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Schlitten mit verkantbaren Kufen
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(Zusatz zu Patent ... ... .(Patentanmeldung P 28 48 959)) Die Erfindung
betrifft einen Schlitten mit verkantbaren Kufen nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Bei dem Ausführungsbeispiel des Hauptpatentes mit nur zwei ungeteilten
Kufen verbleiben diese stets zueinander und zur Mittellinie des Schlittens parallel.
In der neutralen Lage, in der beide Kufen in Fahrtrichtung nicht gegeneinander längs
verschoben sind, liegen die Laufflächen der beiden Kufen in einer Ebene und im verkanteten
Zustand sind die Laufflächenebenen zueinander parallel, d.h. die Verkantung erfolgt
um jeweils den gleichen Betrag.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Schlitten nach dem
Hauptpatent in Bezug auf seine Fahreigenschaften und seine Lenkbarkeit weiter zu
verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch das Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
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Sowohl die leichtepflugstellung als auch die Vor-Verkantung bewirken,
daß der Schlitten einerseits sehr richtungsstabil laufen kann, andererseits aber
auch durch entsprechende Gewichtsverlagerung bewußt Kurven fahren kann. Jedes dieser
Merkmale bewirkt für sich eine Verbesserung im-Sinne der gestellten Aufgabe. Besonders
vorteilhaft wirken sie jedoch in Kombination.
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DiePflugstellung kann entweder dadurch erreicht werden, daß der Querabstand
zwischen den Verkantungsachsen des vorderen Verbindungsgliedes geringer gemacht
wird als derjenige der hinteren Verbindungsglieder. Da die Abweichung der Kufen
längsrichtungen von der Mittellinie des Schlittens vorzugsweise relativ gering ist
und weniger als 4-° beträgt, kann es aber auch bereits ausreichen, daß bei gleichen
Querabständen der Verkantungsachsen voneinander, d.h. bei identischen Verbindungsgliedern
mit angebrachten Verkantungsachsen,die vorderen Gelenke mehr zur Außenkante und
die hinteren mehr zur Innenkante der Kufen montiert werden.
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Die Vor-Verkantung der Kufen ist vorteilhaft so gewählt, daß bei verkanteten
Kufen, d.h. am Hang oder in der Kurve die vorgeschobene (kurvenäußere bzw.Tal-)
Kufe stärker verkantet ist als die andere Kufe. rauch dadurch wird das Kurvenverhalten
verbessert. Die Vor-Verkantung kann auf verschiedene Arten erreicht werden. Einerseits
ist es möglich, bei einem Schlitten nach dem Hauptpatent durch entsprechende Ausbildung
der an den Kufen befestigten Beschläge eine Schrägstellung der Kufen zu erreichen,
z.B. durch schräge Auflageflächen oder Zwischenkeile. Es ist jedoch auch möglich,
die Selbst-Verkantungswirkung der schrägen Verkantungsachsen hierzu zu verwenden.
Vorteilhaft können also die Verkantungsachsen gegenüber den auf den Kufenlaufflächen
senkrechten Längsebenen unter einem Winkel verlaufen, und zwar vorzugsweise unter
einem Winkel von weniger als 10° nach vorn außeneinanderlaufend angeordnet sein.
Andererseits
ist es auch möglich, die Lagerung der Verkantungsachsen
an beiden Seiten der Verbindungsglieder derart vorzunehmen, daß sie gegenüber einer
senkrechten Symmetrieebene des Schlittens unter einem Winkel, ebenfalls vorzugsweise
von unter 100 verlaufen.
