DE2850307C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE2850307C2 DE2850307C2 DE2850307A DE2850307A DE2850307C2 DE 2850307 C2 DE2850307 C2 DE 2850307C2 DE 2850307 A DE2850307 A DE 2850307A DE 2850307 A DE2850307 A DE 2850307A DE 2850307 C2 DE2850307 C2 DE 2850307C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- mold
- inductor
- electromagnetic
- casting
- strand
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
- 238000000034 method Methods 0.000 claims description 37
- 238000005266 casting Methods 0.000 claims description 20
- 230000008569 process Effects 0.000 claims description 17
- 239000002184 metal Substances 0.000 claims description 15
- 229910052751 metal Inorganic materials 0.000 claims description 15
- 238000009749 continuous casting Methods 0.000 claims description 5
- 150000002739 metals Chemical class 0.000 claims description 3
- 239000007788 liquid Substances 0.000 claims description 2
- 230000009471 action Effects 0.000 description 10
- 229910001338 liquidmetal Inorganic materials 0.000 description 8
- 230000005672 electromagnetic field Effects 0.000 description 6
- 230000003749 cleanliness Effects 0.000 description 5
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 5
- 239000010410 layer Substances 0.000 description 5
- 239000000047 product Substances 0.000 description 5
- 230000003313 weakening effect Effects 0.000 description 5
- RYGMFSIKBFXOCR-UHFFFAOYSA-N Copper Chemical compound [Cu] RYGMFSIKBFXOCR-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 4
- 229910052802 copper Inorganic materials 0.000 description 4
- 239000010949 copper Substances 0.000 description 4
- 206010063409 Acarodermatitis Diseases 0.000 description 3
- 241000447727 Scabies Species 0.000 description 3
- 238000001816 cooling Methods 0.000 description 3
- 230000006872 improvement Effects 0.000 description 3
- 208000005687 scabies Diseases 0.000 description 3
- 239000011265 semifinished product Substances 0.000 description 3
- 238000007711 solidification Methods 0.000 description 3
- 230000008023 solidification Effects 0.000 description 3
- 239000002344 surface layer Substances 0.000 description 3
- 229910000831 Steel Inorganic materials 0.000 description 2
- 230000007423 decrease Effects 0.000 description 2
- 238000011835 investigation Methods 0.000 description 2
- 238000013021 overheating Methods 0.000 description 2
- 230000009467 reduction Effects 0.000 description 2
- 230000028327 secretion Effects 0.000 description 2
- 239000002893 slag Substances 0.000 description 2
- 239000010959 steel Substances 0.000 description 2
- 238000012549 training Methods 0.000 description 2
- 239000005749 Copper compound Substances 0.000 description 1
- 230000006978 adaptation Effects 0.000 description 1
- 230000008859 change Effects 0.000 description 1
- 230000000295 complement effect Effects 0.000 description 1
- 239000000498 cooling water Substances 0.000 description 1
- 150000001880 copper compounds Chemical class 0.000 description 1
- 238000012937 correction Methods 0.000 description 1
- 239000013078 crystal Substances 0.000 description 1
- 230000007547 defect Effects 0.000 description 1
- 238000007872 degassing Methods 0.000 description 1
- 230000005288 electromagnetic effect Effects 0.000 description 1
- 238000012544 monitoring process Methods 0.000 description 1
- 230000035515 penetration Effects 0.000 description 1
- 230000002093 peripheral effect Effects 0.000 description 1
- 239000011148 porous material Substances 0.000 description 1
- 230000002787 reinforcement Effects 0.000 description 1
- 238000011160 research Methods 0.000 description 1
- 230000004044 response Effects 0.000 description 1
- 230000003068 static effect Effects 0.000 description 1
- 230000009897 systematic effect Effects 0.000 description 1
- 238000012360 testing method Methods 0.000 description 1
- 230000000007 visual effect Effects 0.000 description 1
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/12—Accessories for subsequent treating or working cast stock in situ
- B22D11/122—Accessories for subsequent treating or working cast stock in situ using magnetic fields
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Continuous Casting (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen
Vergießen von Metallen in einer Kokille zu Barren, bei dem
dem flüssigen Gießstrang mittels einer um die Achse des
Gießstrangs im Bereich der sekundären Abkühlungszone rotierenden
magnetischen Drehfeldes eine Drehbewegung um
seine Achse erteilt wird.
