DE2933574A1

DE2933574A1 - Tiefziehblech

Info

Publication number: DE2933574A1
Application number: DE19792933574
Authority: DE
Inventors: Albert Dipl.-Chem. 5164 Nörvenich Kerber; Stefan Dr. 5160 Düren Moser
Original assignee: RENKER GmbH; Renker & Co Kg 52355 Dueren GmbH
Current assignee: Renker & Co Kg 5160 Dueren De GmbH
Priority date: 1979-08-18
Filing date: 1979-08-18
Publication date: 1981-03-26

Description

Tiefziehblech
Die Erfindung betrifft ein Tiefziehblech mit selbstklebendem Oberflächen-Schutzfilm aus Polyethylen.
Es ist bekannt, insbesondere oberflächenveredelte Bleche mit einem selbstklebenden Oberflächen-Schutzfilm zu versehen, um ihre Oberfläche während der verschiedenen Bearbeitungsphasen, wie Wickeln, Schneiden, Transportieren etc. zu schützen -vergleiche hierzu Germiniasi, Selbstklebende Oberflächen-Schutzfilme, Bleche, Rohre, Profile, 1977, 416-418.
In der Praxis werden hauptsächlich PVC- und Pelyethylenfilme verwendet.
Der selbstklebende, plastifizierte PVC-Film zeichnet sich durch hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit aus, neigt jedoch bei niedrigen Temperaturen zur Versprödung und ist auch klebetechnisch nicht problemlos. So ist es unbedingt erforderlich, einen sogenannten Release Coat" auf der Rückseite vorzusehen, um den Abrollwiderstand zu überwinden.
Dieser überzug kann jedoch die Klebekraft kritisch beeinflussen und gleichzeitig die Gefahr der Fleckenbildung auf der verklebten Oberfläche fördern.
Schließlich bedeutet aus wirtschaftlicher Sicht auch das große spezifische Gewicht von PVC relativ hohe Kosten pro Oberflächen-Einheit.
Demgegenüber hat Polyethylenfilm den Vorteil, in sehr viel geringerer Dicke und also entsprechend preisgünstiger hergestellt werden zu können, gleichwohl aber auch mechanisch und thermisch belastbar zu sein. Da weder Weichmacher noch ein Release Coat auf der Rückseite vorgesehen sind, besteht keine Gefahr einer Fleckenbildung auf lackierten oder hochglänzenden Blechen. Hingegen läßt das mechanische Verhalten von Polyethylenfolie bzw. -film insofern zu wünschen übrig, als nicht wie bei PVC eine leichte Anpassung an Formänderungen gegeben ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, Oberflächen-Schutzfilm zu schaffen, welcher die Vorteile eines Produktes auf der Basis plastifiziertem PVC-Film mit denen eines Polyethylenfilms verbindet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Polyethylen ein Material vorgesehen ist, bei welchem: 1. eine vorgegebene Dehnung eine möglichst hohe Rückstellkraft bewirkt; 2. nach dem Tiefziehvorgang in einem Zeitraum von 1 Minute mindestens 50 % des elastischen Anteils relaxiert, analog dem Verhalten von plastifiziertem PVC.
Vorzugsweise sind die Bleche vorlackiert oder in verschiedenen Glanzgraden poliert.
Die Erfindung ist im Nachstehenden anhand der Zeichnung in einem bevorzugten Anführungsbeispiel erläutert.
In Figur 1 ist das Zug-Dehnungsverhalten sowie die relaxierte Kraft nach einer Minute bei einer für das Tiefziehen charakteristischen Dehnung von# < L = 40 % für 3 verschiedene Folientypen aufgetragen. Auf der Ordinate ist die mittels einer Zug-Dehnungs-Maschine gemessene Zugkraft F aufgetragen. Dargestellt sind: 1. Zugdehnungskurven bis zu einer charakteristischen Längenänderung von 40 % für: I erfindungsgemäße PE-Folie II plastifizierte PVC-Folie III herkömmliche LD PE-Folie 2. durch die vertikalen Linien bei L = 40 % die Relaxation der Rückstellkraft über die Zeitdauer von 1 Minute.
Der Tiefziehvorgang erfordert ein Dehnungs-Spannungs-Verhalten der Schutzfolie in dem Bereich, wie er in Figur 1 durch die Kurven I und II dargestellt ist. Durch eine Folie mit den angegebenen physikalischen Eigenschaften werden die Scherspannungen im Beschichtungsverbund derart reduziert, daß eine Trennung des Verbundes und/oder Zerstörung des selbstklebenden Schutzfilms nicht erfolgt.
Damit Bleche, die mit Schutzfolie abgedeckt sind, wiederholtes Tiefziehen vertragen, darf bei vorgegebener Adhäsion des Klebefilms keine Ablösung der Folie erfolgen. Diese Forderung ist nur zu realisieren, wenn die in der Folie gespeicherte elastische Energie innerhalb kürzester Zeit in eine andere Energieform übergeführt wird.
Anhand der erfindungsgemäß gegebenen Kriterien hst der Fachmann in der Lage, aus der Angebotspalette des Handels eine geeignete Polyethylenfolie auszuwählen.
Beispiel Die aufgeführten Anforderungen werden von einer Weich-PVC-Folie (Figur 2) und einer erfindungsgemäßen Polyethylenfolie (Figur 3) erfüllt, während bisher verwendete LD PE-Sorten aufgrund ihres ungünstigen Dehnungs-Spannungs-Verhaltens schon beim Tiefziehvorgang selbst entweder zerstört werden oder eine Zerstörung des Klebeverbundes begünstigen (Figur 4).
Die erfindungsgemäße PE-Folie ist jedoch nicht nur wirtschaftlicher als die PVC-Folie, sondern dieser auch insofern überlegen, als weder ein Weichmacher noch ein Release Coat erforderlich sind.
Leerseite

Claims

Ansprüche 1. Tiefziehblech mit selbstklebendem Oberflächen-Schutzfilm aus Polyethylen, dadurch gekennzeichnet, daß als Polyethylen ein Material vorgesehen ist, bei welchem: 1. eine vorgegebene Dehnung eine möglichst hohe Rückstellkraft bewirkt; 2. nach dem Tiefziehvorgang in einem Zeitraum von 1 Minute mindestens 50 % des elastischen Anteils relaxiert, analog dem Verhalten von plastifiziertem PVC.
2. Tiefziehblech nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyethylen-Schutzfilm die in Figur 1 Kurve II dargestellten Eigenschaften hat.
3. Tiefziehblech nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Blech oberflächenveredelt, insbesondere vorlackiert oder poliert ist.