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Behälter zur Aufbewahrung von gefährlichem Material
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BESCHREIBUNG: Die Erfindung bezieht sich auf Strukturen, die einem
lokalen Angriff widerstehen und hierdurch zur Lagerung von gefährlichen Materialien,
wie sprengstoffen, geeignet sind. Der Angriff kann dabei zufällig oder bewußt erfolgen.
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So kann die jeweilige Struktur beispielsweise dem Schlag eines bewußt
darauf gerichteten Projektils ausgesetzt sein, welches gegenüber der Struktur selbst
verhältnismäßig klein ist, oder es kann auch einem SchLag durch ein Bruchstück ausgesetzt
sein, welches beim Aufschlag eines größeren Projektils auf eine andere Struktur
oder während einer zufälligen Explosion gebildet wird. Zur Vermeidung einer Wiederholung
der Bezeichnungen "Projektil" oder "Bruchstück" werden derartige Körper im Folgenden
einfach allgemein als Geschosse bezeichnet. Ein Geschoß, bei dem die Gefahr eines
Eindringens in die Struktur besteht, ist dabei normalerweise wesentlich kleiner
als die Struktur selbst, so daß es auf diese eine lokalisierte Kraft ausübt. Erfindungsgemäß
sollen, wenn auch nicht ausschließlich, in erster Linie Strukturen geschaffen werden,
die die Wirkungen eines AngriLfs durch Geschosse mit einer maximalen Transversalabmessung
von bis zu etwa 100 mm überstehen, nämlich einer maximalen Abmessung des Loches
in der Struktur, welche erforderlich ist, damit das Geschoß durch die Struktur gehen
kann.
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Es ist bekannt, entsprechende Geschosse durch Vorsehen einer sog.
"Verbundbewehrung" zu stoppen. So gibt es bereits eine Reihe verschiedenster Formen
solcher Verbundbewehrungen, durch die Strukturen und Mschinen, wie Helicopter oder
leichte Motorfahrzeuge und Einzelpersonen ("Körperschutz") geschützt werden sollen.
Im allgemeinen werden zur Herstellung solcher Schutzvorrichtungen plattenförmige
Formstücke verwendet, nämlich diskrete Formkörper, die zur Bildung einer Schicht
der jeweils gewünschten Struktur-Seitean
Seite zusammengelegt werden.Durch
Verwendung derartiger plattenförmiger Formstücke ergibt sich eine Lokalisierung
des Einflusses eines eventuellen Stoßes auf die Struktur und eine Verbesserung ihrer
Flexibilität, was bei der Herstellung eines Körperschutzes besonders wichtig ist.
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EinemSchutz durch derartige Schutzvorrichtungen vor äußeren Einwirkungen
sind jedoch immer gewisse Grenzen gesetzt, so daß die hierdurch zu vermittelnde
Schutzwirkung für Geschosse höherer Energie nicht ausreicht. Soll die jeweilige
Bewehrung zum Schutz gefährlicher Materialien, wie Explosivstoffe, verwendet werden,
dann können sich infolge eines lokalen Durchdringèns der Schutzvorrichtung katastrophale
Wirkungen ergeben. Erfindungsgemäß sollen daher nicht nur Strukturen geschaffen
werden, die gegenüber einer Durchdringung einen gewissen Schutz bieten, sondern
es sollen auch Strukturen bereitgestellt werden, die die Wirkungen einer solchen
eventuell auftretenden Durchdringung wenigstens teilweise im Zaume halten.
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Bei der Lagerung gefährlicher Materialien, wie Flugzeugtreibstoffe,
ist bereits der Einsatz sog. selbstschließender Strukturen bekannt. Es wurde daher
auch bereits vorgeschlagen, um entsprechende Treibstoffbehälter mit Abschreckflüssigkeit
gefüllte selbstdichtende Hüllen anzuordnen (GB-PS 1 121 521). Die bekannten selbstdichtenden
Strukturen sind im allgemeinen jedoch so ausgelegt, daß sie eine Entzündung des
gefährlichen Materials verhindern, so daß die jeweilige Schutzstruktur nur dem vorbestimmten
Innendruck standhalten muß, der unter normalen Gebrauchsbedingungen herrscht. Entzündet
sich jedoch das darin vorhandene gefährliche Material, dann kommt es dabei in der
Regel zu einer Explosion, so daß der Versuch einer Eingrenzung der Explosionsprodukte
im allgemeinen keinen Zweck hat.
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Die diesbezüglich bekannten Schutzstrukturen sind daher im
allgemeinen
nicht so ausgestaltet, daß sie auch dann verwendet werden können, wenn man es mit
Verbrennungsprodukten eines nicht explodierenden verbrennbaren Materials zu tun
hat.
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Die Erfindung ist daher insbesondere auf Verpackungsbehälter für verbrennbare
Materialien gerichtet, die in nichtexplosiver Weise abbrennen oder deren Abbrand
sich so steuern läßt, daß sie in nicht-explosiver Weise abbrennen.Die Verbrennungsgeschwindigkeit
des jeweiligen Materials kann jedoch hoch sein, und es kann sich daher hierbei beispielsweise
um einen festen Treibstoff handeln. Das Material kann ferner über eine den jeweiligen
Umständen etsprechende veränderliche Abbrenngeschwindigkeit verfügen, beispielsweise
eine Abbrenngeschwindiykeit, die sich mit zunehmendem Druck erhöht und die potentiell
explosiv ist. In diesem Fall muß man möglicherweise durch Hilfsmittel, die nicht
Gegenstand der Erfindung sind, dafür sorgen, daß sich die Abbrenngeschwindigkeit
derart kontrollieren -läßt, daß sie das Schutzvermögen des Behälters nicht überschreitet.
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Erfindungsgemäß wird faserverstärktes Kunststoffmaterial verwendet,
welches im Folgenden der Einfachheit halber als "Verbundmaterial" bezeichnet wird.
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Erfindungsgemäß wird ein Behälter zur Aufbewahrung eines gefährlichen
Materials geschaffen, der dadurch gekennzeichnet ist,daß die Wand oder wenigstens
eine der Wände eines solchen Behälters aus einem Laminat besteht, welches aus einer
Innenschicht aus verhältnismäßig starrem faserverstärktem Kunststoffmaterial und
einer Außenschicht aus einem elastomeren Material besteht.
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Die Wände des vorliegenden Behälters sind daher so ausgestattet, daß
ein lokal eindringendes Geschoß'erst durch
das elastomere Material
gehen muß, wobei der Behälterinhalt (beispielsweise Verbrennungsprodukte) dann durch
die einzelnen Schichten infolge des selbstschließenden Verhaltens des elastomeren
Materials im Behälter zurückgehalten wird.
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Die Begriffe "innen" und "außen" werden vorliegend in einem relativen
Sinn gebraucht, und es soll hierunter verstande werden, daß wenigstens eine Schicht
an Verbundmaterial dem Inneren des Behälters näherliegt als wenigstens eine Schicht
an elastomerem Material, so daß darunter nicht ausschließlich zu verstehen ist,
daß es nur eine einzige innere Schicht aus Verbundmaterial und eine einzige äußere
Schicht aus elastomerem Material gibt. Unter einer "verhältnismäßig starren Schicht1,
wird eine Schicht verstanden, die in einer vorbestimmten Form selbsttragend ist,
so daß sie für die Schicht aus elastomerem Material einen festen Träger vorbestimmter
Form bilden kann.
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Zwischen dem elastomeren Material und dem Verbundmaterial kann eine
Schicht aus komprimierbarem Material vorhanden sein, beispielsweise ein Kunststoffschaum.
Auf diese Weise kann das elastomere Material einem eindringenden Geschoß etwas nachgeben,
während das Verbundmaterial für einen entsprechenden Träger sorgt, wodurch das Ausmaß
des erforderlichen Nachgeben des elastomeren Materials beschränkt wird.
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Im Schutzbehälter muß nach Durchdringen einer seiner Wände zwangsläufig
nicht der gesamte Inhalt zurückgehalten werden, sondern es kann eine gewisse Menge
auch ausfließen, sofern die ausgeströmte Menge unterhalb einer den jeweiligen Umständen
entsprechenden vorbestimmten Menge liegt.
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Die Behälterwand besteht vorzugsweise aus wenigstens zwei verhältnismäßig
starren Schichten aus Verbundmaterial, zwischen
denen die Schicht
aus elastomerem Material sandwichartig angeordnet ist. Das elastomere Material braucht
jedoch nicht unbedingt das einzige Material zu sein, das zwischen den Schichten
aus Verbundmaterial sandwichartig angeordnet ist, und.es kann daher beispielsweise
dazwischen auch noch eine komprimierbare Schicht der oben beschriebenen Art vorhanden
sein.
