen
Motor angetrieben, um einen Gleichlauf oder eine einmal eingestellte Phasenverschiebung
der Fadenführer 5 und 19 beizubehalten.
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Schließlich ist in Fig. 3 noch die Reibwalze 21 für den Oberflächenantrieb
der Spule 3 dargestellt, die in Fig. 2 aus Gründen der besseren tbersi~htlichkeit
weggelassen wurde.