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Anlage für die galvanotechnische Behandlung
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von Gegenständen0 Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine
Anlage für die galvanotechnische Behandlung von Gegenständen, - mit einer Mehrzahl
von zu Spülstufen zusammengeschalteten Spülbehältern und zumindest einem Behandlungsbehälter
mit galvanotechnischer Behand lungsflüssigkeit,
wobei Spülwasser
aus den Spülstufen zu dem Behandlungsbehälter zurückführbar ist, der eine mit einem
Absauggebläse ausgerüstete Einrichtung zur Dunstabsaugung aufweist, wobei ferner
dem 3ehandlungsbehälter eine Steuer- oder Regeleinrichtung zugeordnet ist, mit der
das Flüssigkeitsniveau der Behend lungsflüssigke lt im Behandlungsbehälter einstellbar
ist. - Dunst bezeichnet verdampftes Behandlungsmittel.
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Beim Absaugen wird neben dem Dunst auch Abluft abgesaugt.
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Im Rahmen der Erfindung wird aus terminologischen Gründen stets nur
von einem Behandlungsbehälter gesprochen, entsprechende Anlagen sind jedoch regelmäßig
mit mehreren Behandlungsbehältern ausgerüstet, die unterschiedliche Behandlungsstufen
definieren.
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Bei den (aus der Praxis) bekannten gattungsgemäßen Vorrichtungen ist
die Steuer- oder Regeleinrichtung ein zusätzliches, gleichsam fremdes Aggregat,
welches funktionell und räumlich neben der Anlage angeordnet ist und zu dem zusätzliche
Behälter gehören. Im allgemeinen handelt es sich dabei lediglich um eine Steuereinrichtung.
Das alles ist aufwendig und bedingt darüber hinaus häufig funktionelle Störungen
im galvanotechnischen Verfahrensablauf. Hinzukommt, daß für die meisten chemischen
und elektrotlytischen Oberflächenbehandlungsverfahren neben den Kosten für Wasser
und Rohstoffe deren Verfügbarkeit kritisch geworden ist, Die Schadstoffeinleitung
in die Kanalisation verlangt
immer aufwendigere Maßnahmen der Entgiftung
und Neutralisation. Durch die Installation einer Mehrzahl von z.B im Gegenstrom
arbeitenden Spülstufen, nach den eigentlichen chemischen und elektrolytischen Behandlungen,
ist es zwar möglich, den Spülwasserverbraush auf ein Minimum zu reduzieren. Sofern
verfahrenstechnisch vertretbar, kann auch das von Spülstufe zu Spülstufe verringerte
und auf konzentrierte Spülwasser in den eigentlichen Behandlungsbehälter zurückgeführt
werden. Es ist dann jedoch erforderlich, eine der zurückgeführten Spülwassermenge
äquivalente Menge an Behandlungslösung dem Behandlungsbehälter zu entziehen, damit
ein konstantes Flüssigkeitsniveau gehalten und ein Überhang an Behandlungslösung
verhindert wird. Durch das Ausheben der behandelte Werkstücke aus der chemischen
oder elektrolytischen Behandlungslösung heraus wird je nach Größe und Profilierung
dieser Werkstücke in Abhängigkeit von der Adhäsion der Behandlungslösung, den Abtropfzeiten
und anderen Parametern ein bestimmter Anteil an Behand lungsflüssigke lt verschleppt
und im nachfolgenden Spülbad abgespült. Ein weiterer Teil wird, insbesondere bei
temperierten Behandlungsrlüssikeiten, entsprechend der Arbeitstemperatur verdunstet.
Weder die Verschleppung noch die Verdunstung mit Dunstabsaugung reicher aus, um
das Spülwasser so zurückzuführen, daß einerseits das Volumen
der
BehandlungsSlüssigkelt nicht vergrößert, andererseits aber eine eulwandfreie Endspülung
der zu behandelnden Werkstücke gewährleistet ist, Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, eine Sttungsgemäuse Anlage mit einer Steuer- und Regeleinrichtung für
das Flüssigkeitsniveau der Behandlungsflüssigkeit im Behandlungsbehälter auszurüsten,
die mit der Anlage integriert ist und für die erforderlichen regeltechnischen Maßnahmen
auf ohnehin zur Anlage gehörende Aggregate zurückgreift.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Einrichtung
für die Dunstabsaugung mit einem Rieselwerk ausgerüstet ist, dem Behend lungsflüssigke
lt aus dem Behandlungsbehälter über eine Berieselungsleitung mit Berieselungspumpe
zuführbar ist, und daß das Flüssigkeitsniveau der Be hand lungs f lüs 5 igke it
im Behandlungsbehälter durch Einstellung der Leistung der Berieselungspumpe und/oder
des Absauggebläses (d.h. verfahrensmäßig durch Einstellung der Verdunstungs leistung
oder Verdampfungsleistung im Rieselwerk) steuerbar oder regelbar ist. Die Einrichtung
für die Dunstabsaugung kann zusätzlich mit, gegebenenfalls auch verstellbaren Eintrittsöffnungen
für eine Frischluft - oder Umgebungsluftabsaugung versehen sein. In der Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Anlage, bei der ein Teil der
dem Rieselwerk
aufgegebenen Behandlungsflüssigkeit in den Behandlungsbehälter wieder abläuft, besteht
eine weitere regeltechnische Möglichkeit, die dadurch gekennzeichnet ist, daß zusätzlich
die Temperatur der BehandlungsSlüssigkeit im Behandlungsbehälter durch Einstellung
der Leistung der Berieselungspumpe undZoder des Absauggebläses (d.h.
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verfahrenstechnisch durch Einstellung der Verdunstungstemperatur im
Rieselwerk) steuerbar oder regelbar ist.
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Im einzelnen bestehen in regeltechnischer Hinsicht im Rahmen der Erfindung
verschiedene Möglichkeiten. Durch Einfachheit und Funktionssicherheit ausgezeichnet
ist eine Ausführungsform, bei der der Berieselungspumpe bzw. dem Absauggebläse ein
Regelkreis zugeordnet ist, der als Istwertgeber eine Meßvorrichtung für das Flüssigkeitsniveau
der Behand lungsflüss igke it im Behand lungsbehälter aufweist.
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Entsprechend kann der Berieselungspumpe bzw. dem Absauggebläse eine
Regelkeit zugeordnet sein, der als Istwertgeber eine Meßvorrichtung für die Temperatur
der Behandlungsrlüssigkeit im Behandlungsbehälter besitzt. Im Rahmen der Erfindung
liegt es, die beiden Regelkreise für einerseits das Flüssigkeitsniveau und andererseits
die Temperatur der Behandlungsflüssigkeit zu koppeln, beispielsweise so, daß die
beiden Regelkreise intermittierend arbeiten und folglich im statistischen Mittel
sowohl das Flüssigkeitsniveau
der Behandlungsflüssigkeit im Behandlungsbs
hälter als auch deren Temperatur hinreichend genau geregelt werden, Wo die Verhältnisse
sehr konstant sind, können anstelle der regeltechnischen Maßnahmen auch entsprechende
steuerungstechnische Maßnahmen verwirklicht werden, beispielsweise nach Maßgabe
einer Programmsteuerung für die Berieselungspumpe bzw. das Absauggebläse zur Einstellung
eines bestimmten Flüssigkeitsniveaus bzw. einer bestimmten Temperatur der Behandlungsflüssigkeit
im Behandlungsbehälter.
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Erfindungsgemäß wird die bei gattungsgemäßen Anlagen für die Dunstabsaugung
regelmäßig geförderte Abluft zur Beschleunigung der Verdunstung zusätzlich verwendet.
Wie üblich sind der Einrichtung für die Dunstabsaugung selbstverständlich Naß und/oder
Trockenabscheider nachgeordnet, was mit kurzer Leitungsführung geschehen kann. Im
übrigen erlauben die beschriebenen regeltechnischen Maßnahmen verschiedene Varianten.
Wenn die Abluftmenge für die Dunstabsaugung an einem Behandlungsbehälter durch Vorschriften
vorgegeben ist, die die Konzentration des als Dunst abgesaugten Behandlungsmittels
betreffen, kann die Regelung entweder über die Verdunstungsmenge und/oder über Spülwassermenge
erfolgen. Der benötigte Mindestspülwasserzulauf in der Endspülung und damit die
dem Behandlungsbad
über die verschiedenen Spülstufen aufkonzentrierte
und zurückführende Spülwassermenge ist bei Kenntnis der Produktionsverhältnisse
und den daraus empirisch zu ermittelnden Grundzferten festlegbar. Hieraus ergibt
sich die Menge der zu verdunstenden Behandlungsflüssigkeit. Am einfachsten ist es,
die Verdunstungsmenge etwas größer zu wählen, als die erforderliche Mindestspülwassermenge
der Endspülung bei n;aximalem Produktionsdurchsatz. Bei somit auch bei schwankenden
Durchs ätzen gewährleisteten Spülkriter ien ist der zusätzliche Spülwasserbedarf
bis zur aquivalenz der Verdunstungsrnenge stets leicht meß- und regelbar. Im folgenden
wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstillenden
Zeichnung ausführlicher erläutert.
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Die einzige Figur zeigt ausschnittsweise eine erfindungsgemäße Anlage
für die galvanotechnische Behandlung von Gegenständen.
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Zu der erfindungsgemäßen Anlage gehört eine Mehrzahl von zu Spülstufen
zusammengeschalteten Spülbehältern, - die nicht gezeichnet wurden. Zur Anlage gehört
fernerhin zumindest ein Behandlungsbehälter 1. Er mag in einem nicht gezeichneten
Gehäuse der Anlage untergebracht sein. Das Spülwasser aus den Spülstufen ist über
die Leitung 2 zu dem Behandlungsbehälter 1 zurückführbar. Der Behandlungsbehälter
1 besitzt eine mit einem Absauggebläse 3 ausgerüstete Einrichtung 4
zur
Dunstabsaugung0 Die eingezeichneten Pfeile deuten an, wie die abgesaugte Ab luft
mit dem mitgeführten Dunst strömt Ferner ist dem Behandlungsbehälter 1 eine Steuer-
und Regeleinrichtung 5 zugeordnet, mit der das Flüssigkeitsniveau 6 der Behandlungsflüssigkeit
7 im Behandlungsbehälter 1 einstellbar ist.
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Wesentlich ist zunächst, daß die Einrichtung 4 für die Dunstabsaugung
mit einem Rieselwerk 8 ausgerüstet ist, welches aus großflächigen Füllkörpern aufgebaut
ist. Dem RieselwerL 8 wird Behandlungsflüssigkeit aus dem Behandlungsbehälter 1
über eine Berieselungsleitung 9 mit Berieselungsdüsen 10 zugeführt, und zwar mittels
einer Berieselungspumpe 11.
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Das Flüssigkeitsniveau 6 der Behandlungsflüssigkeit 7 im Behandlungsbehälter
1 ist durch Einstellung der Leistung der Berieselungspumpe 11 und/oder des Absauggebläses
5, verfahrenstechnisch also durch Einstellung der Verdunstungsleistung im Rieselwerk
8, steuerbar oder regelbar. Im Ausführungsbeispiel ist dem Gebläse 5 ein Abscheider
für mitgerissene Flüssigkeitstropfen vorgeschaltet. Im allgemeinen wird so gearbeitet,
daß ein Teil der dem Rieselwerk 8 aufgegebenen Behandlungsflüssigkeit 7 in den Behandlungsbehälter
1 wieder abläuft. Im übrigen läßt sich ausnutzen, daß
im Rieselwerk
8 eine Verdunstung erfolgt und folglich "Verdunstungskälte" produziert wird. Die
ablaufende Behandlungsflüssigkeit weist folglich eine reduzierte Temperatur auf.
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Die in den Behandlungsbehälter 1 ablaufende Behandlungsflüssigkeit
7 kann daher zur Kühlung der BehandlungsSlüssigkeit 7 im Behandlungsbehälter 1 dienen,
die ihrerseits bei einer üblichen galvanotechnischen Behandlung eine Aufheizung
erfährt. Daher ist die Temperatur der Behandlungsflüssigkeit 7 im Behandlungsbehälter
1 durch Einstellung der leistung der Berieselungspumpe 11 und/oder des Absauggebläses
x, verfahrenstechnisch also durch Einstellung der Kühlleistung im Rieselwerk 8,
steuerbar oder regelbar.
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Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
ist der Berieselungspumpe 11 bzw. dem Absauggebläse 3 ein Regelkreis 12 zugeordnet,
der als Istwertgeber eine Meßvorrichtung 15 für das Flüssigkeitsniveau 6 der Behandlungsflüssigkeit
7 im Behandlungsbehälter 1 aufweist. Es ist aber auch ein Regelkreis 14 vorgesehen,
der als Istwertgeber eine Meßvorrichtung 15 für die Temperatur der Behandlungsflüssigkeit
7 im Behandlungsbehälter 1 besitzt. Im Ausführungsbeispiel sind diese beiden Regelkreise
12, 14 in der beschriebenen Weise gekoppelt.
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