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Es ist ferner festgestellt worden, daß ein weiteres vorteilhaftes
Merkmal zur Lösung der genannten Aufgabe beiträgt, wonach der Sitz des Schlittens
bei einer Verkantung der Kufen aus der neutralen Stellung heraus in Richtung auf
die nach vorn verschobene, d.h. kurvenäußere bzw. Tal-Kufe verschoben wird. Die
Neigung kann dabei, wie auch beim Hauptpatent zur anderen Kufe hin erfolgen, jedoch
ergibt die Verschiebung zur kurvenäußeren bzw. Tal-Kufe eine verbesserte Gewichtsverteilung,
die die Lenkeigenschaften positiv beeinflußt. Diese Verschiebung kann auf verschiedene
Weise, vorteilhaft jedoch dadurch geschehen, daß die schrägen Sitzbefestigungsachsen
gegenüber den Verkantungsachsen nach hinten versetzt angeordnet sind. Somit erfolgt
die Verschiebung automatisch mit der Schrägstellung der Verbindungsglieder.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
und der Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen hervor. Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher
erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform eines
Schlittens, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig.1, Fig. 3 eine Draufsicht
auf zwei nach innen verkantete und inpflugstellung befindliche Kufen
und
die daran angebrachten, zum Erreichen dieser Position angeordneten Beschläge, Fig.
4 eine Draufsicht in zur Lauffläche der Kufen senkrechter Richtung (in Richtung
des Pfeils IV in Fig.5), Fig. 5 eine Darstellung entsprechend Fig.2 der Ausführungsform
nach den Fig.3 und 4, Fig. 6 eine Darstellung entsprechend Fig.5 in einer Kurven-
oder Schrägfahrtstellung, Fig. 7 eine Seitenansicht eines Schlittens nach einer
weiteren Ausführungsform und Fig. 8 einen Detailschnitt nach der Linie VIII-VIII
in Fig. 7.
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Der in den Fig.1 und 2 dargestellte Schlitten 11 besitzt zwei einteilige
skiähnliche Kufen 12,13, die eine relativ breite, ebene Kufenauflagefläche oder
Lauffläche 14 und an ihren vorderen Enden eine aufwärtsgebogene Schaufel 15 haben.
Sie sind über zwei bügelartige und vorzugweise zum Abfangen von Stößen federnde
Verbindungsglieder 18,19 miteinander verbunden, die an den Kufen über Gelenke 20
angreifen.
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Die Gelenke 20 bestehen aus an den Kufen befestigten schrägen U-förmigen
Bügeln 21, in denen ein Gelenkstück 22 um einen Bolzen 23 schwenkbar gelagert ist.
Dieses Gelenk kann durch Entriegeln und Herausziehen des Bolzens 23 leicht demontierbar
ausgebildet sein.
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Der Bolzen 23 ist in Fahrtrichtung (Pfeil 28) schräg aufwärtsweisend
angeordnet und legt damit eine schräge Verkantungsachse
29 fest,
die. unter einem Winkel von 20 bis 60, vorzugsweise 30 bis 400gegenüber der Kufenauflagefläche
nach vorn aufwärts weist. Während beim Hauptpatent die Verkantungsachsen 29 in einer
Ebene verliefen, die sowohl zur vertikalen Mittelebene,als auch zu einer auf der
Lauffläche 14 senkrecht stehenden Ebene parallel war, liegt bei der Ausführungsform
nach den Fig.1 und 2 die Achse 29 zwar in einer auf der Kufenauflagefläche 14 senkrechten
Ebene 44 (Fig.2), ist jedoch, wie aus Fig.1 zu erkennen ist, gegenüber einer vertikalen
Mittelebene, die sich in den Fig.1 und 2 durch die Mittellinie 45 darstellt, schräg
und zwar laufen die Achsen 29 in Fahrtrichtung 28 aufeinander zu. Dies wird erreicht,
indem das Gelenkstück 22 an den'jeweils beiden Enden der Verbindungselemente 18,19
schräg montiert sind und zwar ebenfalls nach vorne zusammenlaufend. Durch das Zusammenwirken
der zueinander parallelen Verbindungsglieder 18, 19, der schrägachsigen Gelenke
20 und der Kufen ergibt sich somit die in Fig.2 dargestellte Verkantung der Kufen
in der neutralen Stellung, in der die beiden Kufen in Fahrtrichtung 28 unverschoben
nebeneinander liegen. Die Kufen sind also in dieser neutralen oder Geradeausfahrt-Stellung
etwas nach innen verkantet und laufen auf ihren Innenkanten 46.
