DE2900865C2 - - Google Patents
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- G21C—NUCLEAR REACTORS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einfüllen von
Brennstofftabletten in Brennstoffhüllen bei der Herstellung
von Kernbrennstäben gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Ein
Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art sind bekannt aus
der DE-OS 23 29 002.
Der Brennstoff in Kernkraftreaktoren besteht aus einer großen
Anzahl von zylindrischen gesinterten Urantabletten, die in
langen Brennstoffhüllen eingeschlossen sind, die verhindern,
daß das Kühlmittel in direkten Kontakt mit dem radioaktiven
Brennstoff kommt und damit eine Verbreitung des radioaktiven
Materials durch das Kühlmittel stattfindet. Ein Brennstab
kann bis zu 500 Brennstofftabletten mit einem Durchmesser von
ca. 10 mm und einer Länge von ca. 11 mm enthalten. Die Brenn
stoffhülle zur Aufnahme dieser Tabletten ist bis zu 4000 mm
lang. Es ist erwünscht, daß das Spiel zwischen den Tabletten
und der Hülle klein ist. Es beträgt meistens nur einige hun
dertstel mm. Das Einfüllen der Tabletten in die Brennstoff
hüllen ist ein schwieriger und zeitraubender Arbeitsvorgang.
Meistens werden Stränge von Tabletten in horizontal angeord
nete Hüllen hineingeschoben. Wenn die Endflächen der Tabletten
nicht exakt senkrecht zur Längsachse der Tabletten liegen,
dann kann sich ein Strang beim Einschieben krümmen, wodurch
die Reibung der Tabletten mit der Hüllenwand größer wird und
Risse entstehen. Die hohe Dichte der Tabletten trägt dazu
bei, daß große Einschubkräfte erforderlich sind.
Bei der aus der DE-OS 23 29 002 bekannten Vorrichtung zum
Einfüllen von Brennstofftabletten ist die mit Führungsrinnen
für die Tabletten versehene Palette schräg angeordnet, wobei
die Führungsrinnen mit den ebenfalls schräg angeordneten
Brennstoffhüllen fluchten. In dieser Schräglage werden die
Tablettensäulen durch verfahrbare Finger in die Brennstoff
hüllen eingeschoben. Um dabei einen zu großen Druck auf die
Tabletten zu verhindern, ist eine komplizierte, den Anpreß
druck des Fingers gegen die Tablettensäule überwachende Vor
richtung vorhanden. Außerdem sind die Brennstoffhüllen zur
Erleichterung der Einführung der Tabletten auf vibrierfähi
gen Gestellen angeordnet. Durch die genannten Einrichtungen
ist diese Vorrichtung relativ aufwendig.
Aus der DE-OS 24 28 329 ist eine Vorrichtung zum Einfüllen
von Brennstofftabletten in Brennstoffhüllen bekannt, bei
der eine Säule aus Brennstofftabletten zwischen zwei sich
in entgegengesetzter Richtung drehenden Wellen geführt wird,
die einen solchen Abstand voneinander haben, daß sie gemein
sam eine Aufnahmerinne für die Brennstofftabletten bilden.
Zur Unterstützung des Vorschubes der Tablettensäule sind die
Wellen dabei gegenüber der Horizontalen leicht geneigt ange
ordnet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Einfüllen von Brennstofftabletten in
Brennstoffhüllen zu entwickeln, bei denen die eingangs ge
nannten Schwierigkeiten im wesentlichen beseitigt sind und
die sich durch Einfachheit in Funktion und Aufbau auszeich
nen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren gemäß dem Ober
begriff des Anspruches 1 vorgeschlagen, welches erfindungs
gemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 genannten
Merkmale hat.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens ist im An
spruch 2 genannt.
Zur Durchführung des Verfahrens wird eine Vorrichtung vorge
schlagen, welche erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil
des Anspruches 3 genannten Merkmale hat.
