DE2912928B1 - Einrichtung zur UEbermittlung von binaer kodierter Information zur Fernsteuerung von Eisenbahnsignalanlagen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine solche Einrichtung ist z. B. aus einem Aufsatz von R. Heissmann und E. Ritt in Signal u. Draht 69 (1977), H. 3, S. 45-53 bekannt. Hier werden Meldungen und Stellkommandos, wie aus Bild 3 und dem Text unter Punkt 4 hervorgeht, in Telegrammform zwei Datenverarbeitungseinheiten (Fernsteuerrechner FSRi, FSR 2) zur Verarbeitung zugeführt.

Die Übertragung der Meldungen und Stellkommandos zwischen Zentrale und Stellwerk geschieht mittels Frequenzumtastung auf insgesamt 4 Kanälen für jede Übertragungsrichtung. Dabei werden sicherheitskritische und nicht sicherheitskritische Meldungen und Kommandos auf getrennten Wegen übertragen.

Die technische Aufgabe des Anmeldungsgegenstandes ist gleichfalls die Übertragung und Verarbeitung der zur Fernsteuerung eines Stellwerks erforderlichen, teils sicherheitskritischen, teils nicht sicherheitskritischen Meldungen und Stellkommandos.

Diese technische Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Besonders

vorteilhaft an der dem Anmeldungsgegenstand zugrundeliegenden Lösung ist die Tatsache, daß zur Übertragung und Verarbeitung sicherheitskritischer und nicht sicherheitskritischer Meldungen und Stellkommandos die selben gemeinsamen Einrichtungen verwendet werden. Es werden dadurch gegenüber dem Stand der Technik Übertragungskanäle und eine Reihe von Kontrolleinrichtungen eingespart. Teilausfälle bei den gemeinsamen Einrichtungen, z. B. der Ausfall einer Verarbeitungseinheit, stören nur die Übertragung und Verarbeitung sicherheitskritischer Information, bei der Behandlung von Information ohne Sicherheitsverantwortung machen sie sich in der Regel nicht bemerkbar. Damit wird von dem in der Bahnsteuerungstechnik allgemein üblichen Prinzip abgegangen, daß in Einrichtungen, welche sowohl Aufgaben mit Sicherheitsverant wortung als auch Aufgaben ohne Sicherheitsverantwortung wahrzunehmen haben, der Sicherheit Vorrang eingeräumt wird und, ungeachtet der damit verbundenen Reduzierung der Betriebszuverlässigkeit, auch nicht notwendig sichere Prozesse mit maximaler Sicherheit durchgeführt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.

Die Zeichnung zeigt schematisch eine Einrichtung zur Übermittlung von in einem Stellwerk vorliegenden Meldungen zu einer Zentrale. Es werden zwei solche Einrichtungen benötigt — eine für den Meldeweg, eine für den Kommandoweg —, um den Informationsaustausch zwischen einer Zentrale und einem ferngesteuerten Stellwerk vollständig abzuwickeln. Die Meldungen bzw. Kommandos werden dabei in Form von Datentelegrammen mit festem Zeitrahmen ausgegeben. In der Zeichnung ist dargestellt ein Meldungssender SM bestehend aus zwei parallelarbeitenden Verarbeitungseinheiten VfI, VE2 und einem ausgangsseitig angeordneten Schalter S. Den Verarbeitungseinheiten werden alle im Stellwerk anfallenden Meldungen über Dateneingänge DE parallel zugeführt. Der Schalter S wird von beiden Verarbeitungseinheiten so angesteuert, daß immer abwechselnd ein Datentelegramm der ersten Verarbeitungseinheit und ein Datentelegramm der zweiten Verarbeitungseinheit ausgegeben wird. Dabei gibt eine der Verarbeitungseinheiten ihre Dattntelegramme invertiert oder zusammen mit einem Absenderkennzeichen aus, so daß die Fuktion beider Verarbeitungseinheiten und des Schalters in der Zentrale überprüft werden kann.

Ein in der Zentrale befindlicher Empfänger EM enthält ebenfalls zwei Verarbeitungseinheiten VE3, VE4. Diesen werden die vom Stellwerk übermittelten Datentelegramme parallel zugeführt. Die Verarbeitungseinheiten des Empfängers sind ausgangsseitig. sowohl mit einem Und-Gatter LJG als auch mit einem Oder-Gatter OG verbunden. Die empfangenen Meldungen können an den Ausgängen beider Gatter abgegriffen und weiterverwertet werden, wobei das Anstehen einer Meldung am Ausgang des Und-Gatter ein Kriterium dafür ist, daß beide Verarbeitungseinheiten zu dem gleichen Ergebnis gelangt sind, mithin also eine signaltechnisch sichere Verarbeitung erfolgt ist.

Die beiden Verarbeitungseinheiten VE 1, VE2 des Senders sowie die Verarbeitungseinheiten des Empfängers V£3, VE4 sind in der Lage, ihre Ausgaben abzuschalten, wenn eine interne Prüfung mittels eines besonderen Prütprogramms oder eine externe Prüfung durch die parallelarbeitende Verarbeitungseinheit

ORIGINAL INSPECTED

— die beiden Verarbeitungseinheiten sind zu diesem Zweck über einen Datenbus D verbunden — oder durch eine nicht dargestellte Prüfschaltung ergeben hat, daß die betreffende Verarbeitungseinheit nicht einwandfrei arbeitet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Einrichtung zur Übermittlung von binär kodierter Information zur Fernsteuerung eines Stellwerks oder einer anderen eisenbahnsignaltechnischen Anlage von einer Zentrale aus, wobei sowohl in der Zentrale als auch im Stellwerk signaltechnisch sicher aufgebaute Sender und Empfänger verwendet werden, welche jeweils zwei parallelarbeitende Verarbeitungseinheiten enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgänge von jeweils zwei parallelarbeitenden Verarbeitungseinheiten (VE 1, VE2; VE3, VEA) sowohl mit den Eingängen eines Und-Gliedes (LJG) als auch mit den Eingängen eines Oder-Gliedes (OG) verbunden sind, daß die zur Weitergabe vorgesehene Information entweder dem Ausgang des Und-Gliedes oder dem Ausgang des Oder-Gliedes entnommen wird und daß jede Verarbeitungseinheit Mittel zur Abschaltung ihres Ausganges besitzt, welche abhängig vom Ergebnis einer internen oder einer externen Prüfung steuerbar sind.

2. Einrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß eine externe Prüfung für eine Verarbeitungseinheit von der parallelarbeitenden Verarbeitungseinheit durchgeführt wird und daß hierzu beide Verarbeitungseinheiten durch einen Datenbus (D) miteinander verbunden sind.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen einem Sender (SM) und dem zugehörigen Empfänger (EM) durch einen einzigen Übertragungskanal (K) gebildet wird, daß jeder Sender einen Schalter (S) enthält, welcher die Verarbeitungseinheiten des Senders (VEi, VE2) abwechselnd auf den Übertragungskanal durchschaltet und daß beide Verarbeitungseinheiten die gleichen Datentelegramme zusammen mit einem für die jeweilige Verarbeitungseinheit charakteristischen Kennzeichen oder in einer für die Verarbeitungseinheit charakteristischen Form ausgeben.