Es ist schon seit langem bekannt, daß man beim Stranggußverfahren
Stahlbarren von besserer Qualität erhält, wenn
man dem flüssigen Metallstrang eine Drehbewegung um seine
Achse erteilt. Es ist auch bekannt, daß eine solche Drehbewegung
auf elektromagnetischem Weg erzielt werden kann,
und zwar mittels eines magnetischen Drehfeldes, dessen
Kraftlinien senkrecht zur Achse des Strangs verlaufen.
Das Magnetfeld wird hierbei im allgemeinen mittels eines
statischen Mehrphaseninduktors erzeugt, der in unmittelbarer
Nähe des Strangs angeordnet ist und den Stator
eines Asynchronmotors darstellt, dessen Rotor durch das
flüssige Metall gebildet wird. Hierbei konnte festgestellt
werden, daß die elektromagnetische Einwirkung selbst bei
einer Begrenzung auf die Länge des Induktorspaltes von
üblicherweise ungefähr 1 m zu einer wesentlichen Verbesserung
der Qualität der Gußerzeugnisse führt. Es
konnte jedoch beobachtet werden, daß der Grad dieser
Verbesserung davon abhängt, in welcher metallurgischen
Höhe diese Einwirkung erfolgt.
Unter "metallurgischer Höhe" wird die Strecke verstanden,
die zwischen der Ebene der freien Metalloberfläche in der
Kokille und der Ebene liegt, in der der gegossene Barren
in seinem ganzen Querschnitt erstarrt ist.
Aus der DE-AS 24 24 610 und der DE-OS 23 62 720 kann beispielsweise entnommen
werden, den Induktor in einiger Entfernung vom Kokillenrohr im Bereich der sekundären
Abkühlungszone an einer Stelle anzuordnen, die im wesentlichen der
halben metallurgischen Höhe entspricht, genauer gesagt
an der Stelle, an der das Verhältnis der Stärke der erstarrten
Randschicht zu der halben Barrenstärke etwa
1/ beträgt. Mit einer solchen Anordnung kann die Ausbildung
einer Erstarrungszone mit Basaltcharakter frühzeitig
zugunsten der Ausbildung einer breiten zentralen
feinkristallinen und daher kompakten Erstarrungszone
äquiaxialer Kristalle unterbrochen werden, deren günstige
Auswirkungen auf die Beschaffenheit der Gußerzeugnisse
in ihrem Inneren, insbesondere auf eine wesentliche Verringerung
der inneren Absonderungserscheinungen und der
axialen Porosität, allgemein bekannt sind. Die FR-PS
22 11 305 beschreibt im einzelnen einen für einen solchen
Zweck geeigneten elektromagnetischen Induktor. Ein anderes,
im Prinzip schon in der FR-PS 29 63 758 offenbartes, nunmehr
unter "Magnetogyr"-Verfahren bekanntes Verfahren besteht
darin, das elektromagnetische Feld schon im Bereich
der Kokille auf den Gießstrang wirken zu lassen. Die
FR-PS 23 15 344 beschreibt eine zur Durchführung dieses
Verfahrens geeignete Kokille, bei der der elektromagnetische
Induktor in der Kammer angeordnet ist, die von dem von der
primären Abkühlungszone zurückfließenden Kühlwasser durchflossen
ist. Die Drehbewegung des flüssigen Metalls in der
Kokille erzeugt an der freien Oberfläche des Metalls eine
konkave Einwölbung, in deren Mitte sich die Krätze ansammelt.
