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Medizinisches Instrument Die Erfindung betrifft ein medizinisches
Instrument mit einer in einen menschlichen Körperhohlraum einführbaren länglichen
Hülle, z.B. ein Endoskop oder eine Biopsiezange.
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Wenn eine Endoskophülle tief in einen engen Darmbereich, z.B. in
den Dickdarm eingeführt wird, der vielfach gebogen ist, entsteht zwischen der Außenfläche
der Endoskophülle und der Innenwand des engen Darmbereiches ein großer Reibungswiderstand,
der eine glatte Einführung der Endoskophülle behindert oder sogar unmöglich macht.
Es ist üblich, diesen unerwünschten Mangel dadurch zu beseitigen, daß vor der Einführung
der Endoskophülle auf deren Außenfläche ein Schmiermittel aufgetragen oder ein Schmiermittel
in einen Zwischenraum eingeführt wird, der sich zwischen der Aussenfläche der Endoskophülle
und der Innenwand des engen Darmbereiches befindet. Hierbei wird jedoch das Schmiermittel
oft verbraucht, bevor das distale Ende der Endoskophülle die gewünschte Tiefe im
Darmbereich erreicht, so daß dann die oben erwähnten Schwierigkeiten bei der Einführung
des Endoskops in die endgültige Lage entstehen.
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Wenn eine medizinische Behandlungsvorrichtung, z.B. eine Biopsiezange
in den Kanal eines Endoskops eingeführt wird, das bereits in einen engen, kurvenreichen
Darmkanal eingeführt worden ist, ist es ebenfalls üblich, in den Zwischenraum zwischen
dem Außenumfang der in den Endoskopkanal eingeführten medizinischen Behandlungsvorrichtung
und der Innenwand des die Behandlungsvorrichtung
aufnehmenden Endoskopkanals
ein Schmiermittel einzubringen. Wenn jedoch die medizinische Behandlungsvorrichtung
in die Nähe des distalen Endes des Endoskopkanals bewegt wird, kann ebenfalls das
Schmiermittel vorzeitig verbraucht werden. Daher bestehen Schwierigkeiten bei der
Einführung einer medizinischen Behandlungsvorrichtung in einen Endoskopkanal ebenso
wie bei Einführung der Endoskophülle selbst in einen engen, gewundenen Darmbereich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein medizinisches Instrument
der eingangs genannten Art zu schaffen, das ohne Schwierigkeiten auch tief in enge
verwundene Körperhohlräume eingeführt werden kann.
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Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
das Instrument mit Schmiermitteln versehen ist, die wenigstens einen Schmiermitteldurchlaß
und am proximalen Ende der Hülle einen Einlaß für die Zuführung des Schmiermittels
zum Schmiermitteldurchlaß enthalten.
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Durch die Erfindung ist es auch möglich, einen Kanal innerhalb eines
Endoskops wirksam zu schmieren, durch den eine Behandlungsvorrichtung dann ohne
Behinderung zur interessierenden Stelle des Körperhohlraums befördert werden kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung bedeuten: Fig. 1 eine Seitenansicht
eines erfindungsgemäß ausgebildeten Endoskops mit Blickrichtung nach vorn;
Fig.
2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des distalen Endabschnittes des in Fig.
1 dargestellten Endoskops; Fig. 3 eine zum Teil geschnittene Seitenansicht eines
erfindungsgemäßen Endoskops mit Blickrichtung zur Seite; Fig. 4 ein anderes Ausführungsbeispiel
der Erfindung; Fig. 5 einen Querschnitt durch den distalen Endabschnitt des in Fig.
4 dargestellten Endoskops Fig. 6 einen Querschnitt eines Endoskopkanals, in den
eine medizinische Behandlungsvorrichtung, z.B. eine Biopsiezange und ein Schmiermittel
einführbar ist; Fig. 7 einen Querschnitt durch eine andere Ausführungsform eines
Endoskopkanals mit einer Schmiermittelzuführungsröhre; Fig. 8 einen Querschnitt
entlang der Linie VIII-VIII in Fig. 7;
Fig. 9 eine Querschnittsdarstellung
einer weiteren Ausführungsform eines Endoskop#anals mit einer Schmiermittelzuführungsröhre;
Fig. 10 einen Querschnitt entlang der Linie X - X in Fig. 9; Fig. 11 eine Querschnittsdarstellung
einer Biopsiezange mit der erfindungsgemäßen Schmiermittel zuführung; Fig. 12 einen
Querschnitt durch den proximalen Endabschnitt der in Fig. 11 dargestellten Anordnung;
Fig. 13 eine zum Teil geschnittene Seitenansicht des in Fig. 11 dargestellten Endabschnittes;
Fig. 14 eine Seitenansicht eines Drahtes, aus dem die Hülle gewickelt wird; Fig.
