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Tennisschläger und Bespann-Verfahren dafür
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Die Erfindung betrifft einen Tennis schläger gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie ein Arbeitsverfahren zum Bespannen von Tennisschlägern gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 6.
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Bei Tennisschlägern der gattungsgemäßen Art ist es bekannt, die Kreuzungsbereiche
von Längs- und Quersaiten, die insgesamt das Trefferfeld, mit dem der Ball gespielt
wird, darstellen, nur über einen mehr oder weniger eng begrenzten Mittenbereich
im Zentrum des Schlägerkopfes zu verteilen und die Eckbereiche in Verlängerung der
Diagonalen durch das Trefferfeld unbespannt zu lassen. Dadurch soll eine günstigere
Elastizität im Sinne einer elastischeren Bespannung ohne Vergrößerung der Abmessungen
des Tennisschlägers erzielt werden, also ohne mehr Aufwand an Bespannungsmaterial
und ohne Vergrößerung des Luftwiderstandes des Schlägers. In Kauf genommen wird
dabei jedoch eine wesentliche Verkleinerung des Trefferfeldes, also desjenigen Bereiches
der Bespannung, mit dem der Ball gespielt werden kann.
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Im Interesse hoher Elastizität der Bespannung bei großem Trefferfeld
ohne Vergrößerung der Abmessungen des Schlägerkopfes ist es vom sogenannten Wilson-Tennisschläger
bekannt, einen Stahlrahmen-Schlägerkopf spiralförmig zu umwickeln und in diese Spiralwicklung
die eigentliche, herkömmliche Bespannung einzuhängen. Das Bespannen eines solchen
Schlägers ist jedoch vergleichsweise aufwendig und bedarf eines Adapters zu den
üblichen Bespannungsmaschinen. Außerdem wird mit Stahlrahmen-Schlägern nicht gern
gespielt, da diese in sich nicht die wünschenswerte Elastizität wie Holz- oder Kunststoffschläger
aufweisen.
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Zum Bespannen von Tennisschlägern ist es üblich, mit den Längs saiten
im Bereiche der Mittellängsachse des Schlägerkopfes zu beginnen und zu beiden Seiten
hin fortzuschreiten und danach die Quersaiten-Bespannung vom Herz des Schlägers
zum Scheitel des Schlägerkopfes hin mit jeweils abwechselndem Schuß durch die Längssaiten
hindurchzuziehen. Dabei wird allgemein für das Einziehen der Längssaiten eine größere
Spannkraft vorgeschrieben, als für das Einziehen der Quersaiten, die im Schuß durch
die als Kettfäden wirkenden Längs saiten hindurchgeführt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bespannung eines Tennisschlägers
und das Arbeitsverfahren zum Einbringen der Bespannung in einen Schlägerkopf dahingehend
weiterzuentwickeln, daß sich ohne große Einbuße an Trefferfeld-Fläche in Bezug auf
die Innenfläche des Schlägerkopfes eine bessere Ball führung aufgrund verbesserten
Schwingungsverhaltens der Trefferfläche ergibt.
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Diese Aufgabe wird bei einem Tennisschläger gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß er gemäß dem kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 bespannt ist und bei einem Arbeitsverfahren gemäß dem Oberbegriff
des
Anspruches 6 dadurch, daß dieses Verfahren gemäß dem kennzeichnenden Teil dieses
Anspruches ausgeübt wird.
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Beim erfindungsgemäßen Tennisschläger kommen keine grö-Beren unbespannten
Flächenbereiche am Schlägerkopf mehr vor, und die Trefferfläche selbst erfährt eine
spürbare Vergrö-Berung, da ihre Berandung nicht mehr durch Längs- und Quersaiten
- also linear - vorgegeben ist, sondern oval-ähnlich in Richtung auf den Rahmen
zu ausgebaucht verläuft. Das Einspannen der Quersaiten mit größerer Spannkraft,
als beim Einziehen der Längs saiten, fördert das angestrebte Schwingungsverhalten,
indem die in Längsrichtung erfolgte Stauchung des Schlägerkopfes beim Einziehen
der Längssaiten durch die Querbeanspruchung, infolge des Einziehens der Quersaiten
mit größerer Spannkraft teilweise wieder rückgängig gemacht wird und zu einer weiteren
Steigerung der Spannung, also des Schwingverhaltens der Längssaiten führt.
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Als besonders wirksam hat die zusätzliche Maßnahme nach Anspruch 2
sich erwiesen, weil sich dadurch ein besonders weit ausgebauchter Verlauf der zusätzlich
eingezogenen Umrahmungssaiten von den Eckpunkten des Trefferfeldes fort bei gleichzeitiger
Vergrößerung der zusätzlichen Spannwirung in der elastischen Aufhängung dieses Trefferfeldes
einstellt. Denn die Tatsache, daß die jeweilige Umrahmungssaite nicht den gleichen
Schuß aufwest,wie die benachbarte Randsaite des Trefferfeldes,führt dazu, daß diese
zusätzlich eingespannte Umrahmungssaite sich zur nächstbenachbarten Saite mit gleichem
Schuß, also zur ersten Saite außerhalb der Berandung des Trefferfeldes zu verlagern
sucht, was desto stärker unterbunden ist, je näher sich diese Umrahmungssaite an
ihre Einspann-Lochpaare im Rahmen des Schlägerkopfes annähert. Daraus wiederum resultiert,
daß im Eckbereich des Trefferfeldes die durch die Umrahmungssaite auf die benachbarten
Randsaiten des Trefferfeldes ausgeübte
zusätzliche Spannkraft am
größten ist, daß also das durch die Ausbauchung der Umrahmungssaite schon vergrößerte
Trefferfeld eine zusätzliche wünschenswerte Elastizität in der Aufhängung vom Bereiche
der Trefferfeld-Ecken her erfährt.
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Die insgesamt einstückige Ausbildung der vier wirksamen Umrahmungssaiten
gemäß der Weiterbildung nach Anspruch 3 bringt den Vorteil, ohne große Sorgfalt
beim Bespannen gleiche Spannkraft in sämtlichen Umrahmungssaiten sicherstellen zu
können, also symmetrisches Schwingungsverhalten des vergrößerten, in sich steifer
gewordenen aber im Rahmen elastischer schwingenden Trefferfeldes zu erzielen.
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Die Weiterbildung nach Anspruch 4 verbringt einen weiteren Beitrag
zur Verbesserung des Schwingungsverhaltens, indem unmittelbare Rückwirkungen des
Schwingungsverhalten von zwei Saiten aufeinander, die nach dem Stande der Technik
gemeinsam in einem Loch verankert sind, vermieden werden.
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Eine zusätzliche günstige Beeinflussung des Schwingungsverhaltens
ergibt sich durch die weiterbildende Maßnahme nach Anspruch 5. Denn Versuche haben
gezeigt, daß eine am Loch-Ausgang im Zuge der Verssannung abgeknickte Saite einen
ungünstigen Beitrag zur Dämpfungswirkung der Trefferfeld-Aufhängung im Schlägerkopf
liefert. Außerdem sind solche Knickstellen aufgrund der hohen Vibrations- und damit
Reibngsbeanspruchung am Spannloch-Ausgang zum Trefferfeld hin sehr gefährdet.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus nachstehender
Beschreibung eines in der Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesentliche vereinfacht
dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispieles zur erfindungsgemä-Ben Lösung. Die
einzige Figur der Zeichnung zeigt in Ansicht einen Tennisschläger mit erfindungsgemäß
erstellter Bespannung.
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Beim dargestellten Tennisschläger 1 geht der Schlägergriff 2 im Bereiche
des Schlägerherzen 3 in den Rahmen 4 des Schlägerkopfes 5 über. Der Rahmen 4 ist
mit einander in Längsrichtung bzw. in Querrichtung - bezogen auf die Längsachse
des Schlägergriffes 2 - paarweise zugeordneten Löchern 6 zum Einziehen einer Bespannung
7 aus Längssaiten 8 und Quersaiten 9 ausgestattet.
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Die Längs- und Quersaiten 8 / 9 sind einander im Mittenbereich des
Schlägerkopfes 5 dichter benachbart, als im Außenbereich zum Rahmen 4 hin. Dadurch
ergibt sich im Mittenbereich der Bespannung 7 zwischen längs und quer verlaufenden
Randsaiten 10 ein Trefferfeld 11, das sich von den Bereichen der Bespannung 7, die
außerhalb der Randsaiten 10 liegen, durch gleichförmig-engen Kreuzungsabstand der
Längs- und Quersaiten 8 / 9 unterscheidet.
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Für diese Bespannung 7 sind die Längs saiten 8 nach rechts und links
außen und die Quersaiten 9 von unten nach oben in die Löcher 6 im Rahmen 4 des Schlägerkopfes
5 eingespannt, wobei darauf geachtet ist, daß jedes Paar von Löchern 6 nur durch
eine Saite 8 bzw. 9 belegt ist. Hierdurch, und indem die Bohrungsorientierung der
Löcher 6 im Rahmen 4 in Längsrichtung der zugeordneten Saiten 8 bzw. 9 gerichtet
ist, ist sichergestellt, daß das Schwingungsverhalten einer Saite 8 bzw. 9 nicht
durch unmittelbare Berührung und/oder durch Abknicken am Innenrand des Rahmens 4
das Schwingungsverhalten einer benachbarten Saite 9 bzw. 8 beeinflußt. Dafür ist
in Kauf genommen, daß, bezogen auf standardmäßig oder regelmäßig gebohrte Rahmen
4,einzelne Löcher 6 in Verlängerung der Diagonalen durch das Trefferfeld 11 frei
bleiben.
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Die einander benachbarten, parallel zueinander ausgerichteten Länqssaiten
8 bzw. Quersaiten 9 weisen in Bezug auf
die jeweils quer dazu verlaufenden
Saiten 9 bzw. 8 einen abwechselnden Schuß im Sinne abwechselnden überschneidens
und Unterschneidens der gemeinsamen querverlaufenden Seite 9 bzw. 8 auf. Zwischen
jeder Randsaite 10 des Trefferfeldes 11 und der außerhalb des Trefferfeldes 11 nicht
benachbarten Längs- bzw. Quersaite 8 bzw. 9 ist jedoch noch eine Umrahmungssaite
12 eingespannt, die durch dieselben Löcher 6 geführt ist, wie die benachbarte Randsaite
10, aber denselben Schuß aufweist, wie die nächstbenachbarte Saite 8 bzw. 9 außerhalb
des Trefferfeldes 11. Dadurch ergibt sich der in der Zeichnung schematisch dargestellte
bogenförmige Verlauf als Berandung eines vergrößerten Trefferfeldes 11 (bezogen
auf die rechtwinkelige Geometrie zwischen den Randsaiten 10), denn die zusätzlich
eingespannte Umrahmungssaite 12 tendiert dazu, sich von der benachbarten Randsaite
10 mit gegensinnigem Schuß fort zur benachbarten ersten Saite außerhalb des Trefferfeldes
11 mit gleichem Schuß hin zu verlagern.
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Diese Umrahmungssaite 12, die vorzugsweise einstückig in einem Zuge
nach im übrigen erstellter Bespannung 7 eingespannt wird,bewirkt nicht nur eine
Vergrößerung des wirksamen Trefferfeldes 11, sondern auch eine Versteifung des Trefferfeldes
11 in sich im Vergleich zu den umgebenden Randbereichen der Bespannung 7 und dadurch
ein vorteilhaftes Schwingungsverhalten des Trefferfeldes 11 in den elastischen,
innerhalb des Rahmens 4 aufgehängten Randbereicin. Wie Versuche gezeigt haben, erbringt
diese Ausbildung der Bespannung 7 eine verbesserte Ballkontrolle bei spürbar geringerer
körperlicher Beanspruchung des Sportlers zusätzlich zu den Vorteilen eines vergro-Berten
idealen Trefferfeldes, ohne daß mit der stets wünschenswerten Vergrößerung des Trefferfeldes
11 eine Vergrößerung des Rahmens 4 und damit ein Anwachsen des Gewichtes des Tennisschlägers
1 einhergehen müsste. Das verbesserte Schwingungsverhalten läßt sich beispielsweise
dadurch demonstrieren, daß das Feld 11 nun fast
über seine gesamte
Fläche - im Vergleich zu den umgebenden Bereichen - gleich gut eindrückbar ist,woraus
eine Konzentration des Schwiqpngsverhaltens der Bespannung 7 auf dieses Trefferfeld
11 herrührt. Die relativ verbesserte Dämpfung des im Verhältnis zu den Außenbereichen
steifer gewordenen Trefferfeldes 11 bewirkt eine Verringerung der Vibrationscrscheinungen
beim Abschlag und dadurch ein längeres Halten des Balles am Rahmen, was der Grund
für die vereinfachte und verbesserte Ballkontrolle mit einer solchen Bespannung
7 zu sein scheint. Außerdem erhält die Bespannung 7 durch diese zusätzlichen, qebogen
verlaufenden Umrahmungssaiten 12 ein gefälligeres Aussehen.
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Die Erfindung ist also nicht auf die dargestellten und beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschiänkt, sie umfaßt auch alle fachmännischen Abwandlungen
sowie Teil- und Unterkombinationen der beschriebenen und/oder dargestellten Merkmale
und Maßnahmen.
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L e e r s e i t e