-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
-
bisher unbekannter anorganischer, multimetallischer, polymerer Komplexe,
die eine Anzahl von entweder Hydrosulfid- oder Hydrophospidgruppen aufweisen. Weiterhin
bezieht sich die Erfindung auf nach diesem Verfahren hergestellte Komplexe, insbesondere
in wässriger Lösung.
-
Gemäß der Erfindung werden die anorganischen, multimetallischen Polymerkomplexe
durch Kontaktieren der folgenden wesentlichen Reaktanten in einem wässrigen Medium
hergestellt: wenigstens ein nichtalkalisches Metall, ausgewählt aus den GruppenI-VIII
des Periodensystems; ein Alkalimetallhydroxid; eine Verbindung, die unter den im
wässrigen Reaktionsmedium vorherrschenden Bedingungen entweder Hydrosulfid- oder
Hydrophosphidgruppen freisetzen kann.
-
Der zuletzt genannte Reaktionsteilnehmer kann aus einer großen Anzahl
von schwefel- oder phosphorhaltigen Verbindungen ausgewählt werden. Einzige Bedingung
ist, daß diese Verbindung der folgenden Gruppe entnommen wird: (1) die Verbindungen
massen in der Lage sein, Hydrosulfidgruppen unter den vorherrschenden Reaktonsbedingungen
im Reaktionsmedium freizusetzen und (2) die Verbindungen müssen in der Lage sein'Hydrophosphidgruppen
unter den vorherrscheden Reaktionsbedingungen im Reaktionsmedium freizusetzen.
-
Bevorzugte phosphorhaltige Verbindungen sind Phosphorsäure, PH3, P205
sowie Mischungen hieraus; insbesondere Mischungen der Phosphorsäure mit PH3. Bevorzugte
schwefelhaltige Verbindungen sind SO2 Gas, H2S Gas und elementarer Schwefel sowie
Mischungen hieraus.
-
Andere Verbindungen, wie Sulfate, Sulfonate usw. können ebenso Verwendung
finden.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Menge wenigstens eines
nichtalkalischen Metalls in ein Wässriges Reaktionsmedium gegeben, und der pH Wert
des Reaktionsmediums wird in einem derartigen Bereich eingestellt, daß das nichtalkalische
Metall bei den Reaktionsbedingungen gut in Lösung geht. Bekanntlich gehen gewisse
Metalle besser in alkalischer Umgebung, andere wiederum insaurer Umgebung in Lösung,
während wiederum andere im wesentlichen mit gleicher Geschwindigkeit in beiden Umgebungen
in Lösung gehen. Wenn das bei der erfindungsgemäßen Reaktion verwendete jeweilige
nichtalkalische Metall nicht die Verwendung einer sauren oder basischen Umgebung
erfordert, so wird man die Reaktion in derjenigen Umgebung oder dem Medium durchführen,
die besser zu steuern ist und die auch die Entwicklung einer Hydridformation im
Polymerkomplex begünstigt. Grundsätzlich wird für die Herstellung von Hydrosulfidgruppen
enthaltenden Polymerkomplexen ein alkalisches Medium empfohlen, während bei der
Herstellung von Hydrophosphid enthaltenden Polymerkomplexen saures Medium sich am
besten bewährt hat.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei welchem eine Hydrosulfid
an das Reaktionsmedium abgebende Verbindung verwendet wird, und bei dem die Reaktion
in einem alkalischen Medium durchgeführt wird, wird zunächst eine vorbestimmte Menge
des nichtalkalischen Metalls in das das wässrige Reaktionsmedium enthaltende Reaktionsgefäß
gegeben. Ein Vorrat oder eine Menge an Alkalimetallhydroxid wird in dem wässrigen
Medium vorgesehen, um zur Durchf1hrung der Reaktion eine alkalische Umgebung, vorzugsweise
mit einem pH Wert von etwa 11 bis 14, bereit zu stellen.
-
Die betreffende schwefelhaltige Verbindung wird sodann langsam oder
stufenweise in der wässrige Medium eingeleitet, wobei die schwefelhaltige Verbindung
in situ in Hydrosulfidgruppen umgesetzt wird, die mit den in Lösung gegangenen Metallionen
des nichtalkalischen Metalls sowie des Alkalimetalls reagieren. Die Geschwindigkeit
oder Rate der langsamen Einführung der schwefelhaltigen Verbindung sollte in etwa
proportional zur Löcunsrate
des nichtalkalischen Metalls verlaufen,
so daß die sich bildenden Hydrosulfidgruppen blockiert bzw. an die gelösten Ionen
des nichtalkalischen sowie des Alkalimetalls gebunden werden, wobei der anorganische,
multimetallische Polymerkomplex gebildet wird, der eine Anzahl von Hydrosulfidgruppen
aufweist.
-
Diese langsame Zuführung der schwefelhaltigen Verbindung führt auf
zwei liegen zu einer langsamen Reduktion des pH Wertes des wässrigen Mediums: einmal
und wie ohne weiteres ersichtlich wegen der Zuqabe von Wasserstoffionen zur Reaktionslösung
durch die normalerweise saure Schwefelverbindung und zum zweiten auf Grund der Verringerung
der vorhandenen Hydroxidgruppen, da das Alkalimetall zusammen mit dem Schwefel und
dem Wasserstoff in das IAcaktionsprodukt übergehen. Es ist wichtig, daß die langsame
Zugabe der Reaktanten derart gesteuert wird, daß der letztere Effekt überwiegt.
-
Gemäß der Erfindung wird die langsame Zugabe der schwefelhaltigen
Verbindung vorzugsweise dann unterbrochen, wenn das wässrige Medium einen pH Wert
von etwa 8,5 bis 10,5 erreicht, die Reaktion laßt man jedoch weiterlaufen, bis das
wässrige Medium einen pH Wert von etwa 6,5 bis 7,5 aufweist. Sodann wird die Reaktion
unterbrochen und das gewünschte Produkt in Form einer wässrigen Lösung des anorganischen
Polymerkomplexes durch Herausnahme jeglichen nichtreagierten nichtalkalischen Metalls
unterbrochen.
-
Vor oder im Anschluß an die Entfernung des unreagierten nichtalkalischen
Metalls kann zusätzlicher Schwefel in die anorganischen Polymerenkomplexe gemäß
der Erfindung durch die weitere Zugabe von elementarem Schwefel zum Reaktionsmedium
zugegeben werden. Es hat den Anschein, daß elementarer Schwefel von den Hydrosulfidgruppen
des anorganischen Polymerkomplexes bei dessen Bildung aufgenommen oder absorbiert
wird.
-
Sofern es notwendig oder erwünscht ist, die Reaktion unter Verwendung
schwefelhaltiger Verbindungen in saurer Umgebung durchzufihren,
werden
das Alkalimetallhydroxid und die schwefelhaltigen Verbindungen langsam oder stufenweise
in das wässrige Reaktionsmedium derart eingegeben, daß eine saure Umgebung aufrechterhalten
bleibt, vorzugsweise mit einem pH Wert von etwa 2,5 bis 6,0.
-
Wenn diese Zugabe in der im folgenden genauer beschriebenen Weise
ausgeführt wird, wird die schwefelhaltige Verbindung unter den im wässrigen Reaktionsmedium
vorherrschenden Bedingungen so umgesetzt, daß Hydrosulfidgruppen freigesetzt werden,
die mit den gelösten Ionen des nichtalkalischen Metalls sowie des Alkalimetallhydroxids
reagieren und gemäß der Erfindung den anorganischen, multimetallischen Polymerkomplex
bilden, der eine Anzahl von Hydrosulfidgruppen aufweist. Bei diesem Ausführungsbeispiel
wird die langsame Zugabe der schwefelhaltigen Verbindung und des Alkalimetallhydroxids
vorzugsweise dann unterbrochen, wenn das wässrige Medium einen pH Wert von etwa
5,0 bis 6,0 erreicht.
-
Die Reaktion wird durch Entfernen des unreagierten nichtalkalischen
Metalls dann beendet, wenn das wässrige Medium einen pH Wert von etwa 6,0 bis 7,0
erreicht.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem eine Verbindung
zum Einsatz gelangt, die sich bei den Reaktionsbedingungen unter Freisetzung von
Hydrophosphidgruppen umsetzt, und bei dem die Reaktion in saurem Reaktionsmedium
durchgefährt wird, wird zunächst eine vorbestimmte Menge des nichtalkalischen Metalls
in ein das wässrige Reaktionsmedium enthaltendes Reaktionsgefäß gegeben.
-
Ein Vorrat oder eine Menge der phosphorhaltigen Verbindung, z.B.
-
Phosphorsäure, wird in das wässrige Medium gegeben, um eine saure
Umgebung zur Durchführung der Reaktion herbeizuf;inren, vorzugsweise mit einem pH
Wert von bis zu etwa 2. Das Alkalimetallhydroxid wir sodann langsam in das Reaktionsmedium
eingegeben und zwar derart, daß die Umsetzung der phosphorhaltigen Verbindung in
I1ydrophosphidgruppen begünstigt wird, die mit den gelösten Metallionen des nichtalkalischen
Metalls und des Alkalimetalls reagieren und somit den Polymerkomplex gemäß der Erfindung
bilden. Die Rate der stufenweisen Einführung oder Zugabe des Alkalimetallhydroxids
sollte
gering sein und im Idealfall etwa der Lösungsrate des nichtalkalischen Metalls proportional
sein, so daß das beobachtete langsame Anwachsen des pH Wertes des Reaktionsmediums
primär auf die Bildung von Hydrophosphidgruppen und deren Kombination mit dem multimetallischen
Komplex des Nichtalkali- sowie des Alkalimetalls zurückzuführen ist und nicht auf
die Neutralisierung des sauren Reaktionsmediums durch Bildung von Salzen.
-
Gemäß diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die langsame oder
stufenweise Einführung des Alkalimetallhydroxids vorzugsweise dann unterbrochen,
wenn das wässrige Medium einen gesamten pH Wert von etwa 3 bis 4 erreicht. Wenn
das wässrige Medium einen pH Wert von etwa 6,0 bis 7,0 erreicht, wird die Reaktion
abgebrochen und das gewünschte Produkt in Form einer wässrigen Lösung des anorganischen
Polymerkomplexes durch Entnahme jeglichen unreagierten Nichtalkalimetalls gewonnen.
-
Ist es notwendig oder erwünscht, die Reaktion unter Verwendung phosphorhaltiger
Verbindungen in basischer Umgebung durchzuführen, so sollte die phosphorhaltige
Verbindung langsam oder stufenweise in ein wässriges Reaktionsmedium eingegeben
werden, welches das nichtalkalische Metall und das qelöste Alkalimetallhydroxid
aufweist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist es auch möglich, gleichzeitig das Alkalimetallhydroxid
und die phosphorhaltige Verbindung langsam dem wässrigen Medium zuzusetzen. Gemäß
diesem Ausfahrungsbeispiel sollte das Reaktionsmedium anfänglich stark alkalisch
sein, vorzugsweise sollte es einen pH Wert größer als 11 haben. Die phosphorhaltige
Verbindung wird bei ihrer Zugabe zum Reaktionsmedium unter daten vorherrschenden
Bedingungen in Hydrophosphidgruppen umgesetzt, die mit den gelösten Ionen des nichtalkalischen
Metalls sowie des Alkalimetalls reagieren.
-
Dies führt zur Erzeugung des anorganischen, multimetallischen Polymerkomplexes,
der eine Anzahl oder mehrere Hydrophosphidgruppen gemäß der Erfindung beinhaltet.
Die langsame Zugabe der phosphorhaltigen Verbindung bewirkt ein langsames Absinken
des pH Wertes.
-
Die langsame Zugabe wird unterbrochen, wenn ein pH Wert von etwa 8,5
bis 10,5 erreicht wird. Die Reaktion wird durch Entnahme oder Entfernung jeglichen
unreagierten nichtalkalischen Metalls dann beendet, wenn das wässrige Medium einen
pH Wert von etwa 6,0 bis 7,5 erreicht hat.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung anorganischer Polymerkomplexe
ist grundsätzlich exothermer Natur und kann mit einigen Reaktantenkombinationen
bei Umgebungstemperatur und Umgebungsdruck ausgeführt werden. Dies besonders dann,
wenn Komplexe mit Hydrosulfidgruppen hergestellt werden, wobei dann vorzugsweise
die Temperatur un-terhalb von etwa 70°C gehalten wird.
-
Bei Hydrophosphid enthaltenden Polymeren wird die Reaktionstempera
jedoch vorzugsweise im Bereich von etwa 50 bis 300°C gehalten.
-
In Abhängigkeit vom jeweiligen nichtalkalischen Metall kann in der
Kegel eine effektivere Produktion des anorganischen Polymerkomplex@ bei Durchführung
der Reaktion unter leicht erhöhten Temperaturen durchgeführt werden. In bestimmten
Fällen kann es auch vön Vortei@ sein, das Reaktionsgefa3 zu bewegen, um bei der
Produktion des anorganischen Polymerkomplexes den größtmcbgl ichen Kontakt zwischen
den Reaktanten herbiezuführen.
-
Von Bedeutung ist ein hinreichender Kontakt zwischen der Verbindung,
die unter den vorherrschenden Reaktionsbedingun:Jen zur Freisetzung entweder der
Hydrosulfid- oder Hydrophosphi@gruppe@ umgesetzt wird, und den nichtalkalischen
Metall, um die J.ildun< des anorganischen Polymerkomplexes sicherzustellen und
eine unerwünschte Salzbildung auf ein Mindestmaß zu verringern.
-
Beispielsweise kann dies bei dem Ausführungsbeispiel der Erfindung
bei dem als schwefelhaltige Verbindung S02 Gas und/oder Il2S Gas zum Einsatz gelangen,
wirksam durch direktes Einblasen dieser gasförmigen Reaktanten in das wässrige Reaktionsmedium
erfolgen, so daß die Gasblasen in der Umgebung des nichtalkalischen :Metalls austreten
und, was besonders angestrebt wird, auf das in wassri(e
lieaktionsmedium
vorhandene nichtalkalische Metall auftreffen.
