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Bezeichnung: Greifvorrichtung für Rohre
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Greifvorrichtung fUr Rohre mit
zwei scherenartig sich überkreuzenden und um eine Achse schwenkbar aneinandergelenktenGreifarmen,
an deren freien Enden zwei parallel zur Schwenkachse der Greifarme verlaufende Greifschienen
befestigt sind, die je mindestens zwei im Abstand voneinander angeordnete, die zu
hebenden Rohre seitlich untergreifende Greifbacken aufweisen, die mit den Reib-
oder Formschluß zwischen dem zu hebenden Rohr und den Greifbacken verstärkenden
Greifelementen versehen sind.
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Greifvorrichtungen dieser Art sind bekannt aus dem DE-GM 7411 330.
Bei den bekannten Greifvorrichtungen sind die Greifbacken starr an den Greifschienen
befestigt und die Flächen der Greifbacken, welche sich beim Anheben eines Rohres
an die Rohrwandung anlegen, sind mit Greifelementen versehen, die bei einer Greifvorrichtung
für Betonrohre als Stahlspitzen ausgebildet sind und bei einer Greifvorrichtung
für Stahlrohre, Tonrohre und sonstige Rohre, die eine glatte Oberfläche aufweisen,
als elastische Auflagen.
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Es hat sich gezeigt, daß bei den bekannten Greifvorrichtungen
die
Rohre nicht mit genügender Sicherheit von den Greifbacken erfaßt werden und daß
es zu Störungen kommt, wenn mit der Greifvorrichtung Rohre erfaßt werden sollen,
deren Durchmesser so groß ist, daß die Greifbacken nur wenig unterhalb der Mitte
der Rohre sich an die Rohrwandung anlegen. Störungen beim Erfassen der Rohre kommen
bei den bekannten Greifvorrichtungen auch dadurch zustande, daß die Greifelemente
auf den Greifbacken l~eLativ schnell verschleißen, da sie in einer Ebene noordnet
sind und mit dem aufzunehmenden Rohr aber nur llinienberührung haben.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Greifvorrichtung
für Rohre zu schaffen, deren Greifbacken die aufzunehmenden Rohre zuverlässig erfassen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Greifbacken
um parallel zu der Schwenkachse der Greifarme verlaufende Achsen schwenkbar an den
Greifschienen befestigt und von einem unteren Anschlag in einer etwa der Greifposition
entsprechenden Lage gehalten sind und jede Greifbacke zwei parallel zur Schwenkachse
über die Greifbacken sich erstreckende Greifelemente aufweisen, von denen eines
unterhalb der Schwenkachse der Greifbacke und das andere oberhalb der Schwenkachse
der Greifbacke angeordnet ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Greifvorrichtung legen sich die schwenkbar
gelagerten Greifbacken derart an die Rohrwandung an, daß die beiden zueinander parallelen
Greifelemente der Greifbacken im wesentlichen gleich hoch belastet sind.
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Bei einer Greifvorrichtung für Betonrohre setzt sich jedes Greifelement
aus einer Reihe zugespitzter, verschleißfester Bolzen zusammen, die in Ausnehmungen
eines auf der Greifbacke leicht lösbar befestigten Stahlfutters eingesetzt sind.
Die aus dem Stahl futter hervorragenden Bolzenspitzen ergreifen zuverlässig Betonrohre
auch dann,
wenn diese beispielsweise durch Lehm, Bitumen oder dergleichen
verschmutzt sind.
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Zum Erfassen von Ton- oder Metallrohren, deren Oberfläche glatt ist
und nicht durch Stahlspitzen oder dergleichen beschädigt werden darf, ist jedes
Greifelement eine gummielastische Leiste.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Schutzansprüchen.
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In d weiteren Beschreibung werden Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in Figur 1 eine Seitenansicht
der Greifvorrichtung, Figur 2 eine Draufsicht auf eine Greifschiene eines Greifarmes
der Greifvorrichtung, Figur 3 eine Ansicht nach der Schnittlinie 111-111 in Fig.
2, Figur 4 eine Ansicht nach der Schnittlinie IV-IV in Fig. 3, Figur 5 eine Draufsicht
auf eine Klemmbacke, deren beide parallel verlaufende Greifelemente elastische Leisten
sind, Figur 6 eine Ansicht nach der Schnittlinie VI-VI in Fig. 5, Figur 7 eine Draufsicht
auf die in Fig. 5 dargestellte Greifbacke.
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Die in Fig. 1 dargestellte Greifvorrichtung für Rohre weist zwei
scherenartig sich überkreuzende Greifarme 1 und 2 auf, die um die Achse 3 schwenkbar
aneinandergelenkt sind. An den oberen Enden der Greifarme 1 und 2 sind Laschen 4
und 5 angelenkt, die gelenkig mit einer Öse 6 verbunden sind. Die Öse 6 dient zum
Aufhängen der Greifvorrichtung an ein Seil- oder Kettengehänge. Zwischen dem Gelenk,
das die beiden Laschen 4 und 5 verbindet, und der
Schwenkachse 3
der Greifarme 1 und 2 ist einerseits eine nicht dargestellte Zugfeder angeordnet
und andererseits eine Arretiervorrichtung 7, die nach Absetzen eines Rohres die
beiden Greifarme 1 und 2 in Öffnungsstellung hält, bis die Greifvorrichtung mit
dem einstellbaren Anschlag 8 auf ein neues aufzunehmendes Rohr abgesetzt wird. An
den freien Enden der Greifarme 1 und 2 sind Greifschienen 9 und 10 angeordnet, die
parallel zur Schwenkachse 3 verlaufen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel werden
die Greifschienen 9 und 10 von U-Profilen qebildet. In den beiden Endbereichen der
Greifschienen 9 und 10 ist je eine Greifbacke 11 angeordnet, die um einen relativ
kleinen Winkel schwenkbar um eine parallel zur Schwenkachse 3 der Greifarme 1 und
2 verlaufende Achse 12 befestigt ist. Die Greifbacken 11 werden von unteren Anschlägen
13 in einer, etwa der Greifposition entsprechenden Lage gehalten. In dieser Laqe
c1ivr-qieren die einander zugewandten Flächen der einander gegenüberliegenden Greifbacken
von unten nach oben.
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nden der Greifschienen 9 und 10 sind federnde Abweisbügel 16 angeordnet,
die dafür sorgen, daß die Gr.ifvorrichtung mühelos über ein Rohr gebracht werden
kann. Dez Abweisbügel besteht aus einem Stahlblechstreifen, dessen oberes Ende im
wesentlichen parallel zur Ebene der Greifbacken 11 an der Greifschiene 9 oder 10
befestigt ist und dessen unteres Ende rechtwinklig dazu an der Grtifschiene befestigt
ist. Der federnde Abweisbügel hat die Wirkung, daß die Greifvorrichtung ohne Schwierigkeiten
über ein Rohr gleitet, obgleich beim Ablassen der Greifvorrichtung die beiden Greifschienen
nicht parallel zu dem aufzunehmenden Rohr ausgerichtet sind. Die am auf zunehmenden
Rohr anschlagenden federnden Abweisbügel 16 bringen die beiden parallelen Greifschienen
9 und 10 automatisch in eine Stellung, in der
sie parallel zur Achse
des aufzunehmenden Rohres verlaufen. Die Abweiser verhindern auch, daß die Greifelemente
auf den Greifbacken zu stark abgenutzt werden oder die Greifelemente die Oberfläche
des aufzunehmenden Rohres beschädigen. Sobald die Greifvorrichtung mit dem verstellbaren
Anschlag 8 im Scheitel des aufzunehmenden Rohres aufsetzt, entriegelt sich die Arretiervorrichtung
7, so daß (Sie Greifarme geschlossen werden können und sich (li( (z-eifbacken 11
unterhalb der Rohrmitte an der Rohrwan(lt X anlegen. Dabei werden die federnden
Abweisbügel 16 soweit elastisch verformt, daß sich die beiden Greifelemente 14 und
15 jeder Greifbacke an die Oberfläche des aufzunehmenden Rohres ungehindert anlegen.
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Bei (liner Greifvorrichtung, die zum Aufnehmen von Betonrohren bestimmt
ist, sind die Greifbacken 11 mit Greifelementen 14 und 15 ausgerüstet, die sich
jeweils aus einer Reihe zugespitzter, verschleißfester Bolzen 17 zusammensetzt,
die in Ausnehmungen eines auf der Greifbacke 11 leicht lösbar befestigten Stahlfutters
18 eingesetzt sind. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 2, 3 und 4 sind
die zu gespitzten Bolzen 17 aus Rundmaterial hergestellt und in Bohrungen des Stahlfutters
18 eingesetzt. Die Bolzen 17 können in die Ausnehmungen bzw. Bohrungen des Stahlfutters
18 eingepreßt sein und nait dem Stahlfutter verlötet oder verschweißt sein.
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Es ist aber auch möglich, die zugespitzten und aus dem Stahlfutter
hervorstehenden Bolzen 17 so in das Stahlfutter 18 einzusetzen, daß sie nach Lösen
des Stahlfutters 18 von der Greifbacke 11 leicht ausgewechselt werden können. In
diesem Falle sind die Bolzen 17 hinten mit einem Kopf oder einem Bund versehen,
der sich von innen gegen das Stahlfutter 18 legt. Diese Ausführungsform hat den
Vorteil, daß die aus hochwertigem Material bestehenden Bolzen 17 bei Verschleiß
leicht ausgewechselt
wer(lfn können. Wie insbesondere die Fig.
3 zeigt, ist das Stalifutter 18 über eine zentral angeordnete Schraube 19 auf <ji<
Greifbacke 11 aufgeschraubt. Zur Aufnahme der in der Befestigungsebene wirkenden
Schubkräfte dienen Scherhülsen 20, welche in entsprechende Bohrungen des Stahlfutters
18 und der Greifbacke 11 eingesetzt sind.
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Wie ije Fig. 4 zeigt, wird die Greifbacke 11 von einer Feder 25 gegen
den oberen Anschlag 24 der Greifbacke li drückt. Die Feder 25 wird durch einen Gummiblock
clebilclet. Dadurch, daß die Feder 25 die Greifbacke 11 gegen den oberen Anschlag
24 drückt, sind im entlasteten Zustand die unteren Greifelemente 14 stärker nach
innen geschwenkt als bei Belastungszustand. Dies hat zur Folge, daß beim Schließen
der Greifvorrichtung die Greifbacken 11 zunächst mit den unteren Greifelementen
1 zur Anlage an die Wandung des aufzunehmenden Rohres kommen und danach erst mit
den oberen Greifelementen 15.
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Dadurch ist sichergestellt, daß jede verschwenkbare Greifbacke 11
mit beiden Greifelementen 14 und 15 an der Rohrwandung zur Anlage kommen. Würden
die Greifbacken zuerst mit den oberen Greifelementen 15 ein aufzunehmendes Rohr
erfassen, dann besteht die Gefahr, daß das aufgenommene Rohr nur von diesen oberen
Greifelementen 15 gehalten wird, während die unteren Greifelemente 14 nicht mehl-
zur Anlage an das aufzunehmende Rohr gelangen.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5, 6 und 7 zeigteine Pratze bzw.
eine Greifbacke 11, mit der die Greifvorrichtung ausgerüstet wird, wenn sie Rohre
mit glatter Oberfläche greifen. Bei diesem Ausführungsbeispiel werden die unteren
und oberen Greifelemente 14 und 15 von je einer gummielastischen Leiste 21 gebildet.
Die elastische Leiste 21 ist auf eine Stahlleiste 22 aufvulkanisiert und die Stahl
leiste 22 ist mit Hilfe einer Schraube 26 leicht lösbar an der Greifbacke 11 befestigt.
Zur Aufnahme der Schubkräfte dienen zwei über die Greifbacken 11
sich
erstreckende Anschlagleisten 23, auf deren Oberseiten sich die Stahlleisten 22 abstützen.
Die Oberflächen der beiden gummielastischen Leisten 21 einer Greifbacke 11 sind
eben und sind so geneigt, daß sie einen Winkel von 160 bis 1750 einschließen. Auf
diese Weise wird erreicht, daß beide elastischen Leisten 22 trotz ihrer ebenen Oberfläche
flächig an der gewölbten Rohrwandung anliegen.
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Wie insbesondere die Figuren 2 und 3 zeigen, sind die Klemmbacken
11 schwenkbar in Wände 27 gelagert, die rechtwinklig zur Schwenkachse 3 der Greifbacken
1 und 2 in die Greifschienen 9 und 10 eingeschweißt sind. Die freien Kanten der
Flansche 28 und 29 der aus einem U-Profil gebildeten Greifschienen 9 und 10 dienen
als untere Anschläge 13 und obere Anschläge 24 der Greifbacken 11.
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Bezugszeichenliste 1 rechter Greifarm 2 linker Greifarm 3 Schwenkachse
der Greifarme 4 linke Tasche 5 rechte Lasche 6 (ise 7 Arretiervorrichtung 8 Anschlag
9 rechte Greifschiene 10 linke Creifschiene 11 Greifbacke 12 Schwenkachse der Greifbacke
13 unterer Anschlag für die Greifbacke 14 unteres Greifelement 15 obere Greifelement
16 Abweisbügel 17 Bolzen 18 Stahl futter 19 Schraube 20 Scherhülsen 21 gummielastische
Leiste 22 Stahlleiste 23 Anschlagleiste 24 oberer Anschlag für die Greifbacke 25
Feder 26 Schraube 27 Wand 28 Flansch 29 Flansch