DE2915126C1 - Fernlenkbarer Flugkörper - Google Patents
Fernlenkbarer FlugkörperInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf Punktziel-Verteidi
gungssysteme, vornehmlich für Schiffe, bei welchen radar
gelenkte Geschosse oder Raketen verwendet werden, welche an
greifende Flugzeuge oder Raketen bzw. Geschosse abfangen und
zerstören.
Im einzelnen betrifft die Erfindung einen fernlenkbaren Flug
körper mit einer Zielverfolgungseinrichtung, mittels welcher
Lenksignale für die Endphase einer Flugbahn des Flugkörpers
in Richtung auf den Treffpunkt mit einem ausgewählten Ziel
objekt erzeugbar sind und welche ein Radarsystem mit einer
kardanisch gehalterten Antenne enthält, deren Richtdiagramm
auf das Zielobjekt ausrichtbar ist, sowie mit einem Lenksystem
das einen Empfänger und Dekodierer enthält, welcher während
der Zeit vor dem Eintritt des Flugkörpers in die Endphase der
Flugbahn auf Steuersignale einer Steuersignalquelle außerhalb
des Flugkörpers anspricht und Lenkbefehlssignale für den fern
gelenkten Flugkörper erzeugt.
Ein derartiger fernlenkbarer Flugkörper ist in der älteren
deutschen Patentanmeldung P 28 27 056.6 entsprechend der Of
fenlegungsschrift 28 27 056.6 angegeben.
In dem fernlenkbaren Flugkörper gemäß dem älteren Vorschlag
ist im Zielsuchbetrieb ein halbaktives Radarsystem des Flug
körpers wirksam, welches Echosignale aufgrund einer Bestrah
lung des Zielobjektes durch eine entfernte Radarstation
empfängt. Der Übergang vom Fernlenkbetrieb auf den Zielsuch
betrieb erfolgt bei dem fernlenkbaren Flugkörper gemäß dem
älteren Vorschlag willkürlich auf Befehl von einer Boden
station aus, ohne daß festgestellt werden könnte, ob die Be
dingungen für den Empfang der Echosignale vom Zielobjekt her
am Orte des Flugkörpers optimal sind.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, einen
fernlenkbaren Flugkörper der eingangs kurz beschriebenen Art
so auszubilden, daß der Übergang vom Fernlenkbetrieb zum Ziel
suchbetrieb selbsttätig erfolgt und für den Zielsuchbetrieb
die Bedingungen für den Empfang der Echosignale vom Zielobjekt
her verbessert werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Lenksystem während der Zeit vor dem Eintritt des Flugkörpers
in die Endphase der Flugbahn auch Ausrichtbefehlssignale für
die kardanisch gehalterte Antenne des Radarsystems erzeugt,
daß das Radarsystem Anzeigeeinrichtungen enthält, welche eine
Anzeige liefern, sobald Echosignale von einem ausgewählten
Zielobjekt her empfangen werden und daß ferner Mittel zum
Abschalten des Empfängers und Dekodierers des Lenksystems
nach Empfang der Echosignale vorgesehen sind, derart, daß
danach die Lenkbefehlssignale für den fernlenkbaren Flugkör
per von dem Radarsystem abgeleitet werden.
Der hier beschriebene fernlenkbare Flugkörper eignet sich
besonders gut für ein Abschußverfahren, bei dem der Flugkör
per zunächst von einer Abschußrampe aus vertikal gestartet
wird, danach der Raketenmotor gezündet wird und die Flugbahn
von größerer Höhe über einer Wasseroberfläche in der Phase
des Fernlenkbetriebes allmählich auf die Richtung zum Ziel
objekt hin einschwenkt, um die Umschaltung zum Zielsuchbe
trieb vorzubereiten, während welchem der Flugkörper von oben
herab tief anfliegende Zielobjekte abfängt, ohne durch Spie
gelfehler oder Rauschechosignale empfindliche Störungen sei
nes Radarsystems zu erleiden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Empfänger des
Pulsradarsystems ein Monopulsempfänger. Nachfolgend wird eine
Ausführungsform des hier angegebenen fernlenkbaren Flugkörpers
in Zusammenwirkung mit einem Punktziel-Verteidigungssystem an
hand der Zeichnung erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 eine Skizze zur Erläuterung verschiedener
Betriebsweisen eines Punktziel-Verteidi
gungssystems, in welchem ein fernlenkbarer
Flugkörper der hier angegebenen Art Ver
wendung findet, unter Zugrundelegung ver
schiedener taktischer Situationen,
Fig. 2 ein Blockschaltbild der wichtigsten Bau
teile der Radarsteuereinheit des Punktziel-
Verteidigungssystems gemäß Fig. 1,
Fig. 3 ein vereinfachtes Blockschaltbild der
Speiseschaltung für den Sender des Schiffs-
Radarsystems,
Fig. 4 und 5 vereinfachte Blockschaltbilder des Mono
pulsempfängers des Schiffs-Radarsystems,
Fig. 6 eine schematische Abbildung des fernlenk
baren Flugkörpers in Gestalt einer Abfang
rakete,
Fig. 7 und 8 vereinfachte Blockschaltbilder des Such
kopfes der Abfangrakete nach Fig. 6 für
den Empfänger und den Signalverarbeitungs
teil des Suchkopfes und
Fig. 9 ein vereinfachtes Blockschaltbild der
phasengeführten Regelschleife in der
Signalformerschaltung des Empfängers und
des Signalverarbeitungsteiles der Schal
tungen nach den Fig. 7 und 8.
In Fig. 1 ist eine angenommene taktische Situation gezeigt, an
hand welcher die allgemeinen Merkmale des hier vorgeschlagenen
Punktziel-Verteidigungssystems erläutert werden sollen. Zur Er
zielung einer besseren Übersichtlichkeit sind die Bezugslinien,
von welchen aus die Höhenwinkel der dargestellten fliegenden
Zielobjekte gemessen werden, in unterschiedlichen Ebenen verlau
fend dargestellt.
Die
apparativen Einrichtungen, welche zur Verwirklichung des vor
geschlagenen Verteidigungssystems vorgesehen sind, werden nach
folgend in Einzelheiten beschrieben.
Auf dem Fahrzeug oder Schiff 100 sind also eine Radarantennen
anordnung 102, eine Feuerleitstation 104 und ein Raketenfeuer
stand 106 montiert, welche in geeigneter Weise miteinander ver
bunden sind, um das vorgeschlagene Punktziel-Verteidigungs
system zu verwirklichen.
Die Radarantennenanordnung 102 ist an entsprechendem Ort des
Schiffes 100 auf einem Podest (nicht näher bezeichnet) befe
stigt, wobei sich die Anordnung vorzugsweise nahe der Feuer
leitstation 104 befindet, um die Längen der Verbindungen zwi
schen der Radarantennenanordnung 102 und der Feuerleitstation
104 zu verringern. Die umlaufenden Antennen (in Fig. 1 nicht
gezeigt) können eine kontinuierliche Abtastbewegung in Azimut
richtung (vorliegend ein Umlauf in der Sekunde) durchführen.
Eine der umlaufenden Antennen (nachfolgend als die Radarantenne
bezeichnet) ist eine planare Anordnung von Antennenelementen,
welche elektronisch eine Abtastbewegung in Richtung des Höhen
winkels durchführt. Es sei bemerkt, daß die Abtastbewegung be
züglich des Höhenwinkels in Abhängigkeit von Steuersignalen er
folgt, welche von der Feuerleitstation 104 bereitgestellt wer
den, wobei eine Modifizierung durch Signale von Stellungsfüh
lern des Schiffes 100 geschieht, nämlich von Fühlern bezüglich
der Roll- und Stampfbewegungen des Schiffes, wobei diese Fühler
nicht gezeigt sind. Während also die Radarantenne eine konti
nuierliche Abtastbewegung in Azimutrichtung durchführt, kann der
Höhenwinkel des Richtstrahles der Antenne relativ zu einer ge
eigneten Bezugsebene oder Bezugsrichtung, beispielsweise der
Ebene entsprechend dem Horizont des Radarsystems, entsprechend
einem gewünschten Programm verändert werden, um eine Überprü
fung in drei Dimensionen durchzuführen, und zwar (i) bezüglich
fliegender Zielobjekte, etwa bezüglich eines angreifenden Flug
zeugs 110 oder ein er angreifenden Rakete 108, unter einem belie
bigen Höhenwinkel innerhalb eines gewählten Höhenwinkelbereiches,
(ii) bezüglich auf der Wasseroberfläche befindlicher Zielobjekte,
etwa bezüglich eines Schiffes 112 oder einer Boje 114, oder (iii)
bezüglich anderer Zielobjekte, beispielsweise einer Landmasse
116.
Die angreifende
Rakete 108 fliegt von dem mit AM bezeichneten Erfassungspunkt
aus direkt auf das Marinefahrzeug oder Schiff 100 zu und folgt
dabei einer entsprechend bezeichneten Flugbahn. Der Höhenwinkel
EL (AM), unter welchem die angreifende Rakete 108 erscheint, ist
in der gewählten Darstellung kleiner als 4°. Die angreifende Ra
kete 108 wird
bestrahlt. Es ergibt sich, daß
der tatsächliche Höhenwinkel bezüglich der an
greifenden Rakete 108 von dem Schiff 100 aus nicht sehr genau
gemessen werden kann.
