DE2849806A1 - Hydraulische zweikreisschaltung fuer eine fahrzeugbremse - Google Patents
Hydraulische zweikreisschaltung fuer eine fahrzeugbremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Zweikreisschaltung für eine Fahrzeugbremse, und insbesondere eine Schaltung,
die die richtige Verteilung der Bremskraft an die Vorder- und Hinterräder nicht nur bei normaler Punktion der Bremsfluid-Kreise,
sondern auch beim Ausfall eines der Kreise, d· h. bei einem irgendwie hervorgerufenen Druckausfall eines
der Kreise, aufrechterhalten kann.
Es ist bekannt, ein Fahrzeug-Bremssystem in zwei voneinander unabhängige Systeme aufzuteilen, um die Fahrsicherheit zu erhöhen,
so daß auch bei einem Ausfall eines der Kreise während der Fahrt der andere Kreis das Fahrzeug noch abbremsen kann.
Es ist auch bekannt, ein Zumeß-Ventil vorzusehen, welches den
Fluiddruck zum hinteren Radzylinder beim Anstieg auf einen kleineren Gradienten hält, als der Anstiegsgradient des Drucks
im Hauptzylinder, wenn der Fluiddruck in dem Hauptzylinder über einen vorbestimmten Wert hinaus ansteigt. Zum wirksamen
und sicheren Anhalten eines Fahrzeugs ist es selbstverständlich erforderlich (die erforderlichen Bedingungen werden
nachstehend ideale Bedingungen genannt), daß keine Blockiererscheinung (ein Rutschvorgang zwischen dem Boden und den
drehungslos festgehaltenen Fahrzeugrädern) an den vorderen und den hinteren Rädern auftritt.
Die gemeinsame Anwendung des Zweikreissystems und des Zumeß-Ventils
führt jedoch unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit zu einem neuen Problem. Während nämlich das. Zumeß-Ventil
hauptsächlich zur Steuerung des Drucks an dem Hinterradzylinder im normalen Betrieb beider Bremssysteme bestimmt
ist, um das Verhältnis zwischen der Vorderrad-Bremskraft und der Hinterrad-Bremskraft auszugleichen, zieht es häufig
einen Nachteil mit sich, und zwar wenn einer der Kreise einen Fehler darin zeigt, daß sein Druck aufgrund eines Leitungs-
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bruchs oder ähnlichem (nachstehend als Ausfall eines Kreises bezeichnet) gestört ist; in diesem Fall beschränkt das Zumeß-Ventil
die Bremskraft an dem Hinterrad auf einen kleineren Wert als nötig. Beim Ausfall eines Kreises wird daher die
Verzögerungsrate eines Fahrzeugs, wie leicht einzusehen ist, kleiner als in einem Fall, bei dem beide Kreise normal arbeiten,
so daß sich eine Verminderung der Lastübertragung nach vorne und damit eine Lastverminderung an den Hinterrädern ergibt.
Dies bedeutet aber, daß eine Erhöhung der Bremskraft an den Hinterrädern auf einen Wert, der größer ist als beim
normalen Betrieb beider Kreise nicht zu einer Blockierung der Hinterräder führt. Das Zumeß-Ventil beschränkt jedoch
unvermeidlich den Druck der Hinterradzylinder gerade genau so wie beim normalen Betrieb beider Kreise, wenn es also
nicht erforderlich ist, so daß sich eine Beschränkung ergibt, die der erwünschten Anhebung des Drucks am Hinterradzylinder gerade entgegenwirkt.
Es wurde bereits versucht, dem Ausfall eines Kreises dadurch Rechnung zu tragen, daß die Wirkung des Zumeß-Ventils zeitweise
begrenzt oder gesperrt wird, oder daß absichtlich das Druckfluid ohne Durchgang durch das Zumeß-Ventil nebengeschlossen
wird, um die Bremskraft des Hinterrades voll anzuheben. All diese Versuche erwiesen sich jedoch in verschiedener
Hinsicht als nachteilig. Eine zufriedenstellende Anordnung ist bisher nicht bekannt geworden.
Das Ziel der Erfindung besteht somit darin, ein Bremssystem zu schaffen, welches ein Fahrzeug sicher und wirksam unabhängig
davon anhalten kann, ob beide Kreise normal arbeiten oder einer der Kreise ausgefallen ist.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, eine hydraulische Schaltung zu schaffen, die sich im wesentlichen den
jeweils idealen Bedingungen anpassen kann, welche sich von-
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einander grundsätzlich unterscheiden, wenn entweder beide Kreise normal arbeiten oder einer der Kreise ausgefallen ist.