15 eine Draufsicht auf den in Fig. 14 dargestellten Draht und Fig. 16 einen Querschnitt
einer aus dem Draht gemäß Fig. 14 und 15 gewickelten Röhre.
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Fig. 1 und 2 zeigen ein erfindungsgemäß ausgebildetes Endoskop 1
mit Blickrichtung nach vorn. Das Endoskop 1 enthält eine längliche flexible Hülle
2 mit einem distalen und einem proximalen Ende, wobei am distalen Ende ein starr
distaler Endabschnitt 3 befestigt ist, der mit einer Haube 4 aus einem elastischen
Material, z.B. aus Gummi versehen ist. Am proximalen Ende der Hülle ist ein Betätigungsabschnitt
5 befestigt.
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Der Betätigungsabschnitt 5 enthält Luft- und Wassereinlässe 6, ein
Okular 7 und einen Einlaß 8 für einen Schmierstoff, z.B. Siliconöl, wobei das Okular
7 und der Schmiermitteleinlaß 8 am hinteren Ende des Betätigungsabschnittes 5 angeordnet
sind.
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Die Hülle 2 besteht aus einem aus Draht gewickelten Rohrabschnitt
9, an dessen proximalen Ende der Betätigungsabschnitt 5 befestigt ist, und aus einem
mit Gewalt verbiegbaren Rohrabschnitt 10, an dessen distalen Ende der starre distale
Endabschnitt 3 angebracht ist. Der starre distale Endabschnitt 3 kann mittels des
biegbaren Rohrabschnittes 10 in jede gewünschte Richtung gebogen werden.
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Durch den Betätigungsabschnitt 5, die Hülle 2 und den distalen Endabschnitt
3 des Endoskops verläuft ein optisches Faserbündel 11 zur Betrachtung und ein optisches
Faserbündel t2 zur Beleuchtung. Das proximale Ende des Bterachtungsfaserbündels
11 ist mit dem Okular 7 verbunden, während das distale Ende des Faserbündels 11
optisch über ein Linsensystem 13 mit einem Betrachtungsfenster 14 verbunden ist,
das sich in der Stirnfläche des distalen Endabschnittes 3 des Endoskops 1 befindet.
Das proximale Ende des Beleuchtungsfaserbündels 12 ist über eine Verbindungsröhre
15,
die von der Seitenwand des Betätigungsabschnittes 5 vorsteht, mit einer nicht dargestellten
Lichtquelle verbunden. Das distale Ende des Beleuchtungsfaserbündels 12 ist optisch
mit einem ebenfalls in der Stirnfläche des distalen Endabschnittes 3 angebrachten
Beleuchtungsfenster 16 verbunden. Über die Stirnfläche des distalen Endabschnittes
3 steht eine Düse 17 vor, deren vorderes Ende auf das Betrachtungsfenster 14 und
das Beleuchtungsfenster 16 gerichtet ist. Das vordere Ende einer nicht dargestellten
Röhre zur Zuführung von Luft/Wasser verläuft durch den Betätigungsabschnitt 5, die
Hülle 2 und den distalen Endabschnitt 3 und ist mit der Düse 17 verbunden. Das proximale
Ende dieses Rohres ist wahlweise an die Luft/Wassereinlässe 6 anschließbar. Dadurch
ist es möglich, wahlweise Waschwasser und Luft auf die Fenster 14 und 16 zu leiten,
um diese zu reinigen und zu trocknen. Die Haube 4 bildet eine Schutzhaube für die
Fenster 14 und 16 sowie für die Düse 17.
