DE2848993A1 - Mikrowellenfeuchtemessgeraet mit umschaltbaren messbereichen - Google Patents
Mikrowellenfeuchtemessgeraet mit umschaltbaren messbereichenInfo
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Description
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT 5090 Leverkusen, Bayerwerk
Zentralbereich
Patente, Marken und Lizenzen KI / h
10. Nov. 1378
Mikrowellenfeuchtemeßgerät mit umschaltbaren Meßbereichen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung des Wassergehaltes von elektrisch nicht leitenden, isotropen
Materialien, insbesondere von Pulvern, Granulaten, Pasten, Flüssigkeiten, bestehend aus einem frequenzmodulierten
Mikrowellenoszillator, der in einer Transmissionsanordnung einen Hohlraurameßresonator speist, der mit der Probe beschickt
ist und einer Detektorschaltung zur Messung der Spitzenamplitude des Transmissionssignales, dessen Änderung
der Gütefaktoränderung durch die eingebrachte Probe entspricht.
Geräte dieser Art sind bekannt und dienen zur schnellen Peuchtebestimmung von Produkten im Labor und Betrieb. Ein
Überblick über den Stand der Technik wird z.B. gegeben in H.G. Fitzky, GIT-Fachz. Lab. 1974, S. 869 ff. Hierin
wird unter anderem ein Meßgerät zur Feuchtemessung an Einzelproben im Labor auf der Basis eines zylindrischen
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Meßresonators mit dem TM010-Feldtyp beschrieben. In diesen
wird in axialer Richtung ein Probenbehälter aus Teflon eingeschoben, der die zu untersuchende Probe enthält. Um eine
hohe Meßempfindlichkeit zu erhalten, ist die Probe am Ort
des maximalen elektrischen Feldes innerhalb des Resonators lokalisiert. Der Resonator ist als Transmissionszelle
konzipiert, wobei die Ein- und Auskopplung mittels magnetischer Iriskoppler erfolgt. Durchmesser und Tiefe der
runden Irisbohrung, z.B. an zwei gegenüberliegenden Stellen der zylindrischen Resonatorwand, bestimmen die Güte Q des
Resonators (Q = uu/auj,uj = Mittenfrequenz ,Δω= Halbwertsbreite
der Resonanz) und damit die Meßempfindlichkeit. Hohe Güte bedeutet eine große Zahl von Durchstrahlungen der Probe
und damit hohe Meßempfindlichkeit und umgekehrt. Kleine Durchmesser der Irisbohrung ergeben eine schwache Ankopplung
uru damit eine hohe Resonatorgute, große Durchmesser
der Irisbohrung ergeben starke Ankopplung und niedrige Güte. Übliche Geräte sind bezüglich des Feuchtemeßbereichs
durch die Wahl der Durchmesser der Irisbohrung festgelegt. Geräte dieser Art haben den Nachteil, daß sie
nur innerhalb eines eng begrenzten Feuchtebereichs genaue Resultate liefern, z.B. innerhalb 0,5-5 Gew.% H2O. Eine
mechanische Umschaltung der Irisbohrung kommt wegen schwieriger Kontaktprobleme nicht in Frage. Werden Messungen
über einen größeren Feuchtebereich verlangt, müssen mehrere Geräte für unterschiedliche Meßbereiche verwendet
werden. Als Ausweg bietet sich die Verwendung entsprechend geringerer Einwaagen an, z.B. bei 10-fach höherer Feuchte
die Einfüllung nur eines Zehntels der üblicherweise benutzten Menge (0,5 g anstelle 5g)· Nachteilig ist hierbei, daß
bei nicht vollkommener Produkthomogenität Schwankungen das Meßergebnis verfälschen können oder daß die Körnung des
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Materials keine einfache Teilung zuläßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Feuchtemeßgerät zu entwickeln, das in einfacher und absolut reproduzierbarer
Weise (Eichbarkeit!) eine Feuchtemessung über einen großen Feuchtebereich ermöglicht, wobei durch eine
elektrische Umschaltung zwei oder mehr Feuchtemeßbereiche realisiert werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Mittenfrequenz des Mikrowellenoszillators über mehrere Stufen umschaltbar ist und bei der Umschaltung jeweils ein
anderer Feldtyp im Resonator angeregt wird, so daß sich die Probe zur Messung hoher Wassergehalte in einem Knotenbereich
des elektrischen Meßfeldes und zur Messung geringer Wassergehalte in einem Maximum des elektrischen Meßfeldes
befindet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
außerdem die Resonatorgüte durch Umschaltung auf verschiedene Koppelglieder am Resonatorein- und -ausgang eingestellt
werden. Damit ergibt sich eine weitere Möglichkeit,den Meßbereich des Gerätes an die jeweilige,durch
die Praxis vorgegebene Problemstellung anzupassen.
