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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Präzisionsdosiergerät stehender Bauart
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art zum Dosieren von Flüssigkeiten.
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Dosiergeräte dieser Art sind bekannt, beispielsweise aus der DE-PS
26 47 206. Sie dienen der außerordentlich genauen dosierten Entnahme und Abgabe
von meist chemisch aggressiven Flüssigkeiten aus einem Vorratsbehälter und werden
überwiegend in chemischen Laboratorien eingesetzt.
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Die für solche Geräte üblichen Dosiervolumen liegen im Bereich von
1 bis 100 ml. In einem aus Glas bestehenden und mit einer Graduierung versehenen
senkrechtstehenden Dosierzylinder ist ein Dosierkolben hebbar und senkbar dicht
eingepaßt. Beim Anheben des Dosierkolbens wird über eine Ansaugleitung und ein beim
Ansaugen sich öffnendes Rückschlagventil die zu dosierende Flüssigkeit aus einer
Vorratsflasche in den Dosierzylinder dosiert~angesaugt.
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Beim Niederdrücken des Dosierkolbens schließt das Ansaugventil und
öffnet ein Auslaßventil in einer Auslaßleitung, über die das angesaugteFlussigkeitsvolumen
in eine Vorlage ausgestoßen wird. Der Dosierkolben solcher Dosiergeräte mit gläsernem
Dosierzylinder weist im allgemeinen eine Gleit- und Dichtfläche aus PTFE oder faserverstärktem
PTFE auf.
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Vorteil dieser Dosiergeräte ist, daß sie auch schwierigste Flüssigkeiten
wie beispielsweise konzentrierte wässrige Natronlauge im Dauerbetrieb mit auBerordentlicher
Genauigkeit (besser als relativ+ 0,05 Vol.-%) dosieren können.
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Nachteil der bekannten Geräte ist, daß sie von Hand betätigt werden
müssen. Dies ist insbesondere für Seriendosierungen ermüdend. Versuche mit einem
elektrischen Servoantrieb für len Dosierkolben haben gezeigt, daß gegenüber dem
Handbetrieb dadurch ein Präzisionsverlust um einen Faktor 40 bis 60 in Kauf genommen
werden muß.
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Weiterhin sind zahllose Dosierpumpen der verschiedensten Bauart bekannt,
die vollautomatisch betreibbar sind.
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Solche Dosierpumpen weisen jedoch stets zumindest einen der folgenden
drei Nachteile auf: (1) Die Dosierung ist zu ungenau; (2) aggressive Flüssigkeiten
wie beispielsweise konzentrierte Schwefelsäure oder konzentrierte wässrige Natronlauge
sind nicht dosierbar; und (3) das Dosiervolumen kann nicht frei wählbar auf beliebige
Zwischenwerte zwischen Null und dem maximal möglichen Dosiervolumen eingestellt
werden. Solche Dosierpumpen sind daher in der Laboratoriumspraxis unbrauchbar.
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Angesichts dieses Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Präzisionsdosiergerät der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern,
daß es ohne Verlust an Dosierpräzision und freier Wählbarkeit auch von Zwischenwerten
des Dosiervolumens unter automatischer Steuerung betrieben werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Präzisionsdosiergerät der eingangs
genannten Art geschaffen, das erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 genannten Merkmale aufweist.
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Die Erfindung ist also durch zwei Merkmale gekennzeichnet, nämlich
daß zum einen der Dosierkolben durch einen fluidgesteuerten Antriebs zylinder bzw.
Antriebskolben betätigt wird, also durch ein System, dessen Antwortverhalten oder
Stellcharakteristik
bereits von vornherein weitgehend den Erfordernissen der Flüssigkeitsdosierung angepaßt
ist oder diesen Erfordernissen ohne weiteres anpaßbar ist, und daß zum anderen die
Saughubbegrenzung des Saugtaktes des Dosierkolbens nicht durch eine vorgegebene
Steuergröße, die ausschließlich vom Verschiebeweg des Antriebszylinders abhängig
ist, bestimmt wird, sondern durch ein Steuersignal, das direkt die Hubstellung des
Dosierkolbens abtastet bzw. durch dessen Stellung ausgelöst wird. Dadurch ist das
Präzisionsdosiergerät in der Einstellung des Dosiervolumens nicht auf Informationsübertragungsstrecken
angewiesen, die stets eine Fehlermultiplikation bewirken, sondern wird direkt nach
Maßgabe der Stellung des Dosierkolbens gesteuert.
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Durch diese Verbindung eines "weichen" Antriebssystems und dessen
direkte Steuerung nach Maßgabe der Stellung des Dosierkolbens wird ein automatisch
antreibbares Präzisionsdosiergerät der eingangs genannten Art erhalten, das gegenüber
dem Handbetrieb eine unverändert gute Dosierpräzision gewährleistet.
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Dabei werden beste Betriebskennlinien (Kennlinien der Dosierkolbenbeschleunigung
und Dosierkolbengeschwindigkeit) dann erhalten, wenn der Antriebszylinder mit Druckluft
beaufschlagt wird.
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Solange der Antriebs zylinder bzw. der Antriebskolben achsparallel
zum Dosierkolben angeordnet sind, kann der Antriebszylinder prinzipiell relativ
zum Dosierzylinder an beliebiger Stelle angeordnet sein. Der Antriebszylinder kann
dabei koaxial zum Dosierzylinder angeordnet sind, und zwar sowohl über diesem als
auch urter diesem. Der Antriebskolben und der Dosierkolben können dabei beispielsweise
durch eine Kolbenstange miteinander verbunden sein, die in gleichmäßigen Abständen
Markierungen trägt, beispielsweise
feine Bohrungen, die von einem
Grenzschalter, beispielsweise einer Lichtschranke, abgetastet werden können. Bei
dieser Ausgestaltung muß jedoch eine relativ große Bauhöhe des Gerätes in Kauf genommen
werden. Der Dosier:-ylinder und der Antriebszylinder sind daher vorzugsweise achsparallel
zueinander in unmittelbarer Nachbarschaft nebeneinander angeordnet, wobei der Kopf
des Dosierkolbens und der Kopf des Antriebskolbens bzw. der Antriebskolbenstange
durch ein horizontales Brückenglied starr miteinander verbunden sind. Eine durch
das Arbeitsfluid bewirkte Verschiebung des Antriebskolbens überträgt sich dadurch
ebenfalls direkt auf den Dosierkolben. Die Stellung des Brückengliedes kann dabei
durch den Grenzschalter sowohl beispielsweise optisch als auch magnetisch, beispielsweise
durch einen Magnetzungenschalter, als auch mechanisch durch einen auf direkte Berührung
ansprechenden Schalter, abgetastet werden. In allen diesen Fällen braucht das Dosiervolumen
nicht indirekt vorgegeben zu werden, sondern kann durch eine direkte Abtastung der
Stellung des Dosierkolbens bestimmt und vorgegeben werden. Zur Einstellung auch
feinster Zwischenwerte des Dosiervolumens ist zu diesem Zweck vorzugsweise der Grenzschalter
kontinuierlich verschiebbar angeordnet, so daß also, mit anderen Worten, der Abstand
des Sensororgans des Grenzschalters zur auslösenden Fläche des Brückengliedes auf
jeden beliebigen Zwischenwert eingestellt werden kann. Dieser Abstand ist dabei
dem Verschiebungsweg des Dosierkolbens während des Saughubs gleich, also dem Dosiervolumen
direkt proportional. Alternativ kann aber auch wie im vorhergehend beschriebenen
Beispiel der Grenzschalter ortsfest angeordnet sein und das Brückenglied eine mit
Markierungen versehene Leiste tragen, wobei die das Meßniveau des Grenzschalters
passierenden Markierungen vom Grenzschalter registriert und gezählt werden. Der
Grenzschalter wird dann nach Passieren einer vorgegebenen Anzahl von Markierungen
aktiviert.
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Die Ausbildung des Grenzschalters als höhenverstellbarer, mechanisch
durch direkte Berührung mit dem Brückenglied auslösbarerSchalter hat sich in diesem
Zusammenhang als besonders einfache, preiswerte und zuverlässige Lösung erwiesen.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Dosierzylinder vorzugsweise
aus durchsichtigem Glas gefertigt und mit einer geeichten Graduierung versehen.
Der Dosierkolben ist undurchsichtig, vorzugsweise dunkel gefärbt und mit einer planen
unteren Arbeitsfläche oder Stirnseitenfläche ausgebildet. Bei dieser Ausbildung
des Dosierzylinders und des Dosierkolbens kann das Hubvolumen direkt ohne jede Zwischenübertragung
der Volumenwerte abgelesen werden. Zur Einstellung des gewünschten Dosiervolumens
wird dann der Kolben mechanisch oder von Hand bis auf den gewünschten Saughubwert
bzw. Dosiervolumenwert angehoben und wird dann der Grenzschalter auf diese Hubstellung
justiert In der Praxis wird dieses Konzept vorzugsweise'in der Weise realisiert,
daß der höhenverstellbare Grenzschalter mit dem Brückengliedlösbar verbindbar ist.
Dies erfolgt vorzugsweise über einen Elektromagneten. Der vorzugsweise an einer
Spindel und in einer zu dieser paralleln Führungsschiene gehalterte höhenverstellbare
Grenzschalter kann dann beliebig verstellt werden und nimmt bei beaufschlagtem Elektromagneten
das Brückenglied und damit auch den Dosierkolben mit. Wenn durch die Höhenverstellung
des Grenzschalters, beispielsweise durch Drehen der Spindel, auf der dieser gelagert
ist, der Dosierkolben angehoben wird, so kann dieses Anheben exakt an der Stelle
unterbrochen werden, an der bei direkter Beobachtung der Bodenfläche des Dosierkolbens
diese Bodenfläche mit dem gewünschten Wert der Graduierung auf dem Dosierzylinder
fluchtet. In dieser Stellung kann dann die Ankopplung des Brückengliedes an den
Grenzschalter auf gehoben
werden, beispielsweise durch Unterbrechung
des den Elektromagneten beaufschlagenden Stromes, und kann der Grenzwertschalter
gegebenenfalls durch eine zusätzliche Fixierung festgelegt werden. Im Betrieb wird
dann der Dosierkolben durch Beaufschlagung des Antriebskolbens angehoben und wird
dieser Saughub durch den Grenzschalte exakt in der Saughubhöhe unterbrochen, in
die der Grenzschalter zuvor durch direkte Beobachtung des Kolbenbodens im Dosierzylinder
eingestellt worden ist. Die durch dieses System erzielbare Präzision ist durch keinen
anderen Servomechanismus mit auch nur annähernd vergleichbarem Kostenaufwand in
dieser Präzision erreichbar.
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Gleiche Ergebnisse mit gleicher Präzision, wenngleich auch mit etwas
geringerem Bedienungskomfort, werden selbstverständlich erreicht, wenn das Brückenglied
zu Einstellzwecken nicht direkt mit dem Grenzschalter gekoppelt ist. Der Dosierkolben
mit dem Brückenglied können dann beispielsweise auf die erforderliche Höhe angehoben
werden, sei dies mechanisch oder sei diese von Hand, wobei dann der Grenzschalter
auf die Höhe des Brückengliedes eingestellt bzw. herabgefahren wird.
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Das Dosiergerät kann mit einem Dosierzylinder/Antriebszylinder-Paar
der beschriebenen Art ausgerüstet sein, kann aber vorzugsweise auch mit zwei oder
mehr solcher Paare bestückt sein. Diese Dosierzylinder/Antriebszylinder-Paare können
dann miteinander gekoppelt oder unabhängig voneinander betrieben werden. Bei gekoppeltem
Betrieb können verschiedene Flüssigkeiten in einem vorgegebenen Verhältnis zueinander
gemeinsam dosiert werden, so daß das Dosiergerät also als Verdünnungsgerät, als
sogenannter Diluter, arbeiten kann. Eine besondere Flexibilität des Gerätes wird
dabei dadurch erreicht, daß die Dosierkolben/Dosierzylinder-Einheit austauschbar
im Gerät montiert ist. Eine solche Austauschbarkeit kann beispielsweise erreicht
werden, indem
am Dosierzylinderfuß eine federbeaufschlagte Flanschverbindung
oder Konusverbindung und am Kolbenkopf des Dosierkolbens eine Schnellspannverbindung
zum Brückenglied vorgesehen ist. Dadurch können die verschiedenen Saughubverschiebungswege
unterschiedlichen Dosiervolumina zugeordnet werden.
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Wenngleich die Dosierkolben/Antriebskolben-Baueinheit auch so ausgelegt
sein kann, daß sie nach Anheben durch den Antriebskolben den Drucktakt oder Ausstoßtakt
unter Beaufschlagung durch ihre eigene Schwere ausführt, ist der Antriebszylinder
doch vorzugsweise so. ausgebildet, daß er in beiden Verschiebungsrichtungen, also
sowohl für den Saugtakt als auch für den Drucktakt, beaufschlagbar ist. Dies eröffnet
insbesondere die in der Praxis bedeutsame Ausbildung des Systems in der Weise, daß
die Verschiebungsgeschwindigkeit des Dosierkolbens im Saugtakt und im Drucktakt
unabhängig und verschieden voneinander gewählt und vorgegeben werden können.
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Die Beaufschlagung und Funktionsweise des Antriebszylinders bzw. Antriebskolbens
durch das Fluid, ds vorzugsweise ein Druckgas ist, wird vorzugsweise durch ein oder
zwei elektrisch oder vorzugsweise magnetisch steuerbare Ventile gesteuert. Das Stelen
der Ventile erfolgt dabei über ein elektrisches oder elektronisches Steuersystem,
das seinerseits vorzugsweise über einen Mikroprozessor in seinem Funkiionsablauf
gesteuert ist. Der Mikroprozessor ist in diesem Fall vorzugsweise so programmiert,
daß er nach Setzen und Starten von Hand von einem Bedienungspult aus entweder einen
einzelnen Dosiertakt (Ansaugen und Ausstoßen), eine bestimmte vorgewählte Anzahl
von Dosiertakten oder bis zum Abschalten per Hand im Dauerbetrieb eineunbestimmte
Folge und Anzahl von Dosiertakten durchführt. Bei automatischem Vorlagenvorschub,
beispielsweise auf einem Band oder
Karusell, können mit dem Gerät
auch Seriendosierungen und Serienverdünnungen vorgenommen werden. Dies ist zwar
auch mit anderen Geräten an sich bereits seit langem möglich, nicht jedoch mit der
Präzision, die ein Dosiergerät der hier beschriebenen Bauart ermöglicht.
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Die Erfindung ist im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigt die einzige Figur, nämlich die Fig. 1 in schematischer Darstellung
nach Art eines Blockschaltbildes ein Ausführungsbeispiel des Präzisionsdosiergerätes.
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Kernstück des in der Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiels des Dosiergerätes
sind der Dosierzylinder 1 mit dem in diesem verschiebbaren Dosierkolben 2. Achsparallel
zum Dosierzylinder 1 und neben diesem ist auf gleicher Höhe ein Antriebszylinder
3 angeordnet, in dem ein in beiden Arbeitsrichtungen mit Druckgas beaufschlagbarer
Antriebskolben 4 mit einer Kolbenstange 5 verschiebbar ist. Aus Gründen der übersichtlicheren
Darstellung ist in der Fig. 1 nur ein Dosierzylinder/Antriebszylinder-Paar gezeigt.
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Ublicherweise hat das vollständige Gerät jedoch mindestens zwei solcher
Dosierzylinder/Antriebszylinder-Paare, um als Verdünnungsdosiergerät, als sogenannter
Diluter betrieben werden zu können.
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Am Fuß 6 des Dosierzylinders 1 sind eine Ansaugleitung 7 zum Ansaugen
der zu dosierenden Flüssigkeit aus einem Vorratsgefäß 8 beim Anheben des Dosierkolbens
2 und eine Auslaufleitung oder Ausstoß leitung 9 zum Ausstoßen der dosierten Flüssigkeit
in eine Vorlage 10 beim Niederdrücken des Dosierkolbens 2 vorgesehen. In der Ansaugleitung
7
ist ein nur in Einlaßrichtung öffnendes Rückschlagventil 11 und
in der Ausstoßleitung 9 ein nur in Ausstoßrichtung öffnendes Rückschlagventil 12
eingeschaltet.
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Der Kopf 13 des Dosierkolbens 2 und der Kopf 14 der Kolbenstange 5
sind durch ein formstabiles horizontal liegendes Verbindungsglied oder Brückenglied
15 starr miteinander verbunden. Eine Verschiebung des Antriebskolbens 4 wird über
dieses Brückenglied 15 auf den Dosierkolben 2 übertragen. Der Antriebskolben 4 und
der Dosierkolben 2 legen also stets den gleichen Verschiebungsweg in gleicher Richtung
zurück. Mit anderen Worten muß also der Antriebskolben 4 im Antriebszylinder 3 mindestens
den Weg frei zurücklegen können, der dem maximalen Hubweg des Dosierkolbens 2 im
Dosierzylinder 1 entspricht.
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Über dem Brückenglied 15 ist höhenverstellbar ein Grenzschalter 16
angeordnet. In der Fig. 1 ist der Grenzschalter als Mikroschalter mit einer auf
mechanische Berührung ansprechenden Schalttaste 17 dargestellt, wobei zu diesem
Zweck jedoch auch jeder andere Schaltertyp eingesetzt werden kann. Insbesondere
bei der Verwendung optischer Schalter, die nach dem Lichtschrankenprinzip arbeiten,
können Ergebnisse äußerster Genauigkeit erhalten werden.
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Im Detail ist jedoch die Wahl des spezifischen Schaltertyps nicht
kritisch. Entscheidend ist lediglich, daß der Schalter 16 eine dem jeweils gewünschten
Dosiervolumen entsprechende Stellung des Brückengliedes 15 präzise abtasten kann.
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In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Grenzschalter
16 drehbar am Fuß einer Gewindespindel 18 gehaltert. Dabei ist der Grenzschalter
6 selbst in geeigneter Weise, beispielsweise durch eine Nut-Feder-Führung, gegen
Verdrehung gesichert. Die Gewindespindel 18
ist durch eine mit
Innengewinde versehene Bohrung in einem ortsfesten Träger 19 geführt und kann entweder
von Hand oder durch Servoantrieb gedreht werden. Durch diese Drehung kann der Abstand
des Grenzschalters 16 bzw. der Schalttaste 17 des Grenzschalters 16 zumBrückenglied
15 kontinuierlich verstellt werden. Dieser Abstand vom Grenzschalter 16 zum Brückenglied
15 entspricht dem Saughub des Dosierkolbens 2, wenn dieser in seiner Ruhestellung,
also in seiner tiefsten Stellung steht. Diese Ruhestellung entspricht der Druckhubendstellung.
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Der Antriebszylinder 3 ist mit einem Arbeitsfluid, vorzugsweise mit
Druckluft, beaufschlagbar. Aus einer Druckgasquelle 20, die entweder ein Anschluß
an eine externe Druckluftquelle oder ein im Gerät integrierter kleiner Kompressor
sein kann, gelangt die Druckluft über Druckluftleitungen 21,22,23 und Steuerventile
24,25 in den Antriebszylinder 3. Die Steuerventile 24,25 sind als Magnetventile
ausgebildet, die unter Steuerung durch einen Mikroprozessor 26 gestellt werden.
Der Programmablauf im Mikroprozessor 26 kann von einem Bedienungspult 27 in an sich
bekannter Weise gestartet, ausgewählt und beeinflußt werden.
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In dem in Fig. 1 angedeuteten Ausführungsbeispiel der Erfindung besteht
das Brückenglied 15 aus einem magnetisch anziehbaren Werkstoff, beispielsweise aus
Stahl oder irgendeinem anderen formstabilen, mit Stahl bewährtem Werkstoff, und
trägt der Grenzschalter 16 einschaltbare und ausschaltbare Elektromagnet 28 (aus
Gründen der einfacheren Darstellung sind die elektrischen Zuleitungen in der Fig.
1 nicht dargestellt). Zum Einstellen des Dosiervolumens wird der Greiizschalter
auf das Brückenglied 15 herabgefahren.
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Anschließend werden die Elektromagnete 28 beaufschlagt und wird der
Grenzschalter 16 durch Drehen der Spindel 18
wieder aufwärts geführt,
wobei er das Brückenglied 15 und den Dosierkolben 2 mitnimmt. Sobald der Dosierkolben
2 entsprechend dem gewünschten Dosiervolumen angehoben ist, wobei das Dosiervolumen
mithilfe-der Unterkante 29 des Dosierkolbens 2 an einer -Granduierung 30 auf dem
PiL«rzylinder 1 abgelesen werden kann, wird die Spindel 18 gegen weitere Verdrehung
gesichert und weriden-die Elektromagnete 28 abgeschaltet. Dadurch wird das Brückenglied
15 freigegeben und kann der Dosierkolben 2 in seine Ruhestellung zurückgeführt wird.
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Das Einstellen des Dosiervolumens kann selbstverständlich auch in
anderer Weise erfolgen, und zwar im einfachsten Fall beispielsweise so, daß der
Dosierkolben 2 oder das Bri'kenglied 15 von Hand bis auf das gewünschte Dosiervolumen
angehoben werden und der Grenzschalter 16 dann bis zur Berührung mit dem Brückenglied
15 herabgeschraubt wird. Auch kann beispielsweise für das Brückenglied 15 Mitnehmer
oder Antrieb vorgesehen sein, der den nicht a einer Spindel, sondern lediglich an
einer arretierbaren E;uhrung angelenkten Grenzschalter 16 auf dem Brückenglied 15
bis in die dem gewünschten Dosiervolumen entsprechende Stellung mitnimmt. In dieser
Stellung wird dann der Grenzschalter 16 arretiert, beispielsweise durch einen Klemmmechanismus,
und der Dosierkolben 2 wieder in seine Ruhestellung zurückgeführt. Dieses Anheben
des Dosierkolbens 2 und des Brückengliedes 15 erfolgt dabei vorzugsweise über den
Antriebszylinder 3, der nach einem vom Bedienungspult 27 aus steuerbaren Programm
beaufschlagbar ist.
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Zur Durchführung einer Dosierung wird zunächst vom Bedienungspult
27 aus ein Startbefehl an die Steuereinheit des Systems gegeben, hier an den Mikroprozessor
26.
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Dieser öffnet das Steuerventil 25, so daß Druckluft aus der Druckluftquelle
20 über die Leitungen 21 und 22 und
das geöffnete Ventil 25 in
den Antriebszylinder 3 gelangt und den Antriebskolben 4 anhebt. Über das Brückenglied
15 wird dadurch auch der Dosierkolben 2 im Dosierzylinder 1 angehoben. Dadurch wird
die zu dosierende Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter 8 über das Einlaßventil 11
und die Ansaugleitung 7 in den Dosierzylinder angesaugt.
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Dabei kann durch die öffnungscharakteristik des Stellventils 25 der
gesamte Ansaugvorgang je nach der Viskosität oder dem Gasgehalt der anzusaugenden
Flüssigkeit hinsichtlich der Beschleunigung und Geschwindigkeit des Dosierkolbens
beliebig gewählt werden.
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Während des Saughubes wird das Brückenglied 15 so lange aufwärts verschoben,
bis es die Schalttaste 17 des Grenzschalters 16 berührt. Dadurch wird im Schalter
16 ein Steuersignal ausgelöst, das an den Mikroprozessor 26 gegeben wird. Beim Eingang
dieses Steuersignals schließt der Mikroprozessor 26 das Steuerventil 25 und öffnet
das Steuerventil 24, wodurch der Drucktakt oder Ausstoßtakt durch ein Niederdrücken
des Dosierkolbens 2 eingeleitet wird. Das Einlaßvntil schließt, während das Auslaßventil
12 öffnet und die Flüssigkeit über die Ausstoßleitung 9 in die Vorlage 10 abgibt.
Nach Rückkehr des Dosierkolbens 2 in die Ruhestellung, die beispielsweise durch
einen zweiten Mikroschalter am Brückenglied 15 abgetastet werden kann, schaltet
der Mikroprozessor 6 entweder das gesamte Dosiersystem bis zum Eingang eines neuen
Startsignals ab, oder, startet einen neuen Dosiertakt nach Maßgabe des jeweils eingestellten
Betriebsprogramms.
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Um auch dann, wenn der Dosierkolben 2 in Ruhestellung steht, jederzeit
erkennen zu können, welches Dosiervolumen eingestellt ist, trägt bei der in Fig.
1 gezeigten Ausbildung der Erfindung die Spindel 18 relativ zur Spindel drehbar
und axial fixiert, relativ zum Gerätegehäuse
jedoch mit der Spindel
18 axial verschiebbar und gegen Verdrehung gesichert einen Zeiger oder in anderer
Weise ausgebildeten Läufer 31, der auf eine mit der Dosierzylindergraduierung 30
zumindest im wesentlichen übereinstimmenden Graduierung 32 je nach Höhe, in der
der Grenzschalter 16 fixiert ist, das jeweils eingestellte Dosiervolumen an. Diese
Anzeige dient dabei weder der Dosierung, noch der Dosierungseinstellung, sondern
lediglich als Hinweis für den Benutzer, welches Dosiervolumen Gerät gerade eingestellt
ist. Die Genauigkeit des Gerätes wird durch diese Anzeige also in keiner Weise beeinflußt.
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