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Der in Fig.1 angedeutete Winkel j für die Schrägstellung der Achsen
sollte unter 100 liegen, desgleichen der Schrägstellungswinkel ß der Kufen.
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Es ist ferner zu erkennen, daß die Kufen zur Fahrtrichtung 28 nicht
parallel sind, sondern mit dieser einen Winkel bilden, der vorzugsweise unter 40
beträgt. Die dadurch erzielte Pflugstellung der Kufen trägt zur Richtungsstabilisierung
und Verbesserung der Lenkeigenschaften bei. Erreicht wird diese Pflugstellung bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch, daß bei im übrigen identischer Ausbildung
der Verbindungsglieder 18, 19 diese an den Kufen 12, 13 versetzt montiert sind,
indem die Bügel 21 der vorderen Gelenke 20 mehr zur Außenkante und die der hinteren
Gelenke
mehr zur Innenkante der Kufe montiert sind.
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Auf den Verbindungsgliedern 18,19 ist einem vorliegenden Beispiel
als einfaches trapezförmiges Brett gezeichneter Sitz 40 angebracht, und zwar mittels
eines an ihm festgeschraubten Sitzbefestigungsbeschlages 34, zu dessen Erläuterung
die Fig.7 herangezogen wird. An den Verbindungsgliedern 18, 19 befestigte Sitztragarme
32 arbeiten über einen Lagerstift 33 mit dem Sitzbefestigungsbeschlag zusammen.
Eine Verbindung zwischen diesen Teilen wird außerdem durch Gummielemente 37, 38
und ein evtl. auch elastisches Zwischenstück 36 erreicht, die auf eine am Sitzbefestigungsbeschlag
festgelegte Schraube aufgefädelt sind, wobei die Gummielemente 37,38 die Sitztragarme
zwischen sich halten.
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Zusammen mit dem Lagerstift 33 wird eine Sitzbefestigungsachse 39
festgelegt, die schräg aufwärts weist, und zwar unter einem steileren Winkel als
die Verkantungsachse 29.
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In bereits im Hauptpatent beschriebener Weise ergibt sich dadurch
eine Verkantung des Sitzes in gleicher Richtung wie die Verkantung der Kufen. Unterschiedlich
ist jedoch, wie aus Fig.6 zu erkennen ist, daß infolge der Tatsache, daß die Sitzbefestigungsachse
29 gegenüber der Verkantungsachse 39 und damit den Gelenken 20 sowie den Verbindungsgliedern
18,19 entgegen der Fahrtrichtung, d.h. zurückverschoben,angeordnet ist,der Sitz
40 sich in Richtung auf diejenige Kufe, die in einer Kurven- oder Schrägfahrtstellung
die nach vorn verschobene kurvenäußere oder Tal-Kufe verschiebt. Diese wird also
durch die Verschiebung des Sitzes in dieser Richtung vom Gewicht des Schlittenfahrers
stärker belastet, was weiterhin zur Verbesserung der Fahreigenschaften beiträgt.
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Die Ausführungsformen nach den Fig. 3 bis 8 entsprechen der nach Fig.1
in allen Einzelheiten bis auf die Anbringung der im wesentlichen auch identischen
Gelenke 20 an den Kufen bzw. Verbindungsgliedern 18,19. Gleiche Teile tragen
daher
auch gleiche Bezugszeichen.
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Aus den Fig.3 und 4 geht hervor, daß die Verkantung der Kufen in der
Neutralstellung (Fig.5) dadurch erzielt wird, daß die Bügel 21, d.h. die an der
Kufe befestigten Elemente der Gelenke 20 unter dem Winkel « schräg zur Kufenlängsrichtung
angeordnet sind. Man kann diesen Winkel, ebenso wie bei der Ausführungsform nach
den Fig.1 und 2 auch auf die Fahrtrichtung 28 beziehen, muß dabei lediglich. den
Pflugwinkel y berücksichtigen. Die Gelenkstücke 22 sind an den Verbindungsgliedern
18,19 so montiert, daß sie in senkrechter Draufsicht auf die verkanteten Kufen,
in Fahrtrichtung weisen. In Fig. 3 sind zur Vereinfachung der Darstellung die Verbindungsglieder
mit dem Sitz und den Gelenkstücken weggelassen. Aus Fig. 4, die eine flache Draufsicht
auf die Kufen (siehe Linie IV in Fig.5) zeigt, ist jedoch zu erkennen, wie die in
Fahrtrichtung weisende Bohrung mit dem schräg montierten Bügel zusammenwirkt und
dabei die Achsschräge für den Winkel o( entsteht.
