DE2928303A1 - Aluminium-verbundwerkstoff - Google Patents
Aluminium-verbundwerkstoffInfo
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Description
Schweizerische Aluminium AG, 3965 Chippis
Aluminium-Verbundwerkstoff
4. Juli 1979
FPRS-Wie/Ri - 1332 -
FPRS-Wie/Ri - 1332 -
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Aluminium-Verbundwerkstoff mit verbesserter Widerstandsfähigkeit gegen Korngrenzenkorrosion.
Bei gelöteten Bauteilen aus Aluminium sind die mit der Lötlegierung
plattierten Oberflächenbereiche dem ernsthaften Problem der Korngrenzenkorrosion unterworfen. Die Ursache liegt
in der während des Lötvorganges auftretenden Migration siliziumreichen
Materials von der aufplattierten Lötlegierung in die Kernschicht. Die Korngrenzenkorrosion wird durch das in
bezug auf die Kernlegierungen edlere Potential konventioneller Lötlegierungen galvanisch beschleunigt. Dadurch können
Schäden als Folge einer vollständigen Durchdringung der Kernschicht
oder einer mechanischen Schwächung auftreten. Es konnte beobachtet werden, dass gelötete Stutzen, Kühlrippen und Rohre
in Automobilradiatoren gegen diese Form der Beschädigung besonders
anfällig sind, wenn diese beispielsweise aus der Legierung AA 3003 (Aluminiumlegierung mit 1,0 - 1,5 % Mangan, 0,05 0,20
% Kupfer, bis zu 0,7 % Eisen, bis zu 0,6 % Silizium, bis zu 0,1 % Zink, Rest im wesentlichen Aluminium) mit aufplattierter
Vakuumlötlegierung AA 4004 (Aluminiumlegierung mit etwa 9,5 % Silizium, 1,5 % Magnesium, bis zu 0,3 % Eisen, bis zu
0,05 % Kupfer, bis zu 0,07 % Mangan, bis zu 0,01 % Titan, Rest im wesentlichen Aluminium) - von der Aluminum Association
als Lötblech Nr. 7 oder 8 bezeichnet - gefertigt sind. Ueberdies kann Korngrenzenkorrosion auch bei Gasverflüssigungsanlagen
und Wärmeaustauschern beobachtet werden.
Die korrosiven Umgebungen, welche dieses Problem verursachen
können, beinhalten Wasser mit darin gelösten Chlorid-, Bicarbonatoder
Sulfationen, insbesondere wenn der pH des Wassers
einen verhältnismässig niedrigen Wert hat. Solche Wasser können als Filme auf den Rippen von Wärmeaustauscherausrüstungen,
wie sie für die Klimaanlagen im Automobil- oder Flugzeugbau,
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für Automobilradiatoren, für Gasverflüssigungsanlagen oder dergleichen verwendet werden, kondensieren,
Korngrenzenkorrosion ist auch bei anderen Anwendungen, wie
auf gelöteten Stutzen im Innern von Automobi!radiatoren und
Wärmeaustauschern im allgemeinen, aufgetreten. In solchen Fällen hat das Kühlmedium gewöhnlich korrosive Wirkung. Wenn
z.B. bei Automobilen Lösungen mit einem Frostschutzmittel verwendet werden, kann ungenügende Wartung oft dazu führen, dass
die Lösung aus mehreren Gründen korrosiv wird. Ein Hauptgrund besteht darin, dass das Frostschutzmittel für eine Anzahl von
Jahren ohne Ersatz im Radiator gelassen wird, wobei das Nachfüllen auf den ursprünglichen Flüssigkeitstand mit Mischungen
von frischer Frostschutzmittellösung und hartem Leitungswasser erfolgt. Eine derartige Praxis bewirkt, dass die Korrosionsinhibitoren
erschöpft und die alkalischen Komponenten blockiert werden, was wiederum zu einer Erniedrigung des pH-Wertes
des Kühlmediuins und zu einer Anhäufung von Schwermetallionen,
welche aus der Reaktion der sauren Komponenten mit Kupferlegierungen und gusseiserenen Oberflächen im Kühlsystem
herrühren, führt.
