DE3430888C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Detektion und Bekämpfung
untergezogener Bodenziele von niedrig fliegenden Fluggeräten unter
Anwendung von Radarstrahlung bei einem Synthetic-Aperture-Radar (SAR),
bei dem die Zielerfassung, in Flugrichtung gesehen, seitlich und/oder
schräg vorwärts und nach unten erfolgt.
Es ist bekannt, Ziele durch die Anwendung des Synthetic-Aperture-Ra
dar-Prinzips (SAR) zu detektieren, wobei eine sehr hohe Auflösung in der
Querrichtung zur Flugrichtung des die Radaranlage mitführenden Flug
zeuges erzielt wird (siehe: M. J. Skolnik: Introduction into Radar
Systems, Kap. 14.1; 2. Auflage 1980; McGraw-Hill). Hierbei wird die
durch die Bewegung des Flugzeuges synthetisch erzeugte große Anten
nen-Apertur ausgenutzt. Eine genaue Auswertung der empfangenen Signale
ist mit üblichem Aufwand zu erreichen, die erzielbare Auflösung liegt in
der Größenordnung der Antennenabmessungen.
In der Literatur (GEC Journal of Research, Vol. 2. No. 3, 1984,
S. 169-177) ist ein SAR-System beschrieben, dessen Blickrichtung auch
vom Lot zur Bewegungsrichtung abweichend angeordnet sein kann. Es ist
jedoch dem Fachmann geläufig, daß eine SAR-Auswertung in dem Maß unge
nauer wird, je mehr sich die Hauptstrahlrichtung der Antenne der Be
wegungsrichtung des Fluggerätes annähert. In anderen Entgegenhaltungen,
wie beispielsweise der US-PS 42 80 127, wird sogar ein Schwenkwinkel von
0°-90° (Squint-Mode) zur Bewegungsrichtung angegeben. Gerade im
Bereich unter dem Fluggerät entsprechen aber bei einem Verfahren nach
dem SAR- oder Squint-Mode die radialen Auflösungszellen immer größeren
Bereichen auf der Erdoberfläche. Außerdem ist die SAR-Information im
Bereich der Flugspur mehrdeutig, da aus den Doppler-Signalen prinzipiell
keine Rechts/Links-Entscheidung bezüglich der seitlichen Ablage gewinn
bar ist.
Weiterhin ist in der Literatur (M. J. Skolnik: Introduction into Radar
Systems, S. 527) die Möglichkeit beschrieben worden, mittels einer zur
Flugrichtung schräg nach vorne gerichteten Antennenanordnung seitlich
neben der Flugbahn des Flugzeuges liegende Bodenziele aufzuspüren. Die
Methode bedingt jedoch einen erheblich höheren Aufwand bei der Auswer
tung als das SAR-Prinzip.
In der US-PS 44 71 357 ist eine Datenverarbeitungsanlage für ein
SAR-System beschrieben, welches seitlich zur Bewegungsrichtung mißt. Um
den bekannten SAR-Verarbeitungsprozeß (Azimut-Korrelation) zu beschleu
nigen, wird vorgeschlagen, eine schnelle Fourier-Transformation (FFT)
und einen Korrelator zu verwenden.
Aus der DE 30 23 290 A1 ist eine Einrichtung zur Zielerfassung von
bewegten und stationären Bodenzielen von tieffliegenden Flugzeugen aus
bekannt, die mittels vier IR-Sensorzeilen, die paarweise an der rechten
und linken Tragflächenspitze montiert sind, Ziele detektiert, die
aufgrund ihrer Infrarotabstrahlung erkennbar sind. Dieses Verfahren ist
jedoch bei z. B. unter Bäumen untergezogenen Bodenzielen nicht anwendbar.
Das SAR-Prinzip weist für den hier vorliegenden Anwendungsfall den
Nachteil auf, daß nur ein Teil seiner synthetischen Apertur ausgenützt
werden kann, weil das Radarbild des Bodenzieles bereits vorliegen muß,
wenn das Flugzeug das vor ihm liegende Ziel an der Entscheidungsent
fernung für die Auslösung der Waffe erfaßt hat. Weiterhin ist beim SAR
prinzipiell keine "Rechts-Links-Entscheidung" bezüglich der seitlichen
Ablage möglich, weil diese Information in den Dopplersignalen nicht
enthalten ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der vorge
nannten Nachteile eine Einrichtung für Fluggeräte zu schaffen, die zur
Überwachung von Bodenstreifen im Tiefflug, deren Längsausdehnung sich in
Flugrichtung des Fluggerätes schräg vorwärts und deren Breite sich etwa
über eine oder mehrere Spannweiten des Fluggerätes erstreckt, insbeson
dere zur Suche nach z. B. unter Bäumen unterzogenen Bodenzielen, wie
z. B. militärischen Transport- und Kampffahrzeugen, mit hoher Auflösung
dient, und mit der eine sofortige, gezielte Bekämpfung von oben durch
führbar ist, wobei die Anwendung unabhängig von Wetter und Sichtbe
dingungen möglich sein soll.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des
Hauptanspruches niedergelegten Merkmale gelöst.