In Fig. 1 ist weiter eine Abfangrakete 108 gezeigt, welche von
dem Marinefahrzeug oder Schiff 100 gestartet wurde und in der
gewählten Darstellung gerade in die Endphase des Fluges in Rich
tung auf die angreifende Rakete 108 eintritt. Die Abfangrakete
wird nachfolgend genauer beschrieben. Es sei hier zunächst fest
gestellt, daß die Abfangrakete 118 in der Endphase ihres Fluges
unter der Steuerung eines aktiven Radarsuchkopfes steht. Dieser
Suchkopf enthält hier einer Pulsradarsender und einen Monopuls
empfänger mit einer gemeinsamen, kardanisch gelagerten Antenne
zur Verfolgung der angreifenden Rakete 108, derart, daß in an
sich gebräuchlicher Weise die Sichtlinienfehlergröße zwischen
der Abfangrakete 118 und der angreifenden Rakete 108 bestimmt
wird. Diese Größe wird dann zur Steuerung der Flugbahn der Ab
fangrakete 118 auf den Abfangpunkt hin verwendet, an welchem
ein Gefechtskopf der Abfangrakete 118 gezündet wird, um die an
greifende Rakete 108 zu zerstören. Es sei bemerkt, daß in der
hier beispielsweise beschriebenen taktischen Situation die Flug
bahn der Abfangrakete 118 in der Endphase von oben auf die an
greifende Rakete 108 herabführt. Dieser Flugbahnverlauf ver
größert den Streifwinkel oder Einfallswinkel des Richtstrahls
von der Abfangrakete 118 in solchem Maße, daß Mehrfachwegfe
flexionen von der angreifenden Rakete 108 her unabhängig vom
Zustand der Meeresoberfläche wenig Einfluß haben.
Die ersten Flugphasen der Abfangrakete 118 sind als Startphase
und Flugphase im mittleren Flugbahnabschnitt zu bezeichnen. In
der erstgenannten Flugphase wird die Abfangrakete 118 entspre
chend den Befehlssignalen der Feuerleitstation 104 zunächst
aus den vorhandenen Abfangraketen der Raketenabschußeinrich
tung 106 ausgewählt und dann gestartet, was vorliegend pneuma
tisch erfolgt, wobei die Startrichtung zunächst senkrecht zur
Ebene des Decks des Schiffes 100 verläuft. Nachdem die Abfang
rakete 118 von dem Marinefahrzeug 100 freigekommen ist, wird
der in der Zeichnung nicht dargestellte Raketenmotor der Ab
fangrakete 118 gezündet. Nachdem der Raketenmotor gezündet ist,
wird die Abfangrakete 118 zunächst auf die Flugbahn entspre
chend der Flugphase im mittleren Flugbahnabschnitt ausgerich
tet, was entweder durch Leitschaufeln im Auslaß des Raketen
motors oder durch Leitwerkflügel in Abhängigkeit von Befehls
signalen der Feuerleitstation 104 geschehen kann, wobei die Be
fehlssignale vor dem Raketenabschuß in einem an Bord befindli
chen Rechner gespeichert sind. Es sei bemerkt, daß in einfacher
Weise bestimmte Faktoren kompensiert werden können, etwa eine
Neigung des Schiffsdecks beim Start oder Stärke und Richtung
des augenblicklichen Windes, indem die der Abfangrakete 118 zu
zuführenden Befehlssignale vor Raketenabschuß modifiziert wer
den.
Es ist ferner festzustellen, daß die Abfangrakete 118 während
der Flugphase im mittleren Flugbahnabschnitt bezüglich des
Azimutwinkels gegenüber der Flugbahn der angreifenden Rakete
108 versetzt ist, was durch den Winkel AZ (Versatz) deutlich
gemacht ist. Dieser Versatz ermöglicht eine Unterbrechung der
Suchcharakteristik während jeder Abtastung zur Aufdatierung der
Verfolgungsinformation sowohl bezüglich der Abfangrakete 118
als auch bezüglich der angreifenden Rakete 108. Bei maximaler
Empfangsgeschwindigkeit der Verfolgungsinformation bezüglich
beider Raketen kann die bestmögliche Abschätzung von Fehlern
der Flugbahn der Abfangrakete 118 und der Ausrichtung der kar
danisch aufgehängten Antenne in dieser Rakete an Bord des Marine
fahrzeugs oder Schiffes 100 durchgeführt werden. Befehlssignale
zur Verkleinerung des Fehlers auf ein Minimum werden dann der
Abfangrakete 118 übersandt.
Es sei hier erwähnt, daß es möglich sein kann, beispielsweise,
wenn sich ein an greifendes Flugzeug oder eine angreifende Rake
te in niedriger Höhe über eine Landmasse hinweg nähert, daß
die Entfernung zum Erfassungspunkt sehr kurz ist. In diesem
Falle kann die soeben erwähnte Flugphase im Bereich des mittle
ren Bahnabschnittes nicht durchgeführt werden, weil die zur Ver
fügung stehende Zeit hierzu nicht ausreicht. Wenn daher bei dem
hier vorgeschlagenen Luftverteidigungssystem eine Zielobjekt
erfassung in verhältnismäßig geringer Entfernung erfolgt, so
werden nur die Startphase und die Endphase gesteuert. Das be
deutet, daß die Ausrichtung der kardanisch gehalterten Antenne
in der ausgewählten Abfangrakete vor dem Abschuß eingestellt
wird und kein Versatzwinkel gesteuert wird. Ähnliche Bedingun
gen herrschen selbstverständlich für die zweite Abfangrakete,
wenn ein sogenanntes "Schuß-Beobachtung-Schuß"-Verfahren gegen
ein angreifen des Flugzeug oder eine angreifende Rakete einge
setzt wird, welches bzw. welche zunächst in verhältnismäßig
großer Entfernung erfaßt wird.
In Fig. 2 ist die Feuerleitstation 104 dargestellt. Man er
kennt, daß das wesentliche Bauteil dieser Feuerleitstation eine
Radarsteuereinheit 301 ist. Diese Einheit empfängt verschiedene
Zustandsmeldesignale von den Bauteilen der Radarantennenanord
nung 102 (Fig. 1 und 2) sowie Fühlerelementen (auf Roll- und
Stampfbewegungen des Schiffes ansprechende Fühler 303 und ein
auf die Geradausrichtung des Schiffes ansprechender Fühler 305)
sowie auch Befehlssignale von einem Bedienungspult 307. In
Reaktion auf die verschiedenen Zustandsmeldesignale werden
Befehlssignale und Steuersignale in der Radarsteuereinheit 301
solchermaßen erzeugt, daß a) eine in Verbindung mit Fig. 3
näher beschriebene Anregungsschaltung 309 ausgelöst wird, wel
che wiederum Hochfrequenzsignale, auch im vorliegenden Beispiel
entsprechend einem Programm für den Sender 311
und Lokaloszillatorsignale geeigneter Frequenz für den Mono
puls-Radarempfänger 313 erzeugt; daß ferner b) Phasenschieber
befehlssignale für die Phasenschiebertreiber 217 er
zeugt werden, um das gewünschte Abtastprogramm auch unter Be
rücksichtigung von Stampf- und Rollbewegungen des Schiffes 100
nach Fig. 1 zu verwiklichen, wobei dieses Abtastprogramm bei
spielsweise nach einem Programm modifiziert sein kann;
daß weiter c) die Informationen von dem Antennenträger-
Stellungsanzeiger und dem Schiffrichtungsfühler
305 kombiniert werden, um die wahre Azimutrichtung des Richt
strahles entweder einer Antennenelementreihe
oder einer Freund-Feind-Kennungsantenne zu bestimmen;
fernerhin daß d) Steuersignale für eine Signalverarbeitungs
einrichtung 315 erzeugt werden, welche auf die Ausgangssignale
des Monopuls-Radarempfängers 313 anspricht; daß weiterhin e)
Freund-Feind-Kennungs-Abfragebefehlssignale für einen IFF-Trans
ponder erzeugt und Antwortsignale verarbeitet werden; daß schließ
lich f) Steuer- und Informationssignale für ein Wiedergabegerät
319 erzeugt und bereitgestellt werden; und daß schließlich g)
geeignete Befehlssignale für die Raketenabschußstation 106 (
Fig. 1) gebildet werden, um eine Abfangrakete auszuwählen und zu
starten.
Es ist bemerkenswert, daß die Radarsteuereinheit 301 ein digi
taler Vielzweckrechner sein kann. Beispielsweise ist ein Rech
ner verwendbar, welcher unter der Bezeichnung Raytheon Data
Systems RDS-500 auf dem Markt ist.
Der Sender 311 kann gebräuchlicher Art sein. Vorzugsweise han
delt es sich aber um eine Wanderwellenröhre der Type 751-H,
welche als Leistungsverstärker und deren Modulationssignale
von der Anregungsschaltung 309 bezogen werden.
