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Lösbare Befestigung von Aluminium- oder Kunststoffdruckplatten
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum lösbaren Befestigen
von Druckplatten aus Aluminium bzw. Aluminiumlegierungen oder Kunststoff auf einer
magnetischen Druckwalze, sowie auf eine aus Druckplatte und Druckwalze bestehende
Anordnung.
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Die überwältigende Mehrheit oder mehr als 90% von allen industriellen
Druckaufträgen in den Vereinigten Staaten wird mittels lithographischer Verfahren
durchgeführt. Diese Verfahren verwenden die Tatsache, dass Materialien auf der Basis
von Oel und Materialien auf der Basis von Wasser nicht mischbar sind.
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Mit andern Worten ist die in den lithographischen Verfahren verwendete
Druckerschwärze eine Verbindung auf der Basis von Oel, d.h. lipophil, und haftet
auf einem auf der Druckplatte angebrachten Bild, aber sie haftet nicht auf den nicht
mit einem Bild versehenen Bereichen der mit Wasser gewaschenen Druckplatte. Wegen
der Wichtigkeit der lithographischen Verfahren in der Druckereiindustrie, und weil
in diesen Prozessen Wasser verwendet wird, sind in letzter Zeit Druckplatten aus
Aluminium oder Aluminiumlegierungen, als Ersatzmaterial für verschiedene Stahl-
und andere Eisenmaterialien, verwendet worden. Andere Typen von Druckplatten können
verschiedene Kunststoffmaterialien umfassen, um die erwünschte Kombination von geringem
Gewicht und gutem Korrosionswiderstand zu gewährleisten.
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Eines der Hauptprobleme, das durch die Verwendung von Druckplatten
aus Nichteisenmaterialien auftritt, besteht darin, dass solche Platten nur mit Schwierigkeiten
sauber auf den Druckwalzen befestigt werden können. Verschiedene Klebstoffe können
verwendet werden, um die Aluminium- oder Kunststoffdruckplatte auf den Druckwalzen
zu befestigen; aber solche Klebeverfahren haben ihre spezifischen Probleme, welche
auftreten, wenn die Platten zum Anbringen von neuen Druckplatten von den Walzen
entfernt werden müssen. Das Entfernen von mit Klebstoffen befestigten
Druckplatten
von den Druckwalzen hat eine grosse Erhöhung der Arbeitskosten zur Folge und weist
auch das Problem von möglichen Beschädigungen der Walzen durch das Personal, welches
die Platten zu entfernen versucht, auf.
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Aus diesem Grund ist ein Verfahren verwendet worden, bei welchem die
Druckplatten mittels magnetischer Materialien auf der Druckwalze befestigt werden.
Beispielsweise wird in der US-PS 4 029 013 eine magnetische Druckwalze verwendet,
bei welcher magnetisch anziehbare Druckplatten auf der Oberfläche der Walze befestigt
werden. Dieses Verfahren kann offensichtlich für jene Druckverfahren nicht verwendet
werden, bei welchen Aluminium-oder Kunststoffdruckplatten eingesetzt werden.
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Ein anderes Verfahren, bei welchem auf einer biegsamen Druckplatte
in bestimmten nichtdruckenden Bereichen magnetische Partikel angeordnet worden sind,um
mit entsprechend angeordneten magnetischen Bereichen in einer auf der Druckwalze
angeordnete Druckplattenkonsole in Wechselwirkung zu treten, ist nach der US-PS
3 670 646 entwickelt worden. Dieses Verfahren, welches insbesondere für die Befestigung
von Aluminium- und Kunststoffdruckplatten eingesetzt werden kann, hat jedoch auch
seine spezifischen Probleme, weil die Arbeitskosten wegen des genauen Herstellens
und Aufbringens der magnetischen Bereiche, sowohl in bezug auf die Druckplatte als
auch die Walzenkonsole, enorm hoch sind.
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Es ist bekannt, biegsame, magnetische Platten als Zwischenschicht
für die Befestigung von Reklametafeln zu verwenden, beispielsweise an Automobilen
und Lastkraftwagen. Weiter sind magnetische Platten verwendet worden, um Versuchsplatten
aus Stahl für das Eintauchen in eine Versuchslösung zu befestigen, wie dies im Artikel
"Magnetic Holders for Steel Test Panels" von K.S. Willson in "Plating and Surface
Finishing", Band 62, Nr. 7, Juli 1975, beschrieben worden ist. Jedoch zieht weder
dieser Artikel noch eine andere Literaturstelle die Verwendung von maqnetischen
Zwischenschichten für lithographische Verfahren
in Erwägung.
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Die Erfinder haben sich deshalb die Aufgabe gestellt, ein Verfahren
für das wirksame, lösbare Befestigen von Aluminium- und Kunststoffdruckplatten auf
einer magnetischen Druckwalze zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass aus Druckplatte
und Druckwalze mittels einer biegsamen, magnetischen Zwischenschicht eine zusammenhaftende
Anordnung gebildet wird.
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Mit diesem Verfahren werden sowohl die mit dem Befestigen der Druckplatte
auf der Walze verbundenen Arbeitskosten für die Montage als auch für das Entfernen
bedeutend vermindert.
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Das erfindungsgemässe Verfahren führt zu einer Anordnung, welche durch
eine die Berührung der Oberfläche von Druckplatte und Druckwalze verhindernde, biegsame,
magnetisch haftende Zwischenschicht gekennzeichnet ist. Die magnetische Zwischenschicht
hat vorzugsweise die gleiche Ausdehnung wie die Druckplatte, kann sich aber auch
nur über einen Teil von deren Fläche erstrecken.
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Die vorliegende Erfindung beinhaltet ein einzigartiges, jedoch einfaches
Mittel zur Befestigung von Druckplatten aus Aluminium bzw. Aluminiumlegierungen
oder Kunststoff auf einer Druckwalze.
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Die erfindungsgemäss verwendete Zwischenschicht kann als flexible,
magnetische Kunststoffbahn ausgebildet sein, welche gewöhnlich verwendet wird, um
Reklameschilder auf Fahrzeugoberflächen zu befestigen. Dieses besondere Material
ist auf breiter Basis benutzbar und kann als Selbstklebefolie ausgebildet sein,
welche vorzugsweise neben einem klebenden Träger ein als abschälbare Schutzfolie
ausgebildetes Papier umfasst.
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Vor der Verwendung wird die Schutzfolie aus Papier von der klebenden
Oberfläche der biegsamen, magnetischen Selbstklebefolie
abgeschält
und diese klebende Oberfläche wird auf die nichtdruckende Oberfläche der Druckplatte,
welche anschliessend auf die Oberfläche der Druckwalze gebracht wird, gepresst.
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Wenn die Druckplatte wieder von der Druckwalze entfernt werden muss,
kann die Selbstklebefolie für eine nochmalige Verwendung auf der Druckplatte belassen,
oder von der Druckplatte abgestreift und gegebenenfalls auf einer nachfolgend eingesetzten
Druckplatte wieder aufgebracht werden, je nach dem verbleibenden Haftvermögen der
Selbstklebefolien. Natürlich kann die Wirksamkeit der klebenden Oberfläche durch
Klebestoffe erhöht werden, welche auf die Selbstklebefolie aufgebracht werden, aber
dies vermindert das Einsparen von Arbeitskosten etwas.
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Die magnetische Oberfläche der aus Selbstklebefolie und Druckplatte
bestehenden Einheit wird dann mit der magnetischen Oberfläche der Druckwalze in
Berührung gebracht. Es ist für die vorliegende Erfindung unerlässlich, dass die
Oberfläche der Druckwalze aus einem magnetisch anziehenden Material besteht.
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Weil die grosse Mehrheit der üblicherweise in der Druckereiindustrie
eingesetzten Druckwalzen aus Materialien wie Stahl besteht, sollte sich diese Forderung
für die vorliegende Erfindung nicht nachteilig auswirken.
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Eine andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das
Beschichten derjenigen Oberfläche der Druckplatte, welche in Berührung mit der Druckwalze
gebracht wird, mit einer magnetische Partikel enthaltenden Substanz, die in Form
eines Anstriches oder eines anderen bekannten Beschichtungsverfahrens aufgebracht
wird. Dieses Verfahren ist sowohl in bezug auf das Ausgangsmaterial als auch die
Arbeitskosten vorteilhaft, weist jedoch den Nachteil auf, dass die Beschichtung
nur einmal für eine Druckplatte verwendet werden kann. Die magnetischen Partikel
der Beschichtung bestehen vorzugsweise aus Ferrit- oder Eisenoxid, sie werden in
das auf der Oberfläche der Druckplatte haftende Anstrichmittel eingebracht. Um maximale
magnetische Eingenschaften
der Beschichtung zu erhalten, kann es
notwendig sein, die Partikel mit Hilfe eines elektrischen oder magnetischen Feldes
magnetisch auszurichten. Diese magnetische Ausrichtung der Partikel kann vor, während
oder nach dem Aushärten der Beschichtung erfolgen.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
schematisch in perspektivischer Darstellung: Fig.l Eine Druckplatte mit einer magnetischen
Klebefolie aus einem Kunststoff und eine Druckwalze.
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Fig.2 Eine Druckplatte mit einer Beschichtung aus magnetischem Material
und eine Druckplatte.
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Fig.l zeigt eine Druckplatte 1 aus Aluminium bzw. einer Aluminiumlegierung
oder Kunststoff, auf welche eine biegsame, magnetische Selbstklebefolie 2 aus Kunststoff
aufgebracht ist. Diese aus Druckplatte und Selbstklebefolie bestehende Einheit wird
dann mit der magnetischen Oberfläche 3 auf die Oberfläche einer magnetisch anziehenden
Druckwalze 4 gepresst, um eine genügende Haftung der Druckplatte 1 während des lithographischen
Druckverfahrens und nach vollendetem Druckvorgang ein einfaches Abheben der Druckplatte
von der Walzenoberfläche zu gewährleisten.
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Die Ausführungsform nach Fig. 2 ist derjenigen nach Fig. 1 ganz ähnlich,
mit der Ausnahme, dass eine magnetische Beschichtung 2' auf der nicht druckenden
Oberfläche der Druckplatte 1' aufgebracht ist, und dass diese beschichtete Platte
dann mit der magnetisch anziehenden Oberfläche einer Druckwalze 4' in Berührung
gebracht wird. Mit dieser Ausführungsform der Erfindung wird der Schritt des Befestigens
einer separaten Folie auf der Druckplatte überflüssig, aber die magnetische Oberfläche
der Druckplatte kann nicht entfernt und bei einer anderen Druckplatte aufgebracht
werden.
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Die vorliegende Erfindung bringt gegenüber dem Stand der Technik zur
Befestigung von Druckplatten auf Druckwalzen klare Vorteile, weil ein auf breiter
Basis verwendbares, magnetisches Bandmaterial oder eine magnetische Beschichtung
verwendet werden kann. Die Verwendung dieses Bandmaterials oder dieser Beschichtung
erlaubt, die Arbeitskosten in doppelter Hinsicht bedeutend zu vermindern: - Es müssen
keine bestimmten magnetische Bereiche auf bestimmten Teilen von Druckplatte und/oder
Druckwalze gebildet werden, - Es müssen keine besonders gestaltete Druckwalzen magnetisiert
werden.
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Die vorliegende Erfindung bringt auch dahingehend einen klaren Vorteil,
dass dem Lithographiedrucker ermöglicht wird, eine Aluminium- oder Kunststoffdruckplatte
einzusetzen, welche das Gewicht auf den Druckwalzen vermindert und so eine Erhöhung
der Druckgeschwindigkeiten ermöglicht, und weiter die Korrosionsprobleme von lithographischen
Verfahren vermindert oder ausmerzt.