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Schrägdachfenster.
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Die Erfindung betrifft ein Schrägdachfenster mit einem Blendrahmen
sowie einem im Bereich der Fensteroberseite schwenkbar mit dem Blendrahmen verbundenen,
nach außen aufklappbaren Flügel.
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Es sind drei Grundsysteme von Schrägdachfenstern bekannt.
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In der einen Ausführungsform werden diese allgemein als Schwingfenster
bezeichnet. Hierbei ist der Fensterflügel meist oberhalb der Mitte um die horizontale
Achse am Blendrahmen drehbar gelagert. Beim Öffnen schwingt der untere Teil des
Fensterflügels nach außen und der obere Teil nach innen.
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Ein Nachteil dieses Schwingfensters besteht darin, daß der obere Teil
nach innen ragt und die sich im Zimmer bewegenden Personen gefährdet. Ein zweiter
Nachteil ist, daß die Ausblick- und Hinausschiebemöglichkeiten durch die ein- und
ausgeschwungenen Flügelkanten begrenzt werden.
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Bei plötzlich einsetzendem Regen ist diese Konstruktion nachteilig,
wenn vergessen wird, das Fenster rechtzeitig zu schließen. Das Wasser kann relativ
ungehindert in die Wohnung eindringen und dort Schaden anrichten.
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Bei der anderen Grundausführungsform ist der Fensterflügel mittels
eines Scharniers an seiner Oberkante mit dem Blendrahmen verbunden. Der Fensterflügel
schwenkt beim Öffnen um die horizontale Achse dieses Scharniers nach außen.
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Dies hat den Vorteil, daß durch den höher gelegten Drehpunkt beim
Öffnen mehr Kopffreiheit entsteht. Auch bei plötzlich einsetzendem Regen ist die
Fensteröffnung weitgehend Vom Fensterflügel abgeschirmt und nur geringe Wassermengen
können eindringen. Ein Nachteil dieses Schwenkfensters
besteht jedoch
darin, daß die Lüftungswirkung vor allem bei geringem Öffnungswinkel wesentlich
schlechter als bei den Schwingfenstern ist. Bei diesen entstehen nämlich zwei, durch
den Fensterflügel getrennte Öffnungen, zwischen denen die Luft zirkulieren kann.
Außerdem gestaltet sich die Reinigung der Außenseite des Fensters sehr schwierig,
ja fast unmöglich.
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Bei der dritten Ausführungsform ist der Fensterflügel seitwärts verschiebbar.
Die Fensteröffnung wird etwa zu 70% freigelegt und die Ausblickmöglichkeiten sind
sehr gut.
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Ein Nachteil ist, daß bei plötzlich einsetzendem Regen das Wasser
ungehindert in die Wohnung eindringen kann, wenn vergessen wird, das Fenster zu
schließen. Die Reinigung der Außenseite kann durch die Öffnung stattfinden.
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In fortgebildeten Ausführungsformen werden deshalb jeweils zwei der
obengenannten Systeme vereinigt. Hierbei ist der Fensterflügel nach Art eines Schwingfensters
in seiner Mitte drehbar gelagert, jedoch nicht an dem Blendrahmen, sondern auf einem
Hilfsrahmen, der an seiner Oberkante am Blendrahmen aus schwenkbar befestigt ist
und mit dem der Fensterflügel verriegelbar ist. Mittels verschiedener Verriegelungen
und Arretiersysteme können die Fenster sowohl geschoben und gekippt werden, oder
gekippt und geschwenkt werden. Die Vorteile beider Systeme stehen aber immer nur
alternativ zur Verfügung.
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Alle befkannten, zu öffnenden Schrägdachfenster sind rechteckig ausgeführt
und alle Schwenk-, Kipp- und Schiebebeschläge sind für rechteckige Fenster ausgelegt.
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Alle fortgebildeten Ausführungsformen, die zwei Grundtypen kombinieren,
verwenden Glasscheiben, die auf der vom
Regen bespülten Oberfläche
abgedichtet sind. Ein Nachteil dieser Abdichtung besteht jedoch darin, daß diese
bei Regen immer beansprucht wird und das eine Undichtigkeit oder einen nicht ganz
geschlossenen Flügel bewirkt, daß Wasser in die Wohnung dringt. Um die Dichtung
über die Jahre zu sichern, müssen die Flügel und Blendrahmen sehr steif und aufwendig
gemacht werden.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine universelle
und möglichst in allen Details den Anforderungen entsprechende Schrägdachfensterausführung
zu verwirklichen, die die prinzipbedingten Vorteile von Schwingfenstern und Schwenkfenstern
gleichzeitig und ohne Inkaufnahme der Nachteile aufweist.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt1 ausgehend von einem Schrägdachfenster
der eingangs erwähnten Bauart,erfindungsgemäß mit den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils des Patentanspruchs 1.
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht also darin, die allgemein übliche
rechteckige Umrißform des Schrägdachfensters aufzugeben und für den äußeren Umriß
des Fensterflügels sowie den Innenumriß des Blendrahmens wenigstens teilweise die
Trapezform zu wählen.
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Vorteilhafte Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung sind
in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die grundsätzliche Wahl der Trapezform hat den großen Vorteil, daß
aufgrund der geometrischen Bedingungen am Trapez der Fensterflügel nach einer Verschiebung
in Richtung auf die größere Trapezseite in sich selbst eingekippt werden kann.
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Dadurch ist es möglich, mit sehr einfachen konstruktiven Merkmalen
das Schrägdachfenster nach der Erfindung gleichzeitig als Schwing- und Schwenkfenster
auszubilden. Insbesondere
ist die Anordnung der Dichtungen bei
dem erfindungsgemäßen Fenster in optimaler Weise möglich, indem alle Dichtungen
zwischen Fensterflügel und Blendrahmen angeordnet werden können und keine Dichtungen
an der vom Wasser bespülten Oberfläche angeordnet werden müssen.
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Im folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen das der Erfindung
zugrunde liegende Prinzip sowie ein Ausführungsbeispiel für ein Schrägdachfenster
nach der Erfindung näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 und 2 in einer einfachen Strichzeichnung das der
Erfindung zugrunde liegende Prinzip bei zwei verschiedenen Ausführungsformen; Fig.
3 eine Ausführungsform eines Schrägdachfensters in Seitenanscht; Fig. 4 die Ausführungsform
nach Fig. 3 in einer Ansicht schräg von oben; Fig. 5 den Blendrahmen der Ausführungsform
nach den Fig. 3 und 4; Fig. 6 in einer Seitenansicht analog Fig. 3 die verschiedenen
Stellungsmöglichkeiten des Flügels; Fig. 7 den Öffnungsbeschlag eines Schrägdachfensters
nach den Fig. 3 bis 6; Fig. 8 eine Einzelheit des Öffnungsbeschlages gemäß Fig.
7.
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Es wird zunächst anhand der Fig. 1 und 2 das Grundprinzip des Schrägdachfensters
nach der Erfindung näher erläutert.
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In Fig. 1 ist in einer einfachen Strichzeichnung der Blendrahmen 1
mit dem Flügel 2 eines Schrägdachfensters dargestellt. Die Oberseite des Fensters
ist mit O, die Unterseite mit U bezeichnet. Wie aus der Zeichnung zu entnehmen,
ist der kußere Umriß des Flügels 2 sowie der innere Umriß des Blendrahmens 1 trapezförmig
ausgestaltet, wobei die längere Seite 1 des Trapezes an der Fensterunterseite U
und die
kürzere Seite k des Trapezes an der Fensteroberseite 0 liegt.
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Die Seitenkanten s des Trapezes bilden mit einer senkrechten zu den
beiden Grundseiten 1 und k den WinkelL . Dieser Winkel A liegt in der Praxis zwischen
50 und 300. Aus den geometrischen Verhältnissen ergibt sich sofort, daß der Flügel
2, wenn er um beispielsweise die Strecke V nach unten verschoben wird, an seinen
beiden Seitenkanten den Abstand a zum Blendrahmen 1 hat und deshalb mit ausreichend
Spiel um die Achse D herumgeschwenkt und in den Blendrahmen 1 eingekippt werden
kann.
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Fig. 2 ist ebenfalls in Strichzeichnung der Blendrahmen 1 für ein
Schrägdachfenster anderer Ausführungsform dargestellt, bei dem nur der obere Teil
des Flügels und der Blendrahmenöffnung trapezförmig ausgebildet sind. Wiederum liegt
die kürzere Grundseite 2 des Trapezes an der Fensteroberseite 0 und die längere
Grundseite T an der Fensterunterseite U. Die beiden oberen Abschnitte s 1 der Seitenkanten
von Flügel bzw. Blendrahmenöffnung schließen mit einer senkrechten zu den beiden
Grundseiten 1 und einen spitzen Winkel Q ein, während die unteren Abschnitte dieser
Seitenkanten s 2 senkrecht zu den Grundseiten stehen.
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Es läßt sich aufgrund der gleichen Überlegungen wie bei Fig. 1 zeigen,
daß auch in diesem Fall ein Einkippen des Flügels in den Blendrahmen nach Verschiebung
ohne weiteres möglich ist.
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Die in den Fig. 3 bis 8 dargestellte Ausführungsform des Schrgdachfensters
weist einen Blendrahmen 1 und einen Flügel 2 auf. Am oberen Rand des Blendrahmens
1 ist ein Schneeschirm 3 angeordnet.
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Auf den Flügel 2 ist bei dieser Ausführungsform statt einer Fensterscheibe
aus Glas eine Kuppel aus einem durchsichtigen Kunststoff, beispielsweise Acryl,
aufgesetzt.
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Selbstverständlich können auch mehrere Kuppeln aufgesetzt sein. Bei
Verwendung von Kuppeln anstelle ebener Glasscheiben
können feste
oder bewegliche Dichtungen auf der Wasser bespülten Oberfläche des Fensters ganz
vermieden werden. Die Kunststoffkuppel 4 besitzt umgebogene Kanten 4a, die, wie
beispielsweise aus Fig. 3 und 8 ersichtlich, um den Rand des Flügelrahmens 2 herumgeführt
sind. Durch diese umgebogenen Kanten werden die Dichtungen geschützt. Kunststoffkuppeln
haben weiterhin die Fähigkeit, Spannungen aufzunehmen.
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Dies bedeutet, daß der Flügelrahmen in einer Leichtkonstruktion aus
Holz oder Metall ausgeführt werden kann.
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Der Blendrahmen 1 kann ebenfalls aus Kunststoff oder aus Holz hergestellt
sein.
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Bei der in den Fig. dargestellten Ausführungsform ist der Flügel 2
an der Fensteroberseite über eine verschiebbare Halterung mit dem Blendrahmen 1
verbunden. Hierzu weist er (s. Fig. 3, 5 und 6) in der Nähe des oberen Endes seiner
Seitenkanten jeweils einen Zapfen 5 auf, der in einen im Blendrahmen 1 angeordneten
Führungsschlitz 6 eingreift. Der Führungsschlitz 6 endet in einem Drehbeschlag 7,
durch den der Zapfen 5 aus dem Schlitz 6 ganz herausgeführt werden kann.
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Weiterhin stützt ch der Flügel 2 über einen Öffnungsbeschlag am unteren
Ende des Blendrahmens 1 ab. Dieser Öffnungsbeschlag weist zwei Stützen auf, welche
aus teleskopartig gegeneinander verschiebbaren Teilen 8a und 8b bestehen. Die Stützen
8a-8b sind an ihrem unteren Ende mit einer längs der Unterkante des Blendrahmens
1 geführten Querverbindungsstange 9 verbunden, die über Halterungen 10 drehbar am
Blendrahmen 1 befestigt ist. An den Halterungen 10 sind jeweils Arretiervorrichtungen
11 zum Festlegen der Querverbindungsstange 9 in einer bestimmten Stellung vorgesehen.
Die Stützen 8a-8b können also jeweils in einer bestimmten Winkelstellung arretiert
werden. Das obere Ende der Stützen 8a-8b ist über einen Kippbeschlag 14 mit dem
Flügel drehbar verbunden. Entsprechend der Form des Fensters
stehen
die Stützen 8a-8b zur Querverbindungsstange 9 unter einem Winkel l , der kleiner
als 900 ist. Aus diesem Grund muß, um ein Schwenken des Fensters zu ermöglichen,
der Kippbeschlag 14 so ausgebildet sein, daß die oberen Enden der Stützen 8a-8b
in Querrichtung gegen den Flügel verschiebbar sind. Hierzu sind, wie aus Fig. 8
ersichtlich, die oberen Enden der Teile 8b mit einem Zapfen 13 versehen, der in
eine entsprechende Gleitführung im Kippbeschlag 14 eingreift, in der er drehbar
und verschiebbar ist.
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Innerhalb des Teiles 8a der Stützen ist jeweils eine Feder 12 angeordnet,
die so eingestellt ist, daß sie das Gewicht des Flügels 2 ausgleicht. Selbstverständlich
kann an dieser Stelle auch eine mit Gasdruck arbeitende Vorrichtung zum Gewichtsausgleich
angeordnet sein. Die Teile 8b können weiterhin mit einer Zahnung 15 versehen sein,
in die eine am oberen Ende des Teiles 8a angeordnete Verriegelungsvorrichtung eingreift,
welche einen Verriegelungsring 16 aufweist.
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Die Handhabung des in den Fig. dargestellten Schrägdachfensters läßt
sich am besten anhand von Fig. 6 in Verbindung mit den Fig. 1 bis 5 verstehen.
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In Fig. 6 ist der Flügel 2 in drei möglichen Stellungen 2A, 2B und
2C jeweils mit einer gestrichelten Linie dargestellt. Mit 2A ist die geschlossene
Stellung des Fensters bezeichnet. In dieser Stellung befinden sich die Zapfen 5
des Flügels 2 am oberen Ende der Führungsschlitze 6. Grundsätzlich kann bereits
in dieser Stellung der Flügel 2 nach oben aufgeklappt werden.
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Zur Öffnung ist aber auch folgendes Vorgehen möglich: Der Flügel wird
ca. 5 bis 10 mm angehoben und dann etwa 20 cm nach unten verschoben. Dabei gleiten
die Zapfen 5 im Führungsschlitz 6 nach unten, bis sie auf den Drehbeschlag 7 auftreffen.
In dieser Stellung kann der Flügel 2
ebenfalls angehoben werden
bis er sich etwa in der Stellung ; befindet. Es entstehen somit zwei Öffnungen,
eine obere, die durch den Schnee- bzw. Regenschirm 3 geschützt ist und eine untere,
die durch den Fensterflügel 2 selbst geschützt ist. Diese beiden Öffnungen sorgen
für eine ausgezeichnete Luftzirkulation, ohne daß das Blickfeld verringert wird.
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Von dieser Stellung aus kann das Fenster als normales Schwenkfenster
betätigt werden.
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Durch die Verschiebung nach unten ist aber der Spielraum aufgrund
der oben erläuterten geometrischen Bedingungen zwischen dem Flügel 2 und dem Blendrahmen
1 so groß geworden, daß der Flügel 2 in den Blendrahmen selbst eingekippt werden
kann. Hierzu werden die Drehbeschläge 7 in Durchganqsstellung gestellt, so daß die
Zapfen 5 aus dem Schlitz'>/austreten können. Das Fenster kann nunmehr um die
Drehachse am oberen Ende der Stützen 8a, 8b nach unten in den Blendrahmen 1 hinein,
etwa in die in Fig. 6 mit 2C bezeichnete Stellung, geschwenkt werden. In dieser
Stellung ist selbstverständlich die Querverbindungsstange 9 durch die Arretierung
11 gegen Verdrehung gesichert. In der Stellung 2C kann die Außenoberfläche des Flügels
von innen gereinigt werden.
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Der SpL*lraum a zwischen dem Flügel 2 und dem Blendrahmen 1 ist durch
die Verschiebung so groß, daß auch die umgebogenen Kanten 4a der Kuppel 4 ohne weiteres
den Blendrahmen 1 passieren können.
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Vor allem bei größeren Formaten des Schrägdachfensters kann die Notwendigkeit
auftreten, daß der Flügel 2 in der Putzstellung 2C gestützt werden muß. Es können
in diesem Fall auf dem Blendrahmen 1 an der Innenseite Stützbeschläge vorgesehen
sein. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die zwei am Flügel angeordneten Zapfen
5, welche in den Führungsschlitz 6 eingreifen, beim Austreten aus denrDrehbeschlag
7 an beiden Seiten in Eingriff mit einer aufgespulten federbelasteten Schlinge zu
bringen, die sich beim
Schwenken nach innen abspult. Diese Schlingen
können in den Blendrahmen 1 eingebaut sein.
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Weiterhin können an den Kanten des Flügels 2 Aufkanten vorgesehen
sein, die das Wasser nach unten leiten, so daß das Wasser bei geöffnetem Fenster
von den Flügelkanten nicht in die Wohnung eintropft.
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Selbstverständlich kann auch die anhand von Fig. 2 erläuterte Form
des Schrägdachfensters, bei der die Trapezform mit der Rechteckform kombiniert ist,
in einer praktischen Ausführungsform ähnlich den Fig. 3 bis 8 ausgebildet werden.
Es kann dann der obere Teil des Fensters, wie bei der vollen Trapezform, in den
Blendrahmen eingekippt werden. Bei dieser Fensterform wird die Ausbildung einer
Kuppel komplizierter, aber die Beschlag vereinfachen sich.