DE2905682C2 - - Google Patents
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- DE2905682C2 DE2905682C2 DE19792905682 DE2905682A DE2905682C2 DE 2905682 C2 DE2905682 C2 DE 2905682C2 DE 19792905682 DE19792905682 DE 19792905682 DE 2905682 A DE2905682 A DE 2905682A DE 2905682 C2 DE2905682 C2 DE 2905682C2
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22C—FOUNDRY MOULDING
- B22C9/00—Moulds or cores; Moulding processes
- B22C9/08—Features with respect to supply of molten metal, e.g. ingates, circular gates, skim gates
- B22C9/086—Filters
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Molds, Cores, And Manufacturing Methods Thereof (AREA)
- Casting Support Devices, Ladles, And Melt Control Thereby (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Trichtereingußsystem
für eine Gießform gemäß dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1.
Bei einem derartigen Eingußsystem für eine mehrteilige
Gießform, wie es in dem "Handbuch der Gießerei-Technik",
F. Roll, 1970, 2. Band, Seiten 930 bis 952, gezeigt ist,
ist in einem Kanal ein sogenannter Gießfilter angeordnet,
der den Strömungsquerschnitt des Kanals verringert und
den Strahl der Schmelze in mehrere Einzelstrahlen auf
teilt, wodurch der auf die Formteile wirkende Gießdruck
Vermindert werden kann, so daß ein Ausspülen der Oberflä
che der Formteile trotz eines direkten Eingusses zuver
lässig vermieden ist. Der Gießfilter kann gemäß dem Hand
buch der Gießereitechnik entweder auf einer im Kanal aus
gebildeten, umlaufenden Abstufung aufgelegt oder in eine
im Kanal ausgebildete, umlaufende Nut eingepaßt sein. Im
ersten Fall liegt er mit seinem Randbereich auf der Ab
stufung lose auf, und es können nur die in Strömungsrich
tung einwirkenden Kräfte aufgenommen und in die Gießform,
die die Kanalwände bildet, abgeleitet werden. In Gegen-
Strömungsrichtung einwirkende Kräfte führen hingegen zu
einem Abheben des Gießfilters von dem Auflager, was übli
cherweise als Aufschwimmen bezeichnet wird, da diese
Kräfte infolge des ansteigenden Schmelzenpegels in dem
Formhohlraum auftreten. Bei dem oben genannten zweiten
Fall ist der Gießfilter fest in der die Kanalwände bil
denden Form gehalten, so daß sowohl die in Strömungsrich
tung als auch die in Gegen-Strömungsrichtung einwirkenden
Kräfte aufgenommen und in die Form abgeleitet werden kön
nen. Nach den Seiten 934 und 936 des betreffenden Hand
buchs ist es auch möglich, in Strömungsrichtung auf den
Gießfilter einwirkende Kräfte durch eingetriebene Form
stifte in das Formoberteil abzuleiten.
Wenn die Metallschmelze direkt in den Kanal eingebracht
bzw. eingegossen wird, prallt sie auf den Gießfilter auf,
so daß auf diesen eine dynamische Stoßbelastung wirkt.
Beim weiteren Eingießen der Metallschmelze wird der Kanal
oberhalb bzw. stromauf des Gießfilters aufgefüllt, so daß
zusätzlich auf diesen eine Belastung infolge der sich im
Kanal ansammelnden Metallschmelze einwirkt. Da der Gieß
filter nur in seinem äußersten Randbereich auf der Form
aufliegt, ist die Lagerfläche, d. h. die Fläche des gegen
seitigen Kontaktes zwischen dem Gießfilter und der Gieß
form sehr klein. Die genannten Belastungen führen im Be
reich der Lagerflächen zu hohen Spannungskonzentrationen.
