DE2850307A1 - Stranggussverfahren - Google Patents
StranggussverfahrenInfo
- Publication number
- DE2850307A1 DE2850307A1 DE19782850307 DE2850307A DE2850307A1 DE 2850307 A1 DE2850307 A1 DE 2850307A1 DE 19782850307 DE19782850307 DE 19782850307 DE 2850307 A DE2850307 A DE 2850307A DE 2850307 A1 DE2850307 A1 DE 2850307A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- mold
- magnetic field
- inductor
- electromagnetic
- cast strand
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/12—Accessories for subsequent treating or working cast stock in situ
- B22D11/122—Accessories for subsequent treating or working cast stock in situ using magnetic fields
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Continuous Casting (AREA)
Description
DR.-ING. EUGEN MAIER DR1-IWG. ECKHARD WOLF
P VTENTANWÄLTE L O 0 U S U /
•3-
._. DRESDNER BANK AG
A 12 246 13.11.1978 i - kt
Stranggußverfahren
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Vergießen von Metallen in einer Kokille zu Barren, bei dem
dem flüssigen Gießstrang mittels einer um die Achse des Gießstrangs im Bereich der sekundären Abkühlungszone rotierenden
magnetischen Drehfeldes eine Drehbewegung um seine Achse erteilt wird.
Es ist schon seit langem bekannt, daß man beim Stranggußverfahren Stahlbarren von besserer Qualität erhält, wenn
man dem flüssigen Metallstrang eine Drehbewegung um seine Achse erteilt. Es ist auch bekannt, daß eine solche Dreh-
909822/0640
-2-
A 12 246 13.11.1978 - >2 - i - kt
bewegung auf elektromagnetxschem Weg erzielt werden kann, und zwar mittels eines magnetischen Drehfeldes, dessen
Kraftlinien senkrecht zur Achse des Strangs verlaufen. Das Magnetfeld wird hierbei im allgemeinen mittels eines
statischen Kehrphaseninduktors erzeugt, der in unmittelbarer Kähe des Strangs angeordnet ist und den Stator
eines Asynchronmotors darstellt, dessen Rotor durch das flüssige Metall gebildet wird. Hierbei konnte festgestellt
v/erden, daß die elektromagnetische Einwirkung selbst bei ein-ar Begrenzung auf die Länge des Induktorspaltes von
üblicherweise ungefähr 1 m zu einer wesentlichen Verbesserung der Qualität der Gußerzeugnisse führt. Es
konnte jedoch beobachtet werden, daß der Grad dieser Verbesserung davon abhängt, in welcher metallurgischen
Hohe diese Einwirkung erfolgt.
Unter "metallurgischer Höhe" wird die Strecke verstanden, die zwischen der Ebene der freien Metalloberfläche in der
Kokille und der Ebene liegt, in der der gegossene Barren in seinem ganzen Querschnitt erstarrt ist.
Aus der DE-AS 24 24 610.4 kann beispielsweise entnommen
werden, den Induktor im Bereich der sekundären Abkühlungszone an einer Stelle anzuordnen, die im wesentlichen der
halmen metallurgischen Höhe entspricht, genauer gesagt an der Stelle, an der das Verhältnis der Stärke der er-
909822/0640
-3-
ORIQtNAL INSPECTED
A 12 246 13.11.1978 i - kt
starrten Randschicht zu der halben Barrenstärke etwa l/f2 beträgt. Mit einer solchen Anordnung kann die Ausbildung
einer Erstarrungszone mit Baseltcharakter frühzeitig zugunsten der Ausbildung -einer breiten zentralen
feinkristallinen und daher kompakten Erstarrungszone äquiaxialer Kristalle unterbrochen werden, deren günstige
Auswirkungen auf die Beschaffenheit der Gußerzeugnisse in ihrem Inneren, insbesondere auf eine wesentliche Verringerung
der inneren Absonderungserscheinungen und der axialen Porosität, allgemein bekannt sind. Die FR-PS
2 211 305 beschreibt im einzelnen einen für einen solchen Zweck geeigneten elektromagnetischen Induktor. Ein anderes,
im Prinzip schon in der FR-PS 2 963 75S offenbartes, nunmehr
unter "Magnetogyr"-Verfahren bekanntes Verfahren besteht darin, das elektromagnetische Feld schon im Bereich
der Kokille auf den Gie.Ostrang wirken zu lassen. Die FR-PS 2 315 344 beschreibt eine zur Durchführung dieses
Verfahrcnn geeignete Kokille, box der der elektromagnetische
Induktor in der Kammer angeordnet ist, die von dem von der primären Abkühlungszone zurückfließenden Kühlwasser durchflossen
ist. Die Drehbewegung des flüssigen Metlls in der Kokille erzeugt an der freien Oberfläche des Metalls eine
konkave Einwölbung, in deren Mitte sich die Krätze ansammelt.