Auf diese Weise ist eine Absonderung von Krätze
und Schlacke zwischen der Kokilleninnenwand und dem Gießstrang
vermieden. Auch die übliche Abschöpfung bereitet
auf diese Weise keinerlei Schwierigkeiten.
Diesem Verfahren sind alle Vorteile des erstgenannten Verfahrens
eigen, zu denen noch weitere hinzutreten, wie z. B.
die Qualitätsverbesserung der Gußerzeugnisse insbesondere
hinsichtlich sauberer Oberfläche und Vermeidung von Einschlüssen
in der Oberflächenschicht, und Verbesserung der
Durchführung des Verfahrens, insbesondere hinsichtlich
einer höheren Durchflußgeschwindigkeit und hinsichtlich
einer weniger strengen Einhaltung der Temperatur des im
Verteiler befindlichen flüssigen Metalls.
Beiden Verfahren haften jedoch Nachteile an, die zu den
im folgenden beschriebenen Erscheinungen Anlaß geben. Die
Anordnung eines elektromagnetischen Induktors etwa in
halber metallurgischer Höhe hat weder auf die Oberflächenreinheit
der Gußerzeugnisse noch auf die Vermeidung von
Einschlüssen in der Oberflächenschicht oberhalb der Einwirkungszone
des Induktors einen wesentlichen Einfluß.
Demgegenüber erfordert das "Magnetogyr"-Verfahren verhältnismäßig
höhere Investitionen und wirft auch bezüglich
der Anpassung des Induktors an die Kokille technologische
Probleme auf, die meist nur schwierig zu lösen sind. Es
kommt hinzu, daß das erzeugte Magnetfeld sich vor dem
Eindringen in den Gießstrang dadurch abschwächt, daß es
die im allgemeinen aus Kupfer oder einer Kupferverbindung
bestehende Innenwand der Kokille durchsetzt. Um im Inneren
des Gießstrangs eine ausreichende elektromagnetische
Wirkung zu erreichen, ist es daher notwendig, den Induktor
mit übermäßiger Leistung auszulegen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs angegebenen Art zu entwickeln,
das eine hohe Oberflächenreinheit bei zugleich gutem
innerem Gütezustand der Gußerzeugnisse trotz großer
Durchflußgeschwindigkeit und geringer Schwächung des
Magnetfelds mit verhältnismäßig einfachen Mitteln gewährleistet.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß die Intensität des von einem unmittelbar
unterhalb des Kokillenrohrs angeordneten Induktor erzeugten
magnetischen Drehfeldes so gesteuert wird, daß die
sich in der Kokille ausbildende freie Oberfläche des
Metalls - wie bei einem auf der Höhe des Kokillenrohrs
angeordneten Induktor - eine konkave Wölbung aufweist.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf folgenden Feststellungen
und Überlegungen:
Zunächst konnte festgestellt werden, daß bei dem im vorstehenden
an erster Stelle genannten Verfahren die vorteilhaften
Auswirkungen des elektromagnetischen Feldes an
der Stelle auftreten, an der es auf den Gießstrang einwirkt.
Es wurde darüber hinaus festgestellt, daß die auf diesen
Beobachtungen beruhende Lehre gemäß dem "Magnetogyr"-
Verfahren einer Korrektur bzw. einer Ergänzung bedurfte,
die auf der Erkenntnis beruhte, daß die Auswirkungen des
elektromagnetischen Feldes nicht nur am Ort des Feldes
selbst, sondern weit unterhalb, in Richtung der Strangbewegung
gesehen, auftreten.
Aufgrund von durch diese Beobachtungen veranlaßten Untersuchungen,
die dem Zweck dienten, von dem magneto-hydrodynamischen
Erscheinungen im Inneren eines schmelzflüssigen
Metalls eine bessere Kenntnis zu erhalten, konnte festgestellt
werden, daß sich die Rotationsbewegung des Metalls
in Bereichen außerhalb der Einwirkungszone des elektromagnetischen
Feldes, und zwar zu beiden Seiten dieser Zone,
fortsetzt.
