DE1783060C3 - Vorrichtung zum Metall-, insbesondere Stahl-Stranggießen (Wanderfeldkokille) - Google Patents
Vorrichtung zum Metall-, insbesondere Stahl-Stranggießen (Wanderfeldkokille)Info
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Description
<5 =
in m ist,
]/π·/· κ-μο· μτ
wobei / in Hz die Frequenz,
1
1
15
κ in
μ0 ■ μτ in
Ω/η
V,
A m
die elektrische Leitfähigkeit,
die Permeabilität
die Permeabilität
bedeutet.
2. Stranggießkokille nach Anspruch 1, gekenn- as
zeichnet durch die Verwendung von Metallen oder Legierungen für die Wandung der Stranggießkokille,
für die der Quotient »mechanische Festigkeit zu Wärmeleitfähigkeit« oder der Quotient »mechanische Festigkeit zu elektrische
Leitfähigkeit« einen Höchstwert bildet.
3. Stranggießkokille nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Wandung aus rostfreiem, unmagnetischem
Stahl.
4. Stranggießkokille nach einem der Anspräche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spulen mit geringem Abstand um die gekühlten Wandungen der Kokille angeordnet sind.
5. Verfahren zum Betrieb einer Stranggießkokille nach einem der vorhergehenden An-Sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Drehstromwanderfeld nur periodisch stoßweise betrieben
wird, wobei während jeder Arbeitsperiode die ferromagnetisch an der Wandung sitzende Erstarrungsschicht
mit einem so starken elektromagnetischen Feld beaufschlagt wird, daß magnetische
Sättigung erreicht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Feldzeit zu
Feldpause eingestellt wird.
7. Verfahren zum Betrieb einer Stranggießkokille nach einem der vorliegenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Drehstromwanderfelder erzeugte Strömung durch Eingießstrahlen
der Schmelze unterstützt wird.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Metall-, insbesondere Stahl-Stranggicßen, bei der zwecks
raschen Abkühlens und Durchmischens des in der Stranggießkokille vorhandenen flüssigen Teils bzw.
zum Entgasen und Homogenisieren elektrodynamisch bewirkte, in einzelnen Querschnittszonen gegenläufige
Strömungen hervorgerufen werden.
An Stahlstranggießanlagtin führt der große Wärmeinhalt
des auf etwa 1580° C erhitzten Flüssigmetalls zu schwierigen Abkühlungs- und Mischungsproblemen.
Die Bauhöhe der Anlage bzw. die Länge des Stützwalzengerüstes und somit ein wesentlicher Teil
der Anlagekosten sind von der erreichbaren Abkühlungsgeschwindigkeit abhängig. Je größer diese — im
Rahmen des metallurgisch Tragbaren — sein wird, desto kürzer und desto billiger wird eine neu zu erstellende
Anlage sein können. Eine genaue Betrachtung zeigt darüber hinaus, daß nicht nur die Abkühlungsgeschwindigkeit,
sondern auch die aus dem Abkühlungsfeld resultierende Form der Erstarrungsfront sehr beachtet werden muß, um beispielsweise Risse,
Durchbrüche des Flüssigmetalls und Ausseigerungen zu vermeiden. Durchbruchgefahr besteht insbesondere
dann, wenn der Strang nur mit einer verhältnismäßig dünnen Schale versehen aus der Stranggießkokille
austritt und dann mitteis Rollen gestützt werden muß. Bis zur völligen Durcherstarrung, also
auf einer Wegstrecke von erheblicher Länge (z. B. von 12 m), wirkt im Inneren des Stranges der ferro
statische Druck. Die Folge sind Ausbauchungen zwischen den Stützrollen.
In Extremfällen reißt der Strang, und es ergießt sich der frei werdende Rest des Flüssigmetalls auf
die unteren Anlagenteile mit den bekannten nachteiligen Folgen.
