DE2847977C2 - Vorrichtung zum zweidimensionalen Bewegen eines Zeichen-, Abtast- oder sonstigen Arbeitsgerätes über die Fläche eines auf einem hohlzylinderförmigen Arbeitstisch aufgespannten blatt- oder folienförmigen Werkstückes - Google Patents
Vorrichtung zum zweidimensionalen Bewegen eines Zeichen-, Abtast- oder sonstigen Arbeitsgerätes über die Fläche eines auf einem hohlzylinderförmigen Arbeitstisch aufgespannten blatt- oder folienförmigen WerkstückesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum zweidimensionalen Bewegen eines Zeichen-, Abtast- oder
sonstigen Arbeitsgerätes über die Fläche eines auf einem hohlzylinderförmigen Arbeitstisch aufgespannten blatt-oder folienförmigen Werkstückes, wobei mit
zwei senkrecht aufeinanderstellenden Koordinatenrichtungen zugeordneten Antrieben das radial zur Tischfläche gerichtete und in der geometrischen Achse der
hohlzylindrischen Tischfläche drehbar gelagerte Arbeitsgerät relativ zur Tischfläche bewegbar ist
Der vorstehende Stand der Technik entspricht der Offenbarung der DE-OS 18 11 568. Diese Druckschrift
beschreibt eine digitalgesteuerte Zeichenmaschine, bei der die Strahlen einer impulsgesteuerten Lascr-Lichtquelle mittels eines rotierenden Drehspiegels auf einen
bewegten Zeichentisch mit zylindrischer Arbeitsfläche fokussiert werden. Der Zeichentisch wird mit konstanter Vorschubgeschwindigkeit und der Drehspiegel mit
konstanter Umlaufgeschwindigkeit angetrieben, um die Arbeitsfläche des Zeichentisches in einen Raster kleiner
Flächenelemente aufzulösen, die zeilenweise nacheinander abgearbeitet werden. Eine solche Zeichenmaschine
ist nicht für vektorielles Zeichnen geeignet, denn sie zerlegt praktisch die das Bild erzeugenden Linien in
Form von Punkten, die nacheinander aufgebracht werden. Für technische Zeichnungen und Gravierarbeiten, bei denen fortgesetzte, nicht unterbrochene Linien
erwünscht sind, ist eine solche Maschine ungeeignet
So liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Schaffung einer Vorrichtung der einleitend genannten Art, mit der bei festliegendem Werkstück mit sehr
hoher Arbeitsgeschwindigkeit vj.kioriell gearbeitet
werden kann.
Die vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1
angegebenen Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung und ihre Arbeitsweise sind offensichtlich neu und auch in erheblichem
Maße fortschrittlich und erfinderisch, wie folgende Überlegung zeigt:
Wenn beispielsweise eine zu übertragende Bildinformation lediglich eine schräg durch die Zeichenfläche
führende gerade Linie enthält, braucht jetzt diese Linie nicht mehr entsprechend dem vorgegebenen Raster
unendlich viele Male durchfahren werden, wohingegen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine solche
schräge Linie in einem einzigen Zuge gezeichnet werden kann.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Zum Stande der Technik ist noch die DE-AS 23 50 707 zu erwähnen. Gemäß dieser Druckschrift wird
ein Arbeitsgerät allein in einer einzigen Koordinaten-Richtung verschoben, während die Bewegung in der
anderen Koordinaten-Richtung durch das ablaufende Aufzeichnungsmaterial erzielt wird. Gegenüber dieser
Konstruktion weist die erfindungsgemäße Vorrichtung den Vorteil des stationär gehaltenen Werkstückes auf.
Wenn auch bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Werkstück während der Bearbeitung normalerwei-
se stillsteht, läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch so abwandeln, daß auch Werkstücke bearbeitet werden können, deren Abmessung in einer Richtung die
Tischabmessung erheblich übersteigt. In diesem Falle
wird vor und hinter der hohlzylindrischen Tischebene eine Abwickel- und Aufwickelvorrichtung angeordnet.
Nachfolgend werden anhand der Zeichnungen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung näher
erläutert In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine schematische perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Zeichenmaschine,
Fig.2 einen Querschnitt durch eine abgewandelte
Zeichenvorrichtung, bsi der vor und hinter der Tischfläche Abwickel- und Aufwickelvorrichtungen
angeordnet sind,
Fig.3 einen schematischen Querschnitt durch den Querträger und den Schwenkarm der Vorrichtung
gemäß F i g. 1,
Fig.4 eine Einzelheit des Querträger-Bewegungsan-'
triebes in einer Schnittdarstellung,
F i g. 5 eine schematische Draufsicht auf den Arbeitstisch und den darüber befindlichen Querträger mit
Schwenkarm und
Fig.6 eine der Fig.3 ähnliche Darstellung eines
Querträgers, welcher als Schwenkarm eine axial verstellbare Optik trägt, deren Lichtstrahl einen Teil des
Schwenkarmes ersetzt.
Wenn auch in der nachfolgenden Beschreibung vorzugsweise auf eine Zeichenmaschine oder einen
KLoordinatographen Bezug genommen wird, so sei doch hier ausdrücklich erwähnt, daß die Erfindung gleichfalls
anwendbar ist für andere Arbeitsgerätschaften, bei denen ähnliche Bewegungsabläufe zu erzeugen sind, wie
beispielsweise Schneidvorrichtungen, Fräsvorrichtungen, Scanner und Plotter.
Wie die Fig. 1 erkennen läßt, besteht die in einem Maschinengehäuse 1 untergebrachte Zeichenmaschine
inn wesentlichen aus einer hohlzylindrisch gewölbten Tischfläche 2 und einem Querträger 3, in welchem ein
Schwenkarm 4 längsverschieblich gelagert ist. Die Verschwenkr.ngsachse Xdes Querträgers deckt sich mit
der Achse der hohlzylindrischen Tischfläche 2. Innerhalb des Querträgers 3 ist der sich im wesentlichen
radial zur Tischfläche 2 erstreckende Schwenkarm 4 alilein in axialer Richtung bewegbar. Aus der Darstellung
der Fig. 1 ist ersichtlich, daß eine alleinige Verschwenkung
des Querträgers 3 und damit des. Schwenkarmes 4 unn die Achse Afeine Bewegung des am Außenende des
Schwenkarmes 4 angebrachten Gerätes 6 in der V-Koordinatenrichtung bewirkt. Wird bei feststehendem
Querträger 3 der Schwenkarm 4 in axialer Richtung entlang des Querträgers 3 bewegt, führt der
Geräteträger 6 eine Bewegung in Richtung der X- Koordinatenachse aus.
Da die Tischfläche 2 konkav ausgebildet ist, muß, sofern das auf der Tischfläche 2 aufzuspannende
blatt-oder folienförmige Werkstück nicht in Richtung
der Y-Achse (F i g. 1) unter eine Druckspannung gesetzt
wird, eine besondere Vorrichtung vorgesehen werden, um das Werkstück auf der Tischfläche 2 zu halten. Wie
dies im einzelnen geschieht, zeigt die schematische Darstellung der F i g. 2. Hier sind unter der Tischfläche 2
Saugdüsen 20 angeordnet, die an eine Unterdruckquelle angeschlossen sind. Durch den entstehenden Unterdruck
wird das blatt- oder folienförmige Werkstück fest auf der Tischfläche Z gehalten. Von besonderem Vorteil
ist es, vor und hinter der Tischfläche 2 in tangentialer Anstellung eine Abwickelvorrichtung 21 und eine
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65 Aufwickelvorrichtung 22 anzuordnen. Auf diese Weise
können beliebig langt· Werkstücke auf dem Tisch 2 bearbeitet werden, Zweckmäßigerweise sind einigerer
Saugdüsen 20 auch mit Blasluft besohickbar, um ein Luftkissen zu erzeugen, auf dem das Werkstück bei der
Bewegung von der Abwickelrolle 21 zur Aufwickelrolle 22 schwimmend abgestützt wird.
Wie Fig.3 zeigt, läßt sich der Schwenkarm 4 mit Kugellagern 5 exakt parallel und unverdrehbar entlang
dem Querträger 3 bewegen. Der radial zur Arbeitsfläche 2 vorragende Schwenkarm 4 besteht vorzugsweise
aus kohlefaservernetztem Kunststoff, Solche Kunststoffe haben einerseits ein sehr geringes Gewicht und
andererseits eine sehr hohe Steifigkeit, so daß auch bei sehr hohen Arbeitsgeschwindigkeiten und großen
Beschleunigungen des Schwenkarmes 4 gegenüber der Tischfläche 2, keine wesentlichen Verformungen auftreten
können, die die Zeichengenauigkeit beeinträchtigen. Am Außenende des .Schwenkarmes 4 befindet sich ein
Gerätehalter 6, in den wahlweise verschiedene Werkzeuge eingesetzt werden können, ^-.ispielsweise kann
ein solches Werkzeug ein Zeichengerät sein, ein
Fräskopf, eine mit Messer oder Strömungsmedium arbeitende Schneidvorrichtung, ein Fräser oder auch ein
Abtastkopf.
Die schematische Draufsicht gem. Fig. 5 zeigt die über dem Arbeitstisch angeordnete Vorrichtung mit
Querträger und Schwenkarm. Der Querträger 3 ist mit Lagern 11 im Maschinengestell 1 gelagert. Am
Querträger 3 befinden sich Lagerungen für eine Schraubspinde! 13, deren zugehörige Spindelmutter im
Fußteil des Schwenkarmes 4 angeordnet ist. Wenn man den am Ende des Querträgers 3 in dem letzteren
angeordneten Motor 14 betätigt, verdreht sich die Spindel 13 und bewegt den Schwenkarm 4 in axialer
Richtung. Die in Fig.3 dargestellten Lagerungen 5 verhindern eine Verkantung oder Radialbewegung des
Schwenkarmes gegenüber dem Querträger.
