DE3501716A1 - Verfahren und einrichtung zum verstellen der schmalseitenplatten einer stranggiesskokille beim stranggiessen von metallen, insbesondere von stahl - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum verstellen der schmalseitenplatten einer stranggiesskokille beim stranggiessen von metallen, insbesondere von stahlInfo
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Description
724 - Fl/Schi - 4 - 16.1.85
Die Erfindung betrifft mehrere Verfahren und eine Einrichtung zum Verstellen einer oder beider Schmal seitenplatten einer Stranggießkokille
beim Stranggießen von Metallen, insbesondere von Stahl, die auf die jeweilige Konizität des durch Kühlen schrumpfenden
Gußstranges eingestellt und zum Zwecke einer veränderten Strangbreite
verstellt werden.
Die bisherige Verstellpraxis bedeutet eine erhebliche Belastung
für den mit einer äußeren Kruste in der Stranggießkokille nur teilweise abgekühlten Gußstrang. Insbesondere bei der
Verbreiterung besteht damit ein erhöhtes Durchbruchrisiko. Hierbei
spielt die Verstell geschwindigkeit eine besondere Rolle. Eine weitere Steigerung der Verstell geschwindigkeit erscheint aufgrund
der bekannten Verfahrenstechnik nicht praktikabel.
Gemäß einem während der Duisburger Stranggießtage im Februar 1984 gehaltenen Vortrag "8. Formatverstellung während des Gießens Notwendigkeit
- Technologie - Maschinentechnik von Dr. Günter Flemming", Seiten 121 bis 143 (Herausgeber: VDEh/Universität-Gesamthochschule
Duisburg), stellt sich der Stand der Technik wie folgt dar: In der technologischen Entwicklung folgt auf einen etwa
10 Jahre dauernden Zeitabschnitt, der der Leistungssteigerung durch Erhöhung der Gießgeschwindigkeit gewidmet war, nunmehr ein
Zeitabschnitt einer intensiveren Abkühlung des Gußstranges in der Kokille, womit eine deutliche Höhe der Sequenzrate verbunden ist.
Die Bestrebungen gehen daher dahin, ein Gießprogramm, das unabhängig vom Walzprogramm lange Sequenzen ermöglicht, zu gestalten.
In konventioneller Technik bedeuteten lange Sequenzen jedoch große Losgrößen und damit großer Bedarf an Zwischenlagerkapazität für
das Warmbreitbandwalzwerk.
Die Notwendigkeit zur Produktionskostensenkung zwingt dazu, die Zwischenlagergröße vor der Warmbreitbandstraße so klein wie
möglich zu halten und nach Möglichkeit die in der gegossenen Bramme gespeicherte Wärme unmittelbar für den Walzprozeß zu
nutzen, d.h. den Heißeinsatz zu realisieren.
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Eine wesentliche Voraussetzung für die Verkleinerung der Zwischenlagerkapazität
und für den Heißeinsatz ist die Möglichkeit, walzwerksgerechte Abmessungen bereits auf der Gießmaschine zu produzieren.
Damit ergibt sich, neben der Notwendigkeit zur Leistungssteigerung der Gießmaschine durch lange Sequenzen die Forderung
nach Breiten-Anpassung während des Gießens. Ziel der Produktionsplanung fur eine Gießmaschine ist es nunmehr, den Walzwerksprogrammen
möglichst unmittelbar zu folgen. Dadurch wird in kurzer Zeit eine große Veränderung zu größerer Breite hin erforderlich.