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Das Kunststoffmaterial stellt vorzugsweise ein nicht brüchiges warmhärtendes
Harz dar. Es kann Zusätze zur Verbesserung seiner Flexibilität enthalten. Dieses
Material kann auch für ein sog. Rückspringen der Schichten nach seiner Durchdringung
durch ein Geschoß sorgen, wodurch sich die selbstschließenden Eigenschaften der
Struktur verbessern.
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Bei jeder Verbundschicht muß nicht unbedingt das gleiche Kunststoffmaterial
verwendet werden.
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Die Faserverstärkung besteht vorzugsweise aus ein oder mehr derartigen
länglichen faserigen Elementen, daß sich diese in die Struktur einwickeln lassen.
Dieses Element kann ein kontinuierliches Filament oder ein Element sein, das man
gewöhnlich als Strang, Faden, Garn oder Vorgarn bezeichnet.
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Das Element sollte über die höchstmögliche Zugfestigkeit verfügen
und auch sonstige Eigenschaften aufweisen, wie man sie für das jeweilige Einsatzgebiet
und die jeweilige Konstruktion der Vorrichtung braucht. Ein äußerst hoher Zugmodul,
wie ihn beispielsweise die neueren Fasern aufweisen, wie die Kohle- und Borfasern,
ist normalerweise nicht erwünscht, da sich hierdurch die Zähigkeit der Schichten
erniedrigt, die man braucht, damit eine Durchdringung durch ein Geschoß verhindert
wird. Als Fasern eignen sich zu diesem Zweck Glasfasern und Polyamidfasern, wie
sie beispielsweise unter der Bezeichnung KEVLAR erhältlich sind.
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In jeder Verbundschicht muß nicht unbedingt die gleiche Faserverstärkung
verwendet werden.
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Jede Verbundschicht ist vorzugsweise zusammenhängend und soll daher
zweckmäßigerweise nicht aus einzelnen Körpern bestehen, wie plattenförmigen Formstücken.
Vorzugsweise ist jede Schicht rohrförmig, wobei jede Schicht vorzugsweise weiter
auch einen praktisch ringförmigen Querschnitt aufweist. Rohrförmige Schichten lassen
sich durch Wickeln der Faserverstärkung bilden. Dies führt dazu, daß sich hierdurch
ein als Druckgefäß verwendbarer Behälter ergibt, der dem nach Anzündung seines verbrennbaren
Inhalts auftretenden Innendruck widersteht.
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Das verwendete elastomere Material kann auf einem Elastomer basieren,
wie es bei Verbrennungshemmern für Treibstoffe von Raketen antriebsmotoren oder
zum Auskleiden des Gehäuses von Raketenmotoren verwendet wird. Das verwendete elastomere
Material sollte, nachdem es von einem Geschoß durchdrungen worden ist, in der Lage
sein, das von dem Geschoß gebildete Loch wenigstens teilweise wieder zu schließen.
Ein zu diesem Zweck geeignetes elastomeres Material ist ein chlorsulfoniertes Polyäthylen,
wie es beispielsweise unter der Bezeichnung HYPALON erhältlich ist.
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Das jeweils verwendete Elastomer kann auch Zusätze enthalten, die
seine Flammenfestigkeit, Wärmeisolierung und Rückspringeigenschaften weiter verbessern.
Es kann weiter auch Verstärkungsmittel oder sonstige Füllstoffe enthalten, wie beispielsweise
faserartige Verstärkungsmittel.
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Vorzugsweise ist eine Mehrzahl an Schichten aus elastomerem Material
vorhanden, wobei jedoch nicht jede dieser Schichten aus dem gleichen elastomeren
Material bestehen muß. Jede dieser mehreren Schichten ist vorzugsweise sandwichartig
zwischen verhältnismäßig starren Schichten angeordnet, es ist jedoch nicht notwendig,
daß jede der verhältnismäßig starren Schichten ein Verbundmaterial enthält.
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In der Wand des Behälters können ein oder mehr Metallschichten, beispielsweise
Stahlschichten, vorhanden sein.