Die US-PS 3 898 053 und 3 853 547 beschreiben gewisse Aluminium-Siliziumlötlegierungen
für das Verbinden von Aluminiumlegierungen; mit diesen Lötlegierungen kann jedoch das oben
beschriebene Problem der Korngrenzenkorrosion nicht gelöst werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen zur Herstellung gelöteter Bauteile geeigneten Aluminium-Verbundwerkstoff
zu schaffen, welcher eine grosse Widerstandsfähigkeit gegen Korngrenzenkorrosion aufweist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch eine Kernschicht
aus einer Aluminiumlegierung und eine Plattierschicht aus einer
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Lötlegierung mit 4 - 14 % Silizium, 0,01 - 2 % Zinn, Rest im
wesentlichen Aluminium.
Die Plattierschicht kann dabei vor dem Lötvorgang metallurgisch mit der Kernschicht verbunden werden. Die Lötlegierung kann
aber auch als Lötzusatzwerkstoff während des Lötvorganges verwendet werden.
Die Kernschicht kann ein -oder beidseitig plattiert sein.
Beim vorliegenden Aluminium-Verbundwerkstoff wird der Korrosionsangriff
auf die Kernschicht in korrosiven Umgebungen durch die Plattierschicht weniger stark beschleunigt. Dadurch
ergibt sich eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen Korngrenzenkorrosion. Ebenso zeigt der erfindungsgemässe Verbundwerkstoff
eine geringere Anfälligkeit gegen Lochfrass.
Die Kernlegierung ist nicht sehr kritisch und es kann jede gewünschte Aluminiumlegierung verwendet werden, wie beispiels-^
weise die Legierungen AA 3003, 3105, 6951 sowie die chrommodifizierte
Legierung AA 3003. Die Kernlegierung kann beispielsweise bis zu 2 % Mangan, bis zu 1 % Kupfer, bis zu 2 % Eisen,
bis zu 2 % Silizium, bis zu 1 % Zink, bis zu 1 % Chrom, bis zu
2 % Magnesium und bis zu 0,2 % Titan sowie übliche Verunreinigungen und weitere Elemente einzeln bis zu 0,05 %, insgesamt
bis zu 0,15 % -enthalten.
Die Plattierschicht enthält im wesentlichen 4 - 14 % Silizium und 0,01 - 2 % Zinn. Zusätzlich können 0,05 - 0,2 % Wismut
und/oder 0, 5 bis 3 % Magnesium vorhanden sein. Des weiteren kann die aufplattierte Lötlegierung bis zu 1 % Eisen, bis zu
0,5 % Kupfer, 0,5 % Mangan, bis zu 0,2 % Titan und andere Elemente einzeln bis zu 0,05 %, insgesamt bis zu 0,15 %, sowie
übliche Verunreinigungen enthalten.
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Es konnte festgestellt werden, dass die Korngrenzenkorrosion von mit einer Lötlegierung überzogenen Oberflächen mit dem
Eindringen von Silizium von der Lötlegierung in die Kernschicht zusammenhängt. So zeigt beispielsweise die mit einer
Aluminiumlegierung mit 10 % Silizium und 1 % Magnesium plattierte Aluminiumlegierung AA 3003 Korngrenzenkorrosion als
Folge der bevorzugten Siliziumanreicherung entlang der Korngrenzen. In einer Prüfung auf Korngrenzenkorrosion erleiden
diejenigen Stellen in der Lötlegierung und in der Kernlegierung einen starken Korrosionsangriff, welche Partikel aus Silizium
bzw. aus siliziumreichen Phasen enthalten. Es wird angenommen, dass die Korngrenzenkorrosion durch eine galvanische Elementbildung
zwischen den edleren, siliziumreichen Phasenbestandteilen und der benachbarten Aluminiummatrix verursacht wird.
Durch den erfindungsgemässen Aluminium-Verbundwerkstoff wird
es möglich, die Korngrenzenkorrosion zu eliminieren b?w.
stark zu vermindern. Der vorliegende Verbundwerkstoff bildet
überraschenderweise ein gavanisches Element, bei welchem der Korrosionsangriff auf die Kernschicht stark herabgesetzt
wird, weil die aufplattierte Lötlegierung weniger edel ist als die üblicherweise aufplattierten Lötlegierungen. Die Neigung
der Lötlegierung zu Lochfrass ist ebenfalls geringer.
