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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Radarsystem zum Lenken von Flugkörpern zu
Zielen innerhalb eines großen
Luftraums.
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In
einer derzeit üblichen
Luftverteidigungsumgebung wird ein Luftraum durch Verwendung eines Überwachungsradars
verteidigt, das eindringenden Luftverkehr erfaßt. Das Überwachungsradar wird dann
dazu benutzt, ein Verfolgungsradar auf die Bedrohung zu positionieren.
Das Verfolgungsradar wird dazu benutzt, einen Flugkörper zu
der bedrohten Position zu lenken.
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Ein
Beispiel eines solchen herkömmlichen Radarsystems
ist in
GB 2142201A beschrieben.
Bei diesem System sind eine oder mehrere Bojen in Richtung eines
erwarteten Angriffs vor einer Basisstation angeordnet, wobei diese
Bojen Radarimpulse nach der Reflexion von einem Ziel empfangen und ein
das Erfassen eines Radarsignals anzeigendes Informationssignal zu
der Basisstation übertragen
können.
Die Basisstation kann die Signale empfangen und eine Anzeige bezüglich der
Anwesenheit eines Ziels liefern. Bei wenigstens drei vorhandenen
Bojen kann eine Positionsanzeige des Ziels durch Triangulation erhalten
werden. Die von der Basisstation empfangene Information kann dann
zum Auslösen
eines Angriffs auf das erfaßte
Ziel benutzt werden.
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Vergleichbare
Systeme sind in
US 4 806 936 und
US 4 499 468 beschrieben.
In jedem Fall werden dabei Daten von mehreren Radareinheiten in
einer zentralen Basisstation verarbeitet, und die Daten werden dazu
benutzt, einen Angriff auf das erfaßte Ziel zu programmieren.
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Diese
herkömmlichen
Systeme haben die folgenden Nachteile:
- 1. Es
ergibt sich eine Verzögerung
zwischen der Erfassung eines Ziels und dem Beschuß des Ziels,
der durch Einstellen eines Verfolgungsradars auf das Ziel ausgelöst wird.
- 2. Das Verfolgungsradar muß für die gesamte Operationsdauer
auf das Ziel positioniert bleiben und kann daher nicht für andere
Zwecke benutzt werden.
- 3. Zur Behandlung mehrerer gleichzeitig auftretender Ziele müssen Vielfachverfolgungsradargeräte und Mehrfachflugkörperabschußgeräte verwendet
werden.
- 4. Ziele, die sich in geringer Höhe befinden, in der Mehrwegeffekte
auftreten können,
können
von einem Radargerät
erkannt und von dem anderen Radargerät nicht erkannt werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend genannten Probleme
zu reduzieren.
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Demgemäß betrifft
die Erfindung ein Radarsystem zur Erzeugung eines elektromagnetischen
Informationsfeldes innerhalb eines zu verteidigenden Luftraums,
mit einem Netz aus drei oder mehr Radareinheiten zur Erzeugung von
Informationssignalen innerhalb des Raums, einem Flugkörper mit
einem Empfänger
zum Erfassen der von den Radareinheiten gelieferten Informationssignale,
wobei der Flugkörper
Verarbeitungsmittel zum Berechnen seiner Position innerhalb des
Raums durch Bestimmen seines Abstandes von jeder Radareinheit enthält, und wobei
die Radareinheiten Mittel zum Verfolgen eines oder mehrerer Ziele
innerhalb des Raums mittels der von den Radareinheiten ausgesendeten
und von den Zielen reflektierten Informationssignale und ferner Mittel
zum Übertragen
von Informationen zu dem Flugkörper
enthalten, die den Flugkörper
in die Lage versetzen, gegen das ausgewählte Ziel gelenkt zu werden.
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Nach
der Erfindung wird somit das Problem des Verfolgens eines Ziels
und des Lenkens eines Flugkörpers
zu dem Ziel stark vereinfacht, da die gleichen Signale, die zum
Verfolgen des Ziels benutzt werden, auch für das Lenken des Flugkörpers Anwendung
finden. Es ist daher nicht notwendig, ge trennte Überwachungs-Radargeräte und Verfolgungs-Radargeräte vorzusehen.
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Vorzugsweise
wird die die erfaßte
Position eines Ziels betreffende Information zum Flugkörper durch
eine geeignete Verschlüsselung
der Informationssignale übertragen.