-
Bei dem in saurer Umgebung durchgeführten Ausfihrungsbeispiel der
Reaktion, wobei das Alkalimetallhydroxid langsam oder stufenweise dem Reaktionsmedium
zugegeben wird, insbesondere in Form fester Kügelchen, sollte dieses derart zugegeben
werden, daß lokalisierte Flächen hohen pH Wertes in der Umgebung des nichtalkalischen
Metalls erzeugt werden, um das Inlösunggehen des nichtalkalischen Metalls und die
Erzeugung von Hydrophosphidgruppen zu unterstützen (die normalerweise in sauren
Lösungen nicht hergestellt werden können).
-
Um so weit als möglich die Salzbildung zu eliminieren oder zu verhindern,
wird gemäß der Erfindung mit Vorzug der in dem wässrigen Reaktionsmedium vorhandene
Sauerstoff so weit wie möglich verringert. Wenn somit S02 Gas als schwefelhaltig
Verbindung oder Phosphorsäure als phosphorhaltige Verbindung verwendet werden, wird
Sauerstoff in das wässrige Reaktionsmedium eingefahrt, weshalb diesem Umstand entgegen
gewirkt werden muß.
-
Dementsprechend wird bei der Verwendung von S02 Gas vorzugsweise gleichzeitig
Schwefelwasserstoffgas und beim Einsatz von Phosphorsaure gleichzeitig PH3 Gas mitverwendet.
Das Vorhandensein von H,S Gas im wässrigen Reaktionsmedium dient nicht nur zur Entfernung
des im System vorhandenen Sauerstoffs, der zur Bildung von Sulfaten und ähnlichen
Salzen führen könnte, sondern ebenso zur zusätzlichen Bereitstellung von elementarem
Schwefel für die fiealction. Es wird angenommen, daß bei der Verwendung von PH3
mit Phosphorsäure diese Anwesenheit von PH3 die Entnahme von Sauerstoff aus dem
System durch Begünstigung der Bildung von Wassermolekülen unterstützt. Wie weiter
oben bereits ausgeführt, kann naturgemäß H2S Gas oder PH3 Gas alleine bei der Herstellung
der erfindungsgemäßen anorganischen Polymerkomplexe Einsatz finden. Zusätzlich kann
bei Verwendung von Aluminium als nichtalkalisches Metall, siehe unten, eine spezielle
aktivierte Form des Aluminiums eingesetzt werden, welche ebenfalls dazu neigt,
den
anwesenden Sauerstoff zu reduzieren und den Grad der Salzbildung, die anderweitig
auftreten könnte, zu eliminieren oder zu reduzieren.
-
Der Fachmann weiß, daß einige nichtalkalische Metalle der Gruppen
I-VIII des Periodensystems sich durchaus in wässrigem, alkalischem oder saurem Medium
lösen. Bezüglich dieser Metalle sind die vorbeschriebenen Ausfahrungsbeispiele auf
einfache Weise ohne die Aufbringung äußerer Quellen zur Beschleunigung der Reaktion
anwendbar. Wenn jedoch das jeweils zum Einsatz gelangende Metall sich nicht leicht
im Reaktionsmedium löst, kann es unter bestimmten Umständen von Vorteil sein, die
Reaktion auf die eine oder andere Weise zu begünstigen.
-
Beispielsweise wurde gezeigt, daß die Reaktionsgeschwindigkeit dadurch
beschleunigt werden kann, daß das Reaktionsmedium zur Unterstützung der Lösung des
nichtalkalischen Metalls leicht erhitzt wird, daß die effektive Oberfläche des nichtalkalischen
Metalls oder solcher Metalle vergrößert wird und daß die Oberfläche des nichtalkalischen
Metalls oder dieser Metalle elektrisch depolarisiert wird, um den Hydroxylangriff
und das Inlösunggehen des Metalles zu steigern.
-
Die Hydrosulfidgruppen enthaltenden multimetallischen, anorganisc
Polymerkomplexe gemäß der Erfindung können auf vielfältige Weise zum Einsatz gelangen.
Es wurde gefunden, daß wassrige Lösungen der anorganischen Polymerkomplexe wirksam
zum Plattieren von Metallen verwendet werden können. Diese wässrigen Lösungen finden
auch Einsatz im Umweltschutz und zwar bei der Entfernung von Schwefeldioxid und
anderen Verunreinigungsstoffen aus Abgasen.
-
Auch die Hydrophosphidgruppen enthaltenden multimetallischen, anorganischen
Polymerkomplexe gemäß der Erfindung können in vielfältiger Weise Einsatz finden.
Gemäß der Erfindung wurde bestimmt, daß die wässrigen Lösungen dieser anorganischen
Polymerkomplexe
ebenfalls wirksam beim Plattieren von Metallen zum Einsatz gelangen. Desweiteren
beim Ausfallen hochreiner Metalle und Metallpigmente.
-
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung, den Patentansprüchen sowie der schematischen
Zeichnung. Hierbei zeigen: Fig. 1 ein thermogravimetrisches Analysendiagramm eines
erfindungsgemäß hergestellten Silicium-Kalium-Schwefel-Polymers; Fig. 2 (a-c) Teile
einer massenspektrographischen Untersuchung des polymeren Komplexes nach Fig. 1,
die zusammen mit der thermogravimetrischen Analyse nach Fig. 1 angefertigt wurde;
Fig. 3 ein thermogravimetrisclles Analysenliagramm eines gemäß der Erfindung hergestellten
Titan-Natrium-Phosphor-Polymers; Fig. 4 (a-c) Teile einer massenspektrographischen
Untersuchung des Polymerkomplexes nach Fig. 3, die gleichzeitig mit der thermogravimetrischen
Analyse nach Fig. 3 angefertigt wurde; Fig. 5 (a-d) zusammen die Aufzeichnung einer
durchgeführten Raman Spektrographie eines erfindungsgemäß hergestellten Aluminium-Natrium-Schwefel-Polymerkomplexes;
lig. 6 eine Darstellung der relativen Viskositäten von Natriumchlorid und einem
erfindungsgemäß hergestellten Aluminium-Natrium-Schwefel-Polymerkomplex; Fig. 7
einelnfrarotanalyse des Aluminium-Natrium-Schwefel-Polymerkomplexes gemäß Fig. 5;
Fig.
8 eineInfrarotanalyse des Aluminium-Natrium-Schwefel-Polymerkomplexes gemäß Fig.
6; Fig. 9 eineInfrarotanalyse eines Wolfram-Natrium-Phosphor-Polymerkomplexes gemäß
der Erfindung; Fig. 10 einelnfrarotanalyse eines Molybdän-Natrium-Phosphor-Polymerkomplexes
gemäß der Erfindung; Fig. 11 eineInfrarotanalyse eines Titan-Natrium-Phosphor-Polymerkomplexes
gemäß der Erfindung, der demgemäß Fig. 3 und 4 anlysierten Polymerkomplex gleicht
und Fig. 12 eineinfrarotanalyse eines Aluminium-Natrium-Phosphor-Polymerkomplexes,
der gemäß der Erfindung hergestellt wurde.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung anorganischer Polymerkomplexe
wird vollständig in einem wässrigen Reaktionsmedium durchgeführt. Als Ergebnis dessen
fallen die anorganischen Polymerkomplexe in wässriger Lösung an. In den meisten
Fällen wird es nicht erforderlich sein, das komplexe Polymerprodukt aus der wässrigen
Lösung herauszuholen. Dies beruht auf dem Umstand, daß bei den wichtigen Anwendungsfällen
des erfindungsgemäßen Produktes die wässrige Lösung verwendet wird, beispielsweise
beim Plattieren von Metallen oder beim Waschen verschiedener gasförmiger Pollutanten,
wie S02 undXoder H2S.
-
Zur Herstellung der anorganischen, polymeren Komplexe gemäß der Erfindung
sind die folgenden Reaktanten erforderlich: (a) wenigstens ein nichtalkalisches
Metall der Gruppen I-VIII des Periodensystems, (b) ein Alkalimetallhydroxid und
(c)
(1) eine Verbindung, die aus der Gruppe bestehend aus schwefelhaltigen Verbindungen
ausgewählt ist und unter den im wässrigen Reaktionsmedium vorliegenden Bedingungen
eine Umwandlung zur Freisetzung von Elydrosulfidgruppen durchläuft und (2) pliosphorhaltige
Verbindungen, die eine Umwandlung zur Freisetzung von Hydrophosphidgruppen unter
den ii wässrigen Reaktionsmedium vorherrschenden Bedingungen durchlaufen.
-
Diese Reaktanten werden unten im einzelnen erläutert.
-
bis is nichtalkalische Metall Bei de@ erfindungsgemäßen Verfahren
kann das an der Reaktion teilnehmende Metall irgendein nichtalkalisches Metall der
Gruppen l-VIII des Periodensystems sein. Repräsentative, jedoch nicht einschränkende
Beispiele einsetzbarer nichtalkalischer Metalle schließen ein: Kupfer, I-B Kupfer,
Silber, Gold Gruppe II-A Beryllium, Magnesium Gruppe II-B Zink, Cadmium Cruppe III-A
Aluminium, Gallium, Indium rue IV-A Silicium, Zinn, Blei Gruppe IV-Ü Titan, birconium,
Hafnium Gruppe V-A Antimon, Wismuth Gruppe V-B Vanadium, Niob, Tantal Gruppe VI-A
Selen, Tcllur Gruppe VI-B Chrom, Molybdän, Wolfram Gruppe VII-B Mangan Gruppe VIII
Eisen, kobalt, Nickel, Palladium, @hodium.
-
Es sein darauf hingewiesen, daß Silicium als Bestandteil der Gruppe
IV-A grundsätzlich nicht als Metall definiert wird; beim erfindungsgemäßen Verfahren
wirkt es jedoch als nichtalkalisches Metall. Dementsprechend ist der Ausdruck "nichtalkalisches
Metall der Gruppen I-VIII des Periodensystems" dahingehend auszulegen, daß er sämtliche
obigen, genannten sowie äquivalenten Metalle, einschließlich Siliciumtumfaßt. Weiterhin
sei ausgeführt, daß der Ausdruck "nichtalkalisches Metall der Gruppen I-VIII des
Periodensystems" nicht die Alkalimetalle der Gruppe I-A erfaßt. Die Erdalkalimetalle,
Calcium, Strontium und Barium der Gruppe II-A werden gleichfalls von dem Ausdruck
nicht erfal.it.
-
Andererseits können Beryllium und Magnesium der Gruppe II-A bei der
Durchführung der Erfindung zur Anwendung gelangen; diese Metalle fallen gleichfalls
in den Bereich des Ausdrucks "nichtalkalisches Metall der Gruppen I-VIII des Periodensystems",
wie er in diesen Unterlagen verwendet wird.
-
Zusätzlich zum Einsatz eines einzigen nichtalkalischen Metalls gemäß
der obigen Definition kann der metallische Reaktant gemäß der Erfindung vorteilhafterweise
auch zwei oder mehr derartiger nichtalkalischer Metalle umfassen. Wie bereits oben
ausgeführt wurde, umfassen einsetzbare nichtalkalische Metalle solche der Gruppen
I-VIII des Periodensystems, die entweder in einer wässrige alkalischen oder sauren
Lösung löslich sind oder in beiden Medien beim Vorhandensein der schwefelhaltigen
Verbindung.
-
Im weiteren Sinn kann ausgeführt werden, daß die Reaktionsdynamik
der Erfindung in Beziehung zur verfügbaren Oberfläche des nichtalkalischen Metalls
steht. Wenn mithin das nichtalkalische Metall in Form extrem großer Stücke vorliegt,
kann nicht ausreichende Oberfläche pro Gewichtseinheit des nichtalkalischen Metalls
im Hinblick auf eine adequate Lösung und Reaktion entsprechend dem erfindungsgemäßen
Verfahren vorliegen. Wenn in einem solchen Fall das Metall langsam löst oder anderweitig
schwer zur Reaktion zu
bringen ist, ist es oftmals angebracht,
die Oberfläche zu vergrößern, beispielsweise durch Verringerung der Teilchengröße
des nichtalkalischen Metalls. Sorgfalt muß jedoch darauf verwendet werden, daß nicht
eine Teilchengröße benutzt wird, die ein zu schnelles Inlösunggehen des Metalls
bewirkt. Bei verschiedenen Metallen verringert eine Verkleinerung der Teilchengrößte
des nichtalkalischen Metalls andererseits die Reaktionsdynamik. Dieser letztere
Effekt scheint auf Grund der Polarisation zwischen den Metallteilchen aufzutreten
und zwar nicht nur an den Oberflächen des teilchenförmigen Metalls sondern auch
innerhalb der Massen der Metallteilchen. Hierdurch wird der für die Metallösung
verfügbare Wasserstoff reduziert.
-
Wird Aluminium als nichtalkalisches Metall eingesetzt, so kann dieses
auch als aktiviertes Aluminium zur Bildung des anorganischen, polymeren Komplexes
gemäß der Erfindung Verwendung finden. Im Hinblick auf die vorliegende Offenbarung
wird unter aktiviertem Aluminium solches Aluminium verstanden, das eine Reinheit
von wenigstens 99,9% aufweist und mit Quecksilber, Gallium oder einer Gallium/Indium
Legierung in Anwesenheit einer H+ Ionenquelle entsprechend dem Verfahren nach der
US-PS 3 993 595 aktiviert wurde. Der Inhalt dieser Patentschrift wird hiermit zum
Gegender Offenbaruna stand er vorliegenden Anmeldung gemacht. Bei Verwendung des
aktivierten Aluminiums wird für das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise das
mit Quecksilber aktivierte verwendet.
-
Die Auswahl von Größe und/oder Form der Metallstücke kann für das
jeweilige nichtalkalische Metall oder der Kombination nichtalkalischer Metalle oder
für das aktivierte Aluminium leicht durch einen Durchschnittsfachmann auf der Grundlage
der Beobachtung der Reaktonsabläufe bestimmt werden. Generell kann jedoch gesagt
werden, daß bei Laborversuchen eine Teilchengröße von etwa 3,2 bis 25 mm im Durchmesser
des nichtalkalischen Metallschrots oder Schwammes besonders effektiv gemäß der Erfindung
eingesetzt werden konnte. Das erfindungsgemäße Verfahren kann
naturgemäß
mit gleichem Wirkungsgrad unter Verwendung von Draht, Folien, Stangen oder anderen
Formen und Ausbildungen durchgeführt werden (einschließlich mit Pulvern, die dann
zum Einsatz zugelassen werden können, wenn die Reaktion sorgfältig gesteuert wird).
-
Das Alkalimetallhydroxid Das als zweiter Reaktant bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren zum Einsatz gelangende Alkalimetallhydroxid kann jegliches Hydroxid eines
Metalls der Gruppe I-A des Periodensystems, insbesondere Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid
oder Lithiumhydroxid, sein. Wie im folgenden in Verbindung mit der Diskussion verschiedener
Reaktionsparameter näher erläutert werden wird, nehmen die vom Hydroxid dem Reaktionsmedium
zugeführten Alkalimetallionen an der Reaktion teil und bilden eine Komponente des
durch die Reaktion gebildeten anorganischen Polymerkomplexes.
-
Bezüglich dieser im alkalischen Medium in Lösung gehenden nichtalkalischen
Metalle sei herausgestellt, daß das Alkalimetallhydroxi die Lösung dieser Metalle
unterstützt. Darüberhinaus bewirkt jedoch, selbst bei Betrachtung der im sauren
Medium durchgeführten Reaktion das Alkalimetallhydroxid durch den Einbau in die
Struktur des anorganischen Polymerkomplexes Festigkeit und Stabilität des die Hydrosulfidgruppe
enthaltenden anorganischen, multimetallischen Polymerkomplexes. Diese Festigkeit
und Stabilität dürfte in Abwesenheit des Alkalimetalls und des nichtalkalischen
Metalls von der Polymerkomplexstruktur nicht erreicht werden.
-
Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugte Alkalimetallhydroxid
ist Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid, wobei wiederum Kaliumhydroxid bevorzugt
wird.
-
Es sein darauf hingewiesen, daß unter gewissen Umständen das Alkalimetallhydroxid
ganz oder teilweise durch eines der L"rdalkali
metallhydroxide
ersetzt werden kann; dies wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren jedoch nicht
bevorzugt. Das Alkalimetallhydroxid, insbesondere Natrium- oder Kaliumhydroxid,
wird vorzugsweise in Form einer vorbereiteten wässrigen Lösung verwendet.
-
Wenn jedoch das Alkalimetallhydroxid in das Reaktionssystem eingemessen
wird, können auch feste Kügelchen des Alkalimetallhydroxids Verwendung finden.
-
Quellen der Hydrosulfid- oder Hydrophosphidgruppen Analytische Studien
haben zu dem Ergebnis geführt, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
anorganischen Polymerkomplexe eine Anzahl von entweder Hydrophosphid- oder Hydrosulfidgruppen
enthalten. Dementsprechend umfaßt der dritte wesentliche Reaktant bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren eine Verbindung, die unter den im Reaktionsmedium vorherrschenden Bedingungen
so umgesetzt wird, daß sie derartige Hydrosulfid-oder Hydrophosphidgruppen an die
Reaktion abgibt.
-
Bevorzugte schwefelhaltige Verbindungen bestehen aus elementarem Schwefel
selbst, sowie S02, H2S und Mischungen hieraus. Bevorzugte phosphorhaltige Verbindungen
sind Phosphorsäure, PH3, P205 und Mischungen hieraus. Wie bereits oben festgehalten,
sind auch andere äquivalente Formen schwefel- und phosphorhaltiger Verbindungen
gemäß der Erfindung einsetzbar.
-
Reaktionsparameter Proportionen der Reaktanten Bei der Herstellung
des anorganischen Polymerkomplexes gemäß der Erfindung kann das Verhältnis von Alkalimetall
zu Nichtalkalimetall in weiten Grenzen variiert werden, beispielsweise von etwa
1:0,5
bis 1:10 oder mehr; dieses Verhältnis ist direkt proportional zur effektiven Oberfläche
des Nichtalkalimetalls.
-
Wenn zum Beispiel eine große Oberfläche vorliegt und eine wesentliche
Lösung des Nichtalkalimetalles, so erhält man ein größeres Verhältnis von Nichtalkalimetall
zu Alkalimetall im anorganischen Polymerkomplex. Gleichermaßen wird die Menge an
Alkalimetall im Vergleich zum Nichtalkalimetal größer werden, wenn eine kleine Oberfläche
des nichtalkalischen Metalls vorliegt; als Folge dessen erhält man eine niedrige
Lösungsrate.
-
Gemäß der Erfindung wird das nichtalkalische Metall grundsätzlich
in Überschußmengen bezüglich des gewünschten Molverhältnis von an Alkalimetall zu
Nichtalkalimetall imasonrganischen Polymerkomplex + verwendet. Da die Bildung des
anorganischen Polymerkomplexes das Vorhandensein von Nichtalkalimetall bei der Reaktion
bedingt, kann letztere bequem während jedes Zeitpunktes durch einfaches Entfernen
des überschüssigen Nichtalkalimetalls aus dem Reaktionsmedium beendet werden. Gewünschtenfalls
kann sie jedoch weitergeführt werden, da die kontinuierliche Zufuhr der schwefel-
oder phosphorhaltigen Verbindung eine Quelle der in die Struktur des anorganischen
Polymerkomplexes einzubauende Hydrosulfid- oder Hydrophosphidgruppen darstellt.
Weiterhin führt die fortgesetzte Zugabe von elementarem Schwefel vor oder nach der
Entnahme des .nichtreagierten nichtalkalischen Metalls dazu, daß der anorganiscl
hydrosulfidenthaltende Polymerkomplex mit Schwefel beladen wird - entweder im anorganischen
Polymerkomplex gelöst oder derart, daß er mit ihm reagiert hat. Auf Grund einer
derartigen Zugabe von elementarem Schwefel kann auch gewünschtenfalls zur Verwendung
von weniger S02 und/oder H2S Gas führen.
-
Wie im folgenden näher erläutert werden wird, wird die Menge der bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzenden schwefel-oder phosphorhaltigen Verbindung
grundsätzlich von den jeweils eingesetzten Alkali- und Nichtalkalimetallen vorbestimmt.
Es wurde gefunden, daß das Nichtalkalimetall idealerweise den niedrigst möglichen
Valenzzustand in dem gemäß der Erfindung gebildeten anorganischen Polymerkomplex
einnimmt
(wenn tatsächlich mehr als ein Valenzzustand möglich ist).
-
Es wird weiter davon ausgegangen, daß unter idealen Reaktionsbedingungen
die Anzahl der Hydrosilfid- und Hydrophosphidgruppen in den anorganischen Polymerkomplexen
gemäß der Erfindung im Idealfall gleich der Summe der Valenzen des Alkali- und Nichtalkalimetalls
ist. Hierauf fußend ist es somit möglich, die Menge der schwefelhaltigen oder phosphorhaltigen
Verbindung zu bestimmen, die in das Reaktionsmedium eingeführt werden muß.
-
Auf Grund des unvermeidbaren Verlustes gewisser Mengen an S02 und/oder
H2S Gas ist es jedoch erwünscht, in das Reaktionsmedium einen ueberschuß der schwefelhaltigen
Verbindung bezogen auf die vorgeschlagene Zusammensetzung vorzusehen. Hierdurch
wird sichergestellt, daß eine hinreichende Menge an Hydrosulfidgruppen zur Reaktion
mit dem Alkali- und Nichtalkalimetall im Hinblick auf die Bildung des erfindungsgemäßen
anorganischen Polymerkomplexes zur Verfügung steht.
-
Reaktiondynamik Die Reaktionsdynamik des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird primär mit Bezug auf ein auf Silicium/Natrium oder Silicium/Kalium basierendem
Modellsystem erläutert. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß die beschriebene Reaktionsdynamik
typisch für eine wesentliche Anzahl der nichtalkalischen Metalle der Gruppen I-VIII
des Periodensystems gemäß den obigen Ausführungen ist. Die Reaktionsdynamik für
jedes einzelne Metallsystem oder eine Kombination von Metallen kann vom Fachmann
leicht auf Grund routinemäßiger Untersuchungen bestimmt werden.
-
Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung mit alkalischem
Medium beginnt sowohl beim Silicium/Natrium- als auch Silicium/ Kaliumsystem das
Siliciummetall mit seiner Lösung in alkalischer Umgebung bei seiner Einführung in
das Reaktionsgefäß.
-
Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung mit saurem Medium
löst sich sowohl im Silicium/Natrium- als auch Silicium/ Kaliumsystem das Siliciummetall
nicht gut in der sauren Umgebung.
-
Bei Zugabe des lokalisierte Bereiche hohen pH Werts in der Nähe des
Siliciummetalls bewirkenden Alkalimetallhydroxids in das Reaktionsgefäß tritt jedoch
eine wirksame Lösung des Siliciummetalls ein. Bei weniger reaktiven Metallen als
Silicium kann es zur Initiierung, Beschleunigung oder Aufrechterhaltung der Reaktion
notwendig sein, das Reaktionsmedium von außen zu erhitzen. Diese Erwärmung sollte
gleichförmig vonstatten gehen.
-
Eine Erwärmung des Reaktionsmediums auf eine Temperatur von wenigstens
etwa 500C wird in der Regel hinsichtlich der Entwicklung und Beschleunigung der
Reaktion ausreichend sein.
-
Andererseits kann man beim Einsatz von weniger reaktiven Nichtalkalimetallen
auch auf andere Weise vorgehen. Da die- Reaktivität der Nichtalkalimetalle in einem
gewissen Maße eine Funktion ihrer Oberflächen ist, kann beispielsweise, siehe oben,
eine gesteigerte Reaktivität dadurch erhalten werden, daß man die Oberflächen der
nichtalkalischen Metalle vergrößert. Dies kann dadurch erfolgen, daß man sie in
kleinerer Teilchengröße oder in größerer Menge zugibt. Es sei jedoch wiederum vermerkt,
daß bei der Verwendung von Metallpulver beim erfindungsgemäßen Verfahren sorgfältig
vorgegangen werden sollte. Bei einigen Metallen bewirkt die vergrößerte Oberfläche
eine derart große Reaktivität, daß die Reaktion nicht mehr auf einfache Weise gesteuert
werden kann.
-
In anderen Fällen kann eine Neigung zur Oberflächenpolarisation auftreten,
die das nichtalkalische Metall sogar durch Verzögerung der effektiven Erzeugung
von reaktivem Wasserstoff weniger reaktiv werden läßt.
-
Da das erfindungsgemäße Verfahren auf viele unterschiedliche Metalle
anwendbar ist, hat man den Vorteil, daß man die caktivit der weniger reaktiven Metalle
in wirksamer Weise dadurch anheben kann, daß man in das Reaktionssystem einen geringen
Betrag an
reaktiverem Metall, wie Silicium, Aluminium, Gallium
od. dgl., einführt. In dieser Hinsicht wurde gefunden, daß selbst Beträge von nur
0,01% dieses reaktiveren Metalls die Reaktivität eines weniger reaktiven Nichtalkalimetalls
steigern kann. Da mehr als ein Metall gemäß der Erfindung einsetzbar ist, besteht
naturgemäß keine obere Grenze hinsichtlich der Menge des aktiveren Nichtalkalimetalls,
das dem Reaktionsmedium zugeführt wird.
-
Darüberhinaus scheint sogar die Zugabe praktisch jedes zweiten Nichtalkalimetalls
- selbst als Verunreinigung des ersten Nichtalkalimetalls - die Reaktivität des
Nichtalkalimetalls auf Grund einer anodischen Reaktion zu steigern.
-
Es hat sich beim Anheben der Reaktivität eines weniger reaktiven Nichtalkalimetalls
durch die Zugabe eines reaktiveren Nichtalkalimetalls als vorteilhaft erwiesen,
als das reaktivere Metall ein solches Nichtalkalimetall zu verwenden, das vorher
bei einer erfindungsgemäßen Reaktion verwendet wurde. Dieser nach Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens verbleibende Teil des Nichtalkalimetalls, bei Herausnahme
aus dem Reaktionsmedium scheint bei der Ausführung weiterer Reaktionen sogar reaktiver
zu sein. Da sogar weniger reaktive Nichtalkalimetalle nach ihrer Verwendung der
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens reaktiver werden, können in der Tat
einige der wenig reaktiven Nichtalkalimetalle, die beim erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet wurden, zur Beschleunigung der Reaktivität des gleichen Nichtalkalimetalls
bei zukünftigen Reaktionen verwendet werden. Dieses Vorgehen eleminiert die Möglichkeit
der Einführung von Verunreinigungen in das anorganische Polymer als zweites Metall,
dann wenn l;ein derartiges zweites Metall erwünscht ist.
-
Bezüglich des Alkalimetallhydroxids sei betont, daß zusätzlich zu
der Verwendbarkeit von Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid das erfindungsgemäße Verfahren
ebenfalls auf die anderen Alkalimetallliydroxide anwendbar ist. Zusätzlich kann,
wie ebenfalls oben bereits erwähnt, das Alkalimetallhydroxid ganz oder teilweise
durch ein Erdalkalimetallhydroxid ersetzt werden, wie Calcium-,
Barium-
oder Strontiumhydroxid. Diese Erdalkalimetallhydroxide sind jedoch weniger aktiv
als die beschriebenen Alkalimetallhydroxide. Wegen der recht niedrigen Aktivität
dieser Erdalkalimetallhydroxide wird ihre Verwendung keineswegs bevorzugt.
-
Zur Initiierung des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
im alkalischen Medium zur Erzeugung des anorganischen Polymerkomplexes wird das
Nichtalkalimetall oder diese Metalle, wie Silicium, zunächst in das Wasser als Reaktionsmedium
enthaltende Reaktionsgefäß eingegeben. Danach wird nach diesem Ausführungsbeispiel
der Erfindung das Alkalimetallhydroxid, wie Natrium- oder Kaliumhydroxid, in das
das nichtalkalische Metall enthaltende wässrige Medium eingegeben, um eine alkalische
Umgebung zu bewirken, bevorzugsweise mit einem pH Wert des wässrigen Mediums von
etwa 11 bis 14. Sodann wird die phosphor- oder schwefelhaltige Verbindung langsam
oder stufenweise in das wässrige Reaktionsmedium gegeben. Im Falle von Gas, wie
S02 und/oder H2S, kann dieses Gas wirksam durch direktes Einblasen in das Reaktionsmedium
eingegeben werden. Beim Einsatz von elementarem Schwefel kann dieser Schwefel auch
aufeinanderfolgendoder langsam zugegeben werden. In beiden Fällen ist es gemäß der
Erfindung von Wichtigkeit, daß ein hinreichender Kontakt zwischen der schwefelhaltigen
Verbindung und dem Nichtalkalimetall herbeigeführt wird. Im Falle eines Gases, wie
S02 und/oder El2S, kann dies auf einfache Weise durch Einblasen des Gases direkt
in die Nähe des nichtalkalischen Metalles bewerkstelligt werden.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens mit saurem
Medium wird mehr nichtalkalisches Metall zugegeben, als an sich bei der Reaktion
verbraucht wird. Diese Menge wird zuerst in ein Reaktionsgefäß eingegeben, das eine
wässrige Lösung der schwefel- oder phosphorhaltigen Verbindung enthält. Wenn beispielsweise
Phosphorsäure (vorzugsweise 85% H3P04) verwendet wird, wird auf diese Weise ein
saures Medium erzeugt, vorzugsweise mit einem pH Wert des wässrigen Mediums von
kleiner etwa pl-1 2.
-
Das Alkalimetallhydroxid wird danach in das Reaktionsmedium langsam
und in hoch konzentrierter Form eingegeben vorzugsweise durch die nacheinander folgende
oder stufenweise Zugabe von kleinen Mengen fester Kügelchen oder anderer vergleichbarer
Körper. Im Hinblick auf das erfindungsgemäße Verfahren ist es wichtig, daß darauf
geachtet wird, daß ein adequater Kontakt während dieses Schrittes zwischen den Reaktanten
hergestellt wird.
-
Insbesondere wenn das nichtalkalische Metall besser in stark alkalischer
als in saurer Umgebung in Lösung geht, ist es wichtig, das Alkalimetallhydroxid
derart einzuführen, daß begrenzte Bereiche hohen pH Wertes in der Nähe oder im Bereich
des Nichtalkalimetalls erzeugt werden. Dies erzielt man auf relativ einfache Weise
dadurch, daS man die Kügelchen oder Pellets des Alkalimetallhydroxids derart in
das Reaktionsgefäß fallen läßt, daß sie direkt auf oder in die Nähe des ungelösten
Nichtalkalimetalls am Boden des Reaktionsgefäßes gelangen.
-
Das Inlösunggehen des nichtalkalischen Metalles wird von der Freisetzung
atomaren Wasserstoffs begleitet (genauer gesagt durch die Freisetzung von Protonen,
die sich an die Valenzelektronen des Nichtalkalimetalls anlagern). Dieser atomare
Wasserstoff reagiert mit den schwefel- und phosphorhaltigen Verbindungen unter Erzeugung
der Hydrosulfid- oder Hydrophosphidgruppen, die in die erfindungsgemäßen anorganischen
Polymerkomplexe eingeführt werden. Somit sollte bei den bevorzugten Ausführungsbeispielen
der Erfindung die Zugabe der schwefel- und phosphorhaltigen Verbindungen zum Reaktionsmedium
derart erfolgen, daß wenigstens ein etwa äquimolarer Betrag der Verbindung im Verhältnis
zur Anzahl der durch das Inlösunggehen des Nichtalkalimetalls freigesetzten Valenzelektronen
zur Verfügung steht.
-
Darüberhinaus ist es grundsätzlich notwendig, im Reaktionssystem eine
Uberschußmenge der schwefel- und phosphorhaltigen Verbindung vorzusehen, da ein
gewisser Anteil des atomaren Wasserstoffs in Form von H2 verloren geht.
-
Zur genaueren Definition der Zugabegeschwindigkeit der schwefelhaltigen
Verbindung kann -jedoch gesagt werden, daß diese Einführung etwa proportional zur
Lösungsrate des nichtsalkalischen Metalles vor sich gehen soll und zwar unter Berücksichtigung
der Anzahl der durch die Lösung des nichtalkalischen Metalles zur Verfügung gestellten
Valenzelektronen. Wird dieser Zustand erreicht, so resultiert der pH Abfall des
Reaktionsmediums primär aus der Aufnahme des Alkalimetalls durch das Reaktionsprodukt.
Somit nimmt das Hydroxid an der Reaktion teil und wird nicht etwa neutralisiert
und zur Erzeugung von Salzen herangezogen.
-
Wird Schwefeldioxid als einzige schwefelhaltige Verbindung gemäß der
Erfindung herangezogen, so kann im Reaktionsmedium ein erheblicher Überschuß an
Nichtalkalimetall notwendig werden, um hinreichend Valenzelektronen zur Reaktion
und Umsetzung des 502 in die gewünschten Hydrosulfidgruppen bereitzustellen.
-
Dementsprechend muß überschüssiges Metall im Reaktionsmedium bei Verwendung
von S02 gelöst werden, um einen überschuß an Valenzelektronen herbeizuführen und
um im größtmöglichen Maße die Bildung unerwünschter Salze zu unterdrücken. Eine
derartige Lösung überschüssigen Nichtalkalimetalls ist jedoch nicht erforderlich,
wenn H2S Gas oder eine Mischung dieses Gases mit S02 Gas als schwefelhaltige Verbindung
zugeführt wird, da H2S offenbar den zur Verfügung stehenden Sauerstoff eliminiert
oder bindet und hierdurch die anderweitig mögliche, unerwünschte Salzbildung verhindert
wird.
-
Beispielsweise wegen der sauren Natur von S02 und/oder H2 5 und der
Bindung freier Hydroxid ionen des Alaklimetallhydroxids bewirkt die langsame oder
steigende Zugabe der schwefelhaltigen Verbindung zum wässrigen Reaktionsmedium eine
Verringerung des pH Wertes desselben. Diese langsame Verringerung muß deshalb herbeigeführt
werden, da ein abruptes Absenken des pH Wertes, etwa auf Grund einer sehr schnellen,
einmaligen Zugabe der schwefelhaltigen Verbindung, zu der unerwünschten Salzbildung
und
einer verringerten Erzeugung des gewünschten anorganischen Polymerkomplexes führen
kann.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren setzt die Bildung des anorganischen
Polymerkomplexes dann ein, wenn mit der langsamen Zugabe der schwefelhaltigen Verbindung
begonnen wurde. Der Prozentsatz an anorganischem Polymerkomplex ist anfänglich recht
gering, steigt jedoch proportional zur Menge der zugeführten schwefelhaltigen Verbindung
und dem auftretenden Absinken des pH Wertes des wässrigen Reaktionsmediums. Zur
Erzeugung des erfindungsgemäßen Produktes ist es lediglich notwendig, die schwefelhaltige
Verbindung derart stufenweise zuzugeben, daß ein gewisses begrenztes Absinken des
pH Wertes des wässrigen Reaktionsmediums auftritt, welches die Polymerkomplexproduktion
anzeigt.
-
Zur Herbeiführung einer maximalen Ausbeute des anorganischen Polymerkomplexes
gemäß der Erfindung wird die stufenweise Zugabe der schwefelhaltigen Verbindung
vorzugsweise dann unterbrochen, wenn das wässrige Medium einen pH Wert von etwa
8,5 bis 10,5 erreicht. Zu diesem Zeitpunkt kann jegliches überschüssige, unreagierte
Nichtalkalimetall aus dem wässrigen Reaktionsmedium entfernt werden. Bei der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung läßt die Reaktion jedoch noch eine gewisse Zeit im
Anschluß an die Beendigung der Zufuhr der schwefelhaltigen Verbindung weiterlaufen,
und das unreagierte nichtalkalische Metall wird dann aus dem wässrigen Medium entnommen,
wenn dessen pH Wert etwa 6,5 bis 7,5 beträgt. Darüberhinaus kann bei einer bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens der erzeugte anorganische Polymerkomplex
mit Schwefel und/oder S02 beladen werden; dies beispielsweise durch Einführung der
entsprechenden schwefelhaltigen Verbindung im Anschluß an oder vor dem Entfernen
des unreagierten, überschüssigen Nichtalkalimetalls. Hierbei kann die Reaktion sogar
bis in den sauren Bereich geführt werden.
-
Ein überraschender Aspekt ist bei dem anorganischen Polymerkomplex
gemäß der Erfindung darin zu sehen, daß die Hydrosulfidgruppen
selbst
unter sauren Bedingungen stabil bleiben Die Existenz dieser Gruppen bewirkt, daß
der Polymerkomplex zusätzlichen Schwefel und S02 absorbieren kann.
-
Wie oben bereits ausgeführt, werden bei einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung sowohl das Alkalimetallhydroxid als auch die schwefelhaltige Verbindung
langsam oder stufenweise in das das Nichtalkalimetall enthaltende wässrige Reaktionsmedium
eingegeben. Diese Reaktion wird in einem sauren Medium durchgefährt. Dies anstelle
des oben beschriebenen Vorgehens, wobei die schwefelhaltige Verbindung dem Reaktionssystem
langsam zugegeben wird, das bereits das in Lösung gegangene Alkalimetallhydroxid
enthält. Bei langsamer Zugabe des Alkalimetallhydroxids zusammen mit der schwefelhaltigen
Verbindung kann dies in Form einer wässrigen Lösung vorliegen. Vorzugsweise wählt
man bei dem Alkalimetallhydroxid jedoch die Form fester Kügelchen des Natrium- oder
Kaliumhydroxids. Ebenso wie die schwefelhaltige Verbindung sollten diese festen
Pellets des Alkaliummetallhydroxids derart dem Reaktionssystem zugegeben werden,
daß ein inniger Kontakt zwischen dem Alkalimetallhydroxid und dem Nichtalkalimetall
auftritt.
-
Dies kann dadurch bewerkstelligt werden, daß man die Pellets in der
Nähe des nichtalkalischen Metalls in das wässrige Medium fallen läßt.
-
Wenn Alkalimetallhydroxid und schwefelhaltige Verbindung gemäß der
Erfindung bei der Herstellung des anorganischen Polymerkomplexes gleichzeitig zugegeben
werden, so erfolgt dies derart, daß das Reaktionsmedium sauer gehalten wird, vorzugsweise
mit einem pH Wert von etwa 2,5 bis 6,o, insbesondere 3,5 bis 4,2.
-
Wenn das Alkalimetallhydroxid und die schwefelhaltige Verbindung gemäß
der Erfindung gleichzeitig und langsam oder stufenweise der Reaktion unter Beibehaltung
eines sauren Zustandes derselben zugegeben werden, so sei dennoch erwahnt, daß sowohl
Alkalimetallhydroxid als auch schwefelhaltige Verbindung nicht kontinuierlich in
das Reaktionsmedium eingeführt werden müssen. Zur Herbeiführung des gewünschten
pH Wertes des Reaktionsmediums im sauren Bereich
kann es tatsächlich
notwendig sein, zuerst die schwefelhaltige Verbindung, beispielsweise S02 und/oder
H2S Gas, vor jeglicher langsamen und mithin steigenden Zugabe des Alkalimetallhydroxids
zuzusetzen. Darüber hinaus kann sich insbesondere bei Zugabe des Alkalimetallhydroxids
zum Reaktionsmedium in Form fester Pellets im Zeitpunkt der Einführung dieser Körper
der pH Wert des Reaktionsmediums kurzzeitig aus dem gewünschten sauren Bereich hinaus
verschieben. Bei Vorliegen dieser Umstände ist es deshalb erwünscht, die Zugabe
der schwefelhaltigen Verbindung in Abwesenheit einer kontinuierlichen Zuführung
des Alkalimetallhydroxids forteufuhren, um im wässrigen Reaktionsmedium wiederum
den gewünschten sauren pH Wert herzustellen. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung,
die Zugabe der schwefelhaltigen Verbindung im Zeitraum der Zugabe des Alkalimetallhydroxids
zum wässrigen Reaktionsmedium fortzuführen oder zu unterbrechen.
-
Alle anderen die Alternativausführrngsform der Erfindung betreffenden
Parameter entsprechen jenen, die oben in Verbindung mit dem alkalischen Verfahren
zur Herstellung des erfindungsgemäßen anorganischen Polymerkomplexes beschrieben
wurden.
-
Wie im Fall der Ausführungsform mit der alkalischen Reaktion wird
bei der vorliegenden Ausführungsform mit saurer Reaktion die schwefelhaltige Verbindung
bei Einfiihrmig in das wässrige Reaktionsmedium auf Grund der Lösung des Nichtalkalimetalls
und der Freisetzung von Valenzelektronen in Hydrosulfidgruppen übergeführt.
-
Die gebildeten Hydrosulfidgruppen reagieren mit in Lösung gegangenen
Ionen des Nichtalkalimetalls und des Alkalimetallhydroxids und erzeugen den anorganischen
Polymerkomplex gemäß der Erfindung.
-
In gleicher Weise wie bei der obigen Ausführungsform mit alkalischer
Reaktion setzt die Bildung des anorganischen Polymerkomplexes
mit
Zugabe des Alkalimetallhydroxids zum und Lösung im ReaktionsmediumF itederum wird
anfänglich nur eine geringe Menge des anorganischen Polymerkomplexes gebildet. Diese
steigt jedoch mit Zugabe weiteren Alkalimetallhydroxids zum Reaktionsmittel. Zur
Erzeugung einer gewissen Menge des Produktes ist lediglich ein gewisses begrenztes
Anwachsen des pH Wertes des Reaktionsmediums erforderlich, welches Anwachsen die
Bildung des anorganischen Polymerkomplexes anzeigt. Dieser höhere pH Wert bezieht
sich natürlich auf den gesamten pH Wert des Systems unter stabilisierten Bedingungen
unter Vernachlässigung von im Bereich der Einführung des Alkalimetallhydroxids vorherrschenden
hohen pH Werten.
-
Gemäß dieser Ausführungsform mit saurer Reaktion wird die langsame
Zugabe der schwefelhaltigen Verbindung und/oder des Alkalimetallhydroxids vorzugsweise
dann unterbrochen, wenn der pH Wert des wässrigen Mediums etwa 5,0 bis 6,o beträgt,
um so die Bildung des anorganischen Polymerkomplexes zu maximieren. Bei der bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das nichtreagierte nichtalkalische
Metall aus dem wässrigen Medium dann entfernt, wenn dessen pH Wert etwa 6,o bis
7,0 beträgt. Wiederum wie im Falle der Ausführungsform mit alkalischer Umgebung
kann eine weitere Beladung des anorganischen Polymerkomplexes mit Schwefel und/oder
S02 und/oder H2S mit Vorteil entweder vor oder im Anschluß an die Entnahme des unreagierten,
nichtalkalischen Metalls erfolgen.
-
Bei der Ausführungsform der Erfindung in saurer Umgebung bewirkt die
langsame oder gestufte Zugabe des Alkalimetallhydroxids zum Reaktionsmedium naturgemäß
ein graduelles Anwachsen des pH Wertes des Reaktionsmediums. Dieses graduelle Anwachsen
ist nicht nur einer Neutralisation des sauren Reaktionsmediums mit der daraus resuMierenden
Salzbildung zugeordnet, sondern vielmehr auch der
Reaktion des
atomaren Wasserstoffs, der durch die Lösung des Nichtalkalimetalls und des Phosphors
zur Bildung von Hydrophosphidgruppen, die offenbar stabilisiert und durch die kombinierte
Wirkung von sowohl Nichtalkali- als auch Alkalimetallionen in den anorganischen
Polymerkomplex aufgenommen sind. Da Hydrophosphidgruppen sich in der Regel nicht
in saurem Medium bilden, liegt es auf der Hand, daß die Art und Weise, wie die Reaktanten
kombiniert werden, insbesondere die Alkalimetallhydroxidzugabe, von wesentlicher
Bedeutung sind.
-
Die Zugabe des Alkalimetallhydroxids sollte derart erfolgen, daß unter
Außerachtlassung begrenzter Bereiche hohen pH Wertes in der Nähe des nichtalkalischen
Metalls der Gesamt pH des Reaktionsmediums nicht abrupt gesteigert, sondern vielmehr
über eine gewisse ausgedehnte Zeitspanne durch die sehr langsame Zugabe des Alkalimetallhydroxids
angehoben wird. Eine derartige Zugabe kann über mehrere Stunden oder sogar mehrere
Tage ausgeführt werden, um den graduellen Anstieg des pH Wertes des Reaktionsmediums
zu erzielen.
-
Um den erfindungsgemäßen anorganischen Polymerkomplex auf möglichst
wirtschaftliche Weise zu erzeugen, wird die ansteigende Zugabe des Alkalimetallhydroxids
vorzugsweise dann abgebrochen, wenn der pH Wert des wässrigen Mediums einen Betrag
von etwa 3 bis 4 erreicht.
-
In diesem Zeitpunkt wird sich jedoch, solange wie unreagiertes, nichtalkalisches
Metall vorhanden ist, die Bildung des anorganischen Polymerkomplexes fortsetzen.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung läßt man die Reaktion im Anschluß
an die Beendigung der Zugabe des Alkalimetallhydroxids noch eine gewisse Zeit weiterlaufen.
Sodann wird die Reaktion durch Entfernen des unreagierten Nichtalkalimetalls aus
dem wässrigen Medium beendet, wenn dieses einen pH Wert von etwa 6 bis 7 erreicht
hat. Eine gewisse Zeit nach Zugabe des Alkalimetallhydroxids, wenn das Reaktionsmedium
einen
pH Wert von 3,5 bis 4,5 erreicht hat, scheint eine Wasseraufnahme durch den gebildeten
anorganischen Komplex stattzufinden. Dies kann beim Erwärmen des Reaktionsmediums
in dieser Zeitspanne auf etwa 300 ° C unter Beobachtung des durch dieses Erhitzen
ausgetriebenen Betrages an Wasser verfolgt werden. Es wird überraschend wenig Wasser
abgegeben, was -.zu dem Schluß führt, daß das Wasser in irgendeiner Weise an dem
gebildeten Komplex angelagert oder gebunden wurde.
-
Wie oben bereits ausgeführt wird die Reaktion bei einer alternativen
Ausführungsform der Erfindung in alkalischem Medium durchgeführt. Hierbei können
Alkalimetallhydroxid und phosphorhaltige Verbindung langsam, jedoch im wesentlichen
gMchzeitig, dem wässrigen, das nichtalkalische Metall enthaltende wässrige Reaktionsmedium
zugegeben werden. Andererseits kann aber auch die phosphorhaltige Verbindung alleine
langsam dem wässrigen Medium zugegeben werden, das bereits durch frühere Zugabe
von Alkalimetallhydroxid alkalisch gemacht wurde.
-
Bei langsamer oder steigender bzw. stufenweise Zugabe des Alkalimetallhydroxids
zusammen mit der phosphorhaltigen Verbindung kann das Alkalimetallhydroxid in Form
einer wässrigen Lösung vorliegen.
-
Vorzugsweise wird jedoch das Alkalimetallhydroxid in Form fester Kügelchen
oder Pellets von Natrium- oder Kaliumhydroxid zugegeben. Ebenso wie die phosphorhaltige
Verbindung sollten diese festen Kügelchen des Alkalimetallhydroxids dem Reaktionssystem
derart zugegeben werden, daß ein inniger Kontakt zwischen Alkalimetallhydroxid und
Nichtalkalimetall eintritt. Dies kann wiederum dadurch erreicht werden, daß man
die Pellets im Bereich des nichtalkalischen Metalls in das wässrige Reaktionsmedium
fallen läßt.
Wenn die gleichzeitige Zuführung von Alkalimetallhydroxid
und phosphorhaltiger Verbindung gemäß der Erfindung zur Erzeugung des anorganischen
Polymerkomplexes durchgeführt wird, soll diese Zugabe derart erfolgen, daß das Reaktionsmedium
alkalisch bleibt, vorzugsweise mit einem pH Wert von etwa 11 bis 14.
-
Die Reaktion des alkalischen Mediums gemäß der Erfindung wird vorzugsweise
derart ausgeführt, daß man zunächst das Alkalimetallhydroxid im wässrigen Reaktionsmedium
in Lösung gehen läßt und daß man danach die phosphorhaltige Verbindung wiederum
langsam zugibt. Die anfängliche Zugabe von Alkalimetallhydroxid bewirkt im wässrigen
Medium einen stark alkalischen Zustand, d. h. einen sich nahe bei 14 bewegenden
pH Wert. Die Reaktion kann jedoch bei jeglichem pH Wert von etwa II gestartet werden.
Wie im Falle der Ausführungsform der Erfindung mit saurer Reaktion wird bei dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel mit alkalischer Reaktion die phosphorhaltige Verbindung
bei ihrer Zugabe zum wässrigen Reaktionsmedium auf Grund der Reaktion des Phosphors
mit dem atomaren Sauerstoff, der bei der Lösung des nichtalkalischen Metalles freigesetzt
wird, in Hydrophosphidgruppen umgesetzt. Die so gebildeten Hydrophosphidgruppen
reagieren dann mit in Lösung gegangenen Ionen des Niohtalkalimetalls und des Alkalimetalls
und erzeugen den anorganischen Polymerkomplex gemäß der Erfindung.
-
Bei dieser Ausführungsform der Erfindung mit alkalischer Reaktion
fällt der pH Wert des Reaktionsmediums bei der langsamen oder steigenden Zugabe
der phosphorhaltigen Verbindung graduell ab. Wie bei der Ausführungsform der Erfindung
mit saurer Reaktion beruht dieses Phänomen nicht nur alleine auf der Neutralisation
des Hydroxids bei Einführung der sauren phosphorhaltigen Verbindung zur Eræeugung
des Salzes, sondern ebenfalls auf der Bildung des erfindungsgemäßen
Polymerkomplexes.
Die langsame bzw. steigende Zugabe der phosphorhaltigen Verbindung wird vorzugsweise
dann unterbrochen, wenn das wässrige Reaktionsmedium einen pH Wert von etwa 8,5
bis 10,5 erreicht hat. Bei der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das nichtalkalische Metall bei diesem Zeitpunkt nicht aus dem wässrigen
Medium entfernt, sondern dann, wenn es einen pH Wert von etwa 6,5 bis 7,5 erreicht
hat.
-
Als grundsätzliche Regel kann angenommen werden, daß die Reaktion
zur Bildung des anorganischen Polymerkomplexes gemäß der Erfindung exothermer Natur
ist, unabhängig welche der vorstehenden Methoden herangezogen wird. Dementsprechend
wird bei fortschreitender Reaktion und Bildung des anorganischen Polymerkomplexes
Wärme im Reaktionsmedium entwickelt. Gemäß der Erfindung wird die Reaktion vorzugsweise
in einem Temperaturbereich von 20 bis 70 0 C aufrechterhalten. Bei Anwendung schwefelhaltiger
Verbindungen und Gase jedoch unter Verwendung von Phosphorsäure kann die Temperatur
im Idealfall auf etwa 300 O C gebracht werden.
-
In der Praxis kann das erfindungsgemäße Verfahren mit Vorteil bis
zum Kochpunkt des wässrigen Reaktionsmediums geführt werden, wenn die Reaktion mit
Sorgfalt gesteuert wird, wie durch gesteuerte Zugabe der Reaktionsteilnehmer. Auf
Grund der exothermen Natur der Reaktion und Potential eines ungesteuerten Systems
wird man jedoch die Beibehaltung der Reaktionstemperatur im oben angegebenen Rahmen
bevorzugen.
-
Unter gewissen Umständen kann es erforderlich sein, eine Einrichtung
zur Abführung von Wärme aus dem Reaktionsmedium vorzusehen.
-
Dies kann beispielsweise durch Anwendung eines Eisbades erfolgen.
-
Da darüber hinaus unweigerlich ein gewisser Verlust an gasförmigem
S02
und/oder H2S des Reaktionssystems eintritt, werden oftmals mit Vorteil refluxierende
Bedingungen geschaffen, um so viel an gasförmigen Reaktanten wie möglich in Kontakt
mit dem wässrigen Medium und dem nichtalkalischen Metall zu halten. Dies stellt
den besten Einsatz dieses Reaktanten und die größtmöglichste Sicherheit dahingehend
sicher, daß hinreichender Kontakt zwischen der schwefelhaltigen Verbindung und dem
in Lösung gehenden nichtalkalischen Metall aufrechterhalten wird, um so die Bildung
oder Erzeugung des gewünschen anorganischen Polymerkomplexes zu bewirken.
-
Wie erwähnt, läuft die Reaktion grundsätzlich exotherm ab; bei Verwendung
gewisser Metalle kann jedoch eine endotherme Reaktion im Reaktionssystem erzeugt
werden. Unter diesen Umständen kann es dann notwendig sein, die Reaktion durch sanftes
Erhitzen des Reaktionsmediums während der Bildung des anorganischen Polymerkomplexes
zu beschleunigen. Vorzugsweise wird die Reaktion unter gewissen Umständen wiederum
durch Erwärmen des Reaktionsmediums auf eine Temperatur von wenigstens etwa 50 0
C initiiert. Sobald die Reaktion jedoch einmal abzulaufen begonnen hat, wird ausreichende
Wärme im System erzeugt, und die äußere Erwärmung kann abgebrochen werden.
-
Chemische Analyse der erfindungsgemäßen Itiymerkomlexe Zur weiteren
Untersuchung des mit dem -erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Polymerkomplexes
wurden typische Komplexe der thermographanetrischen Analyse (TGA), der Massenspektographie
(MS) und Viskositätsmessungen unterzogen.
-
Fig. 1, welche ein TGA Thermogramm eines Silicium-Kalium-Schwefel-Polymerkomplexes
gemäß der Erfindung ist, stellt dar, daß vier Reaktionen während des Erhitzungsvorganges
auftreten. Diese
Reaktionen werden bei loo, 200, looo und 1300
0 C beobachtet. Fast gleichzeitig mit dem Beginn der Erwärmung beginnt der Druck
im System anzusteigen, und der nach unten gerichtete Druck des im die Probe enthaltenden
Tgels entwickelten Gases bewirkte einen "anscheinenden" Gewichtsanstieg auf der
TGA Kurve. Diese Gasentwicklung zeigt sich an Hand der loo und 200 0 C Teile der
TGA Kurve.
-
Die währed der TGA Untersuchung von der Probe entwickelten Gase wurden
in einen Massenspektographen geleitet. Fig. 2 zeigt Teile der MS Aufzeichnung und
gibt die MS Abtastung im Bereich von 1 bis 65 amu (Atommasseneinheit) der bei 700
bis 825, 1 ooo bis 1 ioo und 1 500 bis 1 570 0 C entwickelten Gase wieder.
-
Fig. 2 zeigt mit aller Deutlichkeit das Vorhandensein atomaren Wasserstoffs,
atomaren Schwefels und der S-S Bindung der Hydrosulfidgruppen im erfindungsgemäßen
anorganischen Polymerkomplex.
-
So zeigt beispielsweise die Masse 1 das Vorhandensein atomaren Wasserstoffs
im System, Masse 32 entspricht atomarem Schwefel.
-
Die Anwesenheit dieser Atome zeigt die Existenz von Schwefel-Wasserstoff
Bindungen an. Die Masse 64 entspricht der S-S Gruppierung.
-
Fig. 3 ist ein TGA Thermogramm eines erfindungsgemäßen Titan-Natrium-Phosphor-Polymers
gemäß der Erfindung, und man erkennt drei Reaktionen während des Erhitzungsprozesses.
Diese Reaktionen werden bei ioo, 900 und 1 ioo O C beobachtet. Unmittelbar nach
dem Beginn der Erwärmung steigt der Druck im System und der nach unten gerichtete
Druck des im die Probe enthaltenden Tiegels entwickelten Gases bewirkte einen "anscheinenden"
Gewichtsanstieg auf der TGA Kurve. Diese Gasentwicklung zeigt sich beim loo O C
Teil der TGA Kurve. Bei 1 200 0 C trat eine unerklärliche Verschiebung auf.
-
Die während der TGA Untersuchung von der Probe entwickelten Gase wurden
in einen Spekhographen eingeleitet. Fig. 4 a - c zeigt Teile der MS Aufzeichnung,
die die MS Abtastung im Bereich von 1 bis 65 amu der in den Bereichen von etwa 900
bis 980, 1 400 bis 1 450 bzw. darüber entwickelten Gase wiedergibt.
-
Die MS Ergebnisse wesentlicher aufgetretener Spitzen lassen sich wie
folgt zusammenfassen: M/e Spitze Eemperaturbereich 1 50 - 450 ° C 32 1 290 - 1 600
0 4, 64 1 220 - 1 600 0 Die M/e Spitzen werden dahingehend interpretiert, daß sie
verschiedene Gruppierungen und Bindungen identifizieren, die im anorganischen Polymerkomplex
gemäß der Erfindung vorliegen können.
-
Masse 1 kann beispielsweise als Wasserstoff, Masse 32 und 64 können
als verschiedene mehrfache der Hydrophosphidgruppe -HP- gedeutet werden.
-
Auf Grund dieser Interpretation der MS Aufzeichnung und anderer analytischer
Weste kann in Verbindung mit der Erfindung die Hypothese aufgestellt werden, daß
die Formel des anorganischen Polymerkomplexes empirisch wie folgt lautet: tM'M-
(HnP)xzy Hierbei bedeutet M mindestens ein nichtalkalisches Metall, M' das Alkalimetall;
n eine ganze Zahl, die die Zahl der Wasserstoffatome
wiedergibt,
die in den Hydrophosphidgruppen für jedes Phosphoratom zur Verfügung steht, einschließlich
des Wasserstoffs, der in Hydridform vorliegt, x eine die Anzahl der vorhandenen
Hydrophosphidgruppen wiedergebende Zahl, die im Idealfall gleich der Summe der Valenzen
von M und M' ist und y die Zahl der sich im anorganischen Polymerkomplex wiederholenden
multimetallischen Hydrophosphidgruppen.
-
Der Wert von y wurde nicht quantifiziert. Es wurde jedoch bestimmt,
daß gemäß der Erfindung ein Polymerkomplex gebildet wird, und zwar durch Viskositätsvergleiche
und solche Kenngrößen wie Filmbildungseigenschaften der dem Polymerkomplex enthaltenden
Lösungen.
-
Wie oben festgestellt, wurde gemäß der Erfindung analytisch mittels
der vorstehenden Untersuchungen und der im folgenden beschriebenen Infrarotanalysen
bestimmt, daß zusätzlich zu den Hydrophosphidgruppen veränderlichen Wasserstoffgehaltes
der erfindungsgemäße anorganische Polymerkomplex weiterhin Wasserstoff enthält,
wahrscheinlich in Form eines Hydrids, d. h. ein Hydridtichtalkali-oder Alkalimetalls.
In dieser Hinsicht scheint die Hydridbildung im anorganischen Polymerkomplex gemäß
der Erfindung dann besonders vorzuherrschen, wenn der pH Wert 5 ist oder größer.
Auch scheinen höhere Temperaturen den Valenzzustand des in den Hydrophosphidgruppen
vorhandenen Phosphors zu beeinflussen.
-
Fig. 5 a bis d gibt Teile der Aufzeichnung eines Raman Spektrographen
eines untersuchten anorganischen Polymerkomplexes wieder, der gemäß der Erfindung
hergestellt wurde und Hydrosulfidgruppen enthält. Die Spektrallinien stimmen mit
den Daten überein, die in Inorganic Sulphur Chemistry, G. Nickless, ed. (Elsevier
1968), S. 150 bis 151 für H2S2 8 veröffentlicht sind und zeigen weiterhin das Vorliegen
von S-H und S-S Bindungen im anorganischen
Polymerkomplex an.
-
Auf Grund der vorstehenden und anderer analytischer Werte wurde in
Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung die Hypothese aufgestellt, daß der
anorganische Polymerkomplex empirisch durch die folgende Formel beschrieben werden
kann: MM' (HSn)x y.
-
Hierbei bedeuten M das nichtalkalische Metall, M' das Alkalimetall,
n die Zahl der in der Hydrosulfidgruppe anwesenden Schwefelatome, grundsätzlich
eine positive Zahl bis hinauf zu etwa 14, x die Zahl der Hydrosulfidgruppen in jeder
sich wiederholenden Einheit des anorganischen Polymerkomplexes, wobei angenommen
wird, daß sie im Idealfall der Summe der Valenzen von M und M' entspricht, und y
die Zahl der sich im anorganischen Polymerkomplex wiederholenden Einheiten, ein
noch nicht quantifizierter Wert. Es wurde jedoch erfindungsgemäß bestimmt, daß anorganische
Polymerkomplex filmbildende Eigenschaften aufweist.
-
Es sei berücksichtigt, daß die obige Formel, wie erwähnt, nur eine
Hypothese darstellt, die auf verschiedenen analytischen Werten beruht, welche hinsichtlich
des anorganischen Pólymerkomplexes entwickelt wurden. Selbstverständlich soll die
Wiedergabe dieser hypothetischen, empirischen Formel in keiner Weise irgendeine
Einschränkung der geoffenbarten Erfindung bedeuten.
-
Weiterhin kann selbst unter idealen Darstellungsbedingungen die wässrige
Lösung des anorganischen Polymerkomplexes gewisse gelöste Salze aufweisen. Auch
kann zusätzlich, wie oben erwähnt, Schwefel im anorganischen Polymerkomplex gelöst
sein, und es
können zusätzliche S02 und/oder H2S Gruppen in die
Polymerstruktur eingebaut sein. Weiterhin können Hydroxygruppen und/oder Hydroperoxygruppen
in der Struktur des anorganischen Polymerkomplexes vorhanden sein. Dies hängt von
der Menge des im System zur Verfügung stehenden Sauerstoffs ab. Als Folge dieser
Möglichkeiten liegt es auf der Hand, daß der erfindungsgemäße anorganische Polymerkomplex
keiner genauen Definition zugänglich ist, und aus diesem Grunde wurde der Ausdruck
"anorganischer Polymerkomplex" oder "anorganischer polymerer Komplex" in der vorliegenden
Beschreibung und den Ansprüchen zur Identifizierung der mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren gewonenen Produkte verwendet.
-
Zusätzlich zu den vorstehenden Ausführungen sei erwähnt, daß auf Grund
der unvermeidbaren Anwesenheit von Sauerstoff im wässrigen Reaktionsmedium der anorganische
Polymerkomplex weiterhin Hydroxygruppen und/oder Sauerstoffkomplexe mit Phosphor,
wie Phosphit und/oder Phosphatgruppen aufweisen kann. Diese können jedoch bei Burchfuhrung
des erfindungsgemäßen Verfahrens unter den oben aufgeführten idealen Bedingungen
auf ein Mindestmaß verringert werden. Es muß aber verstanden werden, daß für den
anorganischen Polymerkomplex gemäß der Erfindung keine einzige Formel genannt werden
kann, und aus diesem Grunde wurde der obige Ausdruck "anorganischer Polymerkomplex"
oder "anorganischer polymerer Komplex" zur Beschreibung der Produkte gemäß der Erfindung
verwendet. Auch für diesen Fall sei darauf hingewiesen, daß die empirische Formel
auf Grund einer Hypothese entstanden ist und daß mit deren Wiedergabe keineswegs
irgendeine Einschränkung des Schutzbegehrens beabsichtigt ist.
-
Zur Bestimmung der polymeren Natur der Komplexe wurden Viskosit ät
sme 5 sungen an zwei verschiedenen Aluminium-Natrium-S chwe felkomplexen durchgeführt.
Als Bezugsgröße für die Viskositäten einer
Salzlösung wurden wässrige
Natriumchloridlösungen unterschiedlicher Konzentration hergestellt.
-
Fig. 6 ist eine gwphische Darstellung der relativen Viskosität gegenüber
der Konzentration.
-
Kurve A gibt den anorganischen Polymerkomplex A wieder, Kurve B den
anorganischen Komplex B und Kurve C Natriumchlorid.
-
Es wird angenommen, daß die Kurve C eine gerade Linie ist, wodurch
die geringe Einwirkung einer wässrigen Salzlösung auf das Lösungsmittel Wasser dargetan
wird. Die Kurven B und C zeigen jedoch, daß der in einer wässrigen Lösung gelöste
anorganische Polymerkomplex eine definierte Auswirkung auf die Viskosität des Lösungsmittels
Wasser hat. Kurve B weist auf einen Polymerkomplex niedrigen Molekulargewichtes,
Kurve C auf einen solchen höheren Molekulargewichts hin.
-
Die Erfindung wird nunmehr durch Bezugnahme auf die folgenden spezifischen
Beispiele näher beschrieben. Es sei darauf hingewiesen, daß diese Beispiele nur
zur Demonstration der Durchführbarkeit und Wirksamkeit der Erfindung gegeben werden.
Wiederum sollen sie keinesfalls zu irgendeiner Einschränkung oder Begrenzung der
Erfindung herangezogen werden. Sie zeigen lediglich die bei der Durchführung der
Erfindung durch einen Fachmann erhältlichen Resultate.
-
Teil- und Prozentangaben in den folgenden Beispielen geben Gewichtsteile
(Gew.-T) und Gewichtsprozent (Gew.-) wieder, sofern
nichts anderes
ausdrücklich gesagt wird.
-
In den folgenden Beispielen wird Bezug genommen auf die Fig. 7 bis
12. In Verbindung mit der Interpretation dieser Infrarotbilder, insbesondere zur
Identifizierung der Anwesenheit von Hydrosulfidgruppen, wird Bezug auf die folgenden
Tabelle 1 genommen.
-
Tabelle 1 SO4 - 1100 (s), 575-675 (s) SO3 - 1200 (s), 1050 (m), 625-650
502 - 1300 (s), 1150 (s) SO - 1050 (s) SH - 2750-2250 (w), 900-800 (w) 780-680 s,
Si, P - 1100-900 (s) S-S - 425-500(s), 525 (w) O-H (Streckung) - 3200-3700 H20 (Biegung)
- 1600-1650 S-H (Streckung) - 2550-2600, 820-905 0-H (Deformation) - 1210-1450 0-H
(bewegt) (wag) - 850-900 S-S (Streckung) - 400-500 S (Streckung) - 2290, 2150, 1500-1450
Zur Interpretation der Infrarotspektrogramme gemäß Fig. 9-12 wird insbesondere auf
die folgenden Wellenlängen (cm 1) der PH Gruppen verwiesen:
V1
-2327 V2-991-Doublette V3-2421-Schulter V4-1121.
-
Beispiel 1 Ein anorganischer Polymerkomplex wird unter Verwendung
der bevorzugten Mischung von H2S Gas und S02 Gas als der notwendigen Schwefelquelle
zur Erzeugung reaktiver Hydrosulfidgruppen und zur geringst möglichen Bildung von
Sauerstoff enthaltenden Gruppen, wie Sulfaten, hergestellt. Beim vorliegenden Beispiel
wurde das 502 und das H2S Gas unter Verwendung zweier Gaseinlaßrohre in das Reaktionsmedium
eingeführt. Ein Rohr war mit einem 802 Vorrat, das andere mit einem H2S Vorrat verbunden.
Jedes Rohr erstreckte sich in der Reaktionslösung soweit wie möglich auf den Reaktorboden,
so daß das jeweilige Gas bei seiner Einführung durch die Reaktionslösung in innigem
Kontakt mit dem nichtalkalischen Metall geblasen wurde.
-
Ein anorganischer Aluminium-Natrium-Schwefel-Polymerkomplex wurde
wie folgt gebildet. Etwa 80 g Natriumhydroxid wurden in 720 g Wasser gelöst, und
die Temperatur dieser Lösung wurde auf 30 °C gebracht. Sodann wurden 219,8 g Aluminium
in Form von Stangen mit etwa 12,7 mm Durchmesser und einer Länge von 12,7 bis 25,4
mm in der Natriumhydroxidlösung angeordnet. Unmittelbar vor Einführung des Aluminiums
betrug die Temperatur der Lösung 30 ° C, und der pH Wert war 14,o. Durch Einsatz
eines Kühlbades wurde die Temperatur
der Reaktionslösung während
der Durchführung des vollständigen Beispiels zwischen etwa 25 und 35 0 C gehalten.
SO2 und H2S wurden gleichzeitig in einem Verhältnis von 1 : 1 (nach Gewicht) in
die Reaktionslösung eingeführt. Die Gesamtzeit, während der die Gasmischung durch
die Reaktionslösung strönte, betrug 140 Minuten. 30 Minuten nach der Einführung
der S02/H2S Gasmischung wurde beobachtet, daß-die Temperatur der Reaktionslösung
32 0 und ihr pH Wert 13,6 betrug. 70 Minuten nach Einführung der Gasmischung betrug
die Temperatur der Reaktionslösung 34 ° C, der pH Wert 13,5. 80 Minuten nach Einführung
der S02/H2S Gasmischung konnte beobachtet werden, daß sich Schwefelteilchen am Einlaß
des H2S Rohres bildeten. Diese Teilchen schwammen an der Oberfläche der Reaktionslösung
auf, worauf sie sich dann lösten.
-
Nachdem die S02/H2S Gasmischung 9o Minuten lang durch die Reaktionslösung
strömte, betrug die Temperatur der Reaktionslösung 34 ° C und der pH Wert 13,3.
In diesem Zeitpunkt wurde beobachtet, daß die sich am Einlaß des H2S Rohres bildenden
Schwefelteilchen eine geringere Löslichkeit in der Reaktionslösung zeigten. 125
Nach Reaktionsbeginn betrug die Temperatur der Reaktionslösung 35 ° C, der pH Wert
12,4. Die S02/H2S Gaszuführung wurde nach 140 Minuten abgestellt. Die Temperatur
der Reaktionslösung betrug zu diesem Zeitpunkt 34 0 C und der pH Wert 11,5. Die
Reaktion wurde durch Entfernung des unreagierten Aluminiummetalls aus der Reaktionslösung
beendet.
-
Die Analyse führte zu dem Ergebnis, daß die mit diesem Beispiel gewonnene
viskose, transparente -Lösung 841,3 g wog und daß 6 g Aluminium mit der Reaktion
verbraucht wurden. Der relativ geringe Betrag an Aluminium begründet sich primär
auf die Tatsache, daß das Aluminium bei niedrigen Temperaturen langsam in der Hydroxidlösung
in Lösung geht. Die Anwesenheit von Schwefelteilchen zeigt an, daß die S02 Zufuhr
im Verhältnis zu dieser geringen
Lösungsrate des Aluminiums zu
groß war. Wäre das Aluminiummetall nicht entfernt worden, so hätte sich die Reaktion
unter Abfall des pH Wertes fortgesetzt, selbst bei abgeschalteter Gaszufuhr.
-
Das Vorliegen eines Polymerkomplexes wurde nichtsdestoweniger durch
Transparenz, Viskosität und spezifisches Gewicht der Lösung angezeigt. Darüber hinaus
bestätigten nach Filtration und Trocknung sowohl Infrarot- als auch Raman Spektrographie
das Vorhandensein von sowohl SH als auch S-S Bindungen. Die in Fig. 5 wiedergegebene
Raman Spektrographie sowie die Infrarotspektrographie gemäß Fig. 7 wurden mit dem
vorliegenden Produkt gewonnen. Beim Verbrennen des Produktes bei 1 ooo ° C wurde
schließlich ein bi-metallisches Hydrosulfidprodukt in Form eines rosafarbenen Pulvers
gewonnen. Dieses Produkt war in Wasser gut löslich und bildete erneut eine transparente,
viskose Lösung.
-
Beispiel 2 Mit diesem Beispiel wird der Einfluß hoher Temperaturen
bezüglich der Durchführung der Erfindung im Hinblick auf die Bildung eines erfindungsgemäßen
anorganischen Polymerkomplexes untersucht. Entsprechend dem Vorgehen nach Beispiel
1 wurden 80 g einer Natriumhydroxidlösung auf loo O C erhitzt; es wurde ein pH Wert
vorn 14,o gemessen. Die Natriumhydroxidlösung wird in ein Reaktionsgefäß gegeben,
in dem 225,3 g Aluminium vorhanden sind.
-
Eine Mischung von S02 und H2S im Gewichtsverhältnis von 1 : 1 wird
50 Minuten lang mit einer Fließrate von etwa o,25 g/min durch das Reaktionsgefäß
geblasen. 30 Minuten nach Einführung des Gases wurde Temperatur der Reaktionslösung
von 99 O C und ein pH Wert von 11,5 gemessen. Während der Durchführung dieses Beispiels
wurde das Reaktionsgefäß weder von außen erhitzt noch
gekühlt.
50 Minuten nach Beginn der Einführung der Gasmischung aus SO2 und H2S betrug die
Temperatur der Lösung 94 ° C, der pH Wert 10,9. In diesem Zeitpunkt wurden die Gasströme
abgestellt.
-
Während der gesamten Versuchsdurchführung wurde kein sichtbares Schwefelpräzipitat
trotz der Tatsache gebildet, daß die Gaszufuhr ebenso groß wie beim vorangegangenen
Beispiel war. Die Reaktion wurde wiederum durch Entfernen des unreagierten Aluminiummetalls
aus dem Reaktionsgefäß beendet.
-
Die Analyse ergab 678,7 g einer viskosen, transparenten Lösung, die
einen Polymerkomplex enthielt, und weiterhin, daß 35,7 g Aluminium in den so gebildeten
anorganischen Polymerkomplex eingebaut wurden.
-
Beispiel 3 Wie in Beispiel 1 und 2 wurden 80 g Natriumhydroxid in
720 g Wasser gelöst. Danach wurden 220,3 g Aluminium in die Natriumhydroxidlösung
gegeben. Der Temperaturbereich der Reaktionslösung wurde zwischen 50 und 60 O C
gehalten. Die Mischung aus SO2 und H2S Gas im Gewichtsverhältnis von 1 : 1 wurde
kontinuierlich über 80 Minuten durch das Reaktionsgefäß geleitet. 35 Minuten nach
Beginn der Einleitung der Gasmischung betrug die Temperatur der Reaktionslösung
55 ° C, der pH Wert 12,7. 52 Minuten nach Beginn der Gasströmung betrug die Temperatur
der Lösung 55 ° C, der pH Wert 12,8. Die Bildung einer kleinen Menge einer sichtbaren
Ausfällung an der Öffnung des S02 Röhrchens konnte beobachtet werden. Nachdem die
Gasmischung 65 Minuten lang durch das Reaktionsgefäß strömte betrug die Temperatur
der Reaktionslösung 58 ° C, der pH Wert 12,7. Zu diesem Zeitpunkt konnte festgestellt
werden, daß die sichtbaren Schwefelpartikel
sich schnell wieder
lösten. 80 Minuten nach Beginn der Einleitung der Gasmischung wurde die S02 H2S
Gaszufuhr beendet. In diesem Zeitpunkt betrug die Temperatur der Reaktionslösung
60 der pH Wert 12,4. Es konnte beobachtet werden, daß das Aluminium dennoch weiterhin
mit dem gebildeten Polymerkomplex reagierte und daß die Ausfällung in der Reaktionslösung
nicht mehr sichtbar war. 5 Minuten nach Beendigung der Gaszufuhr betrug die Temperatur
der Reaktionslösung 66 ° C und ihr pH Wert 12,3. Die Reaktion wurde 1o Minuten nach
Beendigung der Gaszufuhr durch Entfernen des unreagierten Aluminiums aus dem Reaktionsgefäß
beendet. Spuren der Ausfällung oder des Niederschlages wurden im Reaktionsgefäß
beobachtet.
-
Die Analyse erbrachte ein Gesamtgewicht der mit diesem Beispiel erzeugten
Lösung von 815,3 g und außerdem, daß 20,3 g Aluminium in den gebildeten Polymerkomplex
eingebaut wurden.
-
Beispiel 4 754,1 g in einer NaOH Lösung gereinigten Aluminiums in
Form etwa 9,5 mm dicker und 25,4 mm langer Stäbe wurden in ein mit einer Umhüllung
versehenes Glasgefäß von 20 1 Inhalt gegeben (mittels fließendem Wasser erwärmt
und gekühlt). 4 500 ml deonisierten Wassers wurden in das Reaktionsgefäß gegeben
und die Temperatur auf 47 0 C eingestellt. Der Deckel des Gefäßes wurde sodann geschlossen,
und es wurden 140 g einer 2,5 % NaOH gelöst in 9oo ml Wasser von oben durch einen
Trichter zugegeben. Alsdann wurde S°2 und H2S Gas gleichzeitig aus getrennten Vorräten
durch das Reaktionsgefäß geblasen. Der H2S Strömungsmffler wurde 18,5 (entsprechend
o,367 g pro Minute), der S02 Strömungsmesser auf 25 (entsprechend o,846 g pro Minute)
eingestellt. Zu Beginn der Gaszufuhr betrug der pH Wert des Reaktionsmediums 13,4;
er wurde
anschließend kontinuierlich während vorbestimmter Intervalle
verfolgt. Die Temperatur der Reaktion begann praktisch sofort zu steigen; sie wurde
jedoch unterhalb etwa 65 ° C gehalten. Die Reaktion verlief entsprechend dem folgenden
Schema: verstrichene Zeit, h Temperatur pE Bemerkungen o: 50 62 0 C 13,2 1 : oo
62 C 11,4 gelbliche Farbe, mit Niederschlag am Boden 1 : 15 10,8 1 : 35 55 °C 10,0
1 : 50 50 0 C 8,1 2 : 15 7,0 2 : 25 6,2 große Niederschlagsmengen 3 : o5 2,5 Spezifisches
Gewicht des Produkts: 1,o41 Zu diesem Zeitpunkt wurde die Gas zufuhr unterbrochen
und das unreagierte Aluminium aus dem Reaktionsgefäß entnommen und gewogen.
-
Auf der Grundlage des unverbrauchten Aluminiums wurde bestimmt, daß
48,2 g während der Reaktion verbraucht wurden. Die Lösung zeigte gelbliche Farbe,
war jedoch noch transparent und wies ein spezifisches Gewicht von 1,o41 auf. Die
gelbliche Farbe ist auf übermäßige Gaszufuhr (insbesondere H2S) zurückzuführen,
wodurch eine wesentliche Bildung elementaren Schwefels eintrat. Der größte Teil
davon fiel aus. Ein erheblicher Anteil verblieb jedoch suspendiert
als
Kolloid in der Reaktionslösung. Nachdem die Lösung über Nacht abstand, war die gelbliche
Farbe praktisch vollständig verschwunden, wodurch veranschaulicht wurde, daß die
gemäß der Erfindung erzeugten Polymerkomplexe in der Lage sind, Schwefel zu absorbieren.
Das in Fig. 8 gezeigte Infrarotspektrum wurde von diesem Produkt erhalten und zeigt
die S-S Bindung. Ein Vergleich der Viskosität der Lösung nach dem vorliegenden Beispiel
mit einer Natriumchloridlösung ist in Fig. 6 veranschaulicht.
-
Beispiel -5 Das Verfahren gemäß Beispiel 4 wurde mit der abänderung
wiederholt, daß die doppelte Menge an NaOH eingesetzt wurde. Die bis zur Beendigung
der Reaktion verstrichene Zeit war etwa doppelt so lang wie beim vorangegangenen
Beispiel. Das spezifische Gewicht des Produktes betrug 1,o92. Seine Viskosität ist
ebenfalls in Fig. 6 wiedergegeben.
-
Beispiel 6 Versuch (a) Bei dieser Untersuchung wurde ein Molverhältnis
von Silicium zu Kalium von etwa 1,4 : 1 bei den anfänglichen Reaktanten verwendet.
Die Reaktanten sind 57,1 g Siliciummetall und 40 g Kaliumhydroxid. Zunächst wurde
das Kaliumhydroxid in 400 ml kalten Wassers gelöst; sodann wurde diese Lösung auf
50 ° C erwärmt. Der anfängliche pH Wert dieser Lösung betrug etwa 12,o.
-
Eine S02 Gasströmung wurde während etwa 37 Minuten durch das Reaktionsgefäß
geblasen; sodann wurde die S02 Zufuhr unterbrochen. In diesem Zeitpunkt betrug der
pH Wert der Lösung etwa 10,5. Die Temperatur des Reaktionssystems zum Zeitpunkt
der
Gasabschaltung war etwa 44,5 ° C. Das unreagierte Siliciummetall
und die Lösung wurden sodann in ein Becherglas gegeben, in dem das Silicium fortfuhr,
mit dem Polymerkomplex zu reagieren. Überschüssiges Siliciummetall wurde bei Erreichen
eines pH Wertes von etwa 7,0 entnommen.
-
Versuch (b) Bei diesem Versuch wurden 60 g Kaliumhydroxid in 400 ml
kaltem Wasser gelöst und die Lösung sodann auf 50 0 erwärmt. Sodann wurden 56,5
g Siliciummetall niedriger Reinheit der Kaliumhydroxidlösung zugegeben. Der pH Wert
der Lösung betrug 14. Im Anschluß daran wurde Schwefeldioxid 30 Minuten lang durch
das Reaktionsgefäß geblasen. Bei Abschaltung der S02 Gaszufuhr betrug die Temperatur
des wässrigen Mediums 45 ° C, der pH Wert etwa 10. Im Anschluß daran wurden das
unreagierte Silicium und die Lösung in ein sauberes Gefäß gegeben, in dem sich die
Reaktion des Siliciummetalls mit dem erzeugten Polymerkomplex fortsetzte. Überschüssiges
Silicium wurde bei Erreichen eines pH Wertes von 7,0 entnommen.
-
Beispiele 7 bis 20 In gleicher Weise wie bei den vorangegangenen Beispielen
wurden erfindungsgemäße Polymerkomplexe erzeugt, und zwar unter Verwendung von Kaliumhydroxid
und den repräsentativen Nichtalkalimetallen jeweils aus der Gruppe I bis VIII des
Periodensystems; vgl. die Aufstellung unten. Bei jedem Versuch war das Reaktionsprodukt
transparent und wasserlöslich. Die polymere Natur wurde durch spezielle Beobachtungen
des spezifischen Gewichtes und der Viskosität bestätigt. Beim Erhitzen eines jeden
Reaktionsproduktes fiel Schwefel aus. Die Infrarotspektrographie bestätigte in jedem
Fall das Vorhandensein von H-S und S-S Bindungen.
-
Beispiel 7 TiK Beispiel 14 BeK 8 Nbg 15 FeK 9 MoK 16 Nik 10 ZnK 17
NiK 11 CuK 18 TaK 12 MnK 19 SbK 13 CoK 20 TeK Beispiel 21 Gemäß der Erfindung wurde
ein polymerer Wolfram-Phosphor-Natrium-Komplex wie folgt hergestellt: 750 g Wolframmetall
in Form von Stücken mit einem Querschnitt von etwa 3,2 bis 12,7 mm wurden in ein
6 ooo ml Reaktionsgefäß gegeben, in dem sich 2 137 ml einer 85 %igen (Gewieht) H
;P04 Lösung befanden. Die Temperatur der Lösung betrug etwa210O, der pH Wert war
kleiner als 1,o. Im Anschluß daran wurden Natriumhydroxidpellets langsam in die
Reaktionslösung eingemessen. Es wurde so etwa die dem Fassungsvermögen eines Eßlöffels
entsprechende Menge der Lösung zugegeben. Sodann wurde die Lösung dieser Menge abgewartet,
ehe die nächste Menge zugegeben wurde.
-
Ein Glasrührstab wurde zur Unterstützung des Inlösunggehens des Natriumhydroxids
benutzt. Auf diese Weise wurden über eine Dauer von etwa 4 Stunden 1 6oo g NaOH
zugegeben. Während eines Zeitpunkts mußte die Zugabe etwas verlangsamt werden, damit
die Reaktionstemperatur wieder auf Raumtemperatur absinken konnte. Sodann wurde
das Reaktionsgefäß leicht erhitzt und die Reaktionsmischung gerührt, bis eine Temperatur
von etwa 120 ° C erreicht wurde. Von diesem Zeitpunkt an wurde die Temperatur während
einer Dauer von etwa 2 Tagen konstant gehalten. Mit Beginn des dritten
Tages
setzte eine heftige Blasenbildung in der Reaktionsmischung ein. Nach etwa 6 Stunden
kontinuierlicher Blasenbildung wurde das Reaktionsmedium immer viskoser, so daß
sich schließlich am Boden des Reaktionsgefäßes ein festes Produkt bildete. Es war
milchig weiß und löste sich gut in 500 ml heißem Wasser. Diese Lösung wurde erneut
langsam erhitzt, und zwar auf etwa 50 ° C, wobei es während der folgenden Nacht
und am nächsten Tag auf dieser Temperatur gehalten wurde. Am darauf folgenden Tag
wurde es in ein Heizgefäß gegeben und sodann auf 11o O C erhitzt. Diese Temperatur
wurde etwa 13 Stunden beibehalten, worauf dann die Wärmezufuhr abgestellt und eine
Analysenprobe entnommen wurde. Figur 9 gibt das gewonnene Infrarotspektrum dieser
Probe wieder.
-
Beispiel 22 Bei diesem Beispiel wurden etwa 2 111 g Molybdänmetall
in ein Reaktionsgefäß gegeben, welches einen Liter einer wässrigen Lösung einer
85 eigen (Gewicht) Phosphorsäure enthielt. Das Molybdän reagierte langsam in der
H3P04 Lösung. Im Anschluß daran wurden 400 g Natriumhydroxid in Form fester Pellets
langsam über 2 Stunden in das Reaktionsgefäß gegeben. Die Reaktionsrate des Molybdäns
stieg langsam, wobei jedoch die Reaktionslösung relativ ungestört verblieb. In diesem
Zeitpunkt betrug der pH Wert der Lösung etwa 5,o. Während der nächsten 20 Tage wurde
das Reaktionsgefäß jeden Morgen auf etwa 100 C erhitzt, diese Temperatur wurde tagsüber
beibehalten, während der Nacht ließ man die Lösung abkühlen. Am 21 Tag wurde die
Reaktion durch Entfernung des unreagierten Molybdäns aus dem Reaktionsgefäß beendet.
In der Probe war ein anorganischer Polymerkomplex mit etwa 12 g Molybdän gebildet
worden. Das Infrarotspektrum gemäß Fig. 1o bestätigt das Vorhandensein von PH Gruppen.
-
Beispiel 23 Ein polymerer Titan-Natrium-Phosphor-Komplex wurde wie
folgt gebildet: 240,8 g Titan wurden in ein Reaktionsgefäß gegeben und im Anschluß
daran 267,2 ml von mit Wasser zu einer 85 eigen (Gewicht) wässrigen Lösung verdünnter
H3PO4. Das Titan reagierte mit der H3PO4 Lösung. Sodann wurden 29,3 Natriumhydroxid
in Form von Pellets in das Reaktionsgefäß eingemessen und 245 g Wasser zugegeben.
Die Reaktions setzte sich über etwa 51 Stunden ungestört fort, worauf sie über 80
Minuten auf eine Temperatur von 90 ° C erhitzt wurde. Die sich einstellende viskose
Lösung wurde im Anschluß hieran unter Bildung eines Filmes getrocknet.
-
Das Infrarotspektrogramm ist in Fig. 11 wiedergegeben.
-
Beispiel 24 Es wurden insgesamt 297,2 g Nickel in ein Reaktionsgefäß
gegeben, dem 267,2 ml H3P04 in Form einer wässrigen Lösung in einer Konzentration
von 85 Gew.-% zugegeben wurden. Es zeigte sich keine sichtbare Reaktion zwischen
dem Nickelmetall und der H3P04 Lösung. Sodann wurden 55,3 g Natriumhydroxid zusammen
mit loo g Wasser in das Reaktionsgefäß eingemessen. Das Nickel reagierte langsam,
und die Reaktion lief über 26 Tage lang ungestört ab.
-
Sodann wurde die Reaktionslösung auf 100 ° 0 erhitzt. Die Reaktionslösung
nahm lindgrüne Farbe an; eine viskose Lösung eines anorganischen Nickel-Natrium-Phosphor-Polymers
wurde gebildet.
-
Beispiel 25 Gemäß dem oben beschriebenen Vorgehen wurden 905 g Tantal
in ein Reaktionsgefäß gegeben. Sodann wurden 267,2 ml H3PO4 in Form einer 85 %igen
Lösung (Gewicht) in Wasser zugegeben. Das Tantal reagierte nicht sichtbar mit der
H3P04 Lösung. Anschließend wurden
50 g Natriumhydroxid in Form
fester Pellets zusammen mit 200 ml Wasser der Reaktionslösung zugesetzt. Das Reaktionssystem
verblieb 26 Tage lang ungestört. Im Anschluß hieran wurde das Reaktionsgefäß erhitzt,
um die Temperatur der Lösung auf loo ° zu steigern. Die Reaktion wurde durch Entfernen
des unreagierten Tantalmetalls aus dem Reaktionsgefäß beendet. Mit diesem Beispiel
wurde ein anorganischer Polymerkomplex mit Tantal-Natrium-Phosphor gebildet, Beispiel
26 Ein anorganischer Aluminium-Phosphor-Natrium Polymerkomplex wurde wie folgt gebildet:
144,6 g Aluminium wurden in das Reaktionsgefäß gegeben. Sodann wurde eine 85 %ige
(Gewicht, in Wasser verdünnt) H 3PO4 Lösung zugegeben. Als nächstes wurden 21 g
Natriumhydroxid in Form fester Pellets langsam in das Reaktionsgefäß eingemessen.
30 Minuten nach Beginn der Natriumhydroxidzugabe betrug die Temperatur der Reaktionslösung
23 ° C.
-
50 Minuten nach Beginn des Natriumhydroxidzusatzes wurden 245 g Wasser
zur Verbesserung der Löslichkeit des Natriumhydroxids zugegeben. Die Reaktionslösung
verblieb während etwa 69 Stunden ungestört. Sodann wurde die Temperatur der Reaktionslösung
durch Erhitzen auf 52 0 C erhöht. Nach 2 Stunden und 15 Minuten wurde die Wärmezufuhr
unterbrochen, nachdem die Reaktionslösung 82 0 erreicht hatte; das Reaktionsgefäß
verblieb danach ungestört.
-
Einige Tage nach Beginn der Polymerbildungsreaktion dieses Beispiels
setzte sich die Reaktion weiter fort. Eine Analysenprobe wurde gezogen. Gemäß Fig.
12 wird das Vorliegen von PH Gruppen demonstriert.
-
Entsprechend dem Vorgehen nach den obigen Beispielen wurden anorganische
Polymerkomplexe unter Verwendung von Zink, Beryllium bzw.
-
Tellur mit Natriumhydroxid und Phosphorsäure gebildet.
-
BeisPiel 27 422,1 g im Wege des Zonenschmelsens raffiniertes Silicium
hoher Reinheit wurde in Form von Stücken auf den Boden eines Reaktionsgefäßes gegeben
und 800 g deionisierten Wassers zugegeben. Der Lösung wurden 200 g Natriumhydroxidpellets
zugesetzt, die in Lösung gingen. Der pH Wert wurde mit größer 13 bestimmt. Das Reaktionsgefäß
wurde auf einer Heizplatte angeordnet und langsam auf eine Temperatur von 53 0 C
erhitzt. In diesem Zeitpunkt wurde langsam, Tropfen für Tropfen, eine 85 %-ige Phosphorsäure
in das Reaktionsgefäß gegeben. Diese langsame Zufuhr wurde beibehalten, und zwar
unter Beibehaltung der Erwärmung der Reaktionslösung; auch wurde die Entwicklung
des pH Wertes verfolgt. Nach etwa 2 Stunden betrug die Temperatur 80 O C und der
pH Wert 11,9. In diesem Zeitpunkt begann sich am Boden des Reaktionsgefäßes ein
Niederschlag zu bilden, die Zufuhr der Phosphorsäure wurde abgestellt. Die Reaktion
setzte sich unter zusätzlicher Erwärmung weitere 5 Stunden fort. In diesem Zeitpunkt
betrug die Temperatur loo ° C, der pH Wert 1o,2, Dann wurde die Erwärmung unterbrochen,
und man ließ das Reaktionsgefäß über Nacht abkühlen.
-
Am nächsten Morgen wurde ein pH Wert des Reaktionsmediums von 11,3
gemessen. Die Erwärmung wurde fortgesetzt, und die Reaktion erstreckte sich über
weitere 8 Stunden. Während verschiedener Zeitspannen über den Tag verteilt wurde
weitere Phosphorsäure langsam in das Reaktionsmedium eingemessen. Die Erhitzung
wurde unterbrochen, und man ließ das Reaktionssystem wiederum über Nacht abkühlen.
-Am folgenden Morgen betrug der pH Wert der Reaktion
1o,8. Das
unreagierte Silicium wurde aus dem Reaktionsmedium entfernt, sein Gewicht betrug
353,7 g. Im Reaktionsgefäß verblieb eine sehr transparente Lösung. Die Infrarotanalyse
bestätigte das Vorliegen von PH Gruppen im Produkt.
-
Beispiel 28 Bei diesem Beispiel wurde Silicium niedriger Reinheit
(96,3 %) anstelle des Siliciums hoher Reinheit nach dem vorangegangenen Beispiel
verwendet. Die Reaktionsfolge war die gleiche mit der Ausnahme, daß beim vorliegenden
Beispiel 15 Gew.-% Natriumhydroxidlösung verwendet wurden und die Reaktion bei einer
niedrigeren Temperatur begann. Die Ausgangstemperatur betrug 28 ° C, der AusgangspH
Wert 13,7. Die Reaktion lief nur sehr langsam ab, und man mußte die Säurezufuhr
unterbrechen, sowie die Reaktionslösung leicht erwärmen, um die Lösungsrate des
Siliciums anzuheben. Die Wärmezufuhr wurde abgeschaltet und die Säurezufuhr nach
5 Minuten wieder aufgenommen. Nach einer weiteren Stunde wurde die Zufuhr der Posphorsäure
wieder unterbrochen. Die Temperatur betrug etwa 50 ° C, der pH Wert 13,2. Die Reaktion
lief während weiterer 30 Minuten weiter ab. Hierbei stieg die Temperatur langsam
an. Bei etwa 95 0 C entwickelte sich eine sehr heftige exotherme Reaktion.
-
Zu diesem Zeitpunkt wurde die restliche Phosphorsäure zugesetzt.
-
Auf diese Weise wurde der pH Wert abgesenkt, auch die Reaktionsrate
wurde merklich verringert. Es hatte den Anschein, als ob geringe Mengen Silicium
aus der Lösung ausfielen. Die Reaktion setzte sich unter Abkühlen etwa 4 Stunden
weiter fort. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Temperatur mit 43 O C gemessen. Auch
wurde in diesem Zeitpunkt die Wärmezufuhr angestellt und de Reaktion während weiterer
2 Stunden leicht erwärmt. Der pH Wert wurde mit 10,5 und die Reaktionstemperatur
mit 58 O C gemessen. Am folgenden
Morgen befand sich ein dickes,
viskoses Material im Reaktionsgefäß. Zur Verdünnung der Lösung im Hinblick auf eine
Entfernung und Messung des unreagierten Siliciums mußten 200 ml Wasser zugesetzt
werden. Diese Messung zeigte, daß etwa 90 g des Siliciums vom Polymeren aufgenommen
wurden. Die Menge an verbrauchter Phosphorsäure (85 Gew.-%) betrug etwa 80 g.
-
Die Erfindung wurde primär anhand der vorangegangen Beispiele, insbesondere
in Verbindung mit ihren bevorzugten Ausführungsformen beschrieben. Es liegt dennoch
auf der Hand, daß es keineswegs beabsichtigt ist, sie hierdurch in irgendeiner Weise
einzuschränken. Es sind demgegenüber zahlreiche Änderungen möglich, ohne daß diese
den aufgezeigten Rahmen überschreiten würden. So kann beispielsweise bei der Durchführung
der Erfindung wie angegeben, auf eine große Anzahl nichtalkalischer Metalle zur
Erzeugung des anorganischen Polymerkomplexes zurückgegriffen werden. Darüberhinaus
ist mehr als ein Reaktionsablauf möglich, um die Reaktion zwischen dem nichtalkalischen
Metall oder solchen Metallen, dem Alkalimetallhydroxid und dem Vorrat an PH oder
SH Gruppen durchzuführen.