Der erfindungsgemässe Verbundwerkstoff ist besonders nutzbringend
bei der Herstellung von gelöteten Produkten durch Massenfertigungsverfahren, die sowohl das Fluss- als auch das Vakuumlöten
einschliessen. Der erfindungsgemässe Verbundwerkstoff hat auch einen besonderen Wert für Produkte, von denen angenommen
wird, dass sie unter korrosiven Bedingungen eingesetzt werden, welche Korngrenzenkorrosion der Kernschicht konventioneller
Lötbleche bewirken können. Es hat sich herausgestellt, dass vakuumgelötete Aluminium-Heizkörper zu ernsthaften
Problemen in bezug auf Korngrenzenkorrosion führen können, wenn konventionelle Lötbleche mit einer Kernschicht aus der
Legierung 3003 verwendet werden. Diese Heizkörper werden bei-
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spielsweise verwendet, um Warmluft zur Erwärmung der Fahrgasträume
von Personenautomobilen abzugeben,, indem überschüssige
Wärme aus dem Kühlmittel des Motors abgeleitet wird. Das Kühlmittel für den Motor fliesst durch von parallelen Lötblechen
gebildete Kanäle. welche an die Einlass- und Auslassausgleichsbehälter
der Heizlamelleneinheiten gelötet sind. Die Korngrenzenkorrosion ist eine Folge des Kontakts zwischen dem korrosiven
wässrigen Kühlmittel für den Motor und den inneren Oberflächen der von den Platten gebildeten Kanäle» Durch den erfindungsgemässen
Verbundwerkstoff wird die Korngrenzenkorrosion, welche bei dieser Verwendungsart auftritt, bedeutend vermindert,
Es bestehen andere Verwendungsmöglichkeiten in der Kraftfahrzeugindustrie, für welche ein erfindungsgemässer Verbundwerkstoff
gut geeignet ist, welche z.B. Autokühler und Oelkühler im Motorensystem, ebenso Verdampfer und Kondensatoren von
Äutoklimaanlagen umfassen. Die Kernlegierung kann auch als unbeschichtetes Blech in einem Bauteil verwendet werden, in
welchem die Lotlegierung in Form eines anderen, mit einem Kern verbundenen Bleches oder Folie vorliegt. Das Bauteil
kann dann zum Endprodukt zusammengelötet werden.
Die vorliegende Erfindung wird durch die Betrachtung der folgenden
Ausführungsbeispiele leichter verständlich gemacht.
In diesem Beispiel wurde das Korrosionsverhalten verschiedener
Materialien unter Bezugnahme auf die gesättigte Kalomelelektrode (SCE) vergleichend untersucht. Die geprüften Kernlegierungsproben
wurden einer simulierten Lötbehandlung unterworfen, bei welcher die Proben 5 Stunden bei 540°C und anschliessend
1 Stunde bei 600 C gehalten wurden. Dieser simulierte Lötzyklus
macht die Kernlegierungsproben gegen Korngrenzenkorrosion empfindlich.
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Für die verschiedenen Proben wurde das auf die gesättigte Kalomelelektrode
bezogene Ruhepotential als Funktion der Zeit in den in der Tabelle I erwähnten Korrosionslösungen A und B
bestimmt. Die Messergebnisse in Millivolt zeigen an, wie galvanisch aktiv eine Probe in bezug auf die Referenzelektrode
ist und sind somit ein Mass für die relative Aktivität.
In Tabelle II sind die Zusammensetzungen der geprüften Legierungen
AA 3003, AA 4004 und der Lötlegierung des erfindungsgemässen Verbundwerkstoffs aufgelistet.
Die Tabellen III und IV zeigen die Ergebnisse der Ruhepotentialmessungen.
Daraus geht deutlich hervor, dass die erfindungsgemässe Lötlegierung, d.h. Legierung 2, relativ zur Legierung
AA 3003 weniger edel ist als die konventionelle Legierung AA 4004, was einen geringeren Einfluss auf die Korrosion
der Kernlegierung hat.
