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Die Erfindung betrifft Befestigungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine Fassadenkonstruktion hiermit nach Anspruch 43.
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Derartige Befestigungsvorrichtungen dienen insbesondere zur Befestigung von als Fassadenelement ausgebildeten Bauteilen an einem gebäudeseitigen Tragteil. Der gewünschte Abstand zwischen dem Fassadenbauteil und dem gebäudeseitigen Tragteil liegt in der Regel in einem Bereich zwischen wenigen Zentimetern und bis zu 20 Zentimetern, je nachdem, wie groß die auszugleichenden Toleranzen sind, wie dick die dazwischenliegende Isolationsschicht ist etc. Um bei der Montage möglichst flexibel zu sein, werden Befestigungsvorrichtungen eingesetzt, bei denen der Abstand zwischen dem Bauteil und dem Tragteil während der Montage eingestellt werden kann.
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Aus
EP 0 348 853 A2 ist eine Befestigungsvorrichtung bekannt, die einen gebäudeseitigen und einen bauteilseitigen Kragschenkel aufweist, die zueinander verschiebbar sind und von denen mindestens einer ein Langloch aufweist. Durch das Langloch ist ein Schraubelement gesteckt, mit dem der das Langloch aufweisende Kragschenkel an dem anderen Kragschenkel in der gewünschten Position befestigt wird. Bei dieser Konstruktion stehen sich die Forderung nach einem großen Verstellbereich und nach einem möglichst kleinen einstellbaren Mindestabstand konkurrierend gegenüber. Die bekannten Befestigungsvorrichtungen weisen bei einem einstellbaren Mindestabstand von wenigen Zentimetern einen Einstellbereich von maximal ca. 30 bis 40 Millimetern auf.
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Aus
DE 296 15 166 U1 ist eine Befestigungsvorrichtung bekannt, die mehrteilig ausgebildet ist und von einem Schwenkhebel und einem Stützhebel gebildet wird, die vertikal verschiebbar an dem Bauteil bzw. dem Tragteil befestigt sind. Diese Befestigungsvorrichtung ist in der Herstellung aufwändig und in der Handhabung bei der Montage umständlich.
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EP 1 406 021 A1 beschreibt eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung eines Fassadenbauteiles an einem Tragteil, mit der ein Abstand zwischen Fassade und Befestigungsuntergrund, insbesondere einer Wand, einstellbar ist. Diese Befestigungsvorrichtung weist ein Verbindungselement zum Verbinden des Fassadenbauteiles mit dem Tragteil auf. Das Verbindungselement ist als Schwenkelement mit einer bogenförmigen Außenkante und mit einer bogenförmigen Befestigungslinie mit wenigstens drei Befestigungslöchern ausgebildet. Die bogenförmige Befestigungslinie verläuft im Wesentlichen benachbart entlang der bogenförmigen Außenkante. Außerdem weist das Verbindungselement ein Drehlager an einem Ende der bogenförmigen Außenkante auf, mit dem es schwenkbar an dem Tragteil befestigt ist. Das Tragteil hat eine Anschlagfläche, die parallel zu der Schwenkachse des Drehlagers ausgerichtet ist. Entlang der bogenförmigen Befestigungslinie lassen sich nunmehr wenigstens zwei Befestigungselemente durch die Befestigungslöcher stecken und mit einem Fassadenbauteil verbinden, bspw. lassen sich zwei Schrauben in ein vertikal ausgerichtetes Unterkonstruktionsprofil schrauben.
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Nachteilhaft an der Konstruktion ist ein verhältnismäßig hoher Wärmedurchgang von dem Fassadenbauteil bis in die Befestigungsschrauben des Tragteils. Außerdem lässt sich das Tragteil und damit auch das Verbindungselement nur begrenzt relativ zum Befestigungsgrund ausrichten und die Befestigungsposition ist nur äußerst begrenzt frei wählbar, bspw., wenn man irgendwelchen Leitungen oder nicht tragenden Untergründen ausweichen möchte. Vor allem bei Ständerkonstruktionen aus Holz oder Metall lassen sich mit der Befestigungsvorrichtung nur begrenzte Lasten aufnehmen, weil die Deckplatten der Ständerkonstruktion keine hohe Tragkraft aufweisen. Allenfalls einige wenige von über einer Fassade verteilt angeordneten Befestigungsvorrichtungen können durch ihre Position auch mit der Ständerkonstruktion verbunden sein. Des Weiteren ist das Tragteil komplex ausgestaltet und daher teuer in der Herstellung.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Befestigungsvorrichtung zu schaffen, die einen geringen Wärmedurchgang hat, die einfach in der Handhabung und flexibler am Befestigungsuntergrund fixierbar ist, und die preiswert in der Herstellung ist. Insgesamt soll auch eine hohe Variabilität hinsichtlich anzubauender Fassadenbauteile und von diesen aufzunehmende Trag-, Druck-, Sog- und Querlasten im Auge behalten werden.
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Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 sowie in Anspruch 43 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 42.
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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung eines Fassadenbauteiles an einem gebäudeseitigen Befestigungsuntergrund mit einem ersten Anbauteilhalter und einem Anbauteil. Das Anbauteil ist um eine Schwenkachse schwenkbar an dem ersten Anbauteilhalter gelagert. Außerdem weist die Befestigungsvorrichtung ein Montageteil mit einer ersten Koppelgeometrie auf, die eine erste Gleitschiene ausbildet. Der erste Anbauteilhalter weist eine Koppelgeometrie auf, die mit der ersten Koppelgeometrie des Montageteils in Eingriff steht, wobei der erste Anbauteilhalter mittels seiner Koppelgeometrie und der ersten Koppelgeometrie des Montageteils entlang einer Verschiebeachse der ersten Gleitschiene verschiebbar gelagert ist, wobei die Schwenkachse parallel zur Verschiebeachse ausgerichtet ist.
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Erfindungsgemäß lässt sich also der Anbauteilhalter und damit das Anbauteil entlang dem Montageteil verschieben. Dadurch können einerseits Montagefehler ausgeglichen und Montagehindernisse umgangen werden, sowie andererseits auch thermische Dehnungen durch Ausbildung eines Gleitlagers kompensiert werden. Die Verschiebeachse kann auch als erste Verschiebeachse bezeichnet werden, weil im Weiteren noch eine zweite Verschiebeachse eingeführt wird. Es versteht sich, dass durch die Dreiteiligkeit aus erstem Anbauteilhalter, Montageteil und Anbauteil ein sehr variantenreicher Baukasten aus Befestigungsvorrichtungen bereitstellbar ist, selbst wenn von den drei Bauteilen nur wenige Einzelvarianten angeboten werden.