Diese über die Einwirkungszone des Magnetfeldes hinausreichende
Rotationsbewegung ist eine Folge der inneren
Reibung im Inneren des eine viskose Masse darstellenden
flüssigen Metalls; ihre Geschwindigkeit nimmt daher mit
der Entfernung von der Einwirkungszone des Magnetfeldes ab.
Sie weist zu beiden Seiten der Einwirkungszone keine
Symmetrie auf, sie ist vielmehr in Richtung der Gießstrangbewegung
wesentlich ausgeprägter als in der entgegengesetzten
Richtung. Diese Unsymmetrie ist offensichtlich der Grund
für den Unterschied zwischen den bei dem "Magnetogyr"-
Verfahren erhaltenen Gußerzeugnissen und den Erzeugnissen,
die bei dem Verfahren erhalten werden, bei dem die Einwirkung
des elektromagnetischen Feldes im wesentlichen in
der halben metallurgischen Höhe erfolgt. Dieses Verfahren
soll im folgenden kurz mit "B.E.M." - als Abkürzung für
die Worte "Brassage Elektro-Magn´tique dans le refroidissement
secondaire" - bezeichnet werden.
Im Verlaufe der Untersuchungen, die zu der Erfindung geführt
haben, erfolgte eine systematische und gründliche
Erforschung der Kriterien, die für die Erzielung eines bestimmten
angestrebten metallurgischen Resultates maßgebend
sind.
Das Ergebnis dieser Nachforschung ist, daß
- 1. bei den untersuchten metallurgischen Resultaten in Abhängigkeit der Schwierigkeit, unter der sie erhalten werden, eine bestimmte Rangordnung besteht. Diese Rangordnung kann mit steigendem Schwierigkeitsgrad in der folgenden Weise angegeben werden: Innerer Gütezustand → Reinheit der Randschicht → Oberflächenreinheit.Diese Reihenfolge bedeutet, daß, wenn eine dieser Stufen den Anforderungen genügt, dies auch für die vorhergehenden Stufen zutrifft. Wenn beispielsweise eine gute Oberflächenreinheit erzielt wurde, von Mängeln wie z. B. Poren oder Schlackeneinschlüssen abgesehen, so weist das betreffende Erzeugnis zwangsläufig auch eine von Einschlüssen freie Randschicht und ebenfalls eine gute Innenschicht auf. Wenn andererseits dem Kriterium einer einschlußfreien Randschicht Genüge getan wurde, so weist auch die Innenschicht einen guten Zustand auf, während dies keinerlei Schluß auf den Zustand der Metalloberfläche zuläßt.
- 2. der Einfluß der Rotationsbewegung auf die erzielten metallurgischen Resultate von zwei komplementären Faktoren abhängt, nämlich von dem Ort der elektromagnetischen Einwirkung, somit der Stellung des Induktors einerseits und von der Intensität der elektromagnetischen Einwirkung andererseits.
Hieraus folgt, daß bei einer bestimmten Stellung des Induktors
eine Verstärkung der elektromagnetischen Einwirkung
zu einer Verbesserung der Resultate in der vorgenannten
Reihenfolge führt, während bei einer gegebenen Stärke der
elektromagnetischen Einwirkung eine Veränderung der Stellung
des Induktors nach oben die erhaltenen metallurgischen
Resultate in der vorgenannten Reihenfolge beeinflußt.
Hieraus ergibt sich, daß die Erzielung des besten Resultates,
nämlich einer hohen Oberflächenreinheit, die alle anderen
Resultate mit einschließt, mit einer minimalen elektromagnetischen
Einwirkung verwirklicht wird, wenn der Induktor
sich in seiner höchstmöglichen Stellung befindet,
d. h. in Übereinstimmung mit dem "Magnetogyr"-Verfahren innerhalb
der Wasserkammer der Kokille. Dementsprechend könnte dasselbe Resultat
nur mit einer maximalen elektromagnetischen Einwirkung
erzielt werden, wenn der Induktor weit im unteren
Bereich der Kokille, etwa auf halber metallurgischer Höhe
angeordnet ist, wie dies bei dem B.E.M.-Verfahren der Fall
ist. Zwischen diesen beiden extremen Stellungen sind alle
Zwischenstellungen möglich, wobei eine Verlagerung des
Induktors nach oben im Sinne einer Verminderung der notwendigen
Intensität der Einwirkung des magnetischen Feldes
wirkt.