Da der Gießfilter infolge der auf ihn einwirkenden Kräfte
Verformungen, insbesondere einer Durchbiegung in Strö
mungsrichtung, unterworfen ist, kann er im belasteten Zu
stand an seinen radial äußeren Rändern von der Auflager
fläche abgehoben werden, wodurch an den radial inneren
Rändern der Auflagerfläche sehr hohe Spannungsspitzen
entstehen. Infolge der Spannungskonzentrationen können
Teile der Gießform, insbesondere wenn diese aus Formsand
besteht, abbrechen und in den Formhohlraum fallen,
wodurch es praktisch unmöglich ist, mit der Gießform ein
exaktes Guß- bzw. Formteil auszubilden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gießfil
ter zu schaffen, der die auf ihn einwirkenden Kräfte un
ter Vermeidung von Spannungsspitzen sicher aufnehmen und
ableiten kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist der Gießfilter mit sich schalenartig
nach außen erstreckenden Halteelementen versehen, mittels
derer er in der Gießform verankerbar ist. Ein Randaufla
gerbereich ist erfindungsgemäß nicht vorgesehen. Auf
diese Weise werden die in Strömungsrichtung auf den Gieß
filter einwirkenden Kräfte direkt in die Halteelemente
geleitet. Da sich die Halteelemente schalenartig nach
außen in die Gießform erstrecken, werden die auf den
Gießfilter einwirkenden Kräfte mittels der Halteelemente
in den stromauf gelegenen Bereich der Gießform geführt,
ohne daß dadurch in der Form innere Spannungen erzeugt
werden. Auf diese Weise wird eine Verlegung des Kraftein
leitungsorts in das Innere der Form mittels der Halteele
mente erreicht. Weil darüber hinaus die Kraftübertragung
zwischen den schalenartigen Halteelementen und der Gieß
form über einen relativ großflächigen Bereich, beispiels
weise über eine Mantelreibung der Halteelemente erfolgt,
treten keine Kerbspannungen oder daraus resultierende
Spannungsspitzen auf, und das Abbrechen von Ecken oder
Kanten der Form kann zuverlässig vermieden werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Trich
tereingußsystems sind Gegenstand der Unteransprüche.
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Gießform mit einem
Eingußsystem gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung;
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Gießform mit einem
Eingußsystem gemäß einer zweiten Ausführungs
form der Erfindung und
Fig. 3 eine Seitenansicht einer Gießform mit einem
Eingußsystem gemäß einer dritten Ausführungs
form der Erfindung, wobei zusätzliche Möglich
keiten zur Belüftung und zur Arretierung des
Gießfilters dargestellt sind.
Bevor die Erfindung anhand der Zeichnungen ausführlicher
erläutert wird, werden zum besseren Verständnis einige
Definitionen angegeben. Der im folgenden verwendete Aus
druck Metall soll sowohl reines Metall als auch eine Le
gierung bezeichnen. Als Gießform wird jede Form bezeich
net, die mit schmelzflüssigem Metall unter Schwerkraft
einwirkung gefüllt wird. Der Formhohlraum ist derjenige
Teil der Gießform, der dem herzustellenden Gußstück ent
spricht, wie es durch ein Muster, ein Modell oder eine
Gußstückzeichnung vorgegeben ist. Die Formhohlraumober
fläche ist die innere Oberfläche der Gießform, die der
Oberfläche des mit der Gießform herzustellenden Gußstücks
entspricht. Mit Putzen, auch als Gußstückfertigbearbei
tung oder nur Fertigbearbeitung bekannt, wird die Arbeit
bezeichnet, bei der das vollständige Eingußsystem und
Gußgrate entfernt werden, nachdem das Gußstück gegossen
und aus der Gießform gelöst worden ist, und bei der alle
notwendigen Nachbearbeitungen vorgenommen werden, um dem
Gußstück die Form und die Abmessungen entsprechend der
Gußstückzeichnung, dem Modell oder dem Muster zu geben.
Bisweilen wird aus Herstellungsgründen die Gußstückober
fläche in der Gießerei modifiziert, wobei diese Modifika
tion entweder vom Gußstückabnehmer akzeptiert wird oder
beim Putzen von der Gießerei korrigiert wird. In beiden
Fällen wird die modifizierte Gußstückoberfläche im Rahmen
der Erfindung als die Oberfläche des Gußstücke betrach
tet.
Ein direkter Einguß ist ein Kanal in der Gießform, der
gleichzeitig die Aufgabe eines Eingußtrichters, eines Zu
laufs und eines Auslaufs erfüllt. Ein solcher direkter
Einguß ist in der Regel unzweckmäßig, wenn ein qualitativ
hochwertiges Gußstück hergestellt werden soll; in vielen
Fällen wird er jedoch möglich, wenn ein Gießfilter be
nutzt wird. Ein Einguß-Speiser ist ein Kanal, der gleich
zeitig die Aufgaben eines Eingußtrichters, eines Zulaufs,
eines Auslaufs und eines Speisers erfüllt. Ein solcher
Einguß-Speiser ist ohne weitere Hilfsmittel zur Herstel
lung eines Gußstücks hoher Qualität nicht geeignet; wenn
ein solcher Einguß-Speiser jedoch in Verbindung mit einem
Gießfilter zur Anwendung kommt, ergibt sich der Vorteil
der billigen Herstellung eines qualitativ hochwertigen
Gußstücks.
In den Zeichnunqen bezeichnen gleiche Bezugszeichen iden
tische oder entsprechende Teile und Elemente. Im folgen
den wird zunächst auf Fig. 1 eingegangen, in der ein
Gießfilter 1 dargestellt ist, der in gewisser Weise als
Sperre wirkt und entlang einer Formhohlraumoberfläche 3
das innere Ende eines Eingußkanals 2 bildet. In Fig. 1
sind ferner erkennbar ein Formoberteil 4 und ein Formun
terteil 5, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel
beide aus Teilchenmaterial, beispielsweise Formsand, be
stehen, ein Formhohlraum 6, eine Formoberseite 7 und Öff
nungen 8 im Gießfilter 1. Der in Fig. 1 dargestellte
Gießfilter 1 hat mehrere Öffnungen 8, deren Gesamtfläche
so bemessen ist, daß für ausreichende Füllung und im Be
darfsfall für ausreichende Speisung des Gußstücks gesorgt
ist. Der Gießfilter 1, der beispielsweise aus metalli
schem Material besteht, erstreckt sich von der Formhohl
raumoberfläche 3 schalenförmig nach außen, so daß sich
eine Verankerung für den Gießfilter 1 im hitzebeständigen
Teilchenmaterial des Formoberteils 4 ergibt. Im schalen
förmigen Abschnitt sind bedarfsweise Löcher 9 ausgebil
det, die die Verankerung verbessern. Ferner muß ein Ent
lüftungskanal zur Ableitung sämtlicher Gase aus dem Form
hohlraum 6 während des Füllens des Formhohlraums 6 beim
Gießen vorgesehen sein, wenn ein solcher Entlüftungskanal
nicht zwangsläufig durch die Gießform oder die Formgebung
des Gußstücks entsteht. Bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 1 ist zu diesem Zweck ein Luftkanal 10 vorgesehen.
Der Gießfilter 1 wird in der Regel im oberen Bereich der
Formhohlraumoberfläche 3 angeordnet. Diese Stelle wird
gewählt, um den Abstand zwischen der Gießkelle oder Gieß
pfanne und dem Formhohlraum 6 so kurz wie möglich zu hal
ten und um ein späteres Nachspeisen des Gußstücks zu er
möglichen. Das Metall wird daher vorzugsweise so dicht
wie möglich an den Zentralbereich des Formhohlraums 6 ge
bracht, so daß optimale Füllung und Speisung erreicht
werden.
Die Gießfilter 1 können in Verbindung mit jeder Art von
Gießform benutzt werden, sei sie im wesentlichen aus
Sand, aus Graphit, aus Gips, aus Metall oder dergleichen.
Ferner kann es sich bei der Gießform um eine Form han
deln, die aus verschiedenen Materialien besteht, bei
spielsweise eine Metallform in Verbindung mit qebundenen
Sandkernen. Ferner können die Gießfilter 1 zum Gießen je
des Metalls benutzt werden, das hinsichtlich Festigkeit,
Hitzebeständigkeit, Löslichkeit, Widerstand und anderer
allgemeiner Eigenschaften mit dem für die Gießfilter 1
verfügbaren Material verträglich ist. Welch Material auch
immer verwendet wird und wie seine Dicke auch immer sein
mag, die Festigkeit des Gießfilters 1 bei der Gießtempe
ratur des Metalls muß dessen Größe, Form und Abstützung
bzw. Verankerung entsprechen und muß ausreichend sein, um
den Aufprall und den Druck auszuhalten, die beim Eingie
ßen in die Gießform auftreten.
Der Gießfilter 1 muß grundsätzlich sauber sein und sauber
gehalten werden. Er kann einen Schutzüberzug aufweisen,
dessen Material jedoch die Qualität des zu gießenden Me
talls nicht beeinträchtigen darf.
Die Hitzebeständigkeit eines Gießfilters 1 und auch des
sen Widerstandsfähigkeit gegen Auswirkungen des Kontaktes
mit dem schmelzflüssigen Metall können erhöht werden, in
dem der Gießfilter 1 mit einem Material geschützt wird,
das hitzebeständiger ist und größeren Kontaktwiderstand
hat als das Material des Gießfilters selbst, oder indem
beispielsweise ein Stahlteil in gebundenes Kernsandmate
rial eingebettet wird.
Es ist zu beachten, daß der auf einen Gießfilter 1 wir
kende Aufprall und Druck nur während einer kurzen Zeit
dauer andauern, nämlich während der Gießzeit, die in der
Regel nur einige Sekunden dauert. Es ist unbeachtlich,
wenn der Gießfilter 1 eine Temperatur erreicht, bei der
er seine Festigkeit verliert und zusammenfallen würde,
nachdem die Gießform bereits gefüllt ist. Allerdings muß
der Gießfilter 1 seine ursprüngliche Form und Lage beibe
halten und als getrenntes Material bestehen bleiben, da
mit das Gußstück und der Anguß leicht getrennt werden
können.
Je nach Art des Gußstücks, der Form und den Besonderhei
ten des Gießfilters 1 ist es in der Regel einfach, den
Gießfilter 1 an der gewünschten Stelle zu halten und zu
sichern.
Damit das Metall ruhig, gleichmäßig und ungestört ohne
Turbulenzen durch den Gießfilter 1 und in den Formhohl
raum 6 fließt, ist es wesentlich, daß der Formhohlraum 6
ausreichend entlüftet ist, damit im Inneren eingeschlos
sene Luft oder Gase keinen Gegendruck erzeugen, und zwar
insbesondere im Bereich des Gießfilters 1.
Im folgenden wird wieder auf die Figuren eingegangen. Bei
der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist der Gießfilter 1
ähnlich wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 veran
kert, wobei er jedoch bei der Ausführungsform gemäß Fig.
2 entlang einer Formabwandlung 16 der Gußteiloberfläche
angeordnet ist, die in diesem Fall von der für die Her
stellung des Gußstücks verantwortlichen Gießerei für not
wendig gehalten wird.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 zeigt einige weitere
wichtige Merkmale des Eingußsystems. Bei der Ausführungs
form gemäß Fig. 3 ist der Gießfilter 1 aus zwei Materia
lien hergestellt. Er besteht aus Halteelementen 17 und
einem Teil 18, wobei die Halteelemente 17 der Verankerung
des Gießfilters 1 dienen und das Teil 18 die erforderli
che Hitze- und Kontaktbeständigkeit gegenüber dem
schmelzflüssigen Metall hat. Beispielsweise können die
Halteelemente 17 aus Metall und das Teil 18 aus Keramik
bestehen. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist fer
ner die Formhohlraumoberfläche 3, entlang der der Gieß
filter 1 angeordnet ist, zylindrisch, d. h. nicht eben.
Ein Formteil 19 kann das Formunterteil oder ein Kern
sein, der die innere Oberfläche des Gußstücks bestimmt.
Ferner ist ein Gießfilterhalter 20 vorgesehen, in dem der
Gießfilter 1 verankert ist und der aus hitzebeständigem
Material besteht. Der Halter 20 ist ein lösbarer Teil der
Gießform, in den der Gießfilter 1 eingebettet ist. Wenn
das Gewicht des Halters 20 nicht ausreicht, um bei ge
füllter Gießform dem metallstatischen Druck standzuhal
ten, muß der Gießfilterhalter 20 mit einem zusätzlichen,
nicht dargestellten Gewicht belastet werden. Die
Luftkanäle 10 sind in der seitlichen Außenfläche des Hal
ters 20 ausgebildet. Während des Gießens haben die Halte
elemente 17 des Gießfilters 1 praktisch keinen direkten
Kontakt mit dem schmelzflüssigen Metall. Lediglich gegen
Ende des Füllens des Formhohlraums 6 haben die Halteele
mente 17 Kontakt mit dem schmelzflüssigen Metall, wenn
der an der Formhohlraumoberfläche 3 angeordnete Bereich
der Halteelemente 17 in Berührung mit dem schmelzflüssi
gen Metall tritt. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3
kann das Formoberteil 21 der Gießform aus Metall oder
einem beliebigen hitzebeständigen Material wie Keramik,
gebundenem Sand, Gips und dergleichen bestehen. Das Form
teil 19 kann aus dem gleichen Material bestehen.
Die Gesamtfläche der Öffnungen des Gießfilters 1, d. h.
die Summe der Flächen der einzelnen Löcher und Ausnehmun
gen, durch die das Metall fließt, wird je nach dem Anwen
dungsfall ausgewählt und bestimmt. Die Größe Form, Ver
teilung und Anzahl der Löcher oder die Anzahl, Breite und
Länge der Ausnehmungen am Rand des Gießfilters 1 oder
eine Kombination von Löchern und Ausnehmungen werden so
gewählt, daß die Gießform mit minimaler Turbulenz ausrei
chend gefüllt wird, daß Fremdkörper ausreichend herausge
filtert werden, daß die Metallströmung ausreichend beru
higt wird und daß ausreichende Speisung nach dem Füllen
des Formhohlraums 6 sichergestellt ist. In der Regel ha
ben die Löcher im Gießfilter 1 gleiche Größe und gleich
mäßige Verteilung, damit ein möglichst gleichmäßiger Me
tallstrom über die qesamte Gießfläche erreicht wird; bis
weilen ist es jedoch je nach der Form des Gußstücks not
wendiq, die Öffnungen im Gießfilter 1 ungleichmäßig zu
verteilen, um zu starke Metallstrahlen zu vermeiden.
Die Öffnungen können jede beliebige Form haben; bei
spielsweise können die Öffnungen rund, quadratisch,
schiefwinkelig oder - im Falle einer Ausnehmung - faden
förmig sein. Ferner können die Öffnungen kegelig oder
über ihre gesamte Erstreckung durch den Gießfilter 1 par
allelwandig sein.
Ein nichtmetallischer Gießfilter, der aus einem verhält
nismäßig eher brechenden und hitzebeständigeren Material
als metallisches Material, beispielsweise Stahl, besteht,
wobei das hitzebeständige Material gebundener Kernsand
oder keramisches Material oder dergleichen ist, kann da
durch verstärkt werden, daß in das nichtmetallische Mate
rial metallisches Material, beispielsweise Streckmetall
oder dergleichen, eingebettet wird.
Die Gießfilter können auf herkömmliche Weise hergestellt
werden. Wenn sie aus duktilem Material bestehen, das in
der Regel metallisch ist, wird zunächst ein Rohling ge
stanzt, der dann gepreßt und durch Bohren oder Stanzen
oder durch Stoßen mit den Öffnungen versehen wird. Alter
nativ können die Gießfilter aus vorgelochtem, gestrecktem
Metallgewebe oder dergleichen hergestellt werden. Wenn
die Gießfilter aus steifem metallischen Material herge
stellt werden, können sie gegossen oder aus vorbearbeite
tem Material durch maschinelle Bearbeitung hergestellt
werden.
Wenn die Gießfilter aus hoch hitzebeständigem metalli
schem Material hergestellt werden, können Verfahren der
Pulvermetallurgie angewendet werden.
Wenn steife nichtmetallische Materialien, wie beispiels
weise Kernsandmaterialien, keramische Materialien oder
nichtmetallische hitzebeständige Materialien benutzt wer
den, kann zur Herstellung der Gießfilter aus diesen Mate
rialien eine beliebige der bekannten Techniken angewendet
werden.
Das Eingußsystem ist allgemein anwendbar beim Gießen un
ter Ausnutzung der Schwerkraft und basiert auf einen ge
trennten, vorgefertigten Gießfilter, der der Gußstück
oberfläche folgend an dieser zwischen einem einen Strö
mungsweg bildenden Kanal und dem Formhohlraum angeordnet
ist.
Der Gießfilter ist so ausgebildet und mit Hilfe von Ver
ankerungs- und Stützmitteln in der Gießform so abge
stützt, daß er den Aufprall des fallenden schmelzflüssi
gen Metalls und den folgenden metallstatischen Druck aus
halten und aufnehmen kann, während der Formhohlraum durch
zumindest eine Öffnung im Gießfilter gefüllt wird, wobei
dieser seine ursprüngliche Lage und Form beibehält. Der
Gießfilter besteht je nach den Bedingungen des Gießens
aus einer oder mehreren Schichten und ist so ausgebildet,
daß er die Speisung des Gußstücks nach dem Füllen des
Formhohlraums und vor der Erstarrung des Gußstücks ermög
licht. Je nach dem zu gießenden Gußstück kann das Einguß
system einen oben angeordneten Schmelzenverteiler und
eine Entlüftung für den Formhohlraum sowie Mittel zum
Abziehen des Einguß-Speisers umfassen.
Claims (5)
1. Trichtereingußsystem für eine Gießform, bei der zwi
schen Formoberteil und Formunterteil mindestens ein Form
hohlraum ausgebildet ist,
mit einem Eingußkanal, der einen direkten Strömungsweg zwischen der Außenoberfläche der Gießform und dem Form hohlraum bildet, und
einem Gießfilter der mit mindestens einer Öffnung verse hen und im Eingußkanal entlang der Formraumoberfläche derart angeordnet ist, daß er den Strömungsquerschnitt des Kanals verringert,
wobei in Strömungsrichtung auf den Gießfilter einwirkende Kräfte in das Formoberteil ableitbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Gießfilter (1) sich schalenartig nach außen erstreckende Halteelemente (17) aufweist, die im Teilchenmaterial des Formoberteils (4) verankert sind.
mit einem Eingußkanal, der einen direkten Strömungsweg zwischen der Außenoberfläche der Gießform und dem Form hohlraum bildet, und
einem Gießfilter der mit mindestens einer Öffnung verse hen und im Eingußkanal entlang der Formraumoberfläche derart angeordnet ist, daß er den Strömungsquerschnitt des Kanals verringert,
wobei in Strömungsrichtung auf den Gießfilter einwirkende Kräfte in das Formoberteil ableitbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Gießfilter (1) sich schalenartig nach außen erstreckende Halteelemente (17) aufweist, die im Teilchenmaterial des Formoberteils (4) verankert sind.
2. Eingußsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Halteelementen (17) Löcher (9) ausgebildet
sind.
3. Eingußsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gießfilter (1) aus einem metallischen
Werkstoff besteht.
4. Eingußsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gießfilter (1) einen zumindest zwei
schichtigen Aufbau aufweist.
5. Eingußsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gießfilter (1) an der Oberfläche
des Formhohlraums angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792905682 DE2905682A1 (de) | 1979-02-14 | 1979-02-14 | Eingiessystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792905682 DE2905682A1 (de) | 1979-02-14 | 1979-02-14 | Eingiessystem |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2905682A1 DE2905682A1 (de) | 1980-08-21 |
DE2905682C2 true DE2905682C2 (de) | 1993-04-01 |
Family
ID=6062932
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792905682 Granted DE2905682A1 (de) | 1979-02-14 | 1979-02-14 | Eingiessystem |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE2905682A1 (de) |
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1979
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Also Published As
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