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Speichenkonstruktion für ein Riesenrad
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Speichenkonstruktion fUr ein Riesenrad
mit besonders großem Durchmesser, bestehend aus mit der Riesenrad-Trommel verbundenen
Gitterträgern als Speichen, die untereinander peripher mit einem Antriebskranz sovie
mit ringbildenden Streben verbunden sind.
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Bekannte Riesenröder weisen eine Gesamthöhe von ungefähr 45 m bei
einem Raddurchmesser von ungefähr 40 m auf. Die A-Böcke, an denen die Riesenrad-Trommeln
gelagert sind, bestehen aus teleskopartig gestalteten Trägern, die auf mechanische
Weise, b.ispielsweise mittels Hydraulikzylindern, ausgefahren werden können. Die
Träger sind auf abgestutzten Fahrgestellen oder Containerpaletten montiert, wenn
es sich um transportable Riesenröder handelt (DE-OS 16 03 179) Bei ortsfest auf
Betonfundamenten angeordneten Riesenrödern ist die Gestaltung der A-Böcke einfacher.
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Die Speichen des Riesenrades bestehen aus einstückig hergestellten
Gittertrögern. Sie sind innenseitig mit der Riesenradtrommel und außenseitig mit
einem umlaufenden Kranz verbunden, der gleichzeitig als Antriebskranz verwendet
werden kann. Der Antriebbefindet sich an den A-Böcken in der Nähe des Fundamentes.
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Der weiteren Vergrößerung solcher Riesenröder sind insbesondere dann,
wenn sie transportabel sein sollen, Grenzen gesetzt, denn je größer der Durchmesser
ist, desto länger müssen die Speichen dimensioniert werden, die dann im Staßen-
und Schinenverkehr nicht mehr
transportfähig wären. Solche Speichen
aus mehreren Teilen zusammenzusetzen, würde die notwendige Zeit zum Auf- und Abbau
des Riesenrades bei Ortswechse'l erheblich verbngern, was die '-';rtscheftlichkeit
solcher Belustigungseinrichtungen mindert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine konstruktive Voraussetzung
fUr eine weitere, wesentliche Vergrößerung von Riesenrädern zu schaffen, die beispielsweise
eine Bauhöhe von mehr als 50 m erhalten sollen, wobei unter gesicherter Statik die
Zeiten fUr den Aufbau und Abbau des Riesenrades verkUrzt und die Transportabilität
im Straßenverkehr gesichert wird.
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Ausgehend voi eingangs erwähnten bekannten Riesenrad besteht das Wesen
der Erfindung darin, daß der einzelne Gittertröger (Speiche) im Bereich etwa der
halben Länge geteilt ist und die teile gelenkig miteinander verbunden sind. Im Rahmen
eines bevorzugten AusfUhrungebeispieles sieht die Erfindung vor, daß der der Riesenradtrommel
zugekehrte innere Teil des Gitterträgers aus zwei auseinanderspreizenden Trägern
besteht. Dabei kann erfindungsgemöß der äußere Teil des Gitterträgers eine rechteckige
Grundfläche und der einzelne innere Teil eine in Richtung zur Trommel keilförmig
sich verjüngende Grund fläche aufweisen.