Vorteilhafterweise dient die genannten Einrichtung zur Auslösung von
Waffen nach dem Vertical-Ballistic-Prinzip (VEBAL) und ebenso zur
Aufklärung untergezogener Bodenziele, wobei die erfaßten Daten ge
speichert oder "on line" über Funk an Benutzer gesendet werden können.
Gemäß der bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden für die Anten
nen des Arrays Streifenleitungsantennen verwendet, die der Kontur des
Fluggerätes angepaßt sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 je eine Front-, Seiten- und Aufsicht auf ein Fluggerät mit einer
Einrichtung zur Detektion untergezogener Bodenziele,
Fig. 2 eine geometrische Anordnung eines Radarsystems zur Detektion
untergezogener Ziele,
Fig. 3 ein Blockschaltbild einer Radarsignalverarbeitung.
In den drei Teilfiguren der Fig. 1 ist eine geometrische Anordnung einer
Einrichtung zur Detektion und Bekämpfung von untergezogenen Bodenzielen
durch ein niedrig fliegendes Fluggerät 1 dargestellt. Zur Verdeutlichung
wird ein sich auf der Erdoberfläche befindendes, jedoch sich mit dem
Fluggerät mit bewegendes Koordinatensystem verwendet. Die Lage eines
Zieles BZ wird, bezogen auf das Koordinatensystem durch die seitliche
Ablage X s , Y s in der X/Y-Ebene angegeben. Der Erfassungsbereich, der
durch die Anordnung der Antennen 4 a, 4 b, 4 c, 4 d, 4 e, die Antennengeo
metrie und die Flughöhe Z s gegeben ist, liegt in der Flugrichtung
zwischen den Marken X E und X A und in der Querrichtung zwischen den
Marken -Y E und Y E .
Ein Bodenziel BZ, das sich im Bereich der Flugbahn auf der Erdoberfläche
befindet, wird vom Radar zum ersten Mal dann erfaßt, wenn seine Entfer
nung kleiner als die Maximalentfernung X A wird. Für die Auswertung
spielen nur diejenigen Empfangssignale eine Rolle, die auftreten,
während sich dieser Abstand bis zur Entscheidungsentfernung X E ver
kleinert. Die am Ausgang des Radargerätes zur Verfügung stehende Infor
mation stellt dabei die Verteilung der sich gerade in der Entscheidungs
entfernung X E befindenden Streukörper als Funktion der seitlichen
Ablage Y s dar.
Die in der Fig. 1 dargestellte Antennengeometrie weist folgende Bereiche
des vertikalen bzw. horizontalen Bündelungswinkels der Antennen auf:
30°γ V 70°;
25°q H 65°.
25°q H 65°.
Es können auch kleinere Antennen mit geringerer Bündelung verwendet
werden. Dann werden auch außerhalb des interessierenden Bildfeldes
liegende Bodenziele erfaßt, was einen höheren Aufwand bei der Auswertung
bedingt und gleichzeitig auch eine Verminderung der Störfestigkeit
(ECM-Festigkeit) bewirkt, weil die weitab liegenden Störziele mit
größerer Amplitude empfangen werden können und bei der Signalverarbei
tung unterdrückt werden müssen.
In der Fig. 2 ist beispielhaft eine mögliche Anordnung der Sende- und
Empfangsantennen 4 a, 4 b, 4 c, 4 d, 4 e sowie der dazu gehörenden Empfänger
5 a, 5 b, 5 d, 5 e und dem Sender 6 dargestellt. Für einen Einbau in ein
Flugzeug sind flächenhafte Antennenstrukturen erforderlich. Es bietet
sich daher an, das gewünschte Antennendiagramm durch Anordnung mehrerer
λ/2-Einzelstrahler, die mit geeigneter Phasenlage gespeist werden, zu
erzeugen. Die Gesamtstruktur der Antenne kann somit vorteilhafterweise
in Streifenleitungstechnik ausgeführt werden.
