DE2917796A1 - Verfahren zur ermittlung von bewehrungseisen in einer stahlbetonkonstruktion - Google Patents
Verfahren zur ermittlung von bewehrungseisen in einer stahlbetonkonstruktionInfo
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Description
2917796 Andrejewski, Honke, Gesthuysen & Masch Patentanwälte
^) Diplom-Physiker
Dr. Walter Andre|ewski
Diplom-Ingenieur
Dr.-Ing. Manfred Honke
Diplom-Ingenieur
Hans Dieter Gesfhuysen
Diplom-Physiker
Dr. Karl Gerhard Masch
Anwalteakte: 43 Essen 1 ,Tfoeoferpiatz 3, Pontf. 789
53 776/Ja- 2„Mai 1979
Patentanmeldung
Hochtief Aktiengesellschaft
vorm. Gebr., HeIfmann
Rellinghauser Straße 53-57
4300 Essen 1
Hochtief Aktiengesellschaft
vorm. Gebr., HeIfmann
Rellinghauser Straße 53-57
4300 Essen 1
Verfahren zur Ermittlung von Bewehrungseisen in
einer Stahlbetonkonstruktion
Die Erfindung besieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zur Ermittlung der Projektion von Bewehrungseisen in einem
Oberflächenbereich einer Stahlbetonkonstruktion, wobei auf den Oberflächenbereich ein elektromagnetisches Wechselfeld
gerichtet wird» Die Erfindung besieht sich fernerhin auf
eine Anlage zur Durchführung eines solchen Verfahrens» =
Bewehrungseisen meint im Rahmen der Erfindung alle im Stahlbetonbau
üblichen Bewehrungseinlagen, mögen diese in Form von geraden oder gebogenen Stäben, in Form von Bewehrungskörben, vorgespannt oder nicht vorgespannt eingebracht sein.
Die Ermittlung oder Feststellung von Bewehrungseisen in einem Oberflächenbereich einer Stahlbetonkonstruktion ist erforderlich,
wenn in der fertigen Stahlbetonkonstruktion die Orientierung der Bewehrungseisen ermittelt werden soll
und/oder wenn Bohrungen durchzuführen sind, durch diese Bohrungen aber Bewehrungseisen weder angeschnitten noch
durchgetrennt werden dürfen.
Das (aus der Praxis) bekannte gattungsgemäße Verfahren arbeitet
mit einem sogenannten Eisensucher. Ein Eisensucher besteht aus einem Elektromagneten,von dem das elektromagnetische
Feld ausgeht, welches durch Bewehrungseinlagen gestört wird. Aus den Feldstörungen kann auf Richtung, Tiefe
oder Durchmesser der Bewehrungseisen geschlossen werden. Diese bekannten Maßnahmen versagen jedoch, wenn die Bewehrungseisen
in der Stahlbetonkonstruktion von einer Betonschicht von 10 cm oder mehr abgedeckt sind. Sehr dicht angeordnete
Bewehrungen stören darüber hinaus das Feld des Elektromagneten derart diffus, daß dann auch bei Einbettungstiefen von weniger als 10 cm die Lage der Bewehrung nicht
mehr hinreichend genau bestimmbar ist.