Auf diese Weise ist eine Absonderung von Kratze und Schlacke zwischen der Kokilleninnenwand und dem Gießstrang
vermieden. Auch die übliche Abschöpfung bereitet
909822/0640
-4-
A 12 246 13.11.1978 - # - i - kt
•6-
auf diese Weise keinerlei Schwierigkeiten.
Diesem Verfahren sind alle Vorteile des erstgenannten Verfahrens
eigen, zu denen noch weitere hinzutreten, wie z.B. die Qualitätsverbesserung der Gußserzeugnisse insbesondere
hinsichtlich sauberer Oberfläche und Vermeidung von Einschlüssen in der Oberflächenschicht, und Verbesserung der
Durchführung des Verfahrens, insbesondere hinsichtlich
einer höheren Durchflußgeschwindigkeit und hinsichtlich einer weniger strengen Einhaltung der Temperatur des im
Verteiler befindlichen flüssigen Metalls.
Beiden Verfahren haften jedoch Nachteile an, die zu den im folgenden beschriebenen Erscheinungen Anlaß geben. Die
Anordnung eines elektromagnetischen Induktors etwa in halber metallurgischer Höhe hat weder auf die Oberflächenreinheit
der Gußerzeugnisse noch auf die Vermeidung von Einschlüssen in der Oberflächenschicht oberhalb der Einwirkungszone
des Induktors einen wesentlichen Einfluß.
Demgegenüber erfordert das "Magnetogyr"-Verfahren verhältnismäßig
höhere Investitionen und wirft auch bezüglich der Anpassung des Induktors an die Kokille technologische
Probleme auf, die meist nur schwierig zu lösen sind. Es kommt hinzu, daß das erzeugte Magnetfeld sich vor dem
Eindringen in den Gießstrang dadurch abschwächt, daß es
909822/0640
-5-
A 12 246 13.11.1978 i - kt
die in allgemeinen aus Kupfer oder einer Kupferverbindung bestehende Innenwand der Kokille durchsetzt« Um im Inneren
des Gießstrangs eine ausreichende elektromagnetische Wirkung zu erreichen, ist es daher notwendig, den Induktor mit
übermäßiger Leistung auszulegen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren zu entwickeln, das eine Zwischenlösung zwischen
den beiden vorgenannten Verfahren darstellt, derart, daß es deren Vorteile beibehält, aber die ihnen anhaftenden
Nachteile vermeidet.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das
magnetische Drehfeld auf den Gießstrang in der Nähe, vorzugsweise in unmittelbarer Nähe des Austritts aus der
Kokille einwirkt.
Vorteilhafterweise wird das erfindungsgemäße Verfahren so
durchgeführt, daß man die Intensität des magnetischen Drehfeldes
so steuert, daß die freie Oberfläche des in der Kokille befindlichen Metalls ein Profil aufweist, das
demjenigen entspricht, das bei der bei bekannten Verfahren üblichen, im Bereich der Kokille erfolgenden Einwirkung
des magnetischen Drehfeldes auf den Gießstrang erhalten wird.
