DE2909392C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Luftreifen nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Ein solcher Luftreifen, der aus der DE-OS 16 80 415
bekannt ist, besitzt eine radiale Karkasse, die beiderends
an wenigstens einem Wulstkern verankert ist,
sowie eine Laufstreifenbewehrung, die eine etwa die
Breite des Laufstreifens aufweisende ununterbrochene
Arbeitslage umfaßt, welche zwischen zwei anderen Arbeitslagen
angeordnet ist, von der die eine sich nahezu
über die eine halbe Breite und die andere sich
nahezu über die andere halbe Breite des Laufstreifens
erstreckt, wobei die Fäden oder Kabel einer jeden Lage
parallel zueinander, von einer Lage zur nächsten jedoch
gekreuzt verlaufen.
Derartige Luftreifen sollen der einseitigen Abnutzung
der Laufstreifen durch die Übertragung von Belastungen,
welche durch die Wölbung der Straßen verursacht
wird, abhelfen. Diese Wölbung ist für den Ablauf des
Wassers notwendig. Die Abhilfe besteht in der Verwendung
einer radial äußeren Arbeitslage, die in den
rechten Reifen nach links und in den linken Reifen
des Fahrzeugs nach rechts ausgerichtet ist. Um die
Herstellung zweier Reifensorten zu vermeiden, wird
in der genannten Druckschrift die Verwendung einer
Laufstreifenbewehrung der vorangehend beschriebenen
Art vorgeschlagen. Unter einer Arbeitslage versteht
man eine Lage, deren Fäden oder Kabel einen Winkel
von unter 45 Grad gegenüber der Längsrichtung einnehmen.
Derartige Luftreifen helfen zwar einer unregelmäßigen,
durch die Straßenwölbung oder äquivalente Laufbedingungen
verursachten Abnutzung gut ab, wobei eine seitliche
Neigung des Reifens ständig durch einen Schräglauf
der Bodenaufstandsfläche und eine entsprechende
Abnutzung des Laufstreifens aufgehoben wird, jedoch
fehlt es ihnen an Widerstandsfähigkeit. Dieser Mangel
äußert sich besonders in Kabelbrüchen der in der Äquatorialzone
ununterbrochenen Lage. Dieser Nachteil ergibt
sich dadurch, daß die Kabel der ununterbrochenen
Lage, die etwa die Breite des Laufstreifens hat, einer
Spannung unterworfen sind, die am Reifenäquator maximal
ist. Diese Spannung wird durch den radialen Expansionsdruck
der Karkasse unter der Wirkung des Aufblasdruckes
verursacht. Eine radiale Karkasse neigt natürlicherweise
zu einer gleichzeitigen Vergrößerung ihrer
Krümmung und ihres Äquatorialdurchmessers, wie dies
allgemein bekannt ist.
Aus der DE-AS 10 16 584 ist ferner ein Luftreifen mit
Radialkarkasse bekannt, bei dem eine schmale Ringeinlage
aus Fäden, Metalldrähten oder aus einem Kunststoffband
zwischen Scheitelbewehrung und Karkasse oder
aber unter der Karkasse angeordnet ist. Sofern die Ringeinlage
aus Fäden oder Drähten gebildet ist, können
diese Fäden oder Drähte einen Neigungswinkel bis zu
40 Grad zur Längsrichtung des Luftreifens aufweisen.
Eine solche schmale Ringeinlage ist aber nicht geeignet,
den radialen Expansionsdruck abzufangen, den die
Radialkarkasse unter der Wirkung des Aufblasdruckes
auf die Scheitelbewehrung ausübt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
Luftreifen der eingangs angegebenen Art den durch den
Aufblasdruck verursachten radialen Expansionsdruck
der Karkasse von der Scheitelbewehrung fernzuhalten.
Ein gemäß der Erfindung diese
Aufgabe lösender Luftreifen ist im
Patentanspruch 1 gekennzeichnet.
Bei dem erfindungsgemäßen Luftreifen ist der Begrenzungsblock
aufgrund seiner Ausbildung und Anordnung
imstande, den Dehnungsdruck der Radialkarkasse von
der Laufstreifenbewehrung fernzuhalten. Zu diesem
Zweck besteht der Begrenzungsblock aus Kabeln, die
eine sehr geringe Dehnbarkeit aufweisen. Vorzugsweise
haben die verwendeten Kabel einen großen Seilschlag,
der zwischen dem 12- und 20fachen des scheinbaren Kabeldurchmessers
liegt. Weiterhin sind die Kabel vorzugsweise
fugendicht angeordnet.
Um eine optimale Abschirmung gegen eine Übertragung
der vom Druck der Karkasse herrührenden Spannungen zu
erreichen, und angesichts der Tatsache, daß kein Lagenverstärkungselement,
weder aus Stahl noch aus Glasfasern,
praktisch undehnbar ist, sieht die Erfindung
vor, die Verstärkungselemente der Lagen des Begrenzungsblocks
in einem Winkel gegenüber der Umfangsrichtung
anzuordnen, der von Null Grad verschieden ist. Die
gekreuzten Lagen haben in der Tat die Neigung, die Meridiankrümmung
des Begrenzungsblocks unter der Wirkung
eines Innendrucks zu verringern.
