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"Polsterauflage"
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1'Polsterauflage" Die Erfindung betrifft eine Polsterauflage für
Patientenstühle, wie Zahnarztbehandlungsstühle, die auf einem tragenden Untergestell
vorzugsweise lösbar zu befestigen oder aufzulegen ist und einen der Kontur der Auflage
fläche angepaßten geschäumten Kern oder einen Kern aus verpreßten Polyester- und/oder
Polyäthylenflocken aufweist mit in den Randzonen geringerer Elastizität als in den
übrigen Zonen und mit einer rückwärtigen, vollflächigen Kaschierung sowie auf der
Front- bzw. Benutzungsseite mit einem auch die Seitenränder abdeckenden und entlang
der Randzone der Rückseite befestigten Bezugsstoff aus Leder, Kunstleder oder dgl.
ausgerüstet ist.
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Es sind Polsterauflagen vorgenannter Art bekannt, die zur Verwendung
für Patientenstühle, insbesondere Zahnarztbehandlungsstühle, in dem vorgeformten
Kern aus Verbundschaum auf ihrer der Auflagefläche des Untergestelles zugewandten
Seite Aussparungen bzw. Ausformungen aufweisen, welche in entsprechende
Vorsprünge
der Auflagefläche eingreifen, um die Polsterauflage auf dem Untergestell sicher
zu halten. Dabei ist der Kern aus Verbundschaum der Kontur der Auflage fläche genau
angepaßt und wird im allgemeinen durch Komprimieren in einer Form hergestellt sowie
nachfolgend mit der rückwärtigen Kaschierung versehen, die bei den bekannten Ausführungen
durchweg aus einer dünnen Stoffauflage besteht. Die Befestigung des Bezugsstoffes
aus Leder, Kunstleder oder dgl. erfolgt im allgemeinen dadurch, daß ein der Umrißgestalt
des Kernes angepaßter Zuschnitt über die Front- bzw.
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Benutzungsseite des Kernes gespannt sowie um die Seitenränder des
Kernes gelegt und mit einem auf die Unterseite des Kernes ragenden umlaufenden Rand
an der Unterseite des Kernes befestigt wird.
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Dabei erfolgt die Befestigung im allgemeinen durch Kleben. Hierzu
ist es notwendig, die Befestigung des auf die-Unterseite ragenden Randes des Zuschnittes
zunächst an einigen Punkten oder entlang der Seitenränder durch Klebung vorzunehmen,
um eine anschmiegende Anlage des Bezugsstoffes an das Formpolster in allen Bereichen
zu erreichen. Erst nach einer solchen Fixierung kann nach Abbindung des Klebstoffes
das vollflächige Verkleben des auf die Unterseite des Kernes ragenden Randes des
Bezugs stoffes vorgenommen werden.
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Der Zeit- und Arbeitsaufwand für die Herstellung der bekannten Polsterauflagen
sind relativ hoch, da die durch die Randklebung zunächst notwendige Anheftung des
Bezugsstoffes im Klebebereich die Aufrechterhaltung eines Andruckes des Stoffes
an den Kern erfordert, bis die Klebezone durch die Spannung des Bezugsstoffes
voll
belastbar ist. Die bisher notwendige Klebung in zwei nacheinander erfolgenden Arbeitsvorgängen
ist verhältnismäßig zeitaufwendig und daher unwirtschaftlich.
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Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, eine Polsterauflage der einleitend
genannten Art so auszubilden, daß sie eine gegenüber der Klebung des auf die Unterseite
des Kernes umgelegten Randes des Bezugs stoffes erheblich höher belastbare Verbindung
zwischen dem Bezugs stoff und dem Kern gewährleistet und darüber hinaus in einer
wesentlich kürzeren Zeitspanne herstellbar ist.
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Zur Lösung vorstehender Aufgabe kennzeichnet sich die Polsterauflage
erfindungsgemäß dadurch, daß wenigstens die Randzone der Rückseite des Kernes von
einem mit dieser Zone fest verbundenen, biegsamen, jedoch festen Werkstoff in einer
Dicke von etwa einem oder einigen Millimetern abgedeckt und der Bezugs stoff mit
seinem an der Unterseite des Kernes zu befestigenden Rand mit eingetriebenen Heftklammern
an dem festen Werkstoff gehalten ist. Durch die nunmehr mögliche Befestigung des
auf die Unterseite des Kernes ragenden Randes des Bezugs stoffes mit den Heftklammern
kann das beim Kleben notwendige vorherige punktweise Anheften des Randes des Bezugsstoffes
entfallen. Durch entsprechend dichte Anordnung der Heftklammern ergibt sich darüber
hinaus eine wesentlich höher belastbare Verbindung zwischen dem Bezugsstoff und
der Unterseite
des Kernes, die den weiteren Vorteil hat, daß diese
Verbindung bedarfsweise auch wieder gelöst werden kann, so daß zumindest bereichsweise
ein Nachspannen des Bezugsstoffes möglich ist für den Fall, daß beim überspannen
der Polsterauflage Ungenauigkeiten aufgetreten sein sollten, die erst bei Fertigstellung
der Auflage festgestellt werden.
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Der genannte biegsame, jedoch feste Werkstoff, welcher sich wenigstens
über die Randzone der Rückseite des Kernes erstreckt, muß lediglich für die eingetriebenen
Heftklammern einen hinreichenden Auszugswiderstand bieten, so daß der Bezugs stoff
mittels der Heftklammern an dem Werkstoff sicher befestigt werden kann.
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Hierzu eignen sich beispielsweise Kunststoffe verschiedener Art, deren
Biegsamkeit und Festigkeit durch entsprechende Zugabe von Lösungsmittelanteilen
eingestellt werden können.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn als Werkstoff für den vorgenannten
Zweck Pappe, vorzugsweise Bitumenpappe, verwendet wird.
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Bitumenpappe hat den Vorteil einer relativ hohen Festigkeit bei ausreichender
Anschmiegsamkeit an den Konturenverlauf des ab zu deckenden Randes und ist darüber
hinaus feuchtigkeitsunempfindlich.
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In Bitumenpappe eingetriebene Heftklammern sind im Vergleich zu normaler
Pappe nur mit einer relativ großen Auszugskraft wieder aus der Pappe zu entfernen.
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i Wenn nur der Rand der Rückseite des Kernes mittels des Werkstoffes
abgedeckt
wird, so ist es entweder möglich, getrennte Streifen des Werkstoffes zu verwenden
oder aber eine Art Maske aus dem genannten Werkstoff herzustellen, die auf der Unterseite
des Kernes befestigt wird.
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Zweckmäßig ist es bei ausschließlicher Abdeckung der Randzone der
Rückseite des Kernes mittels eines Werkstoffstreifens, wenn dieser in einer angepaßtenVertiefung
oder einerRandabstufung des Kernes angeordnet wird. Hierdurch wird erreicht, daß
durch den aufgebrachten Werkstoff kein abgesetzter Rand auf der Unterseite des Kernes
entsteht.
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Statt der Abdeckung lediglich des unteren AuBenrandes des Kernes kann
auch eine vollflächige Abdeckung der gesamten Rückseite des Kernes mittels eines
als Tafel ausgebildeten Werkstoffes erfolgen, wobei dieser Werkstoff dann die Kaschierung
des Kernes bildet. In 1 diesem Falle ist es zweckmäßig, wenn der Werkstoff mit Ein-
und/oder Ausstanzungen im Bereich wenigstens eines Teiles derjenigen Zonen versehen
ist, die zur Anpassung an die Kontur der Auflagefläche bzw. der Kernunterseite verformt
sind. Durch die Ein- und/oder Ausstanzungen ergibt sich eine leichtere Verformbarkeit
und Anpassung des gleichzeitig als Kaschierung dienenden Werkstoffes an die Kontur
der Auflagefläche bzw. an die Kernunterseite, ohne daß unerwünschte Rückfederungen
auftreten.
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Die Befestigung des die Randzone der Rückseite des Kernes oder
aber
die gesamte Kernrückseite abdeckenden Werkstoffes erfolgt in der Weise, daß im Bereich
der Randzone eine vollflächige Verbindung, vorzugsweise Verklebung mit dem Kern
vorgesehen wird.
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Das vollflächige Verkleben des genannten Werkstoffes in der Rand-.
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zone bereitet keinen großen Aufwand, da mit sehr einfachen Mitteln
und wenigen Handgriffen sowohl auf den Werkstoff als auch auf den' entsprechenden
Rand der Polsterunterlage der Klebstoff aufgebracht werden kann, um durch kurzen
Andruck die notwendige Verbindung zu schaffen. Bei Verwendung eines die gesamte
Rückseite des Kernes abdeckenden Werkstoffes können zusätzliche Klebpunkte auch
im Bereich außerhalb der vollflächig verklebten Ränder vorgesehen sein.
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Eine besonders einfache Ausführung und rationelle Fertigung ergibt
sich, wenn der wenigstens die Randzonen der Rückseite des Kernes abdeckende Werkstoff
mit dem Kern durch Anschäumen verbunden wird.
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Die Zeichnung gibt Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer
Sitzpolsterauflage für einen Zahnarztbehandlungsstuhl wieder Es zeigen: Fig. 1 in
perspektivischer Darstellung einen Blick auf die Unterseite einer Polsterauflage
ohne den Bezugsstoff, Fig. 2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie II-II in Fig.
15 jedoch mit aufgebrachtem Bezugsstoff,
Fig. 3 ähnlich der Fig.
1 einen perspektivischen Blick auf die Unterseite einer anderen Ausführungsform,
wiederum ohne Bezugsstoff, Fig. 4 eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie
IV-IV der Fig. 3 mit aufgebrachtem Bezugsstoff.
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Die in den Fig. 1 und 2 wiedergegebene Polsterauflage weist einen
Kern 1 aus Polyester- oder Polyäthylenflocken auf, welcher durch Komprimierung in
einer entsprechenden Form hergestellt wird. Dabei ist der Mittelbereich la des Kernes
wesentlich elastischer und weicher als die Randzone Ib, um einerseits die erforderliche
Formt stabilität des Kernes 1 zu erreichen, andererseits jedoch dem mittleren Bereich,
auf welchem der Patient sitzt oder liegt, die notwendige Elastizität und Nachgiebigkeit
zu geben.
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Aus der Fig. 1 ist-ersichtlich, daß auf der Unterseite des Kernes
1, und zwar im Bereich der aus Fig. 2 ersichtlichen Abstufung lc des Kernes 1, Aussparungen
2 bzw. 3 vorgesehen sind, welche ebenso wie die kreisrunden Vertiefungen 4 zur Befestigung
der Polsterauflage auf einem Untergestell dienen. Dabei ist die Polsterauflage 1
in ihrer Form der Kontur der Auflagefläche des Untergestelles angepaßt.
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Die Unterseite des Kernes 1 ist in dem Ausführungsbeispiel der Fig.
1 und 2 mit einer Kaschierung 5 versehen, welche aus einem dünnen Gewebe aus textilen
Faserstoffen oder Kunststoffen besteht
und die weitgehend durchsichtig
ist, so daß die Kaschierung 5 in der Fig. 1 nur durch die an einzelnen Stellen wiedergegebene
Schraffur angedeutet ist.
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Die in Fig. 1 wiedergegebene Darstellung zeigt den Kern 1 der Auflage
noch ohne den die Benutzungsseite abdeckenden BezugsstoffF der aus der Fig. 2 ersichtlich
ist. Dieser Bezugsstoff 6 erstreckt sich sowohl über die Front- oder Benutzungsseite
des Kernes 1 als auch über dessen Seitenränder und ist dabei so zugeschnitten, daß
ein Rand 6a bis auf die Unterseite des Kernes 1 ragt, wo dieser Rand befestigt ist.
Im Bereich der Front- oder Benutzungsseite ist zwischen dem Kern 1 und dem Bezugsstoff
6 eine ggf. aus mehreren Lagen bestehende zusätzliche Zwischenwattierung 14 vorgesehen;
welche sich ggf. bis über die Seitenränder des Kernes 1 erstreckt Zur Befestigung
des Randes 6a des Bezugsstoffes 6 an der Unterseite des Kernes ist in dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 und 2 eine umlaufende Randzone des Kernes 1 mit einem Streifen eines
biegsamen, jedoch festen Werkstoffes 7 ausgerüstet, welcher in dem dargestellten
Beispiel aus einer Bitumenpappe besteht. Der Werkstoffstreifen 7 ist bei der wiedergegebenen
Ausführung in einer Randabstufung ld des Kernes angeordnet und dort mittels einer
Klebstoffschicht 8 vollflächig befestigt. Der Werkstoffstreifen 7 ist dabei einige
Millimeter stark und dient zur Aufnahme von Heftklammern 9, welche zur Befestigung
des auf die Unterseite umgelegten Randes 6a des Bezugs stoffes 6 vorgesehen
sind.
Diese Heftklammern können bekanntlich mit geeigneten Werkzeugen maschinell eingetrieben
werden, wobei man es in der Hand hat, den Abstand von Klammer zu Klammer festzulegen
bzw. zu variieren.
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Die unterseitige Randabdeckung des Kernes 1 mittels des Werkstoffstreifens
7 kann dabei so erfolgen, daß entweder eine Mehrzahl von Streifen im stumpfen Stoß
aneinandergereiht werden, oder aber eine der Kontur des Randes entsprechende Maske
aus dem Werkstoff hergestellt und vollflächig aufgeklebt wird.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 ist der Kern 1 in
gleicher Weise ausgebildet, wie im Zusammenhang mit den Fig. 1 und 2 bereits beschrieben
wurde. Es sind deshalb in den Fig. 3 und 4 auch für die gleichen Teile die gleichen
Bezugszeichen verwendet worden.
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Abweichend von der Ausführung nach den Fig. 1 und 2 ist bei der Ausgestaltung
der Polsterauflage nach den Fig. 3 und 4 statt des Werkstoffstreifens 7 eine vollflächige
Abdeckung 8 der gesamten Rückseite des Kernes vorgesehen, die in diesem Ausführungsbeispiel
ebenfalls aus Bitumenpappe besteht. Diese vollflächige Abdeckung bildet gleichzeitig
die rückseitige Kaschierung des Kernes 1. Da sie sich bis zu dem äußeren Rand des
Kernes 1 erstreckt, erübrigt! sich die in Fig. 2 vorgesehene Randabstufung ld. Allerdings
ist auch die vollflächige Abdeckung 8 im Bereich des Randes, und zwar
über
eine Breite, die der Breite des Werkstoffstreifens 7 in den Fig. 1 und 2 entspricht,
vollflächig mit dem Kern 1 verbunden5 beispielsweise verklebt. Zusätzlich können
auch außerhalb des Randstreifens Klebpunkte oder Klebzonen zwischen der vollflächigen
Abdeckung 8 und dem Kern 1 vorgesehen sein.
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Um die vollflächige Abdeckung an die Kontur der Unterseite des Kernes
genau anpassen zu können, sind in dieser Abdeckung Aus-bzw. Einstanzungen an denjenigen
Stellen vorgesehen, an denen eine stärkere Verformung der ursprünglich ebenen und
plattenartigen Abdeckung erforderlich ist. So sind in dem Ausführungsbeispiel der
Fig. 3 und 4 querverlaufende Ausstanzungen oder Stanzschnitte 10 erkennbar, die
im Bereich einer Wölbung des Kernes 1 angeordnet sind und sich nahezu über die gesamte
Breite der Abdeckung 8 erstrecken. An anderer Stelle sind kreisrunde Ausstanzungen
11 erkennbar, welche den gleichen Zweck haben wie die Ausstanzungen 10.
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Um die Bildung der aus der Fig. 4 erkennbaren Stufe 12 des Kernes
1 auch in der Auflage 8 zu ermöglichen, sind entlang dieser Stufe weitere Längsausstanzungen
13 gemäß Fig. 3 in der Auflage 8 angeordnet.
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l Zur Erzielung einer Gewichtsersparnis der als Kaschierung dienenden
vollflächigen Auflage 8 kann diese auch mit weiteren, in der Zeichnung im einzelnen
nicht wiedergegebenen Fensterausstanzungen
versehen sein.
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Es ist selbstverständlich, daß die vollflächige Abdeckung 8 im Bereich
der Aussparungen 2 bis 4 des Kernes 1 mit entsprechenden Ausstanzungen versehen
ist, so daß die Befestigungselemente der Auflagefläche des Untergestelles mit der
Polsterauflage in der notwendigen Form zur Halterung der Polsterauflage zusammenwirken
können. Die Ausstanzungen der vollflächigen Abdeckung 8 für den Eingriff von Befestigungselementen
des Untergestelles können dabei mit ein- oder angepreßten nasen aus Metall ausgerüstet
sein, wobei die Anordnung derartiger Oesen bei der Herstellung des Pappzuschnittes
bereits vorgenommen wird.
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Statt der beschriebenen vollflächigen Verklebung zumindest im Bereich
der Randzone der Auflage bzw. statt der vollflächigen Verklebung des Werkstoffstreifens
7 bei der Anordnung nach den Fig. 1 und 2 können sowohl der streifenförmige Werkstoff
7 als auch die vollflächige Abdeckung 8 durch Anschäumen bzw. beim Komprimieren
des den Kern 1 bildenden Kunststoffes mit angeformt werden, so daß die Formung des
Werkstoffstreifens 7 bzw. der Auflage 8 gleichzeitig mit der Formung des Kernes
1 vorgenommen wird.
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