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Ein rohrförmiger Körper 18 aus einem Kunststoff, der korrosionsbeständig
gegen Schmiermittel ist, z.B. aus Polyurethan, bildet einen Durchlaß 19 für ein
Schmiermittel, der durch den Betätigungsabschnitt 5 und die Endoskophülle 2 zum
distalen Endabschnitt 3 des Endoskops verläuft. Das proximale Ende des Schmiermitteldurchlasses
19 steht mit dem Schmiermitteleinlaß 8 in Verbindung. Von dem rohrförmigen Körper
18 zweigen mehrere Auslaßröhren 20, die an der äußeren Umfangsfläche 21 des Rohrabschnittes
9 münden, sowie Auslaßröhren 22 ab, die an den Außenflächen des distalen Endabschnittes
3 und der Haube 4 münden.
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Beim praktischen Betrieb wird eine Spritze 25 (durch strichpunktierte
Linien angedeutet), die mit einem Schmiermittel 26, z.B. Siliconöl, gefüllt ist
am Einlaß 8 angebracht (Fig. 1), um das Schmiermittel 26 in den Schmiermitteldurchlaß
19, d.h. in den rohrförmigen Körper 18 zu füllen. Das eingebrachte Schmiermittel
26
verläuft durch die Auslaßröhren 20, 22 und tritt an den Oberflächen
21, 23, 24 am distalen Endabschnitt 3 bzw. der Haube 4 aus.
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Wenn dabei die Endoskophülle 2 mit der vorn liegenden Haube 4 in einen
Darmabschnitt des menschlichen Körpers eingeführt wird, sind die Umfangsflächen
21, 23 und 24 vollständig mit dem Schmiermittel 26 bedeckt, so daß dadurch der Reibwiderstand
zwischen der Innenwand des Darms und dem Umfangsflächen 21, 23 und 24 verringert
wird und dadurch eine leichte Einführung der Endoskophülle in den Darm möglich ist.
Wenn das Schmiermittel kontinuierlich oder intermittierend zugeführt wird, kann
das Schmiermittel nicht verbraucht werden, während die Endoskophülle 2 in den Darm
eingeführt wird, was bei den bekannten Endoskopen häufig der Fall ist. Dadurch kann
die Endoskophülle 2 tief in die interessierende Körperhöhle eingeführt werden, selbst
wenn diese eng ist und komplizierte Windungen aufweist.
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Fig. 3 zeigt den distalen Endteil eines Endoskops 101 mit Blickrichtung
zur Seite, das ebenfalls mit den erfindungsgemäßen Mitteln zur Zuführung eines Schmiermittels
versehen ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel besteht die Endoskophülle 2 ebenfalls
aus einem aus Draht gewickelten Rohrabschnitt 9 und einem biegbaren Rohrabschnitt
10 am distalen Ende. Der Betätigungsabschnitt 5 ist in gleicher Weise wie bei dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ausgebildet und am proximalen Ende des Rohrabschnittes
9 befestigt, und am distalen Ende befindet sich ebenfalls ein starrer Endabschnitt
3. Das Betrachtungsfenster 14 und das Beleuchtungsfensterlo sind hierbei in der
Seitenwand des distalen Endabschnittes 3 angebracht. Der rohrförmige Körper 18,
der den Schmiermitteldurchlaß 19 bildet, verläuft durch den Betätigungsabschnitt
5, die Hülle 2 zum distalen Endabschnitt 3. Das vordere Ende 27 des rohrförmigen
Körpers 18 mündet an der Stirnfläche des
distalen EndabSchnittes
3 der Endoskophülle 2. Auslaßröhren 20, 22, die vom rohrförmigen Körper 18 abzweigen,
münden gemäß Fig. 3 in der Umfangsfläche 21 des Rohrabschnittes 9 und der Umfangsfläche
23 des distalen Endabschnittes 3 gegenüber von den Fenstern 14 und 16, so daß dadurch
verhindert wird, daß das Schmiermittel 26 auf die Fenster 14 und 16 gelangt und
damit die Betrachtung des inneren Zustandes des interessierenden Teils der Körperhöhle
behindert.