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Jede
Form von Informationssignalen kann verwendet werden; beispielsweise
kann jede Radareinheit Impulse mit einer bestimmten Frequenz oder Impulse
mit einer Phasencodierung des Dauerstrichsignals aussenden, damit
eine Unterscheidung zwischen den Signalen von den verschiedenen
Radareinheiten ermöglicht
wird.
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Vorzugsweise
senden die Radareinheiten Signale mit gespreiztem Spektrum in Form
einer direkten Codefolge mit pseudozufälligen Zweiphasenübergängen aus.
Solche Sendungen ermöglichen
es dem Flugkörper
in bekannter Weise, seine Position innerhalb des Luftraums sehr
genau zu bestimmen. Der Empfänger
innerhalb des Flugkörpers
enthält eine
Aufzeichnung der von den einzelnen Einheiten ausgesendeten Codes,
und er vergleicht die aufgezeichneten Codes mit den ausgesendeten
Codes, um die Zeitverzögerung
zwischen dem empfangenen Code und dem aufgezeichneten Code zu ermitteln und
dadurch die Entfernung des Flugkörpers
von jeder Einheit herauszuarbeiten.
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Was
die Ziele anbelangt, werden die von den Radareinheiten ausgesendeten
Signale von den Zielen reflektiert, und die reflektierte Version
der Signale wird von der betreffenden Radareinheit oder von mehr
als einer Einheit empfangen und verarbeitet, damit die Zielposition
innerhalb des verteidigten Luftraums berechnet wird.
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Zum
Informieren des Flugkörpers über die Position
des für
den jeweiligen Flugkörper
ausgewählten
Ziels können
irgendwelche geeigneten Mittel eingesetzt werden. Beispielsweise
kann eine Aussendung auf einer von den Spektrumaussendungen getrennten
Wellenlänge
mit einer Information über die
Position des Ziels durchgeführt
werden, damit der Flugkörper
seine notwendige Bewegungsrichtung berechnen kann. Das Vorsehen
einer Aussendung mit einer unterschiedlichen Wellenlänge ist
natürlich eine
teure Möglichkeit,
und es wird vorgezogen, einen Teil der Bandbreite der Spektrumaussendung zum Übertragen
der Zielpositionsinformation zu benutzen. In einem bevorzugten Merkmal
der Erfindung erfolgt dies durch Verschieben des Nullpunkts oder des
Koordinatensystems des Netzes aus Radareinheiten in der Weise, daß der Nullpunkt
mit dem Ziel zusammenfällt.
Normalerweise würde
der Null- oder Bezugspunkt
des Koordinatensystems auf eine der Radareinheiten (die Haupteinheit)
gelegt, wobei die anderen Radareinheiten definierte Positionen relativ zu
dem Bezugspunkt haben. Durch Auswählen des Bezugspunkts als die
Position des Ziels, so daß sich der
Null- oder Bezugspunkt kontinuierlich mit dem Ziel bewegt, werden
die von den getrennten Radareinheiten durchgeführten Aussendungen kontinuierlich
hinsichtlich der Phasenverzögerung
modifiziert, so daß dem
Flugkörper
Entfernungsmeßwerte
geliefert werden, die auf die momentane Koordinatennullposition
bezogen sind. Der Vorteil dieses Systems besteht darin, daß das Flugkörperleitsystem
vereinfacht wird, da der Flugkörper
so gesteuert werden kann, als ziele er ständig gegen den Nullpunkt des Koordinatensystems,
indem ein Prozeß durchgeführt wird,
der das Suchen eines Minimums in den Positionskoordinaten beinhaltet.
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Die
Erfindung eignet sich für
mehrere Ziele und eine entsprechende Vielzahl von Flugkörpern durch
Verwendung eines Zeitmultiplexsystems, in dem getrennte Zeitschlitze
den jeweiligen Kombinationen aus Flugkörper und Ziel zugeordnet sind.
