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Polster für einen Sitz, insbesondere
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einen Fahrzeugsitz
Die Erfindung betrifft ein Polster
für einen Sitz, insbesondere einen Fahrzeugsitz, das auf der dem Sitzbenutzer zugekehrten
Seite nutartige Vertiefungen aufweist und zumindest auf dieser Seite mit einem auch
die nutartigen Vertiefungen auskleidenden, am Grund der Vertiefungen festgelegten
Bezug überzogen ist.
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Bei den bekannten Polstern dieser Art wird der Bezug am Grund der
nutartigen Vertiefungen an das Polster angeklebt oder an dieses mit Hilfe von Klammern
angeheftet. Beide Verbindungsarten sind mit erheblichen Nachteilen behaftet. Der
Klebstoff dringt in den Bezug ein und kann dadurch das Aussehen des Bezuges beeinträchtigen.
Außerdem werden die Klebestellen häufig wellig, was ebenfalls störend ist. Der Umgang
mit Klebstoff beim Aufbringen des Bezuges bringt ferner die Gefahr mit sieh, daß
Klebstoff auch an andere Bereiche des Bezuges gelangt. eiterhin ist es sehr schwierig,
eine glatte und faltenfreie Anlage des Bezuges zu erreichen, da die Abstände zwischen
zwei benachbarten nutartigen Vertiefungen in der Regel mit relativ großen Toleranzen
behaftet sind und Wellen im Bezug, die beim Aufbringen und Festkleben auftreten,
häufig nur dadurch beseitigt werden können, daß der Bezug wieder vom Polster entfernt
wird. Schließlich ist es nicht möglich, später, beispielsweise zum Reinigen des
Bezuges, diesen vom Polster wieder so zu trennen, daß er danach wieder verwendet
werden kann.
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Erhebliche Schwierigkeiten treten beim Anbringen des Bezuges auch
dann auf, wenn er mit Hilfe von Klammern angeheftet wird Zum einen müssen die Klammern
verdeckt, also in den unteren Längskanten der nutartigen Vertiefungen angeordnet
werden, was das Anbringen erschwert, zum anderen ist die Gefahr der Faltenbildung
noch wesentlich größer als beim Ankleben, weil sich erst nach dem Anklammern auf
einem relativ großen Längenabschnitt der nutartigen Vertiefungen herausstellt, ob
sich der
Bezug glatt an das Polster anlegen läßt oder ob Falten
auftreten. Im Falle der Faltenbildung müssen dann die Klammern wieder gelöst werden,
was aufwendig ist. Ein weiterer Nachteil der Verwendung von Klammern ist darin zu
sehen, daß sie die Verwendung einer Verstärkungsschicht erforderlich machen, die
den Klammern den erforderlichen Halt gibt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Polster mit nutartigen
Vertiefungen so auszubilden, daß das Anbringen des Bezuges ohne Schwierigkeiten
möglich ist und daher weder eine besonders qualifizierte Arbeitskraft erfordert
noch einen nennenswerten Ausschuß ergibt. Bei einem Polster der eingangs genannten
Art ist diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mit dem Bezug in den den
Grund der Vertiefungen auskleidenden Streifenbereichen wenigstens je ein zwischen
dem Bezug und dem Polstermaterial liegender, eine gewisse Biegesteifigkeit aufweisender
Streifen verbunden ist, der über die Längsseite des Streifenbereichs überstehende
Randzonen hat, die in im Polstermaterial vorgesehene Schlitze eingreifen.
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Die Streifen können mit dem Bezug verbunden werden, ehe dieser auf
das Polster aufgebracht wird. Ein Verbinden mit Hilfe von Klammern ist deshalb ohne
Schwierigkeiten möglich. Vorzugsweise werden der Bezug und der Streifen jedoch durch
wenigstens je eine Naht längs der beiden Ränder der zugeordneten Streifenbereiche
mit dem Bezug verbunden, da das Zusammennähen ein sehr rationeller Arbeitsvorgang
ist, die Verbindung gleichmäßig auf der ganzen Länge der Streifenbereiche wirksam
ist und einer Naht auch aus ästhetischen Gründen in der Regel der Vorzug gegeben
wird. Die Vermeidung von Falten bereitet keine Schwierigkeiten, da der Bezug beim
Verbinden mit den Streifen nicht unter einer Vorsprannung steht und sich daher glatt
und gleichmäßig auf die Streifen auflegt. Hinzu kommt, daß das Aufbringen des Bezuges
auf das
polster durch die Streifen wesentlich vereinfacht wird,
da diese nur in die im Polster vorgesehenen Schlitze eingeschoben zu werden brauchen.
Ein weiterer Vorteil besteht hierbei darin, daß die Schlitze eine gewisse Verschiebung
der Streifen in deren Längs- und Querrichtung zulassen, so daß Fertigungsungenauigkeiten
sich von selbst ausgleichen, was zusammen mit der exakten Form des Bezuges, die
diesem dadurch gegeben werden kann, daß er vor dem Aufbringen auf das Polster fertiggestellt
werden kann, eine glatte und faltenfreie Anlage am Polster sicherstellt. Das Aufbringen
des Bezuges kann daher nicht nur von hochqualifizierten Arbeitskräften ausgeführt
werden. Schließlich ist noch von Vorteil, daß der Bezug ohne Schwierigkeiten vom
Polster wieder gelöst werden kann, um beispielsweise gereinigt werden zu können
7 und daß keine Gefahr besteht, daß Klebstoff an den Bezug gelangt.
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Die Streifen können beispielsweise aus Pappe bestehen, wodurch der
durch sie bedingte höhere Materialaufwand vernachlässigbar klein ist gegenüber dem
wesentlich geringeren Fertigungsaufwand für das gesamte Polster. Sollen der Bezug
und die Streifen miteinander vernäht werden, dann werden vorteilhafterweise Pappestreifen
mit einer Gewebeunterlage verwendet, welche das Ausreißen der Nähte verhindert.
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Selbstverständlich können die Streifen auch aus anderen Materialien,
die eine gewisse Steifigkeit haben, bestehen, beispielsweise aus einer Kunststoff-Folie
mit Gewebeeinlage.
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Bei einer bevorzugten Ausführunssform sind die nutartigen Vertiefungen
des Polsters durch Zwischenräume zwischen aus Schaumstoff bestehenden Polsterteilen
gebildet, die auf die Oberseite eines anderen Polsterteils aus Schaumstoff aufgeklebt
sind.
Hierbei enden die Klebeflächen in einem der gewünschten Tiefe der Schlitze entsprechenden
Abstand von den den Grund der Vertiefungen bildenden Streifenbereichen, wodurch
für die Bildung der Schlitze kein zusätzlicher Arbeitsgang erforderlich ist.
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Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
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Es ze-igen: Fig. 1 eine perspektivisch und schematisch dargestellte
Ansicht eines Fahrzeugsitzes mit einem nutartige Vertiefungen aufweisenden Rückenlehnenpolster,
Fig. 2 einen in vergrößertem Maßstab und unvollständig dargestellten Längsschnitt
des Rückenlehnenpolsters.
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Ein Fahrzeugsitz mit einem Sitzteil 1 und einer mit diesem über Gelenkbeschläge
2 schwenkbar und und in wählbarer Neigungslage feststellbar verbundenen Rückenlehne
3 hat ein Rückenlehnenpolster 4, das von einem im Ausführungsbeispiel als Schale
ausgebildeten Polsterträger 5 getragen wird und auf seiner Vorderseite, also der
Anlageseite für den Sitzbenutzer, mit in Querrichtung verlaufenden, nutartigen Vertiefungen
6 versehen ist, die in erster Linie dazu dienen, eine gewisse Luftzirkulation zwischen
dem Rücken des Sitzhenutzers und dem Rückenlehnenpolster zu ermöglichen.
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Wie Fig. 1 zeigt, verlaufen die Vertiefungen 6 in Querrichtung des
Rückenlehnenpolsters 4 über dessen gesamte
Breite und sind im Abstand
voneinander angeordnet. Ihr Querschnitt ist, wie Fig. 2 zeigt, U-artig.
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Das Polstermaterial des Rückenlehnenpolsters ist auf seiner gesamten
Vorderseite, also auch im Bereich der Vertiefungen 6, sowie auf seinen Seitenflächen
vollständig von einem Bezug 7 überdeckt, der im Ausführungsbeispiel, wie üblich,
auch eine Randzone der Rückseite übergreift und dort mit dem Polstermaterial lösbar
verbunden ist.
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Das Polstermaterial besteht, wie Fig. 2 zeigte im Ausführungsbeispiel
aus mehreren Teilen und Schichten. Ein halbharter Formschaumteil 8 ist auf seiner
auf dem Polsterträger 5 aufliegenden Rückseite mit einer Jutegewebelage versehen.
Auf seine Vorderseite sind Weichschaumstreifen 9 aufgeklebt, deren Form und Anordnung
so gewählt sind, daß zwischen zwei benachbarten Weichschaumstreifen je eine der
nutartigen Vertiefungen 6 gebildet wird. Die Klebeflächen 10, welche die Weichschaumstreifen
9 mit dem Formschaumteil 8 verbinden, enden, wie Fig. 2 zeigt, im Abstand von den
den Grund der beiden benachbarten Vertiefungen 6 bildenden Streifenbereichen. Hierdurch
schließt sich an diese Streifenbereiche zu beiden Seiten derselben je ein Schlitz
11 zwischen den Weichschaumstreifen 9 und dem Formschaumteil 8 an. Auf die dem Formschaumteil-8
abgekehrte Vorderfläche der Weichschaumstreifen 9 ist eine weiche Schicht 12 aufgeklebt,
die im Ausführungsbeispiel aus einem sehr weichen Schaum oder einem Diolenvlies
besteht.
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Um eine glatte, faltenfreie Anlage des Bezuges, bei dem es sich vorzugsweise
um einen textilen Bezug handelt, am Polstermaterial, und zwar auch in den Vertiefungen
6, zu erreichen und das Überziehen des Bezuges ohne Schwierigkeiten zu ermöglichen,
werden vor dem Aufbringen des Bezuges 7 an diesen in den den Grund der Vertiefungen
6 bedeckenden Streifenbereichen 13 an deren-Rückseite anliegende Pappestreifen 14
angenäht,
die auf ihrer Rückseite eine Gewebeunterlage 15 tragen. Im-Ausführungsbeispiel ist
je eine Doppelnaht 16 längs der beiden Randzonen der Streifenbereiche 14 vorgesehen.
Der Bezug liegt völlig glatt auf den Pappestreifen 14 auf, die sich über die gesamte
Breite des Polsters erstrecken, und, wie Fig. 2 zeigt, zu beiden Seiten über die
Streifenbereiche 13 in einem Maße überstehen, das etwas geringer ist als die Tiefe
der Schlitze 11.
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Beim Überziehen des vorgefertigten Bezuges 7 über das Polstermaterial
brauchen nur die Randzonen der Pappestreifen 14 in die Schlitze 11 eingesteckt zu
werden. Sofern Fertigungstoleranzen einen gewissen Ausgleich erforderlich machen,
kann dieser durch ein Verschieben der Pappestreifen 14 in Längs- oder Querrichtung
der Vertiefungen 6 bewirkt werden.
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Nach dem Einlegen der Pappestreifen 14 in die Schlitze 11 braucht
dann nur noch der Rand des Bezuges 7 an der Rückseite des Formschaumteils 8 befestigt
zu werden.