909822/0640
-6-
A 12 246 13.11.1978 -Sf- i - kt
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf folgenden Feststellungen
und Überlegungen:
Zunächst konnte festgestellt werden, daß bei dem im vorstehenden
an erster Stelle genannten Verfahren die vorteilhaften Auswirkungen des elektromagnetischen Feldes an
der Stelle auftreten, an der es auf den Gießstrang einwirkt. Es wurde darüber hinaus festgestellt, daß die auf diesen
Beobachtungen beruhende Lehre gernäß dem "Magnetogyr"-Vorfahren
einer Korrektur bzw. einer Ergänzung bedurfte, die auf der Erkenntnis beruhte, daß die Auswirkungen des
elektromagnetischen Feidos nicht nur am Ort des Feldes
selbst, sondern weit unterhalb, in Richtung der Strangbevegurig
gesehen, auftreten.
Aufgrund von durch diese Beobachtungen veranlaßten Untersuchungen,
die dem Zweck dienten, von den magneto—hydro—
dynamischen Erscheinungen im Inneren eines schmelzflüssigen
Metalls eine bessere Kenntnis zu erhalten, konnte festgestellt, worden, daß sich die Rotationsbev/egung des Metalls
in Bereichen außerhalb der Einwirkungszone des elektromagnetischen
Feldes, und zwar zu beiden Seiten dieser Zone, fortsetzt.
Diese über die Einwirkungszone des Magnetfeldes hinausreichende
Rotationsbewegung ist eine Folge der inneren Reibung im Inneren des eine viskose Masse'darstellenden
909822/0640
A 12 246 13.11.1978 i - kt
flüssigen Metalls: ihre Geschwindigkeit nimmt daher mit der Entfernung von der Einwirkungszone des Magnetfeldes ab.
Sie weist zu beiden Seiten der Einwirkungszone keine Symmetrie auf, sie ist vielmehr in Richtung der Gießstrangbewegung
wesentlich ausgeprägter als in der entgegengesetzten Richtung. Diese Unsymmetrie ist offensichtlich der Grund
für den Unterschied zwischen den bei dem "Magnetogyr"-Verf£ihren
erhaltenen Gußerzeugnissen und den Erzeugnissen, die bei dem Verfahren erhalten werden, bei dem die Einwirkung
des elektromagnetischen Feldes im wesentlichen in der halben metallurgischen Pföhe erfolgt. Dieses Verfahren
soll im folgenden kurz mit "B.E.M." - als Abkürzung für
die Worte "Brassage Elektro-Iiagnetique dans le refroidissement
secondaire" - bezeichnet werden.
Im Verlaufe der Untersuchungen, die zu der Erfindung geführt haben, erfolgte eine systematische und gründliche
Erforschung der Kriterien, die für die Erzielung eines bestimmten angestrebten metallurgischen Resultates maßgebend
sind.
Das Ergebnis dieser Nachforschung ist, daß
1. bei den untersuchten metallurgischen Resultaten in Abhängigkeit der Schwierigkeit, unter der sie erhalten
werden, eine bestimmte Rangordnung besteht. Diese Rangordnung kann mit steigendem Schwierigkeitsgrad in der
folgenden Weise angegeben werden:
909822/0640 _8-
A 12 246 13.11.1978 -/ - i - kt
-ίο
Innerer Gütezustand -> Reinheit der Randschicht -?>
Oberflächenreinheit.
Diese Reihenfolge bedeutet, daß wenn eine dieser Stufen den Anforderungen genügt, dies auch tür die vorhergehenden
Stufen zutrifft. Wenn beispielsweise eine gute Oberflächenreinheit erzielt wurde, von Mangeln wie z.B. Poren oder
Schlackeneinschlüssen abgesehen, so weist das betreffende Erzeugnis zwangsläufig auch eine von Einschlüssen freie
Randschicht und ebenfalls eine gute Innenschicht auf. Wenn andererseits dem Kriterium einer einschlußfreien Randschicht
Genüge getan wurde, so weist auch die Innenschicht einen guten Zustand auf, während dies keinerlei Schluß auf den
Zustand der Metalloberfläche zuläßt.