Weiterbildungen und spezielle Ausführungsformen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, daß für alle in der Praxis vorkommenden Feuchtemeßbereiche nur
ein einziges Gerät erforderlich ist. Der Meßbereich kann in einfacher Weise am Gerät selbst umgeschaltet werden.
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Die früher notwendigen Umbauten am Gerät durch die Verwendung verschiedener Koppler und gegebenenfalls auch Probenhalterungen
bei einer Änderung des Meßbereiches können entfallen. Bei der Ausführung mit periodischer Abtastung der
Resonanzsignale der verschiedenen angeregten Feldtypen wird der optimale Meßbereich für den jeweiligen Feuchtemeßwert
sogar vom Gerät selbsttätig eingestellt.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen
Figur 1 einen Meßresonator mit elektrischer Ankopplung, Figur 2 den dazugehörigen Probenbehälter,
Figur 3 die elektrische Feldverteilung längs der Mittellinie
des Keaonators für verschiedene Feldtypen,
Figur 4 einen Meßresonator mit magnetischer Ankopplung,
Figur 5 Elchkurven des Gerätes mit und ohne Anregung
einer inhomogenen Teilwelle im Probenvolumen und
Figur 6 ein Blockschaltbild der kompletten Mikrowellenmeßanordnung.
Der Erfindung liegen zwei wesentliche Erkenntnisse zugrunde.
1. Die Dämpfung eines Hohlraumresonators durch eine bestimmte Menge (Einwaage) einer elektrisch verlustbehafteten
Substanz von bestimmter Form (Probenbehälter) hängt ganz wesentlich davon ab, an welcher Stelle - bei gegebenem
Feldtyp - die Probe eingebracht wird. Vorausgesetzt wird,
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.daß die Feldverteilung durch die eingebrachte Probe
nicht zu stark gestört wird und daß die Probe sich innerhalb eines Bereichs mit einer annähernd homogenen
Feldverteilung befindet, so daß kleine Lageveränderungen bzw. Inhomogenitäten innerhalb der Probe keine störende
Variation des Dämpfungswertes ergeben. Üblicherweise wird die Probe, deren Feuchte gemessen werden soll, in
den Bereich des elektrischen Feldmaximums gebracht, um eine hohe Meßempfindlichkeit für kleine Wassergehalte
IQ zu erzielen. Bei hohen Wassergehalten ist die resultierende
Dämpfung Jedoch meist zu groß, um eine genaue Messung ausführen zu können. Abhilfen bestehen in der
Reduzierung des Gütefaktors des Resonators (Verringerung der Anzahl der Durchstrahlungen der Probe) oder in der
Verringerung der Einwaage, die /jedoch die oben beschriebenen Nachteile mit sich bringen.
Wie Versuche gezeigt haben, ist es ,jedoch möglich, auch
die normale Menge hochfeuchten Materials zur Messung zu verwenden, wenn die Probe nicht am Ort des elektrischen
Feldmaximums, sondern im Bereich des Knotens des elektrischen Feldes, gleichzeitig Maximum des magnetischen
Feldes, untergebracht wird. Das überraschende Ergebnis der Messungen zeigte, daß bei der Verwendung üblicher
Probenmengen bis zu 20-fach höhere Wasserkonzentration erfaßt werden können.
