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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Eingabepresse zum Verdichten von schüttfähigem
Gut, insbesondere M5ll, bestehend aus einem Zuführungebehälter und einer sich seitlich
anschließenden, beidenends offenen Preßkammer, durch die das Gut mittels eines auf
dem Boden der Zuführungskammer hin- und her bewegten Preßkolbens hindurchgepreßt
und dabei verdichtet wird. Bei diesen Eingabepressen, die insbesondere zum Beschicken
von Verbrennungs-oder Vergasungseinrichtungen für Hausmüll verwendet werden, entstehen
im Betrieb dadurch Schwierigkeiten, daß leicht Müllteile zwischen den Rand des Preßkolbens
und den der Einlaßöffnung der Preßkammer eingeklemmt werden. Man hat deshalb den
Rand des Preßkolbens und den Rand der Preßkammeröffnung mit Schneidwerkzeugen versehen,
die solche Müllteile zerschneiden (DE-OS 19 24 389). Es hat sich jedoch ergeben,
daß dieses Zerschneiden im Verhältnis zu den für das Verdichten benötigten Kräften
außerordentlich hohe Kräfte erfordert, die die gesamte Anlage erheblich schwerer,
umfangreicher und teurer werden lassen.
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Bei einer bekannten Eingabepresse,bei der der Preßkolben am Rand seiner
Stirnfläche allerdings auch noch mit Schneidwerkzeugen versehen ist, hat man versucht,
die beschriebenen Schwierigkeiten dadurch zu beheben, daß der Preßkolben beim Verdichtungshub
nur so weit vorbewegt wird, daß seine Stirnfläche nicht in die Preßkammer eindringt,
und daß der Preßkolben mit einem sich an der Stirnfläche in Verdichtungsrichtung
erstreckenden Hilfspreßkolben geringeren Querschnitts versehen ist, der sich beim
Verdichtungsvorgang in die Preßkammer erstreckt (DE-OS 20 27 417).
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Bei dieser Eingabepresse ist der Hilfspreßkolben axial beweglich in
dem Preßkolben angeordnet und wird in Verdichtungerichtung aus dem Preßkolben vorgeschoben,
wenn dieser seinen Vorschub beendet hat. Er soll dabei das durch den Preßkolben
verdichtete Gut in der Preßkammer weiterschieben und, da er rundum einen größeren
Abstand von der Wand der Preßkammer hat, Verklemmungen von Gutteilen verhindern.
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Diese bekannte Eingabepresse ist allerdings bezüglich des unabhängigen
Antriebs des Hilfspreßkolben umständlich und für den rauhen Betrieb, der sich durch
das heterogene Verarbeitungsgut ergibt, auch zu empfindlich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Eingabepresse zu schaffen, bei
der ebenfalls Verklemmungen durch Müllteile vermieden werden, die aber wesentlich
robuster ist. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der im Querschnitt kleinere
Hilfspreßkolben fest mit dem Preßkolben verbunden ist und sich infolgedessen bereits
beim Verdichtungehub des Preßkolbens in die Preßkammer hineinbewegt. Eine besonders
stabile Gestaltung der Eingabepresse läßt sich ausführen, wenn die Wand der Preßkammer
im unteren Teil glatt in den Boden des Zuführungsbehälters übergeht. Dann braucht
der Hilfspreßkolben nur im Bereich der nur im oberen Teil der Einlaßöffnung der
Preßkammer vorhandenen Kante Abstand von der Wand der Preßkammer zu haben, und im
unteren Teil kann er den Kammer querschnitt ausfüllen, ohne daß Verklemmungen auftreten
können.
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Durch diese Ausführung ist es nicht nur möglich, den H'ilfspreßkolben
stärker auszubilden, sondern ihn auch noch am vorderen Ende auf den Boden der Zuführungskammer
und der Preßkammer zu führen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn dieser untere Teil
des Hilfspreßkolbens als ein Ptthrungsbock aus gut gleitfähigem Werkstoff, z. B.
Kunststoff, ausgebildet ist, der beim Verdichtungshub das Preßgut vor sich herschiebt
und beim RAckwärtshub feine Teile, die der Führungsbock doch nicht mitnehmen konnte,
nach hinten aus dem Zuführungsbehälter herausschiebt.
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Damit der Preßkolben sich nicht von dem Boden der Zuführungskammer
oder der Preßkammer abheben kann, wenn etwa ein Gutteil sich unter den Führungsbock
des Preßkolbens zu schieben versucht, ist der Preßkolben mit seitlichen Längsrippen
versehen, mit denen er im Gehäuse der Eingabepresse geführt ist. Die Führung ist
im Prinzip nach unten offen und nur durch eine angeschrägte Erweiterung des Bodens
des Zuführungsbehälters begrenzt,
so daß sich Materialteile nicht
in der Führungenut sammeln können, sondern nach unten auf den Boden des Zuführungsbehälters
fallen.
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Bei der vorbeschriebenen Ausführung der Eingabepresse braucht der
Preßkolben nicht - wie üblich - den gesamten Querschnitt des unteren Teils des Zuführungsbehälters
auszufüllen, wo auf der Unterseite des Preßkolbens leicht hoher Verschleiß auftritt.
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Er wird gemäß einer weitersn Ausgestaltung der Eingabepresse vielmehr
mit im Querschnitt umgekehrt U-förmigem Profil versehen, das seitlich, wie bereits
angegeben, und am hinteren Ende außerhalb des Gehäuses mittelSeines gesonderten
Bffhrungsbockes auf einer Gleitbahn geführt ist, damit die von dem Führungsbock
nach hinten herausgeschobenen Teilchen nicht auf diese Gleitbahn gelangen können.
Aus dem Zuführungsbehälter seitlich an dem Preßkolben gegebenenfalls vorbeifallende
Teilchen werden dadurch nicht ständig von dem Preßkolben zerrieben, sondern bei
jedem Preßkolbenhub durch den Führungsbock des Hilfspreßkolbens entweder nach hinten
aus dem Gehäuse oder'nach vorn in die Preßkammer geschoben.
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In der Zeichnung ist eine Eingabepresse gemäß der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Eingabepresse,
Fig. 2 eine Ansicht entsprechend Pfeil A in Fig. 1, Fig. 3 einen Querschnitt durch
den Hilfspreßkolben nach der Linie III-III in Fig. 1 in größerem Maßstab und Fig.
4 einen Querschnitt durch den Preßkolben nach der Linie IV-IV in Fig. 1 in größerem
Maßstab.
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Die Eingabepresse besteht aus einem Zuführungsbehälter 1, einer sich
an diesen unten und seitlich anschließenden Preßkammer 2,
einem
in den unteren Teil des Zuführungsbehälters von hinten einschiebbaren Preßkolben
3 und einem hydraulischen Zylinderkolbenaggregat 4, 5. Die Kolbenstange 5 ist durch
den im Querschnitt umgekehrt U-förmigen Preßkolben 3 geführt und in der Nähe von
dessen vorderen Ende mit ihm durch ein Gelenk 6 verbunden. An dem vorderen Ende
des Preßkolbens 3 ist ein Hilfspreßkolben 7 starr befestigt, dessen Querschnitt
geringer als der kreisförmige Querschnitt der Preßkammer 2 ist und insbesondere
nach oben Abstand a von der Preßkammerwand hat. Er weist auf seiner Unterseite einen
Pührungsbock 8 aus gleitfähigem Kunststoff auf, mit dem er auf der Bodenfläche der
Preßkammer 2 und der glatt in diese übergehenden Bodenfläche des Zuführungsbehälters
1 gleiten kann. Der U-förmige Preßkolben 3 ist mit seitlichen Längsrippen 9 versehen,
mit denen er im Gehäuse der Eingabepresse geführt ist. Die Führung wird von nach
innen etwas zurückstehenden Kanten 10 der Seitenwände unddem etwas aufgeweiteten
Boden 11 des Zuführungsbehälters 1 gebildet. Am hinteren Ende des Preßkolbens 3
ist ebenfalls ein Führungsbock 12 vorgesehen, mit dem sich der Preßkolben auf einer
gesonderten Führungsbahn 19 abstützt.
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Beim Betrieb der Eingabepresse bewegt sich der Preßkolben 3 aus einer
Stellung, in der die Kolbenstange 5 in den Zylinder 4 eingezogen ist, in die in
Fig. 1 dargestellte Stellung vor und beläßt in der Endstellung zwischenseiner Stirnfläche
14 und der oberen Kante 15 der Preßkammeröffnung einen Abstand b, so daß ein Einklemmen
von Müllteilen nicht erfolgen kann, wenn der in dem Zuführungsbehälter enthaltene
Müll in Richtung auf die Preßkammer vorgeschoben wird. Der Hilfspreßkolben 7 sorgt
dabei dafür, daß der vor der Preßkammer befindliche Müll in diese eingeschoben und
dabei zusammengepreßt wird.
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Wie in Fig. 2 mit gestrichelten Linien angedeutet ist, kann im Zuführungsbehälter
1 auch ein Ladeschieber 15, der durch ein iiydraulisches Zylinderkolbenaggregat
16 antreibbar ist, vorgesehen sein, der im Wechsel mit der Vorschubbewegung des
Preßkolbens 3 einzugebendes sperrigesMAterial in Richtung auf den Boden 11 zu stopft.