Die Leistung des Induktors hängt in erster Linie von seinen
Abmessungen ab. Es ist verständlich, daß ein Stranggußverfahren
mit einer elektromagnetisch erzeugten Drehbewegung
des Gießstranges desto mehr Anwendung findet, in je kleinerem
Verhältnis die Abmessungen des Induktors zu seiner abgegebenen
elektromagnetischen Leistung steht.
Unter diesem Gesichtspunkt ist eine der ungünstigsten
Stellungen des Induktors diejenige, die bei dem B.E.M.-
Verfahren vorgesehen ist. Die Erfahrung zeigt in der Tat
einerseits, daß die bei diesem Verfahren erfolgende elektromagnetische
Einwirkung ohne einen merkbaren Einfluß im
Bereich der Kokille bleibt. Andererseits haben Berechnungen
ergeben, daß man, um dies zu erreichen, ein solches elektromagnetisches
Feld vorsehen müßte, das sich aus Gründen der Abmessungen
des Induktors verbietet oder mindestens mit dessen
Anbau an eine übliche Stranggußkokille nicht verträglich ist.
Es ist leicht verständlich, daß es für einen Fachmann von
vornherein naheliegend ist, als Ort der Anordnung des Induktors
die Kokille selbst zu wählen, wie es bei dem
"Magnetogyr"-Verfahren der Fall ist. Es wurde jedoch im
vorstehenden dargelegt, daß dies im Hinblick auf die
Schwächung des Magnetfeldes beim Durchgang durch die
Innenwand der Kokille keinesfalls notwendigerweise die
vorteilhafteste Stellung für den Induktor ist.
Die Lehre der Erfindung stellt somit eine Kompromißlösung
dar, die darin besteht, den Induktor in der Nähe des unteren
Kokillenendes, also weder im Höhenbereich der Kokille noch
wesentlich unterhalb dieser und vorzugsweise unmittelbar
am unteren Ende der Kokille anzuordnen, wenn dies die
baulichen Gegebenheiten ermöglichen.
Auf diese Weise räumt man das auf elektromagnetischer
Ebene bestehende Hindernis aus dem Wege, das darin besteht,
daß zwischen dem zu beeinflussenden flüssigen Metall und
dem Induktor die aus Kupfer bestehende Wandung der Kokille
vorhanden ist. Hieraus resultiert in erster Linie eine
Verstärkung der wirksamen Intensität des magnetischen
Feldes im Inneren des Metalls. Diese Verstärkung ist nicht
unbedeutend; Versuche haben ergeben, daß diese aus Kupfer
bestehende Wandung in der Ebene des Induktors einen Intensitätsverlust
von 20-30% verursacht. In zweiter Linie bestehen
keine Hindernisse mehr, die Rotationsfrequenz des
Magnetfeldes zu erhöhen. Da diese Frequenz in bekannter
Weise mit der Frequenz des Speisestroms zusammenhängt, ist
es möglich, verhältnismäßig hohe Frequenzen zu verwenden,
beispielsweise eine Frequenz von 50 Hz, wie sie das
elektrische Netz aufweist.
Es ist bekannt, daß die Intensität der elektromagnetischen
Einwirkung gleichzeitig von der wirksamen Intensität des
Magnetfeldes und seiner Drehfrequenz abhängt. Aufgrund
der durch die Kokillenwandung verursachten Abschwächung
ist die wirksame Intensität des magnetischen Feldes ihrerseits
umgekehrt proportional der Rotationsfrequenz. Es
konnte so ein optimaler Wert für die Frequenz ermittelt
werden, der im allgemeinen zwischen 1 und 20 Hz liegt, der
in erster Linie von der elektrischen Leitfähigkeit und der
Wandstärke der Kokille abhängt und oberhalb dessen die
Intensität der elektromagnetischen Einwirkung infolge der
entscheidenden Schwächung des magnetischen Feldes abnimmt.
Diese Schwierigkeit kann mittels der Erfindung überwunden
werden. Wie schon ausgeführt wurde, ist die auszuwählende
Steuerung der elektromagnetischen Einwirkung eine Funktion
der Bedeutung des angestrebten metallurgischen Resultates.
Diese Wahl liegt somit im Ermessen dessen, der eine solche
Anlage benützt. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß,
wenn man das beste Ergebnis, also eine vollkommene Oberflächenreinheit
anstrebt, ein einfaches Mittel, dies festzustellen,
in der visuellen Beobachtung der freien Oberfläche
des Metalls in der Kokille besteht. Diese Beobachtung erlaubt es,
die elektrischen Parameter des Induktors - Stromstärke und/oder
Stromfrequenz - so zu steuern, daß die Oberfläche ein Profil
annimmt, das demjenigen entspricht, das bei dem "Magnetogyr"-
Verfahren erhalten wird, bei dem sich eine ausreichend
konkav gewölbte Oberfläche ausbildet, in deren Senke sich
die Krätze ansammelt. Bei dem "Magnetogyr"-Verfahren wird
ein solcher Zustand bei einer linearen Umfangsgeschwindigkeit
der freien Oberfläche von etwa 0,5 bis 0,8 m/s erhalten.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Ansprechzeit,
d. h. die Zeit, innerhalb der die Rotationsbewegung sich bis
an die freie Metalloberfläche fortsetzt, in der Größenordnung
von etwa 10 s.
Um sich die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gegenüber
den beiden vorgenannten Verfahren erzielten Vorteile zu
vergegenwärtigen, wurden die Vergleichswerte in anschaulicher
Weise in der folgenden Tabelle einander gegenübergestellt.
Den Angaben "Ja" und "Nein" kommt nur eine relative Bedeutung
im Vergleich der verschiedenen Kriterien jedes
einzelnen Verfahrens zu.
Hierzu erscheinen folgende Bemerkungen notwendig:
Bei dem Kriterium 2 muß noch bezüglich der nichtmetallischen
Einschlüsse die beobachtete Verringerung der Anisotropie
dieser Einschlüsse in der oberen und der unteren Oberfläche
eines in einer gekrümmten Kokille gegossenen Barrens berücksichtigt werden.
Ebenso muß hierbei die Verringerung, ja sogar die vollständige
Vermeidung von Fehlern erwähnt werden, die durch
Blasenbildung bei der Entgasung im Verlauf der Erstarrung
des Gießstrangs entstehen.
Bezüglich des Kriteriums 5 sei bemerkt, daß eine bessere
Ableitung der Überhitzung die Möglichkeit eröffnet, die
Kokille mit einer größeren Abzugsgeschwindigkeit und/oder
einer größeren Überhitzung des Metalls zu betreiben, was
eine strenge Überwachung der im Verteiler herrschenden
Temperatur unnötig macht.
Wie man sieht, sind die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzielten Vorteile, entsprechend der vorgenannten Rangordnung,
beachtlich. Sie sind eine Folge einer derartigen
Steuerung des Induktors, daß seine Einwirkung auf das
flüssige Metall eine größtmögliche ist, d. h. daß sie
bewirkt, daß die freie Oberfläche des Metalls wie bei dem
"Magnetogyr"-Verfahren eine konkave Wölbung aufweist. Es
versteht sich, daß, wenn man sich mit etwas geringeren Ergebnissen
zufriedengibt, das Maß der Einwirkung des Induktors
auf das flüssige Metall entsprechend verringert
werden kann. Wenn man sich z. B. damit begnügt, daß der
innere Gütezustand des Gußerzeugnisses zufriedenstellend
ist - Kriterium Nr. 3 -, so ist die Einwirkung des Induktors
erfahrungsgemäß im wesentlichen dieselbe wie diejenige,
die üblicherweise bei dem Verfahren B.E.M. erzielt
wird, dessen genaue Angaben in der Beschreibung der FR-PS
22 36 584 enthalten sind.