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Durch Umwicklung mit einem Metallband läßt sich eine rohrförmige Metallschicht
bilden. Eine derartige Metallschicht soll vorzugsweise die äußerste Schicht sein,
da diese Schicht dann das jeweilige Geschoß stumpf machen kann, bevor dieses auf
die Schichten aus Verbundmaterial einwirkt, die den wesentlichen geschoßstoppenden
Schutz bilden. Eine äußere Metallschicht muß nicht unbedingt direkt über einer Schicht
aus elastomerem Material liegen, sondern eine solche Metallschicht kann auch direkt
auf einer starren Schicht aus Verbundmaterial aufliegen. Als äußere stumpfmachende
Schichten können auch andere Materialien außer Metall verwendet werden, und eine
solche Schicht braucht auch nicht unbedingt zusammenzuhängen, da sie für die Funktion
des Behälters als Druckgefäß nicht wesentlich ist.
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Eine Ausführungsform der Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten
Zeichnung weiter erläutert, die einen Schnitt durch einen rohrförmigen Behälter.zeigt.
Der dargestellte Behälter eignet sich als Aufbewahrungsbehälter für Treibstoffladungen
(welche nicht gezeigt sind). An den offenen Enden des dargestellten Behälters sind
geeignete Endplatten (welche ebenfalls nicht gezeigt sind) angeordnet. Der Behälter
kann ggf. auch so ausgestaltet sein, daß er eine Abschreckflüssigkeit enthält, durch
die ein in ihm befindlicher Brand des Treibmittels abgeschreckt oder erstickt wird.
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Der Behälter besteht, wie aus den durchgezogenen Linien ersichtlich,
aus den fünf folgenden Schichten: Schicht Material 10 glasfaserverstärkte Kunststoffe
1 2 Elastomer
Schicht Material 14 glasfaserverstärkte Kunststoffe
16 Elastomer 18 glasfaserverstärkte Kunststoffe Der rohrförmige Behälter wird gebildet,
indem man die einzelnen MaterIalien spiralför.mig um einen geeigneten Rern wickelt.
Die hierzu verwendeten Glasfasern haben die Form von Filamenten oder gewebten Rohfasern,
während das eingesetzte elastomereMaterial ein Bandmaterial ist.
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Die innerste Schicht 10 stellt eine verhältnismäßig dünne Deckschicht
dar, die eine Entfernung des Behälters vom Kern ermöglicht und gleichzeitig einen
solchen Träger für die SchIcht 12 ergibt, daß hierdurch ein Ausstoßen eines Stücks
elastomeren Materials durch ein eindringendes Geschoß unterbunden wird. Die Fasern
in dieser Schicht 10 haben die Form gewebter Rohfäden. Durch das Weben dieser Fäden
kann dieses Material wieder leichter in seine ursprgliche Stellung zurückkehren,
falls die Wand des Rohrs von einem Bruchstück durchdrungen worden ist, wodurch sich
der selbstschlieBende Effekt verbessert, da das zurückkehrende Kunststoffmaterial
gerne etwas elastomeres Material mit sich schleppt.
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Das elastomere Material in der Schicht 12 basiert auf einem Elastomer,
wie es als Verbrennungsinhibitor oder Isolierauskleidung im Inneren von mit Festtreibstoff
gefüllten Verbrennungskammern von Raketenmotoren verwendet wird. Die Schicht 12
erfüllt eine doppelte Funktion. Sie sorgt für einen hitzefesten und wärmeisolierenden
Schutz der Schicht 14 gegenüber dem vollen Wärmeeinfluß eines in dem Behälter brennenden
Treibstoffes. Weiter bildet sie auch eine selbstschließende
Schicht,
die sich vor einem eindringenden Geschoß teilt und dann nach Durchdringen des Geschosses
wieder in ihre frühere Stellung zurückkehrt und auf diese Weise wenigstens teilweise
das gebildete Loch schließt.
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Das zu diesem Zweck bevorzugte Elastomer ist chlorsulfoniertes Polyäthylen,
wie es beispielsweise unter der Bezeichnung Et7y)alon$'erhältlich ist. Es läßt sich
für diesen Zweck jedoch auch Äthylen-propylen-terpolymerkautschuk verwenden, mit
dem man ebenfalls im allgemeinen zufriedenstellende Ergebnisse erhält. Entsprechende
Untersuchungen haben jedoch gezeigt, daß der Einsatz von chlorsulfoniertem Polyäthylen
bei einer Struktur gegebener Größe eine bessere Bremskraft ergibt als die Verwendung
von Äthylen-propylen-terpolymerkautschuk.
