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Ernährungspumpe.
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Die Erfindung betrifft eine Ernährlulgspumpe zur künstlichen Ernährung
insbesondere von Menschen unter Förderung von Nährlösungen in den Magen-Darm-Trakt.
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In vielen Fällen kann künstliche Ernährung über den Magen-Darmtrakt
Infusion in die Blutbahn ersetzen. Künstliche Ernährung kann beispielsweise auch
bei Verletzungen oder Lähmungen im Mund-Halsbereich oder bei unansprechbaren Hirngeschädigten
sehr vorteilhaft angewandt werden. Wenn der Verdauungstrakt nicht geschädigt ist,
kann ein "SchnellfUtterung" erfolgen, z.B. 200 ml in 2 Minuten.
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Zeitraubende Becher- oder Löffelnahrung wird dann durch die Ernährungspumpe
ersetzt.
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Bei Erkrankungen des Magen- und Darmtraktes oder auch postoperativ
kann es notwendig werden, die entsprechende Nährlösung mit oder ohne besondere Medikamente
nasal in
den Magen oder einen bestimmten Darmabschnitt dosiert in
Intervallen einzubringen, z.B. 1 ml pro Minute = 1 Kalorie.
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In anderen Fällen kann ein Schlauch auch rektal eingeführt werden.
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Es ist bekannt, die Nährlösungen aus einem hochgehängten Behälter
tropfenweise zuzuführen. Die Einstellung der Tropfgeschwindigkeit ist jedoch wegen
der hohen Viskosität von Nährlösungen sehr schwierig und in vielen Fällen unmöglich.
Der Patient ist ausserdem in seiner Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt.
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Bekannt ist auch eine Zuführung der Nährflüssigkeiten mittels einer
elektrisch betriebenen Schlauchpumpe oder Mehrkolbenpumpe. Die Bedienung ist Jedoch
kompliziert und der Aufwand gross. Deshalb ist ein ambulanter Einsatz kaum möglich,
Der Erfindung liegt demgemäss die Aufgabe zugrunde, eine Ernährungspumpe zu schaffen,
die bei niedrigem Aufwand eine- künstliche Ernährung bei zuverlässiger Dosierung
sowohl grosser als auch sehr kleiner Mengen von Nährflüssigkeiten unterschiedlicher
Beschaffenheit ermöglicht.
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Zur Lösung der Aufgabe geht die Erfindung aus von einer Ernährungspumpe
der eingangs genannten Art und ist gekennzeichnet durch eine Pumpe, die den Behälter
für die Nährlösung unter einen wählbaren Förderdruck setzt, eine in
die
Nährflüssigkeit reichende Leitung, die die Nährflüssigw keite zum Magen-Darmtrakt
führt, und eine Dosiereinrichtung im Zuge der Leitung.
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Der Behälter kann im einfachsten Fall ein Beutel oder eine Flasche
sein, in die neben einem bis zum Boden reichenden Schlauchtür die Nährflüssigkeit
eine mit der Pumpe verbundener Schlauch abgedichtet hineinführt. Wenn dann der Raum
oberhalb der Flüssigkeit unter Druck gesetzt wird, strömt die Flüssigkeit zum Magen-Darmtrakt.
Die Dosiereinrichtung ist im einfachsten Fall eine Düse oder Schlauchverengung oder
auch ein gesteuert betätigtes Ventil.
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Eine besonders zweckmässige Weiterbildung der Erfindung sieht vor,
dass die Pumpe auf ein Druckgefäss einwirkt, in dem sich der Behälter für die Nährflüssigkeit
befindet, und dass die Leitung abgedichtet aus dem Druckgefäss nach aussen führt.
Das Druckgefäss, beispielsweise ein Glas-oder klarsichtiges Gefäss aus bruchfestem
Kunststoff mit einem abgedichteten, über einen Schnellverschluss befestigten Deckel,
kann dann optimal dimensioniert werden.
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Als Behälter für die Nährflüssigkeit kann sowohl ein Beutel als auch
ein offenes Gefäss Verwendung finden, so dass auch die Selbstzubereitung der Nährflüssigkeit
leicht möglich ist
Da die Pumpe nur sehr kleine Mengen von Luft
oder einem anderen Druckgas bei sehr kleinem Druck von maximal etwa o,6 Bar fördern
muss, lassen sich Pumpen unterschiedlichster Konstruktion einsetzen. So kann eine
Druckgaspatrone mit einem nachgeschalteten Druckminderventil Verwendung finden.
Eine zusätzliche Energiequelle ist dann nicht erforderlich. Solche Druckgaspatronen,
beispielsweise Kohlensäurepatronen, sind ausserdem billig. Eine andere Empfehlung
der Erfindung sieht die Verwendung einer elektrisch betriebenen Pumpe, beispielsweise
einer Schwingankerpumpe, vor. Eine solche Pumpe kann so ausge legt werden, dass
sie nur einen bestimmten Förderdruck erzeugen kann, so dass nicht die Gefahr eines
schädlichen Überdrucks entsteht. Die Stromversorgung einer elektrischen Pumpe kann
aus dem Netz oder wegen des geringen Leistungsbedarfs auch aus Batterien bzw. Akkumulatoren
erfolgen, wobei gegebenenfalls ein Wandler zwischenzuschalten ist.
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Die Dosiereinrichtung weist in Weiterbildung der Erfindung ein Ventil
auf, das periodisch für eine vorgegebene Zeit geöffnet wird. Zweckmässig lassen
sich dabei die Öffnungs-und/oder Schliesszeiten des Ventils automatisch steuern.
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Dann kann eine schnelle Zuführung grosser Mengen durch eine Dauerbetätigung
des Ventils erfolgen, andererseits aber eine feine Dosierung auch kleinster Mengen
durch eine periodische kurze Öffnung des Ventils vorgenommen werden.
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Mit Vorteil wird ein elektrisch betätigbares Ventil verwendet,
beispielsweise
ein handelsübliches Magnetventil aus rostfreiem Stahl, Kunststoff wie Polytetrafluoräthylen,
Polyurethan, Silikon oder Polyamid. Reinigungsprobleme in Verbindung mit dem Ventil
können in Weiterbildung der Erfindung dadurch vermieden werden, dass das Ventil
durch einen abknickbaren Schlauch gebildet ist, wobei auch hier eine elektrische
Betätigung über einen Magneten erfolgen kann. Die zeitliche Steuerung von Ventilen
lässt sich mit handelsüblichen Schaltungsanordnungen erreichen, die eine Einstellung
von Betätigungs- und Pausenzeiten in sehr grossen Bereichen bei hoher Zuverlässigkeit
und sehr kleinem Stromverbrauch gestatten.
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Als zusätzliche Sicherung empfiehlt eine Weiterbildung der Erfindung,
dass ein mit einem Schwimmer und einer Druckplatte ausgestattetes Ventil vorgesehen
ist, das die Förderung von Luft verhindert, wenn keine Nährflüssigkeit mehr vorhanden
ist. In ihrer weiteren Ausbildung ist die Erfindung gekennzeichnet durch einen vollpneumatischen
Antrieb und durch eine pneumatische Zeitsteuerung für das Ventil.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Ernährungspumpe
nach der Erfindung; Fig. 2 das Prinzip eines elektromagnetisch betätigten Schlauchventils.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist ein Druckgefäss 1 in Form
eines Glasbehälters auf einem Geräteunterteil 2 angeordnet, das eine Pumpe 3 enthält.
Das Druckgefäss 1 wird auf der Oberseite durch einen abrzehmbaren Deckel 4 mit einer
Ringdichtung 5 abgeschlossen.
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Zweckmässig ist der Deckel 4 mit einem Schnellverschluss (nicht dargestellt)
am Druckgefäss 1 befestigt, so dass notfalls der Überdruck schnell abgelassen werden
kann.
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Im Druckgefäss 1 befindet sich ein Behälter für die Nährflüssigkeit,
im vorliegenden Fall ein Beutel 6. in Gleicher Weise kann aber auch beispielsweise
eine Glasflasche oder ein anderer starrer Behälter in das Druckgefäss 1 eingestellt
werden. Durch den Deckel 4 führt, abgedichtet mittels eines Dichtpfropfens 7, ein
Schlauch 8, der in den Beutel 6 ragt. Der Schlauch 8 führt mit seinem anderen Ende
über ein schematische dargestelltes Ventil 9 zum Patienten.
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Das Ventil 9 wird über eine Zeitsteuerschaltung 1o betätigt und bildet
zusammen mit dieser Schaltung die Dosiereinrichtung.
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Die Pumpe 3 wird über eine Leitung 11 mit Strom versorgt und lässt
sich mittels eines Schalters 12 einschalten.
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über eine Leitung 13 erzeugt die Pumpe 3 im Druckgefäss 1 einen gewünschten
Überdruck, der Je nach den vorliegenden Bedingungen zwischen 0,05 und o,5 Bar liegen
kann.
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Die Ansaugleitung 14 der Pumpe 3 weist ein Filter 15 auf, das Verunreinigungen
und schädliche Keime fernhält.
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Ein weiteres Filter 15a am Ende der Leitung 13 beseitigt Verunreinigungen,
die aus der Pumpe selbst stammen.
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Das Ventil 9 kann ein handelsübliches, elektromagnetisch betätigtes
Ventil sein, das aus rostfreiem Stahl besteht und daher die Nährflüssigkeit nicht
beeinträchtigt.
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Zur Reinigung des Ventils 9 wird Wasser oder eine spezielle Reinigungsflüssigkeit
durch den Schlauch 8 gefördert.
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Ein besonders einfaches Ventil, das auch hinsichtlich der Reinigung
keine besonderen Anforderungen stellt, ist schematisch in Fig. 2 dargestellt. Der
Schlauch 8 führt über ein Scharnier mit zwei Schenkeln 16 und einer Angel 17.
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Eine Zugfeder 18 versucht das Scharnier zusammenzuziehen und knickt
damit den Schlauch dichtend ab. Zur Öffnung des Schlauchventils wird die Magnetwicklung
19 an Spannung gelegt und zieht dann einen Anker 20 an, der wiederum über Verbindungen
21 die Schenkel 16 in die gestreckte Lage bringt.
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Die Zeitsteuerschaltung 1o, die sich mit Hilfe bekannter elektronischer
Schaltungen auf eine dem Fachmann bekannte Weise verezflrklichen lässt, ermöglichtneben
einer kontinuierlichen Einstellung der Ventilschliess- und Öffnungszeiten auch einen
Dauerbetrieb mit Hilfe einer zusätzlichen Taste.
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Die einstellbaren Schliesszeiten liegen im Bereich zwischen 0,5 und
5 Minuten, und die einstellbaren Öffnungszeiten liegen im Bereich zwischen 1 und
30 Sekunden. In Sonderfällen können ohne weiteres auch andere Zeiten erzielt werden.
Statt einer kontinuierlichen Einstellung kann man einstellbare Festwert verwirklichen,
so dass die gefahrlose und einfache Bedienung durch den Patienten selbst möglich
ist.
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Fig. 3 zeigt anhand eines Ausschnittes aus Fig. 1 ein abgewandeltes
Ausführungsbeispiel.
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Anstelle des Beutels 6 ist ein Gefäss 6a vorgesehen, dessen Boden
eine zentrale Vertiefung 22 aufweist, in der der Schlauch 8 mündet. Auf dem Schlauch
gleitet ein Schwimmer 23, der sich nach Entfernung des Gefässes 8a dichtend in die
Vertiefung 22 setzt und die Förderung von Luft verhindert. Eine Druckplatte 24 des
Schwimmers 23 unterstützt das Eindrücken des Schwimmers in die Vertiefung 22.
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