Gemäß einem weiteren Ziel der Erfindung soll ein Hilfskolben
(ein Differentialkolben) zur Veränderung der Betriebseigenschaften des Zumeß-Ventils beim Ausfall eines Kreises geschaffen
werden, der auch bei normaler Funktion beider Kreise wirksam ist, so daß ein hydraulischer Kreis mit einer
Hydraulikdruck-Steuereinrichtung aufgebaut werden kann, der die Bremsleistung der hinteren Räder beim normalen Betrieb
beider Kreise verbessert.
Ein weiteres wesentliches Ziel der Erfindung besteht darin, den vorstehend erwähnten hydraulischen Kreis so einfach wie
möglich, mit hoher Zuverlässigkeit und kostengünstiger Herstellbarkeit
auszubilden.
Eine hydraulische Schaltung gemäß der Erfindung für ein Zweikreis-Bremssystem,
mit einem Paar voneinander unabhängiger Leitungssysteme zur Zufuhr des in dem Hauptzylinder erzeugten
Bremsdrucks zu jedem der an den vorderen und hinteren
Rädern angeordneten Radzylindern, und mit einem Zumeß-Ventil
mit einem Ventilkolben zur Steuerung des Anstiegsgradienten des hydraulischen Drucks zu dem Hinterradzylinder an dem
Hinterrad auf einen Wert, der geringer ist als in dem Hauptzylinder,
wenn der Druck in dem Hauptzylinder über einen vorbestimmten Wert ansteigt, weist einen Differentialkolben auf,
der gegenüber einem Ende des Ventilkolbens mit einem Abstand zu diesem angeordnet ist, der größer ist als der für den Ventilkolben
bei der Steuerung des Drucks des Hinterradzylinders erforderliche Bewegungshub. Der Differentialkolben ist mit
einem Abschnitt geringen Durchmessers und mit einem Abschnitt großen Durchmessers ausgestattet; der Abschnitt geringen
Durchmessers steht an einem Ende dem Ventilkolben gegenüber, der Abschnitt großen Durchmessers, der in Fortsetzung des
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letzteren geformt ist, ist mit einer ersten Druckaufnahmefläche an der dem Abschnitt geringen Durchmessers näheren
Seite und mit einer zweiten Druckaufnahmefläche an der entgegengesetzten Seite ausgestattet, wobei die zweite Druckaufnahmefläche
größer ist als die erste Druckaufnahmefläche· Die zweite Druckaufnahmefläche wird durch den Druck des
Hauptzylinders in dem von dem Zumeß-Ventil gesteuerten Kreis
beaufschlagt und die erste Druckaufnahmefläche wird von dem Druck des anderen Kreises (ohne Zumeß-Ventil-Steuerung) beaufschlagt,
wobei der Differentialkolben von einer Feder ständig in einer von dem Ventilkolben wegführenden Richtung
vorgespannt ist.
Die Erfindung betrifft also eine hydraulische Zweikreisschaltung für eine Fahrzeugbremse, mit einem Steuerventil
zur Steuerung des hydraulischen Drucks in den Hinterradzylindern, so daß die Verteilung des Bremsdrucks zu den vorderen
und hinteren Rädern in den beiden Fällen richtig gewährleistet ist, daß beide Kreise normal arbeiten oder daß
ein Kreis ausgefallen ist. Das Steuerventil weist ein Zumeß-Ventil mit einem Ventilkolben zum öffnen und Schließen eines
Fluiddurchgangs zu dem hinteren Radzylinder auf, sowie einen Differentialkolben zur Steuerung des Betriebs des Ventilkolbens
gemäß dem hydraulischen Druck in beiden hydraulischen Kreisen, die auf seine beiden Druckaufnahmeflächen mit jeweils
unterschiedlichen Flächenmaßen einwirken. Der Differentialkolben ist mit einem Abschnitt kleinen Durchmessers
und einem Abschnitt großen Durchmessers ausgestattet und fortwährend in einer von dem Ventilkolben wegführenden Richtung
vorgespannt, um eine Entfernung einzuhalten, die größer ist als der für den Steuerbetrieb des Ventilkolben-Hubs benötigte
Raum, wobei der Abschnitt geringen Durchmessers des Differentialkolbens dem Ventilkolben gegenüberstehend
angeordnet ist. Der Abschnitt großen Durchmessers des Diffe-
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rentialkolbens ist an seiner kleineren Druckaufnahmefläche
an der dem Abschnitt geringen Durchmessers nächstgelegenen Seite mit dem Druck in demjenigen hydraulischen Kreis beaufschlagt,
der nicht durch das Steuerventil gesteuert ist; die größere Druckaufnahmefläche ist mit dem anderen Druck
beaufschlagt, der in dem von dem Steuerventil gesteuerten hydraulischen Kreis vorherrscht·
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines zweifachen hydraulischen Kreises gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
Fig. 2 eine graphische Darstellung, in welcher die Betriebseigenschaften des in der Fig. 1 dargestellten
Kreises gezeigt sind; und
Fig. 3» schematische Draufsichten von anderen Aus-4
und 5 führungsbeispielen der Erfindung.
In der Fig. 1 ist ein Tandem-Hauptzylinder 1 dargestellt, in welchem in einer ersten bzw. einer zweiten Druckkammer 4Ia,
1b in Abhängigkeit von einer geeigneten Betätigung, beispielsweise
eines Bremspedals (nicht gezeigt) ein hydraulischer Druck erzeugt wird, der jeweils zwei voneinander
unabhängigen Hydraulikkreisen angehört. Der in der zweiten Druckkammer 1b erzeugte Fluiddruck wird über eine Leitung
zu den an dem rechten und linken Torderrad angeordneten Vorderradzylindern 3» 3* geleitet; der in der ersten Druckkammer
1a erzeugte Fluiddruck wird andererseits über eine Leitung 4·, eine erste öffnung 11a und eine zweite öffnung 11b, die
beide in einem Gehäuse 11 eines Steuerventils 10 angeordnet
sind, sowie über eine Leitung 5 zu den am rechten und linken
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Hinterrad angebrachten Hinterradzylindern 6, 6' geleitet·
Der hydraulische Kreis dieses Ausführungsbeispiels entspricht also der Art eines Vorderrad-Hinterrad-Zweikreissystems
·
Das Steuerventil 10 besteht aus einem Zumeß-Ventil-Abschnitt 10a und einem Steuerabschnitt 10b zur Steuerung des Betriebs
des Zumeß-Ventil-Abschnitts· Der Zumeß-Ventil-Abschnitt 10a
weist einen Ventilkolben 13 auf, an dessen einem Ende ein
Ventilkörper 12 befestigt ist, einen Ventilsitz 14·, der im Ventilbetrieb mit Hilfe des Ventilkörpers 12 den Durchgang
des Bremsfluids sperrt, und eine den Ventilkolben 13 in einer
von dem Ventilsitz 14 wegführenden Richtung ständig vorspannende
erste Druckfeder 15·
Dieser Zumeß-Ventil-Abschnitt 10a liefert den hydraulischen
Druck im Hauptzylinder 1 getreu an die hinteren Eadzylinder 6, 6', solange der Druck auf einem niedrigen Pegel ist, er
übt jedoch die Steuerwirkung aus, wenn der Druck in dem Hauptzylinder 1 über einen vorbestimmten Wert ansteigt,
um den Anstiegsgradienten des Drucks im hinteren Radzylinder auf einen kleineren Wert zu begrenzen, als in dem Hauptzylinder
1. Die Wirkungsweise ist also ähnlich derjenigen eines
gewöhnlichen Zumeß-Ventils.
In das Gehäuse 11 ist zur Bildung einer Einlaßkammer und
einer Auslaßkammer 18 ein Stopfen 16 eingeschraubt, der gleichzeitig
als Anschlag für den Ventilkolben 13 dient.
An dem anderen Ende, an dem der Ventilkörper 12 nicht befestigt ist, ist der Ventilkolben 13 einer in dem Mittelabschnitt des Gehäuses 11 geformten Luftkammer 19 ausgesetzt,
in welcher ein Differentialkolben 21 des Steuerabschnitts 11b dem Ventilkolben 13 gegenübersteht. Der Differentialkolben
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ist ein abgestufter Kolben und besteht aus einem zentralen
Abschnitt 21a mit großem Durchmesser und einem ersten und einem zweiten Abschnitt 21b, 21c mit geringem Durchmesser,
die jeweils in entgegengesetzten Sichtungen vom zentralen Abschnitt wegragen, wobei der erste Abschnitt 21b geringen
Durchmessers dem Ende des Ventilkolbens i3 in der Luftkammer
19 mit einem Spalt oder Spiel S gegenübersteht, wahrend
der zweite Abschnitt 21c geringen Durchmessers einer weiteren Luftkammer 25 ausgesetzt ist, die in einem in das Gehäuse
eingeschraubten Stopfen 22 geformt ist» Der Differentialkolben
21 ist fortwahrend von einer zweiten Feder 24 in einer von dem Ventilkolben 13 wegführenden Richtung vorgespannt,
wobei jedoch seine Bewegung über einen bestimmten Abstand hinaus mittels eines Anschlags des Abschnitts 21a
mit geringem Durchmesser an dem inneren Ende des Stopfens
begrenzt ist. Der Abstand S zwischen dem Ventilkolben 13
und dem Differentialkolben 21 ist derart bestimmt, daß er
geringfügig großer ist als der Hubbetrag c< des Ventilkörpers von dem Ventilsitz 14, d. h.· das für den hydraulischen
Steuervorgang des Ventilkolbens 13 erforderliche Maß an Verschiebung unter der Bedingung, daß beide Kolben durch
die Federn 15 und 24 soweit wie möglich voneinander entfernt
sind.
Auf jeder Seite des Abschnitts 21a großen Durchmessers des
Differentialkolbens 21 sind jeweils eine erste ölkammer 26 und zweite ölkammer 25 geformt, wobei der hydraulische Druck
in der zweiten Druckkammer 1b des Hauptzylinders 1 über eine Leitung 7 und eine dritte öffnung 11c an die zweite ölkammer
25 geführt ist, während der hydraulische Druck in der ersten Druckkammer la des Hauptzylinders 1 über eine Leitung und eine
vierte öffnung 11d an die erste ölkammer 26 geleitet ist. Der
Durchmesser des Abschnitts 21b geringen Durchmessers des Differentialkolbens 21 ist größer als derjenige des zweiten
Abschnitts 21c geringen Durchmessers, so daß folglich die
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zweite druckaufnehmende Fläche 21d an der Seite des ersten
Abschnitts 21b geringen Durchmessers kleiner ist als die Fläche der ersten druckau£nehmenden Fläche 21 e, die an der
Seite des zweiten Abschnitts 21c geringen Durchmessers geformt ist· Hit den Bezugszeichen 31, 32, 33 und 3**· sind
Dichtringe und mit den Bezugszeichen 36 und 37 Dichtungen bezeichnet.
Im folgenden wird der Betrieb eines derartig aufgebauten
hydraulischen Kreises anhand zweier Fallgestaltungen beschrieben, wobei im ersten Fall beide Kreise im normalen
Zustand sind und im zweiten Fall ein Kreis fehlerhaft ist· Die dabei verwendeten Formelzeichen sind nachstehend erläutert :
S,.: Querschnittsfläche des Ventilkörpers 12;
SoS Querschnittsfläche des Ventilkolbens 13 und des ersten
Abschnitts 21b geringen Durchmessers des Differentialkolbens 21;
S,: Querschnittsfläche des Abschnitts 21a großen Durchmessers
des Differentialkolbens 21;
S^: Querschnittsfläche des zweiten Abschnitts 21c geringen
Durchmessers;
F^: eingestellte Last der ersten Feder 15;
Fg: eingestellte Last an der zweiten Feder 24;
Fluiddruck in der ersten Druckkammer 1a des Hauptzylinders 1;
Fluiddruck in der zweiten Druckkammer 1b des Hauptzylinders
1;
Erw: Fluiddruck in den hinteren Radzylindern 6, 61;
Po: Fluiddruck bei dem der Zumeß-Ventil-Abschnitt 10a
selbsttätig den hydraulischen Steuerbetrieb aufnimmt·
Wenn ein Bremsbetätigungsmechanismus (nicht gezeigt) mit
beiden Kreisen im normalen Zustand betätigt wird, dann wird
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gleichermaßen und mit gleichem Wert in den beiden Druckkammern ein hydraulischer Bremsdruck erzeugt. Solange
dieser Druck auf einem niedrigen Wert bleibt, sind sowohl der Ventilkolben 13 als auch der Differentialkolben 21 in
einem unwirksamen Zustand, wie in der Fig. 1 dargestellt. Die Druckwerte Pm1 und Pm2 des HauptZylinders werden getreu
auf die vorderen Eadzylinder 3» 3' und die hinteren Radzylinder 6, 61 übertragen. Wenn der Druck im Hauptzylinder
den Punkt Po erreicht, dann beginnt der Ventilkolben 13 den bekannten hydraulischen Steuervorgang. In dieser
Situation wird der an die Vorderradzylinder 3» 31 gelieferte
Druck getreu auf dem gleichen Wert mit dem Druck des Hauptzylinders gehalten, während den Hinterradzylindern 6, 6'
ein Druck mit geringerem Wert als in den Vorderradzylindern zugeführt wird. Der Differentialkolben 21 wird sogar in diesem
Zustand seinen Betrieb nicht aufnehmen, da die Querschnittsflächen S2, S^ der beiden Abschnitte 21b, 21c geringen
Durchmessers des Differentialkolbens 21 und die eingestellte Kraft F2 der zweiten Feder 24 jeweils derart bestimmt
sind, daß sie der nachstehenden Ungleichung genügen:
Po . (S2 - S4) <£ F2
Das Gleichgewicht des Ventilkolbens 13 zu diesem Zeitpunkt kann durch die folgende Gleichung dargestellt werden;
Pm1 · (S1 - S2) +F1- PrW-S1 = 0
Der Druck Prw in dem Hinterradzylinder soll die Linie AA*
in der Fig· 2 mit einem ansteigenden Gradienten beschreiben, wobei die gerade Linie AA1 durch die folgende Gleichung
dargestellt werden kann:
S1 — Sp F.-Prw
- —iw - . Pnu + i
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Wenn die Druckwerte Pm1 t Pm2 im Hauptzylinder weiter angehoben
werden, bis der Zustand erreicht ist, der durch die folgende Bedingung gegeben ist
Bn1-(S3 - S4) - Pm2-(S3 - S2)>
F2
dann beginnt der Differentialkolben 21 sich auf den Ventilkolben 13 zu zu bewegen, wobei er die Federkraft der zweiten
Feder 24 überwindet und schließlich am Ventilkolben 13 anstößt· Das Kraftgleichgewicht in diesem Zustand kann durch
die folgende Gleichung angegeben werden:
Pm1-(S1 - S2) +F1- Prw.S^ + Pm1-(S5 - S4)
- Pm2-(S3 - S2) - F2 ■ 0
Der Druck in den hinteren Radzylindern Prw steigt daher entlang der geraden Linie BB* der Fig. 2 an, wobei die Linie
BB1 durch die folgende Gleichung beschrieben werden kann:
(S1 - S2) + (S, - S4) S5 - S2 F1- F2
22 1^ 4
Wie aus der Fig. 2 ersichtlich ist, bedeutet dies, daß der Druck Prw in den hinteren Radzylindern um soviel mehr angestiegen
ist, wie in der Fig. 2 schraffiert dargestellt ist, und zwar im Vergleich zu dem Fall, bei dem der Druck entlang
der vom Ursprung ansteigenden Linie BB1 verläuft. Die Bremswirkung an den Hinterrädern wird natürlich im Bereich
des normalen Drucks verbessert, d. h. links von dem Punkt B. Tatsächlich erfolgt ein Bremsvorgang zu mehr als 80 % der
gesamten Bremsbetätigung im Bereich des normalen Drucks, so daß die Verbesserung der Bremswirkung in diesem Bereich
ganz wesentlich ist·
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Obwohl der Brack Erw des hinteren Badzylinders zeitweilig
über die bekannte Ideallinie Q hinaus ansteigt und dabei an den Hinterrädern eine Blockierneigung auftritt, wenn
die Bremswirkung an den Hinterrädern auf diese Weise verbessert ist, wird dennoch der fortlaufende Anstieg des
Drucks im Hauptzylinder bewirken, daß der aufwärts entlang der geraden Linie AA.1 verlaufende Brück Prw des Hinterradzylinders
wieder unter die Ideallinie Q abgesenkt wird. Bie geringfügige Blockierneigung der Hinterräder wird rasch
aufgehoben und danach beginnt der Brück Prw des Hinterradzylinders entlang der steileren Linie BB* anzusteigen, ohne
daß die Bremswirkung an den Hinterrädern sogar unter hohem Bremsdruck beeinträchtigt wird·
Nachstehend wird nun der Betrieb beim Ausfall eines Kreises beschrieben. Wenn man annimmt, daß der hintere Bremskreis
gestört ist, dann wird der Brück Bau in der ersten Druckkammer
1a des Hauptzylinders 1 nicht ansteigen, so daß lediglich der Brück Pnu in der zweiten Druckkammer 1b ansteigen
wird. In dem Steuerventil 10 wird der hydraulische Brück nur an die dritte öffnung 11c abgegeben und der Differentialkolben 21, der durch die zweite Eeder 24 in seiner
zurückgezogenen Stellung gehalten ist, wird sogar dann nicht betätigt, wenn der Brück an die dritte öffnung 11c geliefert
wird. Bas aus der zweiten Druckkammer 1b abgegebene Bremsfluid wird daher insgesamt an die vorderen Radzylinder 3,
geleitet, ohne nutzlos im Steuerventil 10 verbraucht zu werden. Es ist von großer Bedeutung, daß das Bremsfluid total
wirksam in dem normal arbeitenden Kreis genutzt wird, wie es bei diesem Ausführungsbeispiel gewährleistet ist, da eine
augenfällige Neigung für eine Abkürzung eines Pedal-Leerhubes besteht.
Als zweiter Pail sei angenommen, daß ein Ausfall im vorderen
Bremskreis erfolgt. Ber Brück Pmp in der zweiten Druckkammer
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1b wird dann nicht ansteigen, lediglich der Druck Pm1 in der
ersten Druckkammer 1a wird aufgebaut. Wenn der Druck Pm1
beim Anstieg den Punkt Po erreicht, dann neigt der Ventilkolben 13 des Zumeß-Ventil-Abschnitts 10a dazu, den hydraulischen
Drucksteuervorgang auszulösen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Differentialkolben 21 des Zumeß-Ventil-Abschnitts
10b an dem Ventilkolben 13 angeschlagen, nachdem er sich
entgegen der Federkraft der zweiten Feder 24 bewegt hat. Der Druck Pnu in der zweiten Druckkammer 1b, der die zweite
ölkammer 25 beeinflußt, wenn beide Kreise normal arbeiten,
wird nun unwirksam, so daß der Differentialkolben 24 den Betrieb unter einem niedrigeren Druck als Po beginnen
kann. Vorausgesetzt, daß die Querschnittsflächen der beiden Abschnitte geringen Durchmessers des Differentialkolbens 21
und die eingestellte Kraft der zweiten Feder 24 geeignet gewählt sind, erfolgt der beschriebene Vorgang gemäß der nachstehenden
Ungleichung.
In dieser Situation kann der Ventilkolben I3 nicht arbeiten,
es sei denn er bewegt sich zusammen mit dem Differentialkolben 21. Dies bedeutet, daß der zur Betätigung des Ventilkolbens
13 erforderliche Druck angehoben worden ist, im Vergleich mit dem Zustand in dem beide Kreise normal arbeiten.
Das Kraftgleichgewicht zu diesem Zeitpunkt ist durch die folgende Gleichung gegeben:
Pm1-(S1 - S2) + F1 + Pm1-(S5 - S4.) - F2 - PrW-S1 = O
Der Druck Prw des hinteren Radzylinders muß dabei entlang der geraden Linie CO1 in ^ig. 2 ansteigen, die durch die
folgende Gleichung gegeben ist:
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(S1 - S2) + (S, - S.)
S
S
Es erweist sich dabei, daß verglichen mit dem Zustand in dem beide Kreise normal arbeiten für die Hinterräder eine
viel größere Bremskraft erzielt werden kann, die ausreicht um das Fahrzeug anzuhalten. In beiden Fällen, also entweder
im Normalzustand beider Kreise oder beim Ausfall eines Kreises, wird der Differentialkolben 21 des Steuerventils 10
bei diesem Ausführungsbeispiel betätigt, um an die Hinterradzylinder 6, 61 einen im wesentlichen idealen Bremsdruck
zu liefern. In beiden Fällen wird das Fahrzeug wirksam und sicher angehalten.
Die vorstehend beschriebene Ausführungsform ist lediglich als ein Ausführungsbeispiel im Rahmen des Grundgedankens
der Erfindung zu betrachten.
Gleichermaßen ist die Erfindung auf ein sogenanntes Diagonalkreis-System
anwendbar, bei dem jeweils ein Steuerventil 10 in jedem diagonal geschalteten hydraulischen
Kreis, beispielsweise mit einem vorderen und einem hinteren Radzylinder 3» 61 und dem anderen vorderen und dem anderen
Hinterradzylinder 3'» 6, wie in der Fig. 3 dargestellt ist,
angeordnet sind. Bei dieser Ausbildung kann die Erfindung eine ähnliche Kennlinie, die mit hoher Genauigkeit der Ideallinie
vergleichbar ist, aufweisen, und zwar sowohl im Normalzustand beider Kreise, als auch beim Ausfall eines Kreises.
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Bei dem in der Fig. dargestellten doppelten hydraulischen Kreis, bei dem zwei Vorderradzylinder und einer der Hinterradzylinder in einem Kreis und zwei Vorderradzylinder und der andere Hinterradzylinder in dem anderen Kreis miteinander verbunden sind, ergibt sich eine im wesentlichen iden-
Bei dem in der Fig. dargestellten doppelten hydraulischen Kreis, bei dem zwei Vorderradzylinder und einer der Hinterradzylinder in einem Kreis und zwei Vorderradzylinder und der andere Hinterradzylinder in dem anderen Kreis miteinander verbunden sind, ergibt sich eine im wesentlichen iden-
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tische Wirkung.
Es ist auch möglich, den erfinderischen Gedanken auf einen Fall anzuwenden, bei dem jeweils alle vorderen und alle
hinteren Räder mit einem Doppelleitungssystem verbunden sind, d. h· mit Druck von zwei voneinander unabhängigen
Leitungssystemen versorgt werden. Die Bremswirkung weist die gleichen Eigenschaften auf.
Überdies ist die Gestalt des Differentialkolbens 21 nicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 beschränkt, bei
dem der Durchmesser des ersten Abschnitts 21b geringen Durchmessers des Differentialkolbens 21 gleich dem des
Ventilkolbens 13 gewählt ist; diese Ausbildung erleichtert aber die Bearbeitung des Gehäuses 11 und erfüllt die vorbestimmte Bedingung bezüglich des Flächenverhältnisses zwischen
der zweiten Druckaufnahmefläche 21d und der ersten Druckaufnahmefläche 21e des Differentialkolbens 21. Der
zweite Abschnitt 21c geringen Durchmessers muß tatsächlich zur Erfüllung der vorstehenden Bedingungen geformt werden.
Der erste Abschnitt 21b geringen Durchmessers des Differentialkolbens muß nicht absolut gleich der Durchmesserdimension
des Ventilkolbens 13 gewählt werden. Wenn diese Bedingung nicht erfüllt wird, kann der zweite Abschnitt 21c
geringen Durchmessers weggelassen werden.
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Leerseite
Claims (1)
- MÜLLER-BO11E - DEUFEL · SCHÖN · HERTEL n η / η η η ηPATENTANWÄLTETOYOTA JIDOSHA KOGYO KABUSHIKI KiISHA
1, Toyota-cho, Toyota-shi,Ai rhi - Von .Ta-nari dr. wolfgang müller-boreÄXCnX-Ken, Oapan (PATENTANWALTVONi927-I97S)DR. PAUL DEUFEL. DIPL.-CHEM. DR. ALFRED SCHÖN, DIPL.-CHEM. WERNER HERTEL. DIPL.-PHYS.Hl/w - T 1426NOV. 1978Hydraulische Zweikreisschaltung für eine FahrzeugbremsePatentansprüche1J Hydraulische Zweikreisschaltung für eine Fahrzeugbremse, V/ mit einem Hauptzylinder, der mit einer ersten und einer zweiten voneinander unabhängigen Druckkammer ausgestattet ist, in welchen jeweils ein Fluiddruck erzeugt wird, mit an dem linken und rechten Vorderrad angeordneten Vorderradzylindern und an dem linken und rechten Hinterrad eines Fahrzeugs angeordneten Hinterradzylindern, einem ersten Leitungssystem, welches eine Vielzahl dieser Radzylinder, einschließlich wenigstens eines Hinterradzylinders mit der ersten Druckkammer des HauptZylinders verbindet, einem zweiten Leitungssystem, welches alle Radzylinder mit Ausnahme der im ersten Leitungssystem angeschlossenen mit der zweiten Druckkammer des HauptZylinders verbindet, und mit einem Steuerventil, welches im Verlauf909821/062?MÜNCHEN 80 · Si.EUERTSTTt. 1 · POSTFACH 800720 · ICABEI,: MTTEBOPAT · TUT,. (089) 474005 · TELEX 5-S4285des ersten Leitungssystems zur Steuerung des Bremsfluid-Drucks an dem in dem ersten Leitungssystem angeschlossenen hinteren Radzylinder angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet , daß das Steuerventil ein Zumeßventil aufweist, welches einen Ventilkolben zum Sperren eines in dem Zumeßventil geformten Durchgangs aufweist, um den hydraulischen Druck in dem an das erste Leitungssystem angeschlossenen hinteren Radzylinder derart zu steuern, daß der Druck mit einem kleineren Gradienten als der in der ersten Druckkammer des HauptZylinders ansteigt, wenn der Anstieg des hydraulischen Drucks darin einen vorbestimmten Wert überschreitet, sowie einen Differentialkolben, der einen Abschnitt geringen Durchmessers und einen Abschnitt großen Durchmessers aufweist, wobei der Abschnitt geringen Durchmessers dem Ende des Ventilkolbens mit einem Abstand gegenübersteht, der größer ist als der für die Bewegung des Ventilkolbens beim Abschließen des Durchgangs benötigte Abstand, während der Abschnitt großen Durchmessers auf der Seite des Abschnitts geringen Durchmessers eine zweite Druckaufnahmeflache aufweist, die durch den Druck in dem zweiten Leitungssystem beaufschlagt wird, und eine erste Druckaufnahmefläche auf der entgegengesetzten Seite, deren Fläche größer ist, als die der zweiten Druckaufnahmefläche und die durch den Druck in dem ersten Leitungssystem beaufschlagt wird, sowie eine den Differentialkolben in einer von dem Ventilkolben abgewandten Richtung fortwährend vorspannende Federeinrichtung, wodurch der Differentialkolben das Zumeßventil gemäß der Gleichgewichtsbeziehung zwischen der Kraft aufgrund der auf die erste und die zweite Druckaufnahmefläche wirkenden hydraulischen Kraft und der Federkraft der Federeinrichtung steuert.2· Hydraulische Zweikreisschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das erste Leitungs-909821/0627system mit dem linken und dem rechten Hinterradzylinder und das zweite Leitungssystem mit dem linken und dem rechten Vorderradzylinder verbunden ist, und daß ein Steuerventil stromaufwärts des Verzweigungspunktes zu dem linken und dem rechten Hinterradzylinder angeordnet ist·3. Hydraulische Zweikreisschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das erste Leitungssystem mit dem rechten Vorderradzylinder und dem linken Hinterradzylinder und das zweite Leitungssystem mit dem linken Vorderradzylinder und dem rechten Hinterradzylinder verbunden ist, und daß in jedem Leitungssystem jeweils ein Steuerventil an einer Position angeordnet ist, an der das erste bzw. das zweite Leitungssystem jeweils mit dem zugeordneten Hinterradzylinder verbunden sind.4-, Hydraulische Zweikreis schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Leitungssystem mit einem Paar linker und rechter Vorderradzylinder und dem rechten Hinterradzylinder und das zweite Leitungssystem mit einem anderen Paar von linken und rechten Radzylindern und dem linken Hinterradzylinder verbunden sind, und daß in jedem Leitungssystem jeweils ein Steuerventil an einer Position angeordnet ist, an der das erste bzw. das zweite Leitungssystem mit dem zugeordneten Hinterradzylinder verbunden sind.5. Hydraulische Zweikreisschaltung nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η ζ β i c h η e t, daß das erste Leitungssystem mit einem Paar linker und rechter Radzylinder und einem Paar linker und rechter Hinterradzylinder und das zweite Leitungssystem mit einem anderen Paar linker und rechter Vorderradzylinder und einem anderen Paar linker und rechter Hinterradzylinder verbunden sind, und daß in jedem Leitungssystem jeweils ein Steuer-909821/0627ventil an einer Position stromaufwärts des Verzweigungspunktes zu den linken und rechten Hinterradzylindern angeordnet ist.6. Hydraulische Zweikreisschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Ventilkolben an einem seiner Enden einer Luftkammer ausgesetzt ist und daß der Abschnitt geringen Durchmessers des Differentialkolbens dem einen Ende des Ventilkolbens in dieser Luftkammer gegenübersteht.7. Hydraulische Zweikreisschaltung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Abschnitt geringen Durchmessers des Differentialkolbens und der Endabschnitt des gegenüberliegenden Ventilkolbens den gleichen Durchmesser aufweisen.8. Hydraulische Zweikreisschaltung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Differentialkolben mit einem weiteren Abschnitt geringen Durchmessers ausgestattet ist, der von dem Abschnitt großen Durchmessers an der dem Abschnitt kleinen Durchmessers gegenüberliegenden Seite wegragt, und daß der weitere Abschnitt kleinen Durchmessers einen geringeren Durchmesser aufweist, als der Abschnitt kleinen Durchmessers und einer weiteren Luftkammer ausgesetzt ist·909821/0627
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