DE2847010B1

DE2847010B1 - Vorrichtung zum Aufbringen einer Folienbahn im Zuge der Thermokaschierung von plattenfoermigen Substraten

Info

Publication number: DE2847010B1
Application number: DE2847010A
Authority: DE
Inventors: Nichtnennung Beantragt
Original assignee: Siempelkamp Giesserei KG
Current assignee: Siempelkamp Giesserei KG
Priority date: 1978-10-28
Filing date: 1978-10-28
Publication date: 1980-05-14
Also published as: SE7907866L; JPS5933284B2; FI792740A; US4264400A; JPS5563264A; IT1125584B; IT7926753A0; DE2847010C2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Folienbahn im Zuge der Thermokaschierung von plattenförmigen Substraten — mit
Bandförderer für das Substrat,
Einrichtung zum Abziehen der Folienbahn von einer Vorratsrolle sowie zur Zuführung zum Substrat und

Aufpreßvorrichtung zum Aufpressen der Folienbahn auf das Substrat.

Unter Thermokaschierung versteht man ein kontinuierliches oder taktweise arbeitendes Verfahren zum Vergüten von plattenförmigen Werkstoffen mit Folien aller Art, insbes. das Beschichten von Spanplatten, Faserplatten u. dgl. mit Finishfolien und Dekorfolien mit einer fertigen Oberfläche. Die Spanplatten, Faserplatten u.dgl. bilden dabei das Substrat. Es kann sich aber grundsätzlich auch um Sperrholzplatten oder andere Holzwerkstoffplatten handeln. Als Kaschierfolien kennt man Folien auf Basis harzimprägnierter Papiere, trägerlose Kunststoffolien und sog. Dünnfolien auf Basis niedrig imprägnierter Papiere. Es kann sich bei der Folienbahn aber auch um eine Papierbahn aus üblichen, z. B. bedruckten Papieren handeln.

Bei der bekannten gattungsgemäßen Vorrichtung (DE-AS 20 13 063) besteht die Aufpreßvorrichtung aus einer Aufpreßwalze. Die Folienbahn ist vor der Aufpreßwalze lose, wenn auch über zusätzliche Führungswalzen geführt. Das ist nicht frei von Nachteilen, die insbes. dann auftreten, wenn mit hoher Fertigungsgeschwindigkeit, insbes. taktweise gearbeitet wird. Es werden dann Oberflächenfehler und Verwerfungen beobachtet. Tatsächlich muß bei der bekannten Vorrichtung jede Preßwalze, gleichsam wie bei einer Mangel, angetrieben sein, so daß bei hoher Fertigungsgeschwindigkeit und insbes. Taktbetrieb Synchronisationstoleranzen auftreten können, welche die beschriebenen Fehler auslösen. — Grundsätzlich ist es bekannt (DE-AS 16 04 635) beim Aufbringen von Kunststoffolien auf einem kontinuierlich bewegten Strang mit Strahldüsen zu arbeiten, deren Luftstrahl mit seinem Strahldruck ein Luftpolster bildet und ein Anpressen der Kunststoffolie gegen den Strang bewirkt. Eine solche Maßnahme allein, anstelle der bekannten Preßwalzen, ist im Rahmen der gattungsgemäßen Vorrichtung nicht praktikabel. Im Gegenteil, die Folienbahn würde flattern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung zu schaffen, bei der eine Preßwalze nicht mehr erforderlich ist und die es erlaubt, bei hoher Fertigungsgeschwindigkeit insbes. im Taktbetrieb, die Folienbahn ohne Oberflächenfehler und Verwerfungen aufzupressen.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Aufpreßvorrichtung als Luftkissenbalken ausgeführt ist, der an eine Überdruckquelle angeschlossen ist, und daß dem Luftkissenbalken in Transportrichtung des Substrats ein Saugbalken vorgeschaltet ist, der an eine Unterdruckquelle angeschlossen ist und der mit seiner Saugfläche einen keilförmig zusammenlaufenden Einlaufraum bildet. Es versteht sich von selbst, daß dabei die Folienbahn und/oder das Substrat auf den einander zugeordneten Oberflächen einen Leimauftrag aufweisen müssen.

Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist die Anordnung so getroffen, daß der Saugbalken eine Unterseite aufweist, die als Lochblech ausgeführt ist und eine Filz-, Vlies- oder Gewebeauflage aufweist, die die Saugfläche bildet. Man kann im übrigen die Anordnung so treffen, daß der Luftkissenbalken eine Unterseite aufweist, die als Lochblech ausgeführt und ggf. zusätzlich durch eine Gewebeauflage abgedeckt ist.

Besonders bewährt hat sich eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die sich durch Einfachheit und Funktionssicherheit auszeichnet, und bei der der Unterdruck am Saugbalken einerseits, der Luftdruck am Luftkissenbalken andererseits gleichsam von selbst in einer für die Durchführung des Verfahrens besonders geeigneten Korrelation stehen. Diese Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß für den Saugbalken und für den Luftkissenbalken eine einzige Pumpe oder ein einziges Gebläse vorgesehen ist, welches einerseits als Unterdruckquelle dient und einen entsprechenden offenen Luftkreislauf mit Ventilvorrichtungen aufweist.

Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung Preßwalzen nicht erforderlich sind und daß mit einem Luftkissenbalken, d.h. mit einem Luftpolster, gearbeitet werden kann, wenn die Folie unter einer gewissen Zugspannung steht.

Dann treten störende Flattererscheinungen, die an

sich bei der Arbeitsweise mit einem Luftkissenbalken zu befürchten wären, nicht auf. Endlich entfallen alle Synchronisationsprobleme, da das Substrat die Folienbahn mitnimmt und eine synchron angetriebene Preßwalze nicht mehr vorhanden ist.

INSPECTED

Es folgt die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung. Es zeigt in schematischer Darstellung

F i g. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig.2 den vergrößerten Ausschnitt A aus dem Gegenstand nach F i g. 1 im Schnitt und

F i g. 3 die Unterseite des Gegenstandes der F i g. 2 ausschnittsweise und teilweise aufgebrochen.

Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung dient zum Aufbringen einer Folienbahn 1 im Zuge der Thermokaschierung von plattenförmigen Substraten 2. Zur Vorrichtung gehört im grundsätzlichen Aufbau zunächst

ein Bandförderer 3 für das Substrat 2 und

eine stationäre Einrichtung 4 zum Abziehen der Folienbahn 1 von einer Vorratsrolle 5 sowie zur Zuführung zum Substrat 2 und eine Aufpreßvorrichtung zum Aufpressen der Folienbahn 1 auf das Substrat 2.

Der Bandförderer 3 mag kontinuierlich oder taktweise angetrieben sein. Das Substrat 2 und/oder die Folienbahn 1 tragen im allgemeinen auf den einander zugeordneten Oberflächen 6, 7 oder auf einer davon einen Leimauftrag 8.

Die Einrichtung 4 besitzt einlaufseitig einen über die Breite der Folienbahn 1 erstreckten, mit Abstand von dem Substrat 2 angeordneten Saugbalken 9. Der Saugbalken 9 ist an eine Unterdruckquelle angeschlossen und seine Kontaktfläche mit der Folienbahn 1 ist als Saugfläche 10 ausgeführt. Dem Saugbalken 9 ist in Transportrichtung des Substrats 2, die in der Figur durch Pfeil angedeutet ist, ein Luftkissenbalken 11 als Aufpreßvorrichtung nachgeordnet. Dieser ist an eine Überdruckquelle angeschlossen. Die Anordnung ist so getroffen, daß die Folienbahn 1 durch das Luftkissen auf das Substrat 2 gedrückt werden kann.

Insbesondere aus einer vergleichenden Betrachtung der F i g. 2 und 3 entnimmt man, daß der Saugbalken 9 eine Unterseite aufweist, die als Lochblech 12 ausgeführt ist und eine Filz-, Vlies- oder Gewebeauflage 13 trägt, die die Saugfläche bildet. Ähnlich ist der Luftkissenbalken 11 auf seiner Unterseite mit einem

ίο Lochblech 14 versehen, wobei auch hier zusätzlich eine Gewebeauflage 15 angeordnet sein kann.

Sowohl der Saugbalken 9 als auch der Luftkissenbalken 11 sind verstellbar. Eine Verschwenkung kann um angedeutete horizontale Achsen 16, außerdem kann eine Höhenverstellung über dargestellte Hebeleinrichtungen 17 durchgeführt werden, so daß die Vorrichtung den unterschiedlichen Betriebsbedingungen angepaßt werden kann.
Durch strichpunktierte Linienführung wurde in F i g. 1 angedeutet, daß für den Saugbalken 9 und für den Luftkissenbalken 11 eine einzige Pumpe oder ein einziges Gebläse 18 vorgesehen ist. Die Pumpe bzw. das Gebläse 18 funktioniert einerseits als Unterdruckquelle und andererseits als Überdruckquelle. Es ist also ein entsprechender offener Luftkreislauf 19 vorgesehen. Der Luftkreislauf besitzt Ventilvorrichtungen 20, mit denen die Luftzuführung und/oder die Luftabführung unterbrechbar sind — was in der vorstehend beschriebenen Weise eine einfache Steuerung der erfindungsge-

jo mäßen Vorrichtung, auch für den Taktbetrieb, zuläßt. Der Luftkreislauf 19 kann eine Heizeinrichtung und entsprechende Regeleinrichtungen besitzen. Erkennbar ist ferner, daß der Saugbalken 9 mit seiner Saugfläche 10 einen keilförmigen Einlaufraum 21 bildet.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Aufbringen einer Folienbahn im Zuge der Thermokaschierung von plattenförmigen Substraten — mit Bandförderer für das Substrat, Einrichtung zum Abziehen der Folienbahn von einer Vorratsrolle sowie zur Zuführung zum Substrat und Aufpreßvorrichtung zum Aufpressen der Folienbahn auf das Substrat —, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufpreßvorrichtung als Luftkissenbalken (11) ausgeführt ist, der an eine Überdruckquelle (18) angeschlossen ist, und daß dem Luftkissenbalken (11) in Transportrichtung des Substrates (2) ein Saugbalken (9) vorgeschaltet ist, der an eine Unterdruckquelle (18) angeschlossen ist und der mit seiner Saugfläche (10) einen keilförmig zusammenlaufenden Einlaufraum (21) bildet.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugbalken (9) eine Unterseite aufweist, die als Lochblech (12) ausgeführt ist und eine Filz-, Vlies- oder Gewebeauflage (13) aufweist, die die Saugfläche bildet.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftkissenbalken (11) eine Unterseite aufweist, die als Lochblech (14) ausgeführt und ggf. zusätzlich durch eine Gewebeauflage (15) abgedeckt ist

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für den Saugbalken (9) und für den Luftkissenbalken (11) eine einzige Pumpe oder ein einziges Gebläse (18) vorgesehen ist, welches einerseits als Unterdruckquelle, andererseits als Überdruckquelle dient und einen entsprechenden offenen Luftkreislauf (19) mit Ventilvorrichtungen (20) aufweist.