Unmittelbar darauf folgt eine kontinuierliche Breitenabnahme in
geringeren Breitensprüngen bis zum Ende eines solchen Programmes. Diese Erfordernisse führen unmittelbar zur Technologie der Formatvers
teilung. Der kritische Punkt während des Verstellens der
Formatbreite ist die Abstützung der Schmalseite. Öffnet man die Kokille zur Breitenverstellung, indem man die Schmalseiten
parallel verfährt, so ergibt sich während der Verstellung ein Spalt zwischen Bramme und Kokillenwand. Ein derartiger Spalt
verhindert den Wärmeübergang vom Gußwerkstoff auf die Kokillenwandung,
so daß die einzige Abkühlung durch Wärmestrahlung erfolgt. Der erreichte maximale Spalt bleibt während des gesamten
Verstell Vorganges bestehen. Damit wächst die Gefahr eines
Durchbruches mit zunehmender Spaltbreite, d.h. mit zunehmender Verstell geschwindigkeit, erheblich. Die Gefahr des
Strangdurchbruches wächst insbesondere für das Gießen mit hoher Gießgeschwindigkeit, bei dem die Strangschale naturgemäß am
unteren Ende der Kokille dünner ist.
Bereits seit einigen Jahren - so der Stand der Technik - werden daher weltweit modifizierte Bewegungsabläufe für das Verstellen
der Schmalseiten untersucht. Nach der bekannten Technologie wird
zum Zweck einer vergrößerten Strangbreite die Schmalseitenplatte
(oder beide Schmalseitenplatten) in drei Schritten verstellt: Beim
ersten Schritt wird zu Beginn der Verstellung die Kokillenschmalseite
um einen Punkt im unteren Bereich der Kokille gekippt. Gemäß einem zweiten Schritt wird während eines parallelen Auffahrens
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der Schmal seitenplatte die Verstell geschwindigkeit der Kokillenschmalseite
an die Schmalseitenneigung und an die Gießgeschwindigkeit angepaßt. In welcher Größenordnung dieses Anpassen erfolgt,
wird jedoch nicht näher erläutert. Gemäß dem dritten Schritt muß zum Beenden der Verstellung die Schmalseitenplatte wieder zurückgekippt
werden. Hierbei erfolgt die Kippbewegung so, daß im oberen Bereich eine leichte Stauchung der Brammenschmalseite eintritt,
während im unteren Bereich ein kleiner Spalt zwischen Kokillenwand und Brammenoberfläche zugelassen wird.
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Bei diesem dritten Schritt ist unklar, wie im oberen Bereich eine
leichte Stauchung der Brammenschmal seite eintreten soll, während
im unteren Bereich noch ein kleiner Spalt entstehen könnte.
Schließlich strebt der Stand der Technik an, auch diese Kippbewegungen
in Abhängigkeit von Gießgeschwindigkeit und Verstellgeschwindigkeit zu optimieren. Es besteht jedoch keine Aussage
darüber, wie eine optimale Kippbewegung in Abhängigkeit von Gießgeschwindigkeit und Verstell geschwindigkeit gestaltet sein soll.
Die bisherige Praxis kann daher wie folgt zusammengefaßt werden:
Die Belastungen der Strangschale lassen eine weitere Erhöhung der Verstell geschwindigkeit als nicht vertretbar erscheinen. Höhere
Gießgeschwindigkeiten bewirken zwar eine Reduzierung der Verformung
bzw. des Spaltes, bedeuten aber gleichzeitig einen längeren Übergangsteil (Keillänge) zwischen den beiden unterschiedlichen
Abmessungen der Strangbreite, den sog. Verstellkeil. Gegenwärtig
sind daher Verstell geschwind!gkeiten um 15 mm/min mal Seite
beim Vergrößern und 20 mm/min mal Seite beim Verkleinern der Strangbreite bei 1,0 bis 1,2 m/min Gießgeschwindigkeit und 700 mm
Kokillenlänge als das Maximum anzusehen.
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Für eine nachhaltige Verbesserung des gegenwärtigen Standes der Technik ist die Länge der Stranggießkokille von erheblicher
Bedeutung. Standardlängen beim Gießen von Brammengußsträngen für die Stranggießkokille sind 704 mm bzw. 904 mm, wobei beachtet
werden muß, daß bei derartigen Längen gewöhnlich eine, zwei oder mehr Fußrollen an den Schmalseitenplatten (auch an den Breitseitenplatten)
befestigt sind, die die sog. "aktive Kokillenlänge" ergeben. Sodann sind sog. Kurzkokillen von z.B. 500 mm Länge mit
ebenfalls einer, zwei oder mehr Fußrollen in Gebrauch. Auch hier bildet die Schmalseitenplatte zusammen mit den Fußrollen die
"aktive Kokillenlänge".
Für die Einrichtung (Maschinentechnik) zum Verstellen einer oder beider Schmalseitenplatten ist nach dem Stand der Technik ein
optimaler Bewegungsablauf während der Verstellung und eine hohe
Flexibilität des ganzen Systems erforderlich, so daß die Konstruktion der Schmalseitenverstellung eine unabhängige Bewegung
zur Breitenverstellung und zur Konizitätsverstellung erlaubt. Der
Aufbau einer Stranggießkokille, bestehend aus Breitseiten- und
Die Einrichtung zum Verstellen einer oder beider Schmalseitenplatten besteht jeweils aus einem Paar an einer Schmalseitenplatte
angelenkten, axial bewegbaren Muttern, in denen jeweils drehantreibbare Spindeln gelagert sind, wobei die Spindeln unterschiedlich
schnell antreibbar sind. Beide Spindeln können nunmehr von einem Motor über ein Verteilergetriebe angetrieben sein. Mit einer
solchen Gestaltung kann eine Parallel-Verstellung, d.h. eine
Anpassung der Konizität während der Verstellung, vorgenommen werden. Hier ist jedoch eine Konizitätsverstellung nicht möglich.
Eine Konizitätsveränderung kann jedoch durch unterschiedliche Steigungen von oberer und unterer Spindel oder durch eine entsprechende
Übersetzung im Getriebe als lineare breitenabhängige Konizitätsveränderung erreicht werden.
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Eine Modifikation der bekannten Bauart erfolgt durch Wahl einer Kupplung zwischen den beiden Spindeln in Form einer elektromagnetischen
Kupplung, wodurch zusätzlich zum Verfahren der Schmalseitenplatten
durch Lösen dieser Kupplung auch eine Konizitätsanpassung möglich ist. Damit ist jedoch ein optimiertes Schwenken
der Schmalseitenplatten, d.h. ein Schwenken um den oberen wie auch
um den unteren Bereich der Stranggießkokille nicht möglich.
Spindel. Diese Lösung läßt eine freie Verstellbewegung für die
Schmalseitenplatten zu. Eine solche Konstruktion erfordert jedoch
eine hohe Zuverlässigkeit der elektrischen Synchronisierung zwischen oberem und unterem Antrieb, da sonst eine unkontrollierte,
schnelle Konizitätsänderung eintreten kann, die schwere
Durchbrüche zur Folge hat. Zusammenfassend kann (unter genauerer Darstellung des Standes der Technik) die bisherige Konzeption der
Einrichtung wie folgt beschrieben werden: Ein in der Drehzahl regelbarer Elektromotor treibt über ein Schneckenstirnradgetriebe
die beiden Verstell spindeln. Geringfügige Untersetzungsunterschiede
- der oberen zur unteren Spindel - sorgen für eine konstante Konizität über den gesamten Verstell bereich der Stranggießkokille.
Für die einzelnen Schrittbreiten jeder Verstellung - 25 mm je Gußstrangseite - ist dieser Unterschied, ca. 0,25 mm,
vernachlässigbar klein und wird in der weiteren Betrachtung nicht berücksichtigt. Es wird ferner bei der Breitenänderung von einer
theoretisch genauen Parallel verschiebung der Schmalseiten ausgegangen.
Der Erfindung liegt verfahrenstechnisch die Aufgabe zugrunde,
durch ein besseres Verstellen in den drei angegebenen Schritten (Vorwärtskippen, Parallel verstellen, Zurückkippen) beim Vergrößern
der Strangbreite die Keil stücklänge zwischen zwei unterschiedlichen
Gußstrangbreiten möglichst kurz zu halten, den nachteiligen
Spalt im Hinblick auf rißempfindliche Gießwerkstoffguten zu
verkleinern und die Verstell bewegung derart auszuführen, daß ein Abreißen der Schmierschicht zwischen zu vergießender Metallschmelze
und der Schmal seitenplatten-Innenseite vermieden wird.
Verfahrenstechnische Aufgabe der Erfindung ist es, beim
Verkleinern der Gußstrangbreite nicht nur den nachteiligen Spalt
zwischen der Schmalseitenplatten-Innenseite und der Metallschmelze
und die Keillänge deutlich zu verkleinern, sondern auch den
Verformungsgrad zu verringern.
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Die vorrichtungstechnische Aufgabe besteht darin, die für die verfahrenstechnischen Verstell bewegungen geeignete Einrichtung
unter Berücksichtigung der "aktiven Kokillenlänge" zu schaffen.
Die gestellte Aufgabe wird verfahrenstechnisch (zum Vergrößern der
Gußstrangbreite) erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei zumindest gleichbleibender Betriebsgießgeschwindigkeit oder bei
gegenüber der Betriebsgießgeschwindigkeit erhöhter Gießgeschwindigkeit die "aktive Kokillenlänge" um eine ideelle Drehachse
geschwenkt wird, wobei während des Kippens um eine unterhalb der jeweiligen Schmalseitenplatte liegenden ideelle Drehachse und
während des Einstellens der Endkonizität um eine im Bereich des
Gießspiegels liegende ideelle Drehachse geschwenkt wird. Diese Verfahrensweise besitzt mehrere Vorteile: Aufgrund von praktischen
wachsender Gießgeschwindigkeit überraschenderweise abnehmen und
nicht zunehmen, wie früher angenommen wurde. Das bisherige Herabsetzen der Gießgeschwindigkeit während der Verstell bewegung,
z.B. um 50 % von 1,2 m/min auf 0,6 m/min Gießgeschwindigkeit ist
daher nicht mehr erforderlich, sondern geradezu falsch. Es kann daher durch gleichbleibende Gießgeschwindigkeiten oder durch überhöhte
Gießgeschwindigkeiten die Verstell bewegung weitaus erfolgreicher ausgeführt werden, wodurch sich weitaus geringere Keillängen
ergeben. Außerdem reißt auch die Schmierschicht viel weniger ab als bei den früher üblichen Verstell bewegungen.
Sodann hält sich auch der Verformungsgrad in Grenzen. Ein besonderer Vorteil liegt darin, daß die mit Fußrollen versehenen
Schmalseitenplatten den Gußstrang weniger beanspruchen.
Der Spalt zwischen der Schmalseitenplatten-Innenseite und der Metallschmelze kann über die gesamte Verstellbewegung weitestgehend
gleichgroß gehalten werden, indem nach weiteren Merkmalen der Erfindung während eines mittleren zeitlichen Abschnitts des
Kippens um die unterhalb der jeweiligen Schmalseitenplatten
liegende ideelle Drehachse mit erhöhter Kippgeschwindigkeit geschwenkt wird.
Die Verstell bewegung wird noch günstiger, wenn zu Beginn der Breitenvergrößerung die Schmalseitenplatten unter Überlagerung
einer horizontalen Parallel verstellungsbewegung nach außen gekippt
werden und wenn vor Beendigung der Breitenvergrößerung noch während der horizontalen Parallel verstellungsbewegung die Schmalseitenplatten
jeweils in die sich ergebende neue Konizität zurückgekippt werden. Diese überlagernden Bewegungen führen zu besonders
kurzen Keillängen, ohne den Gußstrang nachteilig zu beanspruchen oder eine unzulässige Verformung hervorzurufen oder die
Schmierschicht zu beeinträchtigen.
Es ist ferner vorteilhaft, daß der Betrag des Kippens nach außen
aufgrund der Gießgeschwindigkeit, aufgrund der ParalIeIverstellgeschwindigkeit
und in Abhängigkeit der jeweils vorhandenen "aktiven Kokillenlänge" bestimmt werden.
Die verfahrenstechnische Aufgabe (zum Verkleinern der Gußstrangbreite)
wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß beim Verkleinern der Strangbreite bei zumindest gleichbleibender Betriebsgießgeschwindigkeit
oder bei gegenüber der Betriebsgießgeschwindigkeit erhöhter Gießgeschwindigkeit die jeweilige Schmalseitenplatte mit
ihrer "aktiven Kokillen!änge" zurückgekippt, paral1 el verstellt und
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nach Erreichen der kleineren Strangbreite auf die sich ergebende Konizität eingestellt wird, wobei das Zurückkippen um eine
unterhalb der Schmalseitenplatte liegende ideelle Drehachse und
das Einstellen der sich ergebenden Konizität um eine im Bereich des Gießspiegels liegende ideelle Drehachse erfolgen.
Die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens setzt eine Stranggießkokille
voraus mit an einer Schmalseitenplatte angelenkten axial bewegbaren Muttern, in denen jeweils drehantreibbare
Spindeln gelagert sind, wobei die Spindeln unterschiedlich schnell
antreibbar sind, jede Spindel über einen separaten Getriebezug an einen jeweils separaten Motor angeschlossen ist und wobei die
Motoren einzeln elektrisch regelbar sind.
Der vorrichtungstechnische Teil der Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schmalseitenplatten jeweils entweder
um den untersten Punkt der "aktiven Kokillenlänge" als untere
ideelle Drehachse oder um den Gießspiegel punk t als obere ideelle
Drehachse schwenkbar bzw. verstellbar ist, wobei die Verstellgeschwindigkeit
jeweils im untersten Punkt der "aktiven Kokillenlänge" oder im Gießspiegelpunkt Null ist und wobei die
Anlenkungsstellen der beiden Gelenkmuttern bezogen auf die
einheitliche Ebene der Fußrollentangentenpunkte und der Schmalseitenplatten-Innenseite
in Hebellängen entsprechend den an der jeweiligen Anlenkstelle vorhandenen Geschwindigkeitsvektoren beim
Vergrößern bzw. Verkleinern der Gußstrangbreite unter jeweiliger Zugrundelegung einer maximalen Verstell geschwindigkeit eingeteilt
ist. Die Anlenkungsstellen der beiden Gelenkmuttern sind daher bei
der Erfindung nicht wie bekannt durch gleiche Abstände gekennzeichnet, wobei offenbleibt, in welcher Weise die beiden Antriebsmotore
elektronisch geregelt werden. Es ist vielmehr erforderlich, daß bei einer einmal festgelegten maximalen Verstell geschwindigkeit
die Hebel!ängen entsprechend ihrem Angriffspunkt, bezogen auf
den jeweiligen Null-Punkt der Drehbewegung in ein festgelegtes
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Übersetzungsverhältnis gebracht werden. Diese Bedingung erfüllt
die Erfindung vorteilhafterweise.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Seitenansicht für zwei Stellungen, der Anfangs- und der Endkonizität,
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Fig. 2 das Verstell-Bewegungssystem in den einzelnen Schritten zur
Vergrößerung der Gußstrangbreite,
Fig. 3 das Verstell-Bewegungssystem für das Verkleinern der Gußstrangbreite,
Fig. 4 ein Diagramm über die Zusammenhänge zwischen Spaltweite, Gießgeschwindigkeit und Verstell geschwindigkeit,
Fig. 5 Tabellen für praktische Werte beim "Kokillenauffahren" bzw.
"Kokillenzufahren".
Die Metallschmelze 1, insbesondere Stahlschmelze, strömt in
Stranglaufrichtung in der Stranggießkokille 2, von der auf einer
die Breite begrenzenden Seite nur die Schmalseitenplatte 3
dargestellt ist, mit der Gießgeschwindigkeit vC. Die Schräglage der Schmalseitenplatte 3 entspricht der bis zum Stranggießkokillenausgang
4 zu errechnenden Schrumpfung des Gußstrangs 5, dessen äußere Kruste 5a erstarrt ist. An den Schmalseitenplatten 3
sind jeweils Fußrollen 6,7 und 8 befestigt, die mit der
Stranggießkokille 2 oszillieren. Die Schmalseitenplatten-Innenseite
3a und die Tangentenpunkte 6a, 7a und 8a der Fußrollen
6, 7 und 8 bilden eine einheitliche Ebene 9. In diesem Fall stellt sich als unterster Punkt 10 der "aktiven Kokillenlänge" 18 der
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Fußrolle verschiebt sich dieser Punkt 10 entsprechend. Der Punkt
10 wird als ideelle Drehachse 11 senkrecht zur Zeichenblattebene betrachtet. Die Drehachse 11 wirkt beim Vergrößern der Gußstrangbreite
über die Verschwenkbewegung a (Fig. 2) als Voreinstellung
für die Parallel verstellung b. Entsprechend wirkt die Drehachse
beim Verkleinern der Gußstrangbreite (Fig. 3) über die Verschwenkbewegung
a als Voreinstellung für die Parallel verstellung b. Der
Gießspiegelpunkt 12 bildet eine ideelle Drehachse 13 senkrecht zur Zeichenblattebene. Die Drehachse 13 wirkt beim Vergrößern der Gußstrangbreite
(Fig. 2) über die Verschwenkbewegung c zur Einstellung der Endkonizität 3b. Entsprechend wirkt die Drehachse 13
beim Verkleinern der Gußstrangbreite (Fig. 3) über die Verschwenkbewegung c zur Einstellung der Endkonizität 3b.
Die Anlenkungsstellen 14 und 15 für die Gelenkmuttern 16 und 17
(Fig. 1) liegen projiziert in der Ebene 9. Aus der "aktiven Kokillenlänge" 18, den Drehachsen 11 und 13 sowie den Hebellängen
19a bzw. 19b und 20a bzw. 20b und einer in bezug auf eine hohe Gießgeschwindigkeit (die sich nach den metallurgischen Abkühlbedingungen
richtet) hohe (maximale) Verstell geschwindigkeit läßt sich jeweils in den Anlenkungsstellen 14 und 15 die örtliche Verstell
geschwindigkeit vCHl und vCH2 bestimmen, die durch entsprechende Steuerung der einzelnen elektronisch regelbaren Motoren
für die Gelenkmuttern 16 und 17 (bzw. der von den Motoren angetriebenen Spindeln - nicht gezeichnet -) erzeugt werden.
Die Vorgänge gemäß den Fig. 2 und 3 laufen nunmehr bei gleichbleibender
Gießgeschwindigkeit oder sogar bei erhöhter Gießgeschwindigkeit ab. Beim Vergrößern der Gußstrangbreite (Fig. 2) kann die
Verstel!geschwindigkeit für die Verschwenkbewegungen a und c
zusätzlich erhöht werden. Eine andere Variante der Verstellbewegungen
liegt darin, die Verschwenkbewegung a und die Parallelverstellung b bzw. letztere und die Verschwenkbewegung c einander
überdeckend zu fahren. Der Gesamtverstellweg (delta Breite) wird z.B. auf 25 mm festgelegt oder auch auf einen anderen Wert.
Die Vorgänge beim Verkleinern der Gußstrangbreite unterliegen der Beanspruchbarkeit des durch die Kruste 5a gebildeten Gußstranges
5. Bei der Verschwenkbewegung a wird daher eine Verformungsarbeit geleistet, die der Gußstrang 5, ohne Rißbildung befürchten zu
müssen, erträgt. Die Lagen der Drehachsen 11 und 13 ermöglichen jedoch, die Verformung auch für rißempfindliche Gießwerkstoffe in
zulässigen Grenzen zu halten.
Für diese Grenzen ergeben sich aus den Erfahrungswerten der Fig.4
die wichtigsten Anhaltspunkte. Zugrundegelegt ist eine "aktive
Kokillenlänge" 18 von 700 mm Länge. Bei Verstellgeschwindigkeiten
vCH von 5, 10, 15 und 20 mm/min können nunmehr die auftretenden Spaltweiten (delta S) abgelesen werden. Z.B. tritt bei einer Gießgeschwindigkeit
von 1,2 m/min bei einer Verstell geschwindigkeit von vCH = 10 mm/min ein Spalt von ca. 5,5 mm auf. Der Gußstrang 5
wird sich hierbei wieder sehr schnell an die Schmalseitenplatte 3 anlegen, so daß die Gefahr eines Durchbruches der Kruste 5a
äußerst gering ist.
In der Praxis ergeben sich Werte gemäß Fig. 5. Hier wird eine "aktive Kokillenlänge" (Abstand Gießspiegel - Mitte untere
Fußrolle) von 1400 mm vorausgesetzt. Es wurde eine Gießgeschwindigkeit
von 1,6 m/min zugrundegelegt und die Breitenänderung delta S beträgt 25 mm.
In der Tabelle "Kokille auffahren" ist ablesbar, daß bei einer maximalen Verstell geschwindigkeit von 30 mm/min lediglich ein
Spalt von 2,1 mm auftritt und eine maximale Verformung von 3,7 mm, so daß die Keillänge nur 2,3 m beträgt. Diese Keillänge
kann jedoch bei einer geringfügig erhöhten Spaltweite von maximal 4,4 mm und bei einer geringfügig größeren Verformung von maximal
4,1 mm sogar noch auf 1,6 m gesenkt werden.
724 - Fl/Schi - 15 - 16.1.85
Gemäß der Tabelle "Kokille zufahren" treten bei vergleichbaren
Verstellgeschwindigkeiten vCH in mm/min ähnlich geringe Spaltbreiten (3,7 bzw. 1,7 mm) auf und eine ebenso geringe Verformung
bei noch geringeren Keillängen (1,4 bzw. 1,9 m). Gerade bei der
erhöhten Verstell geschwindigkeit vCH ergeben sich daher
überraschenderweise für das "Kokille zufahren" vergleichbare
Verformungswerte gegenüber "Kokille auffahren".
überraschenderweise für das "Kokille zufahren" vergleichbare
Verformungswerte gegenüber "Kokille auffahren".
Claims (6)
1. Verfahren zum Verstellen einer oder beider Schmalseitenplatten
einer Stranggießkokille beim Stranggießen von Metallen, insbesondere von Stahl, die auf die jeweilige Konizität des durch Kühlen
schrumpfenden Gußstranges eingestellt und zum Zweck einer ver- ■
größerten Strangbreite verstellt werden, indem die Schmalseitenplatten gekippt, parallel verstellt und nach Erreichen der größeren
Strangbreite auf die sich ergebende Konizität eingestellt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei zumindest gleichbleibender Betriebsgießgeschwindigkeit oder bei gegenüber der Betriebsgießgeschwindigkeit erhöhter
Gießgeschwindigkeit die "aktive Kokillenlänge11 um eine ideelle Drehachse geschwenkt wird, wobei während des Kippens um eine
unterhalb der jeweiligen Schmal seitenplatte liegenden ideelle
Drehachse und während des Einstell ens der Endkonizität um eine im
Bereich des Gießspiegels liegende ideelle Drehachse geschwenkt
wird. ^
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß während eines mittleren zeitlichen Abschnitts des Kippens um die unterhalb der jeweiligen Schmal seitenplatte liegenden ideelle
Drehachse mit erhöhter Kippgeschwindigkeit geschwenkt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß zu Beginn der Breitenvergrößerung die Schmalseitenplatten unter
Überlagerung einer horizontalen Parallel verstellungsbewegung
nach außen gekippt werden und daß vor Beendigung der Breitenvergrößerung, noch während der horizontalen Parallel verstellungsbewegung,
die Schmalseitenplatten jeweils in die sich ergebende neue
Konizität zurückgekippt werden.
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4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betrag des Kippens nach außen aufgrund der Gießgeschwindigkeit,
aufgrund der Parallel verstell geschwindigkeit und in Abhängigkeit
der jeweils vorhandenen "aktiven Kokillenlänge" bestimmt
werden.
5. Verfahren zum Verstellen einer oder beider Schmalseitenplatten
einer Stranggießkokille beim Stranggießen von Metallen, insbesondere von Stahl, die auf die jeweilige Konizität des durch Kühlen
schrumpfenden Gußstranges eingestellt und zum Zwecke einer verkleinerten
Strangbreite verstellt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Verkleinern der Strangbreite bei zumindest gleichbleibender Betriebsgießgeschwindigkeit oder bei gegenüber der Betriebsgießgeschwindigkeit erhöhter Gießgeschwindigkeit die jeweilige Schmalseitenplatte mit ihrer "aktiven Kokillenlänge" zurückgekippt, parallel verstellt und nach Erreichen der kleineren Strangbreite auf die sich ergebende Konizität eingestellt wird, wobei
daß beim Verkleinern der Strangbreite bei zumindest gleichbleibender Betriebsgießgeschwindigkeit oder bei gegenüber der Betriebsgießgeschwindigkeit erhöhter Gießgeschwindigkeit die jeweilige Schmalseitenplatte mit ihrer "aktiven Kokillenlänge" zurückgekippt, parallel verstellt und nach Erreichen der kleineren Strangbreite auf die sich ergebende Konizität eingestellt wird, wobei
724 - Fl/Schi -3- 16.1.85 9 C Q I 7 1 β
das Zurückkippen um eine unterhalb der Schmalseitenplatte liegende
ideelle Drehachse und das Einstellen der sich ergebenden Konizität um eine im Bereich des Gießspiegels liegende ideelle Drehachse
erfolgen.
5
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6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
bis 5, mit an einer Schmalseitenplatte angelenkten axial bewegbaren
Muttern, in denen jeweils drehantreibbare Spindeln gelagert sind, wobei die Spindeln unterschiedlich schnell antreibbar sind,
jede Spindel über einen separaten Getriebezug an einen jeweils separaten Motor angeschlossen ist und wobei die Motoren einzeln
elektrisch regelbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schmalseitenplatten (3) jeweils entweder um den untersten
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schmalseitenplatten (3) jeweils entweder um den untersten
Punkt (10) der "aktiven Kokillenlänge" als untere ideelle
Drehachse (11) oder um den Gießspiegelpunkt (12) als obere ideelle
Drehachse (13) schwenkbar verstellbar ist, wobei die Verstellgeschwindigkeit
jeweils im untersten Punkt (10) der "aktiven Kokillenlänge" oder im Gießspiegelpunkt (12) Null ist und wobei
die Anlenkungsstellen (14,15) der beiden Gelenkmuttern (16,17), bezogen auf die einheitliche Ebene (9) der Fußrollentangentenpunkte
(6a,7a,8a) und der Schmalseitenplatten-Innenseite (3a) in
Hebel längen (19a,19b bzw. 20a,20b) entsprechend den an der
jeweiligen Anlenkstelle (14,15) vorhandenen Geschwind!gkeitsvektoren
(vCHl bzw. vCH2) beim Vergrößern bzw. Verkleinern der Gußstrangbreite unter jeweiliger Zugrundelegung einer maximalen
Verstell geschwindigkeit eingeteilt ist.
Priority Applications (6)
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