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Vorrichtung zum Weichen von Gut
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum-Weichen von Gut, insbesondere
Malz oder Gerste, vor einer Naßschrotung.
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Bei der sog. "NaBschrotung" (zur Bereitung der Maische im Rahmen eines
Verfahrens zur Bierherstellung) muß das Gut (Malz oder Gerste) zunächst mit Wasser
geweicht werden. Dabei soll die gesamte Gutmenge möglichst gleichmäßig und ohne
Lufteinschlüsse geweicht werden, so daß bei der anschließenden Schrotung eine möglichst
gleichmäßige Zerkleinerung erreicht wird. Der Spelz des Gutes soll so angefeuchtet
werden, daß er beim Schrotvorgang möglichst weitgehend erhalten bleibt.
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Das Weichen des Gutes vor dem Naßschroten erfolgt bisher im allgemeinen
in einem über der Naßschrotmühle angeordneten Malzrumpf, in den das Weichwasser
von unten oder oben eingeführt oder der für die Dauer des Weichvorganges geflutet
wird. Bei all diesen bekannten Ausfthrungen wird jedoch diskontinuierlich geweicht:
Eine bestimmte Gutmenge wird für eine gewisse Zeit im Malzrumpf der Einwirkung des
Weichwassers ausgesetzt und anschließend geschrotet. Dabei ist unvermeidlich, daß
diejenigen Teilmengen des Gutes, die erst am Ende einer Charge der Naßschrotung
zugeführt werden, wesentlich länger als die gleich nach Beendigung des Weichorganges
geschroteten Gutmengen der Wirkung defl Weich-
wassers ausgesetzt
sind. Daraus resultiert eine unterschiedliche Zusammensetzung des Schrotes, die
sich in verschiedener Hinsicht negativ auf den folgenden Sudprozeß auswirkt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung dieser
Mängel eine Vorrichtung zu entwickeln, die ein kontinuierliches Weichen des Gutes
vor der Naßschrotung und damit eine annähernd gleichmäßige Weichzeit für das gesamte
Gut gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird erfindwgsgemäß durch eine Vorrichtung gelöst, die
durch folgende Bestandteile gekennzeichnet ist: a) Eine Mischzone zur Vermischung
des zu weichenden Gutes in Wasser, b) eine Förderpumpe zur Förderung des Gut-Wasser-Gemisches,
c) eine an die Förderpumpe anschlieSende Weichleitung sowie d) einen den Abschluß
der Weichleitung bildenden Absoheider zur Trennung von Schwallwasser und Gut.
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Mit dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das Gut vor der Naßschrotung
kontinviertich geweicht, während es die zwischen der Förderpumpe Und dem Abscheider
angeordnete Förder-Weichleitung durch-
setzt. Der in dieser Leitung
herrschende Förderdruck beschleunigt zugleich den Weichvorgang, indem er das Eindringen
des Wassers in das Gut begünstigt und damit die notwendige Kontaktzeit zwischen
Wasser und Gut bei gleichem Weichgrad wesentlich herabsetzt.
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Da die Aufenthaltszeit in der Weichleitung für alle Gutteilchen gleich
ist, ergibt sich ein homogener, sehr gleichmäßiger Weichgrad für das gesamte Gut,
was den folgenden Sudprozeß in verschiedener Hinsicht günstig beeinflußt. So gibt
der gleichmäßige Weichgrad eine sehr homogene Maische, was durch die gleichmäßige
Filterschicht beim Abläutern zu einem schnellen Läutervorgang führt. Durch die Möglichkeit,
die Weichzeit und damit den Weichgrad sehr genau einzustellen, erreicht man eine
optimale Aufbereitung des Gutes für den SudprozeB und eine maximale Ausbeute, insbesondere
eine optimale Treberauslaugung. Durch die blankere Würze erleichtert sich ferner
die Nachbehandlung der gekochten Würze.
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Insgesamt wird daher mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht nur
eine wesentliche Verkürzung der Gesamt-Sudzeit, son'dern auch eine erhebliche Verbesserung
im Produkt sowie eine vergrößerte Ausbeute erzielt.
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Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche
und werden im Zusammenhang mit der Beschreibung eines in der Zeichnung veranschaulichten
Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
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Die in der Zeichnung veranschaulichte Anlage zum Weichen und Naßschroten
von Gut, insbesondere von Malz oder Gerste, enthält einen Gut-Vorratsbehälter 1,
ein Zwischengefäß 2, eine zur Mischung von Gut und Wasser dienende Mischzone 3,
eine Pumpe 4, einen Abscheider 5, ein Ausgleichsgefäß 6 sowie eine Naßschrotmühle
7.
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Weiterhin enthält die Anlage eine zwischen dem Vorratsbehälter 1 und
dem Zwischengefäß 2 angeordnete Dosiereinrichtung 8, eine Einrichtung 9 zur Überwachung
des Wasserstandes in der vom Zwischengefäß 2 zur Mischzone 3 führenden Leitung 10,
ein ebenso wie die Dosiereinrichtung 8 an die Einrichtung 9 angeschlossenes Steuerventil
11 in der Wasser-Zulaufleitung 12 sowie ein Mischventil 13 zur Einstellung der Wassertemperatur.
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Für die konstruktive Gestaltung der Mischzone 3 bestehen die verschiedensten
Möglichkeiten. So kann die das Wasser zuführende Leitung 12 beispielsweise über
einen oder mehrere tangentiale Einlaßöffnungen in die das Gut zuführende Leitung
10 einmünden. Eine andere, in der Zeichnung angedeutete Möglichkeit besteht im Anschluß
der Wasserleitung über einen Krümmer.
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Die Funktion der dargestellten Anlage ist folgendermaßen:
Aus
dem Vorratsbehälter 1 gelangt das Gut über die Dosiereinrichtung 8 in das Zwischengefäß
2 und von hier in die Mischzone 3, wo es mit dem über die Leitung 12 zulaufenden
Wasser vermischt wird. Die Pumpe 4 fördert dann das Gut-Wasser-Gemisch über eine
zum Abscheider 5 führende Weichleitung 14 von ausreichender Länge snm Abscheider
5. In der Weichleitung 14, die vertikal, horizontal oder geneigt verlaufen kann,
wird das Gut - unterstützt durch den in der Leitung herrschenden Förderdruck - intensiv
und gleichmäßig geweicht. Die Leitungslänge und die Fördergeschwindigkeit werden
dabei so aufeinander abgestimmt, daß sich ein für das jeweilige Gut optimaler Weichgrad
ergibt.
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Im Abscheider 5 wird das Gut mit dem daran anhaftenden Haftwasser
vom Schwallwasser, d.h von der Hauptmenge des Weichwassers getrennt (das Weichwasser
kann, wie durch die Leitung 15 angedeutet, für den folgenden SudprozeB in geeigneter
Weise ausgenutzt werden). Das Gut gelangt über die Leitung 16 zum Ausgleichsgefäß
6, in dem jeweils nur eine sehr kleine Gutmenge (zum Ausgleich etwaiger Schwankungen
in der Förderung bzw. in der Naßschrotung) vorhanden ist. Durch die Zulauföffnung
17 gelangt das Gut aus dem Ausgleichsgefäß 6 dann in die NaS-schrotmühle 7.
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Wie aus der obigen Beschreibung hervorgeht, gewährleistet die kontinuierliche
Förderung des Gut-Wasser-Gemisches und die genau einstellbare
Kontaktzeit
von Gut und Wasse: in der Weichleitung 14 einen für alle Partien des Gutes gleichmäßigen,
optimalen Weichgrad.
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Die Einrichtung 9 gewährleistet insbesondere, daß der Wasserstand
in der Leitung 10 einen gewissen höchststand (Linie 18) nicht übersteigt. Dadurch
wird vermieden, daß Wasser in das Zwischengefäß 2 gelangt und hier zu einer unerwünschten
Brückenbildung des Materiales mit daraus resultierenden Störungen im Guttransport
führt.
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Sollte im Störungsfalle doch einmal Wasser in das Zwischengefäß 2
eindringen, so kann das Wasser jedenfalls über den offenen oberen Rand des Zwischengefäßes
2 austreten, so daß jedenfalls der Vorratsbehälter 1 vor einem Wassereintritt geschützt
ist. Aus diesem Grunde ist auch die Dosiereinrichtung 8 ebenso wie das Steuerventil
11 an die den Wasserstand überwachende Einrichtung 9 angeschlossen.
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Das über der Naßschrotmühle 7 angeordnete Ausgleichsgefäß 6 unterscheidet
sich von den bisher bekannten Malzrümpfen - abgesehen von der unterschiedlichen
Funktion - wesentlich auch durch den verringerten Querschnitt. Der Gutdurchtritts-Querschnitt
dieses Ausgleichsgefäßes 6 ist kleiner als der 15-fache, vorzugsweise kleiner als
der 10-fache Wert des Querschnitts der Mühlenzulauföffnung 17. Dadurch sowie durch
die verhältnismäßig geringe Menge des jeweils in diesem Ausgleichsgefäß 6 befindlichen
Gutes werden Brückenbildungen in
diesem Ausgleichsgefäß und damit
Störungen der Gutzufuhr zur Mühle 7 mit Sicherheit ausgeschlossen.
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