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Von
den einzelnen Radareinheiten können zwar
Dauerstrich-Radarsendungen
ausgestrahlt werden, doch werden bevorzugt impulsförmige Radarsendungen
abgestrahlt, wobei die Impulse vorzugsweise eine hohe Auflösung bis
zu 10 Nanosekunden haben. Jeder Impuls ist dabei mit dem entsprechenden
Teil des am Zeitpunkt der Aussendung des Impulses auftretenden Teils
des Pseudozufallscodes phasencodiert, was ein eigenes Mittel zum
Bestimmen der Entfernung eines Ziels vom Sender mit hoher Genauigkeit
darstellt. Falls ein Zeitmultiplexsystem erforderlich ist, kann
jeder benachbarte Impuls einer anderen Ziel/Flugkörper-Kombination
zugeordnet werden; es kann jedoch bevorzugt sein, die Impulse in
Ströme
von Impulsen aufzuteilen, wobei jeder Strom etwa 1000 Impulse enthält und einer
bestimmten Flugkörper/Ziel-Kombination
zugeordnet ist. Somit wird mit Hilfe der Erfindung ein elektromagnetisches
Informationsfeld innerhalb eines zu verteidigenden Luftraums erzeugt,
das von einem Flugkörper
zum Ansteuern der Bedrohungsposition benutzt werden kann, ohne daß ein kontinuierlicher Zielverfolger
oder individuelle Steuereingangssignale für den Flugkörper benötigt werden. Durch Verschieben
des Ursprungs des Informationsfeldes zum Ziel wird den Flugkörpern innerhalb
des Feldes ein einzigartiger Zielpunkt zur Verfügung gestellt. Die Sender des
Systems erzeugen das Informationsfeld, während sie gleichzeitig das
Ziel innerhalb des Raums erfassen und verfolgen. In einer Weiterbildung
kann das erfindungsgemäße System
auf der Basis eines großräumigen Grobinformationsfeldes arbeiten,
das durch Verfolgungsinformationsfelder mit sehr hohem Auflösungsvermögen unterstützt wird
und zum Verfolgen des Ziels benutzt wird. Dies kann die Verwendung
eines halbaktiven Zielanflugs für
die Endphase des Einsatzes ermöglichen.
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Ein
solches System hat die folgenden Vorteiles
- 1.
Der Flugkörper
kann im Prinzip von jeder Position aus in jeder Richtung innerhalb
des Feldes abgeschossen werden und sich selbst zum Ziel lenken (d.h.,
daß keine
Verzögerung
beim Einüben
eines Verfolgers auf das Ziel vorhanden ist).
- 2. Es können
mehrere Flugkörper
gegen mehrere Bedrohungspositionen unter Verwendung eines gemeinsamen
Informationsfeldes gelenkt werden.
- 3. Es können
Flugkörper
abgeschossen werden, sobald die Bedrohung festgestellt worden ist.
Sie können
dann in eine angenäherte
Position geführt werden,
während
die mit höherer
Auflösung
arbeitende Verfolgung auf das Ziel trainiert wird.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung wird nun anhand der Zeichnung beispielshalber erläutert. Es
zeigen:
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1 eine schematische Ansicht
eines Radarsystems nach der Erfindung mit drei getrennten Radarsendern,
die die Durchführung
eines Dreieckverfahrens zur Bestimmung von Zielpositionen innerhalb
des Radarfeldes ermöglichen,
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2 ein schematisches Blockschaltbild
eines Radarsenders nach der Erfindung und
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3 ein schematisches Blockschaltbild
eines Empfängers
in einem Flugkörper
nach der Erfindung.
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Nach 1, in der die grundlegende
Systemkonfiguration dargestellt ist, enthält jede Radareinheit 2 eine
einfache Richtantenne mit niedrigem Gewinn, wobei die Radareinheiten 2 so
miteinander kombiniert sind, daß sie
in einem zu schützenden Luftraum 4 ein
Radarinformationsfeld erzeugen. Jede Radareinheit 2 enthält einen
Sender/Empfänger-Knoten,
der einen phasencodierten Hochfrequenzimpuls mit hoher Auflösung (etwa
10 ns) aussendet und auf ein Rückkehrsignal
von einem Ziel 6 hört.
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Die
Rückkehrsignale
vom Ziel sind zeitlich mit den Bezugscodes korreliert, damit bei
dem in 2 dargestellten
Radar empfänger
genaue Entfernungsmessungen ermöglicht
werden. Die Größe der Auflösungszelle
ist durch die Coderate eingestellt, jedoch ist es mit einem guten
Signal/Rausch-Verhältnis möglich, die
Korrelationshüllkurve
zur Erzielung einer Entfernungsmessung mit viel höherer Genauigkeit als
einer Auflösungszelle
auszunutzen. Mehrfachwinkelmessungen zwischen den verschiedenen
Sende/Empfangs-Knoten 2 ergeben eine Zielposition mit einer
Genauigkeit, die vom Abstand zwischen den Knoten abhängt.
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In 2 ist eine impulsförmig arbeitende HF-Energiequelle 20 dargestellt,
wobei die Hochfrequenz eine Mikrowellenfrequenz mit beispielsweise
5 GHz ist, während
die Impulsdauer etwa 10 ns beträgt.
