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Einrichtung zur Regelung des Luftdrucks von
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Fahrzeugreifen, insbesondere fUr Nutzfahrzeuge Die Erfindung betrifft
eine Einrichtung zur Regelung des Luftdrucks von Fahrzeugreifen, insbesondere für
Nutzfahrzeuge, der im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Art.
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Derartige Regeleinrichtungen sind vornehmlich für Lastkraftwagen vorgesehen,
bei welchen aufgrund ihrer Einsatzbedingungen der Reifendruck jederzeit, und vorzugsweise
auch während der Fahrt, in angemessen kurzer Zeit den jeweiligen Gelonde- bzw. Straßenverhältnissen
angepaßt werden muß.
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Es ist bereits eine Reifendruckregelanlage der eingangs genannten
Gattung bekannt, bei welcher das Reifendruck-Steuerventil als modifiziertes Schieberventil
ausgebildet ist, dessen Steuerkanal im Ventilinnern mit einem Arbeitsanschluß des
Ventils verbunden ist. An diesem Arbeitsanschluß ist die Reifendruck-Steuerleitung
angeschlossen, die andererseits mit dem Ausgang eines magnetbetätigten 5/3 Wegeventils
verbunden ist. Mit weiteren Arbeitsanschlüssen des 5/3 Wegeventils sind die Druckluftquelle
und das als Druckbegrenzungsventil ausgebildete Entiüftungsventil verbunden. Die
beiden anderen gesteuerten Anschlüsse sind Entlüftungsausgänge. Die Anordnung des
5/3 Wegeventils ist dabei so getroffen, daß die Reifendruck-Steuerleitung in der
einen Arbeitsstellung des 5/3 Wegeventils mit der Druckluftquelle und in der anderen
Arbeitsstellung mit dem Druckbegrenzungsventil verbunden ist. Ein an der Reifendruck-Steuerleitung
angeschlossenes, magnetbetötigtes 2/2 Wegeventil dient zur Entlüftung der Reifendruck-Steuerleitung.
Eine
Steuerelektronik und ein Pulsgenerator sorgen dafür, daß c:as
5/3 Wegeventil zum Reifenbelüften und Reifenentlüften alternierend aus der Ruhestellung
in die jeweils zugeordnete Arbeitsstellung überführt wird. Bei Erreichen des gewünschten
Sollwerts des Reifendrucks gibt die Steuerelektronik an das 2/2 Wegeventil einen
Impuls ab, wodurch dieses in seine Arbeitsstellung gelangt und die Reifendruck-Steuerleitung
mit der Atmosphäre verbindet.
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Damit wird die Reifendruck-Steuerleitung drucklos und der Be- bzw.
Entluftungsvorgang des oder der Reifen wird abgebrochen. Das Steuerventil wird beim
Be- bzw. Entiüftungsvorgang durch einen Druckimpuls in der Reifendruck-Steuerleitung
entgegen der Kraft einer Schließfeder geöffnet.
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Beim Belüftungsvorgang wird das Steuerventil durch den erzeugten Luftdruck
in der Reifendruck-Steuerleitung automatisch offengehalten, da der Steuerkolben
Uber den Steuerkanal mit der Reifendruck-Steuerleitung in Verbindung steht und unmittelbar
von dem Luftdruck in derReifendruck-Steuerleitung beaufschlagt wird. Die Entlüftung
des oder der Reifen erfolgt über das Druckbegrenzungsventil. Dieses Druckbegrenzungsventil
ist so ausgelegt, daß während des gesamten Entiüftungsvorgangs in der Reifendruck-Steuerl
ei tung ein Restdruck verbleibt, der ausreicht, die Kraft der Schließfeder des Steuerventils
zu Uberwinden und dieses damit offenzuhalten. Das Schließen des Steuerventils erfolgt
durch Ansteuerung des 2/2 Wegeventils, das damit in seine Arbeitsstellung übergeht
und die Reifendruck-Steuerleitung mit der Atmospähre verbindet. Mit Druckloswerden
der Reifendruck-Steuerleitung wird das Steuerventil von der Schließfeder geschlossen.
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Es hat sich gezeigt, daß die bekannte Reifendruckregelanlage sehr
störanfällig ist, wenn im Luftdrucksystem größere Schmutzpartikel auftreten, wie
sie häufig durch sich lösende Ablagerungen in den Reifen entstehen. Diese Schmutzpartikel
können sich nicht nur an den den Arbeitskanal abdichtenden Dichtungen des als Schiebeventil
ausgebildeten Steuerventils ablagern, sondern auch in den Steuerkanal gelangen und
sich hier am Steuerkolben bzw. an dessen Dichtung absetzen. In beiden Fällen ist
eine gewisse Schwergungigkeit des Ventilschiebers die Folge, was insbesondere die
Schließzeit des Ventils wesentlich erhöht und damit die Funktionsgenauigkeit der
Reifendruckregelanlage
empfindlich beeintröchtigt. Vor allem Ablagerung
am Steuerkolben können nach 1längerem Einsatz zum Verklemmen des Ventilschiebers
und damit zum totalen Ausfall des Steuerventils führen.