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Fig. 4 und 5 zeigen ein anderes Ausführungsbeispiel, bei dem die
erfindungsgemäßen Schmiermittel bei einem Endoskop 201 mit Blickrichtung nach vorn
verwendet werden. Wiederum verläuft der rohrförmige Körper 18, der den Schmiermitteldurchlaß
19 bildet, durch den Betätigungsabschnitt 5, die Endoskophülle 2 und den starren
distalen Endabschnitt 3. Das distale Ende 28 des rohrförmigen Körpers 18 ist an
der Stirnfläche des distalen Endabschnittes 3 der Endoskophülle 2 offen. Das proximale
Ende des rohrförmigen Körpers 18 steht in Verbindung mit einem Einlaß 29 für ein
medizinisches Instrument, z.B. eine Biopsiezange oder ein kleines Endoskop, nämlich
ein sogenanntes Baby-Endoskop. Der Einlaß 29 befindet sich neben dem Schmiermitteleinlaß
8 am hinteren Ende des Betätigungsabschnittes 5. Eine Schmiermittelzuführungsröhre
30, deren eines Ende mit dem Schmiermitteleinlaß 8 verbunden ist, verläuft durch
den Betätigungsabschnitt 5. Das andere Ende der Schmiermittelzuführungsröhre 30
ist mit dem mittleren Teil des rohrförmigen Kör#pers 18 der Endoskophülle 2 in Verbindung.
Mit anderen Worten zweigt die Schmiermittelzuführungsröhre 30 vom rohrförmigen Körper
18 an einem Punkt 31 ab.
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Die anderen Teile des in Fig. 4 und 5 dargestellten Endoskops 201
sind gleich ausgebildet wie bei dem Endoskop 1 gemäß Fig. 1. Zur Vereinfachung der
Darstellung enthält Fig. 5 lediglich die Hülle 2 und den distalen Endabschnitt 3
des Endoskops
201, während alle anderen Teile fortgelassen wurden.
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In der Praxis wird eine mit dem Schmiermittel 26 gefüllte Spritze
wie in Fig. 1 am Schmiermitteleinlaß 8 angebracht, nachdem das Endoskop 201 in den
interessierenden Darmbereich eingeführt worden ist. Das Schmiermittel 26 wird dann
über die Schmiermittelzuführungzuführungsröhre 30 in den rohrförmigen Körper 18
eingebracht. Anschließend wird ein medizinisches Instrument, z.B. eine Biopsiezange
oder ein kleines Endoskop in den rohrförmigen Körper 18 durch den#Einlaß 29 eingeführt.
Hierbei wird das Schmiermittel 26 auf die Umfangsfläche des medizinischen Instruments
im rohrförmigen Körper 18 gesprüht, so daß der Reibwiderstand zwischen der Innenwand
des rohrförmigen Körpers 18 und der Außenfläche des medizinischen Instrumentes verringert
wird und damit eine leichte Einführung in den rohrförmigen Körper 18 ermöglicht
wird. Da die kontinuierliche oder intermittierende Einführung des Schmiermittels
26 eine vorzeitige Erschöpfung verhindert, kann das distale Ende des medizinischen
Instrumentes leicht und tief in den gewünschten Teil des Darmes eingeführt werden,
selbst wenn das Endoskop 201 in Anpassung an die Form des Darmbereiches eine komplizierte
Biegung erhalten muß. Aus der vorangehenden Beschreibung ergibt sich, daß der in
dem rohrförmigen Körper definierte Schmiermitteldurchlaß 19 als Kanal zur Einführung
des medizinischen Instrumentes dienen kann.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 ist der rohrförmige Körper
18 gemäß Fig. 5 durch einen rohrförmigen Körper 18 ersetzt, der einen ersten rohrförmigen
Körper 18a enthält, der sich vom Einlaß 29 zum distalen Ende 31 der Schmiermittelzuführungsröhre
30 erstreckt, und der einen zweiten rohrförmigen Körper 18b enthält, der sich vom
distalen Ende 31 der Schmiermittelzuführungsröhre 30 zur Stirnfläche des distalen
Endabschnittes 3
erstreckt. In die beiden einander gegenüberliegenden
Enden der beiden rohrförmigen Körper 18a und 18b sind die Enden einer Verbindungsröhre
32 eingesetzt, die einen Abzweig 33 enthält, der mit dem distalen Endteil der Schmiermittelzuführungsröhre
30 verbunden ist. Diese Anordnung ermöglicht auf einfache Weise die Verbindung der
Schmiermittelzuführungsröhre 30 mit dem zweiten rohrförmigen Köprer 18b oder mit
dem Endoskopkanal.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 und 8 ist die Außenwand
der blind endenden Schmiermitelzuführungsröhre 30 an der Umfangsfläche des rohrförmigen
Körpers 18 befestigt. An der Grenze zwischen der Schmiermittelzuführungsröhre 30
und dem rohrförmigen Körper 18 sind mehrere Löcher 34 vorgesehen, die eine Verbindung
zwischen dem rohrförmigen Körper 18 und der Schmiermittelzuführungsröhre 30 herstellen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 9 und 10 weist die blind endende
Schmiermittelzuführungsröhre 30 einen etwa U-förmigen Querschnitt auf und ist auf
einem Teil des Umfangs des rohrförmigen Körpers 18 befestigt. Das Innere der Schmiermittelzuführungsröhre
30 steht mit dem Inneren des rohrförmigen Körpers 18 über die in der Seitenwand
des rohrförmigen Körpers 18 angebrachten Löcher 34 in Verbindung. Bei dieser Anordnung
wird das Schmiermittel 26 den Teilen der Außenfläche des medizinischen Instrumentes
zugeführt, die den Löchern 34 gegenüberliegen, so daß damit die Außenfläche des
medizinischen Instrumentes wirksamer geschmiert wird.