Jeder Impuls wird bei 22 mit einem Pseudozufallscode mit
geeigneter Länge
(beispielsweise 1023 Bits) codiert, wobei der Code in einem Pseudozufalls-Codegenerator 24 erzeugt
wird, der ein Schieberegister 25 enthält, das mit einer in einer
Rückkopplungsschleife 30 liegenden
Antivalenz-Schaltung 28 verbunden ist, wobei der Codegenerator 24 über ein
variables Verzögerungselement 32 mit
dem Modulator 22 gekoppelt ist. Der Modulator 22 ist über einen
Sende/Empfangs-Schalter 34 und ein selektives Bandpaßfilter 36 an
ein Antennensystem 38 angeschlossen. Der Empfangskanal
enthält
einen Vorverstärker 40,
einen Überlagerungsoszillator 42 zum Mischen
eines Überlagerungsoszillatorsignals
mit dem empfangenen Signal in einem Mischer 44, damit ein
Signal im Grundband oder ein Signal bei einer geeigneten Zwischenfrequenz
erhalten wird, das in einem Analog/Digital-Umsetzer 46 digitalisiert
wird, damit der Verlauf der Impulshüllkurve in digitaler Form zusammen
mit den zweiphasigen Übergängen, die auf
den Impuls aufmoduliert sind, erhalten wird. Zum Korrelieren des
vom Codegenerator 24 erzeugten Signalverlaufs mit dem empfangenen
Signalverlauf ist ein variables Verzögerungselement 50 vorgesehen, das
unter der Steuerung durch ein Suchelement 52 steht, das
die vom Verzögerungselement 50 eingeführte Verzögerung so
steuert, daß eine
Prozessorkorrelation durchgeführt
werden kann. Wenn die maximale Korrela tion gefunden worden ist,
repräsentiert die
durch das Verzögerungselement 50 eingeführte Verzögerung die
Entfernung des Ziels ausgedrückt durch
die Zeit, die der vom Ziel zu reflektierende Radarimpuls für die Rückkehr zur
Antenne benötigt. Dieser
Zeitwert wird in der Einheit 54 in einen Entfernungswert
umgesetzt und an einen zentralen Prozessor 56 angelegt.
Der zentrale Prozessor empfängt
auch Entfernungswerte R2, R3,
die Entfernungswerte von den Zielen entsprechend der Berechnung durch
die anderen Radareinheiten repräsentieren.
In dieser Ausführungsform
ist eine eigene VHF-Übertragungsverbindung
zwischen den einzelnen Radareinheiten 2 vorgesehen, wobei
diese Verbindung als Antenne 60 zusammen mit einem Sende/Empfangsgerät 62 dargestellt
ist; die Radareinheiten 2 stehen über die VHF-Verbindung ständig für einen
Informationsaustausch betreffend die Entfernungswerte des Ziels
miteinander in Verbindung. Der zentrale Prozessor enthält auch
einen Speicher 64, der Informationen über die absoluten Positionen
der anderen Radareinheiten 2 bezüglich der jeweils betroffenen
Radareinheit enthält.
Der zentrale Prozessor verschiebt mittels eines geeigneten Algorithmus
mit Hilfe von Informationen aus den anderen Entfernungswerten R2, R3 und den Knotenpositionen
aus dem Speicher 64 das Koordinatensystem so, daß sein Nullpunkt
mit dem Ziel zusammenfällt.
Dies geschieht durch Einführen
einer Phasenverzögerung
in der Einheit 32, die vom Prozessor 56 so gesteuert
wird, daß für einen
Beobachter, der den erzeugten Pseudozufallscode (beispielsweise
eines Flugkörpers 8)
kennt, die Aussendungen so erscheinen, als würden sie vom Ziel selbst stammen.
Der Prozessor 56 informiert mittels der VHF-Verbindung 60, 62 die
anderen Knoten 2 über
geeignete einzuführende
Zeitverzögerungen, so
daß die
anderen Radareinheiten diese geeigneten Zeitverzögerungen in die Codeerzeugung
einbeziehen können.
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In
einer vorbereitenden Operation wird vor dem Betrieb der Radareinheiten
ein Lokalisierungsvorgang durchgeführt, bei dem die Radareinheiten exakt
in einem Koordinatenrahmen in bezug zueinander lokalisiert werden.
