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VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR
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KONTROLLE EINER MEHLCHARGE
VERFAHREN UND VORRICHTUNG
ZUR KONTROLLE EINER MEHLCHARGE Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung
und/oder Kontrolle und/oder Verbesserung der Homogenität einer Mehlcharge.
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Bei der Herstellung von Mehl, Grieß und den anderen Mühlenprodukten,
welche primär für die menschliche Ernährung bestimmt sind, können zwei hier besonders
interessierende Abschnitte unterschieden werden: nämlich die eigentliche Vermahlung
sowie die Lagerung bzw. Bereitstellung für die Ablieferung der Fertigprodukte an
Dritte.
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Ganz allgemein formuliert, können drei charakteristische Mühlentypen
beschrieben werden: - eine Mühle, die nur wenige, z.B. zwei oder drei-Mehlsorten
herstellt; - eine Mühle, die eine große Anzahl Mehlsorten durch entsprechende Führung
der Vermahlung und Rohmaterialwahl herstellt;
- eine Mühle, die
nur eine kleine Anzahl verschiedener Grundmehle erzeugt und aus diesen durch Vermischen
eine Vielzahl verkaufs- oder kundengefragter Mehle herstellt.
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Natürlich ist es von praktischen Gegebenheiten her gegeben, daß in
jedem Fall in die eine oder andere Richtung Kompromisse gemacht werden müssen, um
das eigene Ziel optimal erreichen zu können.
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Für alle Mühlen gilt aber gleichermaßen die Bedingung, daß das fertige
Mehl in der Zusammensetzung homogenisiert sein muß. Es wird hierbei auf den Artikel
in "Die Mühle -Mischfuttertechnik - 2. Februar 1978 - Homogenisieren und Mischen
von Mehl in Getreidemühlen" verwiesen.
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Selbstveständlich muß eine Mühle alle Faktoren (Protein, Kleber, Asche,
Helligkeit, Körnung, Geschmack usw.)in den vom Markt erforderlichen Grenzen sicherstellen
und den ganzen Mahlablauf kontinuierlich überwachen. Ein großer Teil der überwachung
wird durch Probeuntersuchung im Labor durchgeführt. Einige Qualitätsanfordernisse
können bereits im Herstellprozeß selbst kontinuierlich überwacht werden, andere
nicht. Grundsätzlich ist man gegenüber der Probeuntersuchung immer skeptisch, da
die größten Fehler meistens bei der Probenahme selbst auftreten; jedes noch so genaue
Wägen und Analysieren im Labor vermag diese Fehler nicht zu beseitigen.
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Insbesondere bei der Vermischung von verschiedenen Mehlen zu einer
besonderen Mehl sorte ist die Frage der Homogenität bis heute nicht restlos befriedigend
gelöst. Die Homogenität von Mehl stellt zudem einen derart komplexen Sachverhalt
dar, daß man in der Praxis, aus Furcht vor Beanstandungen, mehr als notwendig dafür
aufwendet. Mehl homogenisieren heißt, Teile von verschiedenem spezifi-
schem
Gewicht, Größe, verschiedenem Aufbau oder Zusatzstoffe usw., innerhalb einer Produktcharge
zu vergleichmäßigen.
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Es war nun Hauptzweck der Erfindung, einen neuen Weg zu finden, um
die Homogenität festzustellen und insbesondere auch kontinuierlich überwachen zu
können.
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Überraschend ist nun erfindungsgemäß gefunden worden, daß aus der
gesamten Mehlcharge bevorzugt mit mechanischer Förderhilfe ein Produktstrom gebildet
und die Helligkeit des Produktstromes kontinuierlich stellvertretend für die Frage
der Homogenität festgestellt wird.
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Bevorzugt wird der Produktstrom im Kreislauf zu der Mehlcharge zurückgeleitet
und die Helligkeit in einem fortgesetzten Durchlauf gemessen, bis die ganze Mehlcharge
die gewünschte Homogenität erreicht hat.
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Besonders bei der Vermischung von verschiedenen Grundmehlen wird vorgeschlagen,
die Mehlcharge in einem Behältnis zu lagern und davon zwei oder mehrere Produktströme
abzuziehen, die solange in das Behältnis zurückgeleitet werden,bis die relativen
und/oder. absoluten Werte der Helligke-it während einer gewissen Zeit innerhalb
einer zulässigen Toleranz-enze gehalten werden können.
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Es wurde anfänglich sehr stark bezweifelt, ob es denn tatsächlich
zulässig sei, ein mehr für das Auge bestimmtesQualitätskriterium, das mit dem echten
Wert des Mehles nicht ohne weiteres -gleichzusetzen ist, dafür herausziehen zu können,
um eine Aussaeüber viel entscheidendere Kriterien (wie Proteinverteilung)usw. zu
erhalten. Genaue Untersuchungen haben aber ergeben, daß umgekehrt die bisherige
Probenahme ein zweifelhaftes Kriterium ist, zumindest solange man nur Einzelproben
überprüft und nicht
das Ganze statistisch betrachtet. Es wird allgemein
anerkannt, daß die Homogenität eines Schüttgutes nur über statistische Kontrollmethoden
überprüft werden kann.
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Da das Mischen von-Mehl aber nicht mit anderentechnischen Mischvorgängen
gleichgesetzt werden kann, z.B.
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dem Mischen von Kunststoffgranulat oder dem verschiedenerKörnungen
von Kies und Sand, Gesteinssorten usw.
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können die bekannten Methoden auch nicht ohne weiteres übernommen
werden.
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Beim Mehl sind von der Ausgangslage her chemische, physikalische und
Dimensionswerte (Körnung usw.) über eine gesamte Charge zu vergleichmäßigen, was
die Mischaufgabe schwieriger gestaltet als die Mehrzahl der übrigen technischen
Misch- oder Homogenisieraufgaben.
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Da es sich bei Mehl um große Schüttgutmassen handelt, wird, zumindest
teilweise, ein statisches Mischen bevorzugt, um die notwendigen Energiemengen klein
zu halten.
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Beim statischen Mischen weiß man aber, daß der ganze Homogenisiervorgang
zyklisch vorgeht. Nach einem bestimmten Zeitablauf nämlich stellt sich ein Optimum
an Homogenität ein, das sich durch negative Produktflüsse wie Entmischung an Schüttguthalde
usw., wieder verschlechtert. Nach einer gewissen Zeit stellt sich wiederum ein homogenes
Gemisch ein usw.; je nach Wahl der vom Mischer gegebenen Randeinflüsse kann sich
dieses Spiel beliebig wiederholen oder in gewissen Grenzen einpendeln. Überprüft
man nun die Großraum-Mehlmischer, die bevorzugt statisch mischen, so stellt man
durchwegs fest, daß dann das Produkt während einer bestimmten Zeit, z.B.
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9 Stunden, gemischt und umgewälzt wird. Mit der Uberprüfung der Helligkeit
konnte aber ermittelt werden, daß das erste Optimum schon nach 3 - 4 Stunden und
danach wieder eine Verschlechterung erhalten wird. Bei
einem kreten
Fall konnte nach 8 Stunden wieder eine Verbesserung und nach 9 Stunden ein Ergebnis
festgestellt werden, das kaum merklich besser ist als das erste Optimum von 3 -
4 Stunden.
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Zum Erstaunen der Fachleute konnte festgestellt werden, daß mit der
Überprüfung der Helligkeit Einsicht in den tatsächlichen Mischprozeß erhalten werden
kann.Die Helligkeit hat aber den enormen Vorteil, daß sie sowohl probeweise wie
kontinuierlich festgestellt werden kann; hierdurch wird ein großer Fortschritt in
der über wachung des Produktionsablaufes ermöglicht. Insbesondere kann die Mischzeit
verkürzt und die Homogenität erhöht werden.
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Die Erfindung erlaubt Verschiedene bevorzugte Weiterbildungen, z.B.
indem das Produkt derart in das Behältnis eingefüllt wird, daß schüttkegelartige
Produktschichtungen gebildet und die Produktströme bevorzugt aus zwei oder mehreren
horizontal auseinander liegenden Stellen gebildet bzw. aus dem Behältnis abgezogen
werden.
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Es kann aber auch von dem bzw. den Produkströmen in einem Bypaß ein
kontinuierlicher Meßproduktstrom gebildet werden, dessen Helligkeit gemessen-bzw.
kontrolliert wird.
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Es tritt in der Praxis aber durchaus häufig auf, daß innerhalb der
Charge kein Helligkeitsunterschied festgestellt wird. Dadurch, daß die Helligkeit
trotzdem gemessen wird, kann aber zumindest hier sichergestellt werden, daß keine
Entmischung stattfindet, denn dies würde bei Erfassung der Helligkeit sofort festgestellt.
Durch entsprechende Schaltungen kann nun der Homogenisiervorgang in diesem Fall
so gesteuert werden, daß, bei konstanter
Helligkeit der ganzen
Mehlcharge von Anfang an, die Mehlcharge wenigstens zweimal im Kreislauf gefördert
wird. Bevorzugt weisen die erwähnten Produktströme unterschiedliche Durchsätze auf.
Die Mehlcharge wird bevorzugt in einem Behältnis, z.B. einem Großraumbehälter von
20 t und mehr Inhalt,gelagert und das ganze Behältnis als Mischer ausgebildet. Einfach
und sicher ist es, wenn der in das Behältnis zurückgeleitete Produkt strom direkt
auf seine Helligkeit hin überwacht wird, besonders wenn die Helligkeit des Produktstromes
unmittelbar bei dem Austritt aus dem Behältnis festgestellt und damit die Helligkeit
jedes Produktstromes vor einem allfälligen Zusammenführen festgestellt wird. Um
einen gleichmäßigen Produktstrom zu erhalten, wird es bevorzugt, durch Vibration
das Mehl zu einer kompakten Produktsäule zu verdichten. Es ist deshalb sehr einfach,
wenn der Produktaustrag aus dem Behältnis mit einem Vibrationsaustragelement gemacht
und unmittelbar danach die Meßstelle zur kontinuierlichen Überprüfung der Helligkeit
angeordnet wird.
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Es hat sich ferner als vorteilhaft erwiesen, wenn der Produktstrom
durch mechanische Mischelemente innerhalb des Behältnisses erzeugt und die Helligkeit
des Produktes kontinuierlich überwacht wird.
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Dieses Verfahren ist besonders dort angezeigt, wo in Chargen gemischt
wird, d.h. wo aus wenig Grundmehlen eine Anzahl verschiedener Sorten hergestellt
wird.
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Die Messung der Helligkeit hat hier zwei Zwecke: erstens die Überwachung
der Homogenität, zweitens die Messung der Helligkeit der Charge an sich nach der
Vormischung. Der Helligkeitswert kann nach Belieben weiter verwendet werden, sei
es für eine Korrektur oder zur Registrierung.
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In der Zeichnung wird die Erfindung anhand schematischer Darstellungen
im Prinzip beispielhaBer noch näher erläutert.
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Bei der in Fig. 1 dargestellten Anlage weist ein Großraummischer eine
Produkteinfüllste1le- F sasie drei horizontal auseinanliegende AhzugssX11en 2 auf,
die durch Vibrationsaustrage1Zemente 4 gebildet sind. Es werden im gezeigten Beispiel
drei Produktströme 5, 6 und 7 gebildet, die in einen gemeinsamen Schneckenförderer
8 mit Motor 9 münden, der durch jeweils unterschiedliche Schneckensteigungen gleichmäßige
oder ungleichmäßige Produktströme für alle drei Abzugsstellen gewährleistet. Ein
senkrecht liegender Schnecken-.
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förderer 10 mit Motor 11 führt das Mehl wieder zurück in den Großraummischer,
der bevorzugt 10 , 20, 40 oder mehr m3 Inhalte haben kann.
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Im Großraummischer sind verschiedene Mehlsorten durch unterschiedliche
Schraffur angedeutet; diese bilden schüttkegelartige Halden und gewährleisten zusammen
mit der Produktentnahme weitgehend ein statisches Mischen, d.h. mechanische Mischflügel
oder ähnliches sind entbehrlich.
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Im gezeigten Beispiel wird die Helligkeit jedes Produktstromes bei
15, 16 und 17 kontinuierlich gemessen und an ein gemeinsames Vergleichsgerät 18
weitergegeben, das die.Werte vergleicht und z.-B. durch Vorgabe bestimmter Grenzwerte,
die z.B. während 5 - 20, bevorzugt 10 -15 Minuten erreicht werden, ein Signal zur
Beendigung des Homogenisiervorganges den mechanischen Förderern (d.h. als Befehl
zum Endaustragen) über einen Schieber 20 und über eine Leitung 21 mitteilt Es ist
selbstverstündlich, daß auch während der Endaustragung das homogene Mehlgemisch
nicht gestört werden darf.
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Vorteilhaft ist es auch, während dieser Zeit die Helligkeit zu überwachen,
um allfällige Abweichungen, z.B.
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letzte Reste, wieder in den Großraummmischer 1 zurückfördern. Es kann
deshalb sinnvoll sein, die Helligkeitsüberwachungen 15, 1o und 17 einzeln auch zu
erfassen, um z.B. bei besonderen Problemen die Absolutwerte an jeder Austragstelle
ermitteln zu können und ein-sinnvolles Eingreifen zu gewährleisten.
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Fig. 2 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Meßstrecke
in einem sogenannten "Bypaß-System", insbesondere zum Zweck der Kontrolle der Mischung.
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Der Hauptproduktstrom wird über eine Leitung 30 geführt, von der über
eine Bypaß-Leitung 31 ein Meßproduktstrom kontinuierlich abgezweigt wird. Die Hauptaufgabe
des Nebenproduktstromes ist, eine gleichmäßige Schüttdichte des Mehles zu erzeugen,
damit für die Messung der Helligkeit entsprechende störende Umgebungseinflüsse ausgeschaltet
werden können. Das Mehl wird zu diesem Zweck in einen Meßzylinder eingegeben, dessen
untere Auslaßöffnung 33 durch einen pendelnd aufgehängten Vibrator 34 mit voreingestelltem
Querschnitt offen gehalten wird. Der Meßzylinder soll in sich jeden negativen Einfluß
auf die Homogenität ausschalten, weshalb der untere Auslaßquerschnitt kleiner gewählt
ist als der obere Einlaßquerschnitt. Wird durch die Vibration ein Durchströmen und
durch beide Bedingungen eine Vollfüllung des Meßzylinders sichergestellt. Damit
stellt sich auf natürliche Art eine konstante Dichte des Mehles ein.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, den Meßzylinder leicht gegenüber
der Vertikalen geneigt anzuordnen.
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Der Abfluß aus dem Meßzylinder wird direkt in den Hauptproduktstrom
bei der Stelle 35 zurückgegeben. Eine Erweiterung 36 unterhalb des Meßzylinders
sorgt nicht nur
für guten Abfluß des Mehles, sondern erinöglicht
Servicearbeiten im Zusammenhang mit dem Vibrator 34. Um lästiges Schwingen nach
außen abzuschirmen, ist das Pendel 37 auf einer dämpfenden Zwischenlage 38 abgestützt.
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Im unteren Bereich des Meßzylinders ist das.Zylinderrohr unterbrochen,
und eine durchsichtige Glasscheibe 39 gewährt freien Durchtritt der ein- und ausfallenden
Meßlichtstrahlen bzw. des vom Mehl remittierenden Lichtes, das senkrecht in den
Meßkopf 40 zurückgeworfen wird. Der Meßkopf 40 weist neben der nicht dargestellten
Lichtquelle und Optik auch das lichtempfindliche Element auf, von dem die Signale
nach entsprechender Aufbereitung in das eigentliche Umformungs- und Verarbeitungszentrum,
schematisch durch eine Platte 41 dargestellt, weitergeleitet wird.
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Selbstverständlich kann die Verarbeitungsstle 41 auch unmittelbar
bei dem Meßkopf 40 oder nach spezifisch betrieblichen Verhältnissen anderswo angeordnet
werden.
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Die Verarbeitungsstelle 41 enthält vorzugsweise eine Direktanzeige
des gemessenen Helligkeitswertes bzw. der Helligkeitswerte; bei der gleichzeitigen
Erfassung mehrerer Messungen sind,-z.B. gemäß Fig. 1, mehrere Anzeigen vorgesehen.
Ferner ist tatsächlich eine der wichtigsten Informationen der kontinuierlich auf
einen Meßstreifen geschriebene, effektive Helligkeitswert, der durch auf einen Papierstreifen
42 aufgezeichnete Linien dargestellt ist. Es kann auch eine Linie erzeugt werden,
welche die Differenz der Einzelwerte darstellt.
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Die Verarbeitungsstelle kann ferner eine Lampe oder ein Tonsignal
43 aufweisen, um unzulässige Abweichungen bzw. Helligkeiten sofort anzuzeigen. Am
Ausgang 44 soll
angezeigt werden, daß ein Signal auch z.B. Folgebefehle,
Gutmeldungen usw. zur weiteren Überwachung besonderer Elemente bzw., soweit die
Aussage zulässig ist, für den Gleichlauf der Mühle an ein zentrales Kommando übergeben
werden.
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Die Funktionsweise eines einsetzbaren Helligkeitsmeßgerätes ist ausführlich
in der parallelen Anmeldung "Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Helligkeit
von Mehlprodukten einer Mühle, insbesondere von Mehl" der Anmelderin mit gleichem
Anmeldetag (Az.: P ........) beschrieben, worauf ausdrücklich Bezug genommen wird.
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Bevorzugt werden bei dieser dort beschriebenen Vorrichtung die Strahlengänge
derart unterbrochen, daß das lichtempfindliche Bauteil während zeitlich verschobener
Phasen von verschiedenen Lichtstrahlen beleuchtet wird, wobei der Referenz- und
der Meßstrahl vorzugsweise aus Gleichlicht gebildet und die zu den einzelnen Phasen
gehörenden elektrischen Ausgangssignale des lichtempfindlichen Bauteiles, soweit
erforderlich, zwischengespeichert und der Auswertungseinrichtung zugeführt werden.
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Erfindungsgemäß wird dabei keine Modulation der Lichtstrahlen durchgeführt,
sondern das lichtempfindliche Bauteil z.B. mit einem der Teilstrahlen beleuchtet,
während der andere intermittierend abgelenkt wird.
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Auf diese Weise tritt keine "Vermischung" der beiden Teilstrahlen
am opto-elektrischen Wandler ein, was eine aufwendige Trennung und Siebung erforderlich
machen würde. Vielmehr läßt sich durch Messung der Ausgangs-Signale des lichtempfindlichen
Bauteils in den einzelnen Meß-Phasen ein Wert ermitteln, der unmittelbar proportional
zum Meßwert bzw. zum Referenzwert ist.
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Der konstruktive Aufwand der Anordnung läßt sich besonders gering
halten, wenn lediglich einer der beiden Teilstrahlen abgelenkt bzw. unterbrochen
wird, während der andere Teilstrahl kontinuierlich auf den Wandler fällt.
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Besonders zuverlässige Resultate werden erreicht, wenn der Meßstrahl
und der Referenzstrahl abwechselnd auf das lichtempfindliche Bauteil gelenkt werden.
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Als eigentlich: überraschend hat sich ergeben, daß die Erfindung-
auf einem einfachen und trotzdem sicheren Weg sowohl die -probeweise Helligkeitsmessung
im Labor, wie auch die kontinuierliche Heliigkeitsmessung bzw.
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überwachung im Rahmen der Qualitätskontrolle oder der Regelung einer
Mühle ermöglicht.
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In der Fachwelt war bisher die Meinung vorherrschend, -daß für die
Behandlung von zwei derart verschiedenen Problemen (Labormessung und Produktionsüberwachung)
das teure Verfahren-, nämlich das Laborverfahren, zusätzlich noch an die Bedingungen
der Produktionsanlage angepaßtwerden müsse. Konkret heißt dies, daß bei dem Laborgerät
gewünscht wird-, daß die zu prüfende Probe oder die zu vergleichenden Proben bei
vollem Umgebungslicht unter den Optikkopf gesetzt und gemessen werden können. Dies
erfordert-aber wieder, daß man das Umgebungslicht durch mechanische, optische und
elektronische Zusatzeinrichtüngen - wieder unschädlich machen muß.
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Im Falle der Produktionsüberwachung bei einem Schüttgut, wie Mehl,
das unvermeidbar Staubprobleme gibt, mußte eine frei in-der-Anlage aufgelegte Probe,
auch wenn sie unter Glas wäre, ständig zusätzlich noch vom Umgebungs-
staub
befreit werden, da sonst ein völlig falsches Resultat vorgetäuscht würde. Die bloße
Verwendung von Wechsellicht, um das Umgebungslicht unschädlich machen zu-können,
hilft nicht mit dazu, das Staubproblem zu lösen. Dieses muß vielmehr mit einer zusätzlichen
Abschirmung von Umgebungsluft, also durch völlige Einkapselung gelöst werden, was
letztlich jedoch wiederum die Verwendung von Wechsellicht unnötig macht.
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Die Erfindung erlaubt verschiedene sehr sinnvolle und vorteilhafte
Ausgestaltungen, wobei von einem Grundbausatz aus entweder ein allgemein verwendbares
Gerät oder aber, mit dem minimal erforderlichen Aufwand, ein dem besonderen Fall
angepaßtes und deshalb preisgünstiges Gerät entsprechend dem Verfahren gebaut werden
kann. Zum Beispiel für die Labormessung unter vollem Umgebungslicht ist es sehr
vorteilhaft, wenn während zeitlich verschobener Phasen der Referenzstrahl, der Meßstrahl
und (in der dritten Phase) Referenzstrahl und Meßstrahl unterbrochen werden. Hier
ist es zweckmäßig, den Meßstrahl z.B. mit einer flachen, drehenden Scheibe mit entsprechender
Form, vor dem Auftreffen auf die Mehloberfläche zu unterbrechen, wobei dann in der
dritten Phase nur das von der Mehloberfläche remittierte Umgebungslicht auf das
lichtempfindliche Bauteil gelenkt wird.
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In diesem Fall ist es mit relativ geringem Aufwand möglich, den Quotient
aus dem elektrischen Signal, welches der Helligkeit des Meßstrahles allein (SM)
entspricht, und dem Signal, das der Helligkeit des Referenzstrahls allein (SR) entspricht,
zu bilden, und als Maß für die Mehlhelligkeit auszuwerten bzw. zu verwenden.
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Dasselbe Verfahren kann aber auch zur kontinuierlichen Messung bzw.
Kontrolle der ständigen Produktion ange-
wendet werden und ohne
Nachteil das Umgebungslicht (als dritte Phase) durch Einkapselung von mindestens
Meßstelle mit Meßkopf (also auch in der dritten Phase) abgeschirmt werden, ohne
für die eine oder die andere Anwendung überflüssige Verfahrensschritte anwenden
zu müssen.
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Ist es vorn vornherein festgelegt, daß das Umgebungslicht ausgeschlossen
bleibt (was selbstverständlich auch im Falle der Probemessung im Labor z.-B. durch
schubladenartiges Einschieben der Probe in eine Meßstelle zutreffen kann), so wird
es zur Zeit als optimal angesehen, wenn während einer ersten Phase der Referenzstrahl
und während einer zweiten Phase der Referenz- und der Meßstrahl auf das lichtempfindliche
Bauteil gelenkt werden, oder wenn während einer ersten Phase der Meßstrahl und während
einer zweiten Phase der Meß- und der Referenzstrahl auf das lichtempfindliche Bauteil
gelenkt werden.
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Es kann-hier der vom Mehl remittierte Lichtstrahl oder der Meßstrahl-vor
dem Auftreffen auf die Mehlschicht unterbrochen werden, und (wie weiter oben erklärt)
der Quotient aus dem elektrischen Signal, das der Helligkeit des Meßstrahles allein
(SM) entspricht, und dem Signal, das der Helligkeit des Referenzstrahles allein
(SR) entspricht, gebildet werden.
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Da es sich bei der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe der Mes-sung
der Helligkeit von Mehl um eines der wichtigen Ziele bei einer Mühle selbst handelt,
und da ferner die Helligkeit von der Vermahlung, d.h. der Einstellung der Walzenstühle
usw., der Reinigung, der Mahlvorbereitung usw. beeinflußt wird, ist ein gewisser
Streubereich -für die Helligkeit nicht vermeidbar. Ein weiterer Teil der der Erfindung
zugrundeliegenden Aufgabe bestand nun aber auch darin, den Streubereich sozu-
sagen
"in Griff" zu bekommen. Vorzugsweise wird deshalb auch vor der Quotientenbildung
das Signal, das der Helligkeit des Meßstrahles entspricht, über zwei oder eine Anzahl
Meßzyklen gemittelt.
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Das Resultat der Quotientenbildung wird nun vorteilhafterweise in
Prozenten in Bezug auf ein Eichnormal angezeigt, registriert und auf über oder Unterschreiten
von festlegbaren Grenzen untersucht. Bei Über- oder Unterschreiten der Grenzen kann
ein Alarm ausgelöst oder z.B.
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in den Verarbeitun-gsprozeß der Mühle eingegriffen werden.
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Von der rein praktischen Seite hat es sich als verblüffend und ausgesprochen
zweckmäßig erwiesen, daß ein derartig gewonnenes Resultat der Quotientenbildung
in Prozenten in Bezug auf ein Eichnormal als Linienzug erzeugt, und daß die Mittelwertbildung
und die Empfindlichkeit der Aufzeichnung des Linienzuges so gewählt werden kann,
daß bei Normallauf der Mühle eine gerade Linie aufgezeichnet wird.
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Eine Abweichung der registrierten Quotienten von einer geraden Linie
kann unmittelbar als eine Abweichung der Helligkeit des gemessenen Produktes signalisiert
werden.
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Wenn der ganze Fabrikationsvorgang in der Mühle genau eingeregelt
wurde, erlaubt die beschriebene Darstellung eines Linienzuges bzw. die gerade Linie
eine selbst starke und positive Aussage über den Gleichlauf der ganzen Mühle.
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Wenn der Obermüller bei seinem Kontrollgang die mit dem richtigen
Wert verlaufende Linie-sieht, hat er, sofern nicht andersartige,z.B. rein mechanische
Störungen festgestellt werden, das beruhigende Gefühl, die
Mühle
läuft jetzt gut: insbesondere aber ist mit der Konstanz der Farbe auch die Konstanz
der Asche sichergestellt.
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Es hat sich ferner noch als zweckmäßig erwiesen, wenn die elektrischen
Ausgangssignale des lichtempfindlichen Bauteiles jeder einzelnen Phase während einer
oder mehrerer Perioden der Netzfrequenz aufintegriert werden.
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Mit der Erfindung ist es erstmalig gelungen, die Mehlhelligkeit in
einer in Mühlen einsetzbaren Weise zu messen und zu überwachen.
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Alle Einflußfaktoren, insbesondere störende Faktoren von praktischer
Bedeutung, sind berücksichtigt, z.B.
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die Schwankungen der Lichtquelle oder des lichtempfindlichen Bauteiles
(auch "opto-elektrischer Wandler" .genannt), vorzugsweise aber Temperatur und AußenlicE
störungen von Wechsel- oder Gleichlicht.