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Bei dem in Fig. 11 - 13 dargestellten Ausführungsbeispiel werden
die Schmiermittel einer Biopsiezange zugeführt. Aus Fig. 11 ist ersichtlich, daß
die Biopsiezange 301 eine längliche Hülle 2, die aus einem gewickelten Draht besteht,
einen Betätigungsabschnitt
5, an dem das proximale Ende 2a der
Hülle 2 befestigt ist und einen Backenhalter 35 enthält, der am distalen Ende 2b
der Hülle 2 befestigt ist. Eine Backenanordnung 36 ist im Backenhalter 35 angebracht.
Der rohrförmige Körper 18 wird soweit in die Hülle 2 eingeführt, daß er sich vom
proximalen Ende 2a bis zu einer mittleren Stelle der Hülle 2 erstreckt. Ein am vorderen
Ende des Betätigungsabschnittes 5 angeordneter Abschnitt 5a mit kleinerem Durchmesser
ist in das proximale Ende des rohrförmigen Körpers 18 eingesetzt, und auf diese
Weise wird die Hülle 2 am Betätigungsabschnitt 5 festgelegt (Fig. 12). Der Abschnitt
der Hülle 2, durch den der rohrförmige Körper 18 nicht verläuft, bildet den biegbaren
Abschnitt 10 (Fig. 13).
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Der rohrförmige Körper besteht beispielsweise aus Polvtetrafluoräthylen,
das zäh ist und einen niedriqen Reibwiderstand besitzt.
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Wenn daher Zwischenräume zwischen benachbarten Windunqen des die
Hülle 2 bildenden Drahtes entstehen, wenn die Hülle gebogen wird, sorgt der rohrförmige
Körper 18 dafür, daß Schmiermittel durch die Zwischenräume entweichen kann.
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Im Betätigungsabschnitt 5 ist konzentrisch zum rohrförmigen Körper
8 eine Bohrung 37 vorgesehen. Diese Bohrung 37 und die Innenfläche des biegbaren
Rohrabschnittes 10 und der rohrförmige Körper 18 bilden gemeinsam den Schmiermitteldurchlaß
19.
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Der Schmiermitteleinlaß 8 ist an der Seitenwand des Betätigungsabschnittes
5 angebracht. Ein Durchlaß 8a im Einlaß 8 steht mit dem Schmiermitteldurchlaß 19
in Verbindung.
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Durch den Schmiermitteldurchlaß 19 verläuft ein Betätigungsdraht
38. Das eine Ende des Betätigungsdrahtes 38 ist mit der Backenanordnung 36 verbunden,
während sein anderes Ende an einem ringförmigen Handgriff 39 angreift, der aus dem
hinteren Ende des Betätigungsabschnittes 5 herausragt. Durch eine nicht dargestellte
Schraubenfeder wird normalerweise auf den Handgriff 39 eine Kraft ausgeübt, die
bestrebt ist, ihn nach außen aus dem hinteren Ende des Betätigungsabschnittes 5
zu bewegen.
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Solange der Handgriff 39 nicht einwärts gestoßen wird, verbleibt
die Backenanordnung 36 im Backenhalter 35, so daß die die Backenanordnung 36 bildenden,
kappenförmigen Backen 36a geschlossen bleiben. Durch einen einwärts gerichteten
Druck auf den Handgriff 39 wird die Backenanordnung 36 über den Betätigungsdraht
38 nach außen bewegt, um die Backen 36a zu öffnen.
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In der Bohrung 37 des Betätigungsabschnittes 35 befindet sich eine
Röhre 40, deren Innendurchmesser etwa gleich dem Außendurchmesser des Betätigungsdrahtes
38 ist. Diese Röhre 40 verhindert einen Bruch des Betätigungsdrahtes 38 im Betätigungsabschnitt
5.
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Im Betätigungsabschnitt 5 ist ein O-Ring 41 in Eingriff mit der Röhre
40, durch den verhindert wird, daß in den Durchlaß 19 durch den Einlaß 8 eintretendes
Schmiermittel am hinteren Ende des Betätigungsabschnittes 5 ausfließt.
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Im Rohrabschnitt 10 sind ein oder mehrere Löcher 42 angebracht, indem
an einander gegenüberliegenden Seiten benachbarter Windungen des den Rohrabschnitt
bildenden Drahtes Ausschnitte vorgesehen sind. Das vom Durchlaß 19 zugeführte Schmiermittel
26 tritt durch die Löcher 42 an der Außenfläche 10a des Rohrabschnittes 10 aus (Fig.
13).
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Wenn beim praktischen Betrieb das Schmiermittel 26 in den Durchlaß
19 durch den Einlaß 8 beispielsweise mittels einer Spritze eingebracht wird, befindet
sich das Schmiermittel 26 auf der gesamten Innenwand des Durchlasses 19, so daß
die Außenfläche des Betätigungsdrahtes 38 geschmiert wird. Daher kann der Betätigungsdraht
38 sanft hin- und herbewegt werden, ohne daß er von irgendeinem Teil der Innwände
der Hülle 2, des rohrförmigen Körpers 18 und der Röhre 40 festgehalten wird, unabhängig
davon, wie stark die Hülle 2 gebogen ist. Dadurch ist eine zuverlässige Bedienung
der Backenanordnung 36 gewährleistet.
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Da das Schmiermittel 26 aus den Löchern 42 auf die Außenfläche 10a
des Rohrabschnittes 10 austritt, kann auch die Hülle 2 der Biopsiezange 201 leicht
und unbehindert in den Zangenkanal eines in einen Darmbereich eingeführten Endoskops
eingeführt werden, selbst wenn die Hülle 2 lang und kompliziert gebogen ist. Wenn
das Schmiermittel 26 kontinuierlich oder intermittierend durch den Einlaß 8 eingebracht
wird, wenn die Hülle 2 in den Zangenkanal des Endoskops eingesetzt ist, bleibt die
Aussenfläche der aus Draht gewickelten Röhre der Hülle 2 stets geschmiert, so daß
Behinderungen der Hülle 2 beim Einführen in den Zangenkanal des Endoskops vermieden
werden.
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Die die Hülle 2 bildende Röhre wird durch Aufwickeln eines Drahtes,
beispielsweise eines Edelstahldrahtes gebildet.
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Es ist jedoch sehr schwierig, die Löcher 42 herzustellen, nachdem
die Röhre gewickelt worden ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 14 und 15 werden daher mittels
einer Presse Kerben 44 an zahlreichen gegenüberliegenden Stellen des Drahtes 43
gebildet. Der auf diese Weise vorbehandelte Draht wird dann so aufgewickelt, daß
jeweils
Paare von Kerben 44 senkrecht zur Längsrichtung der Röhre
verlaufen. Dieses Verfahren ist fertigungstechnisch leicht zu beherrschen, und Fig.
16 zeigt, daß die Kerben 44 bei der fertig gewikkelten Röhre dann Führungskanäle
45 für das Schmiermittel bilden.
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Bei allen beschriebenen Ausführungsbeispielen kann durch den Schmiermitteleinlaß
8 auch eine antispetische Lösung zur Desinfektion des Schmiermitteldurchlasses 19
eingeführt werden.