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Optional ist das Montageteil ein Profilkörper, vorzugsweise ein Stranggusskörper. Dieser kann natürlich optional Nachbearbeitungen wie Löcher aufweisen. Hierdurch können große Stückzahlen preiswert hergestellt werden. Außerdem sind auf einfachste Weise unterschiedlich lange Varianten herstellbar, um beispielsweise unterschiedliche Lastanforderungen zu erfüllen.
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Bevorzugt besteht das Montageteil aus Kunststoff. Dieses ist leicht, einfach herstellbar, auf der Baustelle leicht nachbearbeitbar und hat einen geringen Wärmeleitwert. Alternativ kommen aber auch Ausführungen aus Metall in Betracht.
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Optional ist der erste Anbauteilhalter ein Profilkörper, vorzugsweise ein Stranggusskörper. Dieser kann natürlich optional Nachbearbeitungen wie Löcher aufweisen. Hierdurch können große Stückzahlen preiswert hergestellt werden. Außerdem sind auf einfachste Weise unterschiedlich lange Varianten herstellbar, um beispielsweise unterschiedliche Lastanforderungen zu erfüllen.
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Vorzugsweise besteht der erste Anbauteilhalter aus Kunststoff. Dieses ist leicht, einfach herstellbar, auf der Baustelle leicht nachbearbeitbar und hat einen geringen Wärmeleitwert. Alternativ kommen aber auch Ausführungen aus Metall in Betracht.
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In einer speziellen Ausführungsform sind die erste Koppelgeometrie des Montageteils und die Koppelgeometrie des ersten Anbauteilhalters zumindest bereichsweise durch einen Linienkontakt aneinander anliegen und benachbart zum Linienkontakt beabstandet voneinander angeordnet. Solche Linienkontakte erlauben nur einen geringen Wärmedurchgang vom Anbauteilhalter in das Montageteil. Außerdem lassen sich durch Linienkontakte Hebelarme gezielt verschieben und hierdurch Biegemomente auf die Koppelgeometrien reduzieren.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass wenigstens 75% der sich gegenüberliegenden Flächen der ersten Koppelgeometrie Montageteils und der Koppelgeometrie des ersten Anbauteilhalters beabstandet voneinander angeordnet sind. Aufgrund der aufzunehmenden Lasten lässt sich die Kontaktfläche nicht einem Nullwert annähern. Eine Reduktion der Kontaktfläche auf 25% stellt jedoch eine erhebliche Reduktion von Wärmeverlusten durch die Fassadenkonstruktion dar.
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Linienkontakte ließen sich optional durch schräge Anordnung der Kontaktflächen erzielen. In einer speziellen Variante wird vorgeschlagen, dass wenigstens an einem aus der ersten Koppelgeometrie des Montageteils und der Koppelgeometrie des ersten Anbauteilhalters ein oder mehrere Abstandsvorsprünge ausgebildet sind, mit dem ein Linienkontakt mit dem anderen der beiden Koppelgeometrien ausgebildet ist. Damit werden gezielt ergänzte Geometrien eingesetzt, um die Kontaktflächen lokal zu reduzieren. Beispielsweise sind dies Erhebungen, Rippen, Lippen oder Nasen. Vorzugsweise sind die Abstandsvorsprünge rundlich, um die Kerbwirkung gering zu halten, und einen tangentialen Linienkontakt herzustellen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist der erste Anbauteilhalter ein Langloch auf, dessen Lochachse sich parallel zur Schwenkachse erstreckt, und dessen Länge sich quer zu der Verschiebeachse und quer zu der Schwenkachse erstreckt, wobei die Schwenkachse parallel zur Verschiebeachse ausgerichtet ist und durch das Langloch verläuft. Damit lässt sich auch im Langloch eine Verschiebung dazu nutzen, die Montage zu vereinfachen und thermische Dehnung durch Ausbildung eines Loslagers auszugleichen.
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In einer Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass das Anbauteil mittels einer die Schwenkachse ausbildenden Schraube schwenkbar an dem ersten Anbauteilhalter gelagert ist. Solch eine Konstruktion ist auch baustellenseits schnell und einfach handhabbar.
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Im Speziellen kann auf der Schraube eine Hülse angeordnet sein, die einen geringeren Wärmeleitwert aufweist als die Schraube, wobei wenigstens eines, vorzugsweise beide, aus dem Anbauteil und dem ersten Anbauteilhalter auf der Hülse gelagert ist. Dadurch ist das auf der Hülse sitzende Bauteil von der Schraube thermisch entkoppelt.
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Es besteht die Option, dass die Schraube mit einer Mutter in ihrer Position gesichert ist, vorzugsweise mit einer selbstsichernden Mutter. Damit sind keinerlei Gewinde in den zu lagernden Bauteilen vorzusehen, was deren Fertigung erleichtert.
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Optional wird vorgeschlagen, dass die Schraube mit der Mutter derart in ihrer Position gesichert ist, dass eine Lospunktlagerung ausgebildet ist, bei der wenigstens ein Freiheitsgrad des Anbauteils nicht blockiert ist, vorzugsweise ein Drehen um die Schwenkachse und/oder ein Verschieben entlang des Langlochs, insbesondere zum Ausgleich thermischer Ausdehnungen etwaiger Fassadenbauteile.
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Weitere Vorteile hinsichtlich einer thermischen Entkopplung lassen sich erzielen, wenn auf der Schraube zumindest auf einer Seite vom ersten Anbauteilhalter eine Unterlegscheibe berührend benachbart zum ersten Anbauteilhalter angeordnet ist, wobei die Unterlegscheibe einen geringeren Wärmeleitwert aufweist als die Schraube. Hierdurch wird einerseits die Schraube thermisch vom ersten Anbauteilhalter entkoppelt.
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Im Speziellen kann hierdurch das Anbauteil dadurch thermisch vom ersten Anbauteilhalter entkoppelt sein, dass die bzw. eine der Unterlegscheiben zwischen dem Anbauteil und dem ersten Anbauteilhalter angeordnet ist.