TABELLE I Zusammensetzung der Korrosionsprüflösung
1.48 g Na SO4
1.65 g NaCl
1.40 g NaHCO3
0.29 g FeCl3
0.39 g CuSO4.7H2O
gelöst in 10 Liter destilliertem Wasser
145 g NaCl
gelöst in 25 Liter destilliertem Wasser
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Gewichts.-%
) £ ο ji y vj
Legierung Nr. Si Pe Cu Mn Mg Zn Ti Andere
(AA 4004)
9.7 0.3 0.05 Q „07 1.5- — 0.01
9.7 0.3 0.05 0„07 1.5 — 0.01 0.1 Sn
3(handelsübliche Leg. AA 3003)
0.6 0.7 0.12 1.25
0.1 —
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RUHEPOTENTIAL ALS FUNKTION DER ZEIT IN PRUEFLOESUNG A bei 28°C
RUHEPOTENTIAL GEGEN SCE' , mV
LEGIERUNG TAGE
12 13 14 15 20
° 1 495 520 530 560 555 615 610 610 515 580 550 570 595
co 2 500 520 530 650 620 630 665 675 610 620 600 600 650
«-. 3 442 530 640 1060 1170 1050 1050 1050 1050 1050 1050 1050 1050
O
Q (1) Alle Werte sind ngativ in bezug auf SCE
RUHEPOTENTIAL ALS FUNKTION DER ZEIT IN PRUEFLOESUNG B bei 28°C
LEGIERUNG TAGE
10 13 14 15 16 17 21
ο 1 650 720 670 700 690 695 680 690 685 ° 2 670 680 710 705 725 670 690 705 720
3 620 660 755 780 991 645 690 715 820
720 | 780 | 730 | 690 | 690 | 710 |
710 | 780 | 760 | 715 | 745 | 740 |
800 | 795 | 710 | 700 | 735 | 845 |
O ■ . ,
-J (1) Alle Werte sind negativ in bezug auf SCE
2328303 4% ^
Das folgende Beispiel zeigt eine Analyse der Lochtiefe des erfindungsgemassen Materials im Vergleich zur Legierung
AA 4004 (Legierung 1 in Tabelle II). Die Proben wurden während einiger Zeit in die" Korrosionslösung A (Tabelle I) eingesetzt
und anschliessend wurden die entstandenen Löcher ausgemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle V zusammengestellt. Aus Tabelle
V geht hervor, dass in der Korrosionslösung A das erfindungsgemässe
Material (Legierung 2) Löcher mit einer maximalen Tiefe von 0.10 mm aufwies, während die Legierung AA 4004
(Legierung 1) eine maximale Lochtiefe von 0,18 mm zeigte. Die
mittlere Lochtiefe betrug bei der Legierung AA 4004 0,10 mm, bei der Legierung 2 0,08 mm.
LOCHTIEFE AN PROBEN NACH 2 TAGEN
mittlere maximale
1 0,10 0,18
2 0,08 0,10
030038/0570 COPY
Claims (7)
- PatentansprücheAluminium-Verbundwerkstoff mit verbesserter Widerstandsfähigkeit gegen Korngrenzenkorrosion, gekennzeichnet durch eine Kernschicht aus einer Aluminiumlegierung und eine Plattierschicht aus einer Lötlegierung mit 4 - 14 % Silizium, 0,01 - 2 % Zinn, Rest im wesentlichen Aluminium.
- 2. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kernlegierung-bis zu 2 % Mangan, bis zu 1 % Kupfer, bis zu 2 % Eisen, bis zu 2 % Silizium, bis zu 1 % Zink, bis zu 1 % Chrom, bis zu 2 % Magnesium, bis zu 0,2 % Titan und andere Elemente einzeln bis zu 0,05 %, insgesamt bis zu 0,15 %, enthält.
- 3. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kernlegierung aus der Aluminiumlegierung AA 3003 besteht.
- 4. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die aufplattierte Lötlegierung 0,05 0,2 % Wismut enthält.
- 5. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die aufplattierte Lötlegierung 0,5 - 3 % Magnesium enthält.
- 6. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die aufplattierte Lötlegierung bis zu 1 % Eisen, bis zu 0,5 % Kupfer, bis zu 0,5 % Mangan, bis zu 0,2 % Titan und andere Elemente einzeln bis zu 0,05 %, insgesamt bis zu 0,15 %, enthält.
- 7. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kernschicht auf beiden Seiten mit der Lötlegierung plattiert ist.030038/0570
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