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Halterung für Fassadenplatten
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Die Erfindung betrifft Halterungen für Fassadenplatten mit verdeckter,
an der Frontseite der Platte nicht sicht= barer Befestigung, insbesondere für leichte
Fassadenbe= kleidungen aus Asbestzementplatten oder vergleichbaren Baustoffen mit
Plattengewichten bis etwa 40 kg / qm, ent= sprechend Plattenstärken um 20 mm, und
bezieht sich auf die Ausgestaltung der unmittelbar mit der Platte verbundenen Aufhängehalterung.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Lösung einiger, bei den bisherigen
einschlägigen Befestigungsrten offen gebliebe= ner Probleme zu finden und Nachteile
dieser bisher ver= wendeten Befestigungsarten zu vermeiden.
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Die Unterkonstruktion, die an der Gebäudefront vorgehängt befestigt
ist und vorzugsweise aus Leichtmetallprofilen besteht, hat die Aufgabe, Bauungenauigkeiten
und Uneben heiten auszugleichen und ein exakt ebenes Raster von Einhängeprofilen
bereitzustellen, in welches die Verklei= dungsplatten mittels der rückseitig an
ihnen befestigten Halterungen eingehängt werden können. Die eingehängten Halterungen
müssen das Plattengeuicht und die Eislast auf die waagerechte und die Horizontalkräfte
auf die senkrechte Unterkonstruktion übertragen, wobei ein Wandern der eingehängten
Platten verhindert werden muß.
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Auch das Bewegen oder Vibrieren der eingehängten Platten senkrecht
zu ihrer Oberfläche muß verhindert werden.
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Die horizontalen und vertikalen Unterkonstruktionsprofile können am
Bauwerk in der Horizontalen nur bis zu einem bestimmten SenauigKeitsgrad justiert
werden. Dieser ist abhängig beispielsweise von Profilverformungen bei Belas= tung,
von der Bohrgenauigkeit für die Befestigungsmittel, vom Lochspiel der Befestigungen
und anderem mehr. Dadurch ergeben sich gegenüber den Sollmaßen aus der Vorfertigung,
der werkstattmäßigen Verbindung von Platten und Halterungen, Hühendifferenzen, die
eine Größencrdnung von 7 mm erreichen können. Da die Fugenausbildung und Rasterteilung
einer Fassadenverkleidung Toleranzen solcher Größenordnung in der Regel nicht aufnehmen
kann, ist es erforuderlich eine FeinjustiErung auf der Baustelle vorzusehen.
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Zur verdeckten Befestigung von Asoestzementplatten an der Unterkonstruktion
wurden Agraffen verwendet, die mit Hilfe von Spezialdübeln an den Platten befestigt
waren.
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Die Platten wurden dann an den Agraffen in die eigentliche Unterkonstruktion
eingehängt Praktisch mußte dabei jede einzelne Agraffe auf der Baustelle justiert
werden, wozu die Schraube im Dübel gelöst und wieder festgezDgen werden mußte, oder
aber die Agraffe fest mit der Platte verbun= den blieb und mit justrierschrauben
ausgestattet war, welche die verstellbare Auflage auf der Unterkonstruktion bildeten
Selbst wenn bei dieser Montage die zahlreichen Agraffen auf moglichst gleichmäßige
Lastaufnahme justiert wurden, konnte dies durch die Wärmedehnung der Verklei= dungsplatten,
haiehungsueise durch die unterschiedliche Wärmedehnung der Platten und der Metall
- Unterkonstruktion zunichte gemacht werden wenn die enorme Temperaturdif= ferenz
von - 20 °C bis + 50 °C betrachtet wird, welcher die Platten ausgesetzt sind.
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Die Lastverteilung auf die Plattendübel ist also sehr schwankend und
rechnerisch kaum noch erfaßbar. Man versuchte, dieser Tatsache bislang dadurch Rechnung
zu tragen, daß für die statische Berechnung nur sehr kleine Dübelauszugswerte zugrunde
gelegt werden durften, so daß sich für die statisch ausreichende Befestigung eine
recht große Anzahl von Agraffen und Dübeln ergab.
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Damit wurde aber die Wirtschaftlichkeit dieser Befestigungs= methode
infrage gestellt.
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Es wurde daher versucht, von den Agraffen abzugehen und anstelle einer
senkrechten Agraffenreihe ein Aluminium= winkelprofil auf der Plattenrückseite aufzudübeln,
und zwar mit der gleichen Zahl Dübel übereinander, wie bisher Agraffen. Die Aufhängung
in die Unterkonstruktion erfolgte an einer Ausstanzung in dem senkrecht zur Platte
stehenden Winkelschenkel. Justiert wurde durch Verschieben und Festschrauben des
Aluminiumwinkels an der Platte.
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Auch hier mußten die Platten zunächst eingehängt werden damit die
Höhendifferenz gemessen und angezeichnet werden konnte; dann wurde die Platte wieder
ausgehängt, nach Lösen der Dübelschrauben der Winkel entsprechend nach= justiert
und wieder festgeschraubt, und erst dann die Platte wieder endgültig eingehängt.
Trotzdem ist die Justierung einfacher als bei den Agraffen, obwohl zur Ausführung
der Justierung die Platten abgenommen werden müssen. Auch hat die Wärmedehnung der
Platten hier kaum Einfluß auf die Justierung. Sehr wohl können sich indessen Spannungen
durch die unterschiedliche Wärme dehnung der Platte und den mit ihr fest verbundenen
Einhängewinkeln bilden, die auf die Dübelschrauben und die Dübel selbst einwirken,
so daß die gleichmäßige Lastverteilung auf die nicht nur gestört ist, sondern durch
Aufwölben der Platte durch Wärmedehnung können außermittige Zugkräfte oder
Momente
entstehen und an den Dübelschrauben und Dübeln angreifen, die durch niedrigere rechnerische
Dübelaus= zugswerte berücksichtigt werden müssen; denn den Größen Widerstand gegen
Herausziehen leistet der Dübel bei genau zentrischem, koaxialen Zug.
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Hauptziel der Erfindung ist es, die Halterung der Fassaden platten
mit verdeckter Befestigung an ihren Einhängeschie= nen so zu gestalten daß die Bübel
ausschließlich durch reinen zentrischen Zug beansprucht werden, und zwar unbeeinflußt
von Wärme- und Windeinwirkungen auf die Platte, deren Gewicht und Eislast und ihrer
Aufhängung und Justierung. Damit wird die Halterung statisch überschaubar und die
Dübelanzahl begrenzt. Nebenziel der Erfindung ist es, die Halterung durch eine Justiereinrichtung
zu er= gänzen, die bei der Montage eine exakte Finxierung in der Vertikalen und-in
der Horizontalen ermöglicht, ohne daß die Platte abgehängt werden muß. Damit wird
es auch möglich und sinnvoll, die Spannung der Dübel und der Dübelschrauben werkstattmäßig
auf den optimalen Wert einzustellen ohne befürchten zu müssen, daß diese Ein= stellung
beim Justieren auf der Baustelle zerstört und nicht wieder hergestellt wird.
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Gegenstand der Erfindung ist demnach eine Halterung für Fassadenplatten
aus Asbestzement oder vergleichbaren Baustoffen mit verdeckter Befestigung der rückseitigen,
mit Haken zum Einhängen in die Fassadenunterkonstruktion ausgestatteten Schienen
mittels Sacklochdübel und Dübel= schrauben und die Erfindung besteht darin, daß
jede Schiene eine Bohrung zur Aufnahme eines zylindrischen Paßringes der zugehörigen
Dübelsohraube erhält und eine der restlichen Dübelanzahl entsprechende Zahl von
Längsschlitzen für Paßringe der zugehörigen Dübelschrauben, auf denen die Schienen
gleitend geführt sind. Die Länge des zylindrischen Paßringes für die Schienenbohrung
übersteigt
zueckmäßigerweise die Schienendicke um eine axiale Verschieblichkeit zu ermöglichen,
während die axiale Länge der Schlitzführungsringe nur geringfügig großer ist als
die Schienendicke; ein Flansch begrenzt die Beweglichkeit senkrecht zur Schienenebene
auf dieses Maß. In weiterer Verbesserung des Erfindungsgegenstandes können die Schienen
aus einem symmetrischen U - Profil mit zum Mittelsteg parallelen Flanschen an den
offenen Profilenden ( Hut - Orpfil ) bestehen wobei die Bohrung und die Schlitze
in der Profilbodenmitte liegen und die Flanschen die Gleitschiene für eien T - Profil=
schlitten dienen wobei der Steg als Einhängehaken ausgeklinkt ist; dabei liegt dieser
Steg zweckmäßiger= weise in einer Ebene mit den Dübel- und Dübelschraubenachv sen,
so daß keine außermittigen Kräfte an den Dübeln auftreten können. Die beweglichen
Einhängehakenschlitten werden nach dem Einrichten auf der Schiene befestigt, üblicherweise
vernietet; auch diese werkstattmäßige Uorjustierung ist bereits unabhängig von einem
Lösen der Dübelschrauben.
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Auf den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt;
im Einzelnen zeigt Fig. 1 die Ansicht einer Fassadenplattenschiene von der Plattenrückseite
aus Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Rundloch= dübel - Verbindung; Fig. 3 einen
Längsschnitt durch eine Langloch= führungsdübel - Verbindung, Fig. 4 und 5 zwei
Querschnitts - Beispiele der Plattenschiene, Fig. 6 eine Seitenansicht der Plattenaufhängung,
Fig. 7 einen Schnitt in Ebene VII - VII der Fig. 6, Fig. 8 die bewegliche Justierhülse
Fig. 9 die zugehörige Feinjustiereinzelheiten des Einhägehakens,
Fig.
10 die Teildarstellung eines nicht-justierbaren Einhängehakens.
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Die mit der Rückseite der Fassadenplatte 1 zu verbindende Schiene
2 hat einen hutförmigen, symmetrischen Querschnitt ( vgl. Fig. 7 ). In der Mittelachse
sind die Bohrung 3 , vorzugsweise auf der halben Schienenlänge, und die Längs= schlitze
4 angebracht; Anzahl und Abstand der Schlitze 4 ergibt sich aus den statischen Erfordernissen.
In die Fassadenplattenrückseite sind in der entsprechenden Anzahl und Anordnung
die Dübellöcher 5, 5' gebohrt, in welche Spreizdübel 6, 6' mit ihren Dübelschrauben
7, 7' eingesetzt werden. Die Schraube 7 ist für die Bohrung 3 der Schiene bestimmt
und gemäß Fig. 2 ausgeführt. Zwischen Schraubenkopf 7 bzw. Federring 11 ist ein
Paßring 8 auf= gesteckt, welcher beim Anziehen der Schraube die Spreiz= kraft auf
den Dübel 5 überträgt. Der Ring 8 paßt genau in das Bohrloch 3; die axiale Länge
des Paßringes 8 ist etwas größer, als die Dicke der Schiene 2, so daß diese in Achsrichtung
eine gewisse Bewegungsfreiheit hat. Damit wird erreicht, daß an diesem Punkt das
gesamte Fassaden= platten - Gewicht als reine Scherlast übertragen wird und keine
Zusatzkräfte in axialer Richtung aufgenommen werden können. Die Schraubdübel für
die Längsschlitze 4 haben anstelle des Paßringes 8 einen Abstandhalter 9, 10 zwischen
Schraubenkopf 7l und Dübel 6'. Der Durchmesser der Nabe 10 entspricht der Breite
der Schlitze 4 und die Scheibe 9 begrenzt die Axialhewegung der Schiene 2 auf der
Schraube. Dieses Spiel ist nur so groß, daß der Anpreßdruck der Schiene an die Fassadenplattenrückseite
gering ist, so daß Dehnungsbewegungen nicht durch Reibung behindert werden, daß
andererseits aber alle Windsog= lasten sicher und zentrisch übertragen werden.
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Zum Einhängen der Platten in die Fassaden - Unterkonstruktiot werden
Bügel mit T-förmigem Profil verwendet Der Profil= steg 13 erhält die Ein-hängeausklinkung
14, welche über
die Fassadenunterkonstruktion 15 gehängt wird. Die
Flansch= kanten 16 sind umgebogen, so daß beiderseitige Führungs= nuten 17 ent-stehen,
mit denen der Bügel 12 auf die Flanschen 18 der Plattenschiene 2 aufgeschoben werden
kann.
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Nach dem Einrichten werden Bügel 12 und Schienen 2 durch die Niete
19 miteinander fest verbunden. Diese Aufhängung ist vollkommen symmetrisch aufgebaut,
d.h. die Einhänge= ausklinkung 14 bzw. der Steg 13 liegen exakt in der Ebene der
Dübelschraubenachsen. so daß von der Aufhängung her keine außermittigen Kräfte auf
die Dübel übertragen werden.
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Zur Feinjustierung bei der Montage am Bau sind Stell= schieber 20
mit U - förmigem Querschnitt vorgesehen. Der obere Teil des einen U - Schenkels
ist fortgeschnitten, so daß ein Lappen verbleibt. Dieser Lappen 21 hat die gleiche
Höhb wie das Einhängeprofil 15, so daß er an dieses angelegt und dann gemeinsam
mit diesem von dem Einhängehaken 14 des Steges 13 übgriffen und fest= gelegt werden
kann. Die Unterkante des Stellschiebers 20 stützt sich auf dem Einhängeprofil 15
ab. Er behält diese Lage auch bei, wenn beim Justieren die Platte 1 mit dem Steg
13 angehoben wird. Es ist also lediglich erforderlich, nach dem Einjustieren die
gegenseitige Lage des Stell= schieb-ers 20 und des Stegs 13 zu fixieren. In einfacher
und sicherer Weise kann dies dadurch bewerkstelligt werden, daß in der Stegplatte
13 gemäß Fig. 9 eine oder zwei Bohrungsreigen 26 angebracht werden und in der anliegenden
Wand des Stellschiebers 20 schräg ansteigende Lochrei= hen 25 dergestalt, daß bei
Verschiebung nacheinander immer nur ein Lochpaar oder auch nur ein einzelnes Loch
in beiden Teilen zur Deckung kommt. Die Fixierung erfordert dann nur das Durchstecken
eines Stiftes oder Stiftpaares. Vor allen Dingen bei einer Feinjustierung mit Verwendung
eines feineren Lochrasters kann die Handhabung durch eine Öffnung 24 in dem Steg
13 nahe
der dahinterliegenden OberkanteZ3 des Stellschiebers 20
erleichtert werden, womit mittels eines durchgesteckten Werkzeugs die Platte hochgehebelt
werden kann.
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Die Einhängeausklinkung 14 im Steg 13 muß an den justierfähigen Einhängungen
selbstverständlich so erwei= tert werden, daß der Lappen 21 des Stellschiebers mit
aufgenommen werden kann. An den anderen Einhängestellen braucht die Ausklinkung
14 gemäß Fig. 10 nur dem Einhängeprofil zu entsprechen.