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Es ergibt sich ebenfalls die in Fig.5 dargestellte Verkantung der
Kufen in der neutralen Stellung um den Winkel B von weniger als 10°.
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Fig.6, die bezüglich der Sitzneigung und -verschiebung bereits erläutert
ist, zeigt eine Schrägfahrt- oder Kurvenstellung, bei der durch Verschiebung der
Kufen gegeneinander in Fahrtrichtung eine Verkantung der Kufen entsteht, wobei beide
Kufen in die gleiche Richtung gekantet werden. Infolge der Vorverkantung (Fig.5)
wird jedoch die vorverschobene Kufe 13, die die kurvenäußere bzw. Tal-Kufe ist,
stärker verkantet als die zurückverschobene, kurveninnere bzw. Berg-Kufe 14. Die
kurveninnere Kufe wird am Beginn der Verkantung noch auf ihre Innenkante laufen
und über eine Stellung hinweg, in der sie flach auf dem Boden aufliegt-in die in
Fig.6
dargestellte Stellung kommen, in der sie auf ihrer Außenkante
läuft.
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Die Ausführungsform nach den Figuren 7 und 8-unterscheidet sich insofern
von den bisher beschriebenen Ausführungsformen, als die Gelenke 20, die im übrigen
denen nach den Fig.1 bis 6 entsprechen, so angeordnet sind, daß die Achsen 29 zur
Mittelebene 45 bzw. zur nur wenig davon abweichenden Kufenlängsrichtung parallel
sind. Das an der Kufe feste Teil des Gelenkes 20, d.h. der Bügel 21 ist jedoch,
-wie aus Fig.8 zu erkennen ist, beispielsweise durch einen Keil 47 so auf der Kufe
montiert, daß diese die gewünschte Verkantungsstellung um den Winkel ß einnimmt.
Es ist also zu erkennen, daß die Vorverkantung der Kufen auf verschiedene Weise
ohne wesentliche Änderung der Gelenke erreicht werden kann. Es könnte sogar eine
Verstellbarkeit vorgesehen sein,um den Schlitten an unterschiedliche Gelände oder
Benutzungsanforderungen anpassen zu können. So könnte beispielsweise bei der Ausführungsform
nach Fig.8 der Bügel 21 über ein Scharnier auf den Kufen befestigt sein, so daß
die Schräge mit einer Einstellschraube eingestellt werden könnte. Das gleiche gilt
für die Pflugstellung. Bei der Ausführung nach den Fig.3 bis 6 ist im übrigen die
Pflugstellung durch unterschiedlich lange Verbindungsglieder 18,19 erreicht, so
daß der Abstand zwischen den Gelenken 20 vorn geringer ist als hinten. Es sei noch
bemerkt, daß die Verkantung und die Pflugstellung nicht nur einzeln, sondern auch
in Kombination benutzt werden können, und daß die verschiedenen Arten, diese Kufenstellungen
zu erreichen,miteinander in beliebiger Weise kombiniert werden können. Durch eine
starke Pflugstellung kann der Schlitten z.B. auf vereisten oder steilen Bahnen,
eine stärkere natürliche Bremsung erhalten.
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Es ist auch möglich, durch entsprechend umgekehrte Neigung der Verkantungsachsen
die gleiche Verkantung durch das Verschieben der jeweils anderen Kufe zu bewirken,
so daß die Tal- bz.
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kurvenäußere Kufe nicht wie beim Ausführungsbeispiel, vor-, sondern
zurückverschoben wird. In diesem Falle sind die darauf bezogenen Definitionen entsprechend
zu ändern.