Unter der Wirkung des radialen Drucks der Karkasse
nimmt der Begrenzungsblock eine Krümmung ein, die sich
mit der Neigung der Lagen des Begrenzungsblocks vergrößert
oder verkleinert.
Die Spannung T, bezogen auf die in axialem Sinne gemessene
Breiteneinheit, welche durch die Karkasse auf eine
Lage ausgeübt wird, kann in erster Annäherung mit Hilfe
der Formel
bestimmt werden.
In dieser Formel bedeutet p der Aufblasdruck des Reifens,
R der Radius der Lage in bezug auf die Rotationsachse
des Reifens und a der Winkel, den die Kabel der
Lage gegenüber der Längsrichtung einnehmen.
Diese Formel zeigt, warum die Erfindung im Begrenzungsblock
die Verwendung von Winkeln α vorsieht, welche
höchstens gleich der Hälfte des kleinsten in der Laufstreifenbewehrung
verwendeten Winkels sind. Auf diese
Weise liegt die Spannung T einer Lage des Begrenzungsblocks
immer unter der Spannung der Lage, die den kleinsten
Winkel in der Laufstreifenbewehrung einnimmt. Die
Längung des Begrenzungsblocks unter der Wirkung der von
der Karkasse verursachten Spannung ist demnach schwächer.
Das vermeidet die Übertragung dieser Spannung auf
die Laufstreifenbewehrung.
Vorzugsweise bedeckt der Begrenzungsblock eine Äquatorialzone
mit einer Breite, die zwischen 5 und 80% der
maximalen axialen Breite der Karkasse liegt und insbesondere
zwischen 12 und 20% für ein Verhältnis H/B
nahe 1, zwischen 24 und 40% für ein Verhältnis H/B
nahe 0,75 und zwischen 45 und 80% für ein Verhältnis
H/B nahe 0,3, wobei H die radiale Höhe des Luftreifens
auf seiner Felge und B die maximale axiale Breite der
Karkasse ist.
Vorzugsweise verwendet man weiterhin für den Begrenzungsblock
eine Lage, deren Breite zwischen 100 und
90% der anderen Lage liegt. Man kann aber auch eine
Lage verwenden, deren Ränder so umgefaltet sind, daß
sie sich entlang eines Parallelkreises treffen, oder
eine Lage, die auf sich selbst umgefaltet ist.
Anhand von Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend
an Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 einen Radialschnitt eines mit einem aus
zwei Lagen bestehenden Begrenzungsblock
versehenen Scheitels eines Luftreifens,
dem eine Draufsicht von für das Verständnis
der Erfindung wesentlichen Kabellagen
hinzugefügt ist und
Fig. 2 einen Radialschnitt eines anderen Scheitels
eines erfindungsgemäßen Luftreifens,
bei dem die Lagen der Laufstreifenbewehrung
und die Lagen des Begrenzungsblocks
jeweils durch Faltung einer einzigen Lage
hergestellt sind.
Der Luftreifen 1, dessen Scheitel im Radialschnitt in
Fig. 1 dargestellt ist, weist eine radiale Karkasse 2,
einen Laufstreifen 3, eine Laufstreifenbewehrung 4 und
einen Begrenzungsblock 5 auf.
Die Karkasse 2 ist in an sich bekannter und nicht dargestellter
Weise in den Reifenwülsten festgelegt. Die
Laufstreifenbewehrung 4 ist aus drei übereinander angeordneten
Lagen 41, 42 und 43 gebildet. Die Lage 42
hat nahezu die gleiche Breite wie der Laufstreifen 3,
während die Lagen 41 und 43 annähernd die Hälfte dieser
Breite aufweisen. Die Lage 42 ist zwischen den Lagen
41 und 43 angeordnet, die ihrerseits jeweils auf
einer Seite der Äquatorialebene mit der Schnittlinie
X-X′ mit der Zeichnungsebene angeordnet sind. Die Fäden
oder Kabel der Lage 42 verlaufen gegenüber denen
der Lagen 41 und 43 gekreuzt und bilden mit der Längsrichtung
parallel zur Äquatorialebene X-X′ spitze Winkel
β.
Der Begrenzungsblock 5 ist aus zwei Lagen 51, 52 zwischen
den Bewehrungen 2 und 4 gebildet. Die radial
äußere Lage 52 hat eine Breite l₂ die unter der Breite
l₁ der anderen Lage 51 liegt. Der Begrenzungsblock 5
ist parallel zur Karkasse 2 und auf die Äquatorialebene
mit der Schnittgeraden X-X′ zentriert. Die Breite l₁
des Begrenzungsblocks 5 liegt unter der Breite L der
Äquatorialzone, entlang der zwischen der Laufstreifenbewehrung
4 und der Karkasse 2 Parallelität besteht.
Die Kabel der Lagen 51 und 52 liegen innerhalb jeder
Lage praktisch fugendicht aneinander und nehmen gegenüber
der Längsrichtung Winkel -α und +α ein, die kleiner
sind als die Hälfte des Winkels β der Kabel der
Lage 42.
