DE290009C

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Publication number: DE290009C
Application number: DENDAT290009D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung betrifft einen aus zwei teleskopartig ineinanderschiebbaren Teilen bestehenden Karton zur getrennten Aufbewahrung feindlicher Substanzen, wie z. B. von Wasch- und Bleichpulvern, und Mischung dieser Substanzen bei Ingebrauchnahme, in welchem ein die Substanzen enthaltender, durch Faltung in Unterabteile getrennter Beutel, Papiersack ο. dgl. vorgesehen ist.

ίο Gemäß der Erfindung wird nun der gefaltete Beutelteil am abziehbaren äußeren Kartonteil befestigt, so daß bei dessen Abziehen die die Unterteilung des Beutels und Getrennthaltung der Substanzen bewirkende Faltung aufgehoben und eine Raumvergrößerung geschaffen wird, die nicht nur das Ineinanderfallen der getrennt gewesenen Substanzen, sondern auch ein intensives Vermischen derselben ermöglicht. Durch die Befestigung des gefalteten Beutelteils am abziehbaren Kartonteil wird aber nicht nur eine Entfaltung des zusammengelegten, die Substanzen gegeneinander abschließenden Beutelteils beim Auseinanderziehen der Kartonteile bewirkt, sondem es wird auch das Auseinanderziehen der Kartonteile derart begrenzt, daß der Karton als solcher in vergrößerter Form bestehen bleibt und sozusagen als Handhabe zwecks intensiven Durcheinandermischens der Substanzen dient, ohne daß irgendeine Undichtigkeit zu befürchten wäre.

Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfmdungsgegenstandes veranschaulicht, und zwar zeigt.:

Fig. ι einen Längsschnitt durch den gefüllten Mischkarton in versandfähigem Zustand, und

Fig. 2 einen gleichen Schnitt nach erfolgtem Ausziehen des Deckels zwecks Mischung des Inhaltes des Papierbeutels.

Der Mischkarton besteht aus drei Teilen, und zwar dem Beutel 1, dem Behälter 2 und dem Deckel 3. Der Beutel ist vorzugsweise aus Papier gefertigt, doch kann er auch aus einem anderen, leicht faltbaren Stoff bestehen, während der Behälter nebst Deckel zweckmäßig aus Karton hergestellt sind. Der Beutel ist bis auf die Einfüllöffnung 4 vollkommen geschlossen, und zwecks Benutzung wird zunächst diejenige Substanz eingegeben, welche den Hauptteil der Füllung ausmacht. Danach wird der Beutel der Länge nach in der Mitte zusammengefaltet und so nach der einen Seite umgelegt, daß eine Falte 5 entsteht, die zwischen den Beutel 2 und den ihn umschließenden Behälter 1 eingeklemmt wird, so daß ein entsprechend gesicherter Verschluß für die Substanz 6 im unteren Teil des Beutels erzielt wird. Danach wird der Papierbeutel erneut geöffnet, so daß er sich mit seinen Seiten dicht an die Innen wandung des Behälters anlegt. Nunmehr wird die zweite Substanz 7 eingegeben und danach der Beutel durch entsprechende Faltungen 8 geschlossen. Außerdem wird die Einfüllöffnung 4 verklebt, so daß ein dichter Abschluß geschaffen ist. Der obere Faltteil erhält außerdem noch eine Gummierung, und hiernach wird sofort der

Deckel 3 aufgesetzt und fest gegen die Gummierung gepreßt, damit die obere Falte des Beutels an der Innenseite des Deckels festklebt. Um dies noch sicherer zu erzielen, dreht man den gefüllten Mischkarton zweckmäßig um, so daß er auf dem Deckel zu stehen kommt, da dann das Gewicht der Füllung die Leimstellen fest gegeneinanderpreßt. Es ist ersichtlich, daß eine Verbindung

ίο zwischen dem Beutel und dem abziehbaren Kartonteil in jeder anderen geeigneten Weise erfolgen kann. Die zur Füllung verwendeten Substanzen können sowohl körniger wie pulvriger Natur sein. Insbesondere soll der Mischkarton für Waschpulver dienen, die gleichzeitig mit Bleichmitteln verwendet werden sollen, welche bekanntlich bei einer vorzeitigen Mischung an Wirkung verlieren. Ein besonderer Vorteil des Mischkartons besteht nun darin, daß derselbe beim Auseinanderziehen die Möglichkeit bietet, eine Zwischenstellung des abziehbaren Teiles zu erzielen, in welcher selbsttätig die Trennungsfaltung aufgehoben und eine derartige Raumvergrößerung in dem Beutel für die eingeschlossenen Substanzen geschaffen ist, daß tatsächlich auch eine sichere und vollkommene Mischung derselben durchzuführen ist. Da hierbei sowohl der Beutel als auch der Karton immer noch geschlossen bleiben, so ist auch kein Verlust an Füllungsmaterial sowie auch kein ev. Stauben desselben möglich, ganz abgesehen davon, daß man zum Mischen selbst weder der Hände noch anderer Hilfsmittel bedarf, sondern den immer noch ein Ganzes bildenden Karton nur intensiv zu schütteln braucht. Zwecks Ingebrauchnahme der erzeugten Mischung wird der Deckel weiter abgezogen, so daß er vom Beutel abreißt, worauf letzterer geöffnet bzw. aufgerissen wird. Die Größe der Dosierung der zu verpackenden Substanzen ist eine beliebige, doch wird man zweckmäßig die kleinere Masse oberhalb der größeren einlagern.

Claims

Patent-Anspruch:

Aus zwei teleskopartig ineinanderschiebbaren Teilen bestehender Karton zur getrennten Aufbewahrung feindlicher Substanzen und Mischung derselben kurz vor dem Gebrauch, in welchem ein die Substanzen enthaltender, durch Faltung in Unterabteile getrennter Beutel o. dgl. vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der gefaltete Beutelteil am abziehbaren äußeren Kartonteil befestigt ist, so daß bei dessen Abziehen die die Unterteilung des Beutels und Getrennthaltung der feindlichen Substanzen bewirkende Faltung aufgehoben und gleichzeitig eine die Mischung der feindlichen ineinandergefallenen Substanzen ermöglichende Raumvergrößerung geschaffen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.