Zur Erweiterung des Meßbereichs eines Meßresonators könnte daher die Umsetzung der Probe aus dem Bereich des E-Maximums
in den Bereich des Ε-Minimums vorgesehen werden. Der Meßresonator müßte dann mit zwei oder gegebenenfalls
mehreren Aufnahmestellen für den Probenhalter versehen werden. Demgegenüber stellt die erfindungsgemäße elektrische
Umschaltung des Feldtyps eine wesentlich ele-
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gantere Lösung dar. Dadurch kommt man mit einer einzigen Aufnahmestelle für den Probenbehälter aus, da sich durch
diese Umschaltung eine Verschiebung des elektrischen Feldes vom E-Feldmaximum zum E-Feldminimum am Probenort
erreichen läßt.
2. Zusätzlich kann die Feuchtemeßempfindlichkeit des Gerätes
durch den Gütefaktor des Meßresonators beeinflußt werden. Allgemein nimmt der Gütefaktor (bei sehr schwacher Kopplung)
zu höheren Feldtypen hin zu, etwa in der. Reihe TE101, TEio2* TElcn usw- Bei starl<:er>
Ankopplung des Resonatorein- und -ausganges kann die Güte (etwa gleich Zahl der Durchstrahlungen der Probe) durch die Wahl der
Lage und der Dimensionierung eines elektrischen Koppel elementes variiert werden.
Ein Meßresonator mit elektrischer Ankopplung ist in Fig. 1 gezeigt. Er kann in den Feldtypen TE101 und TE102 angeregt
werden. Der eigentliche Resonator besteht aus dem metallisch umschlossenen Rechteckhohlraum 1 mit dem Resonatoreingang
2 und dem -ausgang 3° An der Ober- und Unterseite des Resonators
befinden sich zylindrische Öffnungen 4 zum Einschieben des Probenbehälters 5 (siehe Figo 2). Er besteht
aus einem Hohlzylinder 6 aus PTFE oder einem Material mit ähnlich niedrigen dielektrischen Verlusten und geringster
Wasseraufnahmefähigkeit. Zur Beschränkung des Probenvolumens auf einen Bereich angenähert konstanten Meßfeldes
wird der Durchmesser D des Hohlzylinders kleiner als 20 % der Rohrwellenlänge des höchstfrequenten Feldtyps und die
Höhe h des zylindrischen Probenraumes kleiner als 30 %
der Höhe b des Rechteckwellenleiters gewählt. Im Bereich
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niedriger Feuchten muß eine Anregung von inhomogenen Teilwellen, z.B. vom Typ TNL.. oder TM11 im Probenraum 7 vermieden
werden. Anderenfalls würde sich ein anormaler Verlauf der Eichkurve ergeben. Zu diesem Zweck mußte der Durchmesser
D des Probenraumes 7 derart begrenzt werden, daß D< (l/'YiT)d , dabei bedeutet £' der Realteil der Dielektrizitätskonstanten
der Probe und d = k λ mit k.. = 0,766 für die TM01-WeIIe und kg = 0,586 für die TM11-WeIIe.
}\ ist dabei die Vakuumwellenlänge. Gewöhnlich liegt D
im Bereich von 10 bis 40 mm. Der Probenbehälter 5 wird von
oben her in das Führungsrohr 5a aus PTFE in der Mitte des Resonators 1 eingeschoben. Der Probenraum 7 befindet sich
dann im Zentrum des Resonators 1. Bei Anregung des TE101-Feldtyps
befindet sich die Probe im E-FeId-Maximum, während sie bei Erregung im TE,„p-Feldtyp im Bereich des
Minimums lokalisiert ist (siehe Fig. 3). Im ersten Falle
wird eine hohe Feuchtemeßempfindlichkeit, im zweiten Falle eine um den Faktor 10 bis 20 niedrigere Meßempfindlichkeit
erzielt. Durch Verwendung des TE10-,-Feldtyps kann, wie
später ausführlich beschrieben wird, ein weiterer Feuchtemeßbereich mittlerer Meßempfindlichkeit erschlossen werden.
Die Frequenzbereiche der drei Feldtypen sind hinreichend gut getrennt, so daß eine Überlappung (bei variabler Verstimmung
durch unterschiedliche Realteile der DK der Proben) vermieden wird. Bei einer typischen Ausführung ergeben sich
z.B. folgende Betriebsresonanzfrequenzen bei eingeschobenem leeren Probenbehälter 5:
Beim TE1Q1-Feldtyp fQ « 1,93 GHz,
beim TE1Q2-Feldtyp fQ = 2,51 GHz und
beim TE10^FeIdtyp fQ = 2,98 GHz.
Bei gefülltem Probenbehälter ergibt sich eine zusätzliche Frequenzverschiebung um maximal 200 MHz nach tieferen Werten,
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Die Ankopplung des Resonators erfolgt elektrisch über kleine Stabantennen 8 am Resonatorein- 2 und -ausgang 3· Wie oben
beschrieben, kann die Güte des Resonators durch die Wahl des Ortes und der Länge der Stabantennen 8 beeinflußt werden.
Ein wichtiger Gesichtspunkt ist dabei, daß die zu den einzelnen Feldtypen gehörenden Gütefaktoren so gewählt werden,
daß einerseits die gewünschte Abstufung der Feuchtemeßbereiche und andererseits eine Unterdrückung unerwünschter
Feldtypen erreicht wird. Praktisch geht man so vor, daß am Resonatorein- und -ausgang jeweils mehrere Stabantennen
parallel zum Ε-Vektor längs der Mittellinie 9 angebracht sind, die an den Mikrowellenoszillator angeschlossen werden
können. Bei Verwendung der beiden Feldtypen TE^q1 und
wird man bestrebt sein, den Gütefaktor im Feldtyp T hinreichend hoch zu treiben, um eine hohe Meßempfindlichkeit
zu erhalten (Messung im E-FeId-Maximum), um geringe Feuchtewerte
messen zu können. Dies ist nur mit einer schwachen Ankopplung möglich. Eine schwache Ankopplung erreicht man
durch eine relativ kurze Antennenlänge S, d.h. 0^S £λ/4.
Die Positionierung der Stabantennen 8 ergibt sich aus der korrelierenden Forderung einer niedrigen Meßempfindlichkeit
(kleine Güte) beim TE,02-Feldtyp und damit einer Lokalisierung
im Ε-Maximum des TE,Op-Feldtyps unter Berücksichtigung
einer geringen Feldverzerrung durch die eingegebene Probe. Der TE10,-Feldtyp ist bei elektrischer Ein- und
Auskopplung zur Erzielung einer noch höheren Meßempfindlichkeit als bei Verwendung des TE10,-Feldtyps geeignet.
In diesem Falle ist die Antennenposition A1' anstelle A1
zu verwenden, wobei A1' dem E-FeId-Maximum des TE10-,-Feldtyps
entspricht (siehe Fig. 3). Hierdurch wird eine
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Doppeldeutigkeit der Anzeige vermieden. Bei Beschickung des
Resonators 1 mit dem leeren Probenbehälter ergeben sich so z.B. für die einzelnen Feldtypen folgende Gütefaktoren:
Q = 690, Ankopplung bei A1, A' , S = 10 mm
Q = 285, Ankopplung bei A', A1 , S = 10 nun
TE Q = 1355, Ankopplung bei A1, A* , S = 10 mm
103
Unter diesen Bedingungen kann bei Verwendung des Feldtyps ein Meßbereich von etwa 0,5 - 10 Gew.% und mit
dem TE102-Feldtyp ein Meßbereich von Io bis fast 100$
Wassergehalt realisiert werden.
Anstelle einer elektrischen Ein- und Auskopplung der Mikrowellenenergie
mit Hilfe von Stabantennen kann man auch eine rein magnetische Ankopplung mit Irisblenden 10 vorsehen
(siehe Fig. 4; .die Stabantennen 8 sind bei dieser Ausführungsform
ebenfalls eingezeichnet). Der Gütefaktor wird in diesem Falle durch passende Wahl des Durchmessers
und der Tiefe der Irisbohrung festgelegt. Die magnetische Ankopplung bietet eine bessere Unterdrückung störender
Feldtypen in höheren Frequenzbereichen und ermöglicht deshalb auch die Verwendung höherer Feldtypen bis etwa
TE10,-. Außerdem kann eine bessere Abstufung der Feuchtemeßbereiche
erreicht werden. So kann die Ankopplung des TE101-Feldtyps dadurch erheblich verringert werden, daß
bei Verwendung von Coax-Rohrleiterübergängen (Adaptern) die untere Grenzfrequenz des Adapters in den Bereich der
- Resonanz angeheben wird, so daß sich für den -Feldtyp eine sehr schwache Kopplung, für den TE102
und höhere Feldtypen jedoch eine starke Kopplung ergibt,
die mit der Frequenz zunimmt.