Dies kann beispielsweise durch Anwendung des globalen Positionierungssystems
(GPS) durchgeführt
werden, bei welchem jede Radareinheit 2 mit einem GPS-Empfänger ausgestattet
ist, so daß sie
ihre absolute globale Position berechnen kann, wobei diese absoluten
globalen Positionen dann über
die VHF-Verbindung 60, 62 zu der als Haupt- oder
Kontrolleinheit ausgewählten
Radareinheit übertragen
werden. Die Radareinheiten könnten
als Alternative aber auch einen Prozeß der relativen Lokalisierung
auslösen,
bei welchem die Radarsysteme jeder Einheit dazu benutzt werden,
von einer Einheit erzeugte Signale auszusenden, d.h. daß von einer
Einheit erzeugte Signale empfangen und unmittelbar wieder von einer
anderen Einheit ausgesendet werden, damit die erforderliche Entfernungslokalisierung
und die Synchronisierung zwischen den verschiedenen Radareinheiten
erfolgen können. Dies
ist eine bekannte Technik; sie wird hier nicht näher beschrieben.
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Der
in 3 dargestellte Flugkörperempfänger enthält eine
Antenne 70, die über
einen Vorverstärker
und ein Bandpaßfilter 72 mit
einem Mischer 74 gekoppelt ist, in dem das empfangene Signal
mit dem Ausgangssignal eines Überlagerungsoszillators 76 gemischt
wird, damit einem Analog/Digital-Umsetzer 78 ein Grundbandsignal
zugeführt
wird, der die Hüllkurve
des Impulssignals der empfangenen Sendungen mit der überlagerten
zweiphasigen Modulation in einem digitalen Format erzeugt. Ein Korrelator 80 korreliert
die empfangenen codierten Impulse mit gespeicherten Versionen des
Codes, die in jeder Radareinheit vorhanden sind, wobei eine Gruppe
von Codegeneratoren 82i vorgesehen ist: i geht dabei von
1 bis n, wobei n die Gesamtzahl der Radareinheiten 2 innerhalb
des Netzes ist. Es finden somit parallel n Korrelationsprozesse
statt, damit der empfangene Impuls bezüglich des sendenden Radars
korrekt identifiziert wird. Jeder Codegenerator 82i enthält ein Schieberegister 84,
das mit einer Antivalenz-Schaltung 86 in
einer Rückkopplungsscheife 88 verbunden ist,
sowie eine variable Verzögerungseinheit 90,
die von einer Maximum-Suchzeitverzögerungseinheit 92 gesteuert
wird, die eine Gruppe verschiedener Zeitverzögerungen einführt und
diejenige Zeitverzögerung
auswählt,
die die beste Korrelation ergibt. Diese Zeitverzögerung ΔT wird an einen Umsetzer 94 angelegt,
der diese Zeitverzögerung
in einen entsprechenden Entfernungsmeßwert für den Abstand des Flugkörpers von
der empfangenden Radareinheit umsetzt. Nachdem eine Anzahl von Impulsen
von den verschiedenen Radareinheiten empfangen worden ist, steht
eine Gruppe von Entfernungsfestwerten R1, R2, R3 zur Verfügung, die
an einen Prozessor 96 zusammen mit Knotenpositionen angelegt
werden, die die Positionen der verschiedenen Einheiten repräsentieren,
die in einem Speicher 98 gespeichert sind. Diese Positionen
können
entweder im Speicher 98 vorprogrammiert sein, bevor der
Flugkörper
abgeschossen wird, oder sie können
in dem im Flug befindlichen Flugkörper mittels einer VHF-Verbindung eingespeist
werden. Der Prozessor 96 ist mit einer Flugkörperlenkeinheit 100 verbunden,
die den Flugkörper
so lenkt, daß die
Koordinaten der Flugkörperposition
gemäß der Berechnung
durch den Prozessor auf ein Minimum verringert werden, so daß damit der
Flugkörper
gegen den Koordinatenursprung gelenkt wird. Da, wie oben erläutert wurde,
die Flugkörperkoordinaten
mit Hilfe der Radareinheiten so eingestellt worden sind, daß die Nullkoordinatenposition die
Zielposition repräsentiert,
wird der Flugkörper
automatisch gegen das Ziel gelenkt.
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Nach
der Erfindung wird also ein Radarsystem geschaffen, mit dessen Hilfe
Flugkörper
gegen Ziele innerhalb eines großen
Luftraums gelenkt werden, der ein Radarinformationsfeld enthält. Das
Radarinformationsfeld wird von einem Netz aus Radareinheiten oder
Knoten gebildet. Einer der Knoten ist als Hauptknoten oder Kontrollknoten
ausgewählt, und
der darin befindliche Prozessor steuert das Netz.
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Die
Position jedes Knotens innerhalb des Netzes muß sowohl dem zentralen Prozessor
als auch den Flugkörpern
bekannt sein. Dies wird durch einen Signalaustausch zwischen den Knoten
ermöglicht,
damit der Abstand zwischen ihnen bestimmt wird. Die Bodenverbindungen
zwischen den Knoten werden durch Verwendung von VHF/UHF-Frequenzen
stark verbessert.
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Wenn
eine geeignete autonom arbeitende Vermessungstechnik nicht angewendet
wird, kann zur Bestimmung der Position jedes Knotens ein globales
Positionierungssystem (GPS) angewendet werden. Durch Verwendung
der im Militär üblichen P-Codes
und einer geeigneten Mittelung wird die gewünschte Genauigkeit ermöglicht.
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Der
Flugkörper
kann durch das Informationsfeld mit vorprogrammierten Sender/Empfänger-Knotenpositionen
gelenkt werden, damit innerhalb des Flugkörpers die Dreiecksnavigation
durchgeführt werden
kann. Beim Anflug auf ein manövrierendes Ziel
muß der
Flugkörper
jeweils mit den neuesten Zielkoordinaten aktualisiert werden.
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Die
Maßnahme
zum Beseitigen dieses Erfordernisses besteht darin, den Ursprung
des Feldes auf das Ziel zu legen. Der Flugkörper bestimmt seinen Abstand
von jedem Knoten, und er berechnet damit seine absolute Position
in bezug auf einen vorbestimmten Ursprung innerhalb des Feldes.
Durch künstliches Ändern der
vorliegenden Entfernung von jedem Knoten kann der Flugkörper veranlaßt werden,
seine Position bezüglich
eines neuen Ursprungs zu bestimmen. Das gesamte Netz aus Sende/Empfangs-Knoten
wird so gesteuert, daß der
Ursprung des Informationsfeldes auf dem Ziel liegt. Der Flugkörper wird
dann so programmiert, daß er
zum Ursprung fliegt. Da das System auf einer Zeitmessung mit Synchronisierung
durch stabile Taktfrequenzen über
die Flugzeit des Flugkörpers
basiert, ist es möglich,
die Codes von jedem Knoten aus zu verzögern oder früher zu senden,
so daß die
gewünschte
Ursprungsverschiebung erzielt wird.
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Mehrfachziele
erfordern eine Zeitteilung der Ursprungsposition.
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Wenn
Frequenzzuordnungsprobleme überwunden
werden können,
besteht kein Grund, warum ein solches System nicht zusammen mit
einem VHF/UHF-Radarsystem eingesetzt werden könnte.
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Die
Verwendung mehrerer Sende/Empfangs-Entfernungsmeßeinheiten erzeugt auch eine Anzahl
von Betriebsvorteilen, nämlich
insbesondere: Es ist sowohl ein monostatischer als auch ein bistatischer
Betrieb möglich,
was ein verbessertes Verfolgungs- und Anti-Tarnkappenverhalten ermöglicht.
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Es
ergibt sich ein annehmbares Verhalten bezüglich von Fehlern, die auf
die Zuverlässigkeit oder
Abnutzung zurückzuführen sind.
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Auf
der Basis einer Mittelung einer Anzahl unabhängiger Ausschauvorgänge wird
ein verbessertes Mehrwegverhalten erzielt.
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Es
wird eine Sendervielfalt zur Verwirrung von Antiradar-Flugkörpern erzielt.
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Es
ergeben sich kleinere und mobilere Abschnitte, die in ein Netz mit
einer Größe gebracht werden
können,
die dem geschützten
Zielwert angemessen ist.
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Die
Erfindung bezieht sich somit auf die Verwendung eines multistatischen
Radarsystems, das in einen Luftraum ein Informationsfeld richten
kann. Dieses Feld kann von verteidigenden Flugkörpern zum Lenken zu einer Zielposition
benutzt werden.
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Das
vorgeschlagene Verfahren macht von ähnlichen Prinzipien wie das
globale Positionierungssystem (GPS) Gebrauch, jedoch ist es bodenbezogen,
schneller, genauer und mobil. Ferner kann der Ursprung des Informationsfeldes
so bewegt werden, daß er
mit dem Ziel zusammenfällt,
was ermöglicht, daß die Flugkörper den
Ursprung des Feldes selbsttätig
ansteuern.