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Für die thermische Entkopplung ist es besonders bevorzugt, wenn auf der Schraube auf beiden Seiten des ersten Anbauteilhalters jeweils eine Unterlegscheibe berührend benachbart zum ersten Anbauteilhalter angeordnet ist.
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In einer ersten optionalen Variante ist der erste Anbauteilhalter mittels seiner Koppelgeometrie quer zur Verschiebeachse in die erste Koppelgeometrie des Montageteils eingehängt ist. Dies ist komfortabel auf der Baustelle umsetzbar, insbesondere auch, wenn das Montageteil als lange Gleitschiene ausgebildet ist.
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In einer abweichenden optionalen Variante ist der erste Anbauteilhalter mittels seiner Koppelgeometrie längs zur Verschiebeachse in die erste Koppelgeometrie des Montageteils eingeschoben ist und nicht in Querrichtung lösbar. Hierdurch sind keine zusätzlichen Sicherungen bei potentiellen Umkehrlasten wie Sog- und Hubkräften notwendig.
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Gemäß einer näheren Ausgestaltung weist die erste Koppelgeometrie des Montageteils zwei parallel und beabstandet voneinander verlaufende Montagehakenprofile auf, die mit umgekehrt ausgerichteten Eingriffshakenprofilen der Koppelgeometrie des ersten Anbauteilhalters in Eingriff stehen. Hierdurch werden beabstandet voneinander zwei Lagerpunkte geschaffen, sodass eine verwindungssteife Verbindung resultiert.
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Dabei ist es möglich, dass die freien Enden der zwei Montagehakenprofile in die gleiche Richtung weisen, bevorzugt in der angedachten Montageposition nach oben. Dies erlaubt ein einfaches Einhängen des Anbauteilhalters.
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Alternativ ist es möglich, dass die freien Enden der zwei Montagehakenprofile in entgegengesetzte Richtung aufeinander zu oder voneinander weg weisen. Dies ist besonders geeignet für gesicherte Montage durch Einschieben entlang der Verschiebeachse.
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Im Weiteren kann zwischen dem Montageteil und dem ersten Anbauteilhalter ein Arretierelement angeordnet sein, wobei die verschiebbare Lagerung des ersten Anbauteilhalters entlang der Verschiebeachse wahlweise durch eine Arretierstellung des Arretierelements arretiert oder eine Freigabestellung des Arretierelements freigegeben ist. Nach Einnahme der Sollposition lässt sich so ein Festpunktlager herstellen.
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Das Arretierelement kann beispielsweise einen Schaft mit einem Querschnitt in der Form eines Unrunds, Gleichdicks oder Bogenvielecks aufweisen, und die erste Koppelgeometrie des Montageteils in der Arretierstellung gegen die Koppelgeometrie des ersten Anbauteilhalters verspannen. Mit einer sehr geringen Montagebewegung lässt sich so eine feste Arretierung mit exakt definierter Maximalkraft erzielen. Für das Verspannen der Bauteile sollte der Schaft in einer Nut des Anbauteilteilhalters liegen, die insbesondere ebenfalls eine Kontur eines Unrunds, Gleichdicks oder Bogenvielecks aufweist. Dabei kann das optionale Unrund des Schafts einen Außenumfang in der Form einer geschlossenen Kurve aufweisen, die in jedem Drehwinkel den gleichen Durchmesser jedoch keinen konstanten Radius hat. Ein Unrund oder Gleichdick kann wie ein Rad verwendet werden, doch hebt und senkt sich seine Drehachse beim Abrollen periodisch. Ein Unrund ist kostengünstig herstellbar, weil es sich durch die konstante Dicke walzen lässt. Im Besonderen kann das optionale Gleichdick einen Querschnitt in der Form eines Reuleaux-Polygons, vorzugsweise eines Reuleaux-Dreiecks aufweisen.
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Eine verbessert selbstsichernde Arretierung gelingt, wenn das Arretierelement auf dem Schaft ein Gewinde oder Zähne aufweist. Diese schneiden sich dann beim Arretieren in die Bauteile ein.
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Bevorzugt weist das Arretierelement einen Kopfantrieb zum Ansatz eines Drehwerkzeugs auf, beispielsweise aus der Gruppe Innensechskant, Innenvierkant, Außensechskant, Außenvierkant, Schlitzkopf, Kreuzschlitz, Innenvielzahn, Innensechsrund, TORX@, TORX PLUS@.
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Bezüglich der Ausgestaltung des Arretierelements wird hiermit vollumfänglich auf die Ausführungen in
EP 1 342 926 A1 Bezug genommen, deren Inhalt hiermit in diese Anmeldung aufgenommen wird. Im Besonderen kann jedes einzelne technische Detail des Arretierelementes
EP 1 342 926 A1 (dort Spannelement genannt) optional und isoliert von anderen Merkmalen auch Bestandteil des Arretierelementes dieser Anmeldung sein.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform weist das Montageteil eine zweite Koppelgeometrie auf, die eine zweite Gleitschiene ausbildet. Dabei weist die Befestigungsvorrichtung wenigstens einen, vorzugsweise wenigstens zwei, Montageteilhalter mit einer Koppelgeometrie auf, die mit der zweiten Koppelgeometrie des Montageteils in Eingriff steht, wobei der Montageteilhalter mittels dieser Koppelgeometrien entlang einer zweiten Verschiebeachse der zweiten Gleitschiene verschiebbar gelagert ist, und wobei die Schwenkachse parallel zur zweiten Verschiebeachse ausgerichtet ist. Damit lässt sich das Montageteil verschiebbar und weniger abhängig von Befestigungsrestriktionen an einem gebäudeseitigen Befestigungsuntergrund festlegen. Vor allem für Montageteile in Form langer Schienen ist die Montage über solche verschiebbaren
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So ist es zu bevorzugen, dass der Anbauteilhalter und/oder der Montageteilhalter in Richtung der Verschiebeachse kürzer ausgestaltet sind als das Montageteil, vorzugsweise wenigstens um den Faktor 1,5, weiter bevorzugt um den Faktor 2,0 und im Besonderen um den Faktor 10,0.
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Weiter ist zu bevorzugen, dass der Montageteilhalter zumindest im Wesentlichen oder vollständig auf einer Rückseite und der erste Anbauteilhalter zumindest im Wesentlichen oder vollständig auf einer Vorderseite des Montageteils angeordnet ist. Hierdurch kommen sich der Montageteilhalter und der Anbauteilhalter beim Positionieren nicht in die Quere.
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Es bietet sich ein Design an, bei dem das Montageteil mittels seiner zweiten Koppelgeometrie längs zur zweiten Verschiebeachse in die Koppelgeometrie des Montageteilhalters eingeschoben ist. In Querrichtung sollte eine Trennung nicht möglich sein, um ein Aushängen zu verhindern. In einem einfachen Fall umgreift der Montageteilhalter zwei Außenkanten des Montageteils.
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Vorzugsweise ist der Montageteilhalter ein Profilkörper. Dieser kann nachträglich hergestellte Befestigungsbohrungen aufweisen. Optional besteht der Montageteilhalter aus Kunststoff. Weil er in den meisten Montagefällen hinter der Fassadenisolation sitzt und am Mauerwerk festgeschraubt wird, kann sich jedoch auch eine Ausführung aus Metall anbieten. Diese ist robuster gegen undefinierte Anzugsmomente beim Festschrauben.
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Die Erfindung betrifft außerdem spezielle Ausführungen des Anbauteils als solches, das schwenkbar an einem Anbauteilhalter gelagert sein kann. Der Anbauteilhalter und die weiteren Bauteile können wie vor- und nachstehend ausgeführt sein, müssen dies jedoch nicht unbedingt.
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Zu den speziellen Ausführungen des Anbauteils gehört insbesondere ein Anbauteil, das als Schwenkelement mit einer bogenförmigen Außenkante und mit einer bogenförmigen ersten Befestigungslinie mit wenigstens drei Befestigungslöchern ausgebildet ist. Durch Schwenken lässt sich der Abstand zwischen dem Anbauteilhalter und beispielsweise einem Unterkonstruktionsprofil einstellen. Dabei verschieben sich die Befestigungslöcher der ersten Befestigungslinie über die Oberfläche des Unterkonstruktionsprofils, durch die dann die Befestigung im Wunschabstand erfolgen kann. Vorzugsweise sind dabei stets zwei der Befestigungslöcher so positioniert, dass auch zwei Fixierungen durchführbar sind. Entlang der bogenförmigen ersten Befestigungslinie lassen sich nunmehr wenigstens zwei Befestigungselemente durch die Befestigungslöcher stecken und mit einem Fassadenbauteil verbinden, bspw. lassen sich zwei Schrauben in ein vertikal ausgerichtetes Unterkonstruktionsprofil schrauben. Vorzugsweise sind mehr als 3 Befestigungslöcher vorgesehene, insbesondere zwischen 6 und 17.
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Die bogenförmige erste Befestigungslinie verläuft vorzugsweise zumindest im Wesentlichen benachbart entlang der bogenförmigen Außenkante. Hierdurch liegt sie im Bereich eines Unterkonstruktionsprofils, über das die Außenkante typischerweise nicht hinausstehen darf.
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Gemäß einer näheren Ausgestaltung weist das Anbauteil ein Drehlager an einem Ende der bogenförmigen Außenkante auf, mit dem es schwenkbar an dem ersten Anbauteilhalter befestigt ist. Im einfachsten Fall handelt es sich um ein Loch bzw. Bohrloch für eine Drehachse bzw. Schraube.
Das Anbauteil sollte eine Anschlagfläche aufweisen, deren Normale parallel zu der Schwenkachse des Drehlagers ausgerichtet ist. Dies ist die typische Ausrichtung, wie sie für vertikale Unterkonstruktionsprofile erforderlich ist.
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Optional kann das Anbauteil eine Materialschwächung als Biegehilfe aufweisen. Mit dieser kann die Anschlagfläche leicht ausgerichtet werden.
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Eine vorteilhafte Konstruktion wird erzielt, wenn das als Schwenkelement ausgebildete Anbauteil aus Kunststoff mit einem Metallkern besteht, wobei sich die Befestigungslöcher und das optionale Drehlager vorzugsweise durch den Metallkern erstrecken, insbesondere bevorzugt derart, dass eine Zerstörung des Kunststoffs zu keinem Komplettversagen des Anbauteils führt.
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Zur Verbesserung der thermischen Wärmedurchleitung, wird optional vorgeschlagen, dass das als Schwenkelement ausgebildete Anbauteil eine Ausnehmung benachbart zum Drehlager aufweist, insbesondere derart, dass die Wärmedurchleitung vom Anbauteil in Richtung Drehlager reduziert ist.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform ist das als Schwenkelement ausgebildete Anbauteil mit einer bogenförmigen zweiten Befestigungslinie mit wenigstens drei Befestigungslöchern ausgebildet, wobei die zweite Befestigungslinie parallel oder nicht-parallel benachbart zur ersten Befestigungslinie verläuft. Dies erhöht die Anzahl für die Befestigung nutzbarer Befestigungslöcher in jeder Schwenkstellung des Anbauteils. Es sollten nämlich stets Mindestabstände zwischen den Befestigungsmitteln (bspw. Schrauben) und zum Rand des Unterkonstruktionsprofils eingehalten werden.
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In einer weiteren Fortbildung des als Schwenkelement ausgebildeten Anbauteils ist vorgesehen, dass entlang der Außenkante um circa 90 Grad umgekantete Segmente angeordnet sind, die jeweils zumindest ein Befestigungsloch aufweisen. Das erlaubt auch stirnseitige Befestigungen von Fassadenteilen, oder beispielsweise eines Zusatzklotzes, der seitlich auf ein Unterkonstruktionsprofil aufsetzbar ist. Zusätzlich ist das Anbauteil sehr steif durch die Abkantung ausgeführt und verbiegt sich nicht so leicht. Damit eignet sich die Befestigungsvorrichtung auch sehr gut zur Erstellung einer Unterkonstruktion für eine abgehängte Decke.
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Bezüglich weiterer optionaler Ausgestaltungen des Verbindungselements wird vollumfänglich auf die Ausführungen in
EP 1 406 021 A1 Bezug genommen, deren Inhalt hiermit in diese Anmeldung aufgenommen wird. Im Besonderen kann jedes einzelne technische Detail des Verbindungselementes gemäß
EP 1 406 021 A1 (dort ebenfalls Verbindungselement genannt und teilweise auch als Schwenkelement bezeichnet) optional und isoliert von anderen Merkmalen auch Bestandteil des Verbindungselementes dieser Anmeldung sein.
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Optional kann das Anbauteil ein Gerüstanker mit einer endseitigen Öse sein. Bei Vorhangfassaden ist die Installation von Gerüstankern nämlich eine besondere Herausforderung und durch diese Option lassen sich Gerüstanker direkt in die Fassadenkonstruktion einplanen.
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Ferner besteht die Option, dass die Befestigungsvorrichtung einen zweiten Anbauteilhalter mit einer Koppelgeometrie aufweist, die mit der ersten Koppelgeometrie des Montageteils in Eingriff steht, wobei der zweite Anbauteilhalter mittels seiner Koppelgeometrie und der ersten Koppelgeometrie des Montageteils entlang der Verschiebeachse der ersten Gleitschiene verschiebbar gelagert ist, und wobei eine Diagonalstrebe an dem zweiten Anbauteilhalter und dem Anbauteil befestigt ist. Damit lässt sich bei Bedarf auf einfache Weise eine Versteifung in der Richtung der Verschiebeachse erzielen.
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Der zweite Anbauteilhalter kann jeweils die einzelnen optionalen Merkmale des ersten Anbauteilhalters aufweisen. Im Besonderen kann der zweite Anbauteilhalter baugleich zum ersten Anbauteilhalter sein.
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Eine optionale Ergänzung kann darin bestehen, dass die Befestigungsvorrichtung einen Eckhalter aufweist, der sich auf der dem ersten Anbauteilhalter gegenüberliegenden Seite des Montageteils entlang der Verschiebeachse verschiebbar am Montageteil gelagert ist und wenigstens ein Befestigungsloch in einer Anschlagfläche aufweist, wobei die Anschlagfläche quer zur Verschiebeachse und das Befestigungsloch parallel zur Verschiebeachse ausgerichtet ist. Damit lässt sich insbesondere ein Montageteil stabil über eine Ecke hinausstehen lassen, sodass auch die Außenecke der Vorhangfassade stabil gehalten ist.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Fassadenkonstruktion mit einem Fassadenbauteil, das an dem Anbauteil einer Befestigungsvorrichtung wie sie vor- und nachstehend beschrieben ist festgelegt und mit dieser Befestigungsvorrichtung beabstandet vor einem gebäudeseitigen Befestigungsuntergrund, vorzugsweise einer Wand fixiert ist.
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Bevorzugt handelt es sich bei dem Fassadenbauteil um ein Unterkonstruktionsprofil, beispielsweise eine Holzlatte oder ein Metallprofil.
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In Besonderen ist vorgesehen, dass der Befestigungsuntergrund eine Ständerkonstruktion ist, und die Befestigungsvorrichtung unmittelbar mit einem Ständer oder Riegel der Ständerkonstruktion verbunden ist.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 eine seitliche Schnittansicht einer Befestigungsvorrichtung auf einem Befestigungsuntergrund;
- 2 eine perspektivische Ansicht einer Befestigungsvorrichtung;
- 3 eine perspektivische Explosionsdarstellung des Anbauteils und des Anbauteilhalters nach 2;
- 4 eine seitliche Detailansicht des Anbauteilhalters und des Montageteils nach 2;
- 5 eine seitliche Schnittansicht einer Befestigungsvorrichtung mit einem Montageteilhalter auf einem Befestigungsuntergrund;
- 6 eine perspektivische Ansicht von drei in Flucht angeordneten Befestigungsvorrichtungen;
- 7 eine perspektivische Ansicht eines Anbauteils;
- 8 eine perspektivische Ansicht eines schematisch zerlegten Anbauteils nach 7;
- 9 eine perspektivische Ansicht eines Anbauteils;
- 10 eine perspektivische Ansicht eines Anbauteils;
- 11 eine Ansicht einer Befestigungsvorrichtung von oben mit zwei Montageteilen und einer Diagonalstrebe;
- 12 eine perspektivische Ansicht eines Montageteils, das mittels eines Eckhalters an einer rechtwinkligen Untergrundecke festgelegt ist;
- 13 eine Fassadenkonstruktion.
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In 1 sieht man in einer seitlichen Schnittansicht eine Befestigungsvorrichtung 1 zur Befestigung eines Fassadenbauteiles, die auf einem Befestigungsuntergrund U montiert ist. Die Befestigungsvorrichtung 1 weist einen ersten Anbauteilhalter 3 und ein Anbauteil 4 auf. Das Anbauteil 4 ist um eine Schwenkachse A2 schwenkbar an dem ersten Anbauteilhalter 3 gelagert, und zwar mittels einer die Schwenkachse A2 ausbildenden Schraube 6.
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Außerdem weist die Befestigungsvorrichtung 1 ein Montageteil 2 mit einer ersten Koppelgeometrie 21 auf, die eine erste Gleitschiene 22 ausbildet. Als Gegenstück verfügt der erste Anbauteilhalter 3 über eine korrespondierende Koppelgeometrie 31, die mit der ersten Koppelgeometrie 21 des Montageteils 2 in Eingriff steht. Die erste Koppelgeometrie 21 des Montageteils 2 weist zwei parallel und beabstandet voneinander verlaufende Montagehakenprofile 211, 212 auf, deren freie Enden in die gleiche Richtung weisen. Die Montagehakenprofile 211, 212 stehen mit umgekehrt ausgerichteten Eingriffshakenprofilen 35, 36 der Koppelgeometrie 31 des ersten Anbauteilhalters 3 in Eingriff. Wie man gut erahnen kann, lässt sich der Anbauteilhalter 3 hierdurch von oben in die Koppelgeometrie 21 des Montageteils 2 einhängen.
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Der erste Anbauteilhalter 3 ist nunmehr mittels seiner Koppelgeometrie 31 und der ersten Koppelgeometrie 21 des Montageteils 2 entlang einer Verschiebeachse (vgl. bspw. Bezugsziffer A1 in 2) der ersten Gleitschiene 22 verschiebbar gelagert. Dabei sind die Schwenkachse A2 und die Verschiebeachse A1 parallel zueinander ausgerichtet.
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Das Montageteil 2 und der erste Anbauteilhalter 3 sind jeweils als Profilkörper ausgestaltet und können beispielsweise aus Kunststoff, Aluminium oder Metall bestehen.
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Weiterhin weist der erste Anbauteilhalter 3 ein Langloch 32 auf, dessen Lochachse A3 sich parallel zur Schwenkachse A2 erstreckt, und dessen Länge L sich quer zu der Verschiebeachse A1 und quer zu der Schwenkachse A2 erstreckt, wobei die Schwenkachse A2 parallel zur Verschiebeachse A1 ausgerichtet ist und durch das Langloch 32 verläuft. Auf diese Weise lässt sich gemäß der gezeigten Anordnung an einem vertikal ausgerichteten Befestigungsuntergrund U das Anbauteil entlang dem Langloch 32 in der Höhe einstellen. In der Blatttiefe lässt es sich zudem entlang der ersten Gleitschiene 22 ausrichten.
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Die Schraube 6 ist mit einer selbstsichernden Mutter 62 derart in ihrer Position gesichert, dass eine Lospunktlagerung ausgebildet ist, bei der als Freiheitsgrad des Anbauteils 4 ein Drehen um die Schwenkachse A2 und ein Verschieben entlang des Langlochs 32 freibleiben.
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Zwischen dem Montageteil 2 und dem ersten Anbauteilhalter 3 ist ein Arretierelement 7 angeordnet, wobei die verschiebbare Lagerung des ersten Anbauteilhalters 3 entlang der Verschiebeachse A1 wahlweise durch eine Arretierstellung des Arretierelements 7 arretiert oder eine Freigabestellung des Arretierelements 7 freigegeben ist. Das Arretierelement 7 hat einen Schaft 71 mit einem Querschnitt in der Form eines Unrunds und verspannt die erste Koppelgeometrie 21 des Montageteils 2 in der Arretierstellung gegen die Koppelgeometrie 31 des ersten Anbauteilhalters 3. Hierzu ist auch die Ausnehmung im Anbauteilhalter 3 als einem Unrund ähnelnd ausgebildet. Zur Betätigung des Arretierelements 7 hat dieses einen Kopfantrieb 73 zum Ansatz eines Drehwerkzeugs, hier eines Innensechsrunds.
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Das Anbauteil 4 ist als Schwenkelement mit einer bogenförmigen Außenkante 41 und mit einer bogenförmigen ersten Befestigungslinie L1 mit zehn Befestigungslöchern 42 ausgebildet, die benachbart und parallel entlang der bogenförmigen Außenkante 41 verläuft.
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An einem Ende der bogenförmigen Außenkante 41 weist das Anbauteil 4 ein Drehlager 43 in der Form eines Rundlochs auf, mit dem es mittels der Schaube 6 schwenkbar an dem ersten Anbauteilhalter 3 befestigt ist. Das Anbauteil 4 hat eine Anschlagfläche 44, deren Normale parallel zu der Schwenkachse A2 des Drehlagers 43 ausgerichtet ist. Entlang der bogenförmigen ersten Befestigungslinie L1 lassen sich nunmehr wenigstens zwei Befestigungselemente durch die Befestigungslöcher 42 stecken und mit einem Fassadenbauteil 101 wie einem vertikal ausgerichteten Unterkonstruktionsprofil 102 verbinden.
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2 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine leicht abweichend zu 1 ausgestaltete Befestigungsvorrichtung 1. Die Unterscheide werden nachstehend erläutert, sodass hinsichtlich der weiteren technischen Erläuterungen auf die Beschreibung zu 1 verwiesen werden kann.
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Zunächst erkennt man das hier herausgezogene Arretierelement 7 mit dem Schaft 71 in Form eines Unrunds. Auf dem Schaft 71 sind zudem Zähne 72 zu erkennen, welche sich beim Drehen von der Freigabestellung in die Arretierstellung in die Wandungen des ersten Anbauteilhalters 3 und des Montageteils 2 schneiden.
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Hinsichtlich des Designs unterscheidet sich das Montageteil 2 und der erste Anbauteilhalter 3 vor allem bezüglich der Koppelgeometrien 21, 31. 1 ist eher filigran für leichtere Lasten ausgestaltet und erlaubt ein Aushängen des Anbauteilhalters 3 aus dem Montageteil 2, wenn sich das Arretierelement 7 in der Freigabestellung befindet. Der Anbauteilhalter 3 nach 2 ist hingegen aufgrund von Rippen, die unter die Montagehakenprofile 211, 212 greifen, nicht aus dem Montageteil 2 aushängbar. Er muss daher von einem Ende der Gleitschiene 22 in die Montagehakenprofile 211, 212 eingeschoben werden. Während nach 1 bei zu erwartenden Sog- und Hebekräften lediglich eine feste Kopplung durch Einnahme der Arretierstellung durch das Arretierelement 7 zwischen Montageteil 2 und erstem Anbauteilhalter 3 ausbildbar ist, kann nach 2 das Arretierelement in der Freigabestellung verbleiben oder hierauf gänzlich verzichtet werden, wenn eine Lospunktlagerung entlang der ersten Gleitschiene 22 ausgebildet werden soll.
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Weiterhin erkennt man in 2, dass zwischen dem Schraubenkopf der Schraube 6 und dem Anbauteilhalter 3 eine Unterlegscheibe 63 angeordnet ist, was insbesondere einer thermischen Entkopplung dient. Diese thermische Entkopplung ist in 3 im Detail dargestellt, wo eine perspektivische Explosionsdarstellung des Anbauteils 4 und des ersten Anbauteilhalters 3 nach 2 zu sehen ist.
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Gemäß dieser 3 sind auf der Schraube 6 eine Hülse 61, zwei Unterlegscheiben 63, 64 und eine Mutter 62 angeordnet. Hinzu kommen die schwenkbar aneinander zu lagernden Bauteile, nämlich der Anbauteilhalter 3, in dessen Langloch 32 die Schraube gelagert ist, und das Anbauteil 4, welches mittels eines Drehlagers 43, hier ein Rundloch, auf der Schraube 6 sitzt.
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Sowohl die Hülse 61 als auch die beiden Unterlegscheiben 63, 64 haben einen geringeren Wärmeleitwert als die Schraube 6. Der Anbauteilhalter 3 ist vollständig auf der Hülse (61) gelagert und hat hierdurch keinen Kontakt zum Schaft der Schraube 6. Der Schraubenkopf der Schraube 6 ist dadurch vom Anbauteilhalter 3 entkoppelt, dass dort eine der zwei Unterlegscheiben 63 sitzt. Auf der gegenüberliegenden Seite ist das Anbauteil 4 dadurch vom Anbauteilhalter 3 thermisch getrennt, dass dort die zweite der beiden Unterlegscheiben 64 zwischengesetzt ist.
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4 zeigt eine seitliche Detailansicht des Anbauteilhalters 3 und des Montageteils 2 nach 2, wobei hier vergrößert deutlich wird, dass auch hinsichtlich des Kontaktes zwischen dem Anbauteilhalter 3 und dem Montageteil 2 auf einen geringen thermischen Durchgang geachtet ist. So liegen die erste Koppelgeometrie 21 des Montageteils 2 und die Koppelgeometrie 31 des ersten Anbauteilhalters 3 zumindest bereichsweise nur durch einen Linienkontakt K aneinander an und benachbart hierzu sind sie beabstandet voneinander gehalten. So werden hier mehr als 75% der sich gegenüberliegenden Flächen der ersten Koppelgeometrie 21 des Montageteils 2 und der Koppelgeometrie 31 des ersten Anbauteilhalters 3 beabstandet voneinander gehalten.
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Die Linienkontakte K sind dadurch erzielt, dass an der Koppelgeometrie 31 des ersten Anbauteilhalters 3 mehrere Abstandsvorsprünge 33, 34 in Form von abgerundeten Rippen ausgebildet sind. Hierdurch entsteht je ein tangentialer Linienkontakt K zum Montageteil 2.
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Ein weiterer Vorteil dieser Linienkontakte K ist, dass sich Hebelarme von den Hakenspitzen der Koppelgeometrien 21, 31 weg verlagern lassen, wodurch höhere Lastaufnahmen möglich werden.
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5 zeigt eine seitliche Schnittansicht einer Befestigungsvorrichtung mit einem Montageteilhalter auf einem Befestigungsuntergrund. Anbauteil 4 und Anbauteilhalter 2 sowie die dazwischen angeordneten Bauteile entsprechen alle denjenigen gemäß 1, weswegen diesbezüglich auf die vorstehende Beschreibung zu 1 verwiesen wird.
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5 unterscheidet sich von der Ausführungsform nach ig. 1 durch die Montage am Befestigungsuntergrund U. Während das Montageteil 2 nach 1 unmittelbar mit seiner Rückseite S1 am Befestigungsuntergrund anliegt und dort festgeschraubt ist, verfügt die Befestigungsvorrichtung 1 nach 5 über einen zusätzlichen Montageteilhalter 5. Erkennbar ist der Montageteilhalter 5 auf der Rückseite S1 und der erste Anbauteilhalter 3 auf der Vorderseite S2 des Montageteils 2 angeordnet ist. Ein solcher Montageteilhalter 5 ist grundsätzlich auch mit einer Ausgestaltung nach 2 kombinierbar.
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Der Montageteilhalter 5 ist hier am Befestigungsuntergrund U festgeschraubt, wofür er über Befestigungslöcher 52 verfügt. Vorzugsweise ist der Montageteilhalter 5 ein Profilkörper aus Kunststoff, in den nachträglich hergestellte Befestigungsbohrungen eingebracht sind. Auf der dem Befestigungsuntergrund U gegenüberliegenden Seite umgreift der Montageteilhalter 5 mit einer hierzu ausgebildeten Koppelgeometrie 51 die Ober- und Unterkante des Montageteils 2. Die Ober- und Unterkante des Montageteils 2 bilden hierzu eine zweite Koppelgeometrie 23 des Montageteils 2 aus, die gleichzeitig eine zweite Gleitschiene 24 darstellt, entlang derer sich der Montageteilhalter 5 verschieben lässt. Auf diese Weise lässt sich nicht nur ein Montageteilhalter 5 einsetzen, sondern auch mehrere (vgl. hierzu 13). Die Schwenkachse A2, die Lochachse A3, die erste Verschiebeachse A1 und die zweite Verschiebeachse A4 sind allesamt parallel zueinander ausgerichtet.
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Das Montageteil 2 ist mittels seiner zweiten Koppelgeometrie 23 längs zur zweiten Verschiebeachse A4 in die Koppelgeometrie 51 des Montageteilhalters 5 eingeschoben. In der Praxis bietet es sich bei einem Einsatz mehrerer Montageteilhalter 5 an, zuerst das Montageteil 2 und die Montageteilhalter 5 miteinander zu verbinden und im Anschluss die Festlegung der Montageteilhalter 5 am Befestigungsuntergrund U vorzunehmen.
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Die 7 und 8 betreffen eine spezielle Ausgestaltung eines Anbauteils 4. Das als Schwenkelement ausgebildete Anbauteil 4 unterscheidet sich dadurch von denjenigen nach den 1, 2, 3, 5 und 6, dass es nicht aus einem einheitlichen Material wie Kunststoff, Aluminium oder Metall hergestellt ist, sondern aus zwei Komponenten besteht. Im Besonderen ist hier vorgesehen, dass das Anbauteil 4 aus Kunststoff mit einem Metallkern 45 besteht, wobei sich die Befestigungslöcher 42 und das Drehlager 43 jeweils durch den Metallkern 45 erstrecken. In 8 ist das Anbauteil 4 für das bessere Verständnis zerlegt dargestellt, wobei die zwei dargestellten Schalen aus Kunststoff entweder nachträglich um den Metallkern 45 gelegt werden oder vorzugsweise direkt an den Metallkern 45 angespritzt werden. Eine Zerstörung des Kunststoffs, der vor allem wegen seines geringen thermischen Durchgangs Vorteile aufweist, führt so beispielsweise im Brandfall zu keinem Komplettversagen des Anbauteils 4.
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Auch in 9 ist in einer perspektivischen Ansicht ein speziell ausgestaltetes Anbauteil 4 dargestellt.
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Dieses als Schwenkelement ausgebildete Anbauteil 4 hat eine Ausnehmung 46 benachbart zum Drehlager 43. Diese reduziert die Querschnittsfläche zwischen dem Bereich des Anbauteils 4, in dem die Befestigungslöcher 42 liegen, und dem Bereich, in dem das Drehlager 43 angeordnet ist. Damit ist die Wärmedurchleitung vom Anbauteil 4 in Richtung Drehlager 43 reduziert. Eine solche Ausnehmung 46 kann optional auch bei den anderen als Schwenkelement ausgebildeten Anbauteilen 4 ausgebildet sein.
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Des Weiteren verfügt das als Schwenkelement ausgebildete Anbauteil 4 über eine bogenförmige zweite Befestigungslinie L2 mit acht Befestigungslöchern 47. Die zweite Befestigungslinie L2 verläuft hier parallel benachbart zur ersten Befestigungslinie L1 verläuft. Alternativ kommt auch eine nicht-parallele Anordnung in Betracht. Auch eines solche zweite Befestigungslinie L2 kann optional bei den anderen als Schwenkelement ausgebildeten Anbauteilen 4 vorgesehen sein.
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Schließlich sind entlang der bogenförmigen Außenkante 41 des Anbauteils 4 um 90 Grad umgekantete Segmente 48 auf, die jeweils ein Befestigungsloch 481 aufweisen. Hierdurch kann das Anbauteil für die stirnseitige Festlegung von Fassadenbauteilen, und insbesondere auch von Abhangdecken eingesetzt werden.
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10 zeigt, dass das Anbauteil 4 auch ein Gerüstanker mit einer endseitigen Öse 49 sein kann. Dieses ist in den Anbauteilhalter eingeschraubt und bleibt auch im Weiteren um diese Drehachse schwenkbar. Damit kann dem Fassadenbauer auch unmittelbar eine Lösung zur Anbringung von an sich den Bauablauf störenden Gerüstankern zur Hand gegeben werden.
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Gemäß 11 ist vorgesehen eine Befestigungsvorrichtung 1 wie von 2 gezeigt (das Anbauteil hat hier ein abweichendes Design), dadurch zu ergänzen, dass diese einen zweiten Anbauteilhalter 8 mit einer Koppelgeometrie 81 aufweist, die mit der ersten Koppelgeometrie 21 des Montageteils 2 in Eingriff steht. Auch der zweite Anbauteilhalter 8 ist mittels seiner Koppelgeometrie 81 und der ersten Koppelgeometrie 21 des Montageteils 2 entlang der Verschiebeachse A1 der ersten Gleitschiene 22 verschiebbar gelagert. Dies ermöglicht den Einsatz einer Diagonalstrebe 82, die an dem zweiten Anbauteilhalter 8 und dem Anbauteil 4 befestigt ist. Der zweite Anbauteilhalter 8 ist baugleich zum ersten Anbauteilhalter 3 ausgebildet.
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12 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Montageteils 2, das mittels eines Eckhalters 9 an einer rechtwinkligen Untergrundecke festgelegt ist. Die Befestigungsvorrichtung 1 weist also diesen Eckhalter 9 auf. Dieser ist auf der dem ersten Anbauteilhalter 3 gegenüberliegenden Seite des Montageteils 2 entlang der Verschiebeachse A1 verschiebbar am Montageteil 2 gelagert. In einer Anschlagfläche 92 des Eckhalters 9 sind zwei Befestigungslöcher 91 ausgebildet, durch die Befestigungsschrauben in den Befestigungsuntergrund eingeschraubt sind. Die Anschlagfläche 92 ist quer zur Verschiebeachse A1 und die Befestigungslöcher 91 parallel zur Verschiebeachse A1 ausgerichtet. Auf diese Weise lassen sich die Mindestabstände vom Mauerwerksrand einhalten, die typischerweise circa dem 10-fachen des Schraubendurchmessers entsprechen.
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Schließlich ist in 13 eine Fassadenkonstruktion 100 gezeigt. Man sieht hier zwei Befestigungsvorrichtungen 1 gemäß der 5, wobei deren Montageteile 2 als ein gemeinsames Bauteil ausgebildet sind, insbesondere in Form einer langen Schiene. Entlang dem Montageteil 2 sind mehrere Montageteilhalter 5 angeordnet, nämlich immer dort, wo der gebäudeseitige Befestigungsuntergrund U einen Fassadenständer F aufweist.
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An den Anbauteilen 4 ist jeweils ein Fassadenbauteil 101, nämlich ein Unterkonstruktionsprofil 102 festgeschraubt. Dabei ist zu erkennen, dass die bogenförmige erste Befestigungslinie L1 es erlaubt, dass zwei Schrauben beabstandet voneinander in das Unterkonstruktionsprofil 102 einschraubbar sind.
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Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar.
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Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Befestigungsvorrichtung
- 2
- Montageteil
- 21
- erste Koppelgeometrie
- 211
- Montagehakenprofil
- 212
- Montagehakenprofil
- 22
- erste Gleitschiene
- 23
- zweite Koppelgeometrie
- 24
- zweite Gleitschiene
- 25
- Befestigungsloch
- 3
- erster Anbauteilhalter
- 31
- Koppelgeometrie
- 32
- Langloch
- 33
- Abstandsvorsprung
- 34
- Abstandsvorsprung
- 35
- Eingriffshakenprofil
- 36
- Eingriffshakenprofil
- 4
- Anbauteil
- 41
- bogenförmige Außenkante
- 42
- Befestigungsloch (auf L1)
- 43
- Drehlager
- 44
- Anschlagfläche
- 45
- Metallkern
- 46
- (Thermo-)Ausnehmung
- 47
- Befestigungsloch (auf L2)
- 48
- umgekantete Segmente
- 481
- Befestigungsloch
- 49
- Öse (Gerüstanker)
- 5
- Montageteilhalter
- 51
- Koppelgeometrie
- 52
- Befestigungsloch
- 6
- Schraube
- 61
- Hülse
- 62
- Mutter
- 63
- Unterlegscheibe
- 64
- Unterlegscheibe
- 7
- Arretierelement
- 71
- Schaft
- 72
- Zähne
- 73
- Kopfantrieb
- 8
- zweiter Anbauteilhalter
- 81
- Koppelgeometrie
- 82
- Diagonalstrebe
- 9
- Eckhalter
- 91
- Befestigungsloch
- 92
- Anschlagfläche
- 93
- Koppelgeometrie
- 100
- Fassadenkonstruktion
- 101
- Fassadenbauteil
- 102
- Unterkonstruktionsprofil
- A1
- Verschiebeachse
- A2
- Schwenkachse
- A3
- Lochachse
- A4
- zweiten Verschiebeachse
- K
- Linienkontakt
- L
- Länge (Langloch)
- L1
- erste Befestigungslinie
- L2
- zweite Befestigungslinie
- S1
- Rückseite (Montageteil)
- S2
- Vorderseite (Montageteil)
- U
- gebäudeseitiger Befestigungsuntergrund
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0348853 A2 [0003]
- DE 29615166 U1 [0004]
- EP 1406021 A1 [0005, 0050]
- EP 1342926 A1 [0035]