Durch das Vorhandensein des gut definierten Kippunktes am
Übergang zwischen dem horizontalen und dem schrägen Teil der
Führungsrinne kippen die Brennstofftabletten, wenn ihr
Schwerpunkt den Kippunkt passiert. Der Tablettenstrang wird
dabei auseinander
gebrochen, und die Tabletten gleiten individuell in einem ge
wissen Abstand voneinander durch den schrägen Teil der Füh
rungsrinne in eine an die Führungsrinne angeschlossene Brenn
stoffhülle. In dieser gleiten die Tabletten weiter nach unten,
bis sie Kontakt mit dem Boden der Hülle beziehungsweise mit
der vor ihnen liegenden Brennstofftablette in einer Tabletten
säule bekommen. Die Brennstoffhülle ist zweckmäßigerweise an
ihrem unteren Ende geschlossen. Die Fallgeschwindigkeit in
der Hülle wird von der Neigung der Hülle und dem Spiel zwischen
Hülle und Tabletten bestimmt. Das Luftkissen zwischen in der
Hülle nach unten gleitenden benachbarten Tabletten sorgt dafür,
daß im wesentlichen der gleiche Abstand zwischen den Tabletten
beibehalten wird, und die Tabletten nicht eher miteinander in
Kontakt kommen, als bis sie gegen die jeweils letzte Tablette der
sich aufbauenden bereits ruhenden Tablettensäule stoßen. Ins
besondere diese individuelle Einführung der Tabletten hat sich
als äußerst vorteilhaft erwiesen und unter anderem das Problem
des Festfressens beseitigt.
Tabletten können in Strängen auf Paletten mit Führungsrinnen
gelegt werden. Diese Paletten werden auf dem horizontalen Teil der
Einschubvorrichtung plaziert. Die Führungsrinnen dieses Teils
können ganz oder teilweise aus Rinnen der Palette gebildet werden.
Die Führungen können hinter dem Kippunkt gegenüber der Hori
zontalebene um 15-60° geneigt sein. Eine Neigung in der
Größenordnung von 45° ist besonders vorteilhaft.
Anhand der Figuren soll die Erfindung näher erläutert wer
den. Es zeigt
Fig. 1 in äußerst schematischer Darstellung eine
Vorrichtung zum Einschieben von Brennstofftab
letten in eine Brennstoffhülle,
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 von oben gesehen,
Fig. 3 in größerem Maßstab die Anordnung des Kip
punktes der Rinnen und eine Anschlußvorrichtung
für eine Brennstoffhülle.
In den Figuren bezeichnet 1 die Bodenfläche in einem Arbeits
raum und 2 eine erhöhte Arbeitsfläche, die auf Säulen 3 ruht.
Auf dieser Arbeitsfläche steht ein Tisch 4. Auf dem Tisch 4
sind zwei parallele Führungsschienen 5 und 6 angebracht,
zwischen denen eine Palette 7 schrittweise in seitlicher
Richtung verschoben werden kann. Die Palette 7 ist mit meh
reren Rinnen 8 versehen, in denen Tabletten 9 in Strängen
aufgereiht sind. In der Führungsschiene 6 befindet sich
eine den Rinnen 8 angepaßte und in deren Richtung verlau
fende horizontale Rinne 10. An diese schließt sich eine
schräge Führungsleiste 11 mit einer Rinne 12 und einem rohr
förmigen Führungs- und Anschlußteil 13 an, an die eine Brenn
stoffhülle 14 angeschlossen werden kann. Die Öffnung 15 im
Anschlußteil besteht aus einem ersten, schwach konischen Teil
15 a, einem zweiten, zylindrischen Zwischenteil 15 b und einem
dritten, der Brennstoffhülle angepaßten Führungsteil 15 c.
Ein Stützorgan 16 für eine Brennstoffhülle 14 ist mit dem
Tisch 17 beweglich verbunden und kann mit einem nicht ge
zeigten Hebezeug in die in Fig. 1 gezeigte Lage geschwenkt
werden. In hochgeklappter Lage wird die Hülle 14 mit Hilfe
eines Betätigungszylinders in einer Kolbenstange 18, die
am Stützorgan 16 angebracht ist, in das Steuerteil 15 c der
Anschlußvorrichtung hineingeschoben. Auf dem Tisch 4 ist
ein Betätigungszylinder 20 mit einer Kolbenstange 21 ange
bracht, mit welcher ein Tablettenstrang auf der Palette 7
axial verschoben werden kann. Zwischen der horizontalen
Rinne 10 in der Führungsschiene 6 und der Rinne 12 in der
Führungsleiste 11 befindet sich ein gut definierter Kippunkt 22.
Wenn ein Tablettenstrang nach rechts verschoben wird und
der Schwerpunkt einer Tablette 9 a den Kippunkt passiert,
so kippt die Tablette 9 a. Die Tabletten 9 b und 9 c, die den
Kippunkt 22 früher passiert haben, befinden sich in diesem
Augenblick in Bewegung in der Rinne 12 beziehungsweise in
der Brennstoffhülle 14. Der Abstand zwischen den Tabletten
hängt davon ab, mit welcher Geschwindigkeit der Tabletten
strang von der Kolbenstange 21 geschoben wird. Die Gleit
geschwindigkeit in der Hülle 14 hängt von der Reibung,
dem Neigungswinkel der Hülle und dem Spiel zwischen Tablette
und Hüllenwand ab, durch welches Spiel die Luft unterhalb
der Tablette hindurchgepreßt werden muß. Das Luftkissen 23
zwischen zwei Tabletten 9 c verhindert, daß eine Tablette die
davorliegende Tablette erreicht, bevor diese den Boden der
Hülle oder einen Tablettenstrang in der Hülle 14 erreicht hat.
In der Figur wird eine Anlage gezeigt, bei der nur eine
Brennstoffhülle 14 zur gleichen Zeit mit Tabletten gefüllt
werden kann. Die Anlage kann jedoch zweckmäßig für eine
genauso große Anzahl von Hüllen ausgebildet werden, wie
Rinnen 8 in der Palette 7 vorhanden sind.
Claims (3)
1. Verfahren zum Einfüllen von Brennstofftabletten in Brenn
stoffhüllen bei der Herstellung von Kernbrennstäben, bei dem
die Brennstofftabletten zunächst strangartig in einer oder
mehreren Führungsrinnen auf einer Palette einer Einschubvor
richtung aufgereiht werden und dann von dort zum Einfüllen
in gegen die Horizontale geneigte Brennstoffhüllen geschoben
werden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Palette im wesentlichen horizontal angeordnet ist und
die Tabletten von der Palette axial über einen definierten
Kippunkt verschoben werden, hinter dem eine oder mehrere
Führungsrinnen derart schräg nach unten geneigt sind, daß
die Tabletten in einem gewissen Abstand voneinander durch
ihr eigenes Gewicht entlang der Führung in die an die Füh
rung angeschlossenen, schräg aufgestellten Brennstoffhüllen
gleiten und in diesen nach unten gleiten bis zum Anschlag am
Boden der Hüllen oder an davorliegenden Brenn
stofftabletten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Führung hinter dem Kippunkt und die
hieran angeschlossenen Brennstoffhüllen unter einem Winkel
von 15-60° zur Horizontalebene geneigt verlaufen.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 oder 2, gekennzeichnet
durch einen im wesentlichen horizontalen Tisch (4) für
eine Palette (7) mit Führungsrinnen (8) für eine Anzahl von
Strängen aus Brennstofftabletten (9), durch ein Teil (11)
mit einer oder mehreren schrägen Führungsrinnen (12), die
zusammen mit den Rinnen (8) der Palette und mit den daran
anschließenden festen horizontalen Rinnen (10) einen defi
nierten Kippunkt (22) bilden, durch Organe (13, 16, 18) zum
Anschluß von schräg aufgestellten Brennstoffhüllen (14) an
die schräg verlaufenden Führungsrinnen (12) und durch Vor
schuborgane (20, 21) zur axialen Verschiebung eines oder meh
rerer Tablettenstränge von der Palette (7) zu dem Kippunkt
(22).
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