Es ergibt sich des weiteren, und die Erfahrung hat es
bestätigt, daß aufgrund der sich mit der Entfernung von
der Einwirkungszone abschwächenden Rotationsbewegung, die
sich insbesondere in der der Abzugsrichtung des Gießstrangs
entgegengesetzten Richtung bemerkbar macht, die Wirkung
des Induktors, um ein vorgegebenes metallurgisches Resultat
zu erzielen, im Verhältnis zu dem dem "Magnetogyr"-Verfahren
entsprechenden Niveau verstärkt werden muß.
Indessen ist es im allgemeinen nicht in gleichem Maße notwendig,
die Abmessungen des Induktors, wie er bei den bekannten
Verfahren und insbesondere bei dem B.E.M.-Verfahren
ausgelegt wird, in Betracht zu ziehen. Der Notwendigkeit
einer zusätzlichen Leistung kann auf zweifache Weise Genüge
getan werden: Einerseits durch eine Verminderung der Wandstärke
der Kupferwandung der Kokille und andererseits durch
eine mögliche Erhöhung der Frequenz des Speisestroms.
Wenn diese beiden Maßnahmen sich als ungenügend erweisen
sollten, kann man in erlaubten Grenzen die Stärke des
Speisestroms höher einstellen.
Das Anwendungsgebiet des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
dasselbe wie bei den beiden vorbekannten Verfahren. Man
kann das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur beim Gießen
runder Barren anwenden, sondern auch beim Gießen von Halbzeug
mit nicht kreisförmigem Querschnitt, beispielsweise
von Halbzeug mit rechteckigem Querschnitt wie z. B. von
Knüppeln oder rechteckigen Bloomen oder anderem Halbzeug,
sofern dieses keine Abmessungen aufweist, die mit der Verwendung
einer Kokille mit einem ein Drehfeld erzeugenden
elektromagnetischen Induktor der vorgenannten Art nicht
verträglich sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann nicht nur beim Vergießen
der verschiedensten Stahlsorten, sondern auch beim
Vergießen von beliebigem, im Stranggußverfahren vergießbarem
Metall Anwendung finden.
Claims (1)
- Verfahren zum kontinuierlichen Vergießen von Metallen in einer Kokille zu Barren, bei dem dem flüssigen Gießstrang mittels eines um die Achse des Gießstrangs rotierenden magnetischen Drehfeldes eine Drehbewegung um seine Achse erteilt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Intensität des von einem unmittelbar unterhalb des Kokillenrohres angeordneten Induktor erzeugten magnetischen Drehfeldes so gesteuert wird, daß die sich in der Kokille ausbildende freie Oberfläche des Metalls, wie bei einem auf der Höhe des Kokillenrohres angeordneten Induktor, eine konkave Wölbung aufweist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR7736633A FR2409808A1 (fr) | 1977-11-29 | 1977-11-29 | Procede de coulee electrorotative de barres metalliques, notamment d'acier |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2850307A1 DE2850307A1 (de) | 1979-05-31 |
DE2850307C2 true DE2850307C2 (de) | 1989-08-17 |
Family
ID=9198478
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782850307 Granted DE2850307A1 (de) | 1977-11-29 | 1978-11-20 | Stranggussverfahren |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT376382B (de) |
BE (1) | BE872039A (de) |
DE (1) | DE2850307A1 (de) |
FR (1) | FR2409808A1 (de) |
IT (1) | IT1160260B (de) |
LU (1) | LU80582A1 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2211305B1 (de) * | 1972-12-21 | 1975-06-06 | Cem Comp Electro Mec | |
