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Vorrichtung zur Betätigung der Fahrtrichtungs-
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anzeiger von Kraftfahrzeugen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Betätigung der Fahrtrichtungsanzeiger von mittels Lenkrad gesteuerten Kraftfahrzeugen.
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Fahrtrichtungsanzeiger an derartigen Kraftfahrzeugen, üblicherweise
relaisgesteuerte Blinkleuchten, werden überwiegend durch einen Hebel betätigt, der
sich unterhalb des Lenkrades befindet und mit der linken Hand bedient wird. Hierbei
wird der Hebel in einer zur Lenkradebene etwa parallelen Ebene verschwenkt. Da der
Betätigungshebel an der Lenkraddrehung nicht teilnimmt, muß zwischen ihm und dem
Radkranz ein erheblicher Abstand vorgesehen werden, um unbeabsichtigte Betätigungen
beim Drehen des Lenkrades zu vermeiden.
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Der Betätigungshebel ist daher, insbesondere wenn der Fahrer oder
die Fahrerin kleine Hände und/oder nur kurze Finger besitzt, häufig nur mühsam mit
den Fingerspitzen zu erreichen, wobei sich der Griff der linken Hand am Radkranz
zwangsläufig lockert. Wenn der Betätigungshebel weitere Funktionen zu versehen hat,
wie z.B.
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das Ein- und Ausschalten des Fernlichts, ist er bei einer Reihe von
Fahrzeugen noch zusätzlich nach unten verschwenkbar, wodurch sich sein Abstand vom
Radkranz noch
weiter vergrößert. Mindestens in diesem letzteren
Fall wird häufig bei Betätigung des Hebels zur Fahrtrichtungsanzeige die linke Hand
vom Radkranz genommen, so daß nur noch die rechte Hand das Lenkrad führt.
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Aus diesen Gründen kann im Verkehr häufig die Betätigung der Fahrtrichtungsanzeiger
nicht mit der wünschenswerten Schnelligkeit erfolgen. Außerdem erschwert das Loslassen
des Lenkrades mit der linken Hand die sichere Beherrschung des Fahrzeuges, insbesondere
bei hohen Fahrgeschwindigkeiten und/oder kritischen Verkehrssituationen, und beeinträchtigt
dadurch die allgemeine Verkehrssicherheit. Diese Situation wird häufig zusätzlich
dadurch erschwert, daß die am Radkranz verbleibende rechte Hand nicht schulmäßig
(15 min nach 9.00 Uhr Stellung) angreift, sondern oben oder unten am Radkranz.
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Vergleichbar ungünstige Verhältnisse liegen vor, wenn der Betätigungshebel
für die Fahrtrichtungsanzeiger zur Bedienung mit der rechten Hand angeordnet ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
bezeichneten Gattung vorzuschlagen, welche eine rasche Betätigung der Fahrtrichtungsanzeiger
erlaubt, ohne daß dabei die sichere beidhändige Führung des Lenkrades unterbrochen
wird.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt dadurch, daß gegenüberliegend
in zwei Querspeichen des Lenkrades jeweils ein den linken bzw. den rechten Fahrtrichtungsanzeigern
zugeordneter Schalter mit Bedienung durch Drucktaste od. dgl. in der Nähe des Radkranzes
im Tastbereich eines Fingers der den Radkranz umschließenden Hand angeordnet ist.
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Mit Hilfe dieser Vorrichtung können wahlweise die linken oder die
rechten Fahrtrichtungsanzeiger gedankenschnell betätigt werden, ohne daß dafür die
eine oder die andere Hand vom I,enkrad zu nehmen oder auch nur in ihrem Angriff
an den Radkranz zu lockern wäre. Die neue Vorrichtung zeichnet sich durch eine große
Verkehrssicherheit aus und ist insbesondere bei der Anzeige der Fahrspurwechselabsicht
auf Autobahnen sehr rasch und ohne Verminderung der Fahrzeugbeherrschung zu betätigen.
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Sie ist aber auch in denjenigen Situationen äußerst hilfreich, in
denen bisher bei eingerastetem Betätigungshebel zur Fahrtrichtungsanzeige die Einrastung
durch notwendige Lenkkorrekturen wieder verloren ging und durch Nachfassen erneuert
werden mußte.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung soll den bisherigen Betätigungshebel
für die Fahrtrichtungsanzeiger nicht ersetzen, sondern soll zusätzlich dazu angebracht
werden.
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Die neue Vorrichtung soll in denjenigen Fällen zur Betätigung der
Fahrtrichtungsanzeiger verwendet werden, bei denen Lenkradbewegungen von höchstens
einer viertel Lenkradumdrehung nach rechts oder links verlangt werden. Bei Lenkradbetätigungen,
die über dieses Maß hinausgehen und daher regelmäßig ein Umgreifen erfordern, ist
nach wie vor die Benutzung des üblichen Betätigungshebels wünschenswert.
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Im Verfolg des Erfindungsgedankens ist die Anordnung so getroffen,
daß die Schalter in ihrer Ruhestellung geöffnet und bei Freigabe der Drucktaste
selbsttätig in ihre Ruhelage zurückkehrend ausgebildet sind. Dies bedeutet, daß
die Fahrtrichtungsanzeiger nur solange unter
Strom gesetzt werden,
wie die Drucktaste von dem auf ihr ruhenden Finger eingedrückt wird. Bei Freigabe
der Drucktaste wird der Stromkreis geöffnet, so daß die Betätigung der Fahrtrichtungsanzeiger
beendet wird.
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Da für die Betätigung der Drucktasten nur sehr geringe Stellwege erforderlich
sind, während bei den bisherigen Betätigungshebeln erhebliche Schwenkwege zurückzulegen
sind, kann der Fahrer seine Absicht zur Fahrtrichtungsänderung den übrigen Verkehrsteilnehmern
in bisher nicht bekanntem Ausmaß verzögerungsarm anzeigen.
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Die Schalter und ihre Drucktasten bzw. Kontaktplatten lassen sich
bei den heute üblichen umschäumten Lenkrädern mit Querspeichenanordnung leicht in
das Lenkrad integrieren. Hierbei wird vorzugsweise so verfahren, daß die Betätigungsfläche
der Drucktaste in der Schalterruhestellung etwa in der Ebene der sie umgebenden
Speichenoberfläche angeordnet ist. Die Drucktasten der Schalter stehen daher nicht
vor, so daß die Gefahr unbeabsichtigter Kontaktgabe sehr gering ist.
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Für die Anbringung der Schalter und ihrer Drucktasten in den Querspeichen
stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die je nach Lenkradausführung gleichermaßen
zweckmäßig sein können. So ist es möglich, die Drucktasten auf der Rückseite, der
Vorderseite, der Oberseite oder der Unterseite der Speichen anzuordnen. In allen
diesen Fällen besteht die Möglichkeit der Betätigung mit Hilfe eines einzigen Fingers
ohne Aufgabe der beidhändigen Lenkradführung. In allen Fällen wird der Fahrer veranlaßt,
eine schulmäßige Lenkradhaltung einzunehmen (etwa 20 min nach 8.00 Uhr Stellung
bis etwa 15 min nach 9.00 Uhr Stellung), was im Interesse einer sicheren Fahrzeugbeherrschung,
insbesondere bei hohen Fahrgeschwindigkeiten, sehr wünschenswert ist.
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Für die Betätigung der Drucktasten ist es von Vorteil, wenn diese
in muldenförmigen Vertiefungen der Speichen vorgesehen sind. Bei entsprechender
Abrundung der Vertiefungsflächen kommt der Betätigungsfinger mit keinen störenden
Kanten in Berührung.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt: Fig. 1 die Vorderansicht
eines Lenkrades und Fig. 2 einen abgebrochenen Schnitt entlang der Linie II-II in
Fig. 1.
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Fig. 1 veranschaulicht ein typisches Vierspeichenlenkrad, bei dem
die Speichen 1, 2 und 3, 4 jeweils paarweise in Queranordnung vorgesehen sind. Einerseits
sind die Speichen 1 bis 4 mit dem Radkranz 5 des allgemein mit der Bezugszahl 6
bezeichneten Lenkrades verbunden und stehen andererseits auf nicht näher dargestellte
Weise mit der Radnabe 7 in fester Verbindung. Die Nabenanordnung wird im gezeigten
Beispiel durch eine Prallplatte 8 abgedeckt.
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In den Speichen 1 und 2 befinden sich die Drucktastenschalter 9 und
10, von denen der linke Schalter 9 den linksseitigen Fahrtrichtungsanzeigern und
der linken Hand, und der rechte Schalter 10 den rechtsseitigen Fahrtrichtungsanzeigern
und der rechten Hand zugeordnet ist.
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Aufgrund dieser Zuordnung sind auch in Situationen, in denen der Fahrer
aufgrund des Verkehrsgeschehens erheblichem Stress ausgesetzt ist, Verwechselungen
in der Fahrtrichtungsanzeige ausgeschlossen.
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Die Drucktastenschalter 9 und 10 können bei den im Ausführungsbeispiel
dargestellten Anbringungsorten bequem mit den Zeigefingern erreicht werden, ohne
daß dazu die schulmäßig zwischen den Speichen 1, 3 einerseits und 2, 4 andererseits
angreifenden Hände vom Radkranz 5 genommen werden müssen. Dies verdeutlicht die
Fig. 2 am Beispiel der strichpunktiert angedeuteten rechten Hand 11 , deren Zeigefinger
12 die Drucktaste 13 des (hier nicht dargestellten) Schalters 10 berührt, während
der Daumen 14 auf der Oberseite der Speiche 2 ruht. Die Position der linken Hand
kann spiegelbildlich sein.
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Die Schalter 9 und 10 sind nicht näher dargestellt, da ihre zweckmäßige
Konstruktion und Anbringung in den Radspeichen ohne weiteres dem Fachmann überlassen
bleiben kann. Dies gilt auch für die elektrische Schaltung der beiden zusätzlichen
Schalter. Die den beiden Schaltern 9 und 10 zuzuordnenden Stromkreise können beispielsweise
analog dem Hupenstromkreis über an der Lenkradnabe angebrachte Schleifringe od.
dgl. mit dem elektrischen Bordsystem des Fahrzeuges verbunden sein. Die Schalter
9 und 10 sind so auszuführen, daß sie bei Niederdrücken der Drucktasten Kontakt
geben und bei ihrer Freigabe selbsttätig, beispielsweise durch Federkraft, in ihre
Ruhelage zurückkehren. In der Schaltruhestellung befindet sich die Betätigungsfläche
jeder Drucktaste etwa in der Ebene der sie umgebenden Speichenoberfläche, wie andeutungsweise
aus Fig. 2 hervorgeht.
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Fig. 2 illustriert auch die Anbringung einer muldenförmigen Vertiefung
15 auf derjikückseite der Speiche 2, welche die Drucktaste 13 aufnimmt. Anstelle
dieser Anordnung kann zur Betätigung des Schalters auch eine in die Oberfläche der
Speiche eingelassene auf Druck ansprechende Kontaktplatte vorgesehen sein.
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