Für die verwendete Radarauswertung wird ein Array mit mehreren Antennen
benötigt. Es hat sich herausgestellt, daß mit einer äquidistanten
Anordnung von vier Empfangsantennen 4 a, 4 b, 4 d, 4 e, die im Tragflügelbe
reich des Fluggerätes 1 angebracht sind, gute Ergebnisse erzielbar sind.
Die Sendeantenne 4 c wird in der Mitte der Gesamtapertur angebracht. Eine
Mitverwendung einer Empfangsantenne als Sendeantenne ist bei genügend
großer Entkopplung denkbar. Es ergeben sich folgende Abmessungen:
Abstand der einzelnen Empfangsantennen 4 a, 4 b, 4 d, 4 e zueinander:
1 mΔ L2 m; Ausdehnung der Gesamtapertur: 4 mL8 m; d. h. der Einzelabstand ist deutlich größer als bei üblichen Arrays mit λ/2.
1 mΔ L2 m; Ausdehnung der Gesamtapertur: 4 mL8 m; d. h. der Einzelabstand ist deutlich größer als bei üblichen Arrays mit λ/2.
Sendeleistungen in der Größenordnung zwischen 2 W und 20 m W sind nach
den bisherigen Abschätzungen ausreichend. Das Radarsystem ist zunächst
als Dauerstrichradarsystem ausgelegt, es ist jedoch ebensogut möglich,
gepulste Signale zu verwenden, wobei der Sendeimpuls hier im Unterschied
zum gewöhnlichen Pulsradar nicht zur Erzielung eines Entfernungsauf
lösungsvermögens, sondern nur zur Abgrenzung des Bildfeldbereiches dient.
Die Fig. 3 zeigt schematisch die empfängerseitige Verarbeitung der
Radarsignale nach dem SAR-Prinzip mit Wellenfrontrekonstruktion bei
einer Radaranordnung mit vier Empfängern 5 a, 5 b, 5 d, 5 e.
In Flugrichtung erfolgt die Signalauswertung in hier nicht gesondert
dargestellter Weise nach de Prinzip des Synthetic-Aperture-Radar (SAR).
Aufgrund der vierfachen Empfangsantennenanordnung quer zur Flugrichtung
steht hier ein Gegensatz zu einem SAR bekannter Art zu jedem Zeitpunkt
die einer synthetischen Apertur entsprechenden Information zur Ver
fügung. Mittels dieser Signalauswertung stehen somit zu jedem Zeitpunkt
Informationen über die Entfernung zwischen dem Fluggerät und einem
möglichen Ziel zur Verfügung.
Für die Wellenfrontrekonstruktion, die zur Ermittlung der seitlichen
Ablage eines Ziels bezügliche der Flugrichtung im Azimut dient, werden
die empfangenen komplexen Radarsignale am Empfängerausgang zeitlich
äquidistant abgetastet und digitalisiert. Die vier einem Abtastzeitpunkt
zugeordneten Signalwerte werden anschließend einer schnellen Fou
rier-Transformation FFT mit vier Stützwerten unterworfen, die fest
verdrahtet sein kann. Am Ausgang des FFT-Prozessors stehen dann die nach
Auflösungssektoren winkelmäßig sortierten Signalfunktionen 7 a, 7 b, 7 d,
7 e zur Verfügung, die entsprechend ihrem zeitlichen Auftreten der Reihe
nach in die vier Felder der winkelmäßig geordneten Signalfunktionen
WSF a , WSF b , WSF d , WSF e eingespeichert werden. Die daraufhin nach
einem Zeitgesetz aus den abgespeicherten Werten korrigiert zusammenge
setzten Signalfunktionen werden anschließend mit den abgespeicherten
Testfunktionen in bekannter Art korreliert.