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Die Reihenfolge der Feldtypen nach fallender Feuchte-Meßempfindlichkeit
geordnet, lautet dann z.B. TE101, TEioV
Die Probe befindet sich bei Anregung einer ungeraden Anzahl von Halbwellen im E-Feld-Maximum. Wird die Probe jedoch im
Maximum des Η-Feldes angeordnet, so kann bei geeigneter Dimensionierung des Probenbehälters 5 eine inhomogene Teilwelle
im Probenvolumen angeregt werden. So kann z.B. durch magnetische Ankopplung aus dem im Rechteck-Resonator herrsehenden
TE1„„-Feldtyp im zylindrischen Probenvolumen (Probe
in der Resonator-Mitte, Zylinderachse parallel zum E-FeId des TE102-Feldtyps) die TM010-WeIIe bei D = 0,766 ^/YV
oder bei D = 0,586A/]^, die TE11-WeIIe angeregt werden.
Dabei bedeuten D = Durchmesser des Probenvolumens, £' der
Realteil der Dielektrizitätskonstanten und )\ die Vakuumwellenlänge.
Parasitäre Resonanzen im Probenvolumen sind normalerweise unerwünscht, da sie den monotonen Verlauf
der Eichkurve stören können. Sie führen dazu, daß bei bestimmten Wassergehalten, die einen zur Resonanz erforderliehen
£'-Wert liefern, abnormal hohe Absorptionen auftreten.
Diese Anhebung der Absorption kann man aber nutzbar machen, um die Eichkurve am oberen Ende des Feuchtemeßbereiches,
d.h. bei sehr hohen Wassergehalten, zu linearisieren. Auf diese Weise wird auch in diesem Bereich eine hohe Meßempfindlichkeit
erzielt.
Figur 6 zeigt den Verlauf der Eichkurve, der sich ergibt, wenn ohne und mit Anregung einer inhomogenen Teilwelle im
Probenvolumen gearbeitet wird. Die Kurve I wurde für den TE,«,-Feldtyp ohne Anregung einer inhomogenen Teilwelle
J50 gemessen, während sich die Eichkurve II mit dem TE102-Feldtyp
und bei Anregung einer inhomogenen Teilwelle im Probenvolumen ergab. Men erkennt, daß bei hohem Wassergehalt
der Probe durch die Anregung einer inhomogenen Teilwelle die Meßgenauigkeit im oberen Teil des Meßbereiches
gegenüber I wesentlich erhöht wird. Die Kurve I verläuft in diesem Teil sehr flach.
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Praktisch wird die Eichkurve II dadurch realisiert, daß der Durchmesser D des Probenbehälters 5 entsprechend den
oben genannten kritischen Bedingungen dimensioniert wird. Diese Bedingungen gelten natürlich nur für die hohen
Wassergehalte am oberen Meßbereichsende.
