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Die Erfindung betrifft ein Steckverbindergehäuse gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Ein Steckverbindergehäuse dieser Gattung ist aus der DE-OS 23 05 584 bekannt. Dieses aus isolierendem Kunststoff bestehende Steckverbindergehäuse weist eine durchgehende Aufnahmeöffnung für ein Kontaktelement sowie ein als Zugentlastung für ein an das Kontaktelement anzuschließendes Kabel dienendes Klemmteil auf. Das Klemmteil wird von zwei Schenkeln gebildet, die diametral zu der Aufnahmeöffnung einstückig an dem rückwärtigen kabelseitigen Ende des Gehäuses angeformt sind. Die Schenkel befinden sich in einer ersten, von der Aufnahmeöffnung weggebogenen, diese freigebenden Stellung und werden nach dem Einsetzen des Kontaktelements mit dem Kabel von den diametral entgegengesetzten Seiten gegen das Kabel geklappt und durch zwei Schraubverbindungen beiderseits des Kabels miteinander verbunden, so daß das Kabel zwischen den Schenkeln des Klemmteils festgeklemmt ist. Das Festziehen der Schraubverbindungen macht die Montage des Steckverbinders zeitraubend. Die für die Schraubverbindung jeweils benötigten Schrauben und Muttern erhöhen die Herstellungskosten und können verlorengehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Steckverbindergehäuse der eingangs genannten Gattung zu schaffen, das einschließlich der Zugentlastung aus einem einzigen Kunststoff- Formteil besteht und keine Schraubverbindung benötigt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Steckverbindergehäuse sind die beiden Schenkel des Klemmteils V-förmig angeordnet und über eine gemeinsame Verbindung an derselben Stelle am rückwärtigen Ende des Gehäuses angeformt. Dem Klemmteil in Bezug auf die Aufnahmeöffnung diametral gegenüber ist ein Rastteil einstückig angeformt. Das Kabel wird zwischen die Schenkel des Klemmteils eingelegt und diese Schenkel werden in das diametral gegenüberliegende Rastteil eingerastet, wobei sich ihr gegenseitiger Abstand verringert, um das Kabel festzuklemmen. Das Festklemmen des Kabels für die Zugentlastung erfolgt somit durch eine einfache Rastverbindung, die ohne Schrauben oder sonstige verlierbare Teile in einfacher Weise in einem einzigen Arbeitsschritt bewirkt werden kann.
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Die einstückige Herstellung des Steckverbindergehäuses mit dem Klemmteil und dem Rastteil führt zu einer einfachen preisgünstigen Herstellung im Spritzgußverfahren.
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Aufgrund der diametralen Anordnung von Klemmteil und Rastteil können mehrere Steckverbindergehäuse zu einem Mehrfachstecker aneinandergefügt werden, wobei die Klemmteile und Rastteile der einzelnen Gehäuse in zueinander parallelen Ebenen angeordnet sind.
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Die V-förmige Anordnung der Schenkel des Klemmteils macht das Steckverbindergehäuse für Kabel geeignet, deren Durchmesser in gewissen Grenzen variieren kann.
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Ebenso einfach wie die Zugentlastung eingerastet wird, kann sie auch wieder gelöst werden, indem die Schenkel des Klemmteils zum Ausrasten aus dem Rastteil zusammengedrückt werden.
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Bei der Montage wird das Kabel in das Klemmteil eingelegt, solange dieses noch von der Aufnahmeöffnung nach außen weggebogen ist. Wird anschließend das Klemmteil nach innen geklappt und in das Rastteil eingerastet, so ergibt sich automatisch zwischen dem Kontaktelement und dem Klemmteil eine Kabelreserve, die die Zugentlastung des Kabels unterstützt.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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Fig. 1 : Eine Seitenansicht eines Steckverbindergehäuses,
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Fig. 2 : einen Schnitt dieses Steckverbindergehäuses gemäß der Linie A-A in Fig. 1,
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Fig. 3 : eine Ansicht dieses Steckverbindergehäuses von der entgegengesetzten Seite zu Fig. 1 und
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Fig. 4 : eine Draufsicht auf das rückwärtige Ende dieses Steckverbindergehäuses.
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Ein langgestrecktes Steckverbindergehäuse 10 mit im wesentlichen quadratischem Querschnitt weist eine in Längsrichtung durchgehende Aufnahmeöffnung 12 mit ebenfalls im wesentlichen quadratischem Querschnitt auf. In diese Aufnahmeöffnung 12 wird vom rückwärtigen Ende des Steckverbindergehäuses 10 ein Kontaktelement 14 eingeführt, an welchem ein Kabel 16 angeschlossen ist. Im dargestellten Beispiel ist das Kontaktelement 14 ein Steckschuh, an welchen eine isolierte Einzelader angeschlagen ist. Das Kontaktelement ist im eingesetzten Zustand mit einer seitlich vorspringenden Nase in eine Ausnehmung 18 des Gehäuses 10 eingerastet.
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Anstelle eines einzelnen Kontaktelementes 14 können in der Aufnahmeöffnung 12 auch ein Element mit mehreren Kontakten oder mehrere Einzelelemente angeordnet sein. Anstelle der Einzelader 16 ist in diesem Falle ein mehradriges Kabel mit der entsprechenden Adernzahl vorgesehen.
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Am rückwärtigen Ende des Gehäuses 10 ist ein Klemmteil 20 vorgesehen. Das Klemmteil 20 steht über ein verdünntes Verbindungsteil 34 mit einer Seitenwand des Gehäuses 10 in Verbindung. Das Verbindungsteil 34 wirkt als Scharnier und läßt ein Verschwenken des Klemmteils 20 aus einer ersten in der Zeichnung dargestellten Endstellung um 90° in eine zweite Endstellung zu.
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Das Klemmteil weist zwei Schenkel 22 auf, die zwischen sich einen V-förmigen Schlitz einschließen. Die einander zugewandten Flächen der Schenkel 22 weisen rippenförmig vorstehende Klemmleisten 24 auf, die senkrecht zu dem V-förmigen Schlitz verlaufen. Am Grund des V weist der Schlitz eine Erweiterung 26 mit kreisförmigem Querschnitt auf. Die Schenkel 22 lassen sich elastisch gegeneinander verbiegen, wobei die Erweiterung 26 bewirkt, daß die Schenkel 22 sich gleichmäßig bis zum Grund des V gegeneinander bewegen lassen. An der Außenseite der Schenkel 22 ist jeweils eine Rastnase 28 vorgesehen, die längs der dem Gehäuse 10 bzw. der Aufnahmeöffnung 12 zugewandten Kante der Schenkel 22 verläuft.
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Ein Rastteil mit zwei Rastansätzen 30 ist am rückwärtigen Ende des Gehäuses 10 an der dem Klemmteil 20 gegenüberliegenden Seitenwand des Gehäuses 10 vorgesehen. Die Rastansätze 30 befinden sich an den beiden Ecken dieser Seitenwand des Gehäuses 10. Die einander zugewandten Seitenflächen der Rastansätze 30 verlaufen schräg, so daß sie sich gegen das Gehäuse 10 hin einander nähern, wie Fig. 1 zeigt. Diese einander zugewandten Flächen der Rastansätze 30 weisen jeweils eine aus Rastzähnen 32 bestehende Zahnung auf.
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Das Gehäuse 10, das Klemmteil 20 und die Rastansätze 30 sind in einem Stück aus Kunststoff gespritzt. Der verwendete Kunststoff weist eine ausreichende Elastizität auf, um ein Zusammendrücken der Schenkel 22 und ein Verschwenken des Klemmteils 20 am Verbindungsteil 34 zuzulassen. Das Steckverbindergehäuse wird in der in der Zeichnung dargestellten Stellung des Klemmteils 20 gespritzt.
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Die Funktionsweise der Zugentlastung ist folgende:
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In der in der Zeichnung dargestellten Stellung des Klemmteils 20 wird das Kontaktelement 14 mit der angeschlagenen Ader 16 von rückwärts in das Gehäuse 10 eingeführt und in die Ausnehmung 18 eingerastet. Die Ader 16 wird nun in den V-förmigen Schlitz zwischen den Schenkeln 22 eingelegt. Je nach dem Durchmesser der Ader 16 gelangt diese mehr oder weniger tief in den V-förmigen Schlitz.
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Die Schenkel 22 werden nun vorzugsweise mittels einer Flachzange oder bei Serienfertigung mittels einer speziell geformten Zange mit Anschlag zusammengedrückt, so daß die Ader 16 zwischen den Schenkeln 22 festgeklemmt wird, was noch durch die Klemmleisten 24 unterstützt wird.
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Darauf wird das Klemmteil 20 am Verbindungsteil 34 um bis zu 90°, in Fig. 2 im Uhrzeigersinn, geklappt. Dabei rasten die Rastnasen 28 in die Zahnung der Rastansätze 30 ein. Je nach dem Durchmesser der Ader 16 und dem durch diesen Durchmesser bestimmten Ausmaß des Zusammendrückens der Schenkel 22 erfolgt die Einrastung in eines der Paare von Rastzähne 32. Durch dieses Einrasten werden die Schenkel 22 in dem jeweiligen Klemmzustand festgehalten. Bei großem Durchmesser der Ader 16 erfolgt die Einrastung in ein oberes Paar von Rastzähnen 32 mit großem gegenseitigem Abstand, bei einer Ader 16 mit kleinem Durchmesser erfolgt die Einrastung in ein unteres Paar von Rastzähnen 32 mit geringem Abstand.
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Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, wird bei dem Verschwenken des Klemmteils 20 der gekrümmt verlaufende Teil der Ader 16 zwischen diesem Klemmteil 20 und dem Eintritt in die Aufnahmeöffnung 12 in diese Aufnahmeöffnung 12 hineingeschoben und bildet somit eine Kabelreserve zwischen der Zugentlastung und dem Kontaktelement 14.
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Ein Lösen der Zugentlastung ist ohne weiteres möglich. Es müssen dazu nur die Schenkel 22 etwas zusammengedrückt werden, so daß die Rastnasen 28 aus der Zahnung der Rastansätze 30 herausgehoben werden können.