Bei der bisher geübten Art des Stranggießens bildet sich eine in die Tiefe reichende spitzkegelige Erstarrungsfront
aus. Dabei bildet die von außen nach innen wachsende Strangschale mit zunehmender
Stranglänge einen wachsenden Widerstand für die Wäimeabfuhr aus dem flüssigen Kern. Diese Erscheinung
wird vor allem durch die bei üblichen Eingießverfahren auftretenden Strömungsformen im oberen
Strangbereich unterstützt. Strömungsmechanische Untersuchungen haben gezeigt, daß bei unbeeinflußter
Strömung, verursacht durch die kinetische Energie des Gießstrahls, die Schmelze in der Mitte nach
unten und am Rande nach oben strömt. Hierdurch wird einerseits das Strangschalenwachstum im oberen
Bereich der Kokille gefördert, und andererseits gelangt die überhitzte Schmelze des Gießstrahles bis
tief in die Strangseele, wodurch das Durcherstarren verhindert wird. Ein Gießstrang mit langem Sumpf
ist die Folge. Dementsprechend verhält sich der Werkstoff und zeigt alle die unerwünschten Symptome,
welche von den Köpfen bei im Standgießverfahren gewonnenen Brammen bekannt sind. So findet man
eine Ausseigerung von Schwefel, das Gefüge wird insgesamt nicht ausreichend homogen, es treten im
Inneren und an der Oberfläche Risse auf. Da beim Stranggießen dieselben oder mindestens sehr ähnliche
Schwierigkeiten auftreten, war man gezwungen, zusätzliche kostensteigernde Einwirkungen auf den
Strang einzuführen, wie z. B. Verformung auf andere, insbesondere kleinere Querschnitte. Es zeigt sich
immer deutlicher, daß eine ganze Reihe von Zusatzmaßnahmen notwendig war, um den Gießstrang— in
seiner gegenwärtigen Qualität — zu brauchbarem Halbzeug verformen zu können. Dadurch wurde teilweise
die Wirtschaftlichkeit gefährdet.
Es ist bekannt, daß verschiedentlich vorgeschlagen wurde, »Induktionsspulen« oberhalb, unterhalb und
um die Stranggießkokille anzuordnen. Sie sollten die Schmelze in Bewegung halten, um die Seigerung zu
3 4
mindern, die Entgasung zu fördern, den Einbau von materials. Es wird hier vorgeschlagen, als Auswahl-Schlackenteilen
zu verhindern und die Veränderung kriterium für das günstigste Kokillenmcterial das
der Form des Gießsumnfes zu bewirken. Verhältnis von Wärmeleitfähigkeit und elektrischer
Für die Induktionsspulen oberhalb der Gicßkokillc Leitfähigkeit heranzuziehen. Die beiden Größen sind
wird im allgemeinen eine Drehstromanordnung für 5 bei gegebener Temperatur für Metalle durch das
ein elektromagnetisches Drehfekl zur Erzeugung Wiedemann - Franzscbe - Gesstz miteinander vereiner
Rotationsbewegung der Schmelze um die knüpft. Es treten jedoch Abweichungen auf. Es wird
Stransachse im oberen Bereich der Kokille emp- gesagt, daß je größer dieser Quotient ist, um so besfohlen.
ser die Eignung als Kokillenwerkstoff ist. Als Ergeb-
Es wird auch vorgeschlagen, eine einphasige Spule 10 nis werden dann Werkstoffe, wie Graphit oder gar
oberhalb des Badspiegels achsparallel in Fortsetzung reinstes Halbleiter-Silizium, als Kokillenwerkstoff
der Kokille anzubringen. Das dabei sich einstellende vorgeschlagen. Neben dem Abbau des Werkstoffes
Strömungsbild in der Kokille dürfte jedoch deutlich beim Gießen führt Silizium zum Aufsilizieren und
von dem erwünschten abweichen, da der elektro- Graphit zum Aufkohlen des Strangmaterials. Jedem
magnetische Druck auf die Schmelze eine Strömung 1S wird aus diesen beiden Beispielen klar, daß in diein
umgekehrter Richtung bewirkt wie eingezeichnet. sem Auswahlkriterium nicht das eigentlich bestim-Für
eine mäßige Durchmischung der Schmelze im mende Kriterium gefunden wurde. Die Lösungsveroberen
Bereich dürfte die Anordnung jedoch auch suche, die Strangqualität zu verbessern bei gleichzeiausreichen.
tiger Erhöhung der Gießgeschwindigkeit, sind im we-
Diese beiden Verfahren sind geeignet, bei kleinen 2° sentlichen bisher daran gescheitert, daß die Gesamt-Sumpftiefen
das Strangmaterial metallurgisch vorteil- heit der zur Aufgabenbewältigung notwendigen Teilhaft
zu beeinflussen. aspekte nicht genügend beachtet wurden.
Bei der Anordnung mit Induktionsspulen unter- Es ist daher die folgende Gedankenkette konse-
halb der Kokille soll bei lang in den Strang lunein- quent durchzuarbeiten. Zunächst sind die notwenreichendem
Sumpf, also auch speziell beim Stahl- »5 digen Wärmeabfuhr- und Erstarrungsbedingungen
Stranggießen, die Schmelze lange in Bewegung ge- für den Strang zu erkennen. Um diese günstig zu behalten
werden und so der Steigerungsu.sache ent- einflussen, ergibt sich dann eine erwünschte Strögegenwirken.
Es muß jedoch befürchtet werden, daß mungsform. Danach ist nach einer geeigneten Kraftdics
zu Auswaschungen der noch dünnen Strang- wirkung zur Erzielung dieser Strömung zu suchen,
schale führt und es so zu Durchbrüchen kommt. Da 3° wobei die Lösungen für die hierbei entgegenstehenbei
den üblichen Eingießverfahren die überhitzte den Schwierigkeiten zu finden sind.
Schmelze des Eingießstrahls direkt bis zu dieser Die bei üblichen Eingießverfahren auftretenden
Stelle eindringt, liegt die Schmelzentemperatur deut- Abkühlungs- und Erstarrungsbedingungen wurden
lieh über dem Erstarrungspunkt. Die nach dem Ver- oben schon an anderer Stelle beschrieben. Soll die
lassen der Kokille noch dünne Strangschale wird von 35 Kühlung und damit auch das Erstarrungsverbalten
einer zusätzlich intensivierten Badbewegung stark verbessert werden, so darf der Gießstrahl nicht tief
ausgewaschen, und es besteht verstärkt die Gefahr in den Strang eindringen. Die Überhitzung df-s Gießeines
Durchbruches. metalls muß nach Möglichkeit im oberen Teil der
Die Vorschläge, Induktionsspulen in Höhe der Kokille abgeführt werden. Um diese Wärmemengen
Stranggießkokille anzubringen, sind vielfältig. — So 4° ableiten zu können, muß die Strangschale im oberen
wird vorgeschlagen, eine ringförmige Spule mt Eisen- Teil der Kokille dünn gehalten werden. Erst im unkern
um die Kokille zu legen. Die erhoffte Wirkung teren Teil der Kokille darf die Strangschale sich bilmvißte
natürlich ausbleiben, da bekanntlich Toroid- den. Das Schalenwachstum findet dann aber hier
spulen so gut wie kein Streufeld haben und somit günstige Bedingungen, da im Kern dann keine überauch
keine Wirkung im Strang verursachen. 45 hitzte Schmelze mehr ist. Es muß also nur noch die
Weiterhin wird vorgeschlagen, diskrete Magnet- Erstarrungswärme durch die feste Strangschale durch
pole in wechselnder Reihenfolge sowohl längs als Wärmeleitung nach außen abgeführt werden.
auch ringförmig außerhalb der Kokille anzubringen. Das hier skizzierte Strangschalenwachstum kann
Bei diesen Anordnungen wird jedoch nicht hinrei- durch eine Randströmung in Strangabzugsrichtung
chend berücksichtigt, daß die Kokille üblicher Kon- 5° innerhalb der Kokille mit gleichzeitiger zentraler
struktion die elektromagnetischen Wechselfelder weit- Rückströmung erfindungsgemäß erzielt werden,
gehend abschirmt, so daß keine Kraftwirkung im Als Kraftwirkung zur Erzeugung der erwünschten
Strang entstehen kann. Vorschläge, aus diesem Strömung dient ein elektromagnetisches Wanderfeld,
Grunde die Kokille mit Schlitzen zu versehen und so erzeugt erfindungsgemäß durch elektromagnetische
die Schirmwirkung der Kokille zu vermindern, dürf- 55 Spulen um den formgebenden metallischen Kokillenten
auch erfolglos sein, da das Strangmaterial für teil. Die Spulen erzeugen ein elektromagnetisches
diese Schlitze Kurzschlußbügel darstellt und damit Wanderfeld in Strangabzugsrichtung. Zur Erzeugung
die beabsichtigte Wirkung der Schlitze vereitelt. Es emei genügend großen Intensität im Strang sollte die
dringt bei diesem Vorschlag nur lokal an den Schiit- elektromagnetische Schirmwirkung der Kokille klein
zen, wie durch eine Spaltblende, ein elektromagnet!- 6o unc[ daher die Wandstärke kleiner als
scher Poyntingvektor-Strahl in den Strang ein und .
erzeugt ganz lokal eine Badbewegung. Dies dürfte je- ^ i= —-
doch wegen der lokalen Auswaschung der sich aus- l/„7 . / · * · ^0 · μΓ
bildenden Strangschale unerwünscht sein, und es
kann leicht zu Durchbrüchen an den geschwächten 65 ^r ^as Kokillenmaterial gehalten werden. Der
Stellen kommen. Wert Λ m m Ergibt sich aus der Permeabilität //0 · fr
Ein anderer Vorschlag zu diesem Problemkreis v . l j
befaßt sich nur mit der Schirmwirkung des Kokillen- in ^- der elektrischen Leitfähigkeit κ in n#f|
der Frequenz / in Hz des Drehstrom-Wanderfeldes mechanische Festigkeit aufweist. Dünne Kupferwandgemäß
der bereits oben angegebenen Wurzel- platten sind allenfalls dann in Betracht zu ziehen,
beziehung. Das Drehstromfeld erzeugt in den Rand- wenn diese entsprechend mit anderen Stoffen bebereichen
der Kokille eine Abwärtsströmung, und schichtet sind.
als Folge entsteht im Inneren des Stranges eine 5 Der Werkstoff darf sich nicht bei der Arbeitstem-Strömung
in entgegengesetzter Richtung. Nur so peratur mit dem Stranggieß-Material legieren oder
kann das bisherige spitzkegelige Erstarrungsprofil benetzen. Es ist daher vorteilhaft, wenn der Werkweitgehend abgeflacht werden. Gemäß der Erfindung stoff gegenüber dem Kühlmittel korrosionsfest ist.
wird nämlich vermieden, daß die Strangschalenbil- Die Erfindung wird deshalb dadurch ergänzt, daß die
dung in den äußeren Bereichen des Querschnittes so io Wandung der Stranggießkokille aus rostgesichertem,
frühzeitig einsetzt und damit den Wärmeabfluß be- unmagnetischem Stahl besteht,
hindert, so daß sich die Konvektionsströmungen Wegen einer möglichst guten elektromagnetischen
mehr und mehr auf den Kern beschränken könnten, Kopplung der Spulen mit dem Strang sieht die Erwie
dies bisher der Fall war. findung deshalb vor, daß die Spulen mit geringem
Die Erfindung bedient sich deshalb der Erkennt- 15 Abstand um die das Gießmetall führende gekühlte
nis, die äußeren Bereiche des Gießquerschnittes so Wandung der Stranggießkokille angeordnet sind,
lange flüssig zu halten und dadurch die Wärmeabfuhr Diese Maßnahme hat neben den elektromagnetischen
zu erhöhen, bis die mittlere Temperatur in die Nähe Gründen weitere Vorteile, da wegen der Anordnung
der Erstarrungstemperatur gelangt, wonach in unte- innerhalb des Wasserkastens die Spulen nicht nur
ren Bereichen der Stranggießkokille die Bildung der ao sehr geschlitzt untergebracht, also von überschwap
Strangschale zugelassen werden kann. Die gewünschte pendcm Flüssigmetall bewahrt, sondern auch gleich-Strömungsrichtung
in der Strangrandschicht wird zeitig entsprechend gekühlt sind, durch die radiale Verteilung der in der Schmelze gs jst zur sicheren Aufrechterhaltung einer ausinduzierten
Ströme erzielt. Während die Verteilung reichenden Energie des Drehstrom-Wanderfeldes
der magnetischen Kraftlinien von a5 unbedingt notwendig, daß etwa sich absetzende Rand-
, schichten erstarrten Strangmaterials, auch falls sie
<5 = _-——-r;—— durch Abkühlung unter die Curie-Temperatur ferro-
]ίκ · μ0 · μΓ ■ j ■ π magnetisch werden sollten, den Energiefluß des elek
tromagnetischen Feldes — also den Poynting'schen
des Strangmaterials abhängt und somit bei großem 30 Vektor — nicht zusätzlich schwächen. Dies geschieht
δ durchaus annähernd homogen über den Strang- nach einem weiteren vorteilhaften Verfahrensschritt
querschnitt sein kann, gilt ähnliches keineswegs für zum Betrieb der Kokille gemäß der Erfindung dadie
Verteilung der Ströme. Da diese aber als Faktor durch, daß mindestens in Intervallen so hohe elektroan
der Kraftwirkung beteiligt sind, wird die Kraft- magnetische Feldstärken angewendet werden, daß
wirkung des Drehstrom-Wanderfeldes in der Strang- 35 gegebenenfalls sich ansetzende ferromagnetische
seele Null, wenn dort die Ströme Null sind. Dies ist Störschichten magnetisch gesättigt werden. FJadurch
bei der erfindungsgemäßen Anordnung der Dreh- verlieren diese mindestens in den Intervallen ihre sehr
strom-Wanderfeldspule der Fall, so daß die Kraft- störende, die beabsichtigte Wirkung unterbindende
wirkung in der Seele und deren benachbarten Ge- Eigenschaft, indem ihre relative Permeabilität nahebieten
Null bzw. sehr klein wird. Nur dadurch ist 40 zu »\« wird.
aber die Aufrechterhaltung der Vorwärts-Strömung Die Gesamtintensität des erfindungsgemäßen Ver-
in den Randgebieten möglich, da dieser zum Aus- fahrens, die Kombinations-Intensität aus Abkühgleich
eine Aufwärts-Strömung in den Zentralgebieten lungs-, Entgasungs- und Homogenisierungseffekten
das Gleichgewicht halten muß. Bei einer Phasenfolge läßt sich nach einem weiteren Merkmal der Erfinder
Erregerstöme von RST müssen also die Spulen in 45 dung durch Einstellen des Verhältnisses von Feld-Strangbewegungsrichtung
gesehen folgende grund- Zeit zu Feld-Pause regeln.
sätzliche Phasenfolge aufweisen: RST. Bei Aus- Die deT Erfindung zugrunde liegende neuartige
nutzung der Gegenphasen R'S'T' ergibt sich dann Wirkung läßt sich nunmehr dadurch noch erheblich
die richtige Spulenfolge: RT'SR'TS' usw. Bei dem verstärken, daß die in Stranglaufrichtung erzeugter
Bau der erfindungsgemäßen Stranggießkokille und 5° Strömungen des Flüssigmetalls von einem bzw. mender
dementsprechenden Einrichtungen ist dem Bau- reren Eingießstrahlen unterstützt werden,
material und dessen Wandstärke, aus dem die Strang- \n der Zeichnung ist ein Ausfuhrungsbeispiel
gießkokille gebaut ist, besonderes Augenmerk zu schematisch dargestellt und im folgenden näher er
schenken, da andernfalls der Erfolg m Frage gestellt läutert,
ist. 55 F i g. 1 zeigt den vertikalen Querschnitt durch di<
ist. 55 F i g. 1 zeigt den vertikalen Querschnitt durch di<
Die Erfindung bedient sich nunmehr besonderer erfindungsgemäße Stranggießkokille mit Spulen, wo
Baumaterialien für die Stranggießkokille. Danach bei beispielsweise sechs Spulen gezeigt sind;
eignet sich besonders ein derartiger Aufbau, nach F i g. 2 ist eine Prinzipskizze der Hauptgruppei
dem die Wandung der Stranggießkokille aus Metal- für die elektrische Ausrüstung, wobei auf Einzel
len oder Legierungen besteht, für die der Quotient 60 heiten verzichtet ist.
»mechanische Festigkeit/Wärmeleitfähigkeit« oder Die Stranggießanlage besteht aus einer Senkrecht
der Quotient »mechanische Festigkeit/elektrische Bogen-, Kreisbogen-Anlage oder auch aus Teilen dei
Leitfähigkeit« einen Höchstwert bildet. Dement- selben in Kombination mit einer Horizontalanlage
sprechende Materialien sind beispielsweise die nicht Im Ausführungsbeispiel ist eine gerade Stranggieß
ferromagnetischen Stähle. Schlecht geeignet ist dem- 65 kokille 1 gezeigt, an deren Ausgang 2 Stützrollen:
entsprechend das bisher fast ausschließlich verwen- befestigt sind, die die Oszillationsbewegungen (dies
dete Kupfer, da dieses bei großer elektrischer und sind bisher bei allen Stranggießanlagen vorgesehen
großer Wärmeleitfähigkeit nur eine sehr geringe mit ausführen. Die Stranggießkokille 1 könnte aucl
waagerecht oder schräg angeordnet sein, sie könnte 19 gegeneinander elektrisch isoliert. Auch die einauch
selbst — mindestens teilweise — bogenförmig zelnen Windungen der Spulen sind in üblicher (nicht
ausgeführt sein. gezeichneter) Weise gegeneinander isoliert.
Das Gießmetall 4 strömt beispielsweise über zwei Der Stranggießvorgang läuft so ab, daß das Gießoder
mehrere Gießstrahlen 5 und 6 nicht zentrisch, 5 metall etwa bis zum Niveau 20 im Querschnitt flüssig
sondern in Randbereiche 7 und 8, wodurch die bleibt, um dann im Niveau 21 zu erstarren. Der
mechanische Wirkung des elektromagnetischen Dreh- duktile Gießstrang 25 kann dann ohne weitere Bestrom-Wanderfeldes
und die daraus resultierende handlung in die Horizontale umgebogen werden oder Strömung des Gießmetalls 4 nicht gehemmt, sondern in eine Verformungsstrecke einlaufen, wie dies aus
unterstützt wird. Daraus ergibt sich bereits im Be- *o älteren, noch nicht veröffentlichten Erfindungsvorreich
des Gießspiegels 9 in den Randbereichen 7 schlagen hervorgeht. Die Spulen 10 bis 15 können
und 8 eine nach unten gerichtete Strömung, die einen zur Kühlmittelkühlung hohl sein, die einzelnen Winweiteren
kräftigen Antrieb auf die Länge des Wan- düngen können aber auch nur von außen oder zuderfeldes,
das vermittels der von Drehstrom durch- sätzlich mit dem Kühlmittel in Kontakt sein. Falls
flossenen Spulen 10 bis 15 erzeugt wird, erfährt. Die »5 niedrigere Spannungen verwendet werden, erübrigt
Spulen sind schematisch dargestellt. Einzelheiten, sich selbst bei Wasserkühlung eine Oberflächenisoliewie
die teilweise Überlappung der Spulen (Sehnung), rung, die die Kühlwirkung hemmen würde. Die Anum
den Entgasungs- und Homogenisierungsgrad be- zahl der Spulen richtet sich nach der verlangten Ineinflussen
zu können, sind weggelassen worden. Die tensität von Rührung und Schwingung.
Spulen 10 bis 15 sitzen mit dem geringen Abstand 16 ao Die Spulen 10 bis 15 sind gemäß Fi g. 2 mit dem hinter der Wand 17 der Stranggießkokille 1, jedoch Dreiphasensystem 26 verbunden. Dabei wird der noch innerhalb der Kühlkammer 18. Um die Kühl- Transformator 27 über die Schalteinrichtung 28 prileistung zu steigern, wird die Kühlmittel geschwindig- mär- (gezeichnet) oder sekundärseitig gesteuert. Zwikeit durch Wahl eines kleinen Querschnittes über der sehen dem öffentlichen oder Werksnetz 29 und der Stranggießkokillen-Oberfläche möglichst hoch ge- "5 Gesamtanlage kann ein Motor-Generator-Puffertrieben. Durch die Trennwand 31, die gegenüber der system 30 eingeschaltet werden, falls dies erforderlich Spule elektrisch isoliert sein muß, wird dies erreicht. ist. Die Gesamtanlage nach Fig. 2 kann auch variiert Damit wird die Spulen-Innenfläche gleichzeitig zur werden, immer muß jedoch der Abstand zwischen Außenfläche des eigentlichen Kühlmittelquer- der Stromversorgung — insbesondere dem Transforschnittes. 30 mator 27 — und den Spulen 10 bis 15 so gering wie
Spulen 10 bis 15 sitzen mit dem geringen Abstand 16 ao Die Spulen 10 bis 15 sind gemäß Fi g. 2 mit dem hinter der Wand 17 der Stranggießkokille 1, jedoch Dreiphasensystem 26 verbunden. Dabei wird der noch innerhalb der Kühlkammer 18. Um die Kühl- Transformator 27 über die Schalteinrichtung 28 prileistung zu steigern, wird die Kühlmittel geschwindig- mär- (gezeichnet) oder sekundärseitig gesteuert. Zwikeit durch Wahl eines kleinen Querschnittes über der sehen dem öffentlichen oder Werksnetz 29 und der Stranggießkokillen-Oberfläche möglichst hoch ge- "5 Gesamtanlage kann ein Motor-Generator-Puffertrieben. Durch die Trennwand 31, die gegenüber der system 30 eingeschaltet werden, falls dies erforderlich Spule elektrisch isoliert sein muß, wird dies erreicht. ist. Die Gesamtanlage nach Fig. 2 kann auch variiert Damit wird die Spulen-Innenfläche gleichzeitig zur werden, immer muß jedoch der Abstand zwischen Außenfläche des eigentlichen Kühlmittelquer- der Stromversorgung — insbesondere dem Transforschnittes. 30 mator 27 — und den Spulen 10 bis 15 so gering wie
Die Spulen 10 bis 15 sind durch Zwischenlagen möglich sein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Stranggießkokille, insbesondere für Stahl, bei der um den formgebenden metallischen Kokillenteil
elektromagnetische Spulen vorgesehen sind, gekennzeichnet durch eine Anordnung von elektromagnetischen Spulen zur Erzeugung
von Drehstromwanderfeldern in Strangabziehrichtung im Randbereich der Schmelze innerhalb der Stranggießkokille und durch eine
Wandstärke der Stranggießkokille, die kleiner als
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681783060 DE1783060C3 (de) | 1968-09-26 | Vorrichtung zum Metall-, insbesondere Stahl-Stranggießen (Wanderfeldkokille) |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681783060 DE1783060C3 (de) | 1968-09-26 | Vorrichtung zum Metall-, insbesondere Stahl-Stranggießen (Wanderfeldkokille) |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1783060A1 DE1783060A1 (de) | 1970-12-17 |
DE1783060B2 DE1783060B2 (de) | 1974-05-02 |
DE1783060C3 true DE1783060C3 (de) | 1976-10-21 |
Family
ID=
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