Die komplette Mikrowellenmeßanordnung wird anhand des Blockschemas,
Figur 6, erläutert. Der Mikrowellengenerator besteht aus einem Transistor-Oszillator 11, der mit Hilfe
eines Varactors abstimmbar ist. Durch den Meßbereichs-■ schalter 12 wird die Grrmdspannung vorgewählt und dadurch
der Oszillator 11 auf die Mittenfrequenz der jeweiligen Eigenresonanz, z.B. 1,9 , 2,5 oder 5 GHz abgestimmt. Bei
höheren Frequenzen wird zweckmäßig ein sogenannter Gunn-Oszillator verwendet, der z.B. mittels einer Kapazitätsdiode
(Varactor) über ein Oktavband durchgestimmt werden kann. Der Grundspannung wird eine sägezahnförmige Sweepspannung
aus dem Sweep-Generator mit einer geringeren Amplitude überlagert. Dadurch wird die Oszillator-Frequenz
periodisch mit einem Hub von z.B. 200 MHz frequenzmoduliert, so daß die vollständige Resonanzkurve der betreffenden
Eigenresonanz, z.B. TE,«, oder TE,Qp oder TE,Q^ usw. bei
Beschickung des Meßresonators 1 mit dem leeren und gefüllten Probenbehälter 5 jeweils überstrichen wird. Zwischen
Meßresonator 1 und Oszillator 11 ist zur Vermeidung einer Rückwirkung der reaktiven Last auf den Oszillator 11 eine
Einwegleitung Ik geschaltet. Am Ausgang des Meßresonators 1 ist der Mikrowellendetektor 15 angeschaltet, der nach
der Gleichrichtung des Mikrowellensignals die Resonanzkurve des Meßrestjnators 1 liefert. Die Einwegleitung 14
J)O und der Detektor 15 können wahlweise an die im Meßresonator
vorgesehenen Stabantennen 8 bzw. Iriskoppler 9 angeschlossen werden.
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Der Spitzenspannungswert am Mikrowellendetektor 15 wird in einem nachgeschalteten Spitzenspannungsgleichrichter 16
ermittelt. Die Größe des Spitzenspannungswertes stellt eine monotone Funktion des Feuchtegehaltes der Probe dar
und wird in Form des sogenannten Feuchtewertes digital oder analog durch die Anzeige 17 dargestellt. Anhand einer
Eichkurve kann der Feuchtewert in Gew.% Feuchte umgerechnet
werden.
Bei einer modifizierten Ausführung wird der Meßbereich nicht von Hand, sondern automatisch und periodisch umgeschaltet.
Das Meßsignal wird bei dieser Ausführung elektronisch verschiedenen Meßkanälen zugeordnet, die den einzelnen Feuchtemeßbereichen
entsprechen. Auf diese Weise wird von dem Gerät automatisch der Meßkanal mit dem entsprechenden Feuchtemeßbereich
ausgewählt, in dem der Meßwert jeweils liegt. Das Gerät braucht also nicht von Hand auf den richtigen Meßbereich
eingestellt zu werden.
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Claims (1)
- Patentansprüche:1J Vorrichtung zur Messung des Wassergehaltes von elektrisch nicht leitenden isotropen Materialien, insbesondere von Pulvern, Granulaten, Pasten, Flüssigkeiten, bestehend aus einem frequenzmodulierten Mikrowellenoszillator, der in einer Transmissionsanordnung einen Hohlraummeßresonator speist, welcher in der Mitte mit der Probe beschickt ist, und einer Detektorschaltung zur Messung der Spitzenamplitude des Transmissionssignales, dessen Änderung der Gütefaktoränderung durch die eingebrachte Probe entspricht, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittenfrequenz des Mikrowellenoszillators (11) über mehrere Stufen umschaltbar ist und bei der Umschaltung jeweils ein anderer Feldtyp im Resonator (1) angeregt wird, so daß sich die Probe zur Messung hoher Wassergehalte in einem Knotenbereich des elektrischen Meßfeldes und zur Messung geringer Wassergehalte in einem Maximum des elektrischen Meßfeldes befindet.2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Resonatorgüte durch Umschaltung der Mikrowellenenergie auf verschiedene Koppelglieder· (8,9) am Resonatoremgang (2) und Resonatorausgang (3) einstellbar ist.3. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Frequenzhub des Mikrowellenoszillators (H) derart eingestellt ist, daß die vollständige Resonanzkurve des mit dem leeren und dem gefüllten Probenbehälters (5) beschickten Resonators(l) vollständig überstrichen wird und die Mittenfrequenzen des Mikrowellenoszillators (11) so gewählt sind, daß eine Überlappung der Frequenzbereiche der einzelnen Feldtypen, die sieh bei Beschickung mit dem leeren und dem gefüllten Probenbehälter (5) ergeben, vermieden wird.Le A 19 131030021/02994. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis ~5, daiurch gekennzeichnet, daß die Mittenfrequenz des Mikrowellenoszillators (11) in mehreren Stufen zwischen 0,5 und 18 GHz umschaltbar ist, der Frequenzhub zwischen 10 und 1000 MHz und die Modulationsfrequenz zwischen 1 Hz und 100 kHz gewählt ist und der Meßresonator (1) ein Rechteck-Hohlraumresonator ist, der sowohl im TE,«, als auch im TElop-Feldtyp oder im TE102 und im TE oder im TE10I' TEi02 und TE10"5 oder in beliebigen Kombinationen bis zum TE10C.-FeIdtyp angeregt werden kann.5· Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ein- und Auskopplung der Mikrowellenenergie in den Hohlraumresonator (1) elektrische Koppler in Form von parallel zum Ε-Vektor orientierten Stabantennen (8) vorgesehen sind, deren Länge zwischen 0 und λ/k gewählt ist, wobei Λ die Wellenlänge der kürzesten Betriebswellenlange darstellt.6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabantennen (8) längs der Mittellinie (9) der Breitseite des Rechteckresonators (l) symmetrisch zur Resonatormitte zwischen dem Resonatorende und dem äußeren E-FeId-Maximum des höchsten verwendeten Feldtyps angeordnet sind und der Mikrowellenoszillator (11) zur Einstellung des Gütefaktors bei dem jeweils gewählten Feldtyp auf die verschiedenen Koppler (8) umschaltbar ist.7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis H-, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ein- und Auskopplung der Mikrowellenenergie in den Hohlraumresonator (l) in der Mitte beider Endquerschnitte gleichartige magnetische Irlskoppler (9) angebracht sind.Le A 19030021/0299^8489938. Vorrichtung nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, daß zur Ankopplung der koaxial zugeführten Mikrowellenenergie Coax-Rohrleiterübergänge vorgesehen sind, deren langwellige Grenzfrequenz so hoch gewählt ist, daß der Kopplungsgrad
von der tiefsten eingestellten Frequenz (Feldtyp TE1Q,)zu den höheren Frequenzen hin zunimmt und dementsprechend eine Abstufung der Gütefaktoren Q,PT? > Q_„ >> Qn^71E101 TE103 ^ TE102des mit dem leeren Probenbehälter beschickten Resonators
erzielt wird.9· Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Rechteck-Hohlraumresonator (1) in der Mitte einen Durchbruch (4) enthält, der zur Aufnahme und Führung des
Probenbehälters (5) parallel zum Ε-Vektor des TE10 - Feldtyps dient.ίο. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9* dadurch gekennzeichnet, daß der Probenbehälter (5) aus einem Hohlzylinder (6) aus PTFE oder einem Material mit ähnlich niedrigen dielektrischen Verlusten und geringster Wasseraufnahmefähigkeit besteht, und der Durchmesser D des Probenraumes (7) kleiner als 20 Z der Rohrwellenlänge des höchstfrequenten Feldtyps und die Höhe h des zylindrischen Probenraumes (7) kleiner als J>0 % der kleineren Querschnittsdimension des Rechteckrohrquerschnittes (Richtung des Ε-Vektors) gewählt ist.11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser D des Probenraumes (7) kleiner als(l/XV ) dr ist, wobei V = Realteil der Dielektrizitätskonstanten der Probe und d = k k mit k. = 0,766 für die TM01 - Welle und k2 = 0,586 für die TMn - Welle.Le A 19030021/029912. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite a des Rechteckresonators so groß gewählt ist, daß sich zur Erzielung eines möglichst homogenen Meßfeldes eine Rohrwellenlänge νοη_Λ_/2 = a einstellt.13· Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser D des Probenraumes (7) entsprechend D = 0,766 klYE~* gewählt ist, so daß im Probenvolumen eine Resonanz mit der inhomogenen Teilwelle vom TEQI0-Feldtyp bei hohen Wassergehalten (60 bis 100 %) erreicht wird. Dabei bedeutet £' der Maximalwert des Realteils der Probe mit dem maximalen Wassergehalt und λ die Vakuumwellenlänge.l4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 1^, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schaltung zur periodischen Abtastung der Spitzenapannungswerte der Resonanzsignale der verschiedenen angeregten Feldtypen vorgesehen ist, die eine Torsteuerung für die Ausgabe des Meßsignales in dem entsprechenden Meßkanal synchronisiert.Le A 19030021/0299
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