Die Signalverarbeitungseinrichtung 315 entspricht vorzugsweise
der in der US-Patentschrift 3 875 391 angegebenen Schaltung.
Bevor auf Fig. 3 im einzelnen eingegangen wird, sei nebenbei
bemerkt, daß an sich bekannte Leistungsaufteiler in der Zeich
nung einfach als Punkte im Schaltungsweg für die verschiedenen
Hochfrequenzsignale versinnbildlicht sind, wobei Pfeile die Ein
gänge und Ausgänge dieser Leistungsaufteiler bezeichnen. Es ist
davon auszugehen, daß der Fachmann für die einzelnen Hochfre
quenzsignale die jeweils geeigneten Leistungsaufteiler wählt.
Bei Berücksichtigung des Vorstehenden ersieht man aus Fig. 3,
daß die Anregungsschaltung 309 ihrerseits eine Schaltung zur Er
zeugung sowohl kodierter Sendersignale
als auch zur Erzeugung der erfor
derlichen Lokaloszillatorsignale enthält, welche in jedem der
beiden Empfangskanäle des Monopuls-Radarempfängers 313 (Fig. 2)
benötigt werden.
Die in Fig. 3 unten rechts gezeigten Schaltungsteile sind so
ausgebildet, daß eine Auswahl einer bestimmten von zehn vorge
gebenen, jeweils einen Frequenzabstand von 40 MHz aufweisenden
Frequenzen innerhalb des Frequenzbandes von 7440 MHz bis
7800 MHz getroffen wird. Hierzu ist eine Gruppe von Kristall
oszillatoren 320
über einen Wähler 322 mit einer Frequenzvervielfa
chungsschaltung 324 verbunden; welche Signale im C-Band erzeugt.
Die Schalter des Wählers 322 werden durch Steuersignale ge
steuert, welche von der Radarsteuereinheit 301 (Fig. 2) bezo
gen werden. Ferner wird ein Steuersignal der Radarsteuereinheit
301 in der dargestellten Weise auch zu einer Schaltung 326 zur
Bereichsüberstreichung geführt, wobei der Ausgang dieser Schal
tung zu einem Treiberverstärker 327 gelangt, um schließlich die
Frequenz eines im C-Band arbeitenden, spannungsgesteuerten Os
zillators 328 zu steuern. Dieser Oszillator wird nachfolgend
mitunter einfach als VCO-Oszillator 328 bezeichnet. Ein Teil
des Ausgangssignales des spannungsgesteuerten Oszillators 328
erreicht über einen 90°-Phasenschieber 329 einen Phasendetek
tor 325. Als zweites Eingangssignal zum Phasendetektor 325 wird
von der Frequenzvervielfachtungsschaltung 324 ein Signal zuge
führt.
Der Fachmann erkennt, daß die Frequenzmultipliziereinrichtung
324 als Bezugsfrequenzgenerator dient, um die Frequenz des span
nungsgesteuerten Oszillators 328 mittels einer phasengeführten
Regelschleife oder PLL-Regelung zu regeln, wobei die Schleife
den Phasendetektor 325, den Treiberverstärker 327, den span
nungsgesteuerten Oszillator 328 und den 90°-Phasenschieber 329
enthält. Die erforderliche Frequenzbewegung oder -umstellung
wird dadurch verwirklicht, daß zunächst der spannungsgesteuerte
Oszillator 328 mit seiner Frequenz in den Bereich der gewünsch
ten Frequenz vermittels eines Steuersignales abgesenkt wird, das
von der Radarsteuereinheit 301 (Fig. 2) über die bereichsüber
streichende Schaltung 326 und den Treiberverstärker 327 dem
spannungsgesteuerten Oszillator 328 zugeführt wird. Ein identi
sches Steuersignal der Radarsteuereinheit 301 erreicht die
Schalter des Wählers 322, so daß der entsprechende Kristall
oszillator aus der Kristalloszillatorgruppe 320 ausgewählt
wird. Um die Phasenkopplung zwischen dem spannungsgesteuerten
Oszillator 328 und dem Ausgangssignal der Frequenzmultiplizier
einrichtung 324, welches durch die Frequenz des jeweils ausge
wählten Kristalloszillators der Oszillatorgruppe 320 bestimmt
ist, zu erreichen, senkt die Schaltung 326 die Frequenz des
spannungsgesteuerten Oszillators 328 in denjenigen Bereich ab,
in welchem die phasengeführte Regelschleife einrastet, so daß
der Einfangbereich für die Phasenkopplung eingeengt wird. Ein
Tast- und Haltekreis (nicht dargestellt) innerhalb des Treiber
verstärkers 327 spricht auf eine Phasenkopplung an, was durch
das Ausgangssignal des Phasendetektors 325 gemeldet wird und
stellt den spannungsgesteuerten Oszillator 328 so ein, daß er
die betreffende Frequenz abgibt, die durch die Ausgangsspannung
der Schaltung 326 gewählt oder bestimmt wird. Der Tast- und
Haltekreis sperrt also die Schaltung 326, nachdem eine Einra
stung bezüglich der Phase erreicht ist.
Das Ausgangssignal des im C-Band arbeitenden spannungsgesteuer
ten Oszillators 328 wird in den Mischer 330 eingegeben und be
wirkt so die Erzeugung von X-Band-
Frequenzen in der zu beschreibenden Weise. Es sei hier nebenbei
angemerkt, daß dasselbe Ausgangssignal des spannungsgesteuerten
Oszillators 328 das erste Lokaloszillatorsignal für die beiden
Empfangskanäle des Monopuls-Radarempfängers 313 (Fig. 2) bil
det, wobei dieses Signal in der Zeichnung und manchmal such in
der nachfolgenden Beschreibung mit LO(1) gekennzeichnet ist.
Nachdem die Frequenzen in einem ersten und einem zweiten Unterimpuls je
des ausgesendeten Impulses und auch jedes empfangenen Impulses,
um 400 MHz verschieden sind,
ergibt sich, daß eine Heterodynüberlagerung der Ausgangsschwin
gung LO(1) des Oszillators 328 mit den Unterimpulsen jedes
empfangenen Impulses zu zwei verschiedenen Zwischenfrequenzsig
nalen führt. Es kann dann eine geeignete Filterung vorgesehen
werden, um die beiden Zwischenfrequenzsignale jeweils unter
schiedlichen Kanälen des Monopuls-Radarempfängers 313 nach
Fig. 2 zuzuteilen.
Die Anregungsschaltung 309 enthält weiter einen eine Frequenz
von 42,8 MHz aufweisenden, kristallgesteuerten Oszillator 331,
einen eine Frequenz von 60 MHz aufweisenden, kristallgesteuer
ten Oszillator 332, einen kristallgesteuerten Oszillator 333
mit einer Frequenz von 1120 MHz und einen kristallgesteuerten
Oszillator 334 mit einer Frequenz von 1520 MHz. Sämtliche der
soeben genannten Oszillatoren sind an sich bekannter Hauart und
in der nachfolgend angegebenen Weise so ausgebildet und angeord
net, daß jeweils erste und zweite Unterimpulse mit Frequenzen
von 1180 MHz bzw. 1580 MHz erzeugt werden können. Die Ausgangs
signale des 42,8 MHz darbietenden, kristallgesteuerten Oszilla
tors 331 werden aufgespalten, wobei ein Teil als ein Lokalos
zillatorsignal LO4 den Monopuls-Radarempfänger 313 (Fig. 2)
erreicht und ein anderer Teil in den Mischer 335 eingegeben
wird. Das 42,8 MHz-Signal wird in dem Mischer 335 mit einem
60 MHz-Signal des entsprechenden, kristallgesteuerten Oszilla
tors 332 heterodynüberlagert, wodurch ein 17,2 MHz-Bezugssignal
entsteht, das ebenfalls dem Monopuls-Radarempfänger 313 aus
Gründen zugeführt werden, die im einzelnen unter Bezugnahme
auf Fig. 5 eine Erläuterung erfahren. Auch die Ausgangssig
nale des 1120 MHz darbietenden, kristallgesteuerten Oszilla
tors 333 und des kristallgesteuerten Oszillators 334 mit der
Frequenz von 1520 MHz werden in der dargestellten Weise aufge
spalten und Teile der Signale gelangen zu dem Monopuls-Radar
empfänger 313 als Lokaloszillatorsignale LO(2) bzw. LO(3).