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Diese Gestaltung der erfindungsgemäßen Speiche bringt den Vorteil
mit sich, daß die beiden Gittertrögerteile im zusammengeklappton Zustand gerade
die Länge eines genormten Containers besitzen. Es ist daher nur ein Minimviian Arbeitsaufwand
erforderlich, um mehrere erfindungsgeinöß gestaltete Speichen im zusammengeklappten
Zustand in einen Container zu verladen bzw. ihm zu entnehmen. Sobold der A-Bo-t
des Riesenrad-Gestelles aufgerichtet ist und die Trommel vor-
ankert
ist, werden die erfindungsgemäßen Speichen mit einem Kran dem Container entnommen
und an der Trommel befestigt. Bei diesem Entnahmevorgang klappt''die Speichenteile
zufolge des sie verbindenden Gelenkes auseinander, so daß praktisch kein Aufwand
erforderlich ist, um die Speichen in ihrer gesamten Länge anzuordnen. In der gestreckten
Hängeloge werden die Speichengelenke durch Einsetzen jeweils eines zweiten Schroubbolzens
blockiert, so daß die Speiche nunmehr ein starres Gebilde darstellt. Die Trommel
wird alsdann um eine Speichenteilung verdreht, was zweckmößigerweise durch einen
Kran veranlaßt wird, woraufhin die nächste Speiche eingesetzt wird. Die hängenden
Speichen werden außerdem mit äußeren Kranzsegmenten verbunden.
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Durch die Ausbildung des innenliegenden Speichenteiles in Form von
auseinanderspreichenden, sich verjügenden Trägern wird eine hohe Festigkeit bei
verringertem Gevicht erzielt, ohne daß der Laderaum für den Transport vergrößert
wird, weil die auseinanderspreizenden Tröger im umgeklappten Zustand innerhalb der
Grundfläche zu liegen kommen, welche durch den äußeren Speichenteil gebildet wird.
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Im Rahmen einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Gelankachsen zwischen den beiden Speichenteilen in einem stumpfen Winkel zueinander
derart verlaufen, daß die inneren Träger um 180° auf die Grundfläche des äußeren
Gittertröger-Teiles für Transport-und Montssezwecke umklappbar sind.
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Andere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteronsprüchen.
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Einzelheiten der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch und beispielsweise
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1: eine Seitenansicht eines Riesenrades
mit besonders großen Durchmesser, Fig. 2: eine Vorderansicht des Riesenrades gemäß
Fig. 1, Fig. 3: eine Vorderansicht auf einen als Speiche ausgebildeten Gittertroger,
Fig. 4: eine Draufsicht auf den zusom ongekloppten Gittertröger gemäß Fig. 3 in
Transportstellung und Fig. 5: eine Seitenansicht auf das Speichengelenk gemäß Fig.
3 in vergrößerter Darstellung.
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Das in den Fig. 1 und 2 in stark verkleinerter Form dargestellte Riesenrad
1 ist beim Ausführungsbeispiel auf Containern 2 montiert und weist einen A-Bock
3 mit beispielsweise drei teleskopartig verlongerbaren Trögern auf, die an ihrem
oberen Ende die Trommel 4 des Riesenrades 1 tragen. Mit dieser Trommel 4 sind zahlreiche
Speichen 5 verbunden, welche die Form von Gitterträgern aufweisen. Diese Speichen
5 sind peripher mit einem Antriebskranz 6 verbunden. Außerdem sind die Speichen
5 im Ubrigen Radbereich durch ringbildende Streben 7 gegeneinander abgestützt.
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Eine einzelne Speiche 5 ist im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 vergrößert
dargestellt. Diese Speiche 5 besteht aus einem äußeren Gittertrdgerteil 8 und zwei
auseinandersprei z enden inneren Gittertragerteilen 10, die in Gelenken 9 etwa in
der halben Lange der gesamten Speiche 5 miteinander verbunden sind. Die Achsen dieser
Gelenke 9 stehen in einem stumpfen Winkel zueinander, der so bemessen ist, daß beim
Zusammenklappen der Speichenteile 8, 10 die innen liegenden Tale 10 über die Grundfläche
des außen liegenden Teiles 8 zu liegen kommen (Fig. 4). In der zusammengeklappten
Stellung.
gemöß Fig. 4 weist die Speiche eine Länge auf, die derjcnigen eines genormten Containers
2 entspricht. Auf diese Weise sind mehr er Speichen innerha-lb eines Containers
transportabel.
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Daraus ergibt sich der Vorteil, daß die als Fundamente werwendbaren
Container 2 zugleich als Transportbeholter dienen.
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Das einzelne Gitterträgerteil 8, 10 besteht aus den Halmen 11, den
Quertraversehen 12 und den Streben 13. Für die Gestaltung des äußeren Gitterträgerteiles
8 hat es sich als zseckmäBig erwiesen, die Streben 13 V-förmig anzuordnen. Bei den
innen liegenden Gittertrögerteilen 10 die sich in Richtung zur Trommel i verjUgen,
empfiehlt es sich, die Streben 13 diagonal anzuordnen. Zufolge der auseinandersprezenden
Lage der Gittertrögerteile 10 ergibt sich eine nahezu radiale Anordnung der Streben
13.
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Damit die Achsen des Gelenkes 9 im stumpfen Winkel herstellungsgünstig
gestaltet werden können, empfiehlt es sich, die den Gitterträgerteilen 10 nächstliegende
Quertraverse 14 geknickt auszubilden und an ihr Laschenpaare 15 anzuordnen, zwrchen
welche geeignet ausgebildete Gelenkteile der Holme 11 eingreifen, so daß die ineinander
eingreifenden Teile von Gelenkbolzen durchgriffen werden können.
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Jedes Laschenpaar 15 ist gemäß Fig. 5 in Umioufrichtung doppelt vorhanden,
so daß jeweils zwei Bolzen 19 zur Verbindung der Speichenteile 8,10 eingesetzt werden
können. Die Achsen der Bolzen 19 liegen etwa in den Außenebenen der Speichen 5.
Zum Zwecke der Demontage entfernt mon einen der Bolzen 19, wohingegen der andere
Bolzen 19 das Gelenk 9 bildet. Dies führt dazu, daß die Speichenteile 8,10 beim
Abnehmen von der Trommel 4 und nachdem Zusammenklappen unmittelbar aufeinander zu
liegen kommen. In der Betriebsstellung sind aber beide
Bolzen 19
eingesetzt, so daB die Speichenteile 8, 10 ihre Gelenkigkeit verlieren um ion starres
Gebilde darstellen. Die Montagezeit läßt sich auf diese Weise erheblich reduzieren.
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Ein besonderer Vorteil ergibt sich auch dadurch, daß die Speichen
5 bei der Montage nicht seitlich versetzt werden müssen. Sie befinden sich nämlih
bevorzugt in den Containers 2, die zugleich das Fundament des Riesenrades bilden.
Mit Winden, die an der Trommel 4 befestigt sind, brouchen die Speichenteile 10,
an denen sich Ösen 20 befinden, Uk,r Ketten, oder sonstige Zugmittel aus den Containers
2 lediglich angehoben zu werden, um in die Verbindungsstellung mit der Trommel 4
zu gelangen.
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Die innen liegenden Gittertrögerteile 10 weisen am verjUgten Ende
radial vorstehende pyramidenartige Zapfen 16 auf, welche zur Zentrierung der Speichen
in paßgerechten Vertiefungen der Trommel 4 dienen. Diese Vertiefungen befinden äch
in einem Kranz 17 der Trommel 4, der von Bolzen seitlich durchsetzt wird, welche
ash die Zapfen 16 durchsetzen. Da es manuell nicht möglich ist, diese Bolzen bei
hängender Speiche 5 zu lösen, ist jeder Bolzen mit einer Hintorschneijlung o.dgl.
versehen, hinter welche in motorisch betätigbares Zugelement greift, des den Bolzen
einzeln aus dem Trommelkronz zieht. Es handelt sich lediglich um Steckbolzen, die
in der Betriebsstellung durch einen am Kranz angeschraubten Ring axial festgelegt
sind. Der Antriebsmotor und das Getricbe für die Bolzenbewegung sind an der Trommel
angeordnet.
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Entlang der Holme 11 sind stellenveise eitlich vorstehende weitere
Zapfen 18 angeordnet, die zum Eirthängen und Befestigen der ringbildenden Streben
7 (vergl. Fig. 1) bestimmt sind.
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Diese Streben können in üblicher Weise zum Anbringen von Glühlanzen,
Reklame u. dgl. vervendet werden und brauchen nicht unbedingt tragende oder stützende
Funktion zu Ubernehmen. DafUr ist der Antriebskranz 6 (vgl. Fig. 1) bestimmt, der
entsprechend kräftig ausgebildet und über die Zapfen 20 mit den Speichen 5 verbunden
ist.
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Die Fahrgastgondeln 21 sind beim erfindungsgemäßen Riesenrad außenseitig
vom Antriebskranz 6 angeordnet. Zu diesem Zweck sinddreieckförmige Böcke 22 am Antriebskranz
6 befestigt, was dazu führt, daß des Riesenrad mit viel weniger Speichen 5 als vorbekannte
auskommt.
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Bei bekannten transportablen Riesenrödern sind die Fahrgastgondeln
jeweils an den die Speichen in axial paralleler Richtung verbindenden Querholmen
aufgehängt, weshalb die Anzahl der Speichen und Gondeln Ubereinstimmt. Bei der Erfindung
ist es möglich geworden, nur z.B. 20 Speichen, aber 40 Gondeln vorzusehen, was zu
besserer wirtschaftlicher Ausnutzung beiverringertem Konstruktions- und Montageaufwand
führt.
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Der Aufbau des Riesenrades wird folgendermaßen durchgeführt: Zunochst
werden mehrere Container 2 am Boden zu einem gemeinsamen Fundament aufgestellt und
in geeigneter Weise verankert. Einige der Container nehmen die teleskopartigen Säulen
3 zur Bildung der A-Böcke auf. Andere Container 2 enthalten die zusommengeklappen
Speichen 5.
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Die Säulen 3 werden ausgefahren. Beim Beispiel ist die einzelne Säule
3 dreiteilig. Die Teile werden mittels Spindeln ausgefahren.
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Mit den Säulen werden alsdann die Lager der Trommel 4 verbunden.
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An der eine kompakte Abaueinheit bildenden Trommel befinden sich zwei
motorisch angetriebene Winden, deren Zugelemente an den Ösen 20 der innen liegenden
Speichenteile 10 eingehängt werden. Die erste Speiche 5
wird aus
dem Container 2 herausgeJioben, wobei sie sich auseinanderklappt und streckt. Mit
dem Zapfen 16 wird die Speiche 5 in die Aussparung der Trommel 4 von unten her eingefUhrt.
Ein Monteur löst den Verriegelungsbolzen und verbindet die Speiche 5 mit dem Kranz
17 der Trommel 4. Zum Lösen, gegebenenfalls aber auch zum Einschieben, der Bolzen
steht ein mechanischer Antrieb zur Verfugung.
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Die gestreckte Speiche 5 wird im Bereich des Gelenkes 9 durch Einschrauben
der Bolzen 19 versteift (Fig.5). Nunmehr wird die Trommel 4 mit der hängenden Speiche
5 um eine Speichenteilung mittels eines Kranes verdreht, wonach die zweite Speiche
5 in gleicher Weise eingesetzt wird. Diese beiden Speichen 5 und danach alle folgenden
werden mit den Segmenten des Antriebskranzes 6 sowie den Streben 7 verbunden, bis
das gesamte Riesenrad montiert ist.
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S t ü c k 1 i s t e 1 Riesenrad 2 Container 3 A-Bock 4 Trommel 5 Speiche
(Gitterträger) 6 Antriebskranz 7 ringbildende Strebe 8 äußerer Gitterträgerteil
9 Gelenk 10 innerer Gitterträgerteil 11 Holm 12 Quertraverse 13 Strebe 14 geknickte
Quertraverse 15 Lasche 16 Zapfen 17 Kranz 18 Zapfen 19 Bolzen