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Haushalts-Backofen mit einem ausfahrbaren Backwagen
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Die Erfindung betrifft einen Haushalts-Backofen mit einem Backvagen,
der die Backofeneinsatze trägt, mittels Laufrollen und Laufschienen in dem Backofengehäuse
längsverschiebbar gelagert ist und aus der durch die Backofentür verschließbaren
Frontseite des Backofengehäuses ausfahrbar ist.
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In Haushalts-Backöfen, die meist Bestandteil eines Herdes sind, sind
verschiedenartige übliche Backofeneinsätze einschiebbar, wie zum Beispiel Backbleche,
Back- beziehungsveise Grillroste und Braten- beziehungsueise Grillpfannen. Um beispielsweise
zum Herausnehmen des Backgutes aus dem Backofen diese Backofeneinsätze im heißen
Zustand nicht von Hand anfassen und aus dem Backofen harausziehen zu brauchen, haben
neuzeitliche Backöfen einen gestellartigen Backwagen, der die jeveils angevendeten
Backofeneinsätze trägt und mit/samt den Backofen'einsätzen mittels Laufrollen und
Laufschienen aus der geöffneten Frontseite des Baciotenyehduses herausgefahren werden
kann. Hierzu werden verschledene Ausgestaltungen angewendet. Bekannt ist es, den
Backwagen mit einer serlkrechten Backofentür zu einer einheit zu verbinden, so daß
durch Abziehen der Backofentür vom Backofengehäuse gleichzeitig der Backwagen herausgezogen
wird. Ferner ist es bekannt, eine verschwenkbar mit dem Backofengehäuse verbundene
Backofentür durch ein Gestänge mit dem Backwagen zu kuppeln, so daß durch Herunterklappen
beziehungsweise Hochklappen der Backofentür der
Backwaren aus dem
Backofengehäuse ausgefahren beziehungsweise vieder eingefahren wird. Diee Ausgestaltungen
haben den Nachteil, daß der Backwaren beim Öffnen der Backofentür nicht im Backofengehäuse
bleiben kann, sondern zwangsläufig herausgezogen vird, so daß ein unerwünschtes
Abkühlen von Backwaren nicht vermieden werden kann. Bei einer anderen Ausgestaltung
wird eine durch Hochklappen beziehungsveise beim Schließen der Backofentür vorspannbare
Anstoßfeder vorgesehen, die bei geöffneter Backofentür dem entriegelten Backvagen
einen Anschub gibt, so daß der Backvagen auf leicht nach vorn abfallenden Laufschienen
von selbst weiterrollt und aus dem Backofengehäuse ausfährt.
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Teils wird die Entriegelung des Backwagens automatisch durch Herunterschwenken
der Backofentür in die geöffnete Stellung bewirkt, teils wird die Entriegelung unabhängig
von der Backofentür durch einen besonderen Entriegelungsknopf bewirkt. Die Entriegelung
mittels der Backofentür hat ebenfalls den Nachteil, daL; beim Öffnen der Backofentür
zwangsläufig der Backwagerl immer aus dem Backofen herausgefahren wird. Bei diesen
Federsytemen ist: es nicht einfach, die Kraft der Anstoßfeder so zu bemessen, daß
ein nur leicht beladener Backwagen n.icht zu ruckartig und zu schnell angestoßen
vird und ein schwerer beladener Backvagen nicht zu schvach angestoßen wird. Nachteilig
ist weiterhin, daß das ruckartige Abbremsen des Backwagens in der durch Anschläge
begrenzten ausgefahrenen Stellung Erschütterungen des Backgutes oder ein Verrutschen
des Backgeschirrs auf den vorn dem Backwaren getragenen Backofeneinsätzen zur Folge
hat.
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Weiterhin ist das Einfahren des Backwagens durch Hochklappen der Backofentür
anfänglich bei noch etwa horizontal aufgeschw-enkter Backofentür mechanisch schwierig.
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Die vorliegende Erfindung vermeidet die vorgenannten Nachteile der
bekannten Ausyestaltungen eines Backofens mit ausfahrbarem Backwagen und erhöht
den Bedienungskomfort eines solchen Backofens durch die im Anspruch gekennzeichnete
Ausbildung, die nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert wird.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
backofenausbildung in einem senkrechten Längsschnitt. Der Backofen enthält ein Backofengehäuse
1, dessen Frontseite durch eine herunterklappbare Backofentür 2 verschließbar ist.
In dem Backofengehäuse 1 ist ein Backvagen 3 angeordnet, der ein oder mehrere Ubereinander
angeordnete Backofeneinsätze 4 trägt. Das Backofengehäuse 1 besitzt an beiden Seiten
Laufschienen 5 und in der Nähe der Frontseite angeordnete Laufrollen 6. Der BackwaJen
3 besitzt an seinem hinteren Ende Laufrollen 7. Mittels dieser Laufschienen 5 und
Laufrollen 6 und 7 ist der Backvagen 3 in dem Backofengehäuse 1 längsverschiebbar
gelagert und bei geöffneter Backofentür 2 aus dem Backofengehäuse 1 ausfahrbar.
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Zur Herbeiführung der Wagenbewegung sowohl beim Ausfahren als auch
beim Einfahren ist in dem Backofengehäuse 1, beim dargestellten Ausführungsbeispiel
am hinteren unteren Ende des Backofengehäuses 1, ein Transporthebel 8 verschwenkbar
gelagert.
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Der Transport hebel 8 ist in einer Ebene, die parallel zu der
Verschieberichtung
des Backwagens 3 verläuft, um etwa 900 verschwenkbar. In der einen Endstellung erstreckt
sich der Transporthebel 8 etwa in der Verschieberichtung des Backwagens 3.
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In der gestrichelt dargestellten anderen Endstellung steht der Trasporthebel
8 quer zur Verschieberichtung des Backwagens 3.
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Der Transport hebel 8 hat eine Länge, die der gewünschten Länge des
Verschiebeweges des Backwagens 3 entspricht. Der Backwagen 3 besitzt an seinem hinteren
Ende eine Kulisse 9, die parallel zu der Schwenkebene des Trasporthebels 8 verläuft.
In diese kulisse 9 greift das freie Ende 10 des Transporthebels 8 ein. Beim Verschwenken
des Transporthebels 8 zwischen seinen beiden Endstellungen gleitet das freie Ende
10 des Transporthebels 8 in der Kulisse 9 entlang undwlrd der Backwagen 3 mitgenommen,
das heißt ausgefahren oder wieder eingefahren. Der Transporthebel 8 ist starr mit
einem Winkelhebel 11 verbunden, der durch eine Kuppelstange 12 an eine Kurbel 13
angeschlossen ist. Die Kurbel 13 führt Drehbeuegungen in einer Drehrichtung aus,
und die Länge des Winkelhebels 11 und der Kurbel 13 sind so bemessen und aufeinander
abgestimmt, daß mit jeveils einer halben Umdrehung der Kurbel 13 der Transporthebel
8 von der einen Endstellung in die andere Endstellung verschwenkt wird, Die Kurbel
13 ist durch einen Elektromotor 14 angetrieben. Zum Ausfahren beziehungsueise Einfahren
des Backwagens 3 ist der Elektromotor 14 durch einen auf der Bedienungsseite des
Backofens beziehungsweise des den Backofen enthaltenden Herdes angeordneten Drucktastenschalter
einschaltbar. Vorzugsweise wird ein Elektromo-
tor angewendet, der
sich nach jeveils einer halben Kurbelumdrehung, das heißt bei Erreichen derjenigen
Kurbelstellungen, bei denen der Transport hebel 8 in die eine oder in die andere
Endstellung verschwenkt ist, selbsttätig abschaltet. Die Kulisse 9 des Backwagens
3 ist an demjenigen Ende, in das das freie Ende 10 des Transporthebels 8 bei der
ausgefahrenen Stellung des Backwagens 3 eingreift, mit einer rückseitigen Öffnung
15 versehen. Durch diese Öffnung 15 ist das freie Ende 10 des Transport hebels 8
beim Einsetzen des Backwagens 3 in das Backofengehäuse 1 in die Kulisse g einführbar.
Sobald sich der Transporthebel 8 nur etwas hochschwenkt, hintergreift sein freies
Ende 10 sofort die geschlossene Rückseite der Kulisse 9, um den Backwagen 3 in das
Backofengehäuse 1 hineinzuziehen. Die Öffnung 15 ermöglicht auch jederzeit ein einfaches
Lösen in Kulisse 9 von dem Transporthebel 8, um den Backwagen 3 vollständig aus
dem Backofengehäuse 1 herausnehmen zu können, bs spielsveise für eine umfassende
Backofenreinigung. Damit sich der Backwagen 3 nicht selbsttätig von dem Tansporthebel
8 löst, besitzt er Sicherungsansch'äge 16, die mit den am Backofengehäuse 1 anyeordneten
Laufrollen 6 zusammenwirken und ein weiteres Hinauslaufen des Backwagens 3 über
die ausgefahrene Stellung hinaus verhindern. Zum vollständigen Herausnehmen des
Backwagens j wird der Backwaren am vorderen Ende etwas angehoben, um die Sicherungsanschläge
16 über die Laufrollen 6 herüberzuheben.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung eines Backofens mit einem ausfahrbaren
Backvayen
hat die folgenden Vorzüge und Vorteile.
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Die Backofentür kann geöffnet werden, ohne daß automatisch oder zvangsläufig
der Backwagen aus dem Backofengehäuse ausgefahren wird. Das Einfahren des Backwagens
erfolgt nicht wie bei den bekannten Federsytemen durch zurückdrückende Berührung
der Backofentür mit dem Backwagen, so daß die Backofentür platzsparend so an dem
Backofengehäuse angeordnet und gelagert verden kann, daß sie in der geöffneten horizontalen
Stellung mit geringem Abstand unter dem ausgefahrenen Backwagen liegt. Bei den bekannten
Federmethoden muß hingegen ei*rheblicher Abstand zvischen der Wagenunterseite und
der geöffneten Backofentür vorhanden sein und vorgesehen verden, damit zu Beginn
des Wageneinschiebens die Backofentür schon eine gevisse Schräglage hat und eine
ausreichende horizontale Kraftkomponente zum Einschieben des Backwagens entstehen
kann. Die Wagenbevegung mittels des aus Transporthebel, Kulisse und Kurbel bestehenden
mechanischen Getriebes ist genau steuerbar, gewährleistet unabhångig vom Gewicht
des Backwagens samt Backeinsätzen und Beladung ein gleichmäßiges und einwandfreies
Ausfahren und Wiedereinfahren des Backwagens und vermeidet die bei den Federsystemen
auftretenden Erschütterungen beim Anstoßen und ruckartigen Abbremsen des Backvagens
und die Gefahr eines Herunterrutschens des Backgutes von den Backofeneinsätzen.
Aus Sicherheitsgründe knn in Reine mit dem Drucktasten schalter für den elektriscnen
Antriebsmotor ein durch die Backofentür betätigter Vorrangschalter vorgesehen sein,
damit der Motor nur bei geöffneter Backofentür einschaltbar ist.
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L e e r s e i t e