DE2848138C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Platinkatalysator der im Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art und ein Verfahren
zu seiner Herstellung.
Wird ein Platinkatalysator auf Kohlenstoff als Träger bei
Temperaturen über 100°C in Gegenwart einer Flüssigkeit (oder
bei höheren Temperaturen in Gegenwart eines Gases) verwendet,
verliert er an Oberfläche. Dieser Verlust an Oberfläche ist
besonders ausgeprägt in sauren Brennstoffzellen, die z. B.
Phosphorsäure als Elektrolyt verwenden und bei Temperaturen
von 120°C und darüber arbeiten. Während der ersten wenigen
Stunden Zellenbetrieb ist der Verlust an Oberfläche beträcht
lich, und danach schreitet er langsam, aber doch stetig für
eine beträchtliche Zeit weiter fort. Ein Verlust an Zellen
leistung ist diesem Verlust an Platinkatalysatoroberfläche
direkt zuzuschreiben.
Ein Verfahren zur Verringerung eines solchen Verlustes an
Oberfläche bei einem Platinkatalysator der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Art ist in der US-PS 40 28 274
beschrieben. Hiernach werden die Oberflächen graphitierter
Kohlenstoffträgerteilchen in Gegenwart eines oxidierenden Me
tallkatalysators zur Bildung von Narben in den Teilchenober
flächen oxidiert. Der oxidierende Metallkatalysator wird dann
entfernt und das Platin auf den oxidierten Teilchen abgeschie
den. Gestützt auf die Theorie, daß während der Verwendung des
Katalysators die Platinkristallite über die Kohlenstoffober
fläche wandern und sich mit anderen Platinkristalliten verei
nigen, d. h. rekristallisieren, wodurch Oberfläche verloren
geht, wird angenommen, daß die Narben in der Oberfläche des
Trägermaterials die Platinkristallite sicherer an ihrem Platz
halten und dadurch die Wanderung und den Verlust an Oberfläche
herabsetzen. Dieses bekannte Verfahren stellt zwar eine Ver
besserung des Standes der Technik dar, es ist jedoch nicht
völlig zufriedenstellend.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Platinkatalysator der
im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art die Wan
derung der Platinkristallite auf der Oberfläche der Kohlen
stoffteilchen weiter herabzusetzen und ein Verfahren zu seiner
Herstellung anzugeben.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale bzw. durch das
Verfahren nach den Patentansprüchen 2 oder 3 gelöst.
Es hat sich gezeigt, daß ein Platinkatalysator, der nach dem
Verfahren nach der Erfindung hergestellt ist und als Elektro
denkatalysator in einer Phosphorsäurebrennstoffzelle verwendet
wird, verbesserte Rekristallisationseigenschaften hat, da näm
lich die Geschwindigkeit des Verlustes an spezifischer Kataly
satoroberfläche während des Brennstoffzellenbetriebes erheb
lich herabgesetzt ist. Vermutlich hält der proröse, auf den
und um die Platinkristallite herum abgeschiedene Kohlenstoff
die Platinkristallite sicherer an ihrem Platz auf den Kohlen
stoffteilchen, wodurch die Neigung der Platinkristallite, wäh
rend der Verwendung in einer Brennstoffzelle über die Oberflä
che der Kohlenstoffteilchen zu wandern, beträchtlich verrin
gert wird. Durch Herabsetzen der Wanderungsgeschwindigkeit
werden aber die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Rekristal
lisation beträchtlich herabgesetzt.
Das bevorzugte Verfahren zur Herstellung des Platinkatalysa
tors nach der Erfindung besteht gemäß Patentanspruch 2 darin,
den aus Platinkristalliten auf Kohlenstoffteilchen als Träger
bestehenden Katalysator in Gegenwart von Kohlenmonoxidgas so
zu erhitzen, daß sich das Kohlenmonoxid in der Nachbarschaft
der Platinkristallite (die als Zersetzungskatalysator wirken)
unter Abscheidung von Kohlenstoff auf ihnen und um sie herum
zersetzt. Ein weiteres Verfahren bildet den Gegenstand des Pa
tentanspruchs 3, das Verfahren gemäß Patentanspruch 2 wird
aber wegen seiner Einfachheit und niedrigen Kosten bevorzugt.
Grundsätzlich wird erfindungsgemäß der Katalysator in Gegen
wart einer kohlenstoffhaltigen Verbindung zur Zersetzung der
Verbindung unter Bildung poröser Kohlenstoffabscheidungen auf
den Platinkristalliten und um sie herum erhitzt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine graphische Darstellung der verbesserten Brenn
stoffzellenleistung, erzielt durch Kohlenmonoxid und
Wärmebehandlung eines Platinkatalysators,
aber ohne die Hochtemperatur-Wärmebehandlung gemäß
der Erfindung;
Fig. 2 eine graphische Darstellung, die deutlich macht, daß
ein erfindungsgemäß hergestellter Platinkatalysator unter
Brennstoffzellenbedingungen langsamer an Oberfläche
verliert, und
Fig. 3 eine graphische Darstellung, die die verbesserte
katalytische Aktivität eines erfindungsgemäß herge
stellten Platinkatalysators veranschaulicht.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Abscheidung porösen Kohlen
stoffs auf Platinkristalliten eines Platin
katalysators und um diese herum besteht darin, den Kataly
sator auf eine Temperatur im Bereich von 260 bis 649°C
in einer Kohlenmonoxid-Atmosphäre zu erhitzen. Die Platin
kristallite wirken als Katalysator für die Zersetzung des
Kohlenmonoxids gemäß folgender Reaktionsgleichung:
Da sich Kohlenmonoxid in Abwesenheit von Platin in die
sem Temperaturbereich nicht zersetzt, wird der Kohlen
stoff nur auf den Platinkristalliten und um sie herum
abgeschieden. Der Bereich der Wärmebehandlung wird mit
der Zeit koordiniert, die der Katalysator in dem Temperatur
bereich gehalten wird. Kritische Aspekte bestehen darin,
sicherzustellen, daß die Kohlenstoffabscheidungen stark
genug sind, die Wanderung der Platinkristallite erheblich herabzusetzen,
während sie aber zugleich nicht so dicht und dick sind,
daß während der Verwendung des Katalysators Reaktions
gas und/oder -flüssigkeit die Platinkristallite nicht leicht
zu erreichen vermag. Mit anderen Worten, die Kohlen
stoffabscheidungen müssen porös sein, damit die Leistung des Platin
katalysators nicht zu sehr leidet.
Da es nicht möglich war, die optimale Dicke oder Porosi
tät des abzuscheidenden Kohlenstoffs zu errechnen, wurden
eine Reihe von Katalysatorproben unter Anwendung verschie
dener Temperaturen und Zeiten hergestellt. Elektroden wur
den aus diesen Proben nach Standardtechniken gefertigt.
Die folgende Tabelle I zeigt Proben der erhaltenen Daten.
Die Daten der Elektrodenleistung stammen von unter dem
normalen Maß liegenden Zellentests unter Verwendung von
Kathoden von 5×5 cm mit einer Katalysatormenge von 0,25
bis 0,50 mg/cm² Elektrodenoberfläche. Eine herkömmliche
Anode wurde verwendet. Das Katalysatorträgermaterial war
ein Kohlenstoffruß mit großer Oberfläche. Der Elektrolyt
bei diesen Tests war Phosphorsäure, und die Reaktionskompo
nenten waren Luft und Wasserstoff.
Aus diesen Tests und anderen Informationen bezüglich Wär
mebehandlung von Platinkatalysatoren wird abge
schätzt, daß Vorteile festzustellen sind, wenn die Wärme
behandlungstemperatur im Bereich von 260 bis 649°C liegt
und in diesem Bereich 1 bis 60 Minuten gehalten wird. Of
fenbar ist die Zeit, für die die Temperatur gehalten wer
den sollte, um so kürzer, je höher die Wärmebehandlungs
temperatur ist, und umgekehrt. Aus zurückliegender Erfahrung
ist bekannt, daß Temperaturen über etwa 649°C zu zu star
kem thermischen Sintern des Platins während der Wärme
behandlung führen. Mit anderen Worten, die hohe Tempe
ratur würde eine erhebliche Wanderung der Platinkristallite
während der Kohlenmonoxidbehandlung verursachen, was zu
einer Zunahme der Größe der Platinkristallite führen und die
Vorteile zunichte machen würde die sonst erzielbar wären. Ein
bevorzugter Temperaturbereich für die Wärmebehandlung ist
260 bis 427°C, wobei die Temperatur in diesem Bereich
5 bis 30 Minuten gehalten wird. Beste Ergebnisse wurden
durch Erhitzen auf eine Maximaltemperatur von etwa 371°C
und 10minütiges Halten bei dieser Temperatur erzielt.
Fig. 1 zeigt eine graphische Darstellung, in der die Zeit
in einer Brennstoffzelle auf der Abszisse und die Brenn
stoffzellenleistung, ausgedrückt als Zellenspannung, auf
der Ordinate aufgetragen ist. Die Kurven sind aus tatsäch
lichen Daten entstanden. Die Kurve A stammt von einer Zel
le mit unbehandeltem Platinkatalysator, wie dem Katalysator 1
aus Tabelle I. Die Kurven B und C stammen von Zellen mit
einem Platinkatalysator, der bei 371°C 10 min mit Kohlenmon
oxid behandelt worden war. Zu bemerken ist, daß, obgleich
Unterschiede der Anfangsleistung unbedeutend waren, die be
handelten Platinkatalysatoren über längere Zeit deutlich über
legen waren, als Folge der geringeren Verluste an Platin
oberfläche im Zeitverlauf.
Auch andere kohlenstoffhaltige Gase oder Dämpfe als Koh
lenmonoxid können bei der praktischen Durchführung der
Erfindung verwendet werden. Beispielsweise kann ein gas
förmiger Kohlenwasserstoff, wie Methan, Acetylen oder
Äthylen, verwendet werden, ebenso wie Benzol, Hexen oder
Heptan, die in Dampfform verwendet werden sollten. Die
folgenden Reaktionsgleichungen geben die Reaktionen wie
der, die mit diesen beiden Materialien eintreten:
Wie beim Kohlenmonoxid wären Tests für jedes Gas durchzu
führen, um die optimalen Temperaturbereiche für die Wär
mebehandlung und die Zeitdauer herauszufinden, für die
die Temperatur in den Bereichen zu halten wäre. Eine
Reihe von Proben wurde unter verschiedenen Bedingungen
angefertigt. Beispiele einiger Elektrodentestdaten unter
Verwendung dieser Proben sind in der folgenden Tabelle II
wiedergegeben. Elektrodengröße, Katalysatorauftrag und
andere Aspekte der Brennstoffzellentests waren wie zuvor
bei Tabelle I beschrieben.
Während diese Tests zeigen, daß der Kohlenstoff unter Ver
wendung verschiedener Gase und Dämpfe abgeschieden werden
kann, ließen sie aber noch keine bevorzugten und optimalen
Wärmebehandlungsbedingungen für diese Materialien erkennen.
Bei einem anderen Verfahren zur Abscheidung von porösem Kohlen
stoff wurd ein Platinkatalysator auf Kohlenstoffteilchen als Träger 15 min bis
30 min in einer wäßrigen Lösung von etwa 10 Gew.-%
C₁₁H₂₂O₁₁, gewöhnlich als Saccharose bekannt, eingeweicht.
Der Katalysator wurde dann bei niederer Temperatur zum
Entfernen des Wassers getrocknet, wodurch ein Saccharose
überzug auf den Katalysatorteilchen zurückblieb.
Der überzogene Katalysator wurde dann in einer inerten
Atmosphäre (auch ein Vakuum hätte angewandt werden können) zur
Zersetzung der Saccharose gemäß folgender Reaktionsglei
chung erhitzt:
C₁₁H₂₂O₁₁ + Wärme → 11 C + 11 H₂O (4)
Dadurch hinterbleiben poröse Kohlenstoffabscheidungen auf
allen Flächen des Katalysators, einschließlich auf den
Platinkristalliten und um diese herum, sowie auch einfach
auf dem Kohlenstoffträgermaterial. Wie bei den anderen Aus
führungsformen dient der Kohlenstoff, der auf den Platin
kristalliten und um sie herum abgeschieden ist, dem Zwecke
der Herabsetzung der Wanderung der Platinkristallite.
Kohlenstoff, der woanders auf
dem Träger abgeschieden wird, schadet nicht, da das
Katalysatorträgermaterial bereits Kohlenstoff ist. Tabel
le III zeigt Testdaten für Elektroden mit einem Katalysator,
der nach der Saccharosezersetzungsmethode hergestellt
wurde. Elektrodengröße, Katalysatormenge und andere Aspekte
der Brennstoffzellentests waren die gleichen, wie im Zu
sammenhang mit Tabelle I beschrieben.
Um Vorteile zu erkennen, sollte die Temperatur der Wärme
behandlung zur Zersetzung der Saccharose zwischen 427 und
649°C liegen und eine halbe bis 6 Stunden gehalten werden.
Im allgemeinen muß die Temperatur nur so lange gehalten wer
den, bis die gesamte Saccharose in Kohlenstoff überführt
ist. Wird Kohlenstoff abgeschieden, wenn die Temperatur
über 649°C hinausgeht, kann zu starkes thermisches Sintern
des Platins während der Saccharose-Zersetzung eintreten und
das angestrebte Ziel zunichte machen, das darin be
steht, kleine Platinkristallitgrößen zu erhalten. Bei Tempera
turen unter 427°C verkohlt die Saccharose nicht vollständig.
Es wird angenommen, daß jedes lösliche organische Material,
das sich beim Erhitzen zu Kohlenstoff zersetzt, für die er
findungsgemäßen Zwecke verwendet werden kann. Saccharose ist
ein solches lösliches organisches Material. Beispiele für
andere Materialien sind Phenolharze, Cellulose und Poly
vinylalkohol.
Gänzlich unerwartet wurde gefunden, daß, wenn die wie vor
stehend offenbart hergestellten Platinkatalysatoren in einer
inerten Atmosphäre oder in Vakuum weiterhin in einem Tempe
raturbereich von 816 bis 1232°C wärmebehandelt werden, und
die Temperatur eine halbe bis 6 Stunden in diesem Bereich
gehalten wird, der erhaltene Platinkatalysator sogar noch weniger
rekristallisiert. Noch überraschender ist außerdem, daß
die Aktivität des Platins selbst durch diese Hochtemperatur
behandlung erhöht wird. Diese Steigerung der Platin-Akti
vität scheint mit der Tatsache, daß die Platinrekristalli
sation in der Brennstoffzelle auch herabgesetzt wird, nicht
zusammenzuhängen.
Ist der poröse Kohlenstoff auf den Platinkristalliten ab
geschieden worden, z. B. nach einem der obigen Verfahren oder
nach irgendeinem anderen geeigneten Verfahren, wird der Platinkataly
sator dann einer Hochtemperatur-Wärmebehandlung in einer
inerten Atmosphäre oder in Vakuum unterworfen. Tests wurden
zur Bestimmung der optimalen Wärmebehandlungsbedingungen
durchgeführt. Einige dieser Testdaten sind in der folgen
den Tabelle IV wiedergegeben. Elektrodengröße, Katalysator
menge und andere Aspekte der Brennstoffzellentests waren
die gleichen, wie oben im Zusammenhang mit Tabelle I be
schrieben.
Katalysator 19 war der Vergleichskatalysator und erfuhr kei
ne Behandlung. Kohlenstoff wurde vor der Hochtemperatur-
Wärmebehandlung im Falle der Katalysatoren 20 und 22 nicht
abgeschieden, dies aus dem Grunde, die erfindungsgemäß
erzielbare Wirksamkeit beurteilen zu können. Alle übri
gen Katalysatoren wurden vor der Wärmebehandlung in einer
inerten Atmosphäre oder in Vakuum bei der angegebenen Tempe
ratur für 10 min einer Kohlenmonoxidbehandlung bei 371°C
unterworfen.
Bei all diesen Tests erfolgte die Wärmebehandlung in einer
inerten Atmosphäre oder in Vakuum durch Erhitzen der
Katalysatorprobe von Raumtemperatur auf die maximale Wär
mebehandlungstemperatur mit der in der zweiten Spalte der
Tabelle angegebenen Geschwindigkeit. Die in Spalte 4 der
Tabelle angegebene Zeit zählt von dem Augenblick, in dem
die Temperatur 899°C erreicht. Beispielsweise würde bei
205°C/h der Katalysator 21 in 1 h 20 min von 899 auf 1170°C
erhitzt. Die restliche Zeit der 2,5 h Gesamtzeit wären bei
1170°C. Die Katalysatorproben 27 und 29 wurden einfach mit
der angegebenen Geschwindigkeit auf 899°C erhitzt und 1 h
bei dieser Temperatur gehalten. Katalysator 24 wurde mit
111°C/h auf 899°C und dann mit 222°C/h auf 1038°C erhitzt.
Obgleich die Zählzeit bei 899°C begann, beginnen die Vor
teile vermutlich bereits bei etwa 816°C zu erwachsen. Tempe
raturen oberhalb etwa 1232°C können thermisches Sintern
in einem Ausmaß hervorrufen, daß alle durch die Wärmebe
handlung hervorgerufenen Vorteile tatsächlich zunichte
werden. Unter Berücksichtigung dieser Zusammenhänge und
auf der Grundlage der erzielten Testergebnisse und weite
rer Versuche ist eine Wärmebehandlung im Temperaturbereich
von 816 bis 1232°C für eine halbe bis 6 Stunden vorteil
haft. Natürlich erfordern tiefere Maximaltemperaturen und
langsamere Aufheizgeschwindigkeiten längere Wärmebehand
lungszeiten als höhere Maximaltemperaturen und schnellere Aufheizge
schwindigkeiten. Zu rasche Temperatursteigerung kann eine
Oxidation des Kohlenstoffträgers durch Verflüchtigung von
Verunreinigungen auslösen, bevor sie Gelegenheit hatten,
aus den Kohlenstoffteilchen zu entweichen. Daher wird eine
Aufheizgeschwindigkeit von nicht höher als etwa 334°C/h
empfohlen. Die erhaltenen Daten zeigen, daß eine bevor
zugte Wärmebehandlung im Temperaturbereich von 899 bis
etwa 960°C eine Dauer von ¾ bis 1,5 h haben sollte.
Auf der Grundlage der Versuchstests wurde gefunden, daß
die Hochtemperatur-Wärmebehandlung, wenn sie auch für die
Erfindung nicht notwendig ist, den Platinkatalysator doch in
zweifacher Hinsicht verbessert. Erstens wird die Rekristal
lisation des Platins während der Verwendung der Elektrode
in einer Brennstoffzelle sogar noch stärker herabgesetzt
als durch einfaches Abscheiden porösen Kohlenstoffs auf den
Platinkristalliten ohne anschließende Hochtemperatur-Wär
mebehandlung des Katalysators, und zweitens wird die Anfangs
aktivität des Platinkatalysators (d. h. vor der Verwendung
in der Brennstoffzelle) erhöht. Der Vorteil dieser anfäng
lichen Erhöhung bleibt während der gesamten Verwendung des
Platinkatalysators erhalten.
Anfangs wurde versucht, verminderte Platin-Rekristallisa
tion unter Anwendung einer Hochtemperatur-Wärmebehandlung
zu erhalten, ohne aber zuerst Kohlenstoff auf den Platin
kristalliten abzuscheiden. Diese Tests waren
wegen des zu starken thermischen Sinterns
(d. h., der Erhöhung der Platin-Teilchengröße) nicht erfolgreich. Dies wurde
durch die hohen Temperaturen der Wärmebehandlung verursacht. Im Hin
blick auf die Erfindung wird unterstellt, daß die porösen
Kohlenstoffabscheidungen die Wanderungsgeschwindigkeit der
Platinkristallite während der Hochtemperatur-Wärmebe
handlung erheblich verlangsamen, und wenn sich die Platin
kristallite langsam über die Oberfläche des Kohlenstoffs
bewegen, finden sie geeignete natürliche Fehlstellen in
der Oberfläche des Kohlenstoff-Trägermaterials, die die
Platinteilchen halten und die Wanderung und Rekristalli
sation beim Gebrauch des Platinkatalysators in der Brennstoff
zelle herabsetzen.
Tabelle V bietet einige Angaben zur Katalysatoroberfläche
für die Katalysatoren 19, 20 und 21, die behandelt wurden,
wie in Tabelle IV angegeben. Aus den Daten der Tabellen
IV und V ist folgendes zu entnehmen: Zuerst zeigt sich
klar, daß die CO-Behandlung (oder eine andere Behandlung
zur Abscheidung porösen Kohlenstoffs auf den Platin
kristalliten) vor der Hochtemperatur-Wärmebehandlung für
die Erfindung kritisch ist. Zweitens hat der Katalysator
21 trotz der großen Verbesserung des Kathoden-Anfangs
potentials zwischen Katalysator 20 und 21 noch ein niedri
geres Kathoden-Anfangspotential als der unbehandelte
Katalysator 19, doch nach nur 100 Betriebsstunden in einer
Brennstoffzelle sind die Oberflächen der Katalysatoren 19
und 21 nahezu gleich. Bei längerer Zeit in der Brennstoff
zelle übertrifft der Katalysator 21 den unbehandelten Kataly
sator 19 an Leistung und Oberfläche (vgl. Fig. 2). So
zeigen sich beim Langzeitbetrieb Vorteile als Folge der
speziellen Behandlung, die der Katalysator 21 erfahren hat.
Drittens zeigt die Behandlung des Katalysators 25, daß,
selbst wenn die Wärmebehandlungstemperatur nicht besonders
hoch ist, zu lange Zeit bei dieser Temperatur zu einer be
trächtlichen Einbuße an Anfangsleistung führt. Schließlich
kann allgemein geschlossen werden, daß bessere Ergebnisse
bei Anwendung niedrigerer Temperaturen und kürzerer Wärme
behandlungszeit erhalten werden, wie beim bevorzugten
Temperaturbereich von 899 bis 960°C bei ¾ bis 1,5 h.
Die graphische Darstellung der Fig. 2 macht deutlich, daß
die Erfindung eine wesentliche Verbesserung gegenüber Platin
katalysatoren liefert, die keine Kohlenstoffabscheidung auf
den Platinkristalliten haben. In Fig. 2 ist die unter Brenn
stoffzellenbedingungen verstrichene Zeit auf der Abszisse
und die durchschnittliche Platinkatalysatoroberfläche auf der Ordinate
aufgetragen. Die Kurven beruhen auf tatsächlichen Daten.
Die mit D gekennzeichnete Kurve betrifft einen unbehandelten Pla
tinkatalysator auf Kohlenstoff als Träger. Die mit E markierte Kurve
betrifft einen Katalysator, der der gleiche wie für die
Kurve D war, mit der Ausnahme, daß auf und um die Platin
kristallite nach dem vorstehend beschriebenen Kohlenmon
oxidverfahren poröser Kohlenstoff abgeschieden worden war.
Der Katalysator E war jedoch nicht einer Hochtemperatur-Wär
mebehandlung in einer inerten Atmosphäre unterworfen wor
den. Die mit F bezeichnete Kurve betrifft einen Katalysa
tor, der mit CO behandelt und dann der Hochtemperatur-Wär
mebehandlung
unterworfen worden war. Das heißt, sie bezieht sich
auf einen Platinkatalysator, der mit dem Katalysator der Kurve E
identisch ist, der aber auch einer Hochtemperatur-Wärme
behandlung in einer inerten Atmosphäre unterworfen worden
war.
Die Katalysatoren D und E beginnen erkennbar mit etwa der
gleichen Platinoberfläche, die größer ist als die Platin
oberfläche des Katalysators F. In allen Fällen nimmt die
Platinoberfläche während des Brennstoffzellenbetriebs ab;
die Oberfläche der Katalysatoren E und F nimmt aber langsa
mer ab als die des Katalysators D. Nach etwa 200 h Brenn
stoffzellenbetrieb übertrifft die Platinoberfläche des
Katalysators F die Oberfläche des Katalysators D. Nach etwa
2000 h Brennstoffzellenbetrieb übertrifft die Oberfläche des
Katalysators F auch die Platinoberfläche des Katalysators E.
Dies erklärt teilweise die verbesserte Leistung der Brenn
stoffzelle, die den einer Kohlenstoffabscheidung und an
schließender Wärmebehandlung unterworfenen Platinkatalysator ver
wendet.
Die graphische Darstellung der Fig. 3 basiert auch auf Ver
suchsdaten und zeigt, daß, abgesehen von der herabgesetzten
Rekristallisationsgeschwindigkeit des Platins, wenigstens
anfangs das Platin als Folge der
Erfindung aktiver ist. In diesem Diagramm ist wieder die Zeit
in der Brennstoffzelle auf der Abszisse und die Katalysator
aktivität, ausgedrückt als Zellenspannung,
auf der Ordinate aufgetragen. Es ist unmittelbar
abzulesen, daß die Aktivität des erfindungsgemäß hergestell
ten Platinkatalysators (Kurve H) zu Beginn und stets höher ist
als die Aktivität des unbehandelten Platinkatalysators (Kurve G),
trotz der Tatsache, daß er anfangs eine geringere Platin
oberfläche aufweist (vgl. Fig. 2). Vermutlich ist, selbst
wenn nach langer Einsatzzeit die Katalysatoren der Kurven H
und G schließlich die gleiche Oberfläche haben (was nicht
der Fall ist), die Aktivität des durch die Kurve H darge
stellten Katalysators noch höher als die des unbehandelten
Katalysators.
Claims (4)
1. Platinkatalysator, der Platinkristallite auf Kohlenstoff
teilchen als Träger aufweist und bei dem die Wanderung
der Kristallite auf der Oberfläche der Kohlenstoffteilchen
herabgesetzt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß poröser Kohlenstoff auf und um die auf den Kohlen
stoffteilchen befindlichen Platinkristallite durch Erhitzen
des Katalysators in Gegenwart von Kohlenmonoxid auf eine
Temperatur von 260 bis 649°C während 1 bis 60 Minuten zur
Zersetzung des Kohlenmonoxids abgeschieden wird.
2. Verfahren zur Herstellung eines Platinkatalysators nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den aus Platinkristalliten auf Kohlenstoff
teilchen als Träger bestehenden Katalysator in Gegenwart
von Kohlenmonoxid auf eine Temperatur von 260 bis 649°C
während 1 bis 60 Minuten erhitzt.
3. Verfahren zur Herstellung eines Platinkatalysators nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den aus Platinkristalliten auf Kohlenstoffteilchen
als Träger bestehenden Katalysator in eine wäßrige Saccharose
lösung einweicht, zum Entfernen des Wassers aus der Schicht
trocknet und während einer halben bis 6 Stunden auf eine
Temperatur im Bereich von 427 bis 649°C erhitzt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den Katalysator nach der Kohlenstoffabscheidung
einer Wärmebehandlung in einer inerten Atmosphäre oder
im Vakuum bei einer Temperatur im Bereich von 816 bis
1232°C während einer halben bis 6 Stunden unterwirft.
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US85428377A | 1977-11-23 | 1977-11-23 | |
US85428677A | 1977-11-23 | 1977-11-23 | |
US05/854,284 US4137372A (en) | 1977-11-23 | 1977-11-23 | Catalyst and method for making |
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DE2848138C2 true DE2848138C2 (de) | 1989-08-03 |
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ID=27505919
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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---|---|
JP (1) | JPS5482394A (de) |
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