Die in der Fig. 2 dargestellte Laufstreifenbewehrung
4′ und der Begrenzungsblock 5′ unterscheiden sich gegenüber
der Bewehrung 4 und gegenüber dem Block 5 gemäß
Fig. 1 in zweierlei Hinsicht. Zunächst ist die
Laufstreifenbewehrung 4′ durch eine Lage 7 gebildet,
die radial nach außen (Bahn 7′) und radial nach innen
(Bahn 7′′) umgefaltet ist. Darüber hinaus ist der Begrenzungsblock
5′ dadurch gebildet, daß die Ränder 8′
und 8′′ einer Lage 8 so gefaltet sind, daß sie entlang
eines Parallelkreises fugendicht aneinanderstoßen, beispielsweise
entlang dem Kreis 9, der mit der Äquatorialebene
X-X′ des Reifens zusammenfällt.
Zwar wird in der vorangehenden Beschreibung und in den
Ansprüchen auf den kleinsten Winkel Bezug genommen,
der für die Anordnung der Lagen der Laufstreifenbewehrung
gegenüber der Längsrichtung verwendet wird, jedoch
ist die Erfindung auch gleichermaßen in dem Fall
anwendbar, in dem die in Frage kommenden Lagen mit der
genannten Richtung gleiche Winkel (im Absolutwert) einnehmen,
derart, daß der Winkel, den die Kabel des Begrenzungsblocks
gegenüber der Längsrichtung einnehmen,
kleiner sein muß als der Winkel (und nicht kleiner als
der kleinste Winkel) der Lagen der Laufstreifenbewehrung.
Die erfindungsgemäßen Reifen eignen sich besonders für
Straßenfahrzeuge oder für Fahrzeuge, die unter einer
starken seitlichen Neigung oder unter einem großen
Schräglaufwinkel fahren.
Claims (7)
1. Luftreifen mit einer Radialkarkasse und mit einer
Laufstreifenbewehrung, die eine Lage aufweist, welche
sich nahezu über die Breite des Laufstreifens erstreckt
und zwischen zwei anderen Lagen angeordnet ist, von denen
sich die eine über nahezu eine halbe Breite und die
andere sich nahezu über die andere halbe Breite des
Laufstreifens erstreckt, wobei die Fäden oder Kabel
einer jeden Lage parallel zueinander sowie von einer
Lage zur nächsten gekreuzt verlaufen und dabei Winkel
gegenüber der Längsrichtung des Laufstreifens einnehmen,
die unter 45° liegen, und wobei die Laufstreifenbewehrung
und die Karkasse entlang einer Äquatorialzone
parallel zueinander sind, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer auf den Äquator (XX) zentrierten Zone (Breite = l₁)
zwischen der Karkasse (2) und der Laufstreifenbewehrung
(4, 4′) ein Begrenzungsblock (5, 5′) vorhanden ist, der
die folgende Kombination von Merkmalen aufweist:
- - Der Begrenzungsblock ist aus zwei zur Karkasse (2) parallelen, übereinander angeordneten Lagen (51, 52; 8, 8′, 8′′) gebildet, deren axiale Breite zwischen 60% und 100% der Breite der Äquatorialzone (L) beträgt, entlang der die Laufstreifenbewehrung (4, 4′) parallel zur Karkasse (2) ist;
- - der Begrenzungsblock (5, 5′) besteht aus Kabeln, die eine relative Dehnung unter 0,2% bei einer Belastung von 10% der Bruchlast aufweisen und innerhalb einer jeden Lage parallel zueinander, von einer Lage zur anderen Lage jedoch gekreuzt verlaufen sowie gegenüber der Längsrichtung entgegengesetzte Winkel (- α, +a ) bilden, deren Absolutwert höchstens gleich der Hälfte des Winkels ( β ) ist, unter dem die Laufstreifenbewehrung (4, 4′) verläuft, und die zwischen 5° und 10° betragen.
2. Luftreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Begrenzungsblock eine axiale Breite (l₁) hat,
die zwischen 5 und 80% der maximalen Axialbreite der
Karkassenbewegung liegt, insbesondere zwischen 12 und
20% für ein Verhältnis H/B nahe 1, zwischen 24 und
40% für ein Verhältnis H/B nahe 0,75 und zwischen 45
und 80% für ein Verhältnis H/B nahe 0,3.
3. Luftreifen nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kabel einen Seilschlag
aufweisen, der zwischen dem 12- und 20fachen des scheinbaren
Durchmessers des Kabels beträgt.
4. Luftreifen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kabel des Begrenzungsblocks
(5, 5′) fugendicht angeordnet sind.
5. Luftreifen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Lage (52) des Begrenzungsblocks
(5) eine Breite hat, die zwischen 100 und
90% der Breite der anderen Lage (51) liegt.
6. Luftreifen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Begrenzungsblock (5′)
von einer gefalteten Lage (8) gebildet ist.
7. Luftreifen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß er für eine Verwendung bei
Straßenfahrzeugen oder bei Fahrzeugen bestimmt ist,
die mit einer starken seitlichen Neigung oder einem
großen Schräglaufwinkel fahren.
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