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Die in den Schichten 14 und 18 vorhandenen Glasfasern haben die Form
von Filamenten, während das in der Schicht 16 enthaltene elastomere Material dem
in der Schicht 12 vorhandenen Material ähnlich ist. Die Schicht 14 sorgt vor allem
für eine Struktur, die aufgrund ihres Zusammenhalts einem im Behälter herrschenden
Innendruck nach Anzünden des darin befindlichen Treibstoffs auch dann widersteht,
wenn während des Durchdringens der Behälterwand einige Fasern gerissen sind. Weiter
absorbiert diese Schicht auch eine ziemliche Menge an Energie irgendeines eindringenden
Geschosses und sorgt für einen Träger für die eiastomere Schicht 16. Letztere funktioniert
genauso wie die Schicht 12, d.h., sie schützt die Schicht 14 vor Feuer von außen.
Treffen ferner mehrere Geschosse auf die Wandstruktur auf, von denen sich ein Geschoß
in die Schicht 12 einnistet, dann sorgt die Schicht 16 für wenigstens eine selbstdichtende
Schicht, falls ein weiteres Geschoß den Behälter durchdringt und den Treibstoff
anzündet. Die Schicht 18 ist eine zähe, verhältnismäßig starre Schicht, die ein
darauf auftreffendes Bruchstück zerbrechen kann.
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In einer Reihe von Fällen reicht dies aus, um ein weiteres
Durchdringen
der Rohrwand zu verhindern. Auf jeden Fall absorbiert die äußere Schicht 18 eine
wesentliche Menge der Energie des Bruchstücks.
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Bei einem eventuellen Auftreffen eines Geschosses auf dem Behälter
erhält die Schicht 16 von der äußeren Schicht 18 eine lokalisierte Belastung und
verteilt diese lokalisierte Belastung dann über eine wesentlich größere Fläche der
verhältnismäßig starren Schicht 14. Der Belastungsverteilungseffekt der Schicht
16 ist beobachtet worden, weil sich hierdurch auch ein Schichttrenneffekt ergibt.
Durch Anwendung einer Belastung kommt es zu einer Zerstörung der Bindung zwischen
der Schicht 16 und der Schicht 14 unter Bildung einer sichtbaren Verfärbung. Hierbei
hat sich gezeigt, daß ein verhältnismäßig kleines Loch in der äußeren Schicht 18
eine verhältnismäßig große Verfärbungsfläche ergeben kann.
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Der Einsatz faserverstärkter Kunststoffe in den Schichten 14 und 18
hat den weiteren Vorteil, daß beim Durchtritt des Geschosses durch die Schichten
14 und 18 keine Funken oder sonstige lokale hohe Temperaturen gebildet werden, die
die Gefahr einer Au zündung des Treibstoffes erhöhen können.
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Das verwendete Kunststoffmatrixmaterial ist vorzugsweise ein warmhärtendes
Harz verhältnismäßig flexibler Art, dem zur Verbesserung seiner Flexibilität auch
noch entsprechende Zusätze beigegeben werden können. Ein für diesen Zweck geeignetes
Harz besteht aus einem Gemisch aus einem EDOxyhar! ünd eine Pöiyamidharz mit geeigneten
Zusäten zur Verbesserung der Flexibilität. Die bevorzugten Filamente basieren auf
Glasfasern, und die Aufwickelwinkel können etwa 600 betragen.
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Es hat sich gezeigt, daß sich durch eine äußere Stahlschicnt die Fähigkeit
einer Struktur dieser Art zum Stopper eines Geschosses wesentlich erhöhen läßt.
Eine solche Schicht, die in der Zeichnung durch die unterbrochenen Linien angedeutet
und mit 20 bezeichnet ist, läßt sich bilden, indem man die Basisstruktur mit einem
Stahlband unwicke t, was beispielsweise nach dem in der GB-PS 747 194 beschriebenen
Verfahren erfolgen kann. Vorzugsweise wird zu diesem Zweck ein Stahl mit hoher Zugfestigkeit
verwendet, beispielsweise ein üblicher Schutzstahl.
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Die Anzahl der Schichten bei einer vorgegebenen Struktur, die Stärke
einer jeden Schicht und die Art des Materials einer jeden Schicht ist abhängig von
den durch das jeweilige Einsatzgebiet geforderten Umständen. Zweckmäßigerwei: se
sollte die innerste Schicht (nämlich die Schicht 10 der Zeichnung) wenigstens 1
mm stark sein, so daß sich ein ausreichender Träger für die darauf befindliche elastomere
Schicht während des Eindringens eines Geschosses ergibt, die gleichzeitig über eine
entsprechende Rückstellkraft verfügt. Eine Struktur, bei der die aus der Zeichnung
hervorgehenden durchgezogenen Linien jeweils etwa 4 bis 5 mm starke Elastomerschichten
sind, beispielsweise Elastomerschichten mit einer Stärke von 4,5 mm, ergibt so beispielsweise
einen Lagerbehälter, durch den sich bei einem Angriff durch 20 mm große Bruchstücke
der Großteil der durch einen Brand des Treibstoffes gebildeten Verbrennungsprodukte
abdichten läßt, und zwar sogar auch dann, wenn im Behälter keine Abschreckflüssigkeit
vorhanden ist.