Ein Bodenziel BZ, das mit einer bestimmten seitlichen Ablage Y s vom
Radar erfaßt wird, durchläuft während des Anfluges mehrere Auflösungs
sektoren p, q, r, s nach Fig. 1c. Dementsprechend muß die eigentliche
Signalfunktion SF aus Abschnitten der winkelmäßig zugeordneten Signal
funktionen zusammengesetzt werden. Die Art der Zusammensetzung hängt nur
von der seitlichen Ablage ab und ist daher bekannt. Eine Zwischenspei
cherung der eigentlichen Signalfunktionen ist nicht erforderlich,
vielmehr können die den Korrelatoren K 1, . . . K N (in Fig. 3) zuzu
führenden Signalfunktionen durch eine feste Verdrahtung direkt aus den
winkelmäßig geordneten Signalfunktionen abgeleitet werden. Der wesent
liche Teil des benötigten Speicherplatzes ist daher für die Abspeiche
rung der Testfunktionen TF 1, . . ., TF N notwendig. Pro seitlichem
Auflösungssektor wird ein solcher Testdatensatz und ebenfalls ein
Korrelator benötigt. Das Überschreiten eines vorgegebenen Schwellwertes
am jeweiligen Korrelationsausgang zeigt an, daß sich zu diesem Zeitpunkt
in der Entscheidungsentfernung X E bei der zugeordneten seitlichen
Ablage der Sektoren p, q, r, s ein Bodenziel BZ befindet.
Die optimale Form der Signalauswertung, die darin besteht, daß das
erwartete Signal (= Testfunktion) mit dem tatsächlich gemessenen Signal
(= Signalfunktion) korreliert wird und bei einem hohen Grad der Überein
stimmung auf ein vorhandenes Bodenziel geschlossen wird, ist beim
SAR-Prinzip üblich. Probleme entstehen durch die zusätzliche Anwendung
des Verfahrens der Wellenfrontrekonstruktion, weil ein sich parallel zur
X-Achse näherndes Bodenziel abhängig von seiner seitlichen Ablage Y s
mehrere verschiedene seitliche Auflösungssektoren p, q, r, s durchläuft.
Dies erfordert eine spezielle Methode der Zuordnung von Signal- und
Testfunktion, wie sie oben dargestellt wurde. Hierbei ist eine Anordnung
von vier Empfängern zur Wellenfrontrekonstruktion wirtschaftlich ver
tretbar und auch genügend genau in der Auflösung.
Die besonderen Vorteile dieses Verfahrens liegen darin, daß es erstmals
möglich ist, von einem bemannten oder unbemannten Fluggerät aus mili
tärische Bodenziele, die zur vollständigen Tarnung beispielsweise unter
Bäumen versteckt sind, zu entdecken, zu orten und gezielt zu bekämpfen,
was bisher nur unter Einsatz einer erheblichen Anzahl flächendeckender
Waffen zu erreichen war.
Claims (3)
1. Einrichtung zur Detektion und Bekämpfung untergezogener Boden
ziele von niedrig fliegenden Fluggeräten unter Anwendung von Radarstrah
lung bei einem Synthetic-Aperture-Radar (SAR), bei dem die Zieler
fassung, in Flugrichtung gesehen, seitlich und/oder schräg vorwärts und
nach unten erfolgt, gekennzeichnet durch folgende Merkmale
- - die Sende- und Empfangseinrichtung besteht aus einem in Flugrichtung in einem vorbestimmten Winkel (3) bezüglich der Rollachse (2) beidseitig symmetrisch zur aus der Rollachse und der Gierachse gebildeten Ebene (X, Z) nach unten strahlenden, horizontal am Fluggerät (1) angeordneten Antennenarray (4 a, 4 b, 4 c, 4 d, 4 e) für langwellige Radarfrequenzen im Bereich von 500-1200 MHz mit vorzugsweise vier Empfangsantennen (4 a, 4 b, 4 d, 4 e) und einer Sendeantenne (4 c), wobei die einzelnen Empfangsantennen (4 a, 4 b, 4 d, 4 e) zueinander einen Abstand (Δ L) aufweisen, der wesentlich größer als die halbe Wellenlänge der Betriebsfrequenz ist;
- - die Auswertung der empfangenen, vom Ziel (BZ) reflektierten Radar signale erfolgt in der Azimutebene mittels einer Wellenfrontrekon struktion aus den empfangenen Signalen, die mit Hilfe einer schnel len Fourier-Transformation (FFT) winkelmäßig sortierte Signalfunk tionen (WSF a , . . ., WSF e ) erzeugt;
- - die Auswertung der empfangenen Radarsignale erfolgt in Flugrichtung nach dem Synthetic-Aperture-Radar-Prinzip (SAR), wobei die Auswertung der Radarsignale unmittelbar auf den Empfang nach Art einer Optimal filterauswertung durch Korrelatoren (K 1, . . . K N ) erfolgt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Antennenarray (4 a, . . ., 4 e) aus an die Kontur des Fluggerätes angepaßten
Streifenleitungsantennen besteht.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Positionsdaten der erfaßten Bodenziele über
Funk an weitere Fluggeräte und/oder Bodenstationen gesendet werden.
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