Die Anregungsschaltung 309 enthält weiter einen eine Frequenz
von 1180 MHz darbietenden spannungsgesteuerten Oszillator 336,
welcher nachfolgend einfach als Oszillator 336 bezeichnet wird,
sowie einen eine Frequenz von 1580 MHz darbietenden spannungs
gesteuerten Oszillator 337, welcher nachfolgend ebenfalls ver
einfachend als Oszillator 337 bezeichnet wird. Das Ausgangs
signal des Oszillators 336 wird in der dargestellten Weise auf
gespalten und ein Teil gelangt zu dem Mischer 338, in welchem
dieser Signalanteil mit einem Teil des Signales heterodynüber
lagert wird, welches von dem 1120 MHz darbietenden kristallge
steuerten Oszillator 333 abgegeben wird, um ein Ausgangssignal
von 60 MHz bereitzustellen. Das 60 MHz-Signal vom Ausgang des
Mischers 338 wird einem Quadraturphasendetektor 339 zugeführt,
in welchem eine Untersuchung unter Verwendung eines Bezugssig
nals durchgeführt wird, das erhalten wird, indem ein Teil des
Ausgangssignales des 60 MHz-Kristalloszillators 332 herbeige
führt wird. Das Ausgangssignal des Quadraturphasendetektors 339
gelangt über ein Tiefpaßfilter (nicht dargestellt) und einen
ebenfalls nicht dargestellten Schleifenverstärker zu dem Oszil
lator 336 um schließlich dessen Frequenz zu steuern. Der Fach
mann erkennt nun, daß die soeben erwähnten Bauteile einen PLL-
Regelkreis oder eine phasengekoppelte Schleife bilden, um die
Frequenz des Oszillators 336 auf diejenige des kristallgesteuer
ten Oszillators 332, nämlich auf 60 MHz festzulegen.
Die Ausgangsfrequenz des Oszillators 337 wird in entsprechender
Weise gesteuert. Ein Teil des Ausgangssignales des Oszillators
337 gelangt also zu dem Mischer 341 und wird hier mit einem
Teil des 1520 MHz darbietenden kristallgesteuerten Oszillators
334 heterodynüberlagert, so daß als Ausgangssignal ein solches
mit einer Frequenz von 60 MHz entsteht. Dieses 60 MHz-Signal
wird dem Quadraturphasendetektor 342 vermittelt, in welchem die
Phase unter Verwendung eines Bezugssignales untersucht wird, das
von dem 60 MHz darbietenden kristallgesteuerten Oszillator 332
bezogen wird. Das Ausgangssignal des Phasendetektors 342 er
reicht über ein Tiefpaßfilter (nicht dargestellt) und einen
Schleifenverstärker (ebenfalls nicht dargestellt) den Oszilla
tor 337 um die Frequenz dieses Hauteiles zu regeln.
Die Ausgangssignale der Oszillatoren 336 und 337 werden auch in
der in der Zeichnung wiedergegebenen Weise einem Paar von Schal
tern 343 bzw. 344 zugeleitet, die durch Steuersignale gesteuert
werden welche die Radarsteuereinheit (Fig. 2) bereitstellt.
Um jeweils erste und zweite Unterimpulse mit Frequenzen von
1180 MHz bzw. 1580 MHz zu bilden, wählt die Radarsteuereinheit
301 abwechslungsweise über die Schalter 343 und 344 die Ausgangs
signale entweder vom Oszillator 336 oder vom Oszillator 337 aus.
Die gewählte Frequenz wird über den Verstärker 345 dem Mischer
330 mitgeteilt, in welchem eine Heterodynüberlagerung des be
treffenden Signales mit dem Ausgangssignal des C-Band-Oszilla
tors 328 erfolgt, um die Sendefrequenzen zu bilden.
Mit den Schaltern 343 und 344 sind,
wie aus Fig. 3 hervorgeht, Belastungen 346 bzw. 347 verbun
den, welche in Abhängigkeit von Steuersignalen der Radarsteuer
einheit 301 abwechselnd die Hochfrequenzenergie der Oszillatoren
336 und 337 absorbieren. Schließlich wird ein Schalter 348, der
eine, nicht eingezeichnete Belastung enthält, ebenfalls durch
Steuersignale der Radarsteuereinheit 301 gesteuert und dient
in bestimmtem Maße zur Impulsformung und auch dazu während
der Impulszwichenräume eine Weitergabe der kontinuierlichen
Signale der Anregungsschaltung 309 zu dem Sender 311 zu verhin
dern.
Bevor auf die Fig. 4 und 5 im Detail eingegangen wird, sei
bemerkt, daß Leistungsaufteiler beispielsweise an sich bekann
ter Hauart auch hier einfach durch Punkte in den Leitungswegen
der verschiedenen Hochfrequenzsignale versinnbildlicht sind und
Pfeile jeweils die Eingänge und Ausgänge dieser Leistungsauftei
ler kennzeichnen. Der Fachmann wird dann die jeweils geeignete
Bauart von Leistungsaufteilern für die einzelnen Hochfrequenz
signale wählen. Weiter sei bemerkt, daß der Monopuls-Radar
empfänger 313 zwei Kanäle aufweist, von welchen der eine Kanal
einem Unterimpuls geringerer Frequenz zugeordnet
ist, während der andere Kanal einem Unterimpuls höherer Frequenz
entspricht. Der Buchstabe "L" in Verbindung mit
einer Bezugszahl dient zur Kennzeichnung von Bauteilen in dem
der niedrigeren Frequenz zugeordneten Kanal, während der Buch
stabe "H" in Verbindung mit einer Bezugszahl ein entsprechendes
Bauteil in dem der höheren Frequenz zugeordneten Kanal bezeich
net.
Aus Fig. 4 geht hervor, daß der Monopuls-Radarempfänger 313
das Monopuls-Summenkanalsignal (Σ)
und das Höhenwinkel-Differenalsignal (Δ)
empfängt. Das Summen
signal (Σ) und das Differenzsignal (Δ) werden in geeignete
Signale im L-Band heruntergesetzt, in dem eine Heterodynüberla
gerung in den Mischer 351 (Σ) bzw. 351 (Δ) mit dem Lokal
oszillatorsignal LO(1) der Anregungsschaltung 309 (Fig. 3)
durchgeführt wird. Das im L-Band auftretende Summenkanalsignal
erfährt eine Frequenzaufspaltung in ein 1180 MHz-Signal und ein
1580 MHz-Signal, indem es durch ein 1180 MHz-Bandpaßfilter 352L
und ein 1580 MHz-Bandpaßfilter 352H geführt wird. Die Signale
von 1180 und 1580 MHz werden in 60 MHz-Zwischenfrequenzsignale
umgesetzt, indem sie in Mischern 353L bzw. 353H mit einem 1120 MHz-Lokaloszillatorsignal
LO(2) bzw. 1520 MHz-Lokaloszillator
signal LO(3) der Anregungsschaltung 309 (siehe Fig. 3) ge
mischt werden. Nach entsprechender Verstärkung in Zwischenfre
quenzverstärkern 354L bzw. 354H werden die 60 MHz-Summenkanal
signale durch die Summierverstärker 355L bzw. 355H geleitet.
Auch die Differenzkanalsignale werden frequenzmäßig in zwei ge
sonderten Kanälen aufgespalten, indem die Signale durch ein
1180 MHz-Bandpaßfilter 356L und ein 1580 MHz-Bandpaßfilter 356H
geführt werden. Daraufhin werden die Signale wieder auf 60 MHz-
Zwischenfrequenzsignale heruntergesetzt, indem eine Heterodyn
überlagerung in den Mischern 357L bzw. 357H mit dem 1120 MHz-
Lokaloszillatorsignal LO(2) bzw. dem 1520 MHz-Lokaloszillator
signal LO(3) der Anregungsschaltung 309 erfolgt, wie aus
Fig. 4 ohne weiteres zu entnehmen ist. Die 60 MHz-Differenz
kanalsignale vom Ausgang der Mischer 357L bzw. 357H werden
durch Zwischenfrequenzverstärker 358L bzw. 358H verstärkt, be
vor sie in 17,2 MHz-Zwischenfrequenzsignale herabgesetzt wer
den, indem eine Heterodynüberlagerung in Mischern 359L bzw.
359H mit dem 42,8 MHz-Lokaloszillatorsignal LO(4) der Anre
gungsschaltung 309 vorgenommen wird. Es sei bemerkt, daß das
42,8 MHz-Lokaloszillatorsignal (4) die Mischer 359L und 359H
über einen Schalter 360 erreicht. Dieser Schalter wird durch
ein Signal der Radarsteuereinheit 301 gesteuert und dient zur
Sperrung der Summenkanalinformation, wenn sich das Radarsystem
im Erfassungsbetrieb befindet. Die 17,2 MHz-Differenzkanalsig
nale erreichen über 17,2 MHz-Bandpaßfilter 361L bzw. 361H die
Summierverstärker 355L und 355H, in welchen sie im Frequenz
multiplexverfahren mit den entsprechenden Frequenzen im Summen
kanal kombiniert werden. Das 60 MHz-Summenkanalsignal und das
17,2 MHz-Differenzkanalsignal, welche von dem 1180 MHz-Signal
im L-Band abgeleitet worden sind, werden also in dem Summier
verstärker 355L miteinander kombiniert, während das 60 MHz-Sum
menkanalsignal und das 17,2 MHz-Differenzkanalsignal, welche
von dem 1580 MHz-Signal im L-Band abgeleitet worden sind, eine
Kombination in dem Summierverstärker 355H erfahren. Eine Fre
quenzmultiplexverarbeitung der Summeninformation und der Diffe
renzinformation für jede der dualen Frequenzen in gemeinsame
Kanäle hinein ermöglicht eine gemeinsame Verarbeitung der Sum
meninformation und der Differenzinformation durch breitbandige
Schaltungen zur automatischen Verstärkungsgewinnregelung, so daß
die Einflüsse relativer Phasenänderungen und Amplitudenänderun
gen kleinstmöglich gehalten werden und auch die Fehler bei der
Höhenwinkelmessung minimal bleiben.
Die im Frequenzmultiplexverfahren kombinierten Signale vom Aus
gang der Summierverstärker 355L und 355H werden in eine automa
tische Verstärkungsgewinnregelung aufweisende Verstärker 362L
bzw. 362H eingegeben, welche den dynamischen Bereich des Mono
puls-Radarempfängers 313 regeln.
Betrachtet man nun Fig. 5, so erkennt man, daß die Summensig
nale und die Differenzsignale für jede der dualen Frequenzen
wieder getrennt werden, indem sie in der dargestellten Weise
durch 60 MHz-Bandpaßfilter 363L und 363H bzw. 17,2 MHz-Bandpaß
filter 364L und 364H geführt werden. Die Summensignale und Diffe
renzsignale werden hierauf im Zeitmultiplexverfahren weiterver
arbeitet, indem die Differenzkanalsignale über Verzögerungslei
tungen 365L bzw. 365H geleitet werden. Die Zeitmultiplexverar
beitung ermöglicht eine gemeinsame Analog-/Digitalumsetzung der
Summenkanalsignale und der Differenzkanalsignale. Es sei hier
bemerkt, daß die Verzögerungsleitungen 365L und 365H duale Ver
zögerungsleitungen sind, d. h. die Verzögerungsleitungen 365L
und 365H erzeugen beide Verzögerungen von 7,0 Mikrosekunden
und 21,0 Mikrosekunden, wobei die richtige Verzögerung jeweils
durch Schalter 366L bzw. 366H ausgewählt wird und die Schalter
wiederum durch Signale gesteuert werden, welche von der Radar
steuereinheit 301 (siehe Fig. 2) zur Verfügung gestellt werden.
Der Grund für die duale Verzögerung oder doppelt vorgesehene
Verzögerung ist, daß ein Entfernungsbereichsfenster von 7 Mikro
sekunden im Verfolgungsbetrieb verwendet wird und das System
in der Lage sein muß, zwei Zielobjekte innerhalb derselben Ein
stellung des Antennenrichtstrahles zu verfolgen. Ist also der
Entfernungsunterschied zweier verfolgter Zielobjekte geringer
als 7,0 Mikrosekunden entsprechend etwa 1170 m, so wird die
21,0 Mikrosekunden-Verzögerung verwendet und die 7,0 Mikrose
kundenverzögerungsleitung wird für alle anderen Entfernungsun
terschiede von Zielobjekten zur Wirkung gebracht.
Die Summenkanalsignale für jede der dualen Frequenzen werden
in Signale von 17,2 MHz herabgesetzt, indem sie eine Heterodyn
überlagerung in Mischern 367L bzw. 367H mit dem von der Anre
gungsschaltung 309 bereitgestellten 42,8 MHz-Lokaloszillator
signal LO(4) erfahren, um die nachfolgende Verarbeitung im
Videobereich zu vereinfachen. Das 42,8 MHz-Lokaloszillatorsig
nal LO(4) erreicht die Mischer 367L bzw. 367H über den Schal
ter 360, so daß die Differenzkanalinformation gesperrt werden
kann, wenn sich das System schon erwähnten Erfassungs- oder
Suchbetrieb befindet. Die 17,2 MHz-Summenkanalsignale und -Dif
ferenzkanalsignale für jede der dualen Frequenzen werden mitein
ander nach Zeitmultiplexverarbeitung in Summierverstärkern 368L
und 368H kombiniert.
Vor einer Beschreibung der Quadraturdetektorkreise ist noch fest
zustellen, daß die 60 MHz-Summenkanalsignale in jedem Frequenz
kanal (L bzw. H) jeweils Videodetektoren 369L bzw. 369H zuge
führt werden. Das Signalpaar entspricht der Summenkanalinfor
mation auf jeder der beiden Frequenzen des Sendefrequenzpaares.
Im oberflächennahen Betrieb haben, wie oben angedeutet, die bei
den zusammenhängend ausgesendeten Impulse eine Impulsbreite von
4,1 Mikrosekunden bzw. 0,1 Mikrosekunden, wobei der erstgenannte
Wert für weite Entfernungen und geringe Auflösung verwendet
wird, während der zweite Wert für kurze Entfernungen und hohe
Auflösung eingesetzt wird. Die Ausgangssignale der Videodetekto
ren 369L und 369H gelangen zu einem Schalter 370, welcher dazu
dient, entweder die kurze oder die lange Wellenform in Abhängig
keit von einem Steuersignal auszuwählen, welches von der Radar
steuereinheit 301 (Fig. 2) zur Verfügung gestellt wird. An den
Schalter 370 schließt sich ein Umhüllungsdetektor und logarith
mischer Verstärker 371 an, dessen Ausgangssignale im wesentli
chen Videodaten sind, die zu der Anzeigeeinrichtung 319 (Fig. 2)
weitergeleitet werden.
Die im Zeitmultiplexverfahren verarbeiteten Summenkanalsignale
und Differenzkanalsignale werden einem Paar von Quadratur-Detek
torschaltungen 372L und 372H zugeführt. Der Fachmann erkennt,
daß die Quadratur-Detektorschaltungen 372L und 1372H ein Paar
nicht dargestellter Phasendetektoren enthalten, welche phasen
mäßig um 90° verschoben mit dem 17,2 MHz-Bezugssignal gespeist
werden, da von der Anregungsschaltung 309 (Fig. 3) bezogen
wird. In den Quadratur-Detektorschaltungen 372L und 372H sind
weiter ebenfalls nicht dargestellte Tiefpaßfilter enthalten,
welche die Komponenten der Lokaloszillatorfrequenz und anderer
Frequenzen höherer Ordnung entfernen und außerdem sind Gleich
stromverstärker vorgesehen, welche als Treiber und zur Einstel
lung des Verstärkungsgewinns dienen. Diese Bauteile sind sämt
lich beispielsweise an sich bekannter Bauart. Die in Phase lie
genden Signalanteile (I) und die um 90° phasenverschobenen Sig
nalanteile (Q) vom Ausgang der Quadratur-Detektorschaltungen
372L und 372H werden relativ zueinander verzögert, indem die
Signalkomponente Q der Quadratur-Detektorschaltung 372L durch
eine Verzögerungsleitung 373 geführt wird, welche eine Verzöge
rung von 300 Nanosekunden einführt, während die Signalkomponen
ten I und Q vom Ausgang der Quadratur-Detektorschaltung 372H
durch eine 700 Nanosekunden Verzögerung einführende Verzöge
rungsleitung 374 bzw. eine 1,3 Mikrosekunden Verzögerung ein
führende Verzögerungsleitung 375 geführt werden. Die im Zeit
multiplexverfahren verarbeiteten Signalkomponenten I und Q wer
den zu der in Fig. 3 gezeigten Signalverarbeitungsschaltung 315
geführt, in welcher eine Umwandlung in digitale Form mittels
eines einzigen, nicht dargestellten Analog-/Digitalumsetzers
erfolgt, bevor die Signale einer Weiterverarbeitung zugeführt
werden.
Bezugnehmend auf Fig. 6 sei zunächst erwähnt, daß verschiedene
Vereinfachungen vorgenommen sind, um eine bessere Übersichtlich
keit zu erzielen. Beispielsweise sind die Verbindungen zwischen
den verschiedenen Baueinheiten nicht eingezeichnet und auch die
mechanischen Details, etwa Befestigungskonstruktionen für die
Baueinheiten, sind weggelassen. Jedenfalls ist aus Fig. 6 zu
erkennen, daß die dargestellte Abfangrakete 118 ein heckgesteuer
tes Gerät ist, wobei die Lenkung entweder mittels Leitschaufeln
oder Umlenkschaufeln 401A und 401B im Abgasstrahl des Raben
motors 402 oder vermittels Leitwerksflügeln 403A und 403B er
folgt, was in Abhängigkeit von Lenksignalen geschieht, welche
Stelltrieben 404A und 404H zugeführt werden (es versteht sich,
daß ein weiteres Paar von Leitschaufeln oder Umlenkschaufeln
und ein weiteres Paar von Leitwerksflügeln sowie ein weiteres
Paar von Stelltrieben vorgesehen sind, um eine kreuzförmige An
ordnung von Lenkelementen zu bilden, doch sind diese Einzelteile
in der gewählten Darstellung nicht sichtbar). Die Steuersignale
für die Stelltriebe 404A und 404B werden vor dem Abschuß oder
Start über ein Speisekabel 405 zugeführt und werden nach dem
Start vermittels eines Suchkopfs und Autopiloten 407 bereitge
stellt. Es genügt hier festzustellen, daß der Suchkopf und der
Autopilot 407 unter anderem ein Pulsdopplerradar mit Monopuls
empfänger zur Verwendung während der Endphase des Fluges ent
halten. Der nach rückwärts gerichtete Empfänger und Dekodierer
406 kommt im mittleren Abschnitt der Flugbahn zum Einsatz, um
Zielobjekt-Positionssignale abzuleiten, welche von dem Schiff
100 (Fig. 1) zur nach rückwärts gerichteten Antenne 406A der
Abfangrakete gesendet werden. Diese Signale werden dann schließ
lich im Suchkopf und Autopiloten 407 in Steuersignale für die
Stelltriebe 404A und 404B sowie für eine kardanisch aufgehängte
Antennenanordnung 407A umgewandelt, welche sich unterhalb eines
Radoms oder einer Kappe 408 befindet. Die kardanisch gehalterte
Antennenanordnung 407A wird so betätigt, daß ihre Sichtlinie
oder ihr Richtstrahl auf die angreifende Rakete 108 (Fig. 1)
weist. (Wie zuvor bemerkt, werden, wenn kein mittlerer Abschnitt
der Flugbahn der Abfangrakete 118 zu durchfliegen ist, die
Steuersignale für die anfängliche Ausrichtung der planaren
Antennenelementreihe 407AA vor dem Start oder Abschuß über das
Speisekabel 407 zugeführt.
Eine Batterie 409, ein Zünder 110, ein Gefechtskopf 111 und
Trägheitsgeräte 112, welche beispielsweise sämtlich an sich be
kannter Bauart sein können, befinden sich ebenfalls in der Ab
fangrakete 118. Die erwähnten Hauteile ermöglichen eine Lenkung
der Abfangrakete 118 auf der gewünschten Flugbahn.
Nunmehr seien die Fig. 7 und 8 näher betrachtet. Die we
sentlichsten Bauteile des Suchkopfes und Autopiloten 407, wel
che in diesen Zeichnungsfiguren wiedergegeben sind, umfassen
einen Monopulsempfänger und Signalverarbeiter 413 RP, einen
Hauptoszillator 4130, einen Rechner und Autopiloten 413CA, eine
Synchronisationsschaltung 414, einen Sender 415 und einen Zir
kulator 416. Der Fachmann erkennt sogleich, daß die zuvor auf
gezählten, wichtigsten Hauteile in ihrer Schaltungsverbindung
gemäß den erwähnten Zeichnungsfiguren ein Pulsradarsystem dar
stellen, bei welchem die Teile des Suchkopf es und Autopiloten
407 den Teilen bekannter halbaktiver Radarlenksysteme entspre
chen. Das bedeutet, daß die Teile des Suchkopfes und Autopiloten
407, falls gewünscht, während des Fluges der Abfangrakete 118
als raketenseitige Teile eines halbaktiven Radarlenksystems be
trieben werden können, wobei die von dem nach rückwärts gerich
teten Empfänger und Dekodierer 406 (Fig. 6) abgeleiteten Sig
nale, welche von der Radarantennenanordnung 102 (Fig. 1) her
empfangen werden, dazu dienen können, die erforderlichen Steuer
signale für die Stelltriebe 404A und 404B (Fig. 6) für die kar
danisch gehalterte Antennenanordnung 407A (Fig. 6) und auch die
erforderlichen Steuersignale für den Hauptoszillator 413O abzu
leiten, so daß ein erfolgreiches Abfangen oder Treffen eines
Zielobjektes, etwa der angreifenden Rakete 108 (Fig. 1) möglich
ist.
Es sei kurz erwähnt, daß der Monopulsempfänger und Signalver
arbeiter 413RP auf ein Summensignal anspricht, welches mittels
einer nicht dargestellten Monopuls-Recheneinheit üblicher Bau
art in der kardanisch gehalterten Antennenanordnung 407A (
Fig. 6) gebildet ist und über den Zirkulator 416 zugeführt wird.
Weiter nimmt der Monopulsempfänger und Signalverarbeiter 413RP
von der erwähnten Monopuls-Recheneinheit zwei Differenzsignale
auf. Die soeben erwähnten drei Hochfrequenzsignale sind in
Fig. 4A mit Σ bzw. ΔAz bzw. ΔEl bezeichnet, was bedeutet, daß
es sich hier um Summensignale bzw. Azimutwinkeldifferenzsignale
bzw. Höhenwinkeldifferenzsignale handelt.
In dem Monopulsempfänger und Signalverarbeiter 413RP werden die
Signale ΔAz, ΔEl und Σ durch Begrenzer 417 1 bzw. 417 2 bzw.
417 3 geführt und in Mischer 418 1 bzw. 418 2 bzw. 418 3 eingegeben,
in welchen jeweils eine Heterodynüberlagerung mit einem Lokal
oszillatorsignal f (LO) des Hauptoszillators 413O und eine
Herabsetzung auf eine Zwischenfrequenz von 31 MHz durchgeführt
wird. Die so erhaltenen Zwischenfrequenzsignale werden nachfol
gend durch Verstärker 419 1 bzw. 419 2 bzw. 419 3 verstärkt und
über Blindschalter 420 1 bzw. 420 2 bzw. 420 3 geführt, welche
mittels eines Steuersignals der Synchronisationsschaltung 414
betätigt werden, um den Monopulsempfänger und Signalverarbeiter
413RP außer Betrieb zu setzen, wenn der Sender 415 in Betrieb
ist. Die Zwischenfrequenzsignale vom Ausgang der Blindschalter
420 1, 420 2 und 420 3 werden mittels der Verstärker 421 1, 421 2
und 421 3 abermals verstärkt und dann durch schmalbandige Kri
stallfilter 423 1 bzw. 423 2 bzw. 423 3 geleitet. Die Filter haben
ein Hand von 1 kHz. Das Summenkanalsignal von dem Blindschal
ter 420 3 erfährt eine Aufspaltung in zwei Kanäle, welche nach
folgend als Schmalbandsummenkanal bzw. Breitbandsummenkanal be
zeichnet werden. Das Schmalbandsummenkanal ist dasjenige, wel
ches durch den schmalbandigen 1 kHz-Kristallfilter 423 3 geführt
wird. Das Breitbandsummenkanalsignal durchläuft nach Verstärkung
in dem Verstärker 421 4 ein breitbandigeres 10 kHz-Kristallfil
ter 424. Nach geeigneter nochmaliger Verstärkung in den Verstär
kern 425 1 bis 425 4 werden die gefilterten Zwischenfrequenzsigna
le in eine Zeitmultiplexschaltung 426 eingegeben, in welch er sie
in Abhängigkeit von einem von der Synchronisationsschaltung 414
bezogenen Signal MUX auf einem einzigen Kanal vereinigt werden.
Bevor in der Beschreibung fortgefahren wird, sei bemerkt, daß
das Breitband-Summenkanalsignal während des Suchbetriebes (vor
stehend oft auch als Erfassungsbetrieb bezeichnet) des Such
kopfes und Autopiloten 407 Verwendung findet, während das
Schmalband-Summenkanalsignal während des Verfolgungsbetriebes
maßgeblich ist. Weiter ist festzustellen, daß der Hauptoszilla
tor 413O neben dem Lokaloszillatorsignal f (LO) auch ein Sig
nal f(T) für den Sender 415 bereitstellt. Die Frequenz des
letztgenannten Signales unterscheidet sich dann bei Verfolgung
eines Zielobjektes, beispielsweise der angreifenden Rakete 108
nach Fig. 1 von der Frequenz des Lokaloszillatorsignals um ei
nen Betrag gleich der Mittenfrequenz (vorliegend MHz) auf den
Zwischenfrequenzkanälen im Monopulsempfänger und Signalverarbei
ter 413RP zuzüglich der Dopplerverschiebung aufgrund der Rela
tivgeschwindigkeit zwischen der angreifenden Rakete 108 und der
Abfangrakete 118. Diese Dopplerverschiebung wird in dem Mono
pulsempfänger und Signalverarbeiter 413RP in der nachfolgend
zu beschreibenden Weise selbsttätig bestimmt. Es mag hier die
Feststellung genügen, daß bei Verfolgung eines Zielobjektes
die Frequenz des Lokaloszillatorsignales f(LO) auf dem richti
gen Frequenzwert konstant gehalten wird, um jedwede Dopplerver
schiebung zu kompensieren.
Die im Zeitmultiplexverfahren verarbeiteten Signale am Ausgang
der Zeitmultiplexschaltung 426 werden durch einen Verstärker
427 mit automatischer Verstärkungsgewinnregelung geführt, wo
durch der dynamische Bereich des Monopulsempfängers und Signal
verarbeiters 413RP geregelt wird, und erreichen dann einen Schal
ter 428, der ein Demultiplexsignal DEMUX von der Synchronisations
schaltung 414 empfängt. Während eines Suchbetriebes bewirkt der
Schalter 428, daß nur das Breitband-Summenkanalsignal zu dem
Leistungsaufteiler 429 gelangt. Ein erster Anteil des Breitband-
Summenkanalsignals erreicht in der dargestellten Weise vom Aus
gang des Leistungsaufteilers 429 über einen Verstärker 430 ei
nen Detektor 431 mit automatischer Verstärkungsgewinnregelung.
Das Ausgangssignal des Detektors 431 wird über den Schalter 432
in den Verstärker 427 mit automatischer Verstärkergewinnrege
lung eingegeben, wie aus Fig. 7 ersichtlich ist. Der Schalter
432 wird in einer nachfolgend noch genauer beschriebenen Art und
Weise durch ein Steuersignal der Synchronisationsschaltung 414
gesteuert.
Ein zweiter Anteil des Breitband-Summenkanalsignals vom Ausgang
des Leistungsaufteilers 429 fließt über einen Verstärker 433 zu
einem nicht näher bezeichneten Quadraturdemodulator, welcher
einen sozusagen in Phase arbeitenden Detektor 434I und einen so
zusagen mit Phasenquadratur arbeitenden Detektor 434Q enthält.
Ein Paar elektrisch aufeinander senkrecht stehender Bezugssig
nale, welche durch Beaufschlagung eines Quadratur-Hybridkopplers
436 mit dem Ausgangssignal eines 31 MHz-Bezugsoszillators 435
erhalten werden, erreicht in der dargestellten Weise ebenfalls
die Phasendetektoren 434I und 434Q. Die Ausgangssignale der bei
den Phasendetektoren 434I und 434Q werden in Verstärker 437I
bzw. 437Q und von dort in den Rechner und Autopiloten 413CA ein
gegeben. Wenn ein phasenmäßiges Einrasten zwischen dem Breit
band-Summenkanalsignal und dem 31 MHz-Bezugssignal des Oszilla
tors 435 erzielt ist, nimmt das Ausgangssignal des Phasendetek
tors 434I ein Maximum an und daher wird ein Teil des Ausgangs
signales des Phasendetektors 434I einem Vergleicher 438 zuge
führt, der ein nicht dargestelltes Tiefpaßfilter enthält, um
ein die Phaseneinrastung in der phasengeführten Regelschleife
anzeigendes Signal für den Rechner und Autopiloten 413CA be
reitzustellen, wenn die Amplitude des Ausgangssignales des Pha
sendetektors 437I eine bestimmte Bezugsgleichspannung übersteigt
Sobald der Rechner und Autopilot 413CA ein die Phaseneinrastung
anzeigendes Signal empfängt, liefert er ein "Bezeichnungsfrei
gabe"-Signal an die Schleifenformerschaltung 439. In Abwesenheit
einer Phaseneinrastung ist das Ausgangssignal des Phasendetek
tors 434Q nach Größe und Vorzeichen eine Anzeige des Unterschie
des zwischen dem Breitband-Summenkanalsignal und dem 31 MHz-Be
zugssignal und ist daher als Dopplerfehlersignal zu bezeichnen.
Das Dopplerfehlersignal wird in der dargestellten Weise zusam
men mit anderen, noch genauer zu betrachtenden Signalen der PLL-
Schleifenformerschaltung 439 zugeführt, so daß ein Dopplerfehler-
Steuersignal gebildet werden kann, das den Hauptoszillator 413O
erreicht und letztlich die Lokaloszillatorfrequenz f(LO) ändert
bis das Dopplerfehlersignal zu Null wird. Einzelheiten der PLL-
Formerschaltung 439 werden weiter unten erläutert. An dieser
Stelle sei nur bemerkt, daß diese Schaltung bewirkt, daß der
Erfassungsbereich der Phasenkopplungsschleife ausgedehnt wird,
so daß dieser Bereich nicht auf die Eigenschaften des Phasen
detektors 434Q festgelegt ist.
Während des Suchbetriebes werden die I- und Q-Daten von dem
nicht näher bezeichneten Quadraturdemodulator, vorliegend Video
signale mit einer Bandbreite von 5 kHz, einer in dem Rechner
und Autopiloten 413CA befindlichen schnellen Fourier-Transfor
mations-Spektrumsanalysierschaltung (nicht gezeigt) zugeleitet.
Eine solche Spektrumsanalysierschaltung ist bekanntermaßen ana
log einer Filterreihe und bestimmt die Dopplerfrequenz aufgrund
eines Zielobjektes, beispielsweise des Flugzeugs 110 (Fig. 1)
mit einer Frequenzauflösung von 200 Hz. Der Rechner und Auto
pilot 413CA teilt seine Abschätzung der Zielobjektfrequenz auf
grund der Auswertung in der raschen Fourier-Transformations-
Spektrumsanalysierschaltung (nicht dargestellt) der Schleifen
formerschaltung 439 in Gestalt eines Signales mit, welches als
Zielobjektbezeichnung zu benennen ist. Der Verstärkungsgewinn
in der Phasenkopplungsregelschleife und die Schleifenformung
sind so gewählt, daß ein phasenmäßiges Einrasten auftritt, wenn
die zielobjektbedingte Frequenz innerhalb eines Bereiches von
200 Hz der bezeichneten Frequenz nahekommt.
Gleichzeitig mit der Übermittlung des Zielobjektbezeichnungssig
nales an die Schleifenformerschaltung 439 übermittelt der Rech
ner und Autopilot 413CA ein Betriebsweisenauswahlsignal an die
Synchronisationsschaltung 414, die ihrerseits ein Signal ACQ/
TRK erzeugt, das bewirkt, daß der Suchkopf und Autopilot 407
von dem Suchbetrieb auf den Verfolgungsbetrieb umgeschaltet
wird. Das Signal ACQ/TRK gelangt in der dargestellten Weise zu
der Zeitmultiplexschaltung 426 und dem Schalter 432. In dem
Verfolgungsbetrieb leitet die Zeitmultiplexschaltung 426 die
Schmalband-Summenkanalsignale und die Schmalband-Differenzkanal
signale über den automatische Verstärkungsgewinnregelung auf
weisende Verstärker 427 zu dem Schalter 428 in solcher Weise,
daß bei jedem weiteren Taktimpuls der Synchronisationsschaltung
414 die Schmalband-Summenkanalsignale dargeboten werden. Der er
ste Taktimpuls entspricht also dem Schmalband-Summenkanalsignal
und der vierte Taktimpuls entspricht dem Azimutwinkel-Differenz
kanalsignal. In Abhängigkeit von dem Demultiplexsignal der Syn
chronisationsschaltung 414 läßt der Schalter 428 alternierend
die Schmalband-Summenkanaldaten zu dem Leistungsaufteiler 429
und die Differenzkanaldaten zu dem Verstärker 440 durch. Der
Leistungsaufteiler 429 spaltet das Schmalband-Summenkanalsignal
auf und gibt einen ersten Teil dieses Signales an den nicht nähe
bezeichneten, jedoch oben bereits beschriebenen, Quadraturdemodu
lator weiter, während ein zweiter Teil des aufgespalteten Signa
les in der dargestellten Weise an den Verstärker 430 geliefert
wird. Das Differenzkanalsignal von 31 MHz auf der Ausgangsseite
des Verstärkers 440 wird in einen Mischer 441 eingespeist, in
welchem eine Herabsetzung auf eine geeignete Videofrequenz vor
genommen wird, indem eine Heterodynüberlagerung mit dem Schmal
band-Summenkanalsignal in einer noch zu beschreibenden Weise
durchgeführt wird. Las Schmalband-Summenkanalsignal vom Ausgang
des Verstärkers 430 wird durch ein 4 kHz-Kristallfilter 442
weiter durch eine Phasentrimmerschaltung 443 und ein en Verstär
ker 444 geführt, bevor die Eingabe in den Mischer 441 erfolgt.
Man erkennt nun, daß, nachdem die Schmalband-Summenkanaldaten
von dem Verstärker 430 aufgrund der erforderlichen Zeitmulti
plexverarbeitung und Demultiplexverarbeitung die Gestalt eines
Impulses haben, beim Durchgang dieser Daten durch das 4 kHz-
Kristallfilter 442 ein gewisses Einschwingen auftritt. Aufgrund
eben dieses Impulseinschwingens wird erreicht, daß am Mischer
441 das Schmalband-Summenkanalsignal gegenwärtig bleibt, während
über den Schalter 428 das Differenzkanalsignal angeschaltet wird.
Die Phasentrimmerschaltung 443 dient dazu, den erforderlichen
Phasenabgleich bzw. die Anpassung zwischen dem Summenkanal und
den Differenzkanälen aufrecht zu erhalten. Die Summenkanaldaten
vom Ausgang des Mischers 441 werden über einen Verstärker 445
geleitet und dem Schalter 446 zugeführt. Die Steuerung des
Schalters 446 geschieht durch die Demultiplex-Steuersignale der
Synchronisationsschaltung 414 in solcher Weise, daß die Azimut
winkel-Differenzsignale über den Verstärker 447 und die Höhen
winkel-Differenzsignale über den Verstärker 448 den Rechner und
Autopiloten 413CA erreichen, wo eine Umwandlung in Gierstellungs-
bzw. Neigungsfehlersignale erfolgt, um die notwendigen Steuer
signale für die Stelltriebe 404A und 404B (Fig. 6) sowie für
die kardanisch gehalterte Antennenanordnung 407A ableiten zu
können.
Es sei hier nebenbei darauf aufmerksam gemacht, daß im Verfol
gungsbetrieb der Schalter 432 so eingestellt ist, daß das Aus
gangssignal von dem für die automatische Verstärkungsgewinnrege
lung vorgesehenen Detektor 431 zur Steuerung des Verstärkers 427
dient. Nachdem das Eingangssignal für den Detektor 449 von der
Phasentrimmerschaltung 443 bezogen wird, kann man sich den Im
puls-Einschwingeffekt, welcher zuvor erwähnt wurde, zunutze ma
chen, so daß sich dem Detektor 449 praktisch ein kontinuierli
ches Signal darbietet.
Die soeben erwähnte Methode des Herabsetzens der Differenzkanal
daten bietet einen gewissen Vorteil gegenüber bekannten Verfah
ren, bei welchen ein Bezugssignal von dem Bezugsoszillator (vor
liegend dem Hauptoszillator 413O der phasengekoppelten Regel
schleife bezogen wurde, um die Differenzkanalsignale nach ab
wärts umzusetzen. In einer wechselnden Umgebung kann also ein
VGPO-Störsender oder ein "Velocity Gate Pull Off"-Störsender be
wirken, daß in der phasengekoppelten Regelschleife die Phasen
sperrung oder Phasenkopplung aufgebrochen wird, wobei dann der
Bezugsoszillator nicht richtig eingestellt ist, um die Diffe
renzkanalsignale nach abwärts umzusetzen, wodurch sich Verfol
gungsfehler oder sogar ein Verlieren des Zieles ergeben können,
während bei der hier vorgeschlagenen Konstruktion das Schmal
band-Summenkanalsignal zum Abwärtsumsetzen der Differenzkanal
daten dient, so daß derartige Störungen oder ein Verlieren des
verfolgten Zieles nicht auftreten kann.
Es sei nunmehr auf Fig. 9 Bezug genommen. Die Formerschaltung
439 der PLL-Regelschaltung erhält von dem Rechner und Autopilo
ten 413CA sowohl das Zielbezeichnungssignal als auch das Be
zeichnungsfreigabesignal. Das Zielbezeichnungssignal ist eine
Spannung, welche zunächst der zu erwartenden Dopplerfrequenz
aufgrund eines Zielobjektes, beispielsweise des Flugzeugs 110
nach Fig. 1 entspricht, wobei diese Frequenz durch die Radar
steuereinheit 301 (Fig. 2) errechnet wird. Das Signal wird dem
Suchkopf und Autopiloten 407 (Fig. 7) über das Versorgungska
bel 405 vor dem Abschuß der Rakete zugeführt. Das Zielbezeich
nungssignal wird dann durch ein Signal aufdatiert oder auf
neuesten Stand gebracht, welches von einem nicht dargestellten
Spektrumsanalysator zur raschen Fourier-Transformation inner
halb des Rechners und Autopiloten 413CA (Fig. 7) abgeleitet
wird und bewirkt, daß eine Einstellung der phasengekoppelten
Regelschleife (in Fig. 7 dargestellt, jedoch nicht näher be
zeichnet), auf einen Bereich innerhalb 200 Hz der Dopplerfrequenz
aufgrund des Zielobjektes vorgenommen wird. Aus der Zeichnung
ist zu entnehmen, daß das Zielobjektbezeichnungssignal über ei
nen Schalter 451 in einen Verstärker 452 und einen Speicherkon
densator C1 eingespeist wird. Der Schalter 451 wird durch das
Bezeichnungsfreigabesignal gesteuert, welches in der Weise wirk
sam ist, daß der Schalter 451 geöffnet wird, sobald der Rechner
und Autopilot 413CA von dem Vergleicher 438 (Fig. 8) das die
phasenmäßige Einrastung anzeigende Signal empfängt.
Das Ausgangssignal des Verstärkers 452 überträgt sich über ei
nen die Widerstände R2 und R3 enthaltenden Spannungsteiler zu
dem Verstärker 453. Die Widerstandswerte der Widerstände R2 und
R3 sind so gewählt, daß ein Versatz des Verstärkungsgewinns des
Verstärkers 453 entsteht, welcher durch die Rückkopplungswider
stände R8 und R9 bestimmt ist. Der Verstärkungsgewinn auf dem
Wege durch den Verstärker 452 und den Widerstand R2 ist Eins
und daher sind die an dem Verstärker 453 anstehenden Spannun
gen VDES identisch mit denjenigen Spannungen, welche in dem
Speicherkondensator C1 gespeichert sind. Das zweite Eingangs
signal zu dem Verstärker 453 ist das Dopplerfehlersignal, das
über den Verstärker 437Q (Fig. 6) von dem Phasendetektor 434Q
(Fig. 6) bezogen wird.
Das Dopplerfehlersignal gelangt in der aus Fig. 9 ersichtli
chen Weise über die Widerstände R4 und R5 zu dem Speicherkon
densator C2 sowie zu dem Verstärker 454. Die Spannung an dem
Verbindungspunkt zwischen den Widerständen R6 und R7 liefert
eine Rückkopplungsspannung für den Verstärker 454. Auch hier
ist der Verstärkungsgewinn durch den Verstärker 454 und den
Widerstand R8 gleich Eins und daher ist die an dem Verstärker
453 anstehende Spannung VERR identisch der Spannung, welche in
den Speicherkondensator C2 gespeichert ist. Der Verstärker 453
liefert eine Ausgangsspannung VD (oder das Dopplerfehlersteuer
signal), welche die algebraische Summe der beiden Eingangsspan
nungen VDES und VERR ist und diese Spannung gelangt zu dem
Hauptoszillator 413O (Fig. 7) um die Lokaloszillatorfrequenz
f(LO) zu ändern und schließlich das Dopplerfehlersignal zu Null
zu machen.
Nachdem der Widerstand R1 zwischen dem Ausgang des Verstärkers
453 und dem Speicherkondensator C1 liegt, bewirkt jedwede Span
nungsdifferenz zwischen diesen Schaltungspunkten einen Strom
fluß durch den Widerstand R1, bis das Gleichgewicht zwischen
den Schaltungspunkten wiederhergestellt ist. Wird das Bezeich
nungsfreigabe-Spannungssignal dem Schalter 451 zugeführt, so
bildet sich innerhalb der Schleifenformerschaltung 439 eine
Schleife vermittels des Widerstandes R1. Die auf diese Weise
hergestellte innere Schleife zwingt den Phasendetektor 434Q zum
Betrieb um seinen Nullpunkt (Ausgangsspannungen sind Null).
Claims (2)
1. Fernlenkbarer Flugkörper mit einer Zielverfolgungseinrich
tung, mittels welcher Lenksignale für die Endphase einer Flug
bahn des Flugkörpers in Richtung auf den Treffpunkt mit einem
ausgewählten Zielobjekt erzeugbar sind und welche ein Radarsys
tem mit einer kardanisch gehalterten Antenne enthält, deren
Richtdiagramm auf das Zielobjekt ausrichtbar ist, sowie mit
einem Lenksystem, das einen Empfänger und Dekodierer enthält,
welcher während der Zeit vor dem Eintritt des Flugkörpers in
die Endphase der Flugbahn auf Steuersignale einer Steuersignal
quelle außerhalb des Flugkörpers anspricht und Lenkbefehlssig
nale für den ferngelenkten Flugkörper erzeugt, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Lenksystem außerdem während der Zeit vor dem
Eintritt des Flugkörpers in die Endphase der Flugbahn Ausricht
befehlssignale für die kardanisch gehalterte Antenne des
Radarsystems erzeugt, daß
das Radarsystem Anzeigeeinrichtungen enthält, welche eine Anzei
ge liefern, sobald Echosignale von einem ausgewählten Zielob
jekt her empfangen werden, und daß ferner Mittel zum Abschalten
des Empfängers und Dekodierers des Lenksystems nach Empfang der
Echosignale vorgesehen sind, derart, daß danach die Lenkbe
fehlssignale für den ferngelenkten Flugkörper von dem Radar
system abgeleitet werden.
2. Flugkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Empfänger des Pulsradarsystems ein Monopulsempfänger ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2915126A DE2915126C1 (de) | 1979-04-12 | 1979-04-12 | Fernlenkbarer Flugkörper |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2915126A DE2915126C1 (de) | 1979-04-12 | 1979-04-12 | Fernlenkbarer Flugkörper |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2915126C1 true DE2915126C1 (de) | 2003-12-18 |
Family
ID=29557176
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2915126A Expired - Lifetime DE2915126C1 (de) | 1979-04-12 | 1979-04-12 | Fernlenkbarer Flugkörper |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2915126C1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1481983A1 (de) * | 1966-11-03 | 1969-03-27 | Boelkow Gmbh | Verfahren zur Eigenlenkung eines unbemannten,sich selbsttaetig bewegenden Flugkoerpers und Einrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens |
DE2827056A1 (de) * | 1978-05-08 | 1980-01-10 | Raytheon Co | Anordnung fuer ein traegerlenksystem |
-
1979
- 1979-04-12 DE DE2915126A patent/DE2915126C1/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1481983A1 (de) * | 1966-11-03 | 1969-03-27 | Boelkow Gmbh | Verfahren zur Eigenlenkung eines unbemannten,sich selbsttaetig bewegenden Flugkoerpers und Einrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens |
DE2827056A1 (de) * | 1978-05-08 | 1980-01-10 | Raytheon Co | Anordnung fuer ein traegerlenksystem |
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