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Die glasfaserverstärkten Schichten können etwa die gleiche Stärke
wie die elastomeren Schichten haben oder auch stärker sein, und zwar je nach der
jeweils gewünschten Bremskraft und Widerstandsfähigkeit für einen inneren Druck.
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Enthält der Behälter eine Abschreckflüssigkeit, dann kann man mit
lediglich einer einzigen Elastomerschicht auskommen, die sandwichartig zwischen
zwei Schichten aus glasfaservers
arktem Kunststoff angeordnet
ist, wobei man die Stärke der Elastomerschicht ggf. auch auf etwa 2 bis 2,5 rm herabsetzen
kann. Man hat dann immer noch einen Behälter, der sich aufgrund der verschiedenen
Materialeigenschaften derai:t selbst verschließt, daß die Abschreckflüssigkeit so
lange im Behälter verbleibt, daß kein Feuer entsteht.
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Entsprechende Behälter mit einem Innendurchmesser von etwa 3CG mm
sind untersucht und als zufriedenstellend befunden worden.
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Die durch Verwendung eines äußeren Stahlmantels erreichbare Verbesserung
der Stopkraft ist durch folgende vergleichende Untersuchungen gezeigt worden, bei
denen man die im Folgenauen angegebenen Behälter mit simulierten Bruchstücken jeweils
gleicher Größe angegriffen hat: a) Behälter mit einer Grundstruktur aus einer etwa
2,5 mm starken elastomeren Schicht, die sandwichartig zwischen ener 1 mm starke
glasfaserverstärkten Kunststoffschicht und einer 19,0 mm starken glasfaserverstärkten
Kenststoffschicht angeordnet ist, b) ein Behälter aus der obigen Grundstrktur, die
mit bis zu 10 Schichten eines hochzugfesten Stahlbands mit ener Schichtstärke von
jeweils 0,25 mm umwickelt sind.
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Die Untersuchungen haben gezeigt, daß die Geschwindigkeit der Bruchstücke,
die man für eine verläßliche Durchdringung der Strukturen vom Typ (b) braucht; wesentlich
höher ist als die zur Durchdringung von Strukturen des Typs (a) erforderliche Geschwindigkeit.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die in der Zeichnung
gezeigte Ausführungsform beschränkt. So können beispielsweise alle oder einzelne
elastomere Schichten auch noch mit einer Schicht aus Kunststoffschaum versehen sein.
Auf diese Weise ergibt sich ein Extraraum zum Nachgeber
des elastomeren
Materials und ein spezieller Teil vor einem Geschoß, wodurch sich die Chance verringert,
daß das jeweilige Geschoß einen Teil des elastomeren Materials ausstanzt. Den oben
angeführten bevorzugten Komponenten kommt daher lediglich Beispielsform zu. Es ist
ferner auch nicht wesentlich, daß der Behälter Rohrform hat. Eine Untersuchung von
Platten, die man aus einem durch Wickeln hergestellten quadratischen Behälter ausgeschnitten
hat, hat gezeigt, daß sie beispielsweise über ähnliche bruchstückstoppende und selbstdichtene
Eigenschaften verfügen. Solche Platten lassen sich beispielsweise auch durch Pressen
der einzelnen Schichten in einer hierzu geeigneten Form herstellen.
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Bei den im Zusammenhang mit der Zeichnung beschriebenen Ausführungsformen
der Erfindung haben alle Schichten die Form einer einheitlichen Struktur, und dies
ist in erster Linie auf das jeweils angewandte Herstellungsverfahren zurückzuführen.
Die einzelnen Schichten lassen sich gewünschtenfalls unter Verwendung üblicher Bindemittel,
wie Klebstoffe, miteinander verbinden, oder sie können auch in nicht gebundenem
Zustand belassen werden, sofern die verschiedenen Schichten in der Struktur an Ort
und Stelle bleiben.
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