FR2358222A1 (fr) * | 1976-07-13 | 1978-02-10 | Siderurgie Fse Inst Rech | Nouveaux procede et dispositif pour le brassage electromagnetique de produits metalliques coules en continu |
-
1977
- 1977-11-29 FR FR7736633A patent/FR2409808A1/fr active Granted
-
1978
- 1978-11-16 BE BE1009145A patent/BE872039A/xx not_active IP Right Cessation
- 1978-11-20 DE DE19782850307 patent/DE2850307A1/de active Granted
- 1978-11-21 AT AT0829078A patent/AT376382B/de active
- 1978-11-23 IT IT30112/78A patent/IT1160260B/it active
- 1978-11-27 LU LU80582A patent/LU80582A1/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE872039A (fr) | 1979-05-16 |
DE2850307A1 (de) | 1979-05-31 |
IT7830112A0 (it) | 1978-11-23 |
ATA829078A (de) | 1984-04-15 |
LU80582A1 (fr) | 1979-06-15 |
IT1160260B (it) | 1987-03-11 |
FR2409808A1 (fr) | 1979-06-22 |
FR2409808B1 (de) | 1980-06-20 |
AT376382B (de) | 1984-11-12 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2911187C2 (de) | ||
DE2731238A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen vergiessen insbesondere von stahl unter einwirkung eines magnetischen wanderfeldes | |
DE1296747B (de) | Vorrichtung zur Zufuhr einer metallischen Schmelze aus einem Vorratsbehaelter | |
DE3411359A1 (de) | Stranggiesskokille fuer rund- bzw. knueppelquerschnitte, insbesondere fuer das vergiessen von fluessigem stahl | |
DE19508169C5 (de) | Kokille zum Stranggießen von Metallen | |
DE2401145B2 (de) | Verfahren zum elektromagnetischen Rühren des Sumpfes beim Stranggießen | |
DE2414514A1 (de) | Stranggiessverfahren | |
DE60010036T2 (de) | Kristallisator zum kontinuierlichen Gießen von Gusssträngen und-blöcken | |
DE3840448A1 (de) | Stranggiesskokille | |
DE2424610A1 (de) | Verfahren zur steuerung der sich beim kontinuierlichen giessen metallischer gusserzeugnisse bildenden erstarrungsstruktur mittels elektromagnetischer durchwirbelung | |
DE3501716A1 (de) | Verfahren und einrichtung zum verstellen der schmalseitenplatten einer stranggiesskokille beim stranggiessen von metallen, insbesondere von stahl | |
DE2548939C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Stranggießen von Bändern | |
DE2850307C2 (de) | ||
DE1483618A1 (de) | Verfahren zum Herstellen von Stahlknueppeln | |
DE2428060A1 (de) | Kontinuierliches stahlstranggiessverfahren | |
DD284175A5 (de) | Verfahren zum kuehlen eines metallischen gegenstandes waehrend des stranggiessens | |
DE2944159C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Brammen-Stranggießen mit elektromagnetischer Rührung | |
DE102008015845B3 (de) | Bimetallband zur Herstellung von Sägeblättern, Sägebändern oder Streichrakeln | |
DE1508965B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Stranggiessen von Aluminium und Aluminiumlegierungen | |
DE678534C (de) | Giessvorrichtung zum ununterbrochenen Giessen von Bloecken und aehnlichen Werkstuecken aus Leichtmetall oder Leichtmetallegierungen | |
EP0679460B1 (de) | Regulierbare elektromagnetische Stranggiesskokille | |
DE3123016A1 (de) | Verfahren zur breitenvergroesserung eines kontinuierlich gegossenen strangs | |
DE673743C (de) | Verfahren zum Herstellen von Hohlkoerpern aus Stahl | |
DE550627C (de) | Verfahren zum Herstellen von Kupferblechen und -stangen durch Auswalzen keilartig gestalteter Barren | |
DE974454C (de) | Verfahren zum Giessen von Metallbloecken |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |