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2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäure-1,2,4,4,4-pentachlor-
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but-1-enyester Gegenstand der Erfindung sind der 2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäure-1,2,4,4,4-pentachlorbut-1-enylester
als neue Verbindung und ein neues Verfahren zur dessen Herstellung.
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Der 2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäure-1,2,4,4,4-pentachlorbut-l-enylester.
stellt ein wertvolles Zwischenprodukt fUr die Herstellung von Schlädligsbekämpfungsmitteln
dar.
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Der 2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäure-1,2,4,4,4-pentachlorbut-l-enylester
entspricht der Formel
--Die Verbindung der Formel 1 kann dadurch erhalten werden, dass man entweder a)
Tetrachlorkohlenstoff in Gegenwart eines Katalysators und in Gegenwart eines organischen
Ldsungsmittels an eine Verbindung der Formel CH2 = OH - Z ( anlagert oder b) eine
Verbindung der Formel -in
Gegenwart eines Katalysators und in Gegenwart
eines organischen Lösungsmittels an l,l-Dichloräthylen anlagert, wobei Z -COC1,
-COOH, -COOAlkyl mit 1-4 C-Atomen im Alkylteil oder -CN bedeutet, falls Z eine von
-COC1 verschiedene Bedeutung hat, das erhaltene Additionsprodukt der Formel
worin Z' -COOH, -COOAlkyl mit 1-4 C-Atomen im Alkylteil oder -CN darstellt, in das
2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäurechlorid Uberftihrt und das 2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäurechlorid
anschliessend in Gegenwart einer organischen Base in die Verbindung der Formel I
tiberftihrt.
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Die Ausgangsverbindungen (Tetrachlorkohlenstoff, l,l-Dichloräthylen
und die Verbindungen der Formel II und III) sind bekannt. Die Reaktionskomponenten
werden in mindestens stöchiometrischer Menge eingesetzt. Bevorzugt verwendet man
einen Ueberschuss an Tetrachlorkohlenstoff bzw. Verbindung der Formel III, beispielsweise
einen etwa 0,5- bis 2-fachen molaren Ueberschuss, wobei der Tetrachlorkohlenstoff
auch als Lösungsmittel dienen kann.
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Die Zwischenprodukte der Formel IV sind ebenfalls teilweise bekannt
[vgl. J.Chem.Soc, 1887-96(1963), Ann.Chim.Paris, 517-528(1968) sowie israelische
Patentschrift 18771 = CA,63,13089e(1965)].
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Als Katalysatoren können im erfindungsgemässen Verfahren an sich bekannte
Verbindungen eingesetzt werden, wie Metalle der Hauptgruppe VIII und der Nebengruppen
VIa, VIIa und Ib des Periodischen Systems (gemäss Lehrbuch der anorganischem
Chemie,
Holleman-Wiberg, W. de Gruyter + Co., Berlin,1976), z.B-. Eisen, Kobalt, Nickel,
Ruthenium, Rhodium, Palladium, Chrom, Molybdän, Mangan und Kupfer. Diese Metalle
können in elementarer Form oder in Form von Verbindungen eingesetzt werden. Geeignete
derartige Verbindungen sind beispielsweise Oxide, Halogenide, Sulfate, Sulfite Sulfide,
Nitrate, Acetate, Citrate, Carbonate, Cyanide und Rhodanide, sowie Komplexe mit
Liganden, wie Phosphinen, Benzoin, Benzoyl- und Acetylacetonaten, Phosphiten, Nitrilen,
Isonitrilen und Kohlenmonoxid.
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Als Beispiele seien genannt: Kupfer(II)oxid, Eisen(II)oxid; Cu(I)-,
Cu(II)-, Fe(II)- und Fe(III)bromide und vor allem -chloride sowie die Chloride des
Rutheniums, Rhodiums, Palladiums, Kobalts-und Nickels; Cu(II)sulfat, Fe(II)-und
Fe(III)sulfat, Cu(II)nitrat und Eisen(III)nitrat; Mangan(III)acetat, Kupfer(II)acetat,
$Kupfer(II)stearat; Eisen(III)citrat; Cu-(I) cyanid; Ruthenium<II) dichlorotris-triphenylphosphin,
Rhodium-tris-(triphenylphosphin)-chlorid; Chrom- und Nickelacetylacetonat, Kupfer
(11) acetylacetonat, Eisen(III)acetylacetonat, Kobalt(II)- und Kobalt (III) acetylacetonat,
Mangan (11) acetylacetonat, Kupfer -(II)benzoylacetonat, Eisencarbonyl-cyclopentadienylkomplex;
Molybdäncarbonylcyclopentadienylkomplex, Chromtricarbonyl -arylkomplexe, Rutherium(II)acetatcomplex,
Chrom- und Molybdänhexacarbonyl, Nickeltetracarbonyl, Eisenpentacarbonyl, Kobalt-
-und Mangancarbonyl.
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Es können auch Gemische der genannten- Metalle mit Metallverbindungen
tnd/oder anderen Zusätzen verwendet werden, wie Kupferpulver in Kombination-mit
einer der vorerwähnten Kupferverbindungen; Gemische von Kupferpulver mit Lithiumhalogeniden,
wie- Lithiumchlorid, oder mit Isocyaniden, wie tert-Butylisocyanid; Gemische von
Eisenpulver mit Eisen-(III)-chlorid,- gegebenenfalls unter Zusatz von Kohlenmonoxid;
Gemische
von Eisen(III)chlorid und Benzoin; Gemische von Eisen(II)- und Eisen(III)chlorid
und Trialkylphosphiten; Gemische von Eisenpentacarbonyl und Jod.
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Bevorzugt sind Eisen(II)- und Eisen(III)salze und -komplexe sowie
Eisenpulver, vor allem jedoch Kupferpulver, Kupfer(I)- und Kupfer(II)salze und -komplexe,
wie Cu(I) -chlorid, Cu(II)chlorid, Cu(I)bromid, Cu(II)bromid, Cu(II)-acetylacetonat,
Cu(II)benzoylacetonat, Cu(II)sulfat, Cu (II) nitrat und Cu (I)cyanid.
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Ganz besonders bevorzugt sind kupferpulver, Kupfer(I)- und Kupfer(II)chlorid
bzw. -bromid sowie deren Gemische.
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Die Katalysatoren werden im allgemeinen in Mengen von etwa 0,01 bis
10 Mol.%, bevorzugt 0,1 bis 5 Mole bezogen auf die Verbindung der Formel II bzw.
das l,l-Dichloräthylen, verwendet.
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Die erfindungsgemässe Anlagerung wird in einem organischen Lösungsmittel
vorgenommen. Geeignete organische Lösungsmittel sind solche, in denen die Katalysatoren
ausreichend löslich sind oder die mit den Katalysatoren Komplexe bilden können,
die aber gegenüber den Ausgangsverbindungen inert sind. Beispiele solcher Lösungsmittel
sind Alkylnitrile, insbesondere solche mit 2-5 C-Atomen, wie Acetonitril, Propionitril
und Butyronitril; 3-Alkoxypropionitrile mit 1 oder 2 C-Atomen im Alkoxyteil, wie
3-Methoxypropionitril und 3-Aethoxypropionitril; aromatische Nitrile, vor allem
Benzonitril; aliphatische Ketone mit bevorzugt 3-8 C-Atomen, wie Aceton, Diäthylketon
Methyl-isopropylketon, Di-isopropylketon, Methyl-tert-butylketon; Alkyl-und Alkoxyalkylester
von aliphatischen Monocarbonsäuren mit insgesamt 2-6 C-Atomen wie Ameisensauremethyl-
und -äthylester, EssígsSuremethyl-, -äthyl-, -n-butyl- und
-isobutylester
sowie l-Acetoxy-2-methoxyäthan; cyclische Aether, wie Tetrahydrofuran, Tetrahydropyran
und Dioxan; Dialkyläther mit je 1-4 C-Atomen in den Alkylteilen, wie Diäthyläther,
Di-n,-propyläther und Di-isopropyläther; N,N-Dialkylamide von aliphatischen Monocarbonsäuren
mit 1-3 C-Atomen im SSureteil, wie N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid, N,N-Diäthylacetamid
und N,N-Dimethylmethoxy-acetamid; Aethylenglykol- und Diäthylenglykoldialkyläther
mit je 1-4 C-Atomen in den Alkylteilen, wie Aethylenglykoldimethyl-, -diäthyl- und
-di-n-butylither, Diäthylenglykoldäthyl- und -di-n-butylather; Hexamethylphosphorsauretriamid
(Hexametapol).
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Bevorzugte Lösungsmittel für die Anlagerungen sind Alkylnitrile mit
2-5 C-Atomen und 3-Alkoxy-propionitrile mit 1 oder 2 C-Atomen im Alkoxyteil, insbesondere
Acetonitril und 3-Methoxypropionitril. -Die Reaktionstemperatur ist im allgemeinen
nicht kritisch und kann innerhalb weiter Grenzen variieren. Bevorzugt liegen die
Reaktionstemperaturen zwischen etwa 60 und 200°C insbesondere zwischen etwa 80 und
170°C. Die Reaktion kann unter Druck oder drucklos durchgeführt werden.
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Als Verbindung der Formel II verwendet man bevorzugt Acrylsäurechlorid,
Gemäss einer weiteren Bevorzugung. verwendet man als Verbindung der Formel II Acrylsäure.
Die dabei enstehenden Zwischenprodukte der Formel IV können auf an sich bekannte
Weise durch Behandeln mit geeigneten Chlorierungsmitteln, wie Phosphortrichlorid
Phosphorenpentachlorid, Phosphoroxichlorid, Oxalylchlorid, Thionylchlorid, Phosgen,
Benzoylchlorid oder Phtaloylchlorid, in das 2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäurechlorid
tibergefflhrt werden. Verwendet man als Verbindung der Formel II- oder III definitionsgemässe
Ester oder Nitrile, so kann das erhaltene Zwischenprodukt der Formel IV auf an sich
bekannte Weise in Gegenwart starker Säuren, wle konz. Salzsäure,
zur
2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäure hydrolysiert werden, worauf man diese, wie oben erwähnt,
durch Behandeln mit geeigneten Chlorierungsmitteln in das 2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäurechlorid
UberfUhrt.
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Als Verbindung der Formel III ist Dichloracetylchlorid bevorzugt.
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Geeignete Basen ftlr die Ueberführung des 2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäurechlorids
in den Ester der Formel I sind zum Beispiel tertiäre Amine, vor allem Trialkylamine
mit je 1-4, insbesondere 2-4 C-Atomen in den Alkylteilen; cyclische Amine, wie Pyridin,
Chinolin, N-Alkyl-Pyrrolidine, N-Alkyl-Piperidine, N,N-Dialkyl-Piperazine und N-Alkyl-Morpholine
oder Dialkylaniline mit je 1 oder 2 C-Atomen in den Alkylteilen, wie N-Methylpyrrolidin,
N-Aethylpiperidin, N,N'-Dimethylpiperazin, N-Aethylmorpholin und Dimethylanilin,
sowie bicyclische Amidin, wie 1,5-Diazabicyclo[5.4.0]undec5-en und 1,5 -Diazabicyclo[4.3.0lnon-5
-en, und bicyclische Aminoverbindungen, wie 1,4-Diazabicyclo-[2.2.2]octan.
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Bevorzugte Basen sind Trialkylamine mit je 1-4 C-Atomen in den Alkylteilen,
besonders Triäthylamin, und Pyridin.
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Die organische Base wird in mindestens äquimolarer Menge zum 2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäurechlorid
oder aber in einem schwachen Ueberschuss eingesetzt.
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Die Umsetzung zum Ester der Formel I wird zweckmässig in Gegenwart
eines inerten organischen Lösungsmittels vorgenommen. Als solche eignen sich z.B.
gegebenenfalls halogenierte aromatische oder aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie
Benzol, Toluol, Xylole, Chlorbenzol, Dichlor- und Trichlorbenzole, n-Pentan, n-Hexan,
n-0ctan, Methylenchlorid, Chloroforun, TetrachlorkohLenstoff, 1,1,2,2-Tetrachlotäthan
und Trichloräthylen;
cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe, wie
Cyclopentan oder Cyclohexan; aliphatische oder cycloaliphatische Ketone, wie Aceton5
Methyläthylketon, Cyclopentaaon und Cyclohexanon; aliphatische und cyclische Aether,
wie Diäthyläther, Tetrahydrofuran; Tetrahydropyran und Dioxan, sowie Nitrile von
gesättigten aliphatischen Monocarbonsäuren mit insgesamt 1-6 Kohlenstoffatomen,
wie Acetonitril, Propionitril, 3 -Methoxypropionitril und Butyronitril.
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Bevorzugt sind gegebenenfalls halogenierte aliphatische Kohlenwas
serst-offe-, besonders-Tetrachlorkohlenstoff, und cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe,
vor allem Cyclohexan.
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Die Reaktionstemperaturen liegen im allgemeinen zwischen etwa 0 und
150°C, bevorzugt zwischen etwa 20°C und 800C.
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Nach Beendigung der Umsetzung kann der Ester der Formel 1 auf Ubliche
Weise isoliert und gegebenenfalls gereinigt werden, beispielsweise durch Filtrieren
und Destillieren.
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Der Ester -der Formel I stellt ein wertvolles Zwischenprodukt zur
Herstellung von Schädlingsbekämpfungsmitteln dar. Er kann auch nach einer neuen,
eigenartigen Synthese in pyrethroidartige Schädlingsbekämpfungsmittel oder Vorläufer
davon übergeführt werden. Derartige Verbindungen, beispielsweise solche der Formel
worin eines von R1 und R2 Methyl und das andere Wasserstoff oder Methyl oder R1
und R2 zusammen Alkylen mit 2-4 C-Atomen bedeuten, R Wasserstoff, Alkyl mit 1-4
C-Atomen oder eine Gruppierung
darstellt, wobei R3 -O-, -S- oder -CH=CH-, R4 Wasserstoff, Alkyl mit 1-4 C-Atomen,
Benzyl, Phenoxy oder Phenylmercapto, R5 Wasserstoff oder Alkyl mit 1-4 C-Atomen
und R6 Wasserstoff oder Aethinyl oder, wenn eines von R1 und R2 Methyl und das andere
Wasserstoff oder Methyl, R -0H=CH-> R4 3 Phenoxy und R5 Wasserstoff bedeuten,
auch Alkyl mit 1-5 C-Atomen darstellen, können dadurch erhalten werden dass man
den Ester der Formel I in Gegenwart einer organischen Base mit einer Verbindung
der Formel
zu einer Verbindung der Formel
umsetzt, die Verbindung der Formel VII in Gegenwart eines Katalysators in eine Verbindung
der Formel -
umlagert und die Verbindung der Formel VIII in Gegenwart einer Base in eine Verbindung
der Formel V tiberftihrt.
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Bei der Umsetzung des Esters der Formel I in Gegenwart der organischen
Base entsteht intermediär ein Keten der Formel
Die Umsetzung mit dem Olefin der Formel VI wird zweckmässig in Gegenwart eines inerten
organischen Lösungsmittels vorgenommen, z.B. einem gegebenenfalls halogenierten
aromatischen oder aliphatischen Kohlenwasserstoff, einem cycloaliphatischen Kohlenwasserstoff,
einem aliphatischen oder cycloaliphatischen Keton, einem aliphatischen oder cyclischen
Aether oder einem Nitril der vorerwähnten Art.
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Als organische Basen können analoge Verbindungen wie bei der Ueberfuhrung
des 2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäurechlorids in den Ester der Formel I verwendet werden.
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Die Olefine der Formel VI werden in mindestens äquimolarer Menge,
bezogen auf den Ester der Formel I bzw. das in situ gebildete Keten der Formel IX,verwendet.
Im allgemeinen wird aber mit Vorteil ein Ueberschuss an OLefin der Formel VI verwendet.
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Als Katalysatoren flir die Umlagerung der Verbindungen der Formel
VII in Verbindungen der Formel VIII können beispielsweise Säuren, Basen oder quaternäre
Ammoniumhalogenide verwendet werden. Die Umlagerung kann in der Schmelze oder in
einem geeigneten inerten organischen Lösungsmittel vorgenommen werden.
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Als Basen für die Ueberftihrung der Verbindungen der Forme-l VIII
in Verbindungen der Formel V können z..B. Alkalimetall- und ErdalkaLimetallhydroxide
oder -alkoholate eingesetzt werden
Nach dieser neuen, erfinderischen
Synthese können Uber die neuen Zwischenprodukte der Formeln VII und VIII Verbindungen
der Formel V im Vergleich zu vorbekannten Verfahren [vgl.
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z.B. Farkas et al., Coll.Czech.Chem.Comm.,24,2230(1959) und Chem.Listy,52,688(1958);
britische Patentschrift 1.285.350; belgische Patentschrift 850.402; deutsche Offenlegungsschriften
2.439.177, 2.539.895, 2.544.150, 2.547.510, 2.552.615, 2.554.380, 2.605.398, 2.615.159,
2.615.160, 2.616.528, 2.621.830, 2.621.832, 2.621.833, 2.621.835, 2.623.777, 2.630.981
und 2.639.777; US Patentschrift 3.961.070 und japanische Offenlegungsschriften 69872/76
und 47966/76] auf besonders einfache und wirtschaftliche Weise, in guten bis sehr
guten Ausbeuten und mit hohen Anteilen der erwtlnschten> bei gewissen Anwendungen
besonders wirksamen cis-Form hergestellt werden. Im Gegensatz vorbekannten Verfahren
sind die Ausgangsprodukte leicht zugänglich, die verwendeten Reagenzien sind vergleichsweise
billig und ökologisch günstig sämtliche Reaktionsschritte können unter relativ milden
Bedingungen und ohne grossen apparativen Aufwand und sicherheitstechnische Massnahmen
durchgefUhrt werden. Die Zwischenprodukte der Formeln VII und VIII weisen die ftlr
ihre Weiterverwendung erforderliche Oxidationsstufe auf> so dass weder Oxidationen
noch iduktionen erforderlich sind. Die einzelnen Verfahrensschritte können auch
ohne Isolierung des jeweiligen Zwischenprodukts unmittelbar nacheinander durchgeftihrt
werden, so dass sich diese Synthese sehr gut fUr die grosstechnische Herstellung
von Verbindungen der Formel V eignet.
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Verbindungen der Formel V, worin R Wasserstoff oder Alkyl mit 1-4
C-Atomen darstellt, können auf an sich bekannte Weise in Wirkstoffe der Formel V
mit R r H oder Alkyl mit 1-4 C-Atomen übergeführt werden, oder auch in Verbindungen
der Formel V, worin R6 zusätzlich -CN sein kann, beispielsweise
durch
Umsetzung mit entsprechenden Halogeniden oder Alkoholen, gegebenenfalls unter vorheriger
Ueberführung in das Säurechlorid, oder durch Umesterung [vgl. z.B.
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deutsche Offenlegungsschriften 2.553.991 und 2.614.6383.
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Verbindungen der Formel V mit R l H oder Alkyl mit 1-4 C-Atomen eignen
sich zur Bekämpfung verschiedenartigster tierischer und pflanzlicher Schádlinge,
besonders als Insektizide. Die Eigenschaften, -Anwendungsgebiete und Anwendungsformen
dieser Wirkstoffe sind in der Literatur beschrieben {vgl. z.B. Nature,246,169-70(1973);
Nature, 248,710-11(1974); Proceedings 7th British Insecticide and Fungicide Conference,
721-728(1973); Proceedings 8th British Insecticide and Fungicide Conference, 373-78(19759;
J.Agr.Food chem.,23,115(1975); U.S. Patentschrift 3.961.070; deutsche Offenlegungsschriften
2.553.991, 2.439.177, 2.326.077 und 2.614.648].
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Beispiel 1 Unter Eiskühlung und unter Rühren werden zu 36,6 g (0,15
Mol) 2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäurechlorid in 210 ml trockenem Tetrachlorkohlenstoff
innerhalb von 40 Minuten 15,2 g (0,15 Mol) Triäthylamin in 40 ml trockenem Tetrachlorkohlenstoff
getropft. Dann wird die Kehlung entfernt, und das Reaktionsgemisch wird während
30 Minuten weitergerüth. Das Reaktionsgemisch wird filtriert, und das Filtrat wird
eingedampft.
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Der Rückstand wird in Diätb'läther aufgenommen, von unlöslichen Anteilen
klarfiltriert und erneut eingedampft. Die Destillation bei 0,2 mm Hg ergibt zwischen
96 und 100°C 2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäure-1,2,4,4,4-pentachlorbut-1-enylester als
klares Oel.
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IR-Spektrum (CHCl3) in cm-1 : 1765 (CO), 1630 (C=C).
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NMR-Spektrum (100 MHz, CDCl3) in ppm; 3,20-3,88 (AB-Teil des ABX,
2H); 3>96 (s, 2H), 4,84-4,97 (X-Teil des ABX, 1H).
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Das im obigen Beispiel verwendete 2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäure chlorid
kann wie folgt hergestellt werden: - 452,5 g (5 Mol) Acrylsäurechlorid (téchnischer
Reinheitsgrad), 1,5 Liter Tetrachlorkohlenstoff, 1,5 Liter Acetonitril und 30 g
Kupfer (1) chlorid werden während 24 Stunden bei 1150C gehalten. Das Reaktionsgemisch
wird klarfiltriert und am Wasserstrahlvakuum eingedampft. Der Rückstand wird destilliert.
Man erhält 922 g (76% d.Th.) 2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäurechlorid; Sdp. 78-80°C/11
mm Hg.
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IR-Spektrum (CHCl3) in cm-1 : 1780 (CO).
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NMR-Spektrum (100 MHz, CDCl3) in ppm: 3,16-3,94 (m, 2H, CH2), 4,84-4,96
(m, 1H , CH).
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- 226 g (1 Mol) 2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäure [hergestellt gemäss
CA> 63, 13089e(1965)] > 600 g Thionylchlorid und 1 ml N,N-Dimethylformamid
werden während 2 Stunden auf 50°C und während 2 Stunden auf 75°C erwärmt. Nach dem
Abdampfen des überschüssigen Thionylchlorids wird der Rückstand
destilliert.
Man erhält 227,6 g (93% d.Th.) 2,4,4,4-Tetrac.hlorbuttersäurechlorid: Sdp. 90-91°C/15
mm Hg.
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- 145,9 g (1,5 Mol) l,l-Dichloräthylen, 147,4 g (1 Mol) Dichloracetylchlorid,
200 ml Acetonitril und 3 g Kupfer(I)chlorid werden während 8 Stunden auf 130°C erhitzt.
Das Reaktionsgemisch wird eingedampft, und der rückstand wird fraktio.niert destilliert.
Man erhält 2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäurechlorid als farblose Flüssigkeit; Sdp. 78-80°C/11
mm Hg.
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Beispiel 2 Ueberflihrung in Verbindungen der Formel V Unter Stickstoffatmosphäre
werden 7,71 g (20 mMol) 2,4,4,4-Tetrachlorbuttersäure-1,2,4,4,4-pentachlorbut-1-enylester
in 70 ml absolutem Cyclohexan vorgelegt. Diese Lösung wird mit trockenem Isobutylen
gesättigt. Unter weiterem Einleiten von Isobutylen werden 2,02 g (20 mMol) trockenes
Triäthylamin in 20 ml absolutem Cyclohexan zugetropft. Dann wird 3 Stunden unter
Einleiten eines schwachen Stroms von Isobutylen weitergerührt. Das Reaktionsgemisch
wird mit zuerst mit verdünnter Salzsäure, dann mit Wasser gewaschen, Uber Magnesiumsulfat
getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird aus n-Hexan kristallisiert. Man erhält
2-Chlor--2-(2',2',2' -trichloräthyl)-3,3-dimethylcyclobutan-1-on als farblose Kristalle;
Smp- 75-76°C.
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IR-Spektrum (CHC13) in cm : 1805 (CO) 3C-NMR-Spektrum (CDCl3) in
ppm: 196,6 (s, CO); 95,3 (s, CCl3); 80,8 (s, C-2); 57,0 (t, CH2); 56,4 (t, CH2);
37,9 (s, C-3); 25,1 (q, CH3); 23,8 (q, CH3).
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132 g (0,5 Mol) 2-Chlor-2-(2',2',2'-trichloräthyl)-3,3-dimethylcyclobutan-1-on
werden in 700 ml Tolucl gelöst, mit 1 ml Triäthylamin versetzt und unter RUckfluss
gekocht.
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Nach 13 Stunden Reaktionszeit wird erneut 1 ml Triäthylamin zugegeben
und 7 Stunden weitergekocht. Nach dem Erkalten wird das Reaktionsgemisch zuerst
mit verdllnnter Salzsäure und dann mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft.
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Der erstarrte, dünnschichtchromatographisch einheitliche Rückstand
(124 g; 94% d.Th.) wird aus n-Hexan kristallisiert. Man erhält 105,8 g 2-(2',2',2'-Trichloräthyl)-3,3-dimethyl-4-chlorcyclobutan-l-on;
Smp. 56-570C.
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IR-Spektrum (CHCl3) in cm 1 1800 (CO).
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H-NMR-Spektrum (100 MHz, CDCl3) in ppm: 4,77 (d, J=2 Hz, 1H, H an
C-4); 3,47 (m, 1H, H an C-2); 2,73-3,26 (m, 2H, CH2); 2,63 (s, 3H, CH3); 1,14 (s,
3H, CH3).
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13C-NMR-Spektrum (CDCl3) in ppm: 197,0 (s, CO); 97,8 (s, CCl3); 69,4
(d, C-4); 60,6 (d, C-2); 49,5 (t, CH2-CCl3); 36,8 (s, C-3); 27,4 (q, CH3); 18,6
(q, CH3).
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Elementaranalyse für C8H10Cl4O (Molgewicht 263,98): berechnet C 36,40%
H 3,82% O 6,02% Cl 53,72% gefunden C 36,6% H 3,8% O 6,2% Cl 53,6%.
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13,2 g (0,05 Mol) 2-(2',2',2'-Trichloräthyl)-3,3-dimethyl-4-chlorcyclobutan-1-on
werden mit 150 ml 10%iger Natronlauge versetzt und intensiv gerührt. Nach 5 Minuten
hat sich eine klare Lösung gebildet, die während 1 Stunde auf 100°C (Badtemperatur)
erwärmt wird. Die Reaktionslösung wird mit Diäthyläther gewaschen, unter Kühlung
mit konzentrierter Salzsäure angesäuert und mit Diäthyläther extrahiert. Die Aetherphase
wird mit Wasser gewaschen, aber Magnesiumsulfat getrocknet und eingedampft. Der
feste RUckstand (10,35 g) setzt sich gemäss NMR-Spektrum aus 80 Gew.% cis- und 20
Gew.% trans -2 - (2 ',2' -Dichlorvinyl) -3,3-dimethylcyclopropan
-l-carbonsäure
zusammen. Kristallisation aus n-Hexan liefert reine cis-Säure; Smp. 85-87°C.
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IR-Spektrum (CHCl3) in cm 1 1710 (CO), 1625(C=G).
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NMR-Spektrum (100 MHz, CDC13/D20) in ppm: 1,30 (s, 6H, 2 mal CH3);
1,85 (d, J=8,5 Hz, 1H, HC-1); 2,02-2,19 (m, 1H, HC-2); 6,17 (d, J=8 Hz, 1H, CH=CC12).
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Die obige Verbindung kann wie folgt in einen insektiziden Wirkstoff
übergeführt werden: 10 g (0,047 Mol) cis-2-(2',2'-Dichlorvinyl)-3,3-dimethylcyclopropancarbonsäure
werden in 100 ml Benzol mit 12,1 ml (0,141 Mol) Oxaly-lchlorid 24 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt. Nach dem Eindampfen der- Reaktionslösung wird der braune RUckstand unter
vermindertem Druck destilliert.
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Man erhält 9,1 g einer klaren Flüssigkeit Sdp. 500C/0,04 mm Hg. 3,0
g dieser klaren Flüssigkeit werden in 30 ml Toluol gelöst und mit 2 ml Pyridin versetzt.
Bei Raumtemperatur werden dazu 2,9 g a-Cyano-m-phenoxybenzylalkohol in 20 ml Toluol
getropft, und das Reaktionsgemisch wird anschliessend während 16 Stunden bei Raumtemperatur
weitergerlihrt. Das Reaktionsgemisch wird zuerst mit Wasser, dann mit gesättigter
Natriumhydrogencarbonatlösung und anschliessend mit Sole gewaschen, Uber Magnesiumsulfat
getrocknet: und eingedampft. Der Rückstand wird Uber Kieselgel chromatographiert
(Eluierung mit Diäthyläther/n-Hexan 1:2). Man erhält reinen cis-2-(2',2'-Dihlorvinyl)-3,3-d
ime thylcyc lopropancarbons äute -a -cyan -m-phenoxybenzyles ter als Diastereoisomerengemisch.
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NMR-Spektrum (60 MHz, CDC13) im ppm: 1,20-1,43 (m, 6H, CH3); 1,67-2,35
(m, 2H, 2x CH ); 6,25 (d, J=9 Hz, 1H, CH=CC12); 6,40 und 6,45 (je ls, je 0,5H, CH-CN);
6,98-7,65 (m, 9H).