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Weiterhin hat die bekannte Reifendruckregelanlage dan Nachteil, daß
die zum Erhöhen und vor allem zum Absenken des Reifendrucks auf einen neu vorgegebenen
Wert erforderliche Zeitspanne für die praktischen Bedürfnisse beim Einsatz eines
Nutzfahrzeuges im Gelände noch zu lang ist. Dies rührt einerseits von der Verwendung
eines 5/3 Wegeventils als Schaltventil her, das relativ träge ist und zudem noch
ständig beim Be- bzw. En tlüftungsvorgang zwischen seiner Ruhe- und Arbeitsstellung
alterniert und andererseits auch von der Verwendung eines Druckbegrenzungsventils
als Entlüftungsventil Die Schnelligkeit des Entiüftungsvorgangs des Reifens wird
nämiich auch bestimmt durch die Druckdifferenz im Reifeninnenraum und in der Reifendruck-Steuerleitung.
Da beim EntlUften der Druck in der Reifendruck-Steuerleitung durch das Druckbegrenzungsventil
auf einen bestimmten Minimaldruck begrenzt ist, wird die Entlüftung bei geringem
Reifendruck wesentlich länger dauern, als z.B. bei maximalem Reifendruck. Bei Nutzfahrzeugen,
wie beispielsweise Baufahrzeugen, die im Gelände ohnehin schon mit einem niedrigen
Reifendruck arbeiten und dennoch in bestimmten, insbesondere sandigem Gelände steckenbleiben,
wenn der Reifendruck nicht noch weiter erniedrigt wird, bedeutet dies, daß das Nutzfahrzeug
bis zur Beendigung des Entiüftungsvorgangs stillgesetzt werden muß und sein Einsatz
während dieser Zeit nicht möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Regelung
des Luftdrucks von Fahrzeugreifen, insbesondere fi1r Nutzfahrzeuge, der eingangs
genannten Art zu schaffen, die störunempfindlich gegen Schmutzpartikel im Luftdrucksystem
ist und zuverlässig und exakt selbst nach längerem Einsatz arbeitet und bei welcher
die erforderliche Zeit fUr den Be- und vor allem Entluftungsvorgang der Reifen gegenüber
vergleichbaren bekannten Regelungseinrichtungen verkürzt ist.
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Diese Aufgabe ist bei einer Einrichtung zur Regelung des Luftdrucks
von Fahrzeugreifen der im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Gattung erfindungsgemäß
durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Sitzventil ist schmutzunempfindlich und hat wenig
Verschleißteile. Da die Steuerung des Ventils über den Arbeitskanal selbst erfolgt,
fehlt hier ein für Schmutzablagerungen prbdestinierter Sackraum, wie ihn der mit
dem Arbeitsanschluß verbundene Steuerkanal des bekannten Steuerventils darstellt.
Das Sitzventil hat im Gegensatz zu dem bekannten Steuerventil eine sehr kleine Ansprechzeit.
Schon bei kleinem Hub der Ventilabdichtung ist der volle Ventilquerschnitt frei
oder geschlossen. Damit kann der gewünschte Reifendruck sehr exakt eingestellt werden.
In Verbindung mit dem erfindungsgemößen Überstromventil stellt das Sitzventil zudem
eine schnelle Reifenentiüftung auch bei sehr niedrigen Druckwerten im Reifeninnenraum
sicher. Das Überstrdmventil dient dem Offenhalten des Sitzventils wöhrend des Entrüftungsvorgangs
und ist so eingestellt, daß der dynamische Druck oder die Strömgeschwindigkeit der
Druckluft vor dem Sitzventil stets größer ist als hinter dem Sitzventil,also in
der Reifendruck-Steuerleitung.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüchen 2 - 5. Durch diese Maßnahmen ist das erfindungsgemäße Sitzventil besonders
robust und kann technisch einfach und preiswert hergestellt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung enthält Anspruch
6.
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Durch die zwischen Reifeninnenraum und Sitzventil eingeschaltete Blende
wird die Einstellung des erfindungsgemäßen UberstromventTls wesentlich vereinfacht.
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Eine besonders vorteilhafte Ausftihrungsform der Erfindung ergibt
sich aus Anspruch 7. Durch den erfindungsgerntißen Aufbau des Schaltventils aus
Relaisventilen weist dieses - im Gegensatz zu dem bekannten, relativ trägen Schaltventil
- eine sehr kurze, dem schnellen Sitzventil angepaßte Ansprechzeit auf.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der ErFindung ergeben sich
aus den Ansprüchen 8 - 14.
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Eine weitere, besonders vorteilhafte AusführurlcJsform der Erfindung
ergibt sich aus Anspruch 15, insbesondere in Verbindung mit den Ansprüchen 16 -
19. Durch diese Maßnahmen wird eine einfache und robuste Steuervorrichtung zur Durchführung
des Beluftungs- und Entiüftungsvorgangs der Fahrzeugreifen geschaffen, deren niedrige
Herstellungskosten die Reifendruckregeleinrichtung auch für den Einsatz in weniger
hochwertigen Nutzfahrzeugen interessant macht.
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Der voliständige Wortlaut der Ansprüche ist vorstehend allein zur
Vermeidung unnötiger Wiederholungen nicht wiedergegeben, sondern statt dessen lediglich
durch Nennung der Anspruchsnummer darauf Bezug genommen, wodurch jedoch alle diese
Anspruchsmerkmale als an dieser Stelle ausdrücklich und erfindungswesentlich offenbart
zu gelten haben.
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Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine schemafische Darstellung
des prinzipiellen Aufbaus einer Reifendruckregeleinrichtung, Fig. 2 einen Schnitt
durch ein Reifendruck-Steuerventil der Einrichtung gemäß Fig. 1, in schematischer
Darstellung, Fig. 3 einen Schaltplan einer Steuervorrichtung in der Einrichtung
gemäß Fig. 1 niit einem schematisch dargestellten Steuerschalter.
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Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Einrichtung zur Regelung des
Luftdrucks von Fahrzeugreifen, im folgenden kurz Reifendruckregel einrichtung genannt,
weist Reifendruck-Steuerventile 10 auf, die jeweils einem der Fahrzeugreifen
11,
12 zugeordnet sind. Die Fahtieugreifen 11 und 12 sind in Fig. 1 schematisch angedeutet,
viobei der Fahrzeugreifen 11 einen Hinterreifen und der Fahrzeugreifen 12 einen
Vorderreifen des Nutzfahrzeugs repräsentiert.
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Auf die Darstellung der im übrigen identischen weiteren Hinter- bzw.
Vorderreifen mit zugeordneten Reifendruck-Steuerventilen 10 ist verzichtet worden.
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Die Reifendruck-Steuerventile 10 entsprechen in ihrer Funktion pneumotisch
betätigten 2/2 Wegeventile mit Rückstellfeder und sind daher in Fig. 1 durch deren
Symbole dargestellt, wenn sie auch - wie noch näher ausgeführt wird -im Aufbau andersartig
sind. Jedes Reifendruck-Steuerventil 10 steht Uber seinen einen Arbeitsanschluß
13 mit dem Reifeninnenraum 15, 16 des jeweils zugeordneten Fahrzeugreifens 11, 12
in Verbindung und ist mit seinem anderen Arbeitsanschluß 14 über eine Drehabdichtung
17 mit einer Reifendruck-Steuerleitung 18 bzw. 19 verbunden. Die Reifendruck-Steuerleitung
18 bzw. 19 ist Uber ein Schaltventil 20, in Fig. 1 durch strichpunktierte Umrandung
schematisch dargestellt, wahlweise an eine Druckluftquelle 21 und an ein der Entlüftung
der Fahrzeugreifen 11, 12 in die Atmosphäre dienendes Entlüftungsventil 22 anschließbar
sowie direkt in die Atmosphäre entiüftbar. Die Druckluftquelle 21 wird von einem
im Fahrzeug angeordneten Luftpresser oder Kompressor 23 und einem diesem nachgeschalteten
Druckluftbehälter 24 gebildet.
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In Fig. 2 ist schematisch der Aufbau eines der Reifendruck-Steuerventile
10 dargestellt. Wie hier ersichtlich, ist das Reifendruck-Steuerventil 10 als ein
steuerkanalloses, Uber die dynamische Druckdifferenz vor und hinter dem Reifendruck-Steuerventil
10 steuerbares Sitzventil 25 ausgebildet. Die Arbeitsanschlüsse 13 und 14 sind innerhalb
des Ventilgehäuses 26 Uber einen Arbeitskanal 27 verbunden, der mittels einer VentilsitzabdichtunsB
28 sperrbar ist. Über diesen Arbeitskanal 27 erfolgt die Steuerung des Sitzventils
25. Hierzu ist im Sitzventil 25 ein vorzugsweise unmittelbar an der Ventilsitzabdichtung
28 angreifendes Ventilöffnungselement 29 vorgesehen, das eine im Arbeitskanal 27
angeordnete Druckbeaufschlagungsfldche 30 aufweist.
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Diese Druckbeaufschlagungsfläche ist derart angeordnet, daß sie von
Druckluft sowohl aus der mit dem Arbeitsanschluß 14 verbundenen Reifendruck-
Steuerleitung
18, 19 als auch bei geöffnetem Sitzventil 25 aus dem Reifeninnenraum 15 bzw. 16,
und zwar über den Arbeitsanschluß 13,beaufschlagt werden kann. Das Venti löffnungselement
29 mit Druckbeau isch lagungsflöche 30 ist hier als im Ventilgehäuse 25 gehaltene
Membrane 31 ausgebildet.
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Eine an der Ventilsitzabdichtung 28 und/oder an der Membrane 31 angreifende
und sich am Ventilgehäuse 26 abstützende einstellbare Ventilschließfeder 32 ist
in ihrer Schließkraft derart bemessen, daß unterhalb eines vorgegebenen minimalen
Drucks, z.B. 1,8 bar, auf der Druckbeaufschlagungsfläche 29 die Ventilsitzabdichtung
28 auf dem Ventilsitz 33 aufliegt. Außerdem ist die Ventilsitzöffnung 34 auf die
Schließkraft der Ventilschließfeder 32 derart abgestimmt, daß bei maximalem Druck
im Innenraum 15, 16 der Fahrzeugreifen 11, 12 die Ventilschließfeder 32 das jeweilige
Sitzventil 25 geschlossen hält.
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Zum Öffnen des Sitzventils 25 muß dem Arbeitskanal 27 von der Reifendruck-Steuerleitung
18 bzw. 19 her ein Druckluftimpuls zugeführt werden, dessen Druck auf die Membran
31 größer ist als die Schließkraft der Ventilschließfeder 32. Mit Ventilöffnen wird
schlagartig die volle Ventilsitzöffnung 34 freigegeben, wobei die Arbeitsanschlüsse
13 und 14 über den Arbeitskanal 27 miteinander verbunden sind. Das Sitzventil 25
verbleibt so lange in der Offenstellung, bis die dynamische Druckdifferenz zwischen
der aus dem Reifeninnenraum in das Sitzventil 25 einströmenden Druckluft und der
aus dem Sitzventil 25 in die Reifendruck-Steuerleitung 18 bzw. 19 abströmenden Druckluft
einen Beitrag erreicht, der kleiner ist als die Schließkraft der Ventilschließfeder
32.
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Das Entiüftungsventil 22 in der Reifendruckregeleinrichtung ist ein
an sich bekanntes Überströmventil 35, das einen den Druckwerten in der Reifendruck-Steuerleitung
18 bzw. 19 angepaßten Luftaustrittsquerschnitt freigibt, und zwar derart, daß bei
höheren Druckwerten ein großer und bei niedrigen Druckwerten ein kleinerer Querschnitt
für den Luftaustritt zur VerfUgung steht. Zur Abstimmung des Überstrnmvenrils 35
ist zwischen dem Arbeitsanschluß 13 des Sitzventils
25 und dem
Reifeninnenraum 15 bzw. 16 eine Blende 36 eingeschaltet.
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Zusätzlich kann für Sicherheitszwecke zwischen dem Reifeninnenraum
15 bzw.
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16 und der Blende 36 noch ein manuell betätigtes Absperrventil 37
vorgesehen werden. Die hier noch nach wie vor vorhandenen ReifenfUllventile sind
in Fig. 1 schematisch angedeutet und mit 54 und 55 bezeichnet.
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Das Schaltventil 20 der Reifendruckregeleinrichtung ist aus einzelnen
Relaisventilen aufgebaut. Alle Relaisventile weisen jeweils zwei ArbeitsanschlUsse,
die mit 1 und 2 gekennzeichnet sind, einen Entlüftungsausgang, der mit 3 gekennzeichnet
ist, und einen Steuereingang, der mit 4 gekennzeichnet ist, auf. Ein erstes Relaisventil
38 ist mit seinem einen Arbeitsanschluß 1 mit der Druckluftquelle 21 verbunden.
Sein anderer Arbeitsanschluß 2 ist mit dem einen Arbeitsanschluß 1 eines zweiten
Relaisventils 39 bzw. 39' verbunden.
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Zwei zweite Relaisventile 39 bzw. 39' sind dann erforderlich, wenn
- wie hier - der Reifendruck in den Hinterrädern und Vorderrädern des Fahrzeugs
getrennt gesteuert werden soll. Wenn dies nicht der Fall ist, reicht ein einziges
zweites Relaisventil 39 aus. Das Relaisventil 39 ist mit seinem Arbeitsanschluß
2 an der Reifendruck-Steuerleitung 18 und das Relaisventil 39' mit seinem Arbeitsanschluß
2 an der Reifendruck-Steuerleitung 19 angeschlossen.
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Beide Reifendruck-Steuerleitungen 18, 19 verzweigen sich und führen
einerseits zu den Reifen 11 und 12 und zu den durch Pfeile in Fig. 1 angedeuteten
weiteren,nicht dargestellten Reifen. Der Entluftungsausgang 3 des ersten Relaisventils
38 ist mit dem einen Arbeitsanschluß 2 eines dritten Relaisventils 40 verbunden.
Der andere Arbeitsanschluß 1 des dritten Relaisventils 40 ist druckdicht abgeschlossen.
Dessen Entluftungsausgang 3 ist mit dem Eingang 1 des Überstromventils 35 verbunden.
Bei der hier gezeigten Reifendruckregeleinrichtung sind zur Einsparung nur ein erstes
Relaisventil 38 und ein drittes Relaisventil 40 vorgesehen. Ober die beiden zweiten
Relalsventile 39 und 39' lassen sich damit die Reifen 11, 12 von Hinter- und Vorderräder
getrennt steuern. Gleichzeitig wird erreicht, daß beim gemeinsamen Regeln der Hinter-
und Vorderräder in der Prufstellung der Steuervorrichtung 42 ein Druckausgleich
aller Räder erreicht wird. Dieser Aufbau ist vorteilhaft, wenn das Luftvolumen der
Fahrzeugreifen 11, 12 nicht zu groß ist. Bei großen Reifen 11, 12 ist es zweckmäßig,
für jede der Reitendruck-Steuerleitungen 18, 19 ein erstes, zweites
und
drittes Relaisventil vorzusehen un( jeder Reifendruck-Steuerleitung 18, 19 ein Überströmventil
35 zuzuordnen. In diesem Fall ist es zweckmäßig, wenn jeweils das zweite Relaisventil
39 nicht - wie hier - in Bezug auf die Steuerleitung 18, 19 dem ersten Roiaisventil
38 vorgeschaltet ist, sondern dem ersten Relaisventil 38 nachgeschaltet, also zwischen
erstem Relaisventil 38 und drittem Relaisventil 40 angeordnet wird.
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Zum Prüfen des in dem Leitungssystem der Reifendruckregeleinrichtung
beim Be-bzw. Entlüften der Reifen 11, 12 herrschenden Druckes steht mit der Reifendruck-Steuerleitung
18, 19 ein Druckmesser 53 in Verbindung. Zweckmäßigerweise ist der Druckmesser 53
an oder nahe dem Arbeitsanschluß 2 des ersten Relaisventils 38 angeschlossen. Ein,
vorzugsweise an dem gleichen Punkt angeschlossenes, Druckbegrenzungsventil 41 verhindert
zu hohen Druck in dem Leitungssystem der Reifendruckreseleinrichtung Zur Steuerung
des Reifenbelüttungs- und Rsifenentlüftungsvorgangs ist eine Schaltventil-Steuervorrichtung
42 vorgesehen, die in Fig. 1 durch strichpunktierte Umrahmung versinnbildlicht ist.
Die Schaltventi 1 -Steuervorrichtung 42 weist jeweils einem der Relaisventile 38,
39, 39', 40 zugeordnete 3/2 Wege-Magnetventile auf, deren einer Arbeitsanschluß
1 mit der Druckluftquelle 21 und deren anderer Arbeitsanschluß 2 jeweils mit den
Steueranschlüssen 4 der zugeordneten Relaisventile 38, 39, 39', 40 verbunden sind.
Der Anschluß 3 der Magnetventile 43, 44, 44', 45 ist ein Entlijftungsausgang.
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Weiter weist die Schaltventil-Steuervorrichtung 42 einen manuell bedienbaren
Steuerschalter 46 auf. Wie in Fig. 1 und 3 schematisch angedeutet, ist dieser Steuerschalter
46 als Dreh-Schiebeschal ter ausgebildet. In Drehrichlung sind vier am Umfang um
jeweils 900 versetzte Schaltsteilungen vorgesehen, und zwar die mit "o" bezeichnete
Nullstellung, in weicher die Schai'tventil-Steuervorrichtung 42 wirkun3slos ist,
eine mit "B" bezeichnete Schaltstellung "Reifen belüften"', eine mit "P" bezeichnete
Schaltsteflung Reifendruck
prüFen" und eine mit "E" bezeichnete
Schaltstellung "Reifen entlüften".
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Diese Schaltstellungen sind durch Drehen des Steuerschalters 46 in
seiner Grundstellung einstellbar, wobei in jeder Schaltstellung ein elektrischer
Kontakt geschlossen wird, wodurch die Schaleventil-Steuervorrichtung 42 das Schaltventil
20 in die für den gewunschten Vorgang entsprechende Stellung umsteuert. Wie aus
Fig. 3 ersichtlich ist, kann durch Axialverschieben des Steuerschalters 46, also
durch Herausziehen des Steuerschalters 46, dieser in eine fünfte Schaltstellung
gebracht werden. Diese Axialverschiebung des Steuerschalters 46 ist aus jeder der
vier Schaltstellungen "0", "B", "P", "E" möglich. Ein RUckfUhren des Steuerschalters
46 in die Grundstellung ist erst möglich, nachdem dieser in die Schaltstellung "0"
gedreht worden ist.
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In der fünften Schaltstellung, die mit "SIE" bezeichnet ist, werden
die Reifendruck-Steuerleitungen 18, 19 entlüftet und damit drucklos.
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Mit den Ausgängen des Steuerschalters 46 sind die Steuerwicklungen
der Magnetventile 43, 44, 44', 45 verbunden. Diese Verbindung ist so getroffen,
daß bei Stellung des Steuerschalters 46 auf Schaltstellung "Reifen belüften" (B)
alle Magnetventile 43, 44, 44', 45 erregt sind und ihre Arbeitsstellung einnehmen,
in der Schaltstellung "Reifendruck prüfen" (P) die Magnetventile 44, 4l' und 45
angesteuert sind, in der Schaltstellung "Reifen entlüften" (E) lediglich die Magnetventile
44, 44' angesteuert sind und in der Schaltstellung "System entften"(SE)alle Magnetventile
43, 44, 44', 45 stromlos sind. Dabei ist'es durch einen Vorwahlschalter 47 (Fig.
3) möglich, daß von den beiden Magnetventilen 44, 44' jeweils eines oder beide zugleich
erregt werden. Hierzu kannen mittels des Vorwahlschal ters 47 die elektrischen Verbindungen
zwischen dem Steuerschalter 46 und den Magnetventilen 44 und 44' aufgetrennt werden.
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Eine Signalvorrichtung 48, bestehend aus den beiden Signal lampen
49 und 50 zeigt durch Aufleuchten die jeweils nicht aufgetrennte elektrische Verbindung
an, so daß dem Bedienenden angezeigt wird, ob die Fahrzeugreifen 11 oder 12 der
Hinter- oder Vorderachse bei einem Reifendruckregelvorgang an die Relfendruckregeleinrichtung
angeschlossen sind. Der Vorwahlschalter 47 besteht
hier aus zwei
einzelnen Kippschaltern 51 und 52.
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Die Magnetventile 43 - 45 belüften in ihrer Arbeitsstellung, in welche
sie für die Dauer der Erregung ihrer Elektromagnete überführt werden, die Steueranschlüsse
4 der Relaisventile 38 - 40. In Fig. 1 sind alle Relaisventile 38 - 40 in ihrer
unbelüfteten Grundstellung dargestellt. In dieser Stellung sind die Sitzventile
25 geschlossen und die Steuerleitungen 18, 19 drucklos, da sie an die Entiüftungsausgänge
3 der zweiten Relaisventile 39, 39' angeschlossen sind. Durch Belüften gehen alle
Relaisventile 38 - 40 in ihre Arbeitsstellung über, in welcher das Leitungssystem
zwischen der Druckluftquelle 21 zu den Fahrzeugreifen 11, 12 auf Durchgang gestellt
ist. Durch Entlüften des ersten Relaisventils 38 kann der in der Steuerleitung 18
bzw. 19 vorhandene Druck statisch gemessen werden und durch zusätzliche Entlüftung
des dritten Relaisventils 40 der Entluflungsvorgang für die Reifen 11, 12 durchgeführt
werden.
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Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Reifendruckregeleinrichtung
ist wie folgt: Soll der Druck in den Fahrzeugreifen 11, 12 erhöht werden, so ist
der Steuerschalter 46 auf die Schaltstellung "B" (Reifen belüften) zu stellen. Wie
aus dem in Fig. 3 dargestellten Schema hervorgeht, sind damit alle Ausgänge des
Steuerschalters 14 an die mit "+" symbolisierte Stromversorgung angeschlossen. Da
beispielsweise nur der Reifendruck in den Reifen 11 der Hinterräder erhöht werden
soll, steht der Kippschalter 51 des Vorwahlschalters 48 auf "Ein"-Stellung und der
Kippschalter 52 auf "Aus"-Stellung. Die Signallampe 49 leuchtet auf. In dieser Stellung
werden nunmehr alle Magnetventile 43 - 45,mit Ausnahme des Magnetventils 44', erregt
und in ihre Arbeitsstellung Uberführt. Damit werden sämtliche Relaisventile 38 -
40, mit Ausnahme des Relaisventils 39', belüftet. Die Relaisventile 38 - 40 nehmen
ihre Arbeitsstellung ein, wodurch die Druckluftquelle 21 an die Reifendruck-Steuerleitung
18
angeschlossen ist. Der Druck in der Reifendruck-Stetrerlei tung
18 wirkt auf die Membrane 31 des Sitzventils 25 und dieses wird geöffnet, und zwar
für beide Reifen 11 der Hinterräder. Über den Druckmesser 53 wird der Luftdruck
in der Reifendruck-Steuerleitung 18 überwacht. Ist der gewünschte Reifendruck erreicht,
so wird der Steuerschalter 46 in die Schaltstellung "P" (Reifendruck prüFen) weitergedreht.
Wie aus dem in Fig. 3 dargestellten Schema des Steuerschalters 46 ersichtlich, wird
damit das Magnetventil 43 stromlos und nur die beiden Mognetventile 44 und 45 bleiben
erregt. Damit fällt das Magnetventil 43 ab und auch das erste Relaisventil 38 geht
in seine Grundstellung zurück. Da in der Arbeitsstellung des dritten Relaisventils
40 dessen Arbeitsanschluß 2 mit dem abgeschlossenen Arbeitsanschluß 1 verbunden
ist, behält die von der Druckluftquelle 21 getrennte Reifendruck.Steuerleitung 18
den zuletzt hier herrschenden Luftdruck. Dieser nunmehr statische Luftdruck kann
an dem Druckmesser 53 abgelesen werden, was eine exakte Prüfung des in den Reifen
11 der Hinterräder herrschenden Luftdrucks ermöglicht.
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Bei dieser Prüfung bleibt das Sitzventil 25 durch den im Reifeninnenraum
15 und in der Steuerleitung 18 herrschenden gleich großen Druck geöffnet.
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Stimmt der am Druckmesser 53 angezeigte Druckwert mit dem gewunschten
Reifendruck überein, so werden durch Ziehen des Steuerschalters 46 in die Schaltstellung
"SE" (System entlüften) alle Ausgänge des Steuerschalters 46 stromlos. Sämtliche
Magnetventile 43 - 45 fallen ab, sämtliche Relaisventile 38 - 40 nehmen ihre Grundstellung
ein. In der Grundstellung des Relaisventils 39 wird die Reifendruck-Steuerleitung
18 Uber den EntlUftungssausgang 3 des Relaisventils 39 an die Atmosphäre angeschlossen.
Die in der Reifendruck-Steuerleitung 18 befindliche Luft strömt mit sehr großer
Strömungsgeschwindigkeit aus, die wesentlich größer ist als die Strömungsgeschwindigkeit
der aus dem Reifeninnenraum 15 über die Blende 36 in das Sitzventil 25 nachströmenden
Luft. Der dynamische Differenzdruck auf die Membrane 31 ist damit kleiner als die
Schließkraft der Ventilschließfeder 32 und das Sitzventil 25 schließt schlagartig.
Ist der auf dem Druckmesser 53 abgelesene Istwert des Reifendrucks kleiner als der
gewünschte Sollwert, so kann durch Drehen des Steuerschalters 46 aus der Schaltstellung
"P" in die Schalfttellung "B" der vorstehend beschriebene Reifenbelüftungsvorgang
wiederholt werden.
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Aus der Schaltstellung "SE" ist der Steuerschalter 46 bis in die Schaltstellung
"0" zu drehen und dann in die Grundstellung zuruckzuschieben.
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Sollen beispielsweise die beiden Reifen 11 der Hinterräder entlüftet
werden, so ist wiederum zunächst durch den Vorwahlschalter 48 die Reifendruck-Steuerleitung
18 auszuwählen, und zwar durch Schließen des Kippschalters 51 und Öffnen des Kippschalters
52. Die Signallampe 49 leuchtet auf. Eine Drehung des Steuerschalters 46 im Uhrzeigersinn
in die Schaltstellung "E" (Reifen entlüften) ist blockiert. Der Steuerschalter 46
ist daher entgegen Uhrzeigersinn über die Schaltstellungen "B" und "P" in die Schaltstellung
"E" zu drehen.
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Dabei reicht das schnelle lQindurchdrehen des Steuerschalters 46 durch
die Schaltstellung "8" aus, um alle Magnetventile 44 - 45 zu erregen und alle Relaisventile
38 - 40 in die Arbeitsstellung zu Uberführen, so daß Druckluft von der Druckluftquelle
21 in die Reifendruck-Steuerleitung 18 einströmt und das Sitzventil 25 öffnet. Beim
Verlassen der Schaltstellung "B" wird bereits das Magnetventil 43 wieder stromlos
und das erste Relaisventil 38 geht in seine Grundstellung zurück. In der Schaltstellung
"P" kann, wie vorstehend beschrieben, der in dem Reifeninnenraum 15 der beiden Reifen
11 herrschende Luftdruck geprüft werden. In der Schaltstellung "E" ist nunmehr auch
das Magnetventil 45 stromlos und lediglich das Magnetventil 44 erregt.
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Von allen Relaisventilen 38 - 40 befindet sich lediglich das Relaisventil
39 in Arbeitsstellung. In dieserSchaltstellung ist die Steuerleitung 18 an das Überströmventil
35 angeschlossen. Die in der Reifendruck-Steuerleitung 18 vorhandene Luft strömt
Uber das Überströmventil 35 in die Atmosphäre. Das Überströmventil 36 ist nunmehr
so eingestellt, daß die Strömungsgeschwindigkeit der Luft in der Reifendruck-Steuerleitung
18 kleiner ist als die der aus dem Reifeninnenraum 15 Uber die Blende 36 dem Sitzventil
25 zuströmenden Luft.
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Die auf die Membrane 31 wirkende dynamische Druckdifferenz zwischen
der aus dem Reifeninnenraum 15 strömenden Luft und der in der Reifendruck-steuerleitung
18 strömenden Luft ist größer als die Schließkraft der Ventilschließfeder 32 und
das Sitzventil 25 kann bis zu kleinsten Druckwerten im Reifen 11 herab offengehalten
werden. Bei einem vorgegebenen minimalen Reifendruck
allerdings
ist die Schließkraft der Ventilschließfeder 32 ausreichend, das Sitzventil 25 zu
schließen. In dem Reifeninnenraum 15 verbleibt daher selbst bei vollständiger Entlüftung
immer ein Restdruck, der zur Reifensicherung,z.B.
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bei defekter ReifendruckregelanlageZdien.
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Sobald der am Druckmesser 53 während des EntlUftungsvorgangs abgelesene
Luftdruckwert mit dem gewünschten Sollwert des Reifendrucks Ubereinstimmt, ist der
Steuerschalter 46 im Uhrzeigersinn in die Schaltstellung "P" zu überführen. Damit
wird das Magnetventil 45 erregt und das dritte Relaisventil 40 in seine Arbeitsstellung
überführt, in welcher es die Reifendruck-Steuerleitung 18 druckdicht abschließt.
Nunmehr kann wiederum der in den Reifen 11 herrschende statische Luftdruck am Druckmesser
53 abgelesen werden. Stimmt dieser mit dem Sollwert überein, so wird durch Ziehen
des Steuerschalters 46 aus der Schaltstellung- "P" heraus in die Schaltstellung
"SE" die Reifendruck-Steuerleitung 18 wie vorstehend entlüftet, wobei in gleicher
Weise wie beschrieben das Sitzventil 25 schlagartig schließt. Stimmt der am Druckmesser
53 abgelesene Istwert nicht mit dem gewünschten Sollwert überein, so kann aus der
Schaltstellung "P" durch Überführen des Steuerschalters 46 in die Schaltstellung"E"
der Reifendruck weiter abgesenkt werden oder durch ÜberfUhren in die Schaltstellung
"B" der Reifendruck in der vorstehend beschriebenen Weise wieder erhöht werden.
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Es ist natürlich auch möglich, den Steuerschalter 46 aus den beiden
Schaltstellungen "B" und "P" unmittelbar, ohne statische DruckprUfung in die fünfte
Schaltstellung "SE" zu überführen, ebenso wie auf eine statische Druckprüfung insgesamt
verzichtet werden könnte. Eine solche ist jedoch immer empfehlenswert, da diese
eine genauere Reifendruckmessung ermöglicht.
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Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene AustUhrungsbeispiel
einer Reifendruckregeleinrichtung beschränkt. So kann z.B. anstelle des Steuerschalters
46 auch eine Steuerelektronik verwendet werden, bei welcher nach Eingabe des gewünschten
Reifendruck-Sol lwerts der entsprechende Reifenbe luftungsvorgang oder Reifenentiüffungsvorgang
selbsttätig abltiuft, bis der
Reifendruck-Istwert mit dem vorgegebenen
Reitendruck-Sollwert übereinstimmt.
L e e r s e i t e