2. der Einfluß der Rotationsbewegung auf die erzielten metallurgischen
Resultate von zwei komplementären Eaktoren abhängt, nämlich von dem Ort der elektromagnetischen Einwirkung,
somit der Stellung des Induktors einerseits und von der Intensität der elektromagnetischen Einwirkung andererseits.
Hieraus folgt, daß bei einer bestimmten Stellung des Induktors
eine Verstärkung der elektromagnetischen Einwirkung zu einer Verbesserung der Resultate in der vorgenannten
Reihenfolge führt, während bei einer gegebenen Stärke der elektromagnetischen Einwirkung eine Veränderung der Stellung
909822/0640
-9-
A 12 246 13.11.1978 i - kt
• 41-
des Induktors nach oben die erhaltenen metallurgischen Resultate in der vorgenannten Reihenfolge beeinflußt.
Hieraus ergibt sich, daß die Erzielung des besten Resultates, nämlich einer hohen Oberflächenreinheit, die alle anderen
Resultate mit einschließt, mit einer minimalen elektromagnetischen Einwirkung verwirklicht wird, wenn der Induktor
sich in seiner höchstmöglichen Stellung befindet, d.h. in Übereinstimmung mit dem "Magnetogyr"-Verfahren innerhalb
der "/ ,der Kokille. Dementsprechend könnte dasselbe Resultat
nur mit einer maximalen elektromagnetischen Einwirkung erzielt werden, wenn der Induktor weit im unteren
Bereich der Kokille, etwa auf halber metallurgischer Höhe angeordnet ist, v/ie dies bei dem B.E.M.-Verfahren der Fall
ist. Zwischen diesen beiden extremen Stellungen sind alle Zwischenstellungen möglich, wobei eine Verlagerung des
Induktors nach oben im Sinne einer Verminderung der notwendigen Intensität der Einwirkung des magnetischen Feldes
wirkt.
Die Leistung des Induktors hängt in erster Linie von seinen Abmessungen ab. Es ist verständlich, daß ein Stranggußverfahren
mit einer elektromagnetisch erzeugten Drehbewegung des Gießstranges desto mehr Anwendung findet, in je kleinerem
Verhältnis die Abmessungen des Induktors zu seiner abgegebenen elektromagnetischen Leistung steht.
909822/0640 ~10~
Λ 12 246 13.11.1978 i - kt
/12-
Unter diesem Gesichtspunkt ist eine der ungünstigsten Stellungen des Induktors diejenige, die bei dem B.E.M.Verfahren
vorgesehen ist. Die Erfahrung zeigt in der Tat einerseits, daß die bei diesem Verfahren erfolgende elektromagnetische
Einwirkung ohne einen merkbaren Einfluß im Bereich der Kokille bleibt. Andererseits haben Berechnungen
ergeben, daß man, um dies zu erreichen, ein..solches elektro- magnetisches Feld· vorsehen /das sich aus Gründen der Abmessungen
des Induktors verbietet oder mindestens mit dessen Anbau an eine übliche Stranggußkokille nicht verträglich ist.
Es ist leicht verständlich, daß es für einen Fachmann von vornherein naheliegend ist, als Ort der Anordnung des Induktors
die Kokille selbst zu wählen, wie es bei dem "Magnetogyr"-Verfahren der Fall ist. Es wurde jedoch im
vorstehenden dargelegt, daß dies im Hinblick auf die Schwächung des Magnetfeldes beim Durchgang durch die
Innenwand der Kokille keinesfalls notwendigerweise die vorteilhafteste Stellung für den Induktor ist.
Die Lehre der Erfindung stellt somit eine Kompromißlösung
dar, die darin besteht, den Induktor in der Nähe des unteren Kokillenendes, also weder im Höhenbereich der Kokille noch
wesentlich unterhalb dieser, und vorzugsweise unmittelbar am unteren Ende der Kokille anzuordnen, wenn dies die
baulichen Gegebenheiten ermöglichen.