Wie die erwähnte Fig. 5 in Verbindung niit der
F i g. 4 zeigt, trägt das Außenende des Querträgers 3 ein Kreissegment, vorzugsweise ein Schneckenradsegment
7. .'η das eine bei 8 gelagerte Schnecke 9 spielfrei
eingreift, die mit dem Antriebsmotor 10 bewegt werden kann.
Anstelle des Schneckenantriebes 7/9 und des Schraubspindelantriebes 13 kann verständlicherweise
auch ein beliebiger anderer linearer Antrieb, beispielsweise ein Antrieb über Seile oder Zahnstangen treten.
In allen Fällen ist durch die koaxiale Ausbildung sichergestellt, daß die motorisch erzeugte Linearbewegung
trotz der mehrfachen Umsetzung zu einer proportionalen Line?rbewegung am Vorderende des
Schwenkarmes führt.
Sofern es sich um ein Lichtzeichenaggregat oder um
einen optisch arbeitenden Plotter oder Scanner handelt, läßt sich der Schv/c-nkarm 4 ganz erheblich verkürzt
ausbilden, indem man an dem am Querträger 3 translatorisch qper beweglichen Teil anstelle eines
Schwenkarmes eine Optik 23 anordnet, deren Sende- und/oder Empfar.gs-Lichtstrahl 15 einen Teil des
Schwenkarmes 4 bildet.
Es sei noch erwähnt, daß grundsätzlich in Umfangsrichtung
die Tischfläche 2 auch wesentlich größer sein kann als es die Fig. I erkennen läßt. Im Hinblick auf
eine gute Beobachtungsmöglichkeit des blatt- oder folienförmigen Werkstückes ist es jedoch von Vorteil,
wenn kein zu großer Teil des Werkstückes vom Querträger abgedeckt ist, so daß sich vorzugsweise für
die Tischfläche eine Bogenlänge von etwa 90" anbietet.
Der Krümmungsradius der Tischfläche 2 beträgt vorzugsweise 60 bis 90 cm. kann jedoch je nach
geforderter Zeichengenauigkeit und den in Bewegung zu setzenden Massen auch größer sein.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum zweidimensionalen Bewegen
eines Zeichen-, Abtast- oder sonstigen Arbeitsgerätes über die Fläche eines auf einem hohlzylinderförmigen Arbeitstisch aufgespannten blatt- oder folienförmigen Werkstückes, wobei mit zwei senkrecht
aufeinanderstellenden Koordinatenrichtungen zugeordneten Antrieben das radial zur Tischfläche
gerichtete und in der geometrischen Achse der hohlzylindrischen Tischfläche drehbar gelagerte
Arbeitsgerät relativ zur Tischfläche bewegbar ist, gekennzeichnet durch einen stationären
Arbeitstisch (2) und zwei voneinander unabhängig is steuerbare Antriebe (8, 14) einerseits zum Verschwenken des Arbeitsgerätes (6) um die Tischachse
(X) und andererseits zum Verschieben des Arbeitsgerätes (6) entlang der Tischachse (X).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, fia8 ein koaxial zur Hohlzylinderachse (X)
schwenkbar gelagerter, sich über die Tischbreite erstreckender Querträger (3) einen in ihm ausschließlich längsbeweglichen, radial zur Tischfläche
(2) gerichteten Schwenkarm (4) enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Schwenkarmes (4) im
wesentlichen dem Radius der hohlzylindrischen Tischfläche (2) entspricht und am Ende des
Schwenkarmes (4) nahe der Tischfläche (2) eine Halterung für ein Arbeitsgerät (6) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein wesentlicher Teil des
Schwenkarmes (3) von einem radial gerichteten Lichtstrahl (15) eines Lichi-Serr'ers und/oder -Empfängers gebildet ist
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter
Weise vor und hinter dem Arbeitstisch (2) eine sich quer zur Tischfläche (2) erstreckende Ab- bzw.
Aufwickelvorrichtung (21,22) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Tischfläche (2)
über einen Bogen von etwa 90° erstreckt, der am unteren Ende etwa horizontal ausläuft. «5
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkarm (4)
mit einer am Querträger (3) drehbar gelagerten Schraubspindel (13) bewegbar ist, deren Antriebsmotor (14) vom Ende des Querträgers (3) getragen
wird.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende des Querträgers (3) ein Kreissegment (7) befestigt ist, an dessen
Umfang ein linear arbeitender Antrieb angreift.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Querträgersegment (7) ein
Schneckenradsegment ist, in das eine motorisch antreibbare Schnecke (8) eingreift.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 9, «>
dadurch gekennzeichnet, daß zum Bewegen von Schwenkarm (4) und Querträger (3) Seiltriebe
vorgesehen sind.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmotore als 6^
Schrittmotore ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis II. dadurch gekennzeichnet, daß die tragenden Teile
des Schwenkarmes (4) aus kohlefaserverstärktem Kunststoff bestehen.
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