Bei Betondicken von bis zu etwa 60 cm kann die Bewehrung auch auf andere Weise, nämlich mit harten Gamma-Strahlen
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Andrejewski, Honke, Gesthuysen & Masch, Patentanwälte in Essen
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ermittelt werden. Versuche mit Ultraschall haben sich als
nicht geeignet erwiesen, um in einer Stahlbetonkonstruktion Verlauf und Lage der Bewehrung festzustellen: Es ist bei
Betonkonstruktionen nicht möglich, das Eintreffen des reflektierten Schalls wie bei praktisch homogenen Körpern
(Stahl) zu messen, da jede Kornoberfläche der Zuschlagstoffe eine Reflektion und Brechung der Ultraschallwellen
bewirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren so zu führen, daß unabhängig von der Dicke
des Stahlbetonbauteils und unabhängig von der Konzentration der Bewehrung die Projektion von Bewehrungseisen in einem
Oberflächenbereich der Stahlbetonkonstruktion sicher erfaßt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Bewehrungseisen durch das elektromagnetische Wechselfeld
induktiv erwärmt werden, wozu das elektromagnetische Wechselfeld bezüglich Frequenz und Leistung entsprechend eingerichtet
wird, und daß danach die Wärmeabstrahlung der Bewehrungseisen in dem Oberflächenbereich gemessen wird, der untersucht
werden soll. Nach bevorzugter Ausführungsform der
Erfindung werden die Bewehrungseisen durch das elektromagnetische Wechselfeld einer als ebene Spirale (Archimedische
Spirale) gewickelten Induktionsspule erwärmt, die mit ihrer Induktionsspulenebene im wesentlichen parallel zu dem
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Oberflächenbereich z.B. auf dies^ -- angeordnet wird. Sie
bestimmt mit ihrer Fläche den Oberflä^^nbereic in dem danach die Projektion der Bewehrungseisen „styes^eIIt
oder ermittelt werden kann. Die Wärmeabstrahlung der
Bewehrungseisen in dem betreffenden Oberflächenbereich kann auf verschiedene Weise, z.B. auch durch Abtasten des
Oberflächenbereiches mit einem geeigneten Temperaturfühler ermittelt werden. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
ist jedoch dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeabstrahlung der Bewehrungseisen mit Hilfe der Thermovision,
einer für Wärmestrahlung empfindlichen Optik und Darstellung des in Bildpunkte aufgelösten Wärmebildes auf einem Fernsehschirm,
ermittelt wird. Gegebenenfalls kann die Wärmeabstrahlung mit Hilfe eines infrarotempfindlichen photographischen
Filmes oder Papieres - gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer photographischen Kamera und/oder
Fernsehkamera - gemessen werden. Insoweit wird vorzugsweise mit den bekannten Hilfsmitteln der Thermographie gearbeitet.
Die induktive Erwärmung von metallischen Gegenständen und insbesondere auch von Rohren und Stäben aus Stahl ist
lange bekannt. Sie geschieht hauptsächlich zum Zwecke der Wärmebehandlung, im Zusammenhang mit Verfοrmungsarbeiten
und im Zusammenhang mit Schweißarbeiten. Die Erfindung nutzt die Tatsache, daß elektromagnetische Wellen der
Frequenzen, die auch bei der induktiven Erwärmung metallischer Gegenstände üblich sind, ohne weiteres in Beton so
weit eindringen, daß eine induktive Erwärmung der im Beton
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liegenden Bewehrungseisen möglich ist, und zwar auch dann, wenn diese tiefer als 10 cm im Beton eingebettet sind. Die
Gesamtdicke der zu untersuchenden Stahlbetonkonstruktion ist für die Ermittlung der Bewehrungseisen von untergeordneter
Bedeutung. Dabei lassen sich Frequenz und Leistung des elektromagnetischen Feldes ohne weiteres so einstellen,
daß eine ausreichende induktive Erwärmung der Bewehrungseisen in sehr kurzen Zeitspannen erreicht wird. Im allgemeinen
wird man in einem Frequenzbereich von etwa 5000 bis 10 000 Herz arbeiten. Der Stahlbeton selbst erfährt durch das
elektromagnetische Feld praktisch keine Erwärmung, so daß die Wärmeabstrahlung der Bewehrungseisen ohne Schwierigkeiten