909822/0640
-11-
A 12 246 13.11.1978 /l - i - kt
/13-
Auf diese Weise räumt man das auf elektromagnetischer Ebene bestehende Hindernis aus dem Wege, das darin besteht,
daß zwischen dem zu beeinflussenden flüssigen Metall und dem Induktor die aus Kupfer bestehende Wandung der Kokille
vorhanden ist. Hieraus resultiert in erster Linie eine Verstärkung der wirksamen Intensität des magnetischen
Feldes im Inneren des Metalls. Diese Verstärkung ist nicht unbedeutend; Versuche haben ergeben, daß diese aus Kupfer
bestehende Wandung in der Ebene des Induktors einen Intensitätsverlust von 20-30% verursacht. In zweiter Linie bestehen
keine Hindernisse ;nehr, die Rotationsfrequenz des Magnetfeldes zu erhöhen. Da diese Frequenz in bekannter
Weise mit der Frequenz des Speisestroms zusammenhängt, ist es möglich, verhältnismäßig hohe Frequenzen zu verwenden,
beispielsweise eine Frequenz von 50 Hz, wie sie das elektrische Netz aufweist.
Es ist bekannt, daß die Intensität der elektromagnetischen Einwirkung gleichzeitig von der wirksamen Intensität des
Magnetfeldes und seiner Drehfrequenz abhängt. Aufgrund der durch die Kokillenwandung verursachten Abschwächung
ist die wirksame Intensität des magnetischen Feldes ihrerseits umgekehrt proportional der Rotationsfrequenz. Es
konnte so ein optimaler Wert für die Frequenz ermittelt werden, der im allgemeinen zwischen 1 und 20 Hz liegt, der
in erster Linie von der elektrischen Leitfähigkeit und der
909822/0640
-12-
A 12 246 13.11.1978
i - kt
Wandstärke der Kokille abhängt und oberhalb dessen die Intensität der elektromagnetischen Einwirkung infolge der
entscheidenden Schwächung des magnetischen Feldes abnimmt.
Diese Schwierigkeit kann mittels der Erfindung überwunden
v/erden. Wie schon ausgeführt wurde, ist die auszuwählende Steuerung der elektromagnetischen Einwirkung eine Funktion
der Bedeutung des angestrebten metallurgischen Resultates. Diese Wahl liegt somit im Ermessen dessen, der eine solche
Anlage benützt. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß, wenn man das beste Ergebnis, also eine vollkommene Oberflächenreinheit
anstrebt, ein einfaches Mittel,dies festzustellen,in
der visuellen Beobachtung der freien Oberfläche
besteht.
des.Metalls in der Kokille/ Diese Beobachtung erlaubt es, die elektrischen Parameter des Induktors - Intensität und/oder Stromfrequenz - so zu steuern, daß die Oberfläche ein Profil annimmt, daß demjenigen entspricht, das bei dem "Magnetogyr1·- Verfahren erhalten wird, bei dem sich eine ausreichend konkav gewölbte Oberfläche ausbildet, in deren Senke sich die Kratze ansammelt. Bei dem "Magnetogyr"-Verfahren wird ein solcher Zustand bei einer linearen Umfangsgeschwindigkeit der freien Oberfläche von etwa 0,5 bis 0,8 m/s erhalten.
des.Metalls in der Kokille/ Diese Beobachtung erlaubt es, die elektrischen Parameter des Induktors - Intensität und/oder Stromfrequenz - so zu steuern, daß die Oberfläche ein Profil annimmt, daß demjenigen entspricht, das bei dem "Magnetogyr1·- Verfahren erhalten wird, bei dem sich eine ausreichend konkav gewölbte Oberfläche ausbildet, in deren Senke sich die Kratze ansammelt. Bei dem "Magnetogyr"-Verfahren wird ein solcher Zustand bei einer linearen Umfangsgeschwindigkeit der freien Oberfläche von etwa 0,5 bis 0,8 m/s erhalten.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Ansprechzeit,
d.h. die Zeit, innerhalb der die Rotationsbewegung sich bis
-13-
909822/0640
-yi-
A 12 246 13.11.1978 i - let
an die freie Metalloberfläche fortsetzt, in der Größenordnung
von etwa 10 s.
Um sich die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gegenüber
den beiden vorgenannten Verfahren erzielten Vorteile zu vergegenwärtigen, wurden die Vergleichswerte in anschaulicher
Weise in der folgenden Tabelle einander gegenübergestellt. Den Angaben "Ja" und "Nein" kommt nur eine relative Bedeutung
im Vergleich der verschiedenen Kriterien jedes einzelnen Verfahrens zu.
Verfahren | ) | Ja | Verfahren | Verfahren | |
B. E. M. | Magnetogyr | d. Erfindung | |||
1 Oberflächenreinheit | Nein | Ja | Ja | Ja | |
2 Subkutane Reinheit | Nein | Ja | Ja | ||
3 Innerer Gütezustand | Ja | ie Ja | Ja | Ja | |
(Porosität,Segregation | Ja | ||||
4 Geringe Schwächung | Nein | Ja | |||
des Hagnetfeldes | |||||
5 Bessere Ableitung der | Ja | Ja | |||
Überhitzung | |||||
6 Vereinfachte Technolog | Nein | Ja | |||
7 Geringere Anlagekosten | Nein | Ja |
Hierzu erscheinen folgende Bemerkungen notwendig:
909822/0640
-14-
A 12 246 13.11.1978 i - kt
Boi ί-et'i Kriterium 2 muß noch bezüglich der nichtmetallischen
Er'.-.ncal'jssß die beobachtete Verringerung der Anisotropie
dieser Einschlüsse in der oberen und der unteren Oberfläche
eines in einer gekrümmten Kokille gegossenen Barrens berücksichtigt werden.
El.-or-fio muß hiorLci die Verringerung, ja sogar die vollständige
Vermeidung von Fehlern erwähnt werden, die durch Blasenbildung boi der Entgasung im Verlauf der Erstarrung
des Gießstrangs entstehen.
Bezüglich des Kriteriums 5 sei bemerkt, daß eine bessere
Ableitung der Überhitzung die Möglichkeit eröffnet, die Kokille niit einer größeren Abzugsgeschwindigkeit und/oder
einer größeren Überhitzung des Metalls zu betreiben, was eine strenge überwachung der im Verteiler herrschenden
Temperatur unnötig macht.
iß nan sieht, sind die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhielten Vorteile, entsprechend der vorgenannten Rangordnung, beachtlich. Sie sind eine Folge einer derartigen
Steuerung des Induktors, daß seine Einwirkung auf das flüssige Metall eine größtmögliche ist, d.h. daß sie
bev.irkt, daß die freie Oberfläche des Metalls wie bei dem "Kagnetogyr"-Verfahren eine konkave Wölbung aufweist. Es
versteht sich, daß wenn man sich mit etwas geringeren Ergebnissen zufriedengibt, das Maß der Einwirkung des In-
-15-
909822/0640
A 12 246 13.11.1978 Ϋ5 - i - kt
AT-
duktors auf das flüssige rietall entsprechend verringert
werden kann. Wenn man sich z.B. damit begnügt, daß der
innere Gütezustand des Gußerzeugnisses zufriedenstellend ist - Kriterium Nr. 3 - , so ist die Einwirkung des Induktors
erfahrungsgemäß im wesentlichen dieselbe wie diejenige, die üblicherweise bei dem Verfahren B.E.M. erzielt
wird, dessen genaue angaben in der Beschreibung der FR-PS 2 236 584 enthalten sind.
Es ergibt sich dos weiteren, und die Erfahrung hat es
bestätigt, daß aufgrund dor sich mit der Entfernung .von der Einwirkungszone abschwächenden Rotationsbewegung, die
sich insbesondere in der der Abzugsrichtung des Gießstrangs entgegengesetzten Richtung bemerkbar macht, die Wirkung
des Induktors, um ein vorgegebenes metallurgisches Resultat zu erzielen, im Verhältnis zu dem dem "Magnetogyr"-Verfahren
entsprechenden Niveau verstärkt werden muß.
Indessen ist es im allgemeinen nicht in gleichem Maße notwendig, die Abmessungen des Induktors, wie er bei den bekannten
Verfahren und insbesondere bei dem B.E.M.-Verfahren ausgelegt wird, in Betracht zu ziehen. Der Notwendigkeit
einer zusätzlichen Leistung kann auf zweifache Weise Genüge getan werden: Einerseits durch eine Verminderung der Wandstärke
der Kupferwandung der Kokille und andererseits durch
-16-
909822/0640
Λ 12 246 13.11.1978 i - kt
eine mögliche Erhöhung der Frequenz des Speisestroms. Wenn diese beiden i-laßnahmen sich als ungenügend erweisen
sollten, kann rr.an in erlaubten Grenzen die Stärke des
Speisestroms höher einstellen.
Dnr- Anwendungsgebiet des orfindungsgemÜßen Verfahrens ist
dasselbe wie bei den beiden vorbekannten Verfahren. Man
kann das erf indungscjernaße Verfahren nicht nur beim Gießen
runder Barren anwenden, sondern auch beim Gießen von Halbzeug
Mit nicht kreisförmigen Querschnitt, beispielsv/eise
von Halbzeug mit rechteckigem Querschnitt wie z.B. von Knüppeln oder rechteckigen Bioomen oder anderem Halbzeug,
sofern dieses keine Abmessungen aufweist, die mit der Verwendung einer Kokille mit einem ein Drehfeld erzeugenden
elektromagnetischen Induktor der vorgenannten Art nicht verträglich sind.
Das erfindungsgertüiße Verfahren kann nicht nur beim Vergießen
der verschiedensten Stahlsorten, sondern auch beim Vergießen von beliebigem, im Stranggußverfahren vergießbarern
Metall Anwendung finden.
-17-
909822/0640
Claims (5)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Vergießen von Metallen in
einer Kokille zu Barren, bei dem dem flüssigen Gießstrang
mittels eines um die Achse des Gießstrangs im Bereich der sekundären /vbkühlungszone rotierenden magnetischen Drehfeldes
eine Drehbewegung um seine Achse erteilt wird, dadurch gekennzeichnet, "daß das magnetische
Drehfeld auf den Gießstrang in der Nähe des Austritts aus der Kokille einwirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß die Einwirkung des magnetischen Drehfeldes auf den Gießstrang unmittelbar bei dessen Austritt
aus der Kokille erfolgt.
3» Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet , daß die Intensität des
magnetischen Drehfeldes derart gesteuert wird, daß die
90-9822/0640
-18-
-1 "3. 11."' 9 η '·
■i/i -
i - kt
sich in der Kokille ausbildende freie Oberfläche des
KotaIls ein Profil aufweist, das demjenigen entspricht,
das bei der boi lisknnnton Verfahren üblichen, im Bereich
der Kokille erfolgenden Einwirkung des magnetischen Drehfeldes
auf den GLeßstrang erhalten wird.
4. Vorrichtung nach einen odor mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Letall Stahl ist.
5. Barren, die nach doi.i Verfahren gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 4 hergestellt sind.
909822/0640
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR7736633A FR2409808A1 (fr) | 1977-11-29 | 1977-11-29 | Procede de coulee electrorotative de barres metalliques, notamment d'acier |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2850307A1 true DE2850307A1 (de) | 1979-05-31 |
DE2850307C2 DE2850307C2 (de) | 1989-08-17 |
Family
ID=9198478
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782850307 Granted DE2850307A1 (de) | 1977-11-29 | 1978-11-20 | Stranggussverfahren |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT376382B (de) |
BE (1) | BE872039A (de) |
DE (1) | DE2850307A1 (de) |
FR (1) | FR2409808A1 (de) |
IT (1) | IT1160260B (de) |
LU (1) | LU80582A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2362720A1 (de) * | 1972-12-21 | 1974-06-27 | Cem Comp Electro Mec | Elektromagnetische ruehrvorrichtung fuer eine stranggussanlage |
DE2731238A1 (de) * | 1976-07-13 | 1978-01-26 | Siderurgie Fse Inst Rech | Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen vergiessen insbesondere von stahl unter einwirkung eines magnetischen wanderfeldes |
-
1977
- 1977-11-29 FR FR7736633A patent/FR2409808A1/fr active Granted
-
1978
- 1978-11-16 BE BE1009145A patent/BE872039A/xx not_active IP Right Cessation
- 1978-11-20 DE DE19782850307 patent/DE2850307A1/de active Granted
- 1978-11-21 AT AT0829078A patent/AT376382B/de active
- 1978-11-23 IT IT30112/78A patent/IT1160260B/it active
- 1978-11-27 LU LU80582A patent/LU80582A1/xx unknown
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2362720A1 (de) * | 1972-12-21 | 1974-06-27 | Cem Comp Electro Mec | Elektromagnetische ruehrvorrichtung fuer eine stranggussanlage |
DE2731238A1 (de) * | 1976-07-13 | 1978-01-26 | Siderurgie Fse Inst Rech | Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen vergiessen insbesondere von stahl unter einwirkung eines magnetischen wanderfeldes |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2409808B1 (de) | 1980-06-20 |
IT7830112A0 (it) | 1978-11-23 |
AT376382B (de) | 1984-11-12 |
ATA829078A (de) | 1984-04-15 |
FR2409808A1 (fr) | 1979-06-22 |
LU80582A1 (fr) | 1979-06-15 |
BE872039A (fr) | 1979-05-16 |
DE2850307C2 (de) | 1989-08-17 |
IT1160260B (it) | 1987-03-11 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2731238C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Vergießen insbesondere von Stahl unter Einwirkung eines magnetischen Wanderfeldes | |
DE1296747B (de) | Vorrichtung zur Zufuhr einer metallischen Schmelze aus einem Vorratsbehaelter | |
DE3006588C2 (de) | ||
DE2911187C2 (de) | ||
DE69231800T2 (de) | Verfahren zum Giessen von Ingots mit durch Verwendung eines magnetischen Feldes verringerter Makroseigerung, Vorrichtung und Ingot | |
DE2455816A1 (de) | Stranggussverfahren mit horizontal angeordneter kokille | |
DE2401145A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen giessen | |
DE19654021C2 (de) | Verfahren zum Umschmelzen von Metallen zu einem Strang sowie Vorrichtung dafür | |
DE2733814A1 (de) | Verfahren zum herstellen richtungsfreier elektrostahlbleche ohne streifenbildung | |
DE69213502T2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Halterung einer Abschmelzelektrode in einem Vakuum-Lichtbogenofen | |
DE2548939C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Stranggießen von Bändern | |
DE2850307A1 (de) | Stranggussverfahren | |
DE1508965B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Stranggiessen von Aluminium und Aluminiumlegierungen | |
DE932085C (de) | Kokille zum kontinuierlichen Giessen von Metallbarren | |
DE678534C (de) | Giessvorrichtung zum ununterbrochenen Giessen von Bloecken und aehnlichen Werkstuecken aus Leichtmetall oder Leichtmetallegierungen | |
DE2944159C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Brammen-Stranggießen mit elektromagnetischer Rührung | |
DE2501603C3 (de) | ||
DE2627406B2 (de) | Metallgießform mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt | |
DE1954763A1 (de) | Verfahren zum Betrieb eines Induktors und Induktor hierfuer | |
DE1783060C3 (de) | Vorrichtung zum Metall-, insbesondere Stahl-Stranggießen (Wanderfeldkokille) | |
AT328634B (de) | Verfahren zur herstellung grosser stahlbrammen | |
DE814635C (de) | Strangguss- Verfahren | |
DE4204096A1 (de) | Verfahren zum giessen eines rohblocks aus vorlegiertem metall | |
AT316027B (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Metallblöcken rechteckigen Querschnittes, insbesondere von Brammen, durch Elektroschlackeumschmelzen | |
DE2329953A1 (de) | Verfahren zur erhoehung der giessgeschwindigkeit und/oder zur verbesserung der gefuegestruktur des giesstranges beim stranggiessen von stahl |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |