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Fahrerkabine, insbesondere für einen Querstapler
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Die Erfindung betrifft eine Fahrerkabine, insbesondere für einen Querstapler,
mit einem Fahrersitz sowie hand- und fußbetätigten Bedienungselementen für einen
Fahrantrieb und zum Betätigen eines seitlich angeordneten Lastaufnahmemittels.
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Querstapler oder Vierwegestapler o.dgl. werden häufig zum Beschicken
von Regalanlagen eingesetzt. Dabei kann es vorkommen, daß lange und enge Gänge befahren
werden müssen, aus denen der Querstapler nach Aufnehmen oder Absetzen einer Last
rückwärts ohne zu wenden wieder herausfahren muß. Für einen derartigen Querstapler
wäre es deshalb für den Fahrer gunstig, wenn er sich herumdrehen kann, um diese
Rückwärtsfahrt ohne Schwierigkeiten zu bewältigen. Er sollte deshalb viel Bewegungsfreiheit
in der Fahrerkabine haben. Andererseits wird jedoch angestrebt, die Abmessungen
der Fahrerkabine möglichst gering zu halten, damit nicht Nutzfläche des Querstaplers
verlorengeht oder die Beweglichkeit des Fahrzeuges eingeschränkt wird. Bekannte
Bauarten, bei welchen zwei in die unterschiedlichen Richtungen weisende Sitze und
entsprechend die doppelte Anordnung von Bedienungselementen vorhanden sind, führen
zu großen Fahrerkabinen. Auch bei der Bauart, bei welcher ein Fahrersitz um
eine
vertikale Drehachse in die gewünschte Fahrtrichtung geschwenkt werden kann, ist
der Platzbedarf noch recht groß, was durch die ebenfalls hier zweifach vorhandenen
Bedienungselemente bedingt wird. Auch bei dieser Bauart erhält die Fahrerkabine
noch annähernd die doppelte Länge einer nur für eine Richtung bestimmten Fahrerkabine.
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AuBerdem ist bei allen diesen Anordnungen auch der konstruktive Aufwand
relativ hoch.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fahrerkabine der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß einerseits der Raumbedarf für die Fahrerkabine
nicht oder nicht wesentlich erhöht wird, während andererseits die Möglichkeit des
Rückwärtsfahrens für die Bedienungsperson wesentlich erleichtert wird, so daß damit
der Bedienungskomfort erhöht wird. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Fahrersitz
und/oder die vor dem Fahrersitz angeordneten Bedienungselemente derart ausgebildet
und/oder angeordnet sind, daß ein für ein aufrechtes Stehen der Bedienungsperson
zwischen dem Sitz und dem oder den davor angeordneten Bedienungselementen ausreichender
Freiraum vorhanden ist.
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Durch diese Ausbildung wird es möglich, den Querstapler sowohl in
sitzender als auch in stehender Position zu bedienen, wobei die sitzende Position
für die Vorausfahrt und die stehende Position für die Rückwärtsfahrt und ggf. auch
für die Arbeiten beim Last aufnehmen oder Lastabsetzen gedacht sind. Durch die stehende
Position, bei welcher die Bedienungsperson dem Lastaufnahmemittel zugekehrt ist,
wird auch noch erreicht, daß die Bedienungsperson dann sowohl das Gerät als auch
die evtl. aufgenommene Last während einer Rückwärtsfahrt besser beobachten kann.
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Um einen genügenden Freiraum zu schaffen, ohne die Länge der
Fahrerkabine
zu erhöhen, wird zweckmäßig vorgesehen, daß vor dem Sitz ein Lenkrad angeordnet
ist, das eine mit einer horizontalen Achse versehene Lenksäule aufweist, die zwischen
einer geneigten und einer wenigstens annähernd vertikalen Position verschwenkbar
ist. Zu dem gleichen Zweck kann auch vorgesehen werden, daß das Sitzkissen des Fahrersitzes
aus der Sitzposition herausbewegbar an einem Sitzgestell gehalten ist. Auch dadurch
kann der Freiraum zwischen den vorderen Bedienungselementen und dem Fahrersitz geschaffen
oder vergrößert werden.
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Um der Bedienungsperson in der Stehposition einen sicheren Halt auch
während einer Fahrt zu ermöglichen, ist oberhalb des Sitzes etwa in Kopfhöhe einer
stehenden Bedienungsperson ein Haltegriff vorgesehen. Dieser Haltegriff ist zweckmäßig
in der dem Lastaufnahmemittel zugekehrten Ecke zwischen einer Rückwand und einer
Seitenwand der Fahrerkabine angeordnet. Dort befindet sich im Normalfall eine Säule
eines Rahmens der Fahrerkabine, so daß der Haltegriff einerseits leicht anzubringen
ist und andererseits auch den Blickwinkel nicht einschränkt.
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Bei einer vorteilhaften Ausbildung sind die dem Lastaufnahmemittel
zugehörigen Bedienungselemente in an sich bekannter Weise als Handhebel ausgebildet,
die seitlich in etwa in der Höhe des Sitzes auf der dem Lastaufnahmemittel zugewandten
Seite der Fahrerkabine in dem Bereich zwischen dem Fahrersitz und dem Lenkrad angeordnet
sind. Diese Bedienungselemente sind aufgrund ihrer Anordnung sowohl in der Sitzposition
als auch in der Stehposition für die Bedienungsperson leicht zugänglich und deshalb
gut bedienbar.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind insbesondere für die
Steuerung der Fahrbewegung zusätzliche gleichwirkende Bedienungselemente vorgesehen,
die jeweils nur der sitzenden oder der stehenden Position der Bedienungsperson zugeordnet
sind. Dadurch wird
sichergestellt, daß die Bedienungsperson auch
in der Stehposition keine Schwierigkeiten beim Bedienen des Fahrantriebes hat.
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In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist der Haltegriff als ein
Bedienungselement ausgebildet, insbesondere als ein Drehgriff.
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Dieser Haltegriff kann dann beispielsweise als Drehgashebel dienen
und auf den Fahrantrieb einwirken. Die Bedienungsperson kann sich somit gleichzeitig
halten und noch eine Bedienung des Fahrzeuges steuern.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die der
stehenden Bedienungsposition zugeordneten zweiten Betätigungselemente mit einer
Sperre versehen sind, die an durch Hochklappen des Sitzkissens des Fahrersitzes
und/oder durch Aufrichten der Lenksäule betätigbare Verstellelemente angeschlossen
ist. Damit kann sichergestellt werden, daß die zusätzlichen Bedienungselemente in
der Sitzposition nicht betätigt werden können, so daß Fehlbedienungen ausgeschlossen
sind. Entsprechend können natürlich auch Sperren vorgesehen werden1 die die nur
der Sitzposition zugeordneten Bedienungselemente sperren.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine Teilseitenansicht eines Querstaplers mit einer erfindungsgemäßen
Fahrerkabine mit für die Sitzposition eingestellten Bedienungselementen, Fig. 2
eine Draufsicht auf die Fahrerkabine nach Fig. 1, Fig. 3 eine Ansicht der Fahrerkabine
nach Fig. I mit für die Stehposition der Bedienungsperson ausgerichteten Bedienungselementen
und
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Fahrerkabine nach Fig. 3.
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In Fig. 1 ist ein Teil eines Rahmens 1 eines Querstaplers dargestellt,
der in der Draufsicht eine U-förmige Gestalt aufweist.
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In Verlängerung des Quersteges des U-förmigen Rahmens 1 ist eine Fahrerkabine
2 angeordnet, in deren Bereich die seitlich gerichteten Schenkel des U-förmigen
Rahmens 1 beginnen. Die beiden Schenkel des U-förmigen Rahmens nehmen in nicht näher
dargestellter Weise ein Lastaufnahmemittel auf, insbesondere eine Last gabel, die
an einem quer zu dem Quersteg des U-förmigen Rahmens ausfahrbaren Lastschlitten
geführten Hubmast auf- und abbewegbar ist. Die Fahrerkabine 2, die in vielen Fällen
offen sein kann und nur aus einem in den vier Ecken Säulen 3 und ein Dach 4 aufweisenden
Schutzrahmen bestehen kann, ist mit ihrer Längserstreckung in Verlängerung des Quersteges
des U-förmigen Rahmens 1 so angeordnet, daß sie möglichst keinen Raum im Bereich
des Lastaufnahmemittels wegnimmt und auch möglichst wenig über die von dem U-förmigen
Rahmen gebildete Grundfläche übersteht.
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Die Fahrerkabine 2 ist mit einem ein Sitzkissen 5 und eine Rückenlehne
6 aufweisenden Fahrersitz so versehen, daß eine darauf sitzende Bedienungsperson
in Fahrtrichtung schaut, d.h. in Verlängerung des Quersteges des U-förmigen Rahmens
1 und quer zur Ausfahrrichtung des Lastaufnahmemittels. Vor dem aus Sitzkissen 5
und Rückenlehne 6 bestehenden Fahrersitz sind ein Bremspedal 7 und ein Gaspedal
8 angeordnet, die aus dem Boden der Fahrerkabine herausragen. Außerdem ist vor dem
Fahrersitz ein Lenkrad 9 angeordnet, das von einer geneigten Lenksäule 10 gehalten
wird.
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Die Lenksäule 10 ist mit einer horizontal und quer zur Fahrtrichtung
liegenden Schwenkachse 11 an einer Konsole 12 der Fahrerkabine 2 gehalten.
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Innerhalb der Fahrerkabine ist seitlich zwischen dem Lenkrad 9
und
dem Fahrersitz 5, 6 ein Bedienungspult 13 mit drei Bedienungshebeln 14 angeordnet,
die etwa in der Armhöhe der auf dem Fahrersitz 5, 6 sitzenden Bedienungsperson liegen.
Diese Bedienungshebel 14 sind auf der dem Lastaufnahmemittel zugekehrten Seite der
Fahrerkabine 2 angeordnet und diesem Lastaufnahmemittel zugeordnet. Durch einen
der Bedienungshebel 14 kann beispielsweise das Auf- und Abbewegen einer Lastgabel
gesteuert werden, durch einen zweiten das Ein- und Ausfahren eines einen Hubmast
für die Lastgabel aufnehmenden Schlittens, während ein dritter Bedienungshebel ein
Vor- und Zurückneigen des Hubmastes steuern kann. Die Anordnung der Bedienungshebel
14, die in vertikaler Richtung aus dem Bedienungspult 13 herausragen, ist so, daß
sich für alle diese Bewegungen sinnfällige Bewegungsrichtungen ergeben.
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Wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, sind das Lenkrad 9 und das Sitzkissen
5 des Fahrersitzes so angeordnet, daß zwischen ihnen innerhalb der Fahrerkabine
2 ein Freiraum geschaffen wird, in welchem sich eine Bedienungsperson bequem in
stehende Position aufrichten kann. Hierzu ist vorgesehen, daß die Lenksäule 10 mit
dem Lenkrad 9 um die horizontale Querachse 11 in eine etwa vertikale Position verschwenkt
werden kann. Dabei kann vorgesehen werden, daß die Endstellungen oder auch Zwischenstellungen
der Lenksäule zwischen der geneigten Ausgangsposition (Fig. 1) und der vertikalen
Position (Fig. 3) durch leicht lösbare hand-oder fußbetätigte Arretierungen gesichert
werden. Es kann auch vorgesehen werden, daß durch eine Vorspannung oder eine entsprechende
Reibung in dem Bereich der Schwenkachse 11 dafür gesorgt wird, daß die Lenksäule
10 mit dem Lenkrad in jeder Endstellung und auch in der Zwischenstellung selbsttätig
stehenbleibt.
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Um den Freiraum zu vergrößern, ist auch vorgesehen, daß das Sitzkissen
5 hochklappbar an dem Sitzgestell 15 gehalten ist. Es kann
auch
vorgesehen werden, daß das Sitzkissen 5 in anderer Weise, beispielsweise durch Verschieben
o.dgl. aus der Sitzposition herausbewegt wird. Durch das Hochschwenken des Lenkrades
kann die Bedienungsperson das Lenkrad auch in stehender Stellung gut und bequem
bedienen. In einer Ecke zwischen einer Rückwand und einer Seitenwand im Bereich
des Fahrersitzes 5, 6 auf der dem Lastaufnahmemittel zugekehrten Seite ist ein Haltegriff
16 angeordnet, an dem sich die Bedienungsperson während des Rückwärtsfahrens festhalten
kann.
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Da die Bedienungsperson während einer Rückwärtsfahrt oder auch während
eines Rangierens in stehender Position jeweils nur ein Bein frei hat, da sie auf
dem anderen steht, kann sie jeweils nur eines der Pedale 7 oder 8 bedienen. Aus
diesem Grund wird der Handgriff 16 als zusätzliches Bedienungselement ausgebildet,
insbesondere als ein Drehgasgriff, wie er beispielsweise für Motorräder o.dgl. bekannt
ist. Dieser Drehgasgriff ist dann gleichwirkend wie das Gaspedal, das von der stehenden
Bedienungsperson nicht benutzt wird.
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In der stehenden Position kann die Bedienungsperson das Fahrzeug gut
rückwärts fahren, da sie ein freies Blickfeld nach hinten hat und da ihr Blick außerdem
noch auf die Last gerichtet ist.
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Im allgemeinen sind derartige Fahrerkabinen auf der dem Last aufnahmemittel
abgewandten Seite offen. Um insbesondere für die stehende Bedienungsperson die Arbeitssicherheit
zu erhöhen und die Bedienungsperson gegen ein Herausfallen zu schützen, kann in
nicht näher dargestellter Weise ein Sicherungsbügel vorgesehen werden, der zwischen
den beiden äußeren die Außenkontur bildenden Säulen verschwenkbar und arretierbar
angeordnet ist.
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Gegebenenfalls kann sich die Bedienungsperson an diesen in der Betriebsstellung
etwa horizontal liegenden Sicherungsbügel anlehnen, so daß ihre Arbeitsweise noch
bequemer wird. Dabei kann
vorgesehen werden, daß dem Schließbügel
ein in der Schließstellung zu betätigender Kontakt zugeordnet ist, der beispielsweise
den Steuerungseinrichtungen für das Fahrwerk vorgeschaltet ist, so daß nur bei geschlossenem
Sicherungsbügel ein Verfahren möglich ist.