ermittelt werden kann. Sie liegt im Infrarotgebiet. Dabei kann dahingestellt bleiben, ob die Wärmeabstrahlung
der Bewehrungseisen in den Oberflächenbereich unmittelbar meßbar ist oder ob zunächst per Wärmeleitung gleichsam ein
Wärmefluß, ausgehend von den Bewehrungseisen, zur Oberfläche der Stahlbetonkonstruktion in den zu untersuchenden Oberflächenbereich
gelangt und dort erfaßt wird. Man kann annehmen, daß von den erwärmten Bewehrungseisen Wärme in den
Beton abfließt. Die Wärmefront und Fronten nachfolgender gleicher Temperatur stellt man sich bei einem zylindrischen
Bewehrungseisen zweckmäßigerweise als Zylindermäntel vor, die konzentrisch um das erwärmte Bewehrungseisen angeordnet
sind. Die Zonen gleicher Temperatur wandern in radialer Richtung mit einer von den thermischen Stoffwerten des Betons
abhängigen Geschwindigkeit gleichförmig vom Bewehrungseisen fort. Sobald die Wärmefront entlang einer Erzeugenden des
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isothermen Zylindermantels die Betonoberfläche erreicht,
ist dort die Äbstrahlung meßbar. Ein zunächst als Linie ausgeprägter Temperaturanstieg auf der Oberfläche verbreitert
sich mit der Seit zu einem Wärmeband. Darin fällt von der Symmetrielinie aus die Temperatur zu den Seiten hin
ab« Um zu eindeutigen Meßergebnissen zu kommen? genügt es,
daß die Bewehrungseisen auf etwa 20 C höher als ihre Umgebungstemperatur im Beton, jedoch nicht höher als SO C,
vorzugsweise auf eine Temperatur von etwa 50 bis 60~*C
erwärmt werden. Das bedeutet, dais die induktive Erwärmung
der Bewehrungseisen^ die im Rahmen des erfiaäungscjeraäßen
Verfahrens durchgeführt wird, die Eigenschaften des Stahls nicht veränderty aus dem die Bewehrungsseisen aufgebaut
sind= Das gilt selbst dann,wenn es sich um fcaltverfestigte
Bewehrungseisen handelt. Sweckmäßigerweise wird man mit einer Temperatur unter IGO0C arbeiten, tan den Beton selbst
zu schonen» Arbeitst man in der beschriebenen Weise mit den
Hilfsmitteln der Thermograph!©, so liegt unter den Linien mit der stärksten .Intensität jeweils mindestens ein Bewehrungseisen
der Sfcahlbe-conkonstruk-cion, in d-assen Schatten
können weitere liegen» Bach Ermittlung dieser Linien braucht
man nur noch das thermographische Sastsr auf den untersuchten
Oberflächenbereich der -Stahlbetonkcnstrukfcion zu
übertragen uad der Bewshrtmg kasn bei örtlich zerstörenden
Arbeiten gesielt aus dam Wege gegangen wer-den.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine elektrische Anlage
zur Durchführung efes beschriebenem Verfahrens. Sie ist ge-
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kennzeichnet durch eine Induktionsglüheinrichtung üblichen Aufbaues, deren Leistung und/oder Frequenz einstellbar ist,
und durch eine Indutkionsspule mit Manipulator sowie durch
eine Meßvorrichtung für die Wärmeabstrahlung im zu untersuchenden Oberflächenbereich.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher
erläutert * Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine als Wand ausgeführte
Stahlbetonkonstruktion mit Bewehrung,
Fig. 2 in einer Ansicht des Gegenstandes der Fig. 1 den Bewehrungsplan der Stahlbetonkonstruktion mit zugeordneter
Indulctions spule,
Fig. 3 das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnene Meßergebnis und
Fig. 4 eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
In der Figur 1 ist ein Querschnitt durch eine wandförmige
Stahlbetonkonstruktion 1 dargestellt worden, die in ihrer Mitte eingebettete Bewehrungseisen 2 in Form einer Baustahlmatte
aus längslaufenden und querlaufenden Bewehrungseisen aufweist. Es gilt die Projektion solcher Bewehrungseisen
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in einem Oberflächenbereich 3 dieser Stahlbetonkonstruktion festzustellen. In Figur 2 ist zunächst der Bewehrungsplan
gezeichnet worden. Angedeutet wurde in Figur 2 außerdem eine für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
einzusetzende Induktionsspule 5 in Form einer ebenen, gleichsam archimedischen Spirale. Sie wurde in vergleichsweise
dicker Strichführung strichpunktiert gezeichnet. Mit Hilfe dieser Induktionsspule 5 und mit Hilfe der in Figur
beschriebenen Anlage wurden die Bewehrungseisen 2 in dem durch die Induktionsspule 5 definierten Oberflächenbereich
durch das elektromagnetische Wechselfeld dieser Induktionsspule 5 induktiv erwärmt. Das elektromagnetische Feld wurde
bezüglich Frequenz und Leistung so eingestellt, daß man sehr kurzfristig, d.h. in wenigen Minuten, zu einer ausreichenden
Erwärmung kam. Danach wurde die Wärmeabstrahlung der
Bewehrungseisen 2 in diesem Oberflächenbereich 3 gemessen. Das geschah letztenendes mit Hilfe der Thermovision. Fig. 3
zeigt das so ermittelte thermographische Raster 6, in dem die Projektion der Bewehrungseisen 2 in diesem Oberflächenbereich
3 gleichsam als weiße Linien 7 zwischen schwarzen Feldern 8 erscheint. Diese Felder wurden aus Darstellungsgründen in der Fig. 3 schraffiert. Man erkennt unmittelbar,
daß der Bewehrungsplan 4 der Fig. 2 sehr genau wiedergegeben ist. Da sich im allgemeinen die eingangs erläuterten Symmetrieverhältnisse
bezüglich der Wärmestreifen einstellen, kann
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die Lage der Bewehrungseisen 2 im thermographischen Raster praktisch auf den Millimeter genau ermittelt werden»
Die Anlage zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens
(Fig. 4) besteht zunächst aus üblichen Bauteilen, nämlich aus einer Induktionsglühanlage,, wie sie auch in anderen
Bereichen der Technik üblich ist= Leistung und/oder Frequenz sind einstellbar, im allgemeinen arbeitet man jedoch
im Bereich von 5000 - 10 000 Hers„ Zur Anlage gehört fernerhin
eine Induktionsspule 5,, die nach Art einer archimedischen
Spirale gewickelt sein kann und mit einem Manipulator 9 versehen ist„ so daß sie vor jedem su untersuchenden
Oberbereich einer Stahlbetonkonstruktion manipuliert werden kannο Eine Meßvorrichtung 10 für die Wärmeabstrahlung
in dem zu untersuchenden Oberflächenbereich ergänzt die
Anlage.
L e e r s e ί t e
Claims (3)
- Andrejewski, Honke, Gesfhy^sen & Maseh, Patentanwälte m EssenPatentansprüche %1„ Verfahren zur Ermittlung der Projektion von Bewehrungseisen in einem Oberflächenbereich einer Stahlbetonkonstruktion,, wobei auf den Oberflächenbereich ein elektromagnetisches Wechselfeld gerichtet wird, dadurch gekenn zeichne t/daß die Bewehrungseisen durch das elektromagnetische Wechselfeld induktiv erwärmt werden, wobei das elektromagnetische Wechselfeld bezüglich Frequenz, und Leistung entsprechend eingerichtet wird, und daß danach die Wärmeabstrahlung der Bewehrungseisen in dem Oberflächenbereich gemessen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrungseisen durch das elektromagnetische Wechselfeld einer als ebene Spirale gewickelten Induktionsspule erwärmt werden, die mit ihrer Induktionsspulenebene im wesentlichen parallel zu dem Oberflächenbereich angeordnet wird.
- 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeabstrahlung der Bewehrungseisen mit Hilfe der Thermovision, einer für Wärmestrahlung empfindlichen Optik und Darstellung des in Bildpunkte aufgelösten Wärmebildes auf einem Fernsehschirm, ermittelt wird ο030046/0208Amdrefewski, Honke, Gesthuysen & Masch, Patentanwälte in Essen4ο Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrungseisen höher als ihre Umgebungstemperatur im Beton, jedoch nicht höher als 80 C, vorzugsweise auf eine Temperatur von etwa 50 bis 60 C erwärmt werden.5« Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine Induktionsglühanlage, deren Leistung und/oder Frequenz einstellbar ist, durch eine Induktionsspule (5), die mit einem Manipulator (9) versehen ist, und durch eine Meßvorrichtung (10) für die Wärmeabstrahlung